| [[Oberbürgermeister]]: || [[Klaus Herzog]] ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]])
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'''Aschaffenburg''' ([{{IPA|aˈʃafn̩ˌbʊɐk}}], {{Audio|De-Aschaffenburg.oga|Aussprache}}, [[Untermainländisch|lokal]]: ''Aschebersch'' [{{IPA|ˈaʒəˌbɛːʃ}}]) ist eine kreisfreie [[Mittelstadt]] im [[Bayern|bayerischen]] Regierungsbezirk [[Unterfranken]], Teil der [[Rhein-Main-Gebiet|Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main]], größte Stadt der Region [[Bayerischer Untermain]] und nach [[Würzburg]] die zweitgrößte Stadt im Regierungsbezirk Unterfranken. Die Stadt ist Sitz des [[Landkreis Aschaffenburg|Landratsamtes Aschaffenburg]] und der [[#Hochschule|Technischen Hochschule Aschaffenburg]].
[[Bild:Stadtfahne_Aschaffenburg.jpg|thumb|Stadtfahne von Aschaffenburg]]
== Geografie ==
'''Aschaffenburg''' ist eine kreisfreie Stadt in [[Bayern]], Teil der [[Rhein-Main-Gebiet|Metropolregion Frankfurt Rhein-Main]] und größte Stadt der Region [[Bayerischer Untermain]].
=== Lage ===
Aschaffenburg liegt an der Nordwestecke des [[Mainviereck]]s an der Mündung der [[Aschaff]] in den [[Main]] und am Westrand des [[Spessart]]s. Das Stadtgebiet ist auf drei Seiten vom [[Landkreis Aschaffenburg]] umgeben und grenzt im Süden an den [[Landkreis Miltenberg]]. Der höchste Geländepunkt liegt bei {{Höhe|391.5|DE-NHN}} am Westhang des [[Pfaffenberg (Spessart)|Pfaffenberges]] an den Grenzen der vorgenannten Landkreise {{Coordinate|type=landmark|text=(Lage)|NS=49.934963|EW=9.237919|region=DE-BY|name=Höchster Punkt der Stadt Aschaffenburg}}. Die niedrigste Stelle liegt bei {{Höhe|108.5|DE-NHN}} {{Coordinate|type=landmark|text=(Lage)|NS=49.974551|EW=9.086900|region=DE-BY|name=Niedrigster Punkt der Stadt Aschaffenburg}} im Unterwasser der Staustufe Obernau.
=== Stadtgliederung und -umgebung ===
Aschaffenburg gilt als das ''Tor zum Spessart'', und wird wegen seines milden Klimas auch das ''Bayerische Nizza'' genannt.
Maßgeblich für die statistische Einteilung nach Stadtteilen ist die [[Kleinräumige Gliederung]] 2010. Nach der Kleinräumigen Gliederung 2010 werden die Einwohnerzahlen (Wohnbevölkerung) der Stadtteile und ihre flächenmäßige Größe bestimmt. Am 31. Dezember 2019 hatte Aschaffenburg 71.002 Einwohner. Aschaffenburg gliedert sich in zehn Stadtteile, die an diesem Tag folgende Einwohnerzahlen aufwiesen:<ref>''Aschaffenburger Anzeiger,'' 16. Mai 2007 sowie {{Webarchiv |url=http://www.aschaffenburg.de/upl_files/c/ch/10_Bevoelkerung_1.pdf |text=Präsentation der Stadt zur Bevölkerungsentwicklung |wayback=20131103045525}} (PDF; 2,9 MB)</ref><ref>Die Einwohnerzahlen der Stadtteile sind angegeben mit Stand 31. Dezember 2019 nach Angaben der Stadtverwaltung.</ref>
Mit seinen knapp 70.000 Einwohnern ist Aschaffenburg zudem nach [[Würzburg]] die zweitgrößte Stadt im Regierungsbezirk [[Unterfranken]].
* Stadtmitte, bestehend aus den Stadtteilen Stadtmitte/Innenstadt und Stadtmitte/Aschaffenburg-Ost: 26.311 Einwohner, 841 ha
* [[Damm (Aschaffenburg)|Damm]]: 13.874 Einwohner, 731 ha
* [[Schweinheim (Aschaffenburg)|Schweinheim]]: 10.776 Einwohner, 1598 ha
* [[Nilkheim]]: 5.304 Einwohner, 802 ha
* [[Obernau (Aschaffenburg)|Obernau]]: 5.020 Einwohner, 810 ha
* [[Leider]]: 3.471 Einwohner, 317 ha
* [[Strietwald]]: 3.254 Einwohner, 755 ha
* [[Österreicher Kolonie]]: 1.675 Einwohner, 32 ha
* [[Gailbach]]: 1.716 Einwohner, 316 ha
* [[Obernauer Kolonie]]: 922 Einwohner, 45 ha
An das Stadtgebiet von Aschaffenburg grenzen folgende Gemeinden (im Uhrzeigersinn, von Norden beginnend): [[Johannesberg (Bayern)|Johannesberg]], [[Glattbach]], [[Goldbach (Unterfranken)|Goldbach]], [[Hösbach]], [[Haibach (Unterfranken)|Haibach]], [[Bessenbach]], [[Sulzbach am Main]], [[Niedernberg]], [[Großostheim]], [[Stockstadt am Main]], [[Mainaschaff]] und [[Kleinostheim]].
Aschaffenburg ist Sitz des [[Landkreis Aschaffenburg|Landkreises Aschaffenburg]] und der [[Fachhochschule Aschaffenburg]].
== Geografie ==
=== Geologie ===
Das Mineral [[Aventurin-Quarz]] findet sich in Europa nur an ein paar Stellen, nämlich in der Nähe von Aschaffenburg und in [[Österreich]] bei [[Mariazell]] in der [[Steiermark]]. Ansonsten findet man es in Europa in größerem Maße besonders am [[Ural (Fluss)|Ural]].
Die Stadt liegt an den Flüssen [[Main]] und [[Aschaff]], am westlichen Rand des [[Spessart (Mittelgebirge)|Spessarts]] und am nordwestlichen Eck des Mainvierecks.
Im Stadtgebiet gibt es zwei [[Naturschutzgebiet (Deutschland)|Naturschutzgebiete]], ein [[Landschaftsschutzgebiet]], 26 [[Naturdenkmal|Naturdenkmäler]], drei [[FFH-Gebiet]]e und sechs vom [[Bayerisches Landesamt für Umwelt|Bayerischen Landesamt für Umwelt]] ausgewiesene [[Geotop]]e (Stand 2019).
Seit 2018 gibt es südlich von Schweinheim das [[Nationales Naturerbe Aschaffenburg|Nationale Naturerbe Aschaffenburg]].
=== Geologie ===
Siehe auch:
Das Mineral [[Aventurin-Quarz]] findet sich in Europa nur an ein paar Stellen, nämlich in der Nähe von Aschaffenburg, und in [[Österreich]] bei [[Mariazell]] in der [[Steiermark]]. Ansonsten findet man es in Europa in größerem Maße besonders am [[Ural]].
* [[Liste der Naturschutzgebiete in der Stadt Aschaffenburg]]
* [[Liste der Landschaftsschutzgebiete in Aschaffenburg]]
* [[Liste der Naturdenkmäler in Aschaffenburg]]
* [[Liste der FFH-Gebiete in der Stadt Aschaffenburg]]
* [[Liste der Geotope in Aschaffenburg]]
=== Stadtgliederung ===
=== Streuobstwiesen ===
[[Streuobstwiese]]n sind Lebensräume vieler seltener Tiere und Pflanzen. Im Stadtgebiet sind infolge des bis ins 20. Jh. fortgeltenden Kurmainzischen Rechts durch Erbteilung ziemlich schmale Grundstücke entstanden, die oft im Nebenerwerb bewirtschaftet wurden. Infolge der in den 1960er Jahren einsetzenden Sozialbrache und nach Unterbleiben staatlicher Flurbereinigungen sind viele dieser Baumäcker und Obstwiesen erhalten geblieben. Seit geraumer Zeit werden viele davon wieder besser gepflegt, werden Hochstamm-Obstbäume regionaler Sorten nachgepflanzt. Damit konnte neben anderen streng geschützten Vogelarten zwischen Schweinheim und Obernau eine Population des seltenen [[Steinkauz]]es überleben.
Im Jahr 2000 ging aus dem behördlichen Naturschutz in Zusammenarbeit mit dem [[Landesbund für Vogelschutz in Bayern|Landesbund für Vogelschutz]] die „Schlaraffenburger Streuobstagentur“ hervor, ein privates Unternehmen mit Sitz in Mömbris-Heimbach, das sich neben der Verwertung von Streuobst mit der Pflege der regionstypischen Kulturlandschaft und der Erhaltung ihrer artenreichen Lebensräume befasst. Hierzu schließt das Unternehmen Obstlieferverträge mit regionalen Grundeigentümern und vermarktet die aus dem Obst gewonnenen Erzeugnisse.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.bayerischer-untermain.de/regionale-produkte/naturschutz-der-schmeckt-das-schlaraffenburger-streuobstprojekt_16.html |text=''Schlaraffenburger Streuobstprojekt.'' |archive-is=20130210}}</ref>
Die Stadt Aschaffenburg gliedert sich in zehn Stadtteile:
Die Grundeigentümer müssen ihre Vertragsflächen nach [[Bioland]]-Richtlinien bewirtschaften.
{|
| width = "250" |
* [[Aschaffenburg-Stadtmitte|Stadtmitte]]: 23.233 Einwohner
* [[Damm (Aschaffenburg)|Damm]]: 13.374 Einwohner
* [[Schweinheim (Aschaffenburg)|Schweinheim]]: 9.842 Einwohner
* [[Nilkheim]]: 5.839 Einwohner
* [[Aschaffenburg-Obernau|Obernau]]: 4.426 Einwohner
|
* [[Leider]]: 3.440 Einwohner
* [[Strietwald]]: 3.125 Einwohner
* [[Österreicher Kolonie]]: 1.533 Einwohner
* [[Gailbach]]: 1.731 Einwohner
* [[Obernauer Kolonie]]: 1.245 Einwohner
|}
=== Nachbargemeinden===
== Geschichte ==
=== Ortsname ===
An das Stadtgebiet von Aschaffenburg grenzen folgende Gemeinden (im Uhrzeigersinn, von Norden beginnend): [[Johannesberg (Bayern)|Johannesberg]], [[Glattbach (Bayern)|Glattbach]], [[Goldbach (Unterfranken)|Goldbach]], [[Haibach (Unterfranken)|Haibach]], [[Bessenbach]], [[Sulzbach am Main]], [[Niedernberg]], [[Großostheim]], [[Stockstadt am Main]] und [[Mainaschaff]].
Der ursprüngliche Name ''Ascafaburc'' setzt sich aus den Wörtern ''ascafa'', das den Fluss [[Aschaff]] beschreibt (siehe dazu [[Aschaff#Name|Name der Aschaff]]) und dem [[Althochdeutsche Sprache|althochdeutschen]] ''burch'', für [[Burg]], zusammen.<ref name="LfO">{{BibISBN|978-3-406-59131-0|Seite=26–27}}</ref>
Frühere Schreibweisen der Stadt aus diversen historischen Karten und Urkunden waren:<ref name="LfO" />
{{Mehrspaltige Liste |breite=15em |anzahl=2 |gesamtbreite=35em |liste=
[[Datei:Aschaffenburg Merian.jpg|mini|Aschaffenburg. Stich von Matthaeus Merian in der Topographia Germaniae.]]
Erste Siedlungsspuren auf dem Gebiet Aschaffenburgs stammen bereits aus der [[Steinzeit]]. Vorläuferin der heutigen Stadt war eine spätantike [[Höhensiedlung]] auf dem Stadtberg, die vom späten 4. bis ins späte 5. Jahrhundert n. Chr. besiedelt war. Nach ihrer Aufgabe erfolgte jedoch zunächst eine Siedlungsunterbrechung bis in die zweite Hälfte des 6. Jahrhunderts.<ref>Zur spätantiken Besiedlung siehe Katharina Ramstetter: ''Die „civitas Ascapha“ – Höhensiedlung und Zentralort des 5. Jahrhunderts.'' In: Alexander Reis (Hrsg.): ''Das Rhein-Main-Gebiet in der Spätantike – Beiträge zur Archäologie und Geschichte.'' Akten der Tagung in Obernburg am Main vom 12.–13. April 2018. Verlag Dr. Faustus, Büchenbach 2022, ISBN 978-3-946387-39-8, S. 155–166.</ref>
Aschaffenburg, im Mittelalter ''Ascaphaburc'' (Burg am Eschenwasser nach dem Flüsschen [[Aschaff]]) genannt, wurde im [[5. Jahrhundert]] von den [[Alemannen]] gegründet, erste Siedlungshinweise finden sich bereits aus der Steinzeit.
Um 957 gründeten [[Liudolf (Schwaben)|Herzog Liudolf von Schwaben]] und seine Frau Ida das Kollegiatstift St. Peter und Alexander. Als kirchliche Institution, wenn auch noch nicht in Form eines Kollegiatstifts, existierte die Klerikergemeinschaft bereits weit früher. 982 gingen Stadt und Stift Aschaffenburg als Schenkung von Herzog Otto (mit Zustimmung Kaiser Ottos II.) an das Erzstift Mainz (Erzbischof Willigis) über.
Seit dem [[10. Jahrhundert]] (erste heute bekannte urkundliche Erwähnung im Jahre 957) bis zum [[Reichsdeputationshauptschluss]] im Jahre 1803 gehörte Aschaffenburg zum [[Kurmainz|Mainzer Kurfürstentum]] und war damals die Zweitresidenz der Mainzer Erzbischöfe. 975 wurde mit dem Bau der Stiftskirche St. Peter, später St. Peter und Alexander, begonnen. 989 ließ der Erzbischof von Mainz, [[Willigis]], eine Holzbrücke über den Main bauen. Um 1122 befestigte der Erzbischof [[Adalbert I. von Saarbrücken]] die Siedlung. 1144 erhielt Aschaffenburg das [[Marktrecht]] und 1161 [[Stadtrechte]].
Seit dem 10. Jahrhundert bis zum [[Reichsdeputationshauptschluss]] im Jahre 1803 gehörte Aschaffenburg zum [[Kurmainz|Mainzer Kurfürstentum]] und war damals die Zweitresidenz der Mainzer Erzbischöfe. Das vom Erzstift Mainz weltlich beherrschte Territorium war im gesamten Mittelalter und in der Frühen Neuzeit sehr stark fragmentiert. Der größte zusammenhängende Teil („Oberes Erzstift“) befand sich um Aschaffenburg herum im Bereich des heute so genannten [[Bayerischer Untermain|Bayerischen Untermain]], zog sich aber auch bis nach [[Buchen (Odenwald)|Buchen]], [[Walldürn]] und [[Tauberbischofsheim]] im heutigen [[Baden (Land)|Nordbaden]]. Deshalb war die Stadt ein bedeutender Verwaltungssitz und häufiger Aufenthaltsort der Erzbischöfe und Kurfürsten.
Vermutlich 869 gab es schon eine Kapelle, an der Stelle, wo heute die Stiftskirche St. Peter, später St. Peter und Alexander steht. Denn hier fand die Hochzeit zwischen König [[Ludwig III. (Ostfrankenreich)|Ludwig III.]] und der sächsischen Grafentochter [[Liutgard von Sachsen|Liutgard]] statt. 989 ließ der Erzbischof von Mainz, [[Willigis]], eine erste Holzbrücke über den Main bauen. Um 1122 befestigte der Erzbischof [[Adalbert I. von Saarbrücken]] die Siedlung bzw. erneuerte deren Befestigung. 1144 erhielt Aschaffenburg das [[Marktrecht (historisch)|Marktrecht]] und 1161 [[Stadtrecht]]e. Noch vor 1346 entstand die Ummauerung der Vorstadt um die Agathakirche. Im selben Jahr bestätigte Erzbischof [[Heinrich III. von Virneburg]] die Privilegien der Stadt.<ref>Heinrich Gottfried Gengler: ''Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte.'' Erlangen 1963, [http://books.google.de/books?id=NdkcAAAAMAAJ&pg=PA60 S. 60–61.]; siehe auch [http://books.google.de/books?id=NdkcAAAAMAAJ&pg=PA966 S. 966.]</ref>
Die Stiftsherren von St. Peter und Alexander beauftragten 1516 „Mathis, den Maler" (heute bekannt als [[Matthias Grünewald]]) mit der Erstellung von Altargemälden. Ebenfalls in dieser Zeit führte [[Martin Luther]] den berühmten Schriftwechsel zum [[Ablass]]handel mit dem auch in Aschaffenburg residierenden Mainzer [[Erzbischof]] und [[Kurfürsten]] [[Albrecht (Brandenburg)|Albrecht von Brandenburg]].
<div style="clear:both;"></div>Aschaffenburg war Mitglied des [[Rheinischer Städtebund|Rheinischen Städtebundes]] von 1254/57 und von Anfang des 14. Jahrhunderts bis 1526 Mitglied des [[Neunstädtebund]]es im mainzischen Oberstift.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Neunst%C3%A4dtebund |titel=Neunstädtebund – Historisches Lexikon Bayerns |abruf=2025-01-24}}</ref>
=== Neuzeit ===
=== Neuzeit ===
==== Frühe Neuzeit ====
[[Bild:Mathis Gothart Grünewald 009.jpg|thumb|150px|left|Die Darstellung [[Albrecht (Brandenburg)|Albrechts von Brandenburg]] als hl. Erasmus auf der Erasmus-Mauritius-Tafel von [[Matthias Grünewald]]]]
[[Datei:Mathis Gothart Grünewald 009.jpg|mini|hochkant|[[Albrecht von Brandenburg]] als Hl. Erasmus auf der Erasmus-Mauritius-Tafel von [[Matthias Grünewald]]]]
[[Datei:Aschaffenburg De Merian Hassiae.jpg|mini|hochkant|Aschaffenburg – Auszug aus der ''Topographia Hassiae'' von [[Matthäus Merian]] 1655]]
[[Datei:Notgeld Aschaffenburg 50Pf.jpg|mini|hochkant|50 Pfennig Aschaffenburger [[Notgeld]] mit einem Profil-Porträt Grünewalds auf der Rückseite, gestaltet von [[Heinz Schiestl]]]]
Der [[Erzbischof]] und [[Kurfürst]] von Mainz, [[Albrecht von Brandenburg]], residierte anfangs in [[Halle (Saale)]] und wirkte schon dort als Mäzen bildender Künstler, wobei er besonders [[Lucas Cranach der Ältere|Lucas Cranach den Älteren]] umfangreich mit Aufträgen bedachte. Als Albrecht 1541 infolge der Reformation seine Residenz hier her verlegte, brachte er viele seiner der Kirche gestifteten Kunstschätze mit. So wechselten in den Besitz der [[St. Peter und Alexander (Aschaffenburg)|Stiftskirche St. Peter und Alexander]] mehrere Cranach-Bilder und ein Reliquien-Kalender, in welchem zu jedem Tagesheiligen eine seiner Reliquien gesammelt wurde. Aus seiner neuen Residenz führte Albrecht auch den berühmten Schriftwechsel mit [[Martin Luther]] zum [[Ablass]]handel.
Nach der Zerstörung der alten Burg im Jahre 1552 im [[Zweiter Markgrafenkrieg|Markgräflerkrieg]] ließ 1605 [[Johann Schweikhard von Kronberg]] das [[Schloss Johannisburg]] errichten, das 1619 fertig gestellt war.
Im Jahr 1516 gaben die Stiftsherren von St. Peter und Alexander bei ''Mathis, dem Maler'', später als [[Matthias Grünewald]] berühmt geworden, Altarbilder in Auftrag.
Von 1631 bis 1634 war Aschaffenburg Bestandteil des Schwedischen Staates in Mainz.
1547, während des [[Schmalkaldischer Krieg|Schmalkaldischen Krieges]], verheerten die Truppen des Grafen von Oldenburg die Stadt Aschaffenburg und ihre Umgebung.<ref name=":0">{{Literatur |Autor=Johann Schweinsfest |Hrsg=Universitätsbibliothek Universität Regensburg |Titel=Das Pfarrdorf Schweinheim und seine Filialen Haibach, Grünmorsbach und Gailbach |Verlag=Druckerei Dr. Götz Werbrun |Ort=Aschaffenburg |Datum=1912 |Seiten=23}}</ref>
1803 wurde Aschaffenburg Teil des neu gegründeten [[Fürstentum Aschaffenburg|Fürstentums Aschaffenburg]], welches für die Jahre 1810 bis 1813 im [[Großherzogtum Frankfurt]] aufging. Am Ende der [[Befreiungskriege]], nach dem [[Wiener Kongress]] 1814, kam das Gebiet des Fürstentums zusammen mit dem [[Großherzogtum Würzburg]] zu [[Bayern]], wozu es seitdem gehört.
Im Jahr 1552 wurde im [[Zweiter Markgrafenkrieg|zweiten Markgräflerkrieg]] die alte Johannisburg zerstört, vermutlich durch Truppen des [[Albrecht II. Alcibiades]].<ref name=":0" /> Kurfürst [[Johann Schweikhard von Cronberg]] ließ an ihrer Stelle 1605 bis 1619 unter Erhaltung des alten Bergfrieds das [[Schloss Johannisburg]] im Renaissance-Stil errichten.
1840 bis 1848 ließ König [[Ludwig I. (Bayern)|Ludwig I. von Bayern]] das [[Pompejanum]] errichten.
Schon unter Erzbischof und Kurfürst [[Johann Adam von Bicken]] nach 1596 und in der Regierungszeit seines Nachfolgers Johann Schweikhard von Cronberg kam es in Aschaffenburg zu [[Hexenverfolgung|Hexenprozessen]], die zu mehreren hundert Hinrichtungen auf dem Scheiterhaufen führten. So wurden am 19. Dezember 1611 zwei vermeintliche Hexen enthauptet und verbrannt: [[Margarethe Rücker]], die Wirtin der Gastwirtschaft ''Goldener Karpfen'' und Elisabeth Strauß, vulgo ''die Kreuzschneiderin''.<ref>''Die Stadt vergisst ihre Opfer.'' In: ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]].'' 9. Januar 2015, S. 39.</ref>
Während des [[Deutscher Krieg|Deutschen Krieges]] fanden in Aschaffenburg am 14. Juli 1866 Kampfhandlungen statt (siehe [[Gefechte bei Aschaffenburg]]).
Von 1631 bis 1634 war Aschaffenburg Bestandteil des [[Geschichte der Stadt Mainz#Dreißigjähriger Krieg|Schwedischen Staates in Mainz]]. In diesem Zusammenhang ist [[Mainzer Rad#Sagen und Legenden rund um das Mainzer Rad|eine Sage]] bedeutsam, nach der Aschaffenburg der Brandschatzung durch [[Gustav II. Adolf|Gustav Adolf]] entging.
1904 eröffnete in Aschaffenburg die erste [[Fahrschule]] Deutschlands.
Im [[Erster Koalitionskrieg#Feldzug von 1796|Ersten Koalitionskrieg]] besetzten 1796 französische Truppen Aschaffenburg. Sie wurden am 5. September 1796 von den „Spessarter Schützen“, zumeist Spessarter Bauern, die sich gegen die Besatzer erhoben hatten, wieder vertrieben.<ref>[[Franz Hettinger]]: ''Aus Welt und Kirche. Bilder und Skizzen'', Band 2: ''Deutschland und Frankreich''. Herder, Freiburg, vierte Aufl. 1897, S. 532.</ref>
Im Zweiten Weltkrieg wurde Aschaffenburg bei Herannahen der US-Armee im Frühjahr 1945 zur "Festung" erklärt und sollte unter allen Umständen gehalten werden. Das hatte schwere Zerstörungen der Stadt und der Dörfer in der Umgebung durch Artilleriebeschuss und Luftangriffe zur Folge. Auch unter der Zivilbevölkerung gab es viele Tote. In der Karwoche 1945 konnten US-Truppen schließlich in einem neun Tage andauernden Gefecht über die unzerstört gebliebene Nilkheimer Eisenbahnbrücke durch [[Schweinheim (Aschaffenburg)|Schweinheim]] von Süden nach Aschaffenburg vordringen.
==== 19. Jahrhundert ====
Wichtige Denkmäler wie das Schloss Johannisburg und das Pompejanum wurden bei den Kampfhandlungen schwer beschädigt. Das Schloss wurde ab 1954 wieder aufgebaut, das Pompejanum erst in der Zeit von 1984 bis 1994. Heute beherrschen beide Bauten wieder das Bild der Stadt, vom Main aus gesehen.
Nach Anerkennung der Rheingrenze durch Österreich im [[Frieden von Campo Formio]] 1797 wurde die Stadt Mainz französisch und Aschaffenburg zum neuen Regierungssitz des Kurmainzischen Erzstiftes. 1803 wurde für den letzten Kurfürsten und Kanzler des alten Reiches, [[Karl Theodor von Dalberg]], das [[Fürstentum Aschaffenburg]] geschaffen und Aschaffenburg zu dessen Hauptstadt. 1810 ging das Fürstentum Aschaffenburg im [[Großherzogtum Frankfurt]] auf, und die Stadt Aschaffenburg wurde Verwaltungssitz eines Departements und eines Distrikts gleichen Namens. Karl Theodor von Dalberg residierte als Großherzog von Frankfurt bis zu seinem Abdanken am 28. Oktober 1813 zugunsten des Thronfolgers [[Eugène de Beauharnais]] außer im Palais Thurn und Taxis zu Frankfurt am Main oft auch noch im Schloss Johannisburg.
Infolge des Pariser Vertrages vom 3. Juni 1814 gehört Aschaffenburg seit dem 26. Juni 1814 zu [[Bayern]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.staatsvertraege.de/Frieden1814-15/wka1815-i.htm |titel=Wiener Kongreßakte (1815) |abruf=2022-09-16}}</ref> Von 1835 bis 1865 war [[Adalbert von Herrlein]] Bürgermeister von Aschaffenburg. Während seiner Amtszeit stiegen die Einwohnerzahlen stark an. 1837 wurden die Gefängnisse in den Stadttürmen aufgelöst und „hinter der Sandkirche“ eine Frohnveste (Gerichtsgefängnis) gebaut. Von 1840 bis 1848 ließ König [[Ludwig I. (Bayern)|Ludwig I. von Bayern]] das [[Pompejanum]] errichten. 1846 wurde im Bereich des Sattigschen Saales mit der Errichtung der Landwirtschafts- und Gewerbeschule begonnen (Ecke Kolping-/Weißenburger Straße) und das Gebäude der Forstschule mit einem Forstgarten errichtet.
Nach dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] 1945 gehörte Aschaffenburg zur [[Amerikanische Besatzungszone|Amerikanischen Besatzungszone]]. Die amerikanische Militärverwaltung richtete ein [[DP-Lager]] ein zur Unterbringung so genannter [[Displaced Person|Displaced Persons]] (DP). Die meisten von ihnen stammten aus der [[Ukraine]] und aus [[Polen]].
1854 wurde Aschaffenburg Richtung Westen ([[Frankfurt-Hanauer Eisenbahn-Gesellschaft|Strecke nach Frankfurt]]) und Richtung Osten an das Bahnnetz angeschlossen und [[Aschaffenburg Hauptbahnhof|der Hauptbahnhof]] wurde eröffnet. Die [[Ludwigs-Westbahn]] von Bamberg nach Aschaffenburg war die zweite Hauptbahn der [[Königlich Bayerische Staatseisenbahnen|Bayerischen Staatseisenbahnen]] nach der [[Ludwig-Süd-Nord-Bahn]].<br />Während des [[Deutscher Krieg|Deutschen Krieges]] fanden am 14. Juli 1866 [[Gefechte bei Aschaffenburg|bei Aschaffenburg Gefechte statt]].<br />1899 wurde Aschaffenburg an das deutsche [[Telefonnetz]] angeschlossen.<ref>[https://digi.bib.uni-mannheim.de/viewer/reichsanzeiger/film/015-9422/0140.jp2 ''Deutscher Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischer Staats-Anzeiger'' vom 9. März 1899]</ref>
[[Bild:Gespensterturm.JPG|thumb|"Gespensterturm": Aschaffenburger [[Wehrturm]] von 1380]]
==== Revolution 1918/19 ====
Zwischen 1955 und 1961 wurde die [[Bundesautobahn 3|Autobahn A3]] fertiggestellt.
Im Zuge der [[Novemberrevolution]] wurde in Aschaffenburg am 9. November 1918, dem Tag der Ausrufung der Republik in Deutschland, ein [[Arbeiter- und Soldatenrat]] gebildet, wobei die in der Stadt vorhandenen Behörden bestehen blieben. Nach dem Mord an Bayerns Ministerpräsident [[Kurt Eisner]] verhängte dieser Arbeiter- und Soldatenrat am 23. Februar 1919 über die Stadt den [[Belagerungszustand]], der allerdings schon drei Tage darauf wieder aufgehoben wurde. An diesem 26. Februar verweigerten zudem die Aschaffenburger Pfarreien das zum Gedenken an Eisner angeordnete Glockenläuten. Am 7. April wurde in Aschaffenburg wie in München und anderen bayerischen Städten die [[Münchner Räterepublik|Bayerische Räterepublik]] ausgerufen. Am 9. April wendete sich das in Aschaffenburg stationierte [[Königlich Bayerisches 2. Jägerbataillon (ex 3. JgBtl)|Jägerbataillon]] gegen die Bayerische Räterepublik. Nach einem Ultimatum des Würzburger [[Generalkommando]]s der Bayerischen Armee ging dank Verhandlungen die Zeit der Räterepublik in Aschaffenburg ohne Blutvergießen zu Ende. Am 26. Mai wurden die führenden Köpfe der Räterepublik [[Rudolf Hartig]], [[Jean Stock]], [[Stefan Eser]] und [[Peter Pfarrer]] wegen Beihilfe zum [[Hochverrat]] zu Festungshaft zwischen eineinviertel und zwei Jahren verurteilt.<ref>Johannes Büttner (Hg.), Carsten Pollnick: ''Revolution und Räterepublik''. Aschaffenburg 2010, ISBN 978-3-86569-102-6</ref>
==== Jüdische Gemeinde ====
Die Stiftskirche St. Peter und Alexander erhielt 1958 den päpstlichen Titel [[Basilika minor]], wurde also zur [[Stiftsbasilika St. Peter und Alexander]].
700 Jahre lang waren [[Judentum|jüdische]] Familien in der Stadt ansässig. Die Aschaffenburger Juden<ref>Vgl. auch Salomon Bamberger: ''Historischer Bericht über die Juden der Stadt und des ehemaligen Fürstentums Aschaffenburg.'' In: Zvi Avneri (Hrsg.): ''Germania Judaica.'' Band II. 1.</ref> begruben ihre Verstorbenen, wie auch Juden der näheren und weiteren Umgebung, zunächst in Frankfurt<ref>{{Literatur |Autor=Hans-Bernd Spies |Titel=Der Beerdigungsort Aschaffenburger Juden in Spätmittelalter und Früher Neuzeit |Sammelwerk=Mitteilungen aus dem Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg |Nummer=Nr. 6, Heft 4 |Datum=2000 |ISSN=0174-5328 |Seiten=165–172}}</ref> und seit Beginn des 18. Jahrhunderts auf dem [[Jüdischer Friedhof (Schweinheim, Aschaffenburg)|Jüdischen Friedhof]] ([[Verbandsfriedhof]]) im Stadtteil ''Schweinheim''. Dort wird mit einem Gedenkstein sieben jüdischer Bürger gedacht, die vor ihrer drohenden [[Deportation von Juden aus Deutschland|Deportation]] 1942 durch [[Suizid]] starben.
Im Sommer 1841 gründeten Aschaffenburger Juden die Ressource-Gesellschaft, einen geselligen Verein.<ref>{{Internetquelle |url=https://digipress.digitale-sammlungen.de/view/bsb10505059_00869_u001/1 |titel=Aschaffenburger Zeitung 26.08.1841 |datum=1841-08-26 |sprache=de |abruf=2023-08-15}}</ref> Im Jahr 1890 entstand, an den Altstadtfriedhof angrenzend, ein weiterer [[Jüdischer Friedhof (Aschaffenburg)|jüdischer Friedhof]]. Von jüdischem Leben zeugt zudem das ehemalige [[Cheder|Schul]]- und [[Rabbiner]]wohnhaus am [[Wolfsthalplatz]], das die [[Kehillah|Jüdische Gemeinde]] 1898 an Stelle ihrer um das Jahr 1698 gebauten und 1887 niedergelegten Synagoge errichtet hat. Der 1893 neu errichtete Synagogen-Neubau wurde beim [[Novemberpogrome 1938|Novemberpogrom 1938]] von [[Sturmabteilung|SA-Männern]] geschändet und zerstört. Die Kosten für die Abbrucharbeiten der Synagoge musste die jüdische Gemeinde übernehmen.<ref name=":1">{{Internetquelle |url=https://www.jüdische-gemeinden.de/index.php/gemeinden/a-b/272-aschaffenburg-bayern |titel=Aschaffenburg (Unterfranken/Bayern) |werk=www.jüdische-gemeinden.de |abruf=2025-02-11}}</ref> Einzig das Rabbinatsgebäude blieb erhalten; nach einer Nutzung u. a. als Städtisches Jugendhaus errichtete hier die Stadt Aschaffenburg 1984 das „Museum jüdischer Geschichte und Kultur“, das in einer Dauerausstellung über die Verfolgung und Ermordung von mindestens 188 jüdischen Bürgern<ref name=":1" /> in der [[Holocaust|Shoa]] informiert.
Im Jahre 1978 initiierte [[Guido Knopp]] einen Geschichtsdiskurs, die jährlich stattfindenden [[Aschaffenburger Gespräche]], die mittlerweile zu einem festen Bestandteil der Geschichtsdiskussion in Deutschland geworden sind.
Auf dem nach dem wohltätigen jüdischen Bankier Wolfsthal benannten Platz erinnert eine Gedenktafel an die Verfolgung und an die Ermordung von etwa 300 Aschaffenburger Juden.<ref>[[Bundeszentrale für politische Bildung]] (Hrsg.): ''Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation'', Band 1. Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 115.</ref> Auch wurden in Aschaffenburg [[Liste der Stolpersteine in Aschaffenburg|Stolpersteine]] als Mahnmal gelegt. In Aschaffenburg gab es von 1925 bis zum Verbot jüdischer Logen eine [[B’nai B’rith|B’nai-B’rith]]-Loge namens Philo-Loge. Ihr Logenheim, Lamprechtstraße 21 (heute Hausnummer 37), wurde am 3. November 1935 als [[Andreas Bauriedl|Andreas-Bauriedl-Haus]] zum Sitz der [[NSDAP]]-Kreisleitung.<ref>Carsten Pollnick: ''Die Entwicklung des Nationalsozialismus und Antisemitismus in Aschaffenburg 1919–1933.'' Aschaffenburg 1988, S. 108: Einweihung durch Gauleiter Dr. [[Otto Hellmuth]].</ref>
Die [[Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt]] eröffnete 1995 in den ehemaligen Räumen der amerikanischen Garnison eine Außenstelle in Aschaffenburg (in dieser Zeit Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt-Aschaffenburg), die bald darauf zur selbständigen [[Fachhochschule]] Aschaffenburg wurde.
=== Sage ===
==== Zweiter Weltkrieg ====
Aschaffenburg war vom 27. September 1944 bis zum 25. März 1945 das Ziel von 20 [[Luftangriffe auf Aschaffenburg|Luftangriffen]] der Westalliierten. Am 21. November 1944 warf die [[Royal Air Force]] Sprengbomben auf große Teile von Aschaffenburg,<ref>{{Internetquelle |url=https://hdbg.eu/wiederaufbau/orte/detail/aschaffenburg/63 |titel=Aschaffenburg - Wiederaufbauatlas :: Haus der Bayerischen Geschichte |abruf=2023-10-30}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Stefan Reis |url=https://www.main-echo.de/region/rhein-main-hessen/im-untergrund-warten-die-blindgaenger-art-7865343 |titel=Im Untergrund warten die Blindgänger {{!}} Foto: Deutsche Presse-Agentur (DPA), Sebastian Gollnow |datum=2023-03-12 |abruf=2023-10-30}}</ref> besonders im Stadtteil Damm. Etwa die Hälfte der Aschaffenburger wurde obdachlos,<ref>{{Literatur |Autor=Agnes Schönberger, Aschaffenburg |Titel=Ausstellung über Kriegsende: Als Aschaffenburg in Trümmern lag |Sammelwerk=FAZ.NET |Datum= |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/ausstellung-als-aschaffenburg-in-truemmern-lag-13588008.html |Abruf=2022-09-16}}</ref> 344 Menschen starben.
Bei Herannahen der [[United States Army Europe and Africa|US-Armee]] im Frühjahr 1945 wurde Aschaffenburg zum [[Fester Platz (Wehrmacht)|Festen Platz]], umgangssprachlich „Festung“ erklärt und sollte unter allen Umständen gehalten werden. Major Emil Lamberth wurde zum Kampfkommandanten ernannt. Als US-General [[Robert T. Frederick]] bemerkte, dass der Widerstand dortiger Kämpfer stärker als andernorts war, befahl er seinem 157. Infanterie-Regiment systematischen Artilleriebeschuss und Luftangriffe auf Aschaffenburg und Dörfer in der Umgebung, um beim darauffolgenden [[Häuserkampf (Militär)|Häuserkampf]] möglichst wenige eigene Soldaten zu verlieren.<ref>siehe auch John Antal: ''City Fights: Selected Histories of Urban Combat from World War II to Vietnam.'' S. 210 ff. [https://books.google.de/books?id=bOe-ehgzenUC&pg=PA210 (online)]</ref>
Einer [[Sage]] zufolge<ref> [http://www.sagen.at/texte/sagen/deutschland/bayern/spessart/gustav_adolf.html Sage vom Schwedenkönig und der Rettung der Stadt durch Pater Bernhard]</ref> soll der Kapuzinerpater [[Bernhard von Trier]] Schloss und Stadt 1631 vor der Plünderung durch die Truppen des [[Schweden|schwedischen Königs]] [[Gustav II. Adolf (Schweden)|Gustav Adolf]] auch durch seine Pfiffigkeit gerettet haben. Nachdem er die Schlüssel der Stadt übergeben hatte, ließ der schwedische König vernehmen, dass er es sehr schade fände, das erst wenige Jahre zuvor fertiggestellte Schloss niederbrennen zu müssen, da er es leider nicht mit nach [[Schweden]] nehmen könne. Der [[Kapuziner]] meinte jedoch, er könne dies durchaus tun, er müsse es einfach dorthin rollen. Fragend runzelte Gustav Adolf die Stirn und der schlaue Pater verwies auf die unter jedem der zahlreichen Fenster eingemeißelten Räder (das [[Mainz]]er Wappen). Daraufhin musste der König lachen und verzichtete auf eine Zerstörung.
Die US-Truppen errichteten am 25. März 1945 zu Beginn der [[Schlacht um Aschaffenburg 1945|Schlacht um Aschaffenburg]] nach Einnahme<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ibiblio.org/hyperwar/USA/USA-E-Last/USA-E-Last-18.html |titel=HyperWar: The Last Offensive [Chapter 18] |abruf=2022-09-16}}</ref> der unzerstört gebliebenen [[Nilkheimer Mainbrücke|Nilkheimer Eisenbahnbrücke]] südlich der Stadt am rechten östlichen Mainufer einen Brückenkopf. Um den südlichen Aschaffenburger Stadtteil [[Schweinheim (Aschaffenburg)|Schweinheim]] kam es zu Tage währenden Gefechten, bevor die Alliierten zur Innenstadt vordringen konnten, um die an den Ostertagen 1945 heftig gekämpft wurde. Nach neuntägiger Verteidigung kapitulierte die Garnison am 3. April 1945. Nach den Zerstörungen des Luftkrieges wurden durch den Artilleriebeschuss bei der Einnahme der Stadt so bedeutende Kultur- und Baudenkmäler wie das Schloss Johannisburg und das Pompejanum noch schwerer beschädigt beziehungsweise zerstört.
[[Datei:FH-Aschaffenburg-2.jpg|mini|Ehemalige Jägerkaserne, seit 1995 TH Aschaffenburg, Gebäude 20 (von 2005)]]
[[Datei:AB15.JPG|mini|Ehemalige Jägerkaserne, seit 1995 TH Aschaffenburg (von 2012)]]
In den ersten [[Nachkriegszeit in Deutschland|Nachkriegsjahren]] wurden die zerstörten Kirchen wiederhergestellt, ab 1954 das Schloss und ab 1984 das [[Pompejanum]] – Bauwerke, die die Stadt prägten und nun wieder prägen. Andere wertvolle Gebäude, wie das Deutschordenshaus, wurden nur in Teilen wieder aufgebaut. Vom historischen Rathaus wurde lediglich der Portikus in das Sitzungsgebäude des neuen Rathauses integriert.<ref>Hartwig Beseler, Niels Gutschow: ''Kriegsschicksale Deutscher Architektur.'' Band 2, Karl Wachholtz Verlag, Neumünster 2000, ISBN 3-926642-22-X, S. 1317–1325.</ref> Erst auf Betreiben einer Bürgerinitiative wurde 1995 das in den 1920er Jahren freigelegte Fachwerk des Hauses zur weißen Taube, genannt [[Löwenapotheke (Aschaffenburg)|Löwenapotheke]], rekonstruiert. Der [[Adelshöfe in Aschaffenburg#Osteiner-Bassenheimer Hof|Bassenheimer und der Dalberger Hof]] blieben verloren.
{{Anker|DP-Lagarde}}Nach dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] 1945 gehörte Aschaffenburg zur [[Amerikanische Besatzungszone|Amerikanischen Besatzungszone]]. Die [[Office of Military Government for Germany (U.S.)|US-Militärverwaltung]] richtete zur Unterbringung von ''[[Displaced Person]]s'' (DP) ein [[DP-Lager]] in der Lagarde-Kaserne ein.<ref>Nazarii Gutsul, Sebastian Müller: ''Ukrainische Displaced Persons in Deutschland. Selbsthilfe als Mittel im Kampf um die Anerkennung als eigene Nationalität'', Deutschland Archiv auf der Webseite der [https://www.bpb.de/themen/deutschlandarchiv/187210/ukrainische-displaced-persons-in-deutschland/#footnote-reference-40 Bundeszentrale für politische Bildung]</ref> Die meisten von ihnen stammten aus der [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik|Ukraine]] und aus [[Zweite Polnische Republik|Polen]]. Es gibt Hinweise darauf, dass sich in fünf weiteren Aschaffenburger Kasernen DP-Lager befunden haben.<ref>[http://www.dpcamps.org/aschaffenburg.html Aschaffenburg, Germany auf der Webseite dpcamps.org]</ref> Aschaffenburg spielte auch eine Rolle in nachrichtendienstlichen Operationen der Alliierten. Diese befürchteten, dass sich unter den DPs sowjetische Agenten befanden, welche versuchten, Einfluss auf die ukrainischen Exilgemeinden zu nehmen. Im Jahr 1947 wurde Julius Revay, der ehemalige Ministerpräsident der unabhängigen [[Karpatenukraine|Karpato-Ukrainischen Republik]] und mutmaßliche sowjetische Agent, von den amerikanischen Behörden in Aschaffenburg verhaftet. Dabei war er vermutlich in die Aktivitäten der ukrainischen DP-Lager involviert. Die Verhaftung Revays verdeutlicht die Komplexität der politischen und geheimdienstlichen Situation in der Region unmittelbar nach dem Krieg.<ref>Unbekannt. (1947). '''Geheimdienstbericht über Julius Revay und sowjetische Aktivitäten in Deutschland'''. Central Intelligence Agency. Washington, D.C.</ref>
Aschaffenburg diente auch als Rückzugsort für ehemalige Gestapo-Agenten und mutmaßliche Kollaborateure. So wurde 1958 bekannt, dass ein ehemaliger Gestapo-Agent, Wurzing, aufgrund seiner Zusammenarbeit mit dem CIC weiterhin für US-Dienste tätig war, obwohl er für die Ermordung von 20 Ukrainern verantwortlich gemacht wurde.<ref>Unbekannt. (1958). ''Nachrichtendienstlicher Bericht über Kontakte und Operationen in Aschaffenburg und Umgebung'' Central Intelligence Agency, Washington, D.C.</ref>
Die Aschaffenburger Kasernenanlagen aus der [[Deutsches Kaiserreich|Zeit vor 1918]] und vor allem des [[Aufrüstung der Wehrmacht|Dritten Reiches]] wurden während des [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]] von der [[United States Army Europe and Africa|US-Armee]] belegt.<ref>[https://www.usarmygermany.com/Sont.htm usarmygermany.com (eingesehen am 4. März 2018)]</ref>
Am 9. Juli 1958 wurde die Anschlussstelle Aschaffenburg-Zentrum der [[Bundesautobahn 3|Autobahn A3]] dem Verkehr übergeben. Im selben Jahr erhielt die Stiftskirche St. Peter und Alexander den päpstlichen Titel [[Basilica minor]] und wurde so zur [[St. Peter und Alexander (Aschaffenburg)|Stiftsbasilika St. Peter und Alexander]]. Im Jahre 1978 initiierte [[Guido Knopp]] einen Geschichtsdiskurs, die bis 2008 jährlich stattfindenden [[Aschaffenburger Gespräche]].
In den Jahren 1990 bis 1992 wurden folgende US-Militärbasen geschlossen: ''Taylor Barracks'' (ehemaliges Heeresverpflegungsamt, Goldbacher Straße), ''Aschaffenburg Army Airfield'' (Militärflugplatz, Mainwiesenweg), ''Fiori Barracks'' (ehemalige Pionierkaserne, Christian-Schad-Straße), ''Graves Barracks'' (ehemalige Bois Brule-Kaserne, Bayreuther Straße), ''Ready Barracks'' (ehemalige Artilleriekaserne, Josef-Dinges-Straße), ''Smith Barracks'' (ehemalige Lagarde-Kaserne, Am Funkhaus), ''Jaeger Kaserne'' (ehemalige Jägerkaserne, errichtet 1896, Würzburger Straße).
In der Jägerkaserne war bis zum [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] das [[Königlich Bayerisches 2. Jägerbataillon (ex 3. JgBtl)|2. Königlich-Bayerische Jägerbataillon]] stationiert. 1995 eröffnete hier die [[Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt|Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt]] eine Außenstelle (in dieser Zeit Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt-Aschaffenburg). Bald darauf wurde die Außenstelle Aschaffenburg zur selbständigen [[Fachhochschule]] Aschaffenburg (seit 2019 [[#Hochschule|Technische Hochschule Aschaffenburg]]).
2007 wurde das militärische Übungsgelände in den Stadtteilen Schweinheim und Gailbach an die Eigentümer zurückgegeben.
Am 22. Januar 2025 wurden bei [[Messerangriff in Aschaffenburg 2025|einem Messerangriff]] ein Kleinkind und ein Mann getötet sowie drei weitere Menschen schwer verletzt. Der Angriff ereignete sich im innerstädtischen Park [[Schöntal (Aschaffenburg)|Schöntal]]. Tatverdächtig ist ein [[ausreisepflicht]]iger 28-jähriger [[Afghanistan|Afghane]], der unmittelbar nach der Tat von der Polizei festgenommen wurde.
=== Eingemeindungen ===
In die kreisfreie Stadt Aschaffenburg wurden eingemeindet:
In die kreisfreie Stadt Aschaffenburg wurden eingemeindet:
* 1. März 1901:<ref name="Volkert">{{BibISBN|3-406-09669-7|Seite=600}}</ref> [[Leider]]
* 15. Januar 1855: die Gemeinde [[Nilkheim]]
* 1. März 1901: dieGemeinde [[Leider]]
* 1. Juli 1901:<ref name="Volkert" /> [[Damm (Aschaffenburg)|Damm]]
* 1. April 1939:<ref name="Volkert" /> [[Schweinheim (Aschaffenburg)|Schweinheim]]
* 1. April 1975:<ref name="Gemeindeverzeichnis1970bis1982">{{Literatur |Hrsg=Statistisches Bundesamt |Titel=Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. Mai 1970 bis 31. Dezember 1982 |Verlag=W. Kohlhammer |Ort=Stuttgart/Mainz |Datum=1983 |ISBN=3-17-003263-1 |Seiten=733}}</ref> [[Gailbach]]
* 1. April 1939: die Gemeinde [[Schweinheim (Aschaffenburg)|Schweinheim]]
* 1. Mai 1978:<ref name="Gemeindeverzeichnis1970bis1982" /> [[Obernau (Aschaffenburg)|Obernau]]
* 1. April 1975: die Gemeinde [[Gailbach]]
* 1. Mai 1978: die Gemeinde [[Aschaffenburg-Obernau|Obernau]]
=== Einwohnerentwicklung ===
=== Einwohnerentwicklung ===
[[Datei:Bevölkerungspyramide Aschaffenburg 2011.png|mini|Bevölkerungspyramide für Aschaffenburg (Datenquelle: Zensus 2011<ref>{{Webarchiv |url=https://ergebnisse2011.zensus2022.de/datenbank/online/ |text=Datenbank Zensus 2011, Aschaffenburg, Alter + Geschlecht |wayback=20210922024007}}</ref>)]]
Im [[Mittelalter]] und der frühen [[Neuzeit]] wuchs die Bevölkerung von Aschaffenburg nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. So musste die Stadt während des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] (1618-1648) und einem Ausbruch der [[Pest]] im Jahre 1635 Einwohnerverluste hinnehmem. Mit dem Beginn der [[Industrialisierung]] im 19. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten 1818 erst 6.500 Menschen in der Stadt, so waren es 1905 bereits 26.000.
Im [[Mittelalter]] und in der frühen [[Neuzeit]] wuchs die Bevölkerung von Aschaffenburg nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. So musste die Stadt Einwohnerverluste hinnehmen während des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] (1618–1648) und nach einem Ausbruch der [[Pest]] im Jahre 1635.
Mainz wurde 1792 von französischen Truppen unter [[Adam-Philippe de Custine|General Custine]] erobert. Der Kurfürst [[Friedrich Karl Joseph von Erthal]] und das [[Mainzer Domkapitel]] flohen nach Aschaffenburg. 1792 hatte Aschaffenburg etwas über 3000 Einwohner. Nach der Besetzung des [[Linkes Rheinufer|linken Rheinufers]] 1794 übersiedelten zahlreiche Menschen aus Mainz und den übrigen linksrheinischen Gebieten nach Aschaffenburg; 1812 lebten dort etwa 6.600 Menschen. Mit der [[Industrialisierung]] im 19. Jahrhundert setzte sich [[Demografie Deutschlands|das Bevölkerungswachstum]] fort.
Deutlich sichtbar sind die Auswirkungen des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]es. Nach über 20 alliierten Luftangriffen zwischen September 1940 und März 1945 lag der größte Teil der Stadt in Schutt und Asche. Allein beim schwersten Angriff am 21. November 1944 starben 344 Menschen. Insgesamt verlor Aschaffenburg durch Evakuierung, Flucht und Luftangriffe ein Drittel seiner Bewohner (14.518 Personen). Die Bevölkerungszahl sank von 45.379 im Jahre 1939 auf 30.861 im Dezember 1945. Im Jahre 1950 wurde der Vorkriegsstand wieder erreicht. Am 30. Juni 2005 betrug die „[[Einwohnerzahl|Amtliche Einwohnerzahl]]“ für Aschaffenburg nach Fortschreibung des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung 68.798 (nur [[Hauptwohnsitz]]e und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern) - historischer Höchststand.
Deutlich sichtbar sind die Auswirkungen des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]]. Nach über 20 alliierten Luftangriffen zwischen September 1940 und März 1945 lag der größte Teil der Stadt in Schutt und Asche. Allein beim schwersten Angriff am 21. November 1944 starben 344 Menschen. Insgesamt verlor Aschaffenburg durch Evakuierung, Flucht und Luftangriffe ein Drittel seiner Bewohner (14.518 Personen). Die Bevölkerungszahl sank von 45.379 im Jahre 1939 auf 30.861 im Dezember 1945. Im Jahre 1950 wurde der Vorkriegsstand wieder erreicht. Am 30. Dezember 2006 betrug die „[[Einwohnerzahl|Amtliche Einwohnerzahl]]“ für Aschaffenburg nach Fortschreibung des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung 69.863 (nur [[Wohnsitz (Deutschland)|Hauptwohnsitze]] und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem ''jeweiligen'' Gebietsstand. Bei 1818 handelt es sich um eine Schätzung, danach um [[Volkszählung]]sergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die [[Wohnbevölkerung]] und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
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Da die [[Volkszählung in der Europäischen Union 2011]] die Einwohnerzahl in Deutschland insgesamt deutlich nach unten korrigierte, wurde auch die Einwohnerzahl Aschaffenburgs des 31. Dezember 2010 von 68.678 für den 9. Mai 2011 fortgeschrieben und dabei nach einem bestimmten Faktor pauschal auf 67.359 gesenkt. Bereits am 31. Dezember 2017 wurde mit 69.928 Einwohnern nicht nur der Stand von vor dem Zensus 2011, sondern auch der oben als historischer Höchststand bezeichnete Stand vom 30. Dezember 2006 deutlich überschritten.
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Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Für die Jahre 1792 und 1812 handelt es sich um zeitnahe Schätzungen, danach um [[Volkszählung]]sergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die [[Wohnbevölkerung]] und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
| 3. Dezember [[1858]] ¹ || align="right" | 10.445
| 1792 || 3300
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| 3. Dezember [[1864]] ¹ || align="right" | 10.700
| 1812 || 6590<ref>[https://books.google.de/books?id=DBBTAAAAcAAJ&pg=PA96&dq=Staats-Calender+der+Gro%C3%9Fherzoglichen+Stadt+und+des+Departements+Frankfurt+6590&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwi2ofP1l_LNAhWqAMAKHWqXCdMQ6AEIHjAA#v=onepage&q=Staats-Calender%20der%20Gro%C3%9Fherzoglichen%20Stadt%20und%20des%20Departements%20Frankfurt%206590&f=false books.google.de: ''Staats-Calender der Großherzoglichen Stadt und des Departements Frankfurt.'']</ref>
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| 3. Dezember [[1867]] ¹ || align="right" | 10.300
| 1. Juni 1830 ¹ || 6800
|-----
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| 1. Dezember [[1875]] ¹ || align="right" | 10.800
| 1. Dezember 1840 ¹ || 14.228
|-----
|-
| 1. Dezember [[1880]] ¹ || align="right" | 12.152
| 3. Dezember 1858 ¹ || 10.445
|-----
|-
| 1. Dezember [[1885]] ¹ || align="right" | 12.393
| 3. Dezember 1864 ¹ || 10.700
|-----
|-
| 1. Dezember [[1890]] ¹ || align="right" | 13.630
| 3. Dezember 1867 ¹ || 10.300
|-----
|-
| 2. Dezember [[1895]] ¹ || align="right" | 15.831
| 1. Dezember 1871 ¹ || 15.009
|-----
|-
| 1. Dezember [[1900]] ¹ || align="right" | 18.093
| 31. Dezember 2022 || 72.444<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aschaffenburg.de/dokumente/Kultur-und-Tourismus/Stadtportrait/2023_Statistikflyer_dt.pdf |titel=Aschaffenburg in Zahlen 2023 |abruf=2024-05-06}}</ref>
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¹ Volkszählungsergebnis
¹ Volkszählungsergebnis
== Bevölkerung ==
=== Dialekt und Mundart ===
In Aschaffenburg und seinen Stadtteilen werden, wie in den umgebenden Orten, verschiedene Varianten der [[Untermainländisch|Untermainländischen Dialekte]] gesprochen. Man spricht somit einen [[Südhessischer Dialekt|südhessischen]] und nicht, wie oft geglaubt, einen [[Unterfränkisch|Unterfränkischen Dialekt]]. Die Aschaffenburger Mundart selbst unterscheidet sich auch von den angrenzenden untermainländischen Sprachgebieten,<ref>{{Webarchiv |url=http://www.spd-nilkheim.de/SobabbeltmerinAschebersch.htm |text=Manuskript zum Vortrag von Dr. Almut König |archive-is=20140815}}</ref> wie Kahlgründer oder Großostheimer Dialekt. Ein weithin bekannter Sprecher des Aschaffenburger Innenstadt-Dialektes ist der Kabarettist [[Urban Priol]].
Der Aschaffenburger Mundartdichter Karl Reuß schreibt in der ersten Strophe seines Gedichtes in dem Band ''Ascheborjer Posse'' zu seiner Heimatstadt:
:: ''O du mei liebes Ascheborg''
:: ''Du Städtsche wunnerbor''
:: ''Wie liegste drin im griene Tal,''
:: ''Sou schöi, sou sunnekloor!''<ref>Karl Reuß: ''Ascheborjer Posse: Geschichte in Aschaffenburger Mundart.'' W. Walter (Verleger), Aschaffenburg 1927.</ref>
=== Religionen ===
==== Konfessionsstatistik ====
Gemäß der [[Volkszählung in der Europäischen Union 2011|Volkszählung 2011]] waren 51,3 % der Einwohner [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholisch]], 15,9 % [[Evangelische Kirche in Deutschland|evangelisch]] und 32,7 % waren [[Konfessionslosigkeit|konfessionslos]], gehörten einer anderen [[Glaubensgemeinschaft]] an oder machten keine Angabe.<ref>{{Webarchiv |url=https://ergebnisse.zensus2011.de/#StaticContent:096610000000,BEK_4_2_6,m,table |text=Stadt Aschaffenburg Religion |wayback=20130605031517}}, [[Volkszählung in der Europäischen Union 2011|Zensus 2011]]</ref><ref>[https://www.aschaffenburg.de/dokumente/Buerger-in-Aschaffenburg/Integration/Aschaffenburger-Kalender-der-Kulturen-2020.pdf Anteil der Religionen in der Aschaffenburger Bevölkerung], abgerufen am 6. Mai 2020</ref><ref>[https://www.main-echo.de/mediathek/fotoserien/kreis-miltenberg/sta1602kirchenaustritte-cme-5581299 Kirchenaustritten der vergangenen Jahre], abgerufen am 12. März 2022</ref> Der Anteil der Protestanten und Katholiken an der Gesamtbevölkerung ist seitdem jährlich um 1 Prozentpunkt gesunken. Gemäß dem [[Zensus 2022]] waren 38,9 % oder 27.923 der 71.692 Einwohner katholisch, 12,3 % evangelisch, und 48,8 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.<ref>[https://ergebnisse.zensus2022.de/datenbank/online/themes/search/s/cmVsaWdpb24= Bevölkerung kompakt (Gebietsstand 15.05.2022, Religion)], abgerufen am 10. August 2024</ref>
Laut kirchlicher Statistik waren am 31. Dezember 2022 27.674 Einwohner Mitglied der katholischen Kirche.<ref>[https://jahresueberblick.bistum-wuerzburg.de/fileadmin/Bistum_Folgeseiten/Haushalt_und_Finanzen/Statistik_2022_Pastorale_Raueme-Bistum-Wuerzburg.pdf Zahlen der Pastoralen Räume des Bistums Würzburg für das Jahr 2022], abgerufen am 1. Juni 2024</ref> Am 31. Dezember 2023 waren 26.746 Einwohner Mitglied der katholischen Kirche und Ende 2024 gab es 25.580 Mitglieder.<ref>[https://jahresueberblick.bistum-wuerzburg.de/kirchenstatistik/pastorale-raeume/ Zahlen der Pastoralen Räume des Bistums Würzburg für das Jahr 2023], abgerufen am 8. Mai 2025</ref>
==== Christentum ====
In Aschaffenburg gibt es drei evangelisch-freikirchliche Gemeinden, die ''Andreasgemeinde'', die ''Kirche für Aschaffenburg'' und die ''Gemeinde Gottes Aschaffenburg''. Weiter gibt es in Aschaffenburg eine [[neuapostolische Kirche]], eine [[Adventgemeinde]] und außerdem die ''Baptisten Gemeinde Aschaffenburg e. V.''
Dazu ist in der Stadt die [[Orthodoxe Kirchen|orthodoxe Kirche]] durch eine rumänische Gemeinde vertreten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.parohia-aschaffenburg.de/ |titel=Parohia Aschaffenburg |abruf=2024-09-28}}</ref>
* Süleymaniye Merkez Camii, Bildungs- und Kulturverein Aschaffenburg e. V. (ehemals VIKZ e. V.)
* Yeni Camii, Islamische Kulturgemeinschaft Aschaffenburg 1981 e. V.
* Cem-Haus, Alevitische Gemeinde Aschaffenburg e. V.<ref>[http://www.aschaffenburg.de/de/Buerger_in_Aschaffenburg/Buergerservice/Integration_von_Migranten/Kulturvereine_in_Aschaffenburg/Alevitische_Gemeinde_eV_/normal/bafra/index.html aschaffenburg.de: Alevitische Gemeinde e. V.]</ref>
== Politik ==
== Politik ==
=== Oberbürgermeister ===
[[Datei:Jürgen Herzing 2020-01-11a.jpg|mini|hochkant|Amtierender Oberbürgermeister Jürgen Herzing]]
Nach [[Wilhelm Matt]], [[Wilhelm Wohlgemuth (Politiker)|Wilhelm Wohlgemuth]], [[Jean Stock]], [[Vinzenz Schwind]] und [[Willi Reiland]] war [[Klaus Herzog (Politiker, 1951)|Klaus Herzog]] (SPD) der sechste Oberbürgermeister der Stadt Aschaffenburg. Nachdem Herzog bereits in den Jahren 2000, 2006 und 2012 die Wahlen für sich entscheiden konnte, durfte er bei der Oberbürgermeisterwahl 2020 aus Altersgründen nicht mehr kandidieren.<ref>[http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/aschaffenburg-rathauschef-gewinnt-mit-traumergebnis-11680963.html faz.net], [https://www.main-echo.de/regional/stadt-kreis-aschaffenburg/OB-Wahl-in-Aschaffenburg-SPD-setzt-auf-Juergen-Herzing;art11846,6668444 OB-Wahl in Aschaffenburg: SPD setzt auf Jürgen Herzing]</ref> Da bei dieser Wahl die erforderliche absolute Mehrheit verfehlt wurde, traten die Kandidaten mit den beiden höchsten Stimmenzahlen, [[Jürgen Herzing]] (SPD) und Jessica Euler (CSU) in einer Stichwahl gegeneinander an.<ref>[https://www.br.de/nachrichten/bayern/juergen-herzing-ist-neuer-oberbuergermeister-in-aschaffenburg,RuiAfyC Jürgen Herzing ist neuer Oberbürgermeister in Aschaffenburg]</ref> Aus dieser Entscheidung ging mit 66,6 % der Stimmen Jürgen Herzing als neuer Oberbürgermeister hervor.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aschaffenburg.de/wahl/Wahl-2020-03-15/09661000/html5/BuergermeisterStichwahl_Bayern_30_Gemeinde_Stadt_Aschaffenburg.html |titel=Stichwahl Oberbürgermeister/-in - Kommunalwahlen 2020 in der Stadt Aschaffenburg - Gesamtergebnis |abruf=2025-01-24}}</ref>
Die politische Situation in Aschaffenburg gilt als entspannt und weitsichtig sinnvoll ausgerichtet. So hat die CSU bekannt gegeben, dass sie bei den Oberbürgermeisterwahlen im März 2006 keinen Kandidaten gegen den jetzigen Oberbürgermeister [[Klaus Herzog]] (SPD) aufstellen will. Am 2. Dezember 2005 betitelte die [[Süddeutsche Zeitung]] einen vierspaltigen Artikel über Aschaffenburg mit den Worten ''Glückliche Bürger und ein Haushalt ohne Schulden''. Der Artikel nannte die Einwohner die ''etwas anderen Bayern'' und die Stadt eine ''Konsens-City''.
=== Stadtrat ===
=== Stadtrat ===
{{Hauptartikel|Ergebnisse der Kommunalwahlen in Aschaffenburg}}
Nach der [[Kommunalwahlen in Bayern 2020|Kommunalwahl am 15. März 2020]] ergab sich folgende Sitzverteilung
Der Aschaffenburger Stadtrat besteht aus 44 Mitgliedern: CSU 19 Sitze, SPD 17 Sitze, Bündnis 90/Die Grünen 3 Sitze, UVB 3 Sitze, FDP 1 Sitz und KI 1 Sitz
| colspan="2" style="text-align:left;"| '''Wahlbeteiligung in %'''
| colspan="2"| '''47,8'''
| colspan="2"| '''37,1'''
| colspan="2"| '''40,8'''
| colspan="2"| '''47,7'''
| colspan="2"| '''—'''
|}
<small>(Das Diagramm auf der amtlichen Veröffentlichung des Endergebnisses fasst die UBV und die KI zu einer Einheit zusammen:<ref>[https://www.kommunalwahl2020.bayern.de/ergebnis_gremien_gebietseinheit_tabelle_661.html kommunalwahl2020.bayern.de]</ref>)</small>
* [[Jürgen Herzing]] (SPD), seit 1. Mai 2020<ref>[https://www.merkur.de/politik/kommunalwahl-2020-bayern-datum-stimmzettel-buergermeister-fristen-gemeinderat-landrat-12344668.html Kommunalwahl 2020 in Bayern: Wichtige Fakten und Infos für alle Wähler], ''merkur.de'', abgerufen am 6. April 2020</ref>
}}
Der zweite Bürgermeister und Stellvertreter des Oberbürgermeisters wird alle sechs Jahre jeweils nach der Stadtratswahl vom Stadtrat gewählt. Im Jahre 2014 wurden eine zweite Bürgermeisterin (Jessica Euler, CSU) und ein dritter Bürgermeister (Jürgen Herzing, SPD) gewählt. Am 4. Mai 2020 wurde Jessica Euler erneut zur zweiten Bürgermeisterin gewählt. [[Eric Leiderer]] (SPD) wurde zum dritten Bürgermeister gewählt.
=== Wappen ===
=== Wappen ===
{{Mehrere Bilder
{| align="center"
| align = right
|[[Bild:Wappen_Aschaffenburg.png|101px|Wappen der Stadt Aschaffenburg]]
| Richtung = vertical
|[[Blasonierung]]:<br />
| Breite = 90
In Silber eine rote Burg mit blauen Dächern; im kleeblattförmigen Torbogen der thronende, blau gekleidete hl. Martin, die Rechte segnend erhoben, mit der Linken den goldenen Krummstab haltend.<br />
| Bild1 = Banner Aschaffenburg.svg
'''Bedeutung''':<br />
| Untertitel1 = Stadtfarben
Das Stadtwappen zeigt den heiligen [[Martin von Tours]], der als Schutzpatron der Stadt verehrt wird, weil sich sein Bild im Stadtwappen befindet (was aber von der Zugehörigkeit zum Erzstift Mainz rührt). Aufgrund der Beteiligung an den [[Deutscher Bauernkrieg|Bauernkriegen]] 1528 war es der Stadt von [[Kurfürst]] und [[Erzbischof]] [[Albrecht (Brandenburg)|Albrecht von Brandenburg]] aberkannt worden. Erst König [[Ludwig I. (Bayern)|Ludwig I.]] von Bayern gab der Stadt 1836 ihr altes Wappen zurück, nachdem sie jahrhundertelang nur ein gotisches A als Wappen führen durfte.
| Bild2 = Wappen Aschaffenburg2.jpg
|}
| Untertitel2 = 1633–1836
}}
{{Wappenbeschreibung
|Kurzdarstellung = Wappen der kreisfreien Stadt Aschaffenburg
|Blasonierung = Auf silbernem, oben golden [[Bord (Heraldik)|bebordetem]] [[Schildfuß|Grund]] eine die unteren Seitenschildrändern berührende symmetrische, blaubedachte, rote Burg mit runden Seitentürmen, je beknauft mit einer goldenen [[Turmkugel]], im Torbogen mit aufgesetzter gotischer Spitze ein auf goldenem Sitz mit seitlich herausragenden Tierköpfen und Pranken thronender blaugewandeter und -beschuhter silberner Bischof, die Rechte segnend erhoben, mit der Linken einen linksgewandten goldenen [[Krummstab]] haltend, bekleidet mit silbernem [[Pallium]] und blauer, goldbestreifter [[Mitra]].
|Begründung = Der segnende Heilige ist der [[Martin von Tours|Heilige Martin]], Patron des [[Bistum Mainz|Erzbistums Mainz]], wie auch das [[Pallium]], das einem [[Erzbischof]] zusteht, symbolisieren die jahrhundertelange Zugehörigkeit Aschaffenburgs zum Bistum Mainz.
Das Stadtwappen ist in Form eines erstmals für 1236 urkundlich belegten großen Stadtsiegels aus Wachs überliefert. Aufgrund ihres Verhaltens im [[Deutscher Bauernkrieg|Deutschen Bauernkrieg]] im Frühjahr 1525 war es der Stadt von [[Albrecht von Brandenburg|Erzbischof Albrecht von Mainz]] aberkannt worden. Nachdem jahrhundertelang nur das „A“ mit Kopfbalken aus dem kleineren Aschaffenburger Stadtsiegel verwendet werden durfte, gab König [[Ludwig I. (Bayern)|Ludwig I.]] von Bayern mit Entschließung vom 1. April 1836 der Stadt das Recht, ihr ursprüngliches Wappen zu führen zurück.<ref>Alfred F. Wolfert: ''Aschaffenburger Wappenbuch.'' Aschaffenburg 1983. / Enno Bünz: ''Die mittelalterlichen Siegel der Stadt Aschaffenburg.'' In: ''Aschaffenburger Jahrbuch für Geschichte, Landeskunde und Kunst des Untermaingebietes.'' 11/12 (1988), S. 79–105.</ref> Die Aschaffenburger Stadtfarben sind die Farben Grün – Rot – Weiß.<ref name="Wappen_Farben" />
* seit 1956: [[Perth (Schottland)|Perth]] ([[Schottland]])
* seit 1975: [[Saint-Germain-en-Laye|St. Germain-en-Laye]] ([[Frankreich]])
* seit 1996: [[Miskolc]] ([[Ungarn]])
Vom 23. bis zum 25. Juni 2006 feierte die Stadt Aschaffenburg mit Perth das 50-jährige Jubiläum der gemeinsamen Partnerschaft. Zur Feier kam Provost („Bürgermeister“) Bob Scott mit einer größeren Delegation aus Perth und Umgebung in die deutsche Partnerstadt. Höhepunkt des Festes waren die in der Aschaffenburger Fasanerie veranstalteten ''[[Highland Games]]''.
* seit [[1956]]: [[Bild:Flag of Scotland.svg|20px]] [[Perth (Schottland)|Perth]] ([[Schottland]])
* seit [[1975]]: [[Bild:Flag of France.svg|20px]] [[Saint-Germain-en-Laye|St. Germain-en-Laye]] ([[Frankreich]])
* seit [[1996]]: [[Bild:Flag of Hungary.svg|20px]] [[Miskolc]] ([[Ungarn]])
'''Städtesolidarität'''
Vom 23. bis zum 25. Juni 2006 feierte die Stadt Aschaffenburg mit Perth das 50jährige Jubiläum der gemeinsamen Partnerschaft. Zur Feier kam Provost ("Bürgermeister") Bob Scott mit einer größeren Delegation aus Perth und Umgebung in die deutsche Partnerstadt. Höhepunkt des Festes waren die in der Aschaffenburger Fasanerie veranstalteten [[Highland Games]].
* Seit 1991 besteht eine Städtesolidarität mit [[Villavicencio]] in [[Kolumbien]].
'''Patenschaft'''
=== Städtesolidarität ===
* Seit 1958 besteht eine [[Patenstadt|Patenschaft]] für die aus Stadt und Kreis Graslitz (tschechisch: [[Kraslice]]) [[Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei|vertriebenen Sudetendeutschen]].
* seit [[1991]] besteht eine Städtesolidarität mit [[Villavicencio]] in [[Kolumbien]]
=== Patenschaft ===
* Seit [[1958]] besteht eine Patenschaft für die aus Stadt und Kreis [[Graslitz]] (tschechisch: [[Kraslice]]) vertriebenen Sudetendeutschen
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
[[Datei:Stiftskirche Sankt Peter und Alexander Aschaffenburg.jpg|mini|Stiftsbasilika]]
=== Theater ===
[[Datei:Aschaffenburg Muttergottespfarrkirche innen 9996 7 8.jpg|mini|Pfarrkirche „Unsere liebe Frau“ (Muttergottespfarrkirche)]]
[[Datei:Nilkheim p 026.jpg|mini|hochkant|Jakobuskirche (Nilkheim)]]
* Unterfrankenhalle: Funktionale Veranstaltungshalle für sportliche und kulturelle Veranstaltungen, erbaut 1991, bietet Platz für bis zu 6.000 Menschen.
Zu den Aschaffenburger Theatern zählen das unter [[Großherzog]] [[Karl Theodor von Dalberg]] 1811 erbaute [[Stadttheater Aschaffenburg|Stadttheater]], Spielstätte u. a. von „ab:art-theater“ und „freies ensemble aschaffenburg“, das ''Erthaltheater'', Spielstätte von „mot – modernes theater aschaffenburg e. V.“, das ''Jugendkulturzentrum (Jukuz)'', in welchem u. a. Veranstaltungen von „AbaKuZ e. V.“ – Initiative für ein alternatives Kulturzentrum wie Vorträge, Konzerte, Lesungen etc. stattfinden, und das [[Kabarett im Hofgarten]], das von [[Urban Priol]] in der ehemaligen Orangerie betrieben wird. Das ''Ludwigstheater'', Spielstätte der „actor’s company“, das ''Story Stage Märchentheater Aschaffenburg'' und das ''Zimmertheater'', Spielstätte der „Jungen Bühne Aschaffenburg e. V.“ sind ebenfalls nennenswerte Bühnen. In Aschaffenburg befinden sich zwei Kinos: das mehrfach ausgezeichnete Programmkino ''Casino'' sowie das [[Kinopolis]] Aschaffenburg.
* Stadttheater: Erbaut unter Fürstprimas [[Carl Theodor von Dalberg]] 1811 zu Zeiten des [[Fürstentum Aschaffenburg|Fürstentums Aschaffenburg]], Architekt [[Emanuel Herigoyen|Joseph Emanuel Herigoyen]] aus Portugal, klassizistischer Zuschauerraum, ausgemalt im Stil des Empire, gilt als eines der schönsten in Süddeutschland, schwere Beschädigungen durch Luftangriffe und Beschuss im Zweiten Weltkrieg, 1961 aufwändig restauriert, 1981 Bau eines neuen Bühnenhauses, weitere Erweiterungen und Verbesserungen sowie die endgültige Gestaltung der Fassaden sind geplant.
* Stadthalle mit einem Großen Saal und einem Kleinen Saal, einem Tagungscenter, zwei Konferenzräumen und zwei Seminarräumen
* Kabarett im Hofgarten (betrieben von [[Urban Priol]])
* Colos-Saal, überregional bekannter Musikclub mit regelmäßigen Auftritten von Weltstars der Musikrichtungen [[Jazz]], [[Blues]] und anderen
* verschiedene Ensembles und mehrere kleinere, privat betriebene Bühnen
**mot modernes theater aschaffenburg e.V.
**Junge Bühne e.V.,
**Erthaltheater, actor's company
**ab:art-theater, freies ensemble aschaffenburg
**Galli Theater Aschaffenburg
=== Museen ===
=== Museen ===
{{Siehe auch|Liste der Museen in Aschaffenburg}}
[[Bild:Pompejanum3.JPG|thumb|Pompejanum]]
*[https://www.kirchnerhaus.com KirchnerHAUS Museum Aschaffenburg]
* [[Staatsgalerie Aschaffenburg]] im [[Schloss Johannisburg]] (I. Stock) ist Teil der [[Bayerische Staatsgemäldesammlungen|Bayerischen Staatsgemäldesammlungen]] mit einer bedeutenden Cranach-Sammlung.
* Stiftsmuseum: Das ehemaligen Kapitelhaus des Stiftes St. Peter und Alexander, einem Bau der bis auf die Gründung des Stiftes im 10. Jahrhundert zurückreicht, beherbergt heute das Stiftsmuseum der Stadt Aschaffenburg. Im Stammhaus der städtischen Museen sind die [[Archäologie|archäologischen Funde]] aus der Zeit der [[Kelten]], der Römer und der [[Germanen]], mittelalterliche Plastik, kirchliche Schätze, altdeutsche Tafelmalerei und religiöse Volkskunst ausgestellt. Besonders hervorzuheben sind in der Ausstellung das ''Aschaffenburger Tafelbild'' von 1250 und das älteste Schachbrett Deutschlands.
* [[Schlossmuseum Aschaffenburg]] mit Kunstwerken und historischen Zeugnissen aus sechs Jahrhunderten befindet sich im II. Stock von Schloss Johannisburg.
* [[Stiftsmuseum der Stadt Aschaffenburg]], ein [[Museum]] für Vor- und Frühgeschichte, die Kunst des [[Mittelalter]]s, der [[Renaissance]] und für die sakrale Kunst des [[Barock]]. Es befindet sich im ehemaligen Kapitelhaus des Stifts, ein Bau, der bis auf die Gründung des Stiftes im 10. Jahrhundert zurückreicht, und ist durch einen romanischen [[Kreuzgang]] baulich mit der [[Stift (Kirche)|Stiftskirche]] [[St. Peter und Alexander (Aschaffenburg)|St. Peter und Alexander]] verbunden.
* Naturwissenschaftliches Museum: Diese Ausstellung verdankt ihre Bedeutung vor allem der umfangreichen Sammlung von [[Insekten]], sowie einer repräsentativen Darstellung der [[Mineralogie]] und [[Geologie]] des [[Spessart (Mittelgebirge)|Spessarts]]. Angesiedelt ist es im [[Schönborner Hof (Aschaffenburg)|Schönborner Hof]], der von der Familie Schönborn als Stadtpalais von 1673 bis 1681 errichtet worden ist.
* [[Naturwissenschaftliches Museum Aschaffenburg|Naturwissenschaftliches Museum]], dieses Museum verdankt seine Bedeutung vor allem der umfangreichen Sammlung von [[Insekten]] sowie einer repräsentativen Darstellung der [[Mineralogie]] und [[Geologie]] des [[Spessart]]s. Angesiedelt ist es im [[Schönborner Hof (Aschaffenburg)|Schönborner Hof]], der von der Familie Schönborn als Stadtpalais von 1673 bis 1681 errichtet wurde.
* Museum jüdischer Geschichte und Kultur. Es befindet sich im ehemaligen Rabbinerhaus am Wolfsthalplatz. In der Dauerausstellung zur Geschichte der ehemaligen jüdischen Gemeinde in Aschaffenburg zeigen historische Dokumente das Leben der jüdischen Gemeinde in Aschaffenburg von 1267 bis zur Zeit der Verfolgung im Nationalsozialismus.
* Automobilmuseum [[Rosso Bianco Collection]], größte Sportwagensammlung der Welt. Nach einer Pressemitteilung von Februar 2006 ist das Museum geschlossen und die Automobil- und Kunstsammlung wird an die [[Niederlande|niederländische]] ''Louwman Collection'' übertragen.
* Das [[Gentil-Haus]] wurde von dem Aschaffenburger Industriellen und Sammler [[Anton Gentil]] als Präsentationsort für seine umfangreiche Sammlung von Kunstwerken in den 1920er Jahren erbaut.
* Neuer Kunstverein Aschaffenburg e. V. KunstLANDing, in der Landingstraße 16, mit Sonderausstellungen aktueller Kunst.
* Kunsthalle [[Jesuitenkirche (Aschaffenburg)|Jesuitenkirche]] mit wechselnden Ausstellungen zur Kunst der Klassischen Moderne und der Gegenwart.
=== Musik ===
* Gentilhaus: Das Gentilhaus wurde von dem Aschaffenburger Industriellen und Sammler [[Anton Gentil]] als Präsentationsort für seine umfangreiche Sammlung in den 1920er Jahren erbaut. Neben mittelalterlicher Plastik, [[Gemälde]]n und volkstümlicher [[Keramik]], beherbergt die Sammlung vor allem Werke von Künstlern, die mit Anton Gentil befreundet waren.
Im Bereich der [[Klassische Musik|klassischen Musik]] sind die Aschaffenburger Bachtage<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aschaffenburger-bachtage.de/ |titel=Aschaffenburger Bachtage |abruf=2025-01-24}}</ref><ref>[[Martin Droschke]]: ''Klassikfans […].'' In: ''Franken 2024. Franken-Wissen für das ganze Jahr.'' Emons Verlag, Köln 2023, ISBN 978-3-7408-1797-8, Blatt ''20. Juli.''</ref> bedeutsam, die den Kompositionen von [[Johann Sebastian Bach]] gewidmet sind. Auch gibt es mehrere Chöre und Ensembles, wie das Vokalensemble [[Chorona]] und den [[Kammerchor Ars Antiqua Aschaffenburg]].
Ein wichtiges Musikfestival Aschaffenburgs ist das [[KOMMZ]], bei dem seit 1975 Bands aus den Bereichen [[Alternative (Musik)|Alternative]], [[Weltmusik]] und [[Reggae]] auftreten. Darüber hinaus ist der überregional bedeutende Live-Musik-Club [[Colos-Saal]] zu nennen, in dem Auftritte von Stars vor allem der Musikrichtungen [[Jazz]], [[Rockmusik|Rock]] und [[Blues]] stattfinden. Aus Aschaffenburg stammen u. a. die Musikgruppen [[Blutjungs]], [[Boppin’B]], [[Hartmann (Band)|Hartmann]] und [[My Sleeping Karma]].
* Städtische Galerie "Kunsthalle Jesuitenkirche" mit wechselnden Sonderausstellungen
=== Bauwerke ===
=== Bauwerke ===
==== Profane Bauwerke ====
[[Image:Aschaffenburg Schloss Johannisburg.jpg|thumb|Schloss Johannisburg]]
[[Datei:Schloss Johannisberg (Aschaffenburg) II.jpg|mini|[[Schloss Johannisburg]] – Wahrzeichen der Stadt]]
[[Datei:Aschaffenburg dum printempo Pompejanum 08.jpg|mini|[[Pompejanum]]]]
* [[Schloss Johannisburg]] ([[Renaissance]]) mit der [[Hofbibliothek Aschaffenburg|Hofbibliothek]]
* [[Schloss Johannisburg]] ([[Renaissance]]) mit der [[Hofbibliothek Aschaffenburg|Hofbibliothek]]
* [[St. Peter und Alexander (Aschaffenburg)|Stiftskirche St. Peter und Alexander]] mit spätromanischem [[Kreuzgang]]. Die Kirche hat den Status einer päpstlichen [[Basilica minor]], an Kulturdenkmälern finden sich in ihrem Inneren u. a. eines der wenigen erhaltenen Kruzifixe im romanischen Stil sowie die ''Beweinung Christi'' von [[Matthias Grünewald]].
* [[Altstadtfriedhof Aschaffenburg]] (mit den Gräbern von [[Clemens Brentano]] und [[Wilhelm Heinse]])
* historische [[Altstadt (Aschaffenburg)|Altstadt]] (Denkmal-Ensemble Oberstadt auf dem Stifts-, Bad-, Schloss- und Jesuitenberg)
* [[Bernhard-von-Trier-Gedenkstein]] der dankbaren Stadt Aschaffenburg zu Ehren des sagenhaften Kapuzinerpaters Bernhard von Trier (siehe oben) in der Kleinen Schönbuschallee hinter der Willigisbrücke (Bildhauer: [[Otto Gentil]], 1931).
* [[Adelshöfe in Aschaffenburg]]
* Rathaus der Stadt: Fertiggestellt 1958 nach einem Entwurf von [[Diez Brandi]]. Seit 1991 auf der Liste der Baudenkmäler.
→ siehe auch [[Liste der Baudenkmäler in Aschaffenburg]]
==== Sakralbauten ====
* [[Pompejanum]] (Nachbildung des "Haus des Castor und Pollux" aus dem antiken Pompeji)
{{Mehrspaltige Liste |breite=20em |anzahl=3 |liste=
* ''katholisch''
** Stiftskirche [[St. Peter und Alexander (Aschaffenburg)|St. Peter und Alexander]], Basilica minor
* [[Stiftskirche St. Peter und Alexander]] mit spätromanischem [[Klostergeviert|Kreuzgang]]. Die Kirche hat den Status einer päpstlichen [[Basilika minor]], an Kulturdenkmälern finden sich in ihrem Inneren u.a. eines der wenigen erhaltenen Kruzifixe im romanischen Stil sowie die "Beweinung Christi" von [[Matthias Grünewald]].
Fünf Brücken überqueren in Aschaffenburg den Main. Dies sind (der Fließrichtung des Stromes folgend, von Süd nach Nord): der Fußgängersteg der [[Staustufe Obernau]], die Eisenbahnbrücke [[Nilkheimer Mainbrücke]] sowie die Straßenbrücken [[Konrad-Adenauer-Brücke (Aschaffenburg)|Konrad-Adenauer-Brücke]], [[Willigisbrücke]] und [[Friedrich-Ebert-Brücke (Aschaffenburg)|Friedrich-Ebert-Brücke]].
=== Parks ===
* Altstadtfriedhof (mit den Gräbern von [[Clemens Brentano]] und [[Wilhelm Heinse]])
[[Datei:Schönbusch6.jpg|mini|Schloss Schönbusch mit See]]
In Aschaffenburg befinden sich sechs Parks:
* Altstadt mit Fachwerkhäusern
* der [[Park Schönbusch]], welcher mit dem gleichnamigen Schlösschen unter dem Mainzer Erzbischof und Kurfürsten [[Friedrich Karl Joseph von Erthal]] ab 1776 im englischen Gartenstil angelegt wurde mit der [[Kleine Schönbuschallee|Kleinen Schönbuschallee]], einer schnurgeraden Allee, die erstmals 1766 angelegt wurde.
* der [[Nilkheimer Park]], dem Park des ehemaligen Hofgutes [[Nilkheim]]
* der [[Schlossgarten (Aschaffenburg)|Schlossgarten]], eine Grünanlage, die das [[Schloss Johannisburg]] mit dem [[Pompejanum]] verbindet.
* das [[Schöntal (Aschaffenburg)|Schöntal]], ursprünglich Stadtgraben sowie Fürstbischöflicher Tier- und Gemüsegarten, die zwischen 1440 und 1450 entstanden, mit dem [[Magnolienhain (Aschaffenburg)|Magnolienhain]].
* die [[Fasanerie (Aschaffenburg)|Fasanerie]], ein bewaldeter Landschaftspark im Osten der Stadt, der mit den Anlagen am Godelsberg und Büchelberg an den Naturpark Spessart anschließt.
* der Erlebnispfad [[Nationales Naturerbe Aschaffenburg]] auf dem Gelände des ehemaligen Truppenübungsplatzes in Aschaffenburg-Schweinheim.
=== Sport ===
;Alpinsport
Die am 16. Dezember 1896 gegründete [[Sektion Aschaffenburg des Deutschen Alpenvereins|Sektion Aschaffenburg]] des [[Deutscher Alpenverein|Deutschen Alpenvereins]] hat {{DAVMITGL-Z|018}} Mitglieder (Stand: {{DAVMITGL-D|018}}){{DAVMITGL-Q|018}} und ist damit der größte Sportverein in Aschaffenburg. Der Verein betreibt das [[Aschaffenburger Biwak]] ([[Biwakschachtel]]), den [[Aschaffenburger Höhenweg]], das DAV Kletterzentrum Aschaffenburg und den Kletterpfeiler [[Waldaschaff]].<ref>Homepage: [http://www.alpenverein-aschaffenburg.de/ Sektion Aschaffenburg des Deutschen Alpenvereins]</ref>
'''Basketball'''
* Denkmal von Pater Bernhard unterhalb der Willigis-Brücke (s.o.)
Die [[SG Aschaffenburg-Mainhausen]] spiele in den 90er Jahren in der [[1. Damen-Basketball-Bundesliga]]. In der [[1. Damen-Basketball-Bundesliga 1995/96|Saison 1995/96]] wurden sie Vizemeister und qualifizierten sich für die Euroleague.
=== Parks ===
;Eishockey{{Anker|WSV}}
[[Bild:Schönbusch6.jpg|thumb|Schloss Schönbusch mit See]]
Der '''WSV Aschaffenburg''' nahm von 1987 bis 1994 am Spielbetrieb des Hessischen Eissport Verbandes teil. In der Zeit spielte er sechs Jahre in der Landesliga Hessen und nach dem Aufstieg ein Jahr Hessenliga. Es gibt in Aschaffenburg neben einer Hobbymannschaft und Nachwuchsmannschaften beim 1. Aschaffenburger Eissportverein e. V.<ref name="rod-db">ref rodi-db.de, [http://www.rodi-db.de/club.php?id=2121 Ligenzugehörigkeit WSV Aschaffenburg]</ref> eine Hobbymannschaft beim WSV Aschaffenburg.
[[Bild:Hofgarten_mit_Pavillon.JPG|thumb|Schlossgarten mit Pavillon beim [[Schloss Johannisburg]], vom Mainufer aus gesehen]]
;Fußball
[[Bild:Schöntal.JPG|thumb|Park Schöntal]]
[[Datei:Aschaffenburg - Stadion am Schönbusch - Panorama.jpg|mini|Stadion am Schönbusch]]
Überregionale Bekanntheit besitzt der Traditionsverein [[Viktoria Aschaffenburg]], der seine Heimspiele im städtischen [[Stadion am Schönbusch]] austrägt. Nach vielen Jahren in der höchsten deutschen Spielklasse in den fünfziger Jahren spielte der Verein nach dem Abstieg aus der zweiten Bundesliga ab 1989, von kurzen Unterbrechungen abgesehen, in der [[Fußball-Hessenliga|Oberliga Hessen]]. Seit dem Wechsel zum Bayerischen Fußballverband zur Spielzeit 2012/13 spielt die Viktoria Aschaffenburg in der [[Fußball-Regionalliga Bayern]].
;Handball
Die ''HSG Aschaffenburg 08''<ref>{{Internetquelle |url=https://hsg-aschaffenburg-08.de/HSG-neu/wordpress/ |titel=HSG Aschaffenburg 08 – Handball Spielgemeinschaft Aschaffenburg |datum=2023-11-03 |abruf=2024-02-15}}</ref> besteht aus den Handballabteilungen der Vereine TuS 1863 Damm e. V., [[TV Schweinheim|TV Schweinheim 1885 e. V.]] und TV Obernau 1900 e. V. Mit mehr als 350 Sportlern ist sie einer der größten Handballvereine im Bezirk Spessart/Odenwald des Hessischen Handballverbandes (HHV). Der im Nachbarkreis Miltenberg gelegene [[TV Großwallstadt]] trug bis 2016 seine 1. und 2. Ligaspiele in der Aschaffenburger [[F.a.n. frankenstolz arena]] aus und spielt bis heute vereinzelt in der Halle.
;Weitere Sportarten
Der [[SV Einigkeit Aschaffenburg-Damm]] ist ein Ring- und Judosportverein aus dem Aschaffenburger Stadtteil Damm. Mit zwei Mannschaft-Meistertiteln und vier Vizemeistertiteln gehörte die Mannschaft Anfang der 1960er Jahre zu den erfolgreichsten deutschen Mannschaften im Ringen.
Mit dem „Ruder-Club Aschaffenburg“ ist hier ein Mitgliedsverein des [[Deutscher Ruderverband|DRV]] angesiedelt, der ein breites Leistungs-, Schul- und Freizeitsportangebot abdeckt und zu den leistungsfähigsten Vereinen in der Stadt und im Verband gehört.
* Der [[Park Schönbusch]] liegt mit den gleichnamigen Schlösschen im Stadtteil [[Nilkheim]] und ist einer der der ältesten klassischen Landschaftsgärten Deutschlands.
* Die [[Kleine Schönbuschallee]] ist ein schnurgerader, 2.200 Meter langer Weg, der von der Aschaffenburger Innenstadt zum Park Schönbusch führt. Die Allee wird von rund 650 Bäumen, meist Linden, gesäumt und bildet eine Sichtachse vom Schloss Johannisburg zum Schlösschen Schönbusch.
Mit über 850 Mitgliedern gehört der 1962 gegründete Tanzsportclub Schwarz-Gold Aschaffenburg zu den größten deutschen [[Tanzsportverein]]en.
* Der Aschaffenburger [[Schlossgarten (Aschaffenburg)|Schlossgarten]] zieht sich vom Schloss Johannisburg bis zum Pompejanum und zur St.-Germain-Terrasse. Aufgrund der Platzverhältnisse um das Schloss Johannisburg - mit einem [[Kapuziner]]kloster in unmittelbarer Nähe - konnte dort nie ein repräsentativer Schlossgarten in barockem Stil angelegt werden. So entstand die etwas verwinkelte Anlage am Mainufer mit ihren schmalen, geschwungenen Wegen, Laubengängen und Pergolen, Wänden und Sitznischen, Fußgängerbrücken und Pavillons. Ein Schwerpunkt der Bepflanzung bilden südländische Pflanzen wie [[Feigen]] und [[Agaven]], die das besondere mediterrane Flair Aschaffenburgs ausmachen und auch zur Prägung des Spitznamens ''Bayerisches Nizza'' beigetragen haben. Im Schlossgarten befindet sich auch ein vom Erzbischof und Kurfürsten [[Friedrich Karl Joseph von Erthal]] gebauter Frühstückspavillon.
* Die Parkanlage [[Schöntal (Aschaffenburg)|Schöntal]] stammt aus dem Jahre 1780. Sie wurde vor den Toren der Stadt im südlichen Teil als englischer Park angelegt, der nördliche Teil wurde zunächst bis in die 1950er Jahre weiterhin als Hofgarten und Gemüsegarten genutzt. Malerisch auf einer Teichinsel liegt die Ruine der 1522 niedergebrannten Kirche zum Heiligen Grabe. Attraktion im Frühjahr zur Blütezeit ist der [[Magnolien]]hain. Im nördlichen Teil befindet sich die alte [[Orangerie]], in der sich heute ein [[Restaurant]] mit [[Biergarten]] sowie das überregional bekannte Hofgarten-Kabarett des Kabarettisten [[Urban Priol]] befindet.
* Die Aschaffenburger [[Fasanerie (Aschaffenburg)|Fasanerie]] bildet den Übergang von der Stadt in die freie Landschaft. Der Park wurde im Jahre 1779 unter der Regierung des Mainzer Erzbischofs und Kurfürsten [[Friedrich Karl Joseph von Erthal]] (1774 - 1802) als kurfürstliches Hofgut und Fasanengarten angelegt. Er diente ursprünglich zur Aufzucht von [[Fasan]]en für die Küche des Hofes. Der zuständige Fasanenjäger war für die Lieferung von 800 bis 1.000 Fasanen pro Jahr verantwortlich. Im 19. Jahrhundert verfiel die Anlage jedoch zusehends. In dieser Zeit ereignete sich auch ein Vorfall, an den bis heute ein steinernes Denkmal erinnert. Der erst 20jährige "Forstcandidat" Ferdinand Anton Freiherr von Andrian starb an den Folgen eines hier im Jahre 1824 durchgeführten Duells mit dem Würzburger Studenten Johann Baptist Berg. Die im Jahre 1997 neu als Ruheplatz für Ausflügler gestaltete Stelle heißt heute "Andriansplätzchen". Im Hofgut Fasanerie befindet sich heute ein Restaurant mit Biergarten, ein großer Spielplatz und der Sitz des Aschaffenburger Forstamtes.
=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
Aschaffenburg weist die höchste Dichte an Gaststätten und Kneipen in Bayern auf – auf rund 400 Einwohner entfällt ein Betrieb der Gastronomie.<ref>{{Toter Link |date=2018-03 |url=http://www.vhs-aschaffenburg.org/BaseCMP/documents/5000/MusPaedTouri.pdf |text=Beitrag der VHS-Aschaffenburg. (PDF)}}</ref>
Bis 2008 fanden alljährlich die [[Aschaffenburger Gespräche]] statt. Weitere regelmäßige Veranstaltungen sind das traditionelle einwöchige „Aschaffenburger Volksfest“ im Juni mit anschließendem Feuerwerk und Schlossbeleuchtung, die Aschaffenburger Kulturtage im Juli, das Jugendmusikfest [[KOMMZ]], das „Aschaffenburger Stadtfest“ am letzten Augustwochenende und der seit 2005 stattfindende [[StaplerCup]], eine Weltmeisterschaft der Staplerfahrer.
*AB-Town (erstes Oktober-Wochenende, 1. Aschaffenburger Kneipen- und Kulturfestival)
*Afrika-Karibik-Festival (zweites August-Wochenende, Open-Air Festival auf dem Festplatz)
*[[Aschaffenburger Gespräche]] (Podiumsdiskussionsreihe seit 1978 im Stadttheater)
*Andreasmarkt
In der [[Linde MH Arena]] (ehemals: Unterfrankenhalle) finden sportliche und kulturelle Veranstaltungen statt. Eine weitere Veranstaltungshalle ist die ''Stadthalle am Schloss''.
[[Bild:Ludwigsbrunnen.jpg|thumb|300px|Ludwigsbrunnen an der Großmutterwiese]]
Im Jahre 2016 erbrachte Aschaffenburg, innerhalb der Stadtgrenzen, ein [[Bruttoinlandsprodukt]] (BIP) von 5,132 Milliarden €. Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 74.152 € (Bayern: 44.215 €/ Deutschland 38.180 €) und damit deutlich über dem regionalen und nationalen Durchschnitt. In der Stadt gibt es 2017 ca. 61.000 erwerbstätige Personen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.statistik-bw.de/VGRdL/tbls/index.jsp?lang=#tab03 |titel=Aktuelle Ergebnisse – VGR dL |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190213033332/https://www.statistik-bw.de/VGRdL/tbls/index.jsp?lang=#tab03 |archiv-datum=2019-02-13 |abruf=2019-01-07}}</ref> Die [[Arbeitslosenstatistik|Arbeitslosenquote]] lag im Dezember 2018 bei 4,8 % und damit über dem bayerischen Durchschnitt von 2,7 %.<ref>{{Internetquelle |url=https://statistik.arbeitsagentur.de/Navigation/Statistik/Statistik-nach-Regionen/Politische-Gebietsstruktur/Bayern-Nav.html |titel=Bundesland Bayern |hrsg=Bundesagentur für Arbeit |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170727133450/https://statistik.arbeitsagentur.de/Navigation/Statistik/Statistik-nach-Regionen/Politische-Gebietsstruktur/Bayern-Nav.html |archiv-datum=2017-07-27 |abruf=2019-01-07}}</ref>
*Aschaffenburger [[Oktoberfest]]
*Aschaffenburger [[Volksfest]] (Juni)
*Aschaffenburger [[Weihnachtsmarkt]]
*[[Carillon]]fest und Kunsthandwerkermarkt im [[Schloss Johannisburg]] (erstes August-Wochenende)
*Dalbergstraßenfest (letzte Juli-Sonntag)
*"Dämmerschoppen" in [[Damm (Aschaffenburg)|Damm]] (Straßenfest, August)
*Eckertsmühlen Open-Air (Juli)
*Fest "Brüderschaft der Völker" (Juli, auf dem Festplatz)
*Gickels[[Kirchweih|kerb]] in [[Strietwald]] (erstes September-Wochenende)
*Gitarrentage (mehrere Gitarrenkonzerte Mitte Februar im Stadttheater)
*[[Hamburger Fischmarkt]] in Aschaffenburg (April)
*Hinkelsfest in [[Schweinheim (Aschaffenburg)|Schweinheim]] (Juni, veranstaltet vom Kleintierzuchtverein Aschaffenburg)
*[[Honky Tonk (Festival)|Honky Tonk Festival]] in Aschaffenburg (Oktober)
*Hypovereinsbanklauf
*Johannimarkt (Juni)
*Kippenburgfest (an allen Juli-Wochenenden)
*Kommz (erstes Augustwochenende, Open-Air Festival im [[Nilkheim|Nilkheimer]] Park)
*"Waldfest im Honiggrund" in [[Schweinheim (Aschaffenburg)|Schweinheim]] (erstes Juni-Wochenende)
==== {{Anker|Textil}}Textilindustrie ====
=== Einkaufen ===
Der Raum Aschaffenburg war eines der traditionellen Zentren der deutschen [[Textilindustrie]]. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren rund 35.000 Personen in der Region in dieser Branche beschäftigt. Die arme Bevölkerung im Spessart verdiente sich mit [[Heimarbeit]] als Zulieferer für die Kleiderfabriken ein dringend benötigtes Zubrot. Durch die Globalisierung und die Verlagerung von lohnintensiven Branchen in Billiglohnländer wurden in der Region viele Arbeitsplätze in der Fertigung abgebaut.
==== Holz- und Papierindustrie ====
Über 720 Geschäfte laden derzeit in Aschaffenburg auf über 200.000 m² zum Einkaufen ein.
Bedingt durch den Holzreichtum des Spessarts war Aschaffenburg traditionell auch Zentrum der [[Papierindustrie]]. Das Werk der früheren [[Papierwerke Waldhof-Aschaffenburg]] (PWA) gehört heute der Britischen Firma „[[DS Smith|DS Smith Paper]]“, die dort Verpackungs- und Sanitärpapiere herstellt.
Pro Kopf sind das 2,92 m² Ladenfläche. Die Fußgängerzonen (z. B. Herstallstraße, Sandgasse, Steingasse, Roßmarkt, Frohsinnstraße) bieten alleine knapp 50.000 m² Verkaufsfläche. Des Weiteren befindet sich hier die [[City Galerie]], das mit ebenfalls über 50.000 m² größte innerstädtische Einkaufszentrum Nordbayerns und einzige in Unterfranken. Mit einer Kaufkraftkennziffer von 107,4 liegt der Aschaffenburger Bürger weit über dem Landesdurchschnitt (100). Das entspricht einer Kaufkraft von 17.709 € pro Einwohner.
Anfang 2007 hat das Unternehmen [[Pollmeier Massivholz]] auf dem Aschaffenburger Hafengelände ([[Bayernhafen Gruppe|Bayernhafen]]) ein neues [[Sägewerk]] in Betrieb genommen, in dem 180 neue Arbeitsplätze entstanden sind. Die Investitionssumme betrug rund 150 Millionen Euro. Dies war der größte industrielle Neubau in der Stadt seit 1954. Die Stadt erwartet dadurch Impulse für Forstwirtschaft und Waldbesitz sowie die Schaffung weiterer Arbeitsplätze bei Zulieferunternehmen.
Mit all diesen Geschäften werden nicht nur die knapp 70.000 Aschaffenburger versorgt, sondern auch weitere 400.000 aus dem süd-östlichen [[Rhein-Main-Gebiet]], weitere 175.000 Einwohner aus dem [[Landkreis Aschaffenburg]], 131.000 aus dem [[Landkreis Miltenberg]] sowie 132.000 aus dem [[Landkreis Main-Spessart]]. Insgesamt ergibt das rund 733.000 potentielle Kunden.
==== Metall- und Elektroindustrie ====
Seit den 1990er Jahren werden die ehemaligen Einrichtungen der US-Armee an der Würzburger Straße im Südwesten der Stadt am Rande des Stadtteils [[Schweinheim (Aschaffenburg)|Schweinheim]] (Bundesstraße 8, Ausfallstraße in den Spessart, Richtung Würzburg) in Wohngebiete und in eine "Serviceachse" umgewandelt. Neue Einkaufsmöglichkeiten entstehen, die auch Arbeitsplätze in der Stadt schaffen. Bisher größte Einzelansiedlung war am 27. Dezember 2005 die Eröffnung eines [[Baumarkt]]es der Firma [[Bauhaus (Baumarkt)|Bauhaus]] mit 120 neuen Arbeitsplätzen.
Zwei große Werke der Automobilzulieferindustrie sind in der Stadt Aschaffenburg ansässig, die in weltweit tätige Konzerne integriert sind. Dazu kommen weitere Zulieferer in der Stadt und in der Region. In Aschaffenburg befindet sich der Hauptsitz der [[Linde Material Handling|Linde Material Handling GmbH]], einer 100-prozentigen Tochter der [[Kion Group]], Frankfurt am Main, die weltweit zweitgrößter Hersteller von Gabelstaplern und anderen Flurförderzeugen ist. Weitere Zulieferer und Dienstleister aus der Fahrzeugbranche befinden sich in der Umgebung Aschaffenburgs. Auch die [[#Hochschule|Technische Hochschule Aschaffenburg]] ist in der Fahrzeugbranche engagiert.
In der Region siedeln sich auch viele Unternehmen für Mess- und Regeltechnik an. An Bedeutung gewinnen die Unternehmen für [[Informationstechnik]] und [[Software]]beratung.
=== Gastronomie ===
Bekannte ansässige Unternehmen in Aschaffenburg und Umgebung sind zum Beispiel: [[DPD Deutschland]], [[Linde Material Handling]], [[Linde Hydraulics]], Kaup, [[ZF TRW]], Joyson Safety Systems, [[Adler Modemärkte]], [[SAF-Holland]], [[Svenska Cellulosa Aktiebolaget|SCA]], [[PSI AG|PSI]], E-on Netz und Modler.
Aschaffenburg weist die höchste Dichte an Gaststätten und Kneipen in Deutschland auf - auf rund 400 Einwohner entfällt ein Betrieb der Gastronomie.
==== Einzelhandel ====
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
[[Datei:Herstallstraße in Aschaffenburg 2011.jpg|mini|hochkant|Aschaffenburger Fußgängerzone]]
=== Wirtschaft ===
Über 620 Geschäfte laden derzeit in Aschaffenburg auf über 230.000 m² zum Einkaufen ein.
Von 20.000 deutschen Unternehmen des Deutschen [[Industrie- und Handelskammer]]tages (DIHT) wurde Aschaffenburg auf Platz 3 der besten Wirtschaftsstandorte gewählt. Als Standortstärken wurden ''"Nähe zum Kunden"'', ''"Verkehrsinfrastruktur"'', ''"Bildungseinrichtungen"'' und ''"Hochschulkooperationen"'' angegeben.
Pro Kopf sind das 2,92 m² Ladenfläche. Die Fußgängerzonen (z. B. Herstallstraße, Sandgasse, Steingasse, Roßmarkt, Frohsinnstraße) bieten alleine knapp 50.000 m² Verkaufsfläche. Des Weiteren befindet sich hier die [[City-Galerie Aschaffenburg|City-Galerie]], das mit ebenfalls über 50.000 m² größte innerstädtische Einkaufszentrum Nordbayerns.
Mit all diesen Geschäften werden nicht nur die über 70.000 Aschaffenburger versorgt, sondern auch weitere 400.000 aus dem südöstlichen [[Rhein-Main-Gebiet]], weitere 175.000 Einwohner aus dem [[Landkreis Aschaffenburg]], 131.000 aus dem [[Landkreis Miltenberg]] sowie 132.000 aus dem [[Landkreis Main-Spessart]]. Insgesamt ergibt das rund 733.000 potentielle Kunden.
Aschaffenburg weist eine sehr gute Verkehrsanbindung über die A3 auf, welche tangential die Stadt im Norden berührt und von jedem Ort der Stadt in nur wenigen Minuten über drei Auffahrten erreicht werden kann. Der Rhein-Main Flughafen in Frankfurt ist rund 30 Auto-Minuten entfernt - Frankfurt am Main ist sehr schnell mit dem Zug erreichbar. Es existiert ein Binnenhafen.
Seit den 1990er Jahren werden die ehemaligen Einrichtungen der US-Armee an der Würzburger Straße im Südwesten der Stadt am Rande des Stadtteils [[Schweinheim (Aschaffenburg)|Schweinheim]] ([[Staatsstraße 2312]], Ausfallstraße in den Spessart, Richtung Würzburg) in Wohngebiete und in eine „Serviceachse“ umgewandelt ''(→ [[Konversion (Stadtplanung)|Konversion]])''. Die ehemalige Graves-Kaserne beherbergt eine Sammelstelle für Abfälle, ein Heim für Asylbewerber und diverse Kleinbetriebe. Ein ursprünglich geplantes Technologiezentrum kam nicht zustande. Bisher größte Einzelansiedlung war am 27. Dezember 2005 die Eröffnung eines [[Baumarkt]]es der Firma [[Bauhaus (Baumarkt)|Bauhaus]] mit 120 neuen Arbeitsplätzen nahe der ehemaligen Ready-Kaserne. Die ehemalige Jäger-Kaserne ist jetzt Sitz der [[#Hochschule|Technischen Hochschule Aschaffenburg]].
Der Raum Aschaffenburg ist eines der traditionellen Zentren der deutschen [[Textilindustrie]]. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren rund 35.000 Personen in der Region in dieser Branche beschäftigt. Die arme Bevölkerung im Spessart verdiente sich mit [[Heimarbeit]] als Zulieferer für die Fabriken ein dringend benötigtes Zubrot. Durch die Globalisierung und die Verlagerung von lohnintensiven Branchen in Billiglohnländer wurden in der Region viele Arbeitsplätze in der Fertigung abgebaut, die Unternehmen sind aber weitgehend noch vor Ort und ziehen überregional Kunden durch ihren [[Fabrikverkauf]] an.
==== Wohnungsbau ====
Bedingt durch den Holzreichtum des Spessarts war Aschaffenburg traditionell auch Zentrum der [[Papierindustrie]]. Die beiden Werke der früheren Papierwerke Waldhof Aschaffenburg (PWA) gehören heute zur finnischen [[M-Real]] bzw. der schwedischen [[Svenska Cellulosa Aktiebolaget|SCA]]. In den Betrieben werden Verpackungs- und Sanitärpapiere hergestellt.
Die Stadt Aschaffenburg verfügt mit der ''Stadtbau Aschaffenburg GmbH'' über ein Wohnungsbauunternehmen im städtischen Eigentum. Zu ihr gehören gut 3200 Wohneinheiten im Stadtgebiet und sie beschäftigt rund 100 Mitarbeiter, darunter einen eigenen Regiebetrieb. Die Bilanzsumme belief sich für das Jahr 2023 auf 232,2 Mio. €, bei einem Umsatzvolumen von 25,8 Mio. €. Die Gesellschaft errichtet, betreut, bewirtschaftet und verwaltet neben Mietwohnungen auch Eigenheime und Eigentumswohnungen.
Die Vorbereitungen zur Gründung der GmbH gehen mindestens bis in das Jahr 1947 zurück.<ref>{{Literatur |Autor=Julius Goldmann |Titel=75 Jahre Stadtbau Aschaffenburg |Hrsg=Stadtbau Aschaffenburg GmbH |Ort=Aschaffenburg |Datum=2024 |Seiten=12-41}}</ref> Das erste Geschäftsjahr war 1949. Bis 1954 wurden 737 Wohnungen errichtet.<ref>{{Literatur |Autor=Julius Goldmann |Titel=75 Jahre Stadtbau Aschaffenburg |Hrsg=Stadtbau Aschaffenburg GmbH |Ort=Aschaffenburg |Datum=2024 |Seiten=55}}</ref> Von Beginn der 1970er Jahre an betätigte sich das Unternehmen auch in der Stadt- und Dorferneuerung.<ref>{{Literatur |Autor=Julius Goldmann |Titel=75 Jahre Stadtbau Aschaffenburg |Hrsg=Stadtbau Aschaffenburg GmbH |Ort=Aschaffenburg |Datum=2024 |Seiten=117}}</ref> In den 1980er Jahren war eine ihrer Wohnanlage, die mit drei Tiefgaragengeschossen in der Innenstadt errichtet wurde, zeitweilig die größte Baustelle Bayerns.<ref>{{Literatur |Autor=Julius Goldmann |Titel=75 Jahre Stadtbau Aschaffenburg |Hrsg=Stadtbau Aschaffenburg GmbH |Ort=Aschaffenburg |Datum=2024 |Seiten=141}}</ref>
Zwei große Werke der Automobilzulieferindustrie sind in der Stadt Aschaffenburg ansässig, die in weltweit tätige Konzerne integriert sind. Dazu kommen weitere Zulieferer in der Stadt und in der Region. Die [[Linde AG]], Wiesbaden, hat in Aschaffenburg die weltweite Zentrale ihres Bereichs ''Material Handling'', dessen wichtigste Produkte [[Gabelstapler]] sind.
=== Verkehr ===
In der Region siedeln sich auch viele Unternehmen für Mess- und Regeltechnik an. An Bedeutung gewinnen die Unternehmen für [[Informationstechnologie]] und [[Software]]beratung.
Aschaffenburg ist durch [[Aschaffenburg Hauptbahnhof]] (Regional- und Fernverkehr einschließlich ICE), den Hafenbahnhof (nur Güterverkehr) sowie die Haltepunkte Hochschule, Aschaffenburg-Süd und Obernau (nur regional) an das Schienennetz angebunden. Der Bahnhof Nilkheim an der ehemaligen [[Bahnstrecke Aschaffenburg–Höchst (Odenwald)|Bachgaubahn]] wurde mit deren Stilllegung 1974 außer Betrieb genommen. Seit 2008 gibt es Bestrebungen, den noch bestehenden Streckenabschnitt, der von der [[Bahnstrecke Aschaffenburg–Miltenberg]] durch den Park Schönbusch ins Gewerbegebiet Nilkheim II führt und der [[Bayernhafen Gruppe]] gehört, sowie die bereits rückgebaute Strecke, die bis 1974 die Kreisstraße ABs 16 höhengleich gekreuzt hat, bis [[Großostheim]] zu reaktivieren.<ref>[http://www.main-netz.de/nachrichten/region/aschaffenburg/aschaffenburg-land/land/art3986,1721200 ''Gemeinde Großostheim ist für den Zug.''] In: ''Main Echo.'' 15. Juli 2011, abgerufen am 28. Februar 2011.</ref>
Im Januar 2006 begannen auf dem Aschaffenburger Hafengelände ([[Bayernhafen]]) die Bauarbeiten für ein neues [[Sägewerk]] der Firma Pollmeier Massivholz. Bis Herbst soll das Werk fertiggestellt sein, in dem 180 neue Arbeitsplätze entstehen sollen, die Schaffung von weiteren 100 Arbeitsplätzen wird bei Zulieferern erwartet. Die Investitionssumme beträgt 150 Millionen Euro. Dies ist der größte industrielle Neubau in der Stadt seit 1954. Die Stadt erwartet weitere positive Impulse für Forstwirtschaft und Waldbesitz.
Mitte 2009 wurde das Empfangsgebäude des Hauptbahnhofes abgebrochen. Am 29. Januar 2011 wurde das neu errichtete Bahnhofgebäude vom Bundesverkehrsminister [[Peter Ramsauer]] seiner Bestimmung übergeben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.main-echo.de/region/stadt-kreis-aschaffenburg/prominenz-feiert-eroeffnung-des-neuen-hauptbahnhofs-art-1511248 |titel=Prominenz feiert Eröffnung des neuen Hauptbahnhofs |datum=2011-01-29 |sprache=de |abruf=2024-08-04}}</ref> Im Jahr 2012 wurde der Aschaffenburger Hauptbahnhof von der „[[Allianz pro Schiene]]“ als „Bahnhof des Jahres 2012“ gewählt.<ref>{{Internetquelle |autor=mploederl |url=https://www.allianz-pro-schiene.de/presse/pressemitteilungen/2012-025-bahnhof-des-jahres-2012-siegerkuer-am-19-oktober-1/ |titel=Messingtafel ziert den Bahnhof von Aschaffenburg |werk=Allianz pro Schiene |datum=2012-10-19 |abruf=2024-08-04}}</ref> Der Ausbau der Infrastruktur für den Fernverkehrshalt Aschaffenburg ist in der Anlage 1 zu § 1 Bundesschienenwegeausbaugesetzes als neues Vorhaben des vordringlichen Bedarfs aufgeführt.<ref>[https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Anlage/G/BVWP/bvwp-schienenwegeausbaugesetz.pdf?__blob=publicationFile bmvi.de]</ref>
Bekannte ansässige Unternehmen in Aschaffenburg und Umgebung sind zum Beispiel: DPD, Linde AG, TRW, TAKATA Petri, Nintendo Deutschland, SCA, PSI, E-on Netz und Modler.
Nach der Stadt ist ein [[Intercity-Express]] benannt.
'''Gesundheit'''
==== Schiffsverkehr ====
Insgesamt gibt es im Stadtgebiet von Aschaffenburg über 789 Krankenhausbetten, die sich auf drei Krankenhäuser verteilen (Klinikum Aschaffenburg "Am Hasenkopf", Hofgartenklinik, Frauenklinik am Ziegelberg). Es gibt 133 Fach- und 26 Allgemeinärzte, sowie 68 Zahnärzte und 38 Apotheken, die das Angebot vervollständigen.
Der [[Hafen Aschaffenburg|Staatshafen Aschaffenburg]] liegt an der transeuropäischen Wasserstraße Rhein-Main-Donau, gehört zur [[Bayernhafen Gruppe]] und umfasst das größte Gewerbegebiet am [[Bayerischer Untermain|Bayerischen Untermain]]. Neben der trimodalen Containerumverladung zwischen Straße, Schiene und Wasser liegt der Schwerpunkt in den Bereichen Logistik, Versorgung und Recycling. Im Jahr 2005 lag der Güterumschlag bei 2,8 Mio. Tonnen, 2011 bei 3,3 Mio. Tonnen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.verkehrsrundschau.de/nachrichten/transport-logistik/zweimal-pro-woche-aschaffenburg-hamburg-nonstop-3006521 |titel=Zweimal pro Woche Aschaffenburg-Hamburg nonstop |sprache=de |abruf=2024-02-15}}</ref>
'''Soziales'''
Von 1886 bis 1938 war Aschaffenburg eine der Anlaufstellen der [[Kettenschifffahrt auf dem Main]].
Obwohl zwei Stadtteile als sozial schwächer gewertet werden, gelten diese nicht als soziale Brennpunkte. Die Kriminalitätsrate ist vergleichsweise gering und der verhältnismäßig hohe Anteil an ausländischen Mitbürgern nur eine Zahl in der Statistik, welche sich im Alltag nicht negativ auf das Zusammenleben auswirkt. Die sozialen Unterschiede zwischen wirtschaftlich schwächeren und wirtschaftlich stärkeren Bürgern treten kaum zu Tage. Die Behörden arbeiten effizient und bürgerorientiert, was insbesondere Menschen auffällt, die frisch in die Stadt zugezogen sind.
==== Straßenverkehr ====
Für ältere Menschen gibt es in der Stadt sechs Alten- und Pflegeheime, die Platz für 730 Bewohner bieten. Hinzu kommen 266 seniorengerechte Wohnungen und ca. 220 Möglichkeiten für betreutes Wohnen in vier verschiedenen Einrichtungen.
Aschaffenburg ist über drei Anschlussstellen an die [[Bundesautobahn 3|A 3]] angebunden (Aschaffenburg-Ost, Aschaffenburg-Zentrum (vormals -West) und Aschaffenburg-West (vormals Stockstadt)). Über die A 3 gelangt man nach Frankfurt am Main (etwa 40 Kilometer entfernt) und Würzburg (etwa 80 Kilometer entfernt). Einige Kilometer westlich von Aschaffenburg, am Seligenstädter Dreieck liegt der südliche Endpunkt der [[Bundesautobahn 45]] Dortmund-Aschaffenburg, der sog. Sauerlandlinie. Die [[Bundesstraße 469|B 469]] verbindet die A 45 mit der A 3 und reicht auf ihrem Weg nach Amorbach von Westen nahe an das Stadtgebiet heran. Von ihrer Anschlussstelle Großostheim-Nord verläuft die Bundesstraße [[Bundesstraße 26|B 26]] durch die Innenstadt und nimmt dabei die [[Bundesstraße 8|B 8]] auf. Im Bundesverkehrswegeplan 2030 ist der vierstreifige Ausbau der B 26 auf einer Länge von 3,4 km im Stadtgebiet von Aschaffenburg und im Gemeindegebiet von Stockstadt am Main mit Gesamtkosten von 22,1 Mio. € enthalten.
Mit dem Ausbau der B 26 wurde 2022 im Stadtgebiet von Aschaffenburg begonnen. Dabei werden die Zufahrten zum Mainhafen Aschaffenburg mit Abbiegespuren versehen und die Bundesstraße einer Länge von 1,3 km vierstreifig ausgebaut.
Informationen über Beratungseinrichtungen, Behörden, Organisationen, Vereine und kirchliche Einrichtungen rund um den sozialen Bereich erhalten Sie im Sozialnetz Aschaffenburg.
=== Verkehr ===
==== Städtische Ringstraße ====
Bereits 1896 wurde entlang der Bahnstrecke Aschaffenburg–Miltenberg zwischen der Schweinheimer und der Goldbacher Straße eine 13 m breite Ringstraße geplant – heute Kurmainzer-, Wittelsbacher- und Hohenzollernring.
==== Schienenverkehr ====
[[Bild:Bahnhof_Aschaffenburg.jpg|thumb|Der [[Hauptbahnhof Aschaffenburg]] wird seit 2005 renoviert.]]
Nach der Eingemeindung von Damm und Leider 1901 und später mit der Zunahme des motorisierten Verkehrs begann Mitte der 1920er Jahre die Projektierung von Durchgangs- und Umgehungsstraßen: Schillerstraße, 1902; Mainbrücke am Schlotfegergrund als Verbindung der Hanauer Straße mit der Darmstädter Straße, 1925; Schlachthofstraße, 1932, später Südring, heute Südbahnhofstraße; Bahnweg, 1931 in Abstimmung mit der damals noch selbständigen Gemeinde Schweinheim; Liebigstraße, 1931; die heutige Spessartstraße, 1931.
Aschaffenburg ist durch die Bahnhöfe Aschaffenburg-Obernau (nur reg.), Aschaffenburg-Süd (nur reg.) und Aschaffenburg-Hauptbahnhof (Regional & Fernverkehr) an das Schienennetz angebunden. Es bestehen Zahlreiche Nah- sowie Fernverkehrsmöglichkeiten. So kann man zum Beispiel deutsche Großstädte wie München, Nürnberg, Bremen, Hamburg, Köln, Düsseldorf, Frankfurt etc. direkt, ohne umsteigen erreichen.
Nach 1947 wurde entlang dieser Trassen 70 Jahre lang an einer in sich geschlossenen Städtischen Ringstraße geplant und gebaut. Der erste größere Abschnitt, der Mitte der 1960er Jahre verkehrswirksam wurde, entspricht außer den Planungen für den Ring zugleich einem früheren Projekt der Stadt Aschaffenburg für eine „Umgehungsstraße Damm“ (siehe oben). Dieses nicht ausgeführte Projekt sollte die Reichsstraßen (heute Bundesstraßen) Nrn. 8 und 26 zwischen der Schwarzen Brücke (Wilhelmstraße) und dem Goldbacher Viadukt miteinander verbinden. Begünstigt wurden diese unterschiedlichen, aber im Zentrum von Damm identischen Projekte durch die Folgen des Luftkriegs, nämlich die völlige Zerstörung der Nordseite der ehemaligen Kästergasse. Dieser erste verkehrswirksame Ringabschnitt hat die Glattbacher Straße über die Schillerstraße mit der Burchardstraße verbunden. Danach, aber ebenfalls noch Mitte der 1960er Jahre, wurde die Ebertbrücke fertiggestellt. Auch die südlichen Abschnitte der Ringstraße, die seit 1964 in Tieflage projektiert und in den 1970er Jahren mit der Adenauerbrücke begonnen wurden, sind zum Teil schon seit Jahrzehnten in Betrieb und entlasten die Innenstadt vom Durchgangsverkehr.
(s. auch [[Aschaffenburg Hauptbahnhof]])
Ein weiteres Teilstück in der Oststadt ist seit dem 28. Juni 2013 verkehrswirksam.<ref>[http://www.main-netz.de/nachrichten/region/aschaffenburg/aschaffenburg-stadt/berichte/art4011,2606487 ''Staus wegen Baustellen rund um Aschaffenburger Schönbornstraße'']. In: ''[Main-Netz].'' 23. Mai 2013. Abgerufen am 23. Mai 2013.</ref> Damit konnten die Autobahnumleitungen U 48 und U 77 von der Schillerstraße auf die Städtische Ringstraße verlegt werden.
====Hafen====
Der [[Bayernhafen Aschaffenburg]] , der zur Bayernhafen GmbH & Co. KG gehört, konnte seinen Güterumschlag im Jahre 2005 um fünf Prozent auf 2,8 Millionen Tonnen erhöhen. Der Hafen liegt strategisch günstig an der transeuropäischen Wasserstraße Rhein-Main-Donau.
2011 wurde mit dem Bau des nördlichen Ringabschnitts entlang der Bahnlinie Frankfurt–Nürnberg begonnen. Möglich wurde dies, wie schon beim südlichen Abschnitt entlang der Bahnstrecke Aschaffenburg–Miltenberg durch die Jahrzehnte zuvor erfolgte Stilllegung von Gleisanlagen. Die ersten Teilstücke des Nordrings wurden im Mai und im Dezember 2012 für den Verkehr freigegeben.<ref>''Teilstück der Bahnparallele offen.'' In: ''Main-Echo.'' 24. Mai 2012.</ref> Im Februar 2014 wurde zur Verknüpfung des Nordrings mit dem bestehenden Westring im Bereich Hanauer Straße eine Straßenunterführung unter die Gleise geschoben.<ref>''Damm erst nach 2015 entlastet?'' In: ''Main-Echo.'' 19. August 2009.</ref> Der am 10. Juli 2017 eröffnete Nordring entlastet die durch Wohngebiete führende Schillerstraße, die bis dahin die Funktion einer Ringstraße erfüllte. Die Bedarfsumleitungen zwischen den Autobahnanschlussstellen Aschaffenburg Ost und Aschaffenburg West, nämlich die U77 und die U48 sowie die Bundesstraße 26 verlaufen allerdings nach wie vor über die südliche und östliche Ringstraße bzw. über die Strecke Hanauer Straße – Friedrich- und Weißenburger Straße – Goldbacherstraße.
==== Straßen ====
==== Öffentlicher Nahverkehr ====
Aschaffenburg ist über drei Anschlussstellen an die [[Bundesautobahn 3]] (A3) angebunden (Aschaffenburg-Ost, Aschaffenburg-West & Aschaffenburg Zentrum). Über die A3 gelangt man nach Frankfurt am Main (etwa 40 km entfernt) und Würzburg (etwa 80 km entfernt). Durch Aschaffenburg verlaufen die Bundesstraßen [[Bundesstraße 8|B 8]] und [[Bundesstraße 26|B 26]]. Die
Innerhalb des Stadtgebietes gibt es 15 Buslinien der [[Stadtwerke Aschaffenburg]], die im 15-, 20-, 30- und 60-Minuten-Takt bedient werden. Der [[Landkreis Aschaffenburg]], der [[Landkreis Miltenberg]] sowie einige hessische Ziele werden durch fünf Buslinien der [[Kahlgrund Verkehrs-GmbH|KVG]] und durch zwölf Buslinien der [[Verkehrsgesellschaft Untermain|VU]] angefahren. Mit weiteren vier Bahnlinien der [[Deutsche Bahn|Deutschen Bahn]] bildet sich die [[Verkehrsgemeinschaft am Bayerischen Untermain]], die VAB.
[[Bundesstraße 469|B 469]] tangiert die Stadt im Westen.
Der südliche Endpunkt der [[Bundesautobahn 45]] Aschaffenburg-Dortmund liegt bei Aschaffenburg.
Außerhalb der Busfahrzeiten gibt es einen Service [[ÖPNV-Sonderformen|Anrufsammeltransport]], mit denen man jedes Ziel erreichen kann, das sonst durch das regelmäßige Angebot der Stadtwerke angebunden ist. 2022/23 wurde an Sonn- und Feiertagen ein ''City-Shuttle-Service'' von [[CleverShuttle]] und Ioki im Auftrag der Stadtwerke Aschaffenburg angeboten. Die Fahrzeuge des City-Shuttles fuhren ausschließlich nach Bestellung durch den Fahrgast (On-Demand).<ref>{{Internetquelle |autor=Stadtwerke Aschaffenburg |url=https://www.stwab.de/cityshuttle |titel=City-Shuttle |sprache=de |abruf=2022-09-16}}</ref>
Im Augenblick wird in Aschaffenburg ein Innenstadtring erbaut, über den man nach Fertigstellung schneller sein Ziel erreichen soll. Der Ring führt einmal um die Innenstadt herum und wird im Stadtteil Damm geschlossen werden. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2009 geplant.
* Die [[Bocksbeutelstraße]] gehört zu den deutschen Weinstraßen. Sie führt entlang des Maines und seiner Nebenflüsse bis an die Rhön und den Steigerwald.
Der [[Flugplatz Aschaffenburg]] befindet sich etwa 10 km entfernt im Bereich der Gemeinde [[Großostheim]]. Auf dem südlichen Gebiet des Stadtteils Obernau (Gewerbegebiet Bollenäcker) befindet sich außerdem der Segelflugplatz Altenbachtal, dieser grenzt direkt an der Gemeindegrenze zu Sulzbach am Main im Landkreis Miltenberg - Grenze ist der Altenbach.
* Die [[Route der Industriekultur Rhein-Main]] führt durch Städte und Gemeindeverbände im Rhein-Main-Gebiet, die ihre industriegeschichtlichen Denkmäler erschließen.
* Die [[Deutsche Limes-Straße]] ist eine touristische Route, die entlang des [[Obergermanisch-Raetischer Limes|Obergermanisch-Raetischen Limes]] vom Rhein zur Donau führt.
Darüber hinaus verlaufen insbesondere am Mainufer folgende Radfernwege:
* Der [[Main-Radweg]] führt von den beiden Quellen des [[Main]]es entlang des Flusses bis zu dessen Mündung in den Rhein bei [[Mainz]]. Er hat eine Gesamtlänge von etwa 600 Kilometern.
* Die [[D-Route]] 5 ([[Saar-Mosel-Main (D5)|Saar-Mosel-Main]]) über 1021 km von [[Saarbrücken]] über [[Trier]], [[Koblenz]], [[Mainz]], [[Frankfurt am Main]], [[Würzburg]] und [[Bayreuth]] bis zur [[Tschechien|tschechischen]] Grenze.
* Der [[Deutscher Limes-Radweg|Deutsche Limes-Radweg]] folgt dem [[Obergermanisch-Raetischer Limes|Obergermanisch-Raetischen Limes]] über 818 km von [[Bad Hönningen]] am [[Rhein]] nach [[Regensburg]] an der [[Donau]].
==== Flugverkehr ====
[[Datei:Grob G 109A Limbach.jpg|mini|Verkehrslandeplatz Aschaffenburg]]
Der [[Flugplatz Aschaffenburg]] ist als [[Verkehrslandeplatz]] kategorisiert und befindet sich etwa 2 km südwestlich des Stadtgebietes im Markt [[Großostheim]]. Im Süden des Stadtgebietes an der Grenze zu Markt Sulzbach befindet sich zudem das [[Segelfluggelände Altenbachtal]].
=== Medien ===
=== Medien ===
==== Druckmedien ====
==== Druckmedien ====
* ''[[Main-Echo]]'', Tageszeitung mit Tochterpublikationen
* ''PrimaSonntag'', Anzeigenblatt aus dem [[Funkhaus Aschaffenburg]]
* ''Showtime-Magazin:'' monatliches Szene- und Fotomagazin für Aschaffenburg und Miltenberg
* [[Main-Echo]], [[Tageszeitung]] mit Tochterpublikationen top shop (wöchentliches Verbrauchermagazin im Zeitungsformat), 7plus (wöchentliches Freizeitmagazin im Zeitungsformat), Stadtmagazin (Szenemagazin) und [[Spessart (Zeitschrift)|Spessart]] (Monatszeitschrift für die Kulturlandschaft Spessart)
* [[FRIZZ Das Magazin]]
* Prima Sonntag, boulevardeskes, wöchentliches [[Anzeigenblatt]]
* Frizz-DasMagazin, Aschaffenburg und Umgebung (Szenemagazin)
* ''Brot & Spiele:'' Kulturmagazin für Aschaffenburg und Umgebung
* Brot & Spiele, Kulturmagazin für Aschaffenburg und Umgebung
==== Rundfunk und Fernsehen ====
==== Rundfunk und Fernsehen ====
* [[Radio Primavera]]
* [[Radio Galaxy]]
* [[Funkhaus Aschaffenburg|main.tv]]
=== Öffentliche Einrichtungen ===
* Radio Primavera, [[Lokalradio]], Frequenz in Aschaffenburg 100,4 MHz
==== Archive und Bibliotheken ====
* Radio Galaxy Funkhaus Aschaffenburg, Frequenz in Aschaffenburg 91,6 MHz
Das kommunale Archiv Aschaffenburgs ist das im [[Schönborner Hof (Aschaffenburg)|Schönborner Hof]] untergebrachte [[Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg|Stadt- und Stiftsarchiv]].
Die Stadt verfügt neben zahlreichen kleineren<ref>{{Internetquelle |autor=Ute Drechsler et al. |url=https://stadtarchiv-aschaffenburg.de/wp-content/uploads/2022/08/2022-08-08-fuehrerkompl10A-Teilaktualis_geaendert_verbessert.pdf |werk=stadtarchiv-aschaffenburg.de |titel=Bibliotheken in Aschaffenburg - eine Auswahl |abruf=2025-02-23 }}</ref> über vier zentrale Bibliotheken, die im Aschaffenburger Bibliotheksnetz zusammengeschlossen sind: Neben der [[Stadtbibliothek Aschaffenburg]] gibt es die Bibliothek der [[Technische Hochschule Aschaffenburg|Technischen Hochschule]], die dem Stadt- und Stiftsarchiv angeschlossene [[Landeskundliche Bibliothek für Spessart und Untermain]] sowie die [[Hofbibliothek Aschaffenburg]], die als Regionalbibliothek für den bayerischen Untermain zuständig ist.<ref>{{Internetquelle |autor=Aschaffenburger Bibliotheksnetz |url=https://www.aschaffenburger-bibliotheksnetz.de/ |werk=aschaffenburger-bibliotheksnetz.de |titel=Aschaffenburgs geballtes Wissen |abruf=2025-02-23 }}</ref>
* TV touring, Programm Aschaffenburg (empfangbar im Bereich Aschaffenburg über Kabel und terrestrische Antenne, auch zu empfangen über Astra-Satellit 19,2° Ost (1H dig.), Transponder 87 horizontal, Freq. 12148,5 MHz auf dem Programm von FRANKEN SAT von 22.30 bis 23.15 Uhr)
* Waldfriedhof im Stadtteil [[Leider]] mit dem am 26. Februar 1975 in Betrieb genommenen Krematorium.
* Friedhof im Stadtteil [[Leider]]
* Friedhof im Stadtteil [[Schweinheim (Aschaffenburg)|Schweinheim]]
* Friedhof im Stadtteil [[Gailbach]]
* Friedhof im Stadtteil [[Damm (Aschaffenburg)|Damm]]
* Nordfriedhof im Stadtteil [[Strietwald]]
* Dorffriedhof im Stadtteil [[Obernau (Aschaffenburg)|Obernau]]
* Waldfriedhof im Stadtteil Obernau
* [[Jüdischer Friedhof (Aschaffenburg)|Jüdischer Friedhof]] am [[Altstadtfriedhof Aschaffenburg|Altstadtfriedhof]], im Stadtteil Schweinheim und im Waldfriedhof des Stadtteils Leider
==== Gesundheit und Soziales ====
* Kommweichei.com e.V., Kult-Party-Seite aus dem Aschaffenburger Raum
Insgesamt gibt es im Stadtgebiet von Aschaffenburg 900 Krankenhausbetten in drei Krankenhäusern, darunter das [[Klinikum Aschaffenburg-Alzenau]], welches zu den zehn größten Krankenhäusern Bayerns zählt.
* [[ABhörn]], Online Magazin und CD - Compilation mit Bands aus Aschaffenburg
Für ältere Menschen gibt es in der Stadt sieben Alten- und Pflegeheime, die Platz für 720 Bewohner bieten. Hinzu kommen 244 seniorengerechte Wohnungen in 14 Wohnanlagen und ca. 162 Möglichkeiten für betreutes Wohnen in drei verschiedenen Einrichtungen.<!--STAND 31.12.2018--> Die Initiative Sozialnetz Aschaffenburg stellt Informationen über Beratungseinrichtungen, Behörden, Organisationen, Vereine und kirchliche Einrichtungen im Hinblick auf soziale Fragen bereit.
=== Öffentliche Einrichtungen ===
==== Justiz ====
==== Justiz ====
Aschaffenburg ist Sitz eines [[Landgericht Aschaffenburg|Landgerichts]]. Der Bezirk des Landgerichts Aschaffenburg umfasst die kreisfreie Stadt Aschaffenburg sowie die Landkreise Aschaffenburg und Miltenberg. Zum Landgerichtsbezirk gehören das [[Amtsgericht Aschaffenburg]] mit seiner Zweigstelle Alzenau in Unterfranken sowie das [[Amtsgericht Obernburg a. Main]] mit der Zweigstelle Miltenberg.
Die [[Justizvollzugsanstalt Aschaffenburg|Justizvollzugsanstalt]] befindet sich im Stadtteil [[Strietwald]]siedlung. Jahrelang existierte auch ein Untersuchungsgefängnis in der Alexandrastraße,direkt neben der ehemaligen Oberrealschule für Jungen (jetzt''Friedrich-Dessauer-Gymnasium'').DieseEinrichtungbefandsichauchdirektneben der ''Sandkirche'' und auf die Frage nach dem Aufenthaltsort von inhaftierten Personen lautete die Antwort umschreibend, sie sei zur Zeit ''hinter der Sandkirche''.
Eine [[Justizvollzugsanstalt]] befindet sich im Stadtteil Strietwald. Jahrelang existierte auch ein [[Untersuchungshaft|Untersuchungsgefängnis]] in der Alexandrastraße in der Innenstadt (im Volksmund saßen Inhaftierte „hinner de Sandkersch“ – hinter der Sandkirche).
=== Bildung ===
=== Bildung ===
==== Schulen ====
==== Gegenwärtige Bildungseinrichtungen ====
===== Schulen =====
Die 18.000 Schüler Aschaffenburgs besuchen insgesamt 55 Schulen. Dazu gehören: 13 Grundschulen, 8 Hauptschulen, 3 Realschulen, 4 Gymnasien, 5 Förderschulen und 22 Fach- und berufliche Schulen.
Die ca. 20.000 Schüler Aschaffenburgs besuchen insgesamt 52 Schulen. Dazu gehören: zwölf Grundschulen, fünf Mittelschulen, drei Realschulen, eine [[Wirtschaftsschule (Bayern)|Wirtschaftsschule]], vier Gymnasien ([[Friedrich-Dessauer-Gymnasium Aschaffenburg|Friedrich-Dessauer-Gymnasium]], [[Karl-Theodor-von-Dalberg-Gymnasium]], [[Kronberg-Gymnasium Aschaffenburg]], [[Maria-Ward-Schule Aschaffenburg|Gymnasium der Maria-Ward Schule]]), fünf Förderschulen und 22 Fach- und berufliche Schulen. Mehr als 3000 Kurse werden jährlich in der Volkshochschule Aschaffenburg für 63.500 Teilnehmer angeboten.
1919 Kinder, Jugendliche und Erwachsene nehmen an Kursen der [[Städtische Musikschule Aschaffenburg|Städtischen Musikschule Aschaffenburg]] teil, die jedes Jahr Erfolge auch im Wettbewerb [[Jugend musiziert]] vorzuweisen hat. Sie wurde 1810 eröffnet und gilt als älteste [[Musikschule]] Deutschlands. Unterstützt werden die Schulen Aschaffenburgs durch die Stadtbibliothek, bei der fast 80.000 Medien (Bücher, Tonträger etc.) mehr als 430.000-mal im Jahr entliehen werden. Aschaffenburg besitzt seit Jahrzehnten auch eine von zehn in Deutschland existierenden [[Steinmetz]]-Meisterschulen.
===== Hochschule =====
Mehr als 3.000 Kurse werden jährlich in der [[Volkshochschule Aschaffenburg]] für fast 50.000 Teilnehmer angeboten.
[[Datei:Blick auf den Campus mit dem Hauptgebäude der Hochschule Aschaffenburg.jpg|mini|Ein Gebäude der [[Technische Hochschule Aschaffenburg|TH Aschaffenburg]] (2012)]]
Am 5. Oktober 1995 nahm die Technische Hochschule Aschaffenburg den Lehrbetrieb zunächst als Abteilung der [[Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt|Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt-Aschaffenburg]] auf.
Rund 1.500 Kinder, Jugendliche und Erwachsene nehmen an Kursen der [[Musikschule Aschaffenburg]] teil, die jedes Jahr beachtliche Erfolge im Wettbewerb [[Jugend musiziert]] vorzuweisen hat.
Am 1. Oktober 2000 wurde diese Abteilung als [[Fachhochschule]] eigenständig und in die Fakultäten Ingenieurwissenschaften (IW) sowie Wirtschaft und Recht (WR) gegliedert.
Unterstützt werden die Schulen Aschaffenburgs durch die Stadtbibliothek, bei der fast 80.000 Medien (Bücher, Tonträger etc.) mehr als 430.000 mal im Jahr entliehen werden.
Seit Beginn des Sommersemesters 2019 trägt die Hochschule für angewandte Wissenschaften die Bezeichnung Technische Hochschule Aschaffenburg, kurz TH-AB.
Aschaffenburg besitzt seit Jahrzehnten auch eine von 10 in Deutschland existierenden Steinmetz-Meisterschulen.
Im Zuge der [[Hebamme#Seit 1. Januar 2020|Akademisierung der Hebammenausbildung]] wurde zum Wintersemester 2022/2023 der Studiengang Hebammenkunde eingerichtet und hierfür die Fakultät Gesundheitswissenschaften (GW) gegründet.
==== Universität ====
===== Fachakademie für Sozialpädagogik =====
1798 wurde der Unterrichtsbetrieb der ''Universität Aschaffenburg'' mit Dozenten der vom revolutionären Frankreich geschlossenen [[Johannes-Gutenberg-Universität Mainz|Mainzer Universität]] begonnen. Aus dem Jahre 1808 datiert die Stiftungsurkunde des Kurfürsten [[Karl Theodor von Dalberg]] für die ''Fürstlich Primatische und Erzbischöflich Regensburgische Universität zu Aschaffenburg'' mit theologischer, juristischer und philosophischer Fakultät. 1809 erfolgte die Umbenennung in ''Karls-Universität''. Nach der Reorganisation des Unterrichtswesens des Großherzogtums Frankfurt nach französischem Muster wurde Aschaffenburg 1812 Landesuniversität mit Teileinrichtungen an mehreren Orten. 1808 ging die theologische Fakultät in das Priesterseminar über. 1814, nachdem Aschaffenburg bayerisch geworden war, wurde die juristische Fakultät geschlossen und 1818 wurde der Rest der Universität in ein bayerisches [[Lyzeum|Lyceum]] als hochschulgleiche Einrichtung umgewandelt, die 1873 geschlossen wurde.
[[Datei:200701 faks aschaffenburg.jpg|mini|Fachakademie für Sozialpädagogik]]
Die [[Fachakademie für Sozialpädagogik]] ist eine Ausbildungsstätte für [[Erzieher]]. Sie befindet sich im Stadtteil Damm und verabschiedet jährlich rund 90 Absolventen.<ref>[https://www.main-echo.de/unser-echo/gruppen/FakS;verein0,4748,B::fachakademie-fuer-sozialpaedagogik-verabschiedet-rund-30-mehr-fachkraefte-art-7707128 Fachakademie für Sozialpädagogik verabschiedet rund 30% mehr Fachkräfte]. Abgerufen am 7. November 2022.</ref> Die Einrichtung wurde 1973 gegründet und ist seit Mitte der 1990er Jahre besonders für ihre jährlichen Musicalaufführungen in der Maintalhalle [[Mainaschaff]] im Umkreis bekannt. Im Jahr 2012 ging die Trägerschaft vom Landkreis Aschaffenburg zur Caritas Schulen gGmbH Würzburg über.
==== Forstliche Hochschule ====
==== Historische Bildungseinrichtungen ====
Die Geschichte der Forstlichen Hochschule Aschaffenburg begann mit einem privaten Forstinstitut, das im Jahre 1807 gegründet wurde. Bereits 1810 wurde das Institut als staatliche Einrichtung übernommen und hieß von 1819 bis 1832 ''Königlich-Bayerische Nationale Forst-Lehranstalt''. Im Jahre 1832 wurde die Anstalt vorläufig geschlossen, der Grund waren wohl die vermuteten revolutionären Aktivitäten der Studenten.
===== Universität =====
Die [[Karls-Universität Aschaffenburg]] wurde 1808 durch [[Karl Theodor von Dalberg]] als ''Fürstlich Primatische und Erzbischöflich Regensburgische Universität zu Aschaffenburg'' im Zuge der [[Napoleon Bonaparte|Napoleonischen Neuordnung]] der [[Rechtsrheinisch|rechtsrheinischen Gebiete]] mittels der [[Rheinbundakte]] im neugebildeten [[Staat des Fürstprimas]] gegründet. Bereits 1809 erfolgte die Umbenennung. Die Hochschule bestand auch nach dem Aberkennen des Universitätsstatus 1818 in umgewandelter Form als [[Lyzeum (Hochschule)|Bayerisches Lyzeum Aschaffenburg]], einer hochschulgleichen Einrichtung des [[Königreich Bayern]]s bis 1873 fort.
===== Forstliche Hochschule =====
Die Wiedergründung der Forstlehranstalt erfolgte mit zunächst nur 25 Hörern am 19. April 1844. Als ab 1858 das [[Abitur]] Eingangsvoraussetzung wurde, erfolgte die Umbenennung in ''Centralforstlehranstalt für das Königreich Bayern''.
[[Datei:Aschaffenburger Forstlehranstalt 1854.jpg|mini|Bayerische Forstlehranstalt Aschaffenburg um 1854]]
Die [[Forstliche Hochschule Aschaffenburg]] war eine Ausbildungsstätte für [[Förster|Forstbeamte]] des [[Königreich Bayern|Königreichs Bayern]]. Sie bestand unter verschiedenen Namen von 1807 bis 1910, mit einer Unterbrechung von 1832 bis 1844, in Aschaffenburg. Das Gebäude an der Alexandrastraße wurde danach für die [[Friedrich-Dessauer-Gymnasium Aschaffenburg|Oberrealschule Aschaffenburg]] genutzt und im Jahre 1968 abgerissen. An der Stelle steht heute eine mehrstöckige Wohnanlage mit Tiefgarage („Parkhaus Alexandrastraße“).
Die Bezeichnung ''Forstliche Hochschule'' erhielt die Lehranstalt im Sommersemester 1899. Im Jahre 1910 wurde die Hochschule nach München verlegt und in die forstwissenschaftliche Fakultät der [[Ludwig-Maximilians-Universität München]] umgewandelt.
In den letzten Aschaffenburger Jahrzehnten, von 1878 bis 1910, wurde die Hochschule von Professor Dr. [[Hermann von Fürst]] geleitet, dem die Hochschule ihren guten Ruf verdankte.
Am 5. Oktober 1995 nahm die [[Fachhochschule Aschaffenburg]] den Lehrbetrieb, zunächst als Abteilung der [[Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt|Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt-Aschaffenburg]] auf. Seit dem 1. Oktober 2000 ist die Fachhochschule Aschaffenburg eigenständig und in die Fachbereiche Ingenieurwissenschaften (IW) sowie Wirtschaft und Recht (W+R) gegliedert mit den Studienfächern Betriebswirtschaft, Betriebswirtschaft und Recht, Elektro- und Informationstechnik, Mechatronik und Wirtschaftsingenieurwesen. Die Zahl der Studenten beträgt ca. 1.300 Eingeschriebene; die Zahl der Professoren hat die Zahl 45 überschritten.
== Persönlichkeiten ==
== Persönlichkeiten ==
; Anerkennungen
Die Stadt Aschaffenburg würdigt Personen, die sich um die Stadt besonders verdient gemacht haben. Diese Anerkennung leistet die Stadt Aschaffenburg mit der Verleihung von:
* [[Liste der Ehrenbürger von Aschaffenburg|Ehrenbürgerschaften in Aschaffenburg]]
Der Aschaffenburger Mundartdichter [[Karl Reuß]] schreibt in der ersten Strophe seines Gedichtes in dem Band ''Ascheborjer Posse'' zu seiner Heimatstadt:
* [[Bürgermedaille der Stadt Aschaffenburg]]
::''O du mei liebes Ascheborg
* [[Kulturpreis der Stadt Aschaffenburg]]
::''Du Städtsche wunnerbor
* Ehrenbrief für hervorragende Verdienste in der Sportführung
::''Wie liegste drin im griene Tal,
::''Sou schöi, sou sunnekloor!''
; Personen
Für die Persönlichkeiten mit Bezug zu Aschaffenburg siehe [[Liste Persönlichkeiten (Aschaffenburg)]].
Für Personen mit Bezug zu Aschaffenburg siehe: [[Liste von Persönlichkeiten der Stadt Aschaffenburg]].
== {{Anker|Arsch}} Sonstiges ==
===Ehrenbürger===
* [[Datei:Erste deutsche Autolenkerschule.jpg|mini|Fahrunterricht auf dem kleinen Exerzierplatz 1906, im Hintergrund das Aschaffenburger Schloss]]1904 eröffnete der Architekt [[Rudolf Kempf]] die „[[Fahrschule|Erste deutsche Autolenkerschule]]“, die dem „Kempf’schen Privat-Technikum Aschaffenburg“ angegliedert war. Sie wurde Ende 1906 wieder geschlossen, Kempf verließ Aschaffenburg und übersiedelte nach Mainz. Zum 100. Jubiläum 2004 wurde am ehemaligen Standort eine [[Stele]] errichtet, geschaffen von Meisterschüler Bernhard Chemin aus der Städtischen Fachschule (Meisterschule) für Steinmetzen und Steinbildhauer in Aschaffenburg.
''siehe Hauptartikel:'' [[Liste der Ehrenbürger von Aschaffenburg]]
* Eine volkstümliche Figur ist der [[Aschaffenburger Maulaff]]. Maulaff ist auch ein Ortsneckname der Aschaffenburger.
* Vielfach wird die Stadt ob ihres milden Klimas als ''Bayerisches Nizza'' bezeichnet. Angeblich stammt diese Aussage von König Ludwig I.<ref>[http://books.google.de/books?ei=Zd00T6uSN8PbtAa_no3iDA&hl=de&id=mq9OAAAAMAAJ&dq=aschaffenburg+%22bayrisches+nizza%22+%22k%C3%B6nig+ludwig%22&q=++%22k%C3%B6nig+ludwig%22#search_anchor ''Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft, Ausgabe 53'', Deutsche Dendrologische Gesellschaft, Verlag L. Beissner, 1940, S. 122.]</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://www.aschaffenburg.de/upl_files/b/bb/61_Umwelt_LP_Bericht_Jan08.pdf |text=''Stadt Aschaffenburg Landschaftsplan – Entwurf – Begründung – Januar 2008.'' |wayback=20150923175908}}</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://www.aschaffenburg.de/upl_antraege/2009_04_19_Herzing_Biergartenerweiterung_vor_dem_Marstall.pdf |text=Antrag Biergartenerweiterung |wayback=20131103045825}}</ref>, was allerdings nicht belegt ist.<ref>''König Ludwig I. von Bayern verglich Aschaffenburg aufgrund des Klimas mit Italien, aber als er (nach seiner Abdankung) 1862 erstmals Nizza besuchte, gehörte diese Stadt bereits zu Frankreich.'' aus: Hans-Bernd Spies: ''König Ludwig I. von Bayern, Wilhelm Heinse, das Pompejanum in Aschaffenburg und das erfundene bayerische Nizza.'' In: ''Mitteilungen aus dem Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg.'' Band 10 (2011–2013) Heft 3, März 2012, S. 208–240. {{ISSN|0174-5328}}.</ref> Auch nennt sie sich ''Tor zum Spessart''.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aschaffenburg.de/Sport-und-Freizeit/Gruenanlagen-Waelder-und-Parks/Wanderwege/DE_index_3963.html |titel=Wanderwege |abruf=2025-01-24}}</ref>
* Das siebente Wahrzeichen der Stadt ist der '''''Ascheberscher Arsch''''' – ein Stein der Schlossgartenmauer. Seine beiden übereinander liegenden Buckel lassen an die Figur des [[Buchener Blecker]]s denken und werden daher für einen Scherz der Erbauer gehalten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aschaffenburg.de/Kultur-und-Tourismus/Stadtportrait/Typisch-Ascheberg/DE_index_3893_57437.html |titel=Ascheberger Besonderheiten |abruf=2022-07-27}}</ref>
== Literatur ==
== Literatur ==
* ''Aschaffenburg.'' In: [[Gerhard Köbler]]: ''Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart.'' 7., vollständig überarbeitete Auflage. C.H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54986-1.
* {{Meyers Online|1|0899|899}}
* {{Meyers Online|1|899}}
* Christine Blume-Esterer, Susanne von Mach: ''Aschaffenburg. Spaziergang durch das Bayerische Nizza.'' Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2008, ISBN 978-3-8313-1938-1.
== Quellen ==
* Heinrich Fußbahn: ''Die Stadtverfassung Aschaffenburgs in der frühen Neuzeit''. Aschaffenburg 2000, ISBN 3-87707-552-5.
<references/>
* Peter Körner: ''Aschaffenburg im Wandel. Ein städtebauliches Bilderbuch zu den Epochen. Alt-Aschaffenburg, Zerstörung, Wiederaufbau, Moderne.'' 2., verbesserte Auflage. Main-Echo, Aschaffenburg 1994, ISBN 3-930339-00-5.
* Ernst Schneider: ''Aschaffenburg. Stift, Schloß und alte Gärten.'' Hermann Emig, Amorbach 1982, {{OCLC|11534032}}.
* Monika Spatz: ''Aschaffenburg zu Fuß. Die schönsten Sehenswürdigkeiten zu Fuß entdecken.'' Societätsverlag, 2020, ISBN 978-3-95542-356-8.
* Alois Stadtmüller: ''Aschaffenburg im Zweiten Weltkrieg: Bombenangriffe, Belagerung, Übergabe.'' Geschichts- und Kunstverein Aschaffenburg, Aschaffenburg 1971, ISBN 3-557-92047-X.<ref>Joachim Käppner: ''Wahnsinn ’45. Am Freitag vor siebzig Jahren kapitulierte die Wehrmacht endlich in Aschaffenburg: das Beispiel einer Stadt, die sinnlos geopfert wurde – und in der Hitlers Schergen wie im Rausch eigene Soldaten ermordeten.'' In: ''Süddeutsche Zeitung.'' 2. April 2015, S. 6. (Kritisch zu Stadtmüllers Verständnis für die „tapferen Kämpfer“ bis zum Letzten).</ref>
* {{Stumpf Bayern 2. Teil 1853 |STICHWORT= |SEITE=788 |SEITE_BIS=791}}
* Stefan Winckler: ''Kleines Aschaffenburg-ABC.'' Husum Verlag, 2020, ISBN 978-3-89876-959-4.
* Josef Karl Wirth: Aschaffenburg. ''Eine Sammlung alter Stiche, Lithographien, Zeichnungen und Gemälde.'' Aschaffenburg 1948, {{URN|nbn:de:bvb:355-ubr21569-9}}.
* Alfred Wolfert: ''[[Aschaffenburger Wappenbuch]].'' Geschichts- und Kunstverein Aschaffenburg, Aschaffenburg 1983.
* [http://www.sagen.at/texte/sagen/deutschland/bayern/spessart/gustav_adolf.html Spessartsagen – Der Schwedenkönig Gustav Adolf in Aschaffenburg u. a.]
Aschaffenburg liegt an der Nordwestecke des Mainvierecks an der Mündung der Aschaff in den Main und am Westrand des Spessarts. Das Stadtgebiet ist auf drei Seiten vom Landkreis Aschaffenburg umgeben und grenzt im Süden an den Landkreis Miltenberg. Der höchste Geländepunkt liegt bei 391,5 m ü. NHN am Westhang des Pfaffenberges an den Grenzen der vorgenannten Landkreise (Lage)49.9349639.237919. Die niedrigste Stelle liegt bei 108,5 m ü. NHN(Lage)49.9745519.0869 im Unterwasser der Staustufe Obernau.
Maßgeblich für die statistische Einteilung nach Stadtteilen ist die Kleinräumige Gliederung 2010. Nach der Kleinräumigen Gliederung 2010 werden die Einwohnerzahlen (Wohnbevölkerung) der Stadtteile und ihre flächenmäßige Größe bestimmt. Am 31. Dezember 2019 hatte Aschaffenburg 71.002 Einwohner. Aschaffenburg gliedert sich in zehn Stadtteile, die an diesem Tag folgende Einwohnerzahlen aufwiesen:[3][4]
Stadtmitte, bestehend aus den Stadtteilen Stadtmitte/Innenstadt und Stadtmitte/Aschaffenburg-Ost: 26.311 Einwohner, 841 ha
Das Mineral Aventurin-Quarz findet sich in Europa nur an ein paar Stellen, nämlich in der Nähe von Aschaffenburg und in Österreich bei Mariazell in der Steiermark. Ansonsten findet man es in Europa in größerem Maße besonders am Ural.
Streuobstwiesen sind Lebensräume vieler seltener Tiere und Pflanzen. Im Stadtgebiet sind infolge des bis ins 20. Jh. fortgeltenden Kurmainzischen Rechts durch Erbteilung ziemlich schmale Grundstücke entstanden, die oft im Nebenerwerb bewirtschaftet wurden. Infolge der in den 1960er Jahren einsetzenden Sozialbrache und nach Unterbleiben staatlicher Flurbereinigungen sind viele dieser Baumäcker und Obstwiesen erhalten geblieben. Seit geraumer Zeit werden viele davon wieder besser gepflegt, werden Hochstamm-Obstbäume regionaler Sorten nachgepflanzt. Damit konnte neben anderen streng geschützten Vogelarten zwischen Schweinheim und Obernau eine Population des seltenen Steinkauzes überleben.
Im Jahr 2000 ging aus dem behördlichen Naturschutz in Zusammenarbeit mit dem Landesbund für Vogelschutz die „Schlaraffenburger Streuobstagentur“ hervor, ein privates Unternehmen mit Sitz in Mömbris-Heimbach, das sich neben der Verwertung von Streuobst mit der Pflege der regionstypischen Kulturlandschaft und der Erhaltung ihrer artenreichen Lebensräume befasst. Hierzu schließt das Unternehmen Obstlieferverträge mit regionalen Grundeigentümern und vermarktet die aus dem Obst gewonnenen Erzeugnisse.[5]
Die Grundeigentümer müssen ihre Vertragsflächen nach Bioland-Richtlinien bewirtschaften.
Der ursprüngliche Name Ascafaburc setzt sich aus den Wörtern ascafa, das den Fluss Aschaff beschreibt (siehe dazu Name der Aschaff) und dem althochdeutschenburch, für Burg, zusammen.[6]
Frühere Schreibweisen der Stadt aus diversen historischen Karten und Urkunden waren:[6]
Aschaffenburg. Stich von Matthaeus Merian in der Topographia Germaniae.
Erste Siedlungsspuren auf dem Gebiet Aschaffenburgs stammen bereits aus der Steinzeit. Vorläuferin der heutigen Stadt war eine spätantike Höhensiedlung auf dem Stadtberg, die vom späten 4. bis ins späte 5. Jahrhundert n. Chr. besiedelt war. Nach ihrer Aufgabe erfolgte jedoch zunächst eine Siedlungsunterbrechung bis in die zweite Hälfte des 6. Jahrhunderts.[9]
Um 957 gründeten Herzog Liudolf von Schwaben und seine Frau Ida das Kollegiatstift St. Peter und Alexander. Als kirchliche Institution, wenn auch noch nicht in Form eines Kollegiatstifts, existierte die Klerikergemeinschaft bereits weit früher. 982 gingen Stadt und Stift Aschaffenburg als Schenkung von Herzog Otto (mit Zustimmung Kaiser Ottos II.) an das Erzstift Mainz (Erzbischof Willigis) über.
Seit dem 10. Jahrhundert bis zum Reichsdeputationshauptschluss im Jahre 1803 gehörte Aschaffenburg zum Mainzer Kurfürstentum und war damals die Zweitresidenz der Mainzer Erzbischöfe. Das vom Erzstift Mainz weltlich beherrschte Territorium war im gesamten Mittelalter und in der Frühen Neuzeit sehr stark fragmentiert. Der größte zusammenhängende Teil („Oberes Erzstift“) befand sich um Aschaffenburg herum im Bereich des heute so genannten Bayerischen Untermain, zog sich aber auch bis nach Buchen, Walldürn und Tauberbischofsheim im heutigen Nordbaden. Deshalb war die Stadt ein bedeutender Verwaltungssitz und häufiger Aufenthaltsort der Erzbischöfe und Kurfürsten.
Vermutlich 869 gab es schon eine Kapelle, an der Stelle, wo heute die Stiftskirche St. Peter, später St. Peter und Alexander steht. Denn hier fand die Hochzeit zwischen König Ludwig III. und der sächsischen Grafentochter Liutgard statt. 989 ließ der Erzbischof von Mainz, Willigis, eine erste Holzbrücke über den Main bauen. Um 1122 befestigte der Erzbischof Adalbert I. von Saarbrücken die Siedlung bzw. erneuerte deren Befestigung. 1144 erhielt Aschaffenburg das Marktrecht und 1161 Stadtrechte. Noch vor 1346 entstand die Ummauerung der Vorstadt um die Agathakirche. Im selben Jahr bestätigte Erzbischof Heinrich III. von Virneburg die Privilegien der Stadt.[10]
Der Erzbischof und Kurfürst von Mainz, Albrecht von Brandenburg, residierte anfangs in Halle (Saale) und wirkte schon dort als Mäzen bildender Künstler, wobei er besonders Lucas Cranach den Älteren umfangreich mit Aufträgen bedachte. Als Albrecht 1541 infolge der Reformation seine Residenz hier her verlegte, brachte er viele seiner der Kirche gestifteten Kunstschätze mit. So wechselten in den Besitz der Stiftskirche St. Peter und Alexander mehrere Cranach-Bilder und ein Reliquien-Kalender, in welchem zu jedem Tagesheiligen eine seiner Reliquien gesammelt wurde. Aus seiner neuen Residenz führte Albrecht auch den berühmten Schriftwechsel mit Martin Luther zum Ablasshandel.
Im Jahr 1516 gaben die Stiftsherren von St. Peter und Alexander bei Mathis, dem Maler, später als Matthias Grünewald berühmt geworden, Altarbilder in Auftrag.
1547, während des Schmalkaldischen Krieges, verheerten die Truppen des Grafen von Oldenburg die Stadt Aschaffenburg und ihre Umgebung.[12]
Schon unter Erzbischof und Kurfürst Johann Adam von Bicken nach 1596 und in der Regierungszeit seines Nachfolgers Johann Schweikhard von Cronberg kam es in Aschaffenburg zu Hexenprozessen, die zu mehreren hundert Hinrichtungen auf dem Scheiterhaufen führten. So wurden am 19. Dezember 1611 zwei vermeintliche Hexen enthauptet und verbrannt: Margarethe Rücker, die Wirtin der Gastwirtschaft Goldener Karpfen und Elisabeth Strauß, vulgo die Kreuzschneiderin.[13]
Von 1631 bis 1634 war Aschaffenburg Bestandteil des Schwedischen Staates in Mainz. In diesem Zusammenhang ist eine Sage bedeutsam, nach der Aschaffenburg der Brandschatzung durch Gustav Adolf entging.
Im Ersten Koalitionskrieg besetzten 1796 französische Truppen Aschaffenburg. Sie wurden am 5. September 1796 von den „Spessarter Schützen“, zumeist Spessarter Bauern, die sich gegen die Besatzer erhoben hatten, wieder vertrieben.[14]
Nach Anerkennung der Rheingrenze durch Österreich im Frieden von Campo Formio 1797 wurde die Stadt Mainz französisch und Aschaffenburg zum neuen Regierungssitz des Kurmainzischen Erzstiftes. 1803 wurde für den letzten Kurfürsten und Kanzler des alten Reiches, Karl Theodor von Dalberg, das Fürstentum Aschaffenburg geschaffen und Aschaffenburg zu dessen Hauptstadt. 1810 ging das Fürstentum Aschaffenburg im Großherzogtum Frankfurt auf, und die Stadt Aschaffenburg wurde Verwaltungssitz eines Departements und eines Distrikts gleichen Namens. Karl Theodor von Dalberg residierte als Großherzog von Frankfurt bis zu seinem Abdanken am 28. Oktober 1813 zugunsten des Thronfolgers Eugène de Beauharnais außer im Palais Thurn und Taxis zu Frankfurt am Main oft auch noch im Schloss Johannisburg.
Infolge des Pariser Vertrages vom 3. Juni 1814 gehört Aschaffenburg seit dem 26. Juni 1814 zu Bayern.[15] Von 1835 bis 1865 war Adalbert von Herrlein Bürgermeister von Aschaffenburg. Während seiner Amtszeit stiegen die Einwohnerzahlen stark an. 1837 wurden die Gefängnisse in den Stadttürmen aufgelöst und „hinter der Sandkirche“ eine Frohnveste (Gerichtsgefängnis) gebaut. Von 1840 bis 1848 ließ König Ludwig I. von Bayern das Pompejanum errichten. 1846 wurde im Bereich des Sattigschen Saales mit der Errichtung der Landwirtschafts- und Gewerbeschule begonnen (Ecke Kolping-/Weißenburger Straße) und das Gebäude der Forstschule mit einem Forstgarten errichtet.
Im Zuge der Novemberrevolution wurde in Aschaffenburg am 9. November 1918, dem Tag der Ausrufung der Republik in Deutschland, ein Arbeiter- und Soldatenrat gebildet, wobei die in der Stadt vorhandenen Behörden bestehen blieben. Nach dem Mord an Bayerns Ministerpräsident Kurt Eisner verhängte dieser Arbeiter- und Soldatenrat am 23. Februar 1919 über die Stadt den Belagerungszustand, der allerdings schon drei Tage darauf wieder aufgehoben wurde. An diesem 26. Februar verweigerten zudem die Aschaffenburger Pfarreien das zum Gedenken an Eisner angeordnete Glockenläuten. Am 7. April wurde in Aschaffenburg wie in München und anderen bayerischen Städten die Bayerische Räterepublik ausgerufen. Am 9. April wendete sich das in Aschaffenburg stationierte Jägerbataillon gegen die Bayerische Räterepublik. Nach einem Ultimatum des Würzburger Generalkommandos der Bayerischen Armee ging dank Verhandlungen die Zeit der Räterepublik in Aschaffenburg ohne Blutvergießen zu Ende. Am 26. Mai wurden die führenden Köpfe der Räterepublik Rudolf Hartig, Jean Stock, Stefan Eser und Peter Pfarrer wegen Beihilfe zum Hochverrat zu Festungshaft zwischen eineinviertel und zwei Jahren verurteilt.[17]
700 Jahre lang waren jüdische Familien in der Stadt ansässig. Die Aschaffenburger Juden[18] begruben ihre Verstorbenen, wie auch Juden der näheren und weiteren Umgebung, zunächst in Frankfurt[19] und seit Beginn des 18. Jahrhunderts auf dem Jüdischen Friedhof (Verbandsfriedhof) im Stadtteil Schweinheim. Dort wird mit einem Gedenkstein sieben jüdischer Bürger gedacht, die vor ihrer drohenden Deportation 1942 durch Suizid starben.
Im Sommer 1841 gründeten Aschaffenburger Juden die Ressource-Gesellschaft, einen geselligen Verein.[20] Im Jahr 1890 entstand, an den Altstadtfriedhof angrenzend, ein weiterer jüdischer Friedhof. Von jüdischem Leben zeugt zudem das ehemalige Schul- und Rabbinerwohnhaus am Wolfsthalplatz, das die Jüdische Gemeinde 1898 an Stelle ihrer um das Jahr 1698 gebauten und 1887 niedergelegten Synagoge errichtet hat. Der 1893 neu errichtete Synagogen-Neubau wurde beim Novemberpogrom 1938 von SA-Männern geschändet und zerstört. Die Kosten für die Abbrucharbeiten der Synagoge musste die jüdische Gemeinde übernehmen.[21] Einzig das Rabbinatsgebäude blieb erhalten; nach einer Nutzung u. a. als Städtisches Jugendhaus errichtete hier die Stadt Aschaffenburg 1984 das „Museum jüdischer Geschichte und Kultur“, das in einer Dauerausstellung über die Verfolgung und Ermordung von mindestens 188 jüdischen Bürgern[21] in der Shoa informiert.
Auf dem nach dem wohltätigen jüdischen Bankier Wolfsthal benannten Platz erinnert eine Gedenktafel an die Verfolgung und an die Ermordung von etwa 300 Aschaffenburger Juden.[22] Auch wurden in Aschaffenburg Stolpersteine als Mahnmal gelegt. In Aschaffenburg gab es von 1925 bis zum Verbot jüdischer Logen eine B’nai-B’rith-Loge namens Philo-Loge. Ihr Logenheim, Lamprechtstraße 21 (heute Hausnummer 37), wurde am 3. November 1935 als Andreas-Bauriedl-Haus zum Sitz der NSDAP-Kreisleitung.[23]
Aschaffenburg war vom 27. September 1944 bis zum 25. März 1945 das Ziel von 20 Luftangriffen der Westalliierten. Am 21. November 1944 warf die Royal Air Force Sprengbomben auf große Teile von Aschaffenburg,[24][25] besonders im Stadtteil Damm. Etwa die Hälfte der Aschaffenburger wurde obdachlos,[26] 344 Menschen starben.
Bei Herannahen der US-Armee im Frühjahr 1945 wurde Aschaffenburg zum Festen Platz, umgangssprachlich „Festung“ erklärt und sollte unter allen Umständen gehalten werden. Major Emil Lamberth wurde zum Kampfkommandanten ernannt. Als US-General Robert T. Frederick bemerkte, dass der Widerstand dortiger Kämpfer stärker als andernorts war, befahl er seinem 157. Infanterie-Regiment systematischen Artilleriebeschuss und Luftangriffe auf Aschaffenburg und Dörfer in der Umgebung, um beim darauffolgenden Häuserkampf möglichst wenige eigene Soldaten zu verlieren.[27]
Die US-Truppen errichteten am 25. März 1945 zu Beginn der Schlacht um Aschaffenburg nach Einnahme[28] der unzerstört gebliebenen Nilkheimer Eisenbahnbrücke südlich der Stadt am rechten östlichen Mainufer einen Brückenkopf. Um den südlichen Aschaffenburger Stadtteil Schweinheim kam es zu Tage währenden Gefechten, bevor die Alliierten zur Innenstadt vordringen konnten, um die an den Ostertagen 1945 heftig gekämpft wurde. Nach neuntägiger Verteidigung kapitulierte die Garnison am 3. April 1945. Nach den Zerstörungen des Luftkrieges wurden durch den Artilleriebeschuss bei der Einnahme der Stadt so bedeutende Kultur- und Baudenkmäler wie das Schloss Johannisburg und das Pompejanum noch schwerer beschädigt beziehungsweise zerstört.
Ehemalige Jägerkaserne, seit 1995 TH Aschaffenburg, Gebäude 20 (von 2005)Ehemalige Jägerkaserne, seit 1995 TH Aschaffenburg (von 2012)
In den ersten Nachkriegsjahren wurden die zerstörten Kirchen wiederhergestellt, ab 1954 das Schloss und ab 1984 das Pompejanum – Bauwerke, die die Stadt prägten und nun wieder prägen. Andere wertvolle Gebäude, wie das Deutschordenshaus, wurden nur in Teilen wieder aufgebaut. Vom historischen Rathaus wurde lediglich der Portikus in das Sitzungsgebäude des neuen Rathauses integriert.[29] Erst auf Betreiben einer Bürgerinitiative wurde 1995 das in den 1920er Jahren freigelegte Fachwerk des Hauses zur weißen Taube, genannt Löwenapotheke, rekonstruiert. Der Bassenheimer und der Dalberger Hof blieben verloren.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 gehörte Aschaffenburg zur Amerikanischen Besatzungszone. Die US-Militärverwaltung richtete zur Unterbringung von Displaced Persons (DP) ein DP-Lager in der Lagarde-Kaserne ein.[30] Die meisten von ihnen stammten aus der Ukraine und aus Polen. Es gibt Hinweise darauf, dass sich in fünf weiteren Aschaffenburger Kasernen DP-Lager befunden haben.[31] Aschaffenburg spielte auch eine Rolle in nachrichtendienstlichen Operationen der Alliierten. Diese befürchteten, dass sich unter den DPs sowjetische Agenten befanden, welche versuchten, Einfluss auf die ukrainischen Exilgemeinden zu nehmen. Im Jahr 1947 wurde Julius Revay, der ehemalige Ministerpräsident der unabhängigen Karpato-Ukrainischen Republik und mutmaßliche sowjetische Agent, von den amerikanischen Behörden in Aschaffenburg verhaftet. Dabei war er vermutlich in die Aktivitäten der ukrainischen DP-Lager involviert. Die Verhaftung Revays verdeutlicht die Komplexität der politischen und geheimdienstlichen Situation in der Region unmittelbar nach dem Krieg.[32]
Aschaffenburg diente auch als Rückzugsort für ehemalige Gestapo-Agenten und mutmaßliche Kollaborateure. So wurde 1958 bekannt, dass ein ehemaliger Gestapo-Agent, Wurzing, aufgrund seiner Zusammenarbeit mit dem CIC weiterhin für US-Dienste tätig war, obwohl er für die Ermordung von 20 Ukrainern verantwortlich gemacht wurde.[33]
2007 wurde das militärische Übungsgelände in den Stadtteilen Schweinheim und Gailbach an die Eigentümer zurückgegeben.
Stadtteil Schweinheim
Am 22. Januar 2025 wurden bei einem Messerangriff ein Kleinkind und ein Mann getötet sowie drei weitere Menschen schwer verletzt. Der Angriff ereignete sich im innerstädtischen Park Schöntal. Tatverdächtig ist ein ausreisepflichtiger 28-jähriger Afghane, der unmittelbar nach der Tat von der Polizei festgenommen wurde.
Bevölkerungspyramide für Aschaffenburg (Datenquelle: Zensus 2011[37])
Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit wuchs die Bevölkerung von Aschaffenburg nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. So musste die Stadt Einwohnerverluste hinnehmen während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) und nach einem Ausbruch der Pest im Jahre 1635.
Mainz wurde 1792 von französischen Truppen unter General Custine erobert. Der Kurfürst Friedrich Karl Joseph von Erthal und das Mainzer Domkapitel flohen nach Aschaffenburg. 1792 hatte Aschaffenburg etwas über 3000 Einwohner. Nach der Besetzung des linken Rheinufers 1794 übersiedelten zahlreiche Menschen aus Mainz und den übrigen linksrheinischen Gebieten nach Aschaffenburg; 1812 lebten dort etwa 6.600 Menschen. Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert setzte sich das Bevölkerungswachstum fort.
Deutlich sichtbar sind die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges. Nach über 20 alliierten Luftangriffen zwischen September 1940 und März 1945 lag der größte Teil der Stadt in Schutt und Asche. Allein beim schwersten Angriff am 21. November 1944 starben 344 Menschen. Insgesamt verlor Aschaffenburg durch Evakuierung, Flucht und Luftangriffe ein Drittel seiner Bewohner (14.518 Personen). Die Bevölkerungszahl sank von 45.379 im Jahre 1939 auf 30.861 im Dezember 1945. Im Jahre 1950 wurde der Vorkriegsstand wieder erreicht. Am 30. Dezember 2006 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Aschaffenburg nach Fortschreibung des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung 69.863 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).
Da die Volkszählung in der Europäischen Union 2011 die Einwohnerzahl in Deutschland insgesamt deutlich nach unten korrigierte, wurde auch die Einwohnerzahl Aschaffenburgs des 31. Dezember 2010 von 68.678 für den 9. Mai 2011 fortgeschrieben und dabei nach einem bestimmten Faktor pauschal auf 67.359 gesenkt. Bereits am 31. Dezember 2017 wurde mit 69.928 Einwohnern nicht nur der Stand von vor dem Zensus 2011, sondern auch der oben als historischer Höchststand bezeichnete Stand vom 30. Dezember 2006 deutlich überschritten.
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Für die Jahre 1792 und 1812 handelt es sich um zeitnahe Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
In Aschaffenburg und seinen Stadtteilen werden, wie in den umgebenden Orten, verschiedene Varianten der Untermainländischen Dialekte gesprochen. Man spricht somit einen südhessischen und nicht, wie oft geglaubt, einen Unterfränkischen Dialekt. Die Aschaffenburger Mundart selbst unterscheidet sich auch von den angrenzenden untermainländischen Sprachgebieten,[40] wie Kahlgründer oder Großostheimer Dialekt. Ein weithin bekannter Sprecher des Aschaffenburger Innenstadt-Dialektes ist der Kabarettist Urban Priol.
Der Aschaffenburger Mundartdichter Karl Reuß schreibt in der ersten Strophe seines Gedichtes in dem Band Ascheborjer Posse zu seiner Heimatstadt:
Gemäß der Volkszählung 2011 waren 51,3 % der Einwohner römisch-katholisch, 15,9 % evangelisch und 32,7 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[42][43][44] Der Anteil der Protestanten und Katholiken an der Gesamtbevölkerung ist seitdem jährlich um 1 Prozentpunkt gesunken. Gemäß dem Zensus 2022 waren 38,9 % oder 27.923 der 71.692 Einwohner katholisch, 12,3 % evangelisch, und 48,8 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[45]
Laut kirchlicher Statistik waren am 31. Dezember 2022 27.674 Einwohner Mitglied der katholischen Kirche.[46] Am 31. Dezember 2023 waren 26.746 Einwohner Mitglied der katholischen Kirche und Ende 2024 gab es 25.580 Mitglieder.[47]
In Aschaffenburg gibt es drei evangelisch-freikirchliche Gemeinden, die Andreasgemeinde, die Kirche für Aschaffenburg und die Gemeinde Gottes Aschaffenburg. Weiter gibt es in Aschaffenburg eine neuapostolische Kirche, eine Adventgemeinde und außerdem die Baptisten Gemeinde Aschaffenburg e. V.
Dazu ist in der Stadt die orthodoxe Kirche durch eine rumänische Gemeinde vertreten.[48]
Nach Wilhelm Matt, Wilhelm Wohlgemuth, Jean Stock, Vinzenz Schwind und Willi Reiland war Klaus Herzog (SPD) der sechste Oberbürgermeister der Stadt Aschaffenburg. Nachdem Herzog bereits in den Jahren 2000, 2006 und 2012 die Wahlen für sich entscheiden konnte, durfte er bei der Oberbürgermeisterwahl 2020 aus Altersgründen nicht mehr kandidieren.[50] Da bei dieser Wahl die erforderliche absolute Mehrheit verfehlt wurde, traten die Kandidaten mit den beiden höchsten Stimmenzahlen, Jürgen Herzing (SPD) und Jessica Euler (CSU) in einer Stichwahl gegeneinander an.[51] Aus dieser Entscheidung ging mit 66,6 % der Stimmen Jürgen Herzing als neuer Oberbürgermeister hervor.[52]
Der zweite Bürgermeister und Stellvertreter des Oberbürgermeisters wird alle sechs Jahre jeweils nach der Stadtratswahl vom Stadtrat gewählt. Im Jahre 2014 wurden eine zweite Bürgermeisterin (Jessica Euler, CSU) und ein dritter Bürgermeister (Jürgen Herzing, SPD) gewählt. Am 4. Mai 2020 wurde Jessica Euler erneut zur zweiten Bürgermeisterin gewählt. Eric Leiderer (SPD) wurde zum dritten Bürgermeister gewählt.
Blasonierung: „Auf silbernem, oben golden bebordetemGrund eine die unteren Seitenschildrändern berührende symmetrische, blaubedachte, rote Burg mit runden Seitentürmen, je beknauft mit einer goldenen Turmkugel, im Torbogen mit aufgesetzter gotischer Spitze ein auf goldenem Sitz mit seitlich herausragenden Tierköpfen und Pranken thronender blaugewandeter und -beschuhter silberner Bischof, die Rechte segnend erhoben, mit der Linken einen linksgewandten goldenen Krummstab haltend, bekleidet mit silbernem Pallium und blauer, goldbestreifter Mitra.“[55][56]
Wappenbegründung: Der segnende Heilige ist der Heilige Martin, Patron des Erzbistums Mainz, wie auch das Pallium, das einem Erzbischof zusteht, symbolisieren die jahrhundertelange Zugehörigkeit Aschaffenburgs zum Bistum Mainz.
Das Stadtwappen ist in Form eines erstmals für 1236 urkundlich belegten großen Stadtsiegels aus Wachs überliefert. Aufgrund ihres Verhaltens im Deutschen Bauernkrieg im Frühjahr 1525 war es der Stadt von Erzbischof Albrecht von Mainz aberkannt worden. Nachdem jahrhundertelang nur das „A“ mit Kopfbalken aus dem kleineren Aschaffenburger Stadtsiegel verwendet werden durfte, gab König Ludwig I. von Bayern mit Entschließung vom 1. April 1836 der Stadt das Recht, ihr ursprüngliches Wappen zu führen zurück.[57] Die Aschaffenburger Stadtfarben sind die Farben Grün – Rot – Weiß.[56]
Vom 23. bis zum 25. Juni 2006 feierte die Stadt Aschaffenburg mit Perth das 50-jährige Jubiläum der gemeinsamen Partnerschaft. Zur Feier kam Provost („Bürgermeister“) Bob Scott mit einer größeren Delegation aus Perth und Umgebung in die deutsche Partnerstadt. Höhepunkt des Festes waren die in der Aschaffenburger Fasanerie veranstalteten Highland Games.
Zu den Aschaffenburger Theatern zählen das unter GroßherzogKarl Theodor von Dalberg 1811 erbaute Stadttheater, Spielstätte u. a. von „ab:art-theater“ und „freies ensemble aschaffenburg“, das Erthaltheater, Spielstätte von „mot – modernes theater aschaffenburg e. V.“, das Jugendkulturzentrum (Jukuz), in welchem u. a. Veranstaltungen von „AbaKuZ e. V.“ – Initiative für ein alternatives Kulturzentrum wie Vorträge, Konzerte, Lesungen etc. stattfinden, und das Kabarett im Hofgarten, das von Urban Priol in der ehemaligen Orangerie betrieben wird. Das Ludwigstheater, Spielstätte der „actor’s company“, das Story Stage Märchentheater Aschaffenburg und das Zimmertheater, Spielstätte der „Jungen Bühne Aschaffenburg e. V.“ sind ebenfalls nennenswerte Bühnen. In Aschaffenburg befinden sich zwei Kinos: das mehrfach ausgezeichnete Programmkino Casino sowie das Kinopolis Aschaffenburg.
Naturwissenschaftliches Museum, dieses Museum verdankt seine Bedeutung vor allem der umfangreichen Sammlung von Insekten sowie einer repräsentativen Darstellung der Mineralogie und Geologie des Spessarts. Angesiedelt ist es im Schönborner Hof, der von der Familie Schönborn als Stadtpalais von 1673 bis 1681 errichtet wurde.
Museum jüdischer Geschichte und Kultur. Es befindet sich im ehemaligen Rabbinerhaus am Wolfsthalplatz. In der Dauerausstellung zur Geschichte der ehemaligen jüdischen Gemeinde in Aschaffenburg zeigen historische Dokumente das Leben der jüdischen Gemeinde in Aschaffenburg von 1267 bis zur Zeit der Verfolgung im Nationalsozialismus.
Das Gentil-Haus wurde von dem Aschaffenburger Industriellen und Sammler Anton Gentil als Präsentationsort für seine umfangreiche Sammlung von Kunstwerken in den 1920er Jahren erbaut.
Neuer Kunstverein Aschaffenburg e. V. KunstLANDing, in der Landingstraße 16, mit Sonderausstellungen aktueller Kunst.
Kunsthalle Jesuitenkirche mit wechselnden Ausstellungen zur Kunst der Klassischen Moderne und der Gegenwart.
Ein wichtiges Musikfestival Aschaffenburgs ist das KOMMZ, bei dem seit 1975 Bands aus den Bereichen Alternative, Weltmusik und Reggae auftreten. Darüber hinaus ist der überregional bedeutende Live-Musik-Club Colos-Saal zu nennen, in dem Auftritte von Stars vor allem der Musikrichtungen Jazz, Rock und Blues stattfinden. Aus Aschaffenburg stammen u. a. die Musikgruppen Blutjungs, Boppin’B, Hartmann und My Sleeping Karma.
historische Altstadt (Denkmal-Ensemble Oberstadt auf dem Stifts-, Bad-, Schloss- und Jesuitenberg)
Bernhard-von-Trier-Gedenkstein der dankbaren Stadt Aschaffenburg zu Ehren des sagenhaften Kapuzinerpaters Bernhard von Trier (siehe oben) in der Kleinen Schönbuschallee hinter der Willigisbrücke (Bildhauer: Otto Gentil, 1931).
der Park Schönbusch, welcher mit dem gleichnamigen Schlösschen unter dem Mainzer Erzbischof und Kurfürsten Friedrich Karl Joseph von Erthal ab 1776 im englischen Gartenstil angelegt wurde mit der Kleinen Schönbuschallee, einer schnurgeraden Allee, die erstmals 1766 angelegt wurde.
das Schöntal, ursprünglich Stadtgraben sowie Fürstbischöflicher Tier- und Gemüsegarten, die zwischen 1440 und 1450 entstanden, mit dem Magnolienhain.
die Fasanerie, ein bewaldeter Landschaftspark im Osten der Stadt, der mit den Anlagen am Godelsberg und Büchelberg an den Naturpark Spessart anschließt.
Der WSV Aschaffenburg nahm von 1987 bis 1994 am Spielbetrieb des Hessischen Eissport Verbandes teil. In der Zeit spielte er sechs Jahre in der Landesliga Hessen und nach dem Aufstieg ein Jahr Hessenliga. Es gibt in Aschaffenburg neben einer Hobbymannschaft und Nachwuchsmannschaften beim 1. Aschaffenburger Eissportverein e. V.[63] eine Hobbymannschaft beim WSV Aschaffenburg.
Fußball
Stadion am Schönbusch
Überregionale Bekanntheit besitzt der Traditionsverein Viktoria Aschaffenburg, der seine Heimspiele im städtischen Stadion am Schönbusch austrägt. Nach vielen Jahren in der höchsten deutschen Spielklasse in den fünfziger Jahren spielte der Verein nach dem Abstieg aus der zweiten Bundesliga ab 1989, von kurzen Unterbrechungen abgesehen, in der Oberliga Hessen. Seit dem Wechsel zum Bayerischen Fußballverband zur Spielzeit 2012/13 spielt die Viktoria Aschaffenburg in der Fußball-Regionalliga Bayern.
Handball
Die HSG Aschaffenburg 08[64] besteht aus den Handballabteilungen der Vereine TuS 1863 Damm e. V., TV Schweinheim 1885 e. V. und TV Obernau 1900 e. V. Mit mehr als 350 Sportlern ist sie einer der größten Handballvereine im Bezirk Spessart/Odenwald des Hessischen Handballverbandes (HHV). Der im Nachbarkreis Miltenberg gelegene TV Großwallstadt trug bis 2016 seine 1. und 2. Ligaspiele in der Aschaffenburger F.a.n. frankenstolz arena aus und spielt bis heute vereinzelt in der Halle.
Weitere Sportarten
Der SV Einigkeit Aschaffenburg-Damm ist ein Ring- und Judosportverein aus dem Aschaffenburger Stadtteil Damm. Mit zwei Mannschaft-Meistertiteln und vier Vizemeistertiteln gehörte die Mannschaft Anfang der 1960er Jahre zu den erfolgreichsten deutschen Mannschaften im Ringen.
Mit dem „Ruder-Club Aschaffenburg“ ist hier ein Mitgliedsverein des DRV angesiedelt, der ein breites Leistungs-, Schul- und Freizeitsportangebot abdeckt und zu den leistungsfähigsten Vereinen in der Stadt und im Verband gehört.
Mit über 850 Mitgliedern gehört der 1962 gegründete Tanzsportclub Schwarz-Gold Aschaffenburg zu den größten deutschen Tanzsportvereinen.
Aschaffenburg weist die höchste Dichte an Gaststätten und Kneipen in Bayern auf – auf rund 400 Einwohner entfällt ein Betrieb der Gastronomie.[65]
Bis 2008 fanden alljährlich die Aschaffenburger Gespräche statt. Weitere regelmäßige Veranstaltungen sind das traditionelle einwöchige „Aschaffenburger Volksfest“ im Juni mit anschließendem Feuerwerk und Schlossbeleuchtung, die Aschaffenburger Kulturtage im Juli, das Jugendmusikfest KOMMZ, das „Aschaffenburger Stadtfest“ am letzten Augustwochenende und der seit 2005 stattfindende StaplerCup, eine Weltmeisterschaft der Staplerfahrer.
In der Linde MH Arena (ehemals: Unterfrankenhalle) finden sportliche und kulturelle Veranstaltungen statt. Eine weitere Veranstaltungshalle ist die Stadthalle am Schloss.
Im Jahre 2016 erbrachte Aschaffenburg, innerhalb der Stadtgrenzen, ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 5,132 Milliarden €. Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 74.152 € (Bayern: 44.215 €/ Deutschland 38.180 €) und damit deutlich über dem regionalen und nationalen Durchschnitt. In der Stadt gibt es 2017 ca. 61.000 erwerbstätige Personen.[66] Die Arbeitslosenquote lag im Dezember 2018 bei 4,8 % und damit über dem bayerischen Durchschnitt von 2,7 %.[67]
Der Raum Aschaffenburg war eines der traditionellen Zentren der deutschen Textilindustrie. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren rund 35.000 Personen in der Region in dieser Branche beschäftigt. Die arme Bevölkerung im Spessart verdiente sich mit Heimarbeit als Zulieferer für die Kleiderfabriken ein dringend benötigtes Zubrot. Durch die Globalisierung und die Verlagerung von lohnintensiven Branchen in Billiglohnländer wurden in der Region viele Arbeitsplätze in der Fertigung abgebaut.
Bedingt durch den Holzreichtum des Spessarts war Aschaffenburg traditionell auch Zentrum der Papierindustrie. Das Werk der früheren Papierwerke Waldhof-Aschaffenburg (PWA) gehört heute der Britischen Firma „DS Smith Paper“, die dort Verpackungs- und Sanitärpapiere herstellt.
Anfang 2007 hat das Unternehmen Pollmeier Massivholz auf dem Aschaffenburger Hafengelände (Bayernhafen) ein neues Sägewerk in Betrieb genommen, in dem 180 neue Arbeitsplätze entstanden sind. Die Investitionssumme betrug rund 150 Millionen Euro. Dies war der größte industrielle Neubau in der Stadt seit 1954. Die Stadt erwartet dadurch Impulse für Forstwirtschaft und Waldbesitz sowie die Schaffung weiterer Arbeitsplätze bei Zulieferunternehmen.
Zwei große Werke der Automobilzulieferindustrie sind in der Stadt Aschaffenburg ansässig, die in weltweit tätige Konzerne integriert sind. Dazu kommen weitere Zulieferer in der Stadt und in der Region. In Aschaffenburg befindet sich der Hauptsitz der Linde Material Handling GmbH, einer 100-prozentigen Tochter der Kion Group, Frankfurt am Main, die weltweit zweitgrößter Hersteller von Gabelstaplern und anderen Flurförderzeugen ist. Weitere Zulieferer und Dienstleister aus der Fahrzeugbranche befinden sich in der Umgebung Aschaffenburgs. Auch die Technische Hochschule Aschaffenburg ist in der Fahrzeugbranche engagiert.
In der Region siedeln sich auch viele Unternehmen für Mess- und Regeltechnik an. An Bedeutung gewinnen die Unternehmen für Informationstechnik und Softwareberatung.
Über 620 Geschäfte laden derzeit in Aschaffenburg auf über 230.000 m² zum Einkaufen ein.
Pro Kopf sind das 2,92 m² Ladenfläche. Die Fußgängerzonen (z. B. Herstallstraße, Sandgasse, Steingasse, Roßmarkt, Frohsinnstraße) bieten alleine knapp 50.000 m² Verkaufsfläche. Des Weiteren befindet sich hier die City-Galerie, das mit ebenfalls über 50.000 m² größte innerstädtische Einkaufszentrum Nordbayerns.
Mit all diesen Geschäften werden nicht nur die über 70.000 Aschaffenburger versorgt, sondern auch weitere 400.000 aus dem südöstlichen Rhein-Main-Gebiet, weitere 175.000 Einwohner aus dem Landkreis Aschaffenburg, 131.000 aus dem Landkreis Miltenberg sowie 132.000 aus dem Landkreis Main-Spessart. Insgesamt ergibt das rund 733.000 potentielle Kunden.
Seit den 1990er Jahren werden die ehemaligen Einrichtungen der US-Armee an der Würzburger Straße im Südwesten der Stadt am Rande des Stadtteils Schweinheim (Staatsstraße 2312, Ausfallstraße in den Spessart, Richtung Würzburg) in Wohngebiete und in eine „Serviceachse“ umgewandelt (→ Konversion). Die ehemalige Graves-Kaserne beherbergt eine Sammelstelle für Abfälle, ein Heim für Asylbewerber und diverse Kleinbetriebe. Ein ursprünglich geplantes Technologiezentrum kam nicht zustande. Bisher größte Einzelansiedlung war am 27. Dezember 2005 die Eröffnung eines Baumarktes der Firma Bauhaus mit 120 neuen Arbeitsplätzen nahe der ehemaligen Ready-Kaserne. Die ehemalige Jäger-Kaserne ist jetzt Sitz der Technischen Hochschule Aschaffenburg.
Die Stadt Aschaffenburg verfügt mit der Stadtbau Aschaffenburg GmbH über ein Wohnungsbauunternehmen im städtischen Eigentum. Zu ihr gehören gut 3200 Wohneinheiten im Stadtgebiet und sie beschäftigt rund 100 Mitarbeiter, darunter einen eigenen Regiebetrieb. Die Bilanzsumme belief sich für das Jahr 2023 auf 232,2 Mio. €, bei einem Umsatzvolumen von 25,8 Mio. €. Die Gesellschaft errichtet, betreut, bewirtschaftet und verwaltet neben Mietwohnungen auch Eigenheime und Eigentumswohnungen.
Die Vorbereitungen zur Gründung der GmbH gehen mindestens bis in das Jahr 1947 zurück.[68] Das erste Geschäftsjahr war 1949. Bis 1954 wurden 737 Wohnungen errichtet.[69] Von Beginn der 1970er Jahre an betätigte sich das Unternehmen auch in der Stadt- und Dorferneuerung.[70] In den 1980er Jahren war eine ihrer Wohnanlage, die mit drei Tiefgaragengeschossen in der Innenstadt errichtet wurde, zeitweilig die größte Baustelle Bayerns.[71]
Aschaffenburg ist durch Aschaffenburg Hauptbahnhof (Regional- und Fernverkehr einschließlich ICE), den Hafenbahnhof (nur Güterverkehr) sowie die Haltepunkte Hochschule, Aschaffenburg-Süd und Obernau (nur regional) an das Schienennetz angebunden. Der Bahnhof Nilkheim an der ehemaligen Bachgaubahn wurde mit deren Stilllegung 1974 außer Betrieb genommen. Seit 2008 gibt es Bestrebungen, den noch bestehenden Streckenabschnitt, der von der Bahnstrecke Aschaffenburg–Miltenberg durch den Park Schönbusch ins Gewerbegebiet Nilkheim II führt und der Bayernhafen Gruppe gehört, sowie die bereits rückgebaute Strecke, die bis 1974 die Kreisstraße ABs 16 höhengleich gekreuzt hat, bis Großostheim zu reaktivieren.[72]
Mitte 2009 wurde das Empfangsgebäude des Hauptbahnhofes abgebrochen. Am 29. Januar 2011 wurde das neu errichtete Bahnhofgebäude vom Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer seiner Bestimmung übergeben.[73] Im Jahr 2012 wurde der Aschaffenburger Hauptbahnhof von der „Allianz pro Schiene“ als „Bahnhof des Jahres 2012“ gewählt.[74] Der Ausbau der Infrastruktur für den Fernverkehrshalt Aschaffenburg ist in der Anlage 1 zu § 1 Bundesschienenwegeausbaugesetzes als neues Vorhaben des vordringlichen Bedarfs aufgeführt.[75]
Der Staatshafen Aschaffenburg liegt an der transeuropäischen Wasserstraße Rhein-Main-Donau, gehört zur Bayernhafen Gruppe und umfasst das größte Gewerbegebiet am Bayerischen Untermain. Neben der trimodalen Containerumverladung zwischen Straße, Schiene und Wasser liegt der Schwerpunkt in den Bereichen Logistik, Versorgung und Recycling. Im Jahr 2005 lag der Güterumschlag bei 2,8 Mio. Tonnen, 2011 bei 3,3 Mio. Tonnen.[76]
Aschaffenburg ist über drei Anschlussstellen an die A 3 angebunden (Aschaffenburg-Ost, Aschaffenburg-Zentrum (vormals -West) und Aschaffenburg-West (vormals Stockstadt)). Über die A 3 gelangt man nach Frankfurt am Main (etwa 40 Kilometer entfernt) und Würzburg (etwa 80 Kilometer entfernt). Einige Kilometer westlich von Aschaffenburg, am Seligenstädter Dreieck liegt der südliche Endpunkt der Bundesautobahn 45 Dortmund-Aschaffenburg, der sog. Sauerlandlinie. Die B 469 verbindet die A 45 mit der A 3 und reicht auf ihrem Weg nach Amorbach von Westen nahe an das Stadtgebiet heran. Von ihrer Anschlussstelle Großostheim-Nord verläuft die Bundesstraße B 26 durch die Innenstadt und nimmt dabei die B 8 auf. Im Bundesverkehrswegeplan 2030 ist der vierstreifige Ausbau der B 26 auf einer Länge von 3,4 km im Stadtgebiet von Aschaffenburg und im Gemeindegebiet von Stockstadt am Main mit Gesamtkosten von 22,1 Mio. € enthalten.
Mit dem Ausbau der B 26 wurde 2022 im Stadtgebiet von Aschaffenburg begonnen. Dabei werden die Zufahrten zum Mainhafen Aschaffenburg mit Abbiegespuren versehen und die Bundesstraße einer Länge von 1,3 km vierstreifig ausgebaut.
Bereits 1896 wurde entlang der Bahnstrecke Aschaffenburg–Miltenberg zwischen der Schweinheimer und der Goldbacher Straße eine 13 m breite Ringstraße geplant – heute Kurmainzer-, Wittelsbacher- und Hohenzollernring.
Nach der Eingemeindung von Damm und Leider 1901 und später mit der Zunahme des motorisierten Verkehrs begann Mitte der 1920er Jahre die Projektierung von Durchgangs- und Umgehungsstraßen: Schillerstraße, 1902; Mainbrücke am Schlotfegergrund als Verbindung der Hanauer Straße mit der Darmstädter Straße, 1925; Schlachthofstraße, 1932, später Südring, heute Südbahnhofstraße; Bahnweg, 1931 in Abstimmung mit der damals noch selbständigen Gemeinde Schweinheim; Liebigstraße, 1931; die heutige Spessartstraße, 1931.
Nach 1947 wurde entlang dieser Trassen 70 Jahre lang an einer in sich geschlossenen Städtischen Ringstraße geplant und gebaut. Der erste größere Abschnitt, der Mitte der 1960er Jahre verkehrswirksam wurde, entspricht außer den Planungen für den Ring zugleich einem früheren Projekt der Stadt Aschaffenburg für eine „Umgehungsstraße Damm“ (siehe oben). Dieses nicht ausgeführte Projekt sollte die Reichsstraßen (heute Bundesstraßen) Nrn. 8 und 26 zwischen der Schwarzen Brücke (Wilhelmstraße) und dem Goldbacher Viadukt miteinander verbinden. Begünstigt wurden diese unterschiedlichen, aber im Zentrum von Damm identischen Projekte durch die Folgen des Luftkriegs, nämlich die völlige Zerstörung der Nordseite der ehemaligen Kästergasse. Dieser erste verkehrswirksame Ringabschnitt hat die Glattbacher Straße über die Schillerstraße mit der Burchardstraße verbunden. Danach, aber ebenfalls noch Mitte der 1960er Jahre, wurde die Ebertbrücke fertiggestellt. Auch die südlichen Abschnitte der Ringstraße, die seit 1964 in Tieflage projektiert und in den 1970er Jahren mit der Adenauerbrücke begonnen wurden, sind zum Teil schon seit Jahrzehnten in Betrieb und entlasten die Innenstadt vom Durchgangsverkehr.
Ein weiteres Teilstück in der Oststadt ist seit dem 28. Juni 2013 verkehrswirksam.[77] Damit konnten die Autobahnumleitungen U 48 und U 77 von der Schillerstraße auf die Städtische Ringstraße verlegt werden.
2011 wurde mit dem Bau des nördlichen Ringabschnitts entlang der Bahnlinie Frankfurt–Nürnberg begonnen. Möglich wurde dies, wie schon beim südlichen Abschnitt entlang der Bahnstrecke Aschaffenburg–Miltenberg durch die Jahrzehnte zuvor erfolgte Stilllegung von Gleisanlagen. Die ersten Teilstücke des Nordrings wurden im Mai und im Dezember 2012 für den Verkehr freigegeben.[78] Im Februar 2014 wurde zur Verknüpfung des Nordrings mit dem bestehenden Westring im Bereich Hanauer Straße eine Straßenunterführung unter die Gleise geschoben.[79] Der am 10. Juli 2017 eröffnete Nordring entlastet die durch Wohngebiete führende Schillerstraße, die bis dahin die Funktion einer Ringstraße erfüllte. Die Bedarfsumleitungen zwischen den Autobahnanschlussstellen Aschaffenburg Ost und Aschaffenburg West, nämlich die U77 und die U48 sowie die Bundesstraße 26 verlaufen allerdings nach wie vor über die südliche und östliche Ringstraße bzw. über die Strecke Hanauer Straße – Friedrich- und Weißenburger Straße – Goldbacherstraße.
Außerhalb der Busfahrzeiten gibt es einen Service Anrufsammeltransport, mit denen man jedes Ziel erreichen kann, das sonst durch das regelmäßige Angebot der Stadtwerke angebunden ist. 2022/23 wurde an Sonn- und Feiertagen ein City-Shuttle-Service von CleverShuttle und Ioki im Auftrag der Stadtwerke Aschaffenburg angeboten. Die Fahrzeuge des City-Shuttles fuhren ausschließlich nach Bestellung durch den Fahrgast (On-Demand).[80]
Die Bocksbeutelstraße gehört zu den deutschen Weinstraßen. Sie führt entlang des Maines und seiner Nebenflüsse bis an die Rhön und den Steigerwald.
Die Route der Industriekultur Rhein-Main führt durch Städte und Gemeindeverbände im Rhein-Main-Gebiet, die ihre industriegeschichtlichen Denkmäler erschließen.
Darüber hinaus verlaufen insbesondere am Mainufer folgende Radfernwege:
Der Main-Radweg führt von den beiden Quellen des Maines entlang des Flusses bis zu dessen Mündung in den Rhein bei Mainz. Er hat eine Gesamtlänge von etwa 600 Kilometern.
Insgesamt gibt es im Stadtgebiet von Aschaffenburg 900 Krankenhausbetten in drei Krankenhäusern, darunter das Klinikum Aschaffenburg-Alzenau, welches zu den zehn größten Krankenhäusern Bayerns zählt.
Für ältere Menschen gibt es in der Stadt sieben Alten- und Pflegeheime, die Platz für 720 Bewohner bieten. Hinzu kommen 244 seniorengerechte Wohnungen in 14 Wohnanlagen und ca. 162 Möglichkeiten für betreutes Wohnen in drei verschiedenen Einrichtungen. Die Initiative Sozialnetz Aschaffenburg stellt Informationen über Beratungseinrichtungen, Behörden, Organisationen, Vereine und kirchliche Einrichtungen im Hinblick auf soziale Fragen bereit.
Aschaffenburg ist Sitz eines Landgerichts. Der Bezirk des Landgerichts Aschaffenburg umfasst die kreisfreie Stadt Aschaffenburg sowie die Landkreise Aschaffenburg und Miltenberg. Zum Landgerichtsbezirk gehören das Amtsgericht Aschaffenburg mit seiner Zweigstelle Alzenau in Unterfranken sowie das Amtsgericht Obernburg a. Main mit der Zweigstelle Miltenberg.
Eine Justizvollzugsanstalt befindet sich im Stadtteil Strietwald. Jahrelang existierte auch ein Untersuchungsgefängnis in der Alexandrastraße in der Innenstadt (im Volksmund saßen Inhaftierte „hinner de Sandkersch“ – hinter der Sandkirche).
Die ca. 20.000 Schüler Aschaffenburgs besuchen insgesamt 52 Schulen. Dazu gehören: zwölf Grundschulen, fünf Mittelschulen, drei Realschulen, eine Wirtschaftsschule, vier Gymnasien (Friedrich-Dessauer-Gymnasium, Karl-Theodor-von-Dalberg-Gymnasium, Kronberg-Gymnasium Aschaffenburg, Gymnasium der Maria-Ward Schule), fünf Förderschulen und 22 Fach- und berufliche Schulen. Mehr als 3000 Kurse werden jährlich in der Volkshochschule Aschaffenburg für 63.500 Teilnehmer angeboten.
1919 Kinder, Jugendliche und Erwachsene nehmen an Kursen der Städtischen Musikschule Aschaffenburg teil, die jedes Jahr Erfolge auch im Wettbewerb Jugend musiziert vorzuweisen hat. Sie wurde 1810 eröffnet und gilt als älteste Musikschule Deutschlands. Unterstützt werden die Schulen Aschaffenburgs durch die Stadtbibliothek, bei der fast 80.000 Medien (Bücher, Tonträger etc.) mehr als 430.000-mal im Jahr entliehen werden. Aschaffenburg besitzt seit Jahrzehnten auch eine von zehn in Deutschland existierenden Steinmetz-Meisterschulen.
Am 1. Oktober 2000 wurde diese Abteilung als Fachhochschule eigenständig und in die Fakultäten Ingenieurwissenschaften (IW) sowie Wirtschaft und Recht (WR) gegliedert.
Seit Beginn des Sommersemesters 2019 trägt die Hochschule für angewandte Wissenschaften die Bezeichnung Technische Hochschule Aschaffenburg, kurz TH-AB.
Im Zuge der Akademisierung der Hebammenausbildung wurde zum Wintersemester 2022/2023 der Studiengang Hebammenkunde eingerichtet und hierfür die Fakultät Gesundheitswissenschaften (GW) gegründet.
Die Fachakademie für Sozialpädagogik ist eine Ausbildungsstätte für Erzieher. Sie befindet sich im Stadtteil Damm und verabschiedet jährlich rund 90 Absolventen.[83] Die Einrichtung wurde 1973 gegründet und ist seit Mitte der 1990er Jahre besonders für ihre jährlichen Musicalaufführungen in der Maintalhalle Mainaschaff im Umkreis bekannt. Im Jahr 2012 ging die Trägerschaft vom Landkreis Aschaffenburg zur Caritas Schulen gGmbH Würzburg über.
Die Forstliche Hochschule Aschaffenburg war eine Ausbildungsstätte für Forstbeamte des Königreichs Bayern. Sie bestand unter verschiedenen Namen von 1807 bis 1910, mit einer Unterbrechung von 1832 bis 1844, in Aschaffenburg. Das Gebäude an der Alexandrastraße wurde danach für die Oberrealschule Aschaffenburg genutzt und im Jahre 1968 abgerissen. An der Stelle steht heute eine mehrstöckige Wohnanlage mit Tiefgarage („Parkhaus Alexandrastraße“).
Die Stadt Aschaffenburg würdigt Personen, die sich um die Stadt besonders verdient gemacht haben. Diese Anerkennung leistet die Stadt Aschaffenburg mit der Verleihung von:
Fahrunterricht auf dem kleinen Exerzierplatz 1906, im Hintergrund das Aschaffenburger Schloss1904 eröffnete der Architekt Rudolf Kempf die „Erste deutsche Autolenkerschule“, die dem „Kempf’schen Privat-Technikum Aschaffenburg“ angegliedert war. Sie wurde Ende 1906 wieder geschlossen, Kempf verließ Aschaffenburg und übersiedelte nach Mainz. Zum 100. Jubiläum 2004 wurde am ehemaligen Standort eine Stele errichtet, geschaffen von Meisterschüler Bernhard Chemin aus der Städtischen Fachschule (Meisterschule) für Steinmetzen und Steinbildhauer in Aschaffenburg.
Eine volkstümliche Figur ist der Aschaffenburger Maulaff. Maulaff ist auch ein Ortsneckname der Aschaffenburger.
Vielfach wird die Stadt ob ihres milden Klimas als Bayerisches Nizza bezeichnet. Angeblich stammt diese Aussage von König Ludwig I.[84][85][86], was allerdings nicht belegt ist.[87] Auch nennt sie sich Tor zum Spessart.[88]
Das siebente Wahrzeichen der Stadt ist der Ascheberscher Arsch – ein Stein der Schlossgartenmauer. Seine beiden übereinander liegenden Buckel lassen an die Figur des Buchener Bleckers denken und werden daher für einen Scherz der Erbauer gehalten.[89]
Aschaffenburg. In: Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 7., vollständig überarbeitete Auflage. C.H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54986-1.
Christine Blume-Esterer, Susanne von Mach: Aschaffenburg. Spaziergang durch das Bayerische Nizza. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2008, ISBN 978-3-8313-1938-1.
Heinrich Fußbahn: Die Stadtverfassung Aschaffenburgs in der frühen Neuzeit. Aschaffenburg 2000, ISBN 3-87707-552-5.
Peter Körner: Aschaffenburg im Wandel. Ein städtebauliches Bilderbuch zu den Epochen. Alt-Aschaffenburg, Zerstörung, Wiederaufbau, Moderne. 2., verbesserte Auflage. Main-Echo, Aschaffenburg 1994, ISBN 3-930339-00-5.
Ernst Schneider: Aschaffenburg. Stift, Schloß und alte Gärten. Hermann Emig, Amorbach 1982, OCLC11534032.
Monika Spatz: Aschaffenburg zu Fuß. Die schönsten Sehenswürdigkeiten zu Fuß entdecken. Societätsverlag, 2020, ISBN 978-3-95542-356-8.
Alois Stadtmüller: Aschaffenburg im Zweiten Weltkrieg: Bombenangriffe, Belagerung, Übergabe. Geschichts- und Kunstverein Aschaffenburg, Aschaffenburg 1971, ISBN 3-557-92047-X.[90]
Josef Karl Wirth: Aschaffenburg. Eine Sammlung alter Stiche, Lithographien, Zeichnungen und Gemälde. Aschaffenburg 1948, urn:nbn:de:bvb:355-ubr21569-9.
Alfred Wolfert: Aschaffenburger Wappenbuch. Geschichts- und Kunstverein Aschaffenburg, Aschaffenburg 1983.
↑Zur spätantiken Besiedlung siehe Katharina Ramstetter: Die „civitas Ascapha“ – Höhensiedlung und Zentralort des 5. Jahrhunderts. In: Alexander Reis (Hrsg.): Das Rhein-Main-Gebiet in der Spätantike – Beiträge zur Archäologie und Geschichte. Akten der Tagung in Obernburg am Main vom 12.–13. April 2018. Verlag Dr. Faustus, Büchenbach 2022, ISBN 978-3-946387-39-8, S. 155–166.
↑Heinrich Gottfried Gengler: Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte. Erlangen 1963, S. 60–61.; siehe auch S. 966.
↑ abJohann Schweinsfest: Das Pfarrdorf Schweinheim und seine Filialen Haibach, Grünmorsbach und Gailbach. Hrsg.: Universitätsbibliothek Universität Regensburg. Druckerei Dr. Götz Werbrun, Aschaffenburg 1912, S.23.
↑Die Stadt vergisst ihre Opfer. In: FAZ. 9. Januar 2015, S. 39.
↑Franz Hettinger: Aus Welt und Kirche. Bilder und Skizzen, Band 2: Deutschland und Frankreich. Herder, Freiburg, vierte Aufl. 1897, S. 532.
↑Johannes Büttner (Hg.), Carsten Pollnick: Revolution und Räterepublik. Aschaffenburg 2010, ISBN 978-3-86569-102-6
↑Vgl. auch Salomon Bamberger: Historischer Bericht über die Juden der Stadt und des ehemaligen Fürstentums Aschaffenburg. In: Zvi Avneri (Hrsg.): Germania Judaica. Band II. 1.
↑Hans-Bernd Spies: Der Beerdigungsort Aschaffenburger Juden in Spätmittelalter und Früher Neuzeit. In: Mitteilungen aus dem Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg. Nr.6, Heft 4, 2000, ISSN0174-5328, S.165–172.
↑Carsten Pollnick: Die Entwicklung des Nationalsozialismus und Antisemitismus in Aschaffenburg 1919–1933. Aschaffenburg 1988, S. 108: Einweihung durch Gauleiter Dr. Otto Hellmuth.
↑Agnes Schönberger, Aschaffenburg: Ausstellung über Kriegsende: Als Aschaffenburg in Trümmern lag. In: FAZ.NET. ISSN0174-4909 (faz.net [abgerufen am 16. September 2022]).
↑siehe auch John Antal: City Fights: Selected Histories of Urban Combat from World War II to Vietnam. S. 210 ff. (online)
↑Hartwig Beseler, Niels Gutschow: Kriegsschicksale Deutscher Architektur. Band 2, Karl Wachholtz Verlag, Neumünster 2000, ISBN 3-926642-22-X, S. 1317–1325.
↑Nazarii Gutsul, Sebastian Müller: Ukrainische Displaced Persons in Deutschland. Selbsthilfe als Mittel im Kampf um die Anerkennung als eigene Nationalität, Deutschland Archiv auf der Webseite der Bundeszentrale für politische Bildung
↑Unbekannt. (1947). Geheimdienstbericht über Julius Revay und sowjetische Aktivitäten in Deutschland. Central Intelligence Agency. Washington, D.C.
↑Unbekannt. (1958). Nachrichtendienstlicher Bericht über Kontakte und Operationen in Aschaffenburg und Umgebung Central Intelligence Agency, Washington, D.C.
↑ abcWilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S.600.
↑ abStatistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. Mai 1970 bis 31. Dezember 1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.733.
↑Alfred F. Wolfert: Aschaffenburger Wappenbuch. Aschaffenburg 1983. / Enno Bünz: Die mittelalterlichen Siegel der Stadt Aschaffenburg. In: Aschaffenburger Jahrbuch für Geschichte, Landeskunde und Kunst des Untermaingebietes. 11/12 (1988), S. 79–105.
↑König Ludwig I. von Bayern verglich Aschaffenburg aufgrund des Klimas mit Italien, aber als er (nach seiner Abdankung) 1862 erstmals Nizza besuchte, gehörte diese Stadt bereits zu Frankreich. aus: Hans-Bernd Spies: König Ludwig I. von Bayern, Wilhelm Heinse, das Pompejanum in Aschaffenburg und das erfundene bayerische Nizza. In: Mitteilungen aus dem Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg. Band 10 (2011–2013) Heft 3, März 2012, S. 208–240. ISSN0174-5328.
↑Joachim Käppner: Wahnsinn ’45. Am Freitag vor siebzig Jahren kapitulierte die Wehrmacht endlich in Aschaffenburg: das Beispiel einer Stadt, die sinnlos geopfert wurde – und in der Hitlers Schergen wie im Rausch eigene Soldaten ermordeten. In: Süddeutsche Zeitung. 2. April 2015, S. 6. (Kritisch zu Stadtmüllers Verständnis für die „tapferen Kämpfer“ bis zum Letzten).