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„Bobby Fischer“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Schachspieler
[[Bild:Robert Fischer - March 2005.jpg|Robert James Fischer am 24. März 2005, nach seiner Freilassung aus der Haft in Tokio|thumb|225px]]
| Spielername =
'''Robert James „Bobby“ Fischer''' (* [[9. März]] [[1943]] in [[Chicago]]) ist ein [[Schach]]-[[Großmeister (Schach)|Großmeister]] [[USA|US-amerikanischer]] Herkunft und - seit 2005 - [[Island|isländischer]] Staatsangehörigkeit. Er war der 11. Weltmeister der Schachgeschichte. In den USA galt er als Held, nachdem er auf dem Höhepunkt des [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]] [[1972]] bei der Schach-Weltmeisterschaft in [[Reykjavík]] den Russen [[Boris Spasski]] bezwungen hatte ([[Match des Jahrhunderts]]). Zwanzig Jahre später gewann Fischer eine inoffizielle „WM-Revanche“ in [[Sveti Stefan]] und [[Belgrad]].
| Bild = [[Datei:Bobby Fischer 1960 in Leipzig.jpg|240px|Foto 1960]]
| Bildbeschreibung = Fischer bei der [[Schacholympiade 1960]] in [[Leipzig]]
| Voller Name = Robert James Fischer
| Andere Schreibweisen =
| Land = {{USA}}
| Geburtsdatum = [[9. März]] [[1943]]
| Geburtsort = [[Chicago]], [[Vereinigte Staaten|USA]]
| Sterbedatum = [[17. Januar]] [[2008]]
| Sterbeort = [[Reykjavík]], [[Island]]
| FIDE-Titel = [[Internationaler Meister]] (1957)<br />[[Großmeister (Schach)|Großmeister]] (1958)
| Weltmeister = 1972–1975
| Weltmeisterin =
| Elo-Zahl =
| Beste Elo-Zahl = 2785 (Juli 1972) ([[Elo-Zahl]])<br />2895 (Oktober 1971) ([[historische Elo-Zahl]])
}}


'''Robert James „Bobby“ Fischer''' (* [[9. März]] [[1943]]<ref>[[Dagobert Kohlmeyer]]: [https://de.chessbase.com/post/zum-65sten-geburtstag-von-robert-fischer ''Zum 65sten Geburtstag von Robert Fischer.''] In: ''de.chessbase.com''. 10. März 2008, abgerufen am 26. Oktober 2019.</ref><ref>Dagobert Kohlmeyer: [https://de.chessbase.com/post/bobby-fischer-zum-70sten-130313 ''Bobby Fischer zum 70sten.''] In: ''de.chessbase.com''. 9. März 2013, abgerufen am 28. Oktober 2019.</ref> in [[Chicago]], [[Illinois]]; † [[17. Januar]] [[2008]] in [[Reykjavík]], [[Island]]) war ein [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischer]] [[Schach]]spieler. Er war von 1972 bis 1975 der 11. [[Schachweltmeister]]. Als 16-Jähriger nahm er am [[Kandidatenturnier Jugoslawien 1959|Kandidatenturnier]] teil, dessen Sieger den Weltmeister herausfordern durfte. Den Titel gewann er 1972 in einem als ''[[Schachweltmeisterschaft 1972|Match des Jahrhunderts]]'' bezeichneten Wettkampf gegen [[Boris Wassiljewitsch Spasski|Boris Spasski]].
== Jugend ==
Fischer wuchs bei seiner alleinerziehenden Mutter Regina (1913 - 1997) auf, die in [[Brooklyn]], [[New York City|New York]] als Krankenschwester arbeitete. Seinen Vater lernte er nie kennen. Die Schachregeln erlernte er mit sechs Jahren zusammen mit seiner fünf Jahre älteren Schwester Joan, die jedoch im Gegensatz zu ihrem Bruder bald das Interesse an dem Spiel verlor. Sein erster Trainer war Carmine Nigro, der Vorsitzende des ''Brooklyn Chess Club''. 1955 nahm er erstmals an der Jugendmeisterschaft der USA teil, konnte sich aber noch nicht im Vorderfeld platzieren. Ab 1956 wurde er von John W. Collins trainiert, der auch andere Nachwuchstalente wie [[William Lombardy]] und [[Robert Byrne]] betreute. Der Psychiater und ehemalige Weltklassespieler [[Reuben Fine]], der Fischer in dieser Zeit kennenlernte, attestierte ihm später schwerwiegende, aus familiären Konflikten resultierende psychische Probleme, die zu Verhaltensauffälligkeiten führten. Laut Fine bot das Schachspiel Fischer die Möglichkeit, sich mittels seiner Erfolge für erlittene Kränkungen zu rächen und Machtphantasien auszuleben.


Danach zog sich Fischer vom [[Schachturnier|Turnierschach]] zurück. Als er [[Schachweltmeisterschaft 1975|1975]] gegen den sowjetischen Herausforderer [[Anatoli Jewgenjewitsch Karpow|Anatoli Karpow]] nicht antrat, entzog der Weltschachbund ([[FIDE]]) Fischer den Weltmeistertitel. Es folgte nur noch ein einziger öffentlicher Schachauftritt 1992 in einem privat organisierten [[Fischer–Spasski (Wettkampf 1992)|Wettkampf gegen Spasski]]. Fischer äußerte sich wiederholt [[Antiamerikanismus|antiamerikanisch]] und [[Antisemitismus|antisemitisch]]. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Island, dessen [[isländische Staatsbürgerschaft|Staatsbürgerschaft]] er angenommen hatte. Angesichts seiner unbestrittenen Leistungen gilt Fischer als eine herausragende Gestalt der [[Geschichte des Schachspiels|Schachgeschichte]].
Den Titel eines Großmeisters errang er [[1958]]. Im selben Jahr, mit 15, brach er seine von ihm als nutzlos empfundene Schulausbildung an der Erasmus High School in Brooklyn ab, um sich ganz dem Schach zu widmen.


== Schachkarriere ==
== Leben und Karriere ==
=== Herkunft und Jugend ===
Bereits als Dreizehnjähriger wurde er durch die sogenannte ''[[Partie des Jahrhunderts]]'' (Donald Byrne gegen Fischer) schlagartig bekannt. Im Alter von 14 Jahren war Fischer das erste Mal US-Champion – der bis dahin jüngste überhaupt. Zwischen 1957 und 1966 gewann er achtmal in Folge die amerikanische Meisterschaft, [[1964]] gelang es ihm sogar alle 11 Partien zu gewinnen (keine Niederlage, kein Remis).
Robert „Bobby“ Fischer kam als Kind von Regina Fischer, geborene Wender (1913–1997), zur Welt. Seine Mutter, die in [[Zürich]] als Kind jüdischer<ref>{{Internetquelle |autor=Martin Krauss |url=https://www.juedische-allgemeine.de/allgemein/sinn-und-wahn/ |titel=Sinn und Wahn |werk=[[Jüdische Allgemeine]] |datum=2008-01-24 |sprache=de |abruf=2022-08-13}}</ref>, aus Polen<ref name="PhillyDoc">{{Webarchiv |text=Dokument des FBI vom 21. Mai 1957 |url=http://inquirer.philly.com/specials/2002/fischer/Default.asp?photo=2 |wayback=20060302170336}}, [[The Philadelphia Inquirer]].</ref> stammender Eltern geboren und in den USA aufgewachsen war, [[Studium|studierte]] in den 1930er Jahren in [[Moskau]] Medizin. Zu Beginn des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] kehrte sie in die USA zurück. [[Elternschaft#Rechtliche Elternschaft|Juristischer Vater]] Fischers war Reginas deutscher Ehemann, der [[Biophysiker]] Hans-Gerhardt Fischer, den sie 1933 in Moskau geheiratet hatte und von dem sie sich 1945 scheiden ließ. Nach Spekulationen, die sich auf Berichte des [[Federal Bureau of Investigation|FBI]] stützen, war vielleicht aber nicht er Fischers [[Elternschaft#Biologische Elternschaft|biologischer Vater]], sondern der ungarische [[Ingenieurwissenschaften|Ingenieurwissenschaftler]] [[Paul Neményi]], der in der Zeit vor Fischers Geburt eine enge Beziehung mit Regina Fischer hatte und ihr später regelmäßig Geld überwies.<ref>Gerald Schendel: {{Webarchiv |url=http://www.chessbase.de/events/events.asp?pid=422 |text=''Fischer versus FBI – FBI versus Fischer.'' |wayback=20090702215315}} In: ''chessbase.de''. 29. November 2002, abgerufen am 2. März 2025.</ref><ref>[http://www.zentralratdjuden.de/de/article/3381.schachmatt.html ''Schachmatt. Wie Bobby Fischer – Schachweltmeister, Jude und Antisemit – sich selbst ins Aus manövrierte.''] [[Zentralrat der Juden in Deutschland]]. 11. Jahrgang Nr. 8, 26. August 2011 – 26. Aw 5771</ref>


Zusammen mit seiner fünf Jahre älteren Schwester Joan wuchs Fischer im [[New York City|New Yorker]] Stadtteil [[Brooklyn]] in sehr ärmlichen Verhältnissen bei seiner alleinerziehenden Mutter auf, die als Krankenschwester arbeitete und aufgrund ihrer [[Kommunismus|kommunistischen]] [[Weltanschauung]] unter Dauerbeobachtung durch das FBI stand.<ref name="Philly2002">{{Internetquelle |autor=Peter Nicholas, Clea Benson |url=http://www.philly.com/inquirer/news/13896736.html |titel=Files reveal how FBI hounded chess king. Letters obtained by The Inquirer also shed light on identity of Bobby Fischer's father |werk=The Philadelphia Inquirer |datum=2002-11-17 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20080123044933/http://www.philly.com/inquirer/news/13896736.html |archiv-datum=2008-01-23 |abruf=2025-03-02}}</ref> Die US-amerikanische Journalistin Joan Rodker, die mit Regina Fischer seit den 1930er Jahren befreundet war und über viele Jahre im Briefwechsel mit ihr stand, beschrieb die Mutter von Bobby Fischer als „glühende Kommunistin“ und begeisterte Anhängerin der [[Sowjetunion]], was bei ihrem Sohn dann eine starke Aversion gegen den Sowjetkommunismus erzeugt und seine dauerhafte antisowjetische und [[Antikommunismus|antikommunistische]] Haltung zur Folge gehabt habe.<ref name="Times2008">{{Internetquelle |autor=Ben Quinn, Alan Hamilton |url=http://www.timesonline.co.uk/tol/news/world/us_and_americas/article3261419.ece |titel=Bobby Fischer, chess genius, heartless son |werk=timesonline.co.uk |datum=2008-01-28 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20080516053441/http://www.timesonline.co.uk/tol/news/world/us_and_americas/article3261419.ece |archiv-datum=2008-05-16 |abruf=2025-03-02}}</ref> Hans-Gerhardt „Gerardo“ Fischer,<ref name="PhillyDoc" /> der im [[Spanischer Bürgerkrieg|Spanischen Bürgerkrieg]] auf Seiten der [[Zweite Spanische Republik|Republikaner]] gekämpft hatte, war zwar offiziell der Vater von Bobby Fischer, jedoch lebten Gerardo und Regina laut FBI sehr wahrscheinlich schon seit 1939 getrennt, da Regina in diesem Jahr mit ihrer 1938 in Moskau zur Welt gekommenen Tochter in die USA zurückgekehrt war und Hans-Gerhardt Fischer nach Erkenntnissen des FBI niemals in die USA einreiste.<ref name="Philly2002" /><ref name="PhillyDoc" /><ref name="Times2008" /> Bobby Fischer dürfte demnach seinen angeblich leiblichen Vater zumindest während seiner Kindheit nicht persönlich kennengelernt haben. Gerardo Fischer lebte dem FBI zufolge seit mindestens 1945 in Chile.<ref name="PhillyDoc5">{{Webarchiv |text=FBI Dokument 10. |url=http://inquirer.philly.com/specials/2002/fischer/Default.asp?photo=10 |wayback=20050425105052}} [[The Philadelphia Inquirer]], abgerufen am 2. März 2025.</ref>
1960, während der [[Schacholympiade]] in [[Leipzig]], antwortete er auf die Frage eines Journalisten, wann er glaube, Weltmeister werden zu können: "Vielleicht 1963!". Bei seinem ersten [[Kandidatenturnier]] in [[Curaçao]] [[1962]] belegte er jedoch nur den vierten Platz. Er beschuldigte die teilnehmenden sowjetischen Spieler, untereinander abgesprochene Remispartien gespielt zu haben, um ihre Kräfte dadurch für den Kampf gegen ihn zu schonen. Diese Kritik führte später dazu, dass die [[FIDE]] den Modus für Kandidatenturniere änderte und Zweikämpfe anstelle von Rundenturnieren einführte.
[[Bild:Fischer Score Card.jpg|thumb|right|Partieformular Fischers von der Schacholympiade Siegen 1970]]
Fischers nächster Anlauf zur Weltmeisterschaft scheiterte, als er beim [[Interzonenturnier]] in [[Sousse]] [[1967]] nach Streitigkeiten mit den Organisatoren das Turnier abbrach.


Hingegen bestand sehr wohl Kontakt zu Paul Neményi, dem Freund, den Regina 1942 kennengelernt hatte. Dieser bezahlte durchgängig Unterhalt für Bobby mit Ausnahme eines Jahres (1947/48) und beklagte sich gegenüber Sozialarbeitern bitterlich über die Erziehungsmethoden von Regina. Er sah wohl ernsthaft das [[Kindeswohl]] gefährdet, denn bei einem dieser Gespräche brach er in Tränen aus.<ref name="PhillyDoc6">{{Webarchiv |text=FBI Dokument 11. |url=http://inquirer.philly.com/specials/2002/fischer/Default.asp?photo=11 |wayback=20041114015156}} [[The Philadelphia Inquirer]].</ref><ref name="Philly2002" /> Neményi wurde allerdings auch vom FBI überwacht, weil er durch sowjetfreundliche Äußerungen aufgefallen war.<ref name="Philly2002" /> Ein Psychiater bezeichnete Regina 1943 als „[[Paranoia|paranoid]]“.<ref name="Philly2002" /> Möglicherweise hatte dieser aber nicht berücksichtigt, dass die werdende Mutter von Bobby schon seit dem 19. Oktober 1942 vom FBI beobachtet wurde.<ref name="PhillyDoc2">{{Webarchiv |text=Dokument des FBI vom 21. Mai 1957 – 2. Seite. |url=http://inquirer.philly.com/specials/2002/fischer/Default.asp?photo=3 |wayback=20050926094243}} [[The Philadelphia Inquirer]], abgerufen am 2. März 2025.</ref> Noch 1958 wurde sie vom FBI verdächtigt, eine [[Agent (Nachrichtendienst)|Agentin]] Moskaus zu sein.<ref name="PhillyDoc4">[https://web.archive.org/web/20050425050909/http://inquirer.philly.com/specials/2002/fischer/Default.asp?photo=9 FBI Dokument 9], [[The Philadelphia Inquirer]]</ref> Die Überwachung endete erst 1973.<ref name="Philly2002" />
Im folgenden Qualifikationszyklus setzte er sich jedoch durch: [[1970]] gewann er überlegen das [[Interzonenturnier Palma 1970|Interzonenturnier]] in [[Palma de Mallorca]] und [[1971]] die anschließenden [[Kandidatenturnier|Kandidatenwettkämpfe]] gegen [[Mark Taimanow]] (Viertelfinale), [[Bent Larsen]] (Halbfinale), jeweils mit dem sensationellen Ergebnis von 6-0, sowie das Finale gegen den Ex-Weltmeister [[Tigran Petrosjan]] mit 6,5-2,5.


Die Schachregeln erlernte Bobby Fischer mit sechs Jahren zusammen mit seiner älteren Schwester Joan, die jedoch im Gegensatz zu ihrem Bruder bald das Interesse an dem Spiel verlor. Sein erster [[Trainer]] war [[Carmine Nigro]], der Vorsitzende des ''Brooklyn Chess Club''.<ref>[[Johannes Fischer (Journalist, 1963)|Johannes Fischer]]: [https://de.chessbase.com/post/17-januar-1951-bobby-fischer-erstes-simultan ''17. Januar 1951: Bobby Fischers erstes Simultan.''] In: ''de.chessbase.com''. 17. Januar 2018, abgerufen am 20. Oktober 2023.</ref> Im Jahre 1955 nahm Fischer erstmals an der Jugendmeisterschaft der USA teil, konnte sich aber noch nicht im Vorderfeld platzieren. Von 1956 bis 1958 trainierte er viel mit [[John W. Collins]], der auch als Mentor anderer Nachwuchstalente wie [[William Lombardy]] und [[Robert Byrne (Schachspieler)|Robert Byrne]] gilt. Der [[Psychoanalytiker]] und ehemalige Weltklassespieler [[Reuben Fine]], der Fischer in dieser Zeit kennenlernte, attestierte ihm später schwerwiegende, aus familiären Konflikten resultierende psychische Probleme, die zu [[Verhaltensauffällig]]keiten führten. Laut Fine bot das Schachspiel Fischer die Möglichkeit, sich mittels seiner Erfolge für erlittene Kränkungen zu rächen und Machtphantasien auszuleben.<ref>{{Literatur |Autor=Reuben Fine |Titel=Die Psychologie des Schachspielers |TitelErg=Im Anhang: Bobby Fischers Kampf um die Schachweltmeisterschaft. Psychologie und Taktik des Titelwettkampfs |Verlag=Syndikat |Ort=Frankfurt am Main |Datum=1982 |ISBN=3-8108-0204-2 |Kommentar=Mit 2 Briefen von [[Ernest Jones]] |Originaltitel=The psychology of the chess player |Originalsprache=en |Übersetzer=Reinhard Kaiser}}</ref> Auch das FBI war schon 1958 zu dem Schluss gekommen, dass zwischen Mutter und Sohn ein tiefgehender Konflikt schwelen müsse, der Bobby Fischer anscheinend dazu brachte, gegen alles zu rebellieren, was von seiner Mutter kam.<ref name="PhillyDoc3">{{Webarchiv |text=Dokument 7 des FBI (1958) – 2. Seite |url=http://inquirer.philly.com/specials/2002/fischer/Default.asp?photo=7 |wayback=20050425000331}} [[The Philadelphia Inquirer]], abgerufen am 2. März 2025.</ref>
Den Titel des [[Schachweltmeister]]s eroberte er [[1972]] in [[Reykjavík]] in einem [[Match des Jahrhunderts|legendären Wettkampf]] gegen Boris Spasski. Obwohl der Zweikampf wegen Fischers exzentrischem Verhalten mehrfach kurz vor dem Scheitern stand und Fischer sogar eine Partie kampflos verlor, gewann er schließlich deutlich mit 12,5-8,5. Es bedurfte allerdings einiger Überredungskunst, um Fischer überhaupt zum Spielen zu bewegen: [[Henry Kissinger]] rief ihn an, der britische Millionär [[James Slater]] erhöhte das Preisgeld. Fischer erhielt so gut wie keine Unterstützung seitens des amerikanischen Schachverbandes, seine russischen Gegenspieler hatten dagegen alle Unterstützung des Apparates, solange sie nicht verloren.


=== Aufstieg zum Schachgipfel ===
Nachdem er Weltmeister geworden war, spielte er fast zwanzig Jahre lang keine Turnierpartie mehr. [[1975]] wurde ihm der Weltmeistertitel der FIDE aberkannt, nachdem Verhandlungen über die Bedingungen einer Titelverteidigung zu keinem Ergebnis geführt hatten. Sein Nachfolger wurde [[Anatoli Karpow]], gegen den er nie eine Partie gespielt hat. Fischer betrachtet sich daher nach wie vor als Schachweltmeister, da ihn niemand in einem WM-Kampf geschlagen hat.
Bereits als Dreizehnjähriger wurde Fischer der Schachöffentlichkeit durch die sogenannte „[[Partie des Jahrhunderts]]“ am 17. Oktober 1956 gegen [[Donald Byrne]] bekannt.<ref>[http://www.chessgames.com/perl/chessgame?gid=1008361 Byrne–Fischer 1956.] Abgerufen am 2. März 2025.</ref> 1957 wurde Fischer von der [[FIDE]] zum [[Internationaler Meister|Internationalen Meister]] ernannt. Im Alter von 14 Jahren war er am 8. Januar 1958<ref>''Chase’s Calendar of Events 2008.'' McGraw-Hill, New York 2008, ISBN 0-07-148903-7, S. 31 (englisch).</ref> das erste Mal [[United States Chess Championship|US-Champion]]<ref>Johannes Fischer: [https://de.chessbase.com/post/vor-60-jahren-bobby-fischer-14-jahre-gewinnt-us-meisterschaft ''Vor 60 Jahren: Bobby Fischer, 14 Jahre, gewinnt US-Meisterschaft.''] In: ''de.chessbase.com''. 7. Januar 2018, abgerufen am 17. November 2019.</ref> – der bis dahin jüngste. Zwischen 1958 und 1967 gewann er den Titel bei allen seinen acht Teilnahmen, 1964 gelang es ihm sogar, alle elf Partien zu gewinnen. 1958 brach er mit 15 Jahren seine von ihm als nutzlos empfundene Schulausbildung an der ''Erasmus Hall High School'' in Brooklyn ab, um sich ganz dem Schach zu widmen. Der internationale Durchbruch gelang Fischer mit seinem geteilten fünften Platz beim [[Interzonenturnier Portorož 1958|Interzonenturnier in Portorož]] im August/September 1958. Er qualifizierte sich damit für das WM-Kandidatenturnier 1959; außerdem wurde ihm für seinen Erfolg der Titel eines [[Großmeister (Schach)|Großmeisters]] verliehen.<ref>Willy Iclicki: ''FIDE Golden book 1924–2002.'' Euroadria, 2002, S. 75.</ref> Beim 5. Rosenwald-Turnier in New York im Dezember 1958, der US-Meisterschaft, besiegte Fischer zum ersten Mal [[Samuel Reshevsky]], wobei er schon nach elf Zügen eine Gewinnstellung erlangte, und wurde erneut Turniersieger.


Beim internationalen Turnier in [[Zürich]] 1959 besiegte Fischer mit dem Esten [[Paul Keres]] das erste Mal einen sowjetischen Großmeister. Das [[Kandidatenturnier Jugoslawien 1959|Kandidatenturnier 1959]] in [[Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien|Jugoslawien]] beendete er im Alter von 16 Jahren auf dem fünften Rang; gegen den späteren Weltmeister [[Michail Tal]] verlor er alle vier Partien. Beim internationalen Turnier in [[Mar del Plata]] im April 1960 gewann Fischer alle Partien bis auf zwei, u.&nbsp;a. bezwang er [[Erich Eliskases]]. Im November 1960, während der [[Schacholympiade 1960|Schacholympiade]] in Leipzig, antwortete Fischer auf die Frage eines Journalisten, wann er glaube, Weltmeister werden zu können: „Vielleicht 1963.“ Im A-Finale dieser Schacholympiade schlug er mit [[Max Euwe]] zum ersten Mal einen früheren Weltmeister. Im Sommer 1961 spielte er einen [[Schachwettkampf Fischer–Reshevsky|Wettkampf gegen Samuel Reshevsky]], der nach elf Partien bei einem unentschiedenen Stand von 5½:5½ abgebrochen wurde. Das anschließende Turnier in [[Bled]] gewann Michail Tal mit 14½ Punkten aus 19 Partien, einen Punkt vor dem ungeschlagenen Fischer, der die Partie gegen den Turniersieger gewonnen hatte.<ref>[http://www.chessgames.com/perl/chess.pl?tid=80210 ''Bled Tournament.''] In: ''chessgames.com'', abgerufen am 21. April 2019.</ref> Bei seinem zweiten Kandidatenturnier, [[Kandidatenturnier Curaçao 1962|Curaçao 1962]], belegte Fischer jedoch nur den vierten Platz. Er beschuldigte die teilnehmenden sowjetischen Spieler, untereinander abgesprochene Remispartien gespielt zu haben, um ihre Kräfte dadurch für den Kampf gegen ihn zu schonen. Diese Kritik führte später dazu, dass die [[FIDE]] den Modus für Kandidatenturniere änderte und Zweikämpfe anstelle von [[Rundenturnier]]en einführte.
Ein kurzes Comeback feierte er [[1992]], als er im [[Jugoslawien]] des geächteten Diktators [[Slobodan Milošević]] während des [[Balkankonflikt]]s unter großem Medieninteresse einen Schaukampf gegen seinen alten Rivalen [[Boris Spasski]] mit 17,5-12,5 gewann und damit gegen das US-[[Embargo]] verstieß. Sein Heimatland USA, in das er fortan nicht mehr zurückkehren konnte, schrieb Fischer daraufhin per Haftbefehl weltweit zur Fahndung aus. Fischer hielt sich an verschiedenen Orten in Europa, unter anderem in der ''Pulvermühle'' in der [[Fränkische Schweiz|Fränkischen Schweiz]] und in [[Forchheim]] auf. Seitdem hat er sich wieder vom Schach zurückgezogen. Seit [[2000]] lebte Fischer hauptsächlich in [[Japan]]. Im März [[2005]] erhielt er dann die isländische Staatsbürgerschaft und konnte sich daraufhin auch dort niederlassen.


In den folgenden Jahren zog sich Fischer weitgehend vom Turnierschach zurück.<ref>[[André Schulz (Journalist)|André Schulz]]: [https://de.chessbase.com/post/robert-james-fischer-1943-2008 ''Robert Fischer, 11. Schachweltmeister.''] In: ''chessbase.com''. 18. Januar 2008, abgerufen am 2. März 2015.</ref><ref>Johannes Fischer: [https://de.chessbase.com/post/gewinnserien-bobby-fischer-1963-1965 ''Gewinnserien: Bobby Fischer 1963-1965.''] In: ''de.chessbase.com.'' 2. Oktober 2014, abgerufen am 22. Oktober 2023.</ref> 1965 verweigerte die US-Regierung Fischer das Visum für die Teilnahme am Capablanca-Gedenkturnier in [[Havanna]]. Deshalb spielte er von New York aus, und die Züge wurden per [[Fernschreiber]] übermittelt. Den [[Jacqueline Piatigorsky#Schach in den Vereinigten Staaten|Piatigorsky-Cup 1966]] in Santa Monica gewann Boris Spasski mit 11½ Punkten aus 18 Partien, einem halben Punkt vor Fischer und 1½ Punkten vor [[Bent Larsen (Schachspieler)|Bent Larsen]].
===Bekannte Partien===

*[[Bisguier - Fischer, New York 1956#Partie|Bisguier - Fischer, New York 1956]]
Fischers nächster Anlauf zur Weltmeisterschaft fand 1967 beim [[Interzonenturnier Sousse 1967|Interzonenturnier in Sousse]] statt. Er führte nach acht Runden ungeschlagen vor dem späteren Turniersieger Bent Larsen und Samuel Reshevsky, die bis dahin nur sechs Punkte erspielt hatten. Er unterbrach das Turnier für zwei Runden durch Nichtantreten, stieg dann wieder in den Turnierablauf ein, siegte zwei weitere Male (u.&nbsp;a. gegen Reshevsky) und stieg, nachdem die Streitigkeiten mit den Organisatoren nicht beigelegt wurden, dann endgültig aus dem Turnier aus.<ref>André Schulz: [https://de.chessbase.com/post/fischer-setzt-sich-selber-matt-sousse-1967 ''Fischer setzt sich selber matt: Sousse 1967.''] In: ''de.chessbase.com.'' 25. Oktober 2017, abgerufen am 17. November 2019.</ref> Damit scheiterte auch dieser Anlauf auf den Weltmeisterschaftstitel schon im Vorfeld. [[Viktor Kortschnoi]] schrieb über Fischers Beharren auf besondere, nur für ihn akzeptable Turnierbedingungen in seinem 2004 erschienenen Buch ''Mein Leben für das Schach'': „Die Schachspieler der ganzen Welt sind ihm zu Dank verpflichtet, dass Schach diese Popularität erreicht hat, dass die Preise in Turnieren erhöht wurden und dass es in Dutzenden Ländern möglich geworden ist, sich als Schachprofi zu betätigen.“<ref>Zitiert nach: {{Internetquelle |autor=[[Vlastimil Hort]] |url=https://de.chessbase.com/post/vlastimil-hort-meine-erlebnisse-mit-bobby-fischer-2 |titel=Vlastimil Hort: Meine Erlebnisse mit Bobby Fischer (2) |werk=de.chessbase.com |datum=2018-03-14 |abruf=2025-03-02}}</ref>
*[[Partie des Jahrhunderts|Byrne - Fischer, New York 1956]]

[[Datei:Fischer Score Card.jpg|mini|[[Partieformular]] Fischers von der [[Schacholympiade 1970]] in [[Siegen]] gegen [[Miguel Najdorf]]]]
[[Datei:Bobby Fischer 1972.jpg|mini|hochkant|Bobby Fischer (1972)]]

Im September 1970 nahm er an der Schacholympiade teil und holte 10 Punkte aus 13 Partien.<ref>Vlastimil Hort: [https://de.chessbase.com/post/robert-fischer-1970-i-der-verlorene-brief ''Robert Fischer 1970 (I): Der verlorene Brief.''] In: ''de.chessbase.com''. 15. August 2019, abgerufen am 21. Oktober 2023.</ref><ref>André Schulz: [https://de.chessbase.com/post/robert-fischer-1970-ii-das-wiederentdeckte-simultan ''Robert Fischer 1970 (II): Das wiederentdeckte Simultan.''] In: ''de.chessbase.com''. 19. August 2019, abgerufen am 21. Oktober 2023.</ref><ref>André Schulz: [https://de.chessbase.com/post/robert-fischer-1970-iii-interview-mit-norbert-rauch-2 ''Robert Fischer 1970 (III): Interview mit Norbert Rauch.''] In: ''de.chessbase.com''. 10. September 2019, abgerufen am 21. Oktober 2023.</ref><ref>Günther Langhanke: [https://de.chessbase.com/post/robert-fischer-1970-iv-doch-nicht-so-einfach ''Robert Fischer 1970 (IV): Doch nicht so einfach.''] In: ''de.chessbase.com''. 11. September 2019, abgerufen am 21. Oktober 2023.</ref> Im folgenden Qualifikationszyklus für die Weltmeisterschaft setzte sich Fischer durch. 1970 gewann er überlegen das [[Interzonenturnier Palma de Mallorca 1970|Interzonenturnier]] in [[Palma de Mallorca]] und 1971 die anschließenden [[Kandidatenturnier#Kandidatenwettkämpfe 1965 bis 1993|Kandidatenwettkämpfe]] gegen [[Mark Jewgenjewitsch Taimanow|Mark Taimanow]], [[Bent Larsen (Schachspieler)|Bent Larsen]] und [[Tigran Petrosjan]]. Im Viertelfinale gegen Taimanow und im Halbfinale gegen Larsen gewann er jeweils mit dem Ergebnis von 6:0. Auch den Ex-Weltmeister Petrosjan schlug er im Finale deutlich mit 6½:2½. Fischer gelang es in diesem Zyklus, 20 Partien nacheinander zu gewinnen: zunächst die letzten sieben Runden in Palma de Mallorca, dann sechs Partien gegen Taimanow, anschließend sechs Partien gegen Larsen und schließlich die erste Partie gegen Petrosjan. Den Titel des [[Schachweltmeister]]s errang er 1972 in [[Reykjavík]] gegen [[Boris Wassiljewitsch Spasski|Boris Spasski]] in einem Wettkampf, der auch als „[[Schachweltmeisterschaft 1972|Match des Jahrhunderts]]“ bekannt geworden ist. Obwohl der Zweikampf wegen Fischers oft Aufsehen erregenden [[Exzentrik|exzentrischen]] Verhaltens mehrfach kurz vor dem Scheitern stand und er sogar eine Partie wegen Nichtantritts durch [[Schachschiedsrichter|Schiedsrichterentscheidung]] kampflos verlor, gewann er schließlich nach 21 Partien mit 12½:8½. Die Vorentscheidung fiel in der 13. Matchpartie,<ref>{{Internetquelle |autor=kingcrusher |url=https://www.youtube.com/watch?v=1uoTaroXG28 |titel=Amazing Chess Game : Boris Spassky vs Bobby Fischer - 1972 World Ch Game 13 - Alekhine Defence |werk=youtube.com |datum=2007-10-25 |abruf=2025-03-02}}</ref> als es Fischer mit Schwarz gelang, ein [[Endspiel (Schach)|Endspiel]] mit Turm und fünf Bauern gegen Turm, Läufer und Bauer nach hartem Kampf zu gewinnen. Es bedurfte allerdings einiger Überredungskunst, um Fischer überhaupt zum Spielen zu bewegen: Der damalige [[Nationaler Sicherheitsberater (Vereinigte Staaten)|Nationale Sicherheitsberater]] und spätere US-Außenminister [[Henry Kissinger]] rief ihn an, um ihn von der Teilnahme am WM-Kampf zu überzeugen. Außerdem verdoppelte der britische Millionär [[Jim Slater (Unternehmer)|Jim Slater]] das Preisgeld.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sport1.de/news/mehr-sport/2023/11/henry-kissinger-ist-tot-sein-anruf-der-ein-jahrhundertereignis-des-sports-rettete |titel=Dieser Anruf verhinderte ein Fiasko |werk=sport1.de |datum=2023-11-30 |abruf=2025-03-02}}</ref>

=== Fischer als Schachweltmeister ===
Fischers Triumph löste einen Schachboom aus, nicht zuletzt in den USA. Trotzdem lehnte er selbst alle Angebote ab, an weiteren Turnieren oder öffentlichen Schaukämpfen teilzunehmen. 1974 verbreitete sich das Gerücht, er werde seinen Titel nicht verteidigen. Als Anatoli Karpow als Gewinner der Kandidatenwettkämpfe feststand, veröffentlichte Fischer einen 179 Punkte umfassenden Forderungskatalog für den [[Schachweltmeisterschaft 1975|Titelkampf 1975]]. Die FIDE akzeptierte nahezu sämtliche Bedingungen. Umstritten blieb jedoch Fischers Verlangen, den geplanten Wettkampf so auszulegen, dass derjenige Sieger sein solle, der als Erster zehn Partien gewonnen habe. Da Remispartien nicht gezählt werden sollten, wäre die Dauer eines solchen Wettkampfs unabsehbar gewesen. Weiter verlangte Fischer, beim Stand von 9:9 solle der amtierende Weltmeister seinen Titel behalten. Das hätte bedeutet, dass der Herausforderer mit zwei Punkten Vorsprung gewinnen müsste, um Weltmeister zu werden. Als klar war, dass diese Forderung nicht erfüllt werden würde, zerschlugen sich die Verhandlungen endgültig.<ref>[[Leonard Barden]]: [https://www.theguardian.com/news/2008/jan/19/mainsection.obituaries ''Bobby Fischer: Brilliant but controversial chess world champion responsible for a global boom in the game.''] In: ''[[The Guardian]]''. 19. Januar 2008, abgerufen am 2. März 2025.</ref>

So wurde Fischer am 3. April 1975 der Weltmeistertitel der FIDE aberkannt.<ref>Harald Fietz: [http://www.scrkuppenheim.de/figo/fischer/jubel.htm ''Bis alle seine Bauern wurden. Warum ein Amerikaner den "Kalten (Schach-)Krieg" gewinnen konnte: Teil 5.''] In: ''scrkuppenheim.de''. Oktober 2002, abgerufen am 2. März 2025.</ref> Karpow, gegen den er niemals eine Partie gespielt hatte, wurde zu seinem Nachfolger ausgerufen. Nach dem Match von Reykjavík 1972 spielte Fischer insgesamt fast zwanzig Jahre lang keine Turnierpartie mehr. Dennoch betrachtete sich Fischer in der Folgezeit unverändert als Schachweltmeister, da ihn niemand in einem Weltmeisterschaftskampf geschlagen hatte.

=== Wettkampf 1992 gegen Spasski ===
{{Hauptartikel|Fischer–Spasski (Wettkampf 1992)}}

Ein kurzes Comeback feierte Fischer 1992, als er in [[Serbien und Montenegro#Bundesrepublik Jugoslawien|Jugoslawien]] während des [[Bosnienkrieg]]es unter großem Medieninteresse ein inoffizielles Match gegen seinen alten Rivalen und Freund [[Boris Wassiljewitsch Spasski|Boris Spasski]] mit 17,5:12,5 gewann und dafür 3,65 Mio. [[US-Dollar]] erhielt.<ref name="Tagesspiegel" /> Die Insel [[Sveti Stefan]], auf der die erste Hälfte des Wettkampfs stattfand, gehörte dem Chef der jugoslawischen Privatbank [[Jugoskandik]], Jezdimir Vasiljević.

Damit verstieß Fischer gegen das damals von [[Präsident der Vereinigten Staaten|US-Präsident]] [[George H. W. Bush]] verkündete [[Embargo|Wirtschaftsembargo]] gegen Jugoslawien. Wegen dieses Sanktionsbruchs wurde Fischer anschließend von den US-Behörden mit [[Haftbefehl]] gesucht; ihm drohten in den USA bis zu zehn Jahre Haft und eine Geldstrafe bis zu 250.000 Dollar. Fischer reiste daraufhin nie mehr in die USA.

Allerdings wurde Fischer trotz des Haftbefehls von den amerikanischen Behörden lange Zeit nicht international zur Fahndung ausgeschrieben. So wurde ihm noch 1997 von der amerikanischen Botschaft in Bern in der [[Schweiz]] ein neuer Pass ausgestellt und Jahre später – für weitere Visa-Stempel – neue Seiten in das Dokument eingefügt.<ref name="fazaug2004" />

=== Fischer als Weltenbummler ===
Von 1975 bis 2004 wechselte Fischer häufig seinen Wohnort, der der Öffentlichkeit meist unbekannt blieb. Er lebte unter anderem in [[Pasadena (Kalifornien)|Pasadena]], [[San Francisco]] und [[Budapest]]. Zwischen 1975 und 1992 soll er der ''[[The New York Times|New York Times]]'' zufolge hauptsächlich im Süden Kaliforniens, in preiswerten Unterkünften in der Gegend von [[Los Angeles]], gewohnt haben.<ref>Bruce Weber, Todd Zaun: [https://www.nytimes.com/2004/07/17/world/chess-s-lost-soul-bobby-fischer-is-held-in-tokyo.html ''Chess’s Lost Soul, Bobby Fischer, Is Held in Tokyo.''] In: ''The New York Times''. 17. Juli 2004, abgerufen am 2. März 2025.</ref> Im Herbst 1990 hielt er sich für drei Monate im Hotel ''[[Pulvermühle (Waischenfeld)|Pulvermühle]]'' bei [[Waischenfeld]] in der [[Fränkische Schweiz|Fränkischen Schweiz]] auf.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.pulvermuehle.de/infoe.html |text=''Schach in der Pulvermühle'' |wayback=20090221163829}}.</ref> Von 2000 bis 2005 lebte Fischer hauptsächlich in [[Japan]], hielt sich aber zeitweise auch auf den [[Philippinen]] auf.

=== Antirussische Äußerungen und Misogynie ===
Als sich Bobby Fischer 1958 zwecks Schachspielen in Moskau aufhielt, verlangte er gegen den amtierenden Schachweltmeister [[Michail Moissejewitsch Botwinnik|Michail Botwinnik]] antreten zu dürfen, was ihm verwehrt wurde. Er beschimpfte später die Verantwortlichen als „Russian pigs“ und fügte hinzu, dass er die russische Gastfreundschaft und die Russen insgesamt nicht möge.<ref name="chesssteps">Mashrur Koushik: [http://www.chesssteps.com/bobby-fischer-the-chess-genius/ ''Bobby Fischer the Chess Genius.''] In: ''chesssteps.com''. Abgerufen am 2. März 2025.</ref>

Einige Jahre später sagte er mit 19 Jahren in einem Interview: „Alle Frauen sind schwach. Sie sind dumm im Vergleich zu Männern. Frauen sollten kein [[Frauenschach|Schach]] spielen. Sie verlieren jedes Spiel gegen einen Mann.“<ref name="chesssteps" />

=== Antisemitismus und Antiamerikanismus ===
[[Datei:Gregor and Jacqueline Piatigorsky watching Bent Larsen and Bobby Fischer.jpg|mini|Fischer (rechts sitzend) mit Gregor und Jacqueline Piatigorsky und [[Bent Larsen (Schachspieler)|Bent Larsen]] (links) beim Piatigorsky-Cup (1966)]]
Fischer äußerte sich wiederholt [[Geschichte des Antisemitismus seit 1945|antisemitisch]] und antiamerikanisch. Er setzte alles daran, trotz seiner jüdischen Vorfahren nicht als Jude angesehen zu werden. So schrieb er etwa den Herausgebern der [[Encyclopaedia Judaica]] 1984, man solle seine Biografie aus der Enzyklopädie streichen.<ref name="oh_man">{{Internetquelle |autor=Saul Jay Singer |url=https://www.jewishpress.com/sections/features/features-on-jewish-world/fischer-and-spassky-two-infamous-jewish-anti-semites/2014/12/26/ |titel=Fischer And Spassky: Two Infamous Jewish Anti-Semites |werk=jewishpress.com |datum=2014-12-26 |abruf=2025-03-10}}</ref> [[Garri Kimowitsch Kasparow|Garri Kasparow]] führte den Beginn seiner antisemitischen Einstellung auf das Jahr 1961 zurück, als sich Fischer in seinem von [[Jacqueline Piatigorsky]] gesponserten Wettkampf gegen Samuel Reshevsky benachteiligt gefühlt und eine jüdische Verschwörung gegen sich vermutet habe.<ref>{{Internetquelle |autor=Joseph G. Ponterotto |url=https://psmag.com/social-justice/a-psychological-autopsy-of-bobby-fischer-25959/ |titel=A Psychological Autopsy of Bobby Fischer |werk=Pacific Standard |datum=2010-12-14 |abruf=2025-03-05}}</ref> [[Pál Benkő]] berichtete jedoch, dass Fischer bereits 1958 ihm gegenüber gesagt habe, [[Adolf Hitler]] sei ein „toller Kerl“ („great guy“) gewesen. Später sei er von dieser Meinung jedoch wieder abgerückt und habe stattdessen vermutet, dass Hitler selbst Jude gewesen sei.<ref>John Donaldson: ''Bobby Fischer and His World. The man, the player, the riddle and the colorful characters who surrunded him.'' Siles Press, Los Angeles 2020, S. 247 f.</ref> Zudem war er der Ansicht, es gebe eine [[Weltjudentum|jüdische Verschwörung]], die die [[Weltherrschaft]] anstrebe und reihenweise [[Ritualmordlegende|christliche Kinder ermorde]].<ref name="oh_man" /> Seit 1999 [[Holocaustleugnung|leugnete]] Fischer offen den [[Holocaust]].<ref>Martin Krauss: [http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/2456 ''Sinn und Wahn.''] In: ''[[Jüdische Allgemeine]]''. 24.&nbsp;Januar 2008, abgerufen am 2. März 2025.</ref>

Nach seinem Sieg 1972 in Reykjavik schlug Fischer eine Einladung des damaligen US-Präsidenten [[Richard Nixon]] ins Weiße Haus aus, indem er einfach fernblieb.<ref>Hartmut Metz: [https://taz.de/Schachlegende-Bobby-Fischer/!5085309/ ''Kompromissloser Großmeister.''] In: ''taz''. 30. August 2012, abgerufen am 2. März 2025.</ref>

Am 11. September 2001 äußerte sich Fischer in Tokio in einem Radiointerview mit [[Bombo Radyo Philippines]] lobend über die [[Terroranschläge am 11. September 2001|Terroranschläge]] dieses Tages und kritisierte die US-amerikanische Außenpolitik der letzten Jahrhunderte.<ref name="Tagesspiegel">{{Literatur |Autor=Malte Lehming |Titel=''Nachruf auf Bobby Fischer.'' |Sammelwerk=[[Tagesspiegel]] |Datum=2008-01-18 |Online=https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/nachruf-auf-bobby-fischer-6579484.html |Abruf=2025-03-02}}</ref><ref>[http://www.geocities.jp/bobbby_b/mp3/F_19_1.MP3 Fischer über die Anschläge auf das WTC 11. September 2001] (MP3; 1,4&nbsp;MB).</ref> Infolge dieses Interviews wurde Fischer aus dem [[United States Chess Federation|US-Schachverband]] ausgeschlossen.

=== Verhaftung in Japan und Einbürgerung in Island ===
Nach Angaben seiner langjährigen Lebensgefährtin und späteren Ehefrau [[Miyoko Watai]] (Internationale Meisterin (WIM)) hatte Fischer bereits seit dem Jahr 2000 in [[Japan]] gelebt.<ref name="fazaug2004" /> Seinen durch ein Touristenvisum zeitlich begrenzten, aber legalen Aufenthalt in Japan erneuerte er regelmäßig dadurch, dass er alle drei Monate jeweils kurz ausreiste, etwa nach [[Manila]], um bei der Wiedereinreise nach Japan ein neues Touristenvisum zu erhalten.<ref name="Abstieg" />

Doch erst als 2004 die US-amerikanische Botschaft in Japan die dortige Einwanderungsbehörde darüber informierte, dass Fischers Reisepass vom Außenministerium in [[Washington, D.C.|Washington]] für ungültig erklärt worden war und gegen Fischer ein Haftbefehl des Bezirksgerichts im [[Washington, D.C.|District of Columbia]] vom 15. Dezember 1992 vorliege, kam es am 13. Juli 2004 zur Verhaftung von Bobby Fischer.<ref name="fazaug2004">[https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/ausweisung-schachmatt-fuer-bobby-fischer-1178913.html ''Schachmatt für Bobby Fischer.''] In: ''faz.net''. 24. August 2004, abgerufen am 2. März 2025.</ref><ref name="theguardian2004">Justin McCurry, Stephen Moss: [https://www.theguardian.com/world/2004/jul/17/sport.justinmccurry ''Endgame for king of chess, after 12 years on the run. Bobby Fischer's flight from US justice ends in Tokyo.''] In: ''The Guardian''. 17. Juli 2004, abgerufen am 2. März 2025.</ref> Dieser bestritt jedoch, dass sein Pass ungültig sei, und widersetzte sich der Verhaftung. Später bezeichnete er in einem Interview das Vorgehen der US-Behörden als gesetzeswidrig.<ref name="chessbase2004">„The US government has admitted that they revoked your passport but they were unable to properly advise you of the revocation.“ Fischer: „Yes, they must advise me of the revocation, and I have a right to appeal it. They can’t do anything while I’m appealing it. In the law point 51.76, page 254, 22 cfrch.1 4197 Edition Department of State: ‚Surrender of Passport‘ says ‚The bearer of the passport which is revoked shall surrender it to the department or its authorised representative upon demand, and upon his or her refusal to do so such passport may be invalidated by notifying the bearer in writing about the invalidation‘. They cannot even touch the passport, let alone destroy it, according to their own laws, their own regulations.“ Aus: [https://en.chessbase.com/post/listen-to-bobby-fischer ''Listen to Bobby Fischer.''] In: ''chessbase.com''. 26. August 2004, abgerufen am 2. März 2025.</ref>

Fischer wurde nach seiner Festnahme in [[Ushiku]] bei [[Tokio]] inhaftiert. Im weiteren Verlauf klagten die USA ihn wegen Steuerhinterziehung an und versuchten, auf diesem Weg die Abschiebung aus Japan zu erwirken.<ref>Zu dem komplizierten, juristisch umstrittenen Vorgehen siehe u.&nbsp;a. [http://www.chesstigers.de/index_news.php?id=182&rubrik=1 hier]</ref><ref>Dirk Jan ten Geuzendam: ''A lone king has wandered off'' / ''They’ll do it every time''. In: ''[[New In Chess]]'', Ausgabe 2/2008, S. 21.</ref> Seine langjährige Lebensgefährtin Miyoko Watai, die auch Generalsekretärin des [[Japan Chess Association|japanischen Schachverbandes]] war, initiierte eine internationale Kampagne mit dem Ziel seiner Freilassung. Während Fischer noch in Haft war, heiratete er Watai am 17. August 2004.<ref>René Gralla: [https://de.chessbase.com/post/-free-bobby-fischer-interview-mit-hans-walter-schmitt/8 ''„Free Bobby Fischer“-Interview mit Hans-Walter Schmitt.''] In: ''de.chessbase.com''. 23. August 2004, abgerufen am 31. Januar 2020.</ref><ref>Andy Soltis: [http://www.nypost.com/p/entertainment/fi_cher_family_feud_dM7SQvHd1SmrWSYdxPq0EO ''Fi$cher family feud.''] In: ''New York Post''. 15. November 2009, abgerufen am 2. März 2025.</ref> Im März 2005 ließ er sich mit seiner Ehefrau in [[Island]] nieder, wo er [[Asyl|politisches Asyl]] und die isländische Staatsbürgerschaft erhielt. Ein Sprecher des isländischen Außenministeriums teilte in diesem Zusammenhang mit, die Einbürgerung sei als „rein [[Humanitarismus|humanitäre]] Geste“ zu werten und impliziere keinesfalls die Unterstützung von Fischers politischen Ansichten.<ref>Laura Smith-Spark: [http://news.bbc.co.uk/2/hi/europe/4102367.stm ''Fischer ‘put Iceland on the map‘.''] [[BBC News]], 23. März 2005, abgerufen am 2. März 2025.</ref>

=== Letzte Jahre in Reykjavík ===
[[Datei:Bobby Fischer RIP.jpg|mini|Der Grabstein Bobby Fischers auf Island (2009)]]
Als Fischer in Island ankam, war er in schlechter gesundheitlicher Verfassung. Er führte dort ein Leben abseits der Medien und fühlte sich weiterhin verfolgt. Außerhalb seiner Wohnung besuchte er gelegentlich Restaurants und Cafés sowie regelmäßig das Antiquariat Bókin.<ref name="smartset">Sara Blask: [http://www.thesmartset.com/article/article01210802.aspx ''Bobby Fischer Read Here.''] In: ''The Smart Set''. 21. Januar 2008, abgerufen am 2. März 2025.</ref><ref name="chessbasebegräbnis" /> Der Inhaber einer Elfenschule, in der isländische [[Folklore]] gesammelt und erforscht wird, sprach nach eigenen Aussagen mit Fischer über [[paranormal]]e Phänomene und [[Verschwörungstheorie]]n und wurde sein Vertrauter.<ref>Dirk Jan ten Geuzendam: ''A lone king has wandered off'' / ''They’ll do it every time''. In: ''New In Chess'', Ausgabe 2/2008. S. 13–15.</ref>

Fischer wurde wegen [[Nierenversagen]]s ins Krankenhaus eingewiesen, wo er eine lebensverlängernde [[Dialyse]] ablehnte.<ref name="chessbasebegräbnis" /> Kurz vor seinem Tod verlangte er nach einem Foto seiner Mutter, das er in der Hand hielt, als er am 17.&nbsp;Januar 2008 im Krankenhaus ''Landspitali'' in Reykjavík starb.<ref>Dirk Jan ten Geuzendam: ''A lone king has wandered off'' / ''They’ll do it every time''. In: ''New In Chess''. Ausgabe 2/2008, S. 14–15.</ref><ref>{{Webarchiv|url=http://www.zeit.de/news/artikel/2008/01/18/2458738.xml |wayback=20090222031150 |text=''Eigenwilliges Genie: Schachlegende Bobby Fischer ist tot''. }} In: ''[[Die Zeit|Zeit online]]'', abgerufen am 2. März 2025.</ref>

Fischer wurde bei der Kirche ''Laugardælir'', nahe der Stadt [[Selfoss]], beerdigt. An der [[Römisch-katholische Kirche|katholischen]] Beerdigungszeremonie nahmen auf Fischers Wunsch nur fünf Personen teil: seine Frau Miyoko und die befreundete Familie Garðar Sverrissons, die im selben Haus lebte.<ref name="Abstieg">{{Literatur |Autor=Philipp Gessler |Titel=Schachweltmeister Bobby Fischer: Der lange Abstieg einer Legende |Sammelwerk=Die Tageszeitung: taz |Datum=2019-01-18 |ISSN=0931-9085 |Online=https://taz.de/Schachweltmeister-Bobby-Fischer/!5559343/ |Abruf=2019-03-15}}</ref> Garðar Sverrissons Frau Kristín, eine Krankenschwester, betreute Fischer auch vor seinem Tod.<ref name="chessbasebegräbnis">[http://de.chessbase.com/post/robert-fischers-geheimes-begrbnis ''Robert Fischers geheimes Begräbnis.''] In: ''de.chessbase.com''. 26. Januar 2008, abgerufen am 2. März 2025 (mit Fotografie der Grabstätte).</ref>

=== Erbschaft ===
Fischer hinterließ ein Vermögen von gut zwei Millionen Dollar, aber kein Testament. Mehrere Parteien erhoben Ansprüche auf das Erbe, darunter seine Witwe Miyoko Watai, die beiden Söhne seiner Schwester Joan, der US-amerikanische Staat und Marilyn Young, die behauptete, Fischer sei der Vater ihrer 2002 geborenen Tochter Jinky. Auf Beschluss des isländischen Obersten Gerichtshofes [[Hæstiréttur]] wurde er im Juli 2010 [[Exhumierung|exhumiert]], damit anhand einer Gewebeprobe ein [[Abstammungsgutachten|Vaterschaftstest]] vorgenommen werden konnte.<ref>[http://en.chessbase.com/post/breaking-news-tiue-sample-obtained-from-fischer-s-grave ''Tissue sample obtained from Fischer’s grave.''] In: ''chessbase.com''. 5. Juli 2010, abgerufen am 2. März 2025.</ref> Er fiel negativ aus; Jinky ist demnach nicht Fischers Tochter.<ref>[http://www.spiegel.de/panorama/leute/0,1518,712573,00.html ''Vaterschaftstest an Bobby Fischers Leiche fällt negativ aus.''] In: ''Spiegel online''. 18. August 2010, abgerufen am 2. März 2025.</ref> Im März 2011 bestätigte das Bezirksgericht von [[Reykjavík]], dass Watai und Fischer seit 2004 verheiratet waren, und erkannte sie als Alleinerbin an. Seine Neffen wurden dazu verurteilt, Watais Prozesskosten in Höhe von über 6,6 Millionen [[Isländische Krone|ISK]] (damals etwa 41.000 [[Euro]]) zu übernehmen.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://icelandreview.com/news/2011/03/03/miyoko-watai-ruled-bobby-fischers-legal-heir |titel=Miyoko Watai ruled Bobby Fischer’s legal heir |werk=[[Iceland Review]] |datum=2011-03-03 |sprache=en |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170625094405/http://icelandreview.com/news/2011/03/03/miyoko-watai-ruled-bobby-fischers-legal-heir |archiv-datum=2017-06-25 |abruf=2017-10-16}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Dylan Loeb McClain |url=http://www.nytimes.com/2011/03/05/world/europe/05chess.html |titel=Iceland Court hands Bobby Fischer estate to japanese claimant |werk=The New York Times |datum=2011-03-04 |sprache=en |abruf=2017-10-16}}</ref>


== Bücher und Erfindungen ==
== Bücher und Erfindungen ==
Fischers 1969 erschienenes Buch ''My 60 Memorable Games'' (dt. ''[[Meine 60 denkwürdigen Partien]]'') gilt noch heute als eines der besten [[Schachliteratur|Schachbücher]]. Ursprünglich sollte das Werk ''My Life In Chess'' heißen; diesen Titel behielt er sich jedoch für eine geplante, aber dann doch nie erschienene [[Autobiografie]] vor. Er arbeitete drei Jahre lang an den [[Analyse (Schach)|Analysen]]; die Einführungstexte zu den einzelnen Partien wurden von [[Larry Evans]] geschrieben. Im Gegensatz zu den Partiesammlungen vieler anderer Großmeister nahm er nicht nur Gewinnpartien auf. 1995 erschien im Verlag Batsford eine Neuausgabe in [[Schachnotation|algebraischer Notation]], die wegen unautorisierter Textänderungen heftig kritisiert wurde.<ref>[[Edward Winter (Schachhistoriker)|Edward Winter]]: [http://www.chesshistory.com/winter/extra/fischer.html ''Fischer’s fury.''] In: ''chesshistory.com''. 1999, mit Aktualisierungen, abgerufen am 2. März 2025.</ref> 2004 veröffentlichte [[Robert Hübner]] das Buch ''Materialien zu Fischers Partien'', in dem er die Analysen Fischers einer eingehenden Überprüfung unterzieht.


Bereits 1966 hatte Fischer zusammen mit Donn Mosenfelder und Stuart Margolies das Lehrbuch ''Bobby Fischer Teaches Chess'' (dt. ''Bobby Fischer lehrt Schach'') verfasst. Es ist nach dem Prinzip des [[Programmierter Unterricht|Programmierten Lernens]] aufgebaut und besteht aus 275 [[Schachmatt|Mattaufgaben]], die der Leser selbständig lösen soll. Auf erläuternden Text und Schachnotation wird verzichtet, die Lösungen werden durch Pfeile auf den Schachdiagrammen angegeben. Bis heute wurden über eine Million Exemplare verkauft; damit ist es das bisher kommerziell erfolgreichste [[Schachbuch]]. In Deutschland wurde 2003 eine Neuauflage veröffentlicht.
Sein [[1969]] erschienenes Buch ''My 60 Memorable Games'' (dt. ''Meine 60 Denkwürdigen Partien'') gilt noch heute als eines der besten [[Schachliteratur|Schachbücher]] überhaupt. Ursprünglich sollte das Werk ''My Life In Chess'' heißen, diesen Titel behielt er sich jedoch für eine Autobiographie vor, die aber nie erschien. Er arbeitete drei Jahre an den Analysen, die Einführungstexte zu den einzelnen Partien wurden von [[Larry Evans]] geschrieben. Im Gegensatz zu den Partiesammlungen vieler anderer Großmeister nahm er nicht nur Gewinnpartien auf.


1982 veröffentlichte Fischer im Selbstverlag eine Broschüre ''I was Tortured in the Pasadena Jailhouse!'' (dt. ''Wie ich im Gefängnis von Pasadena gefoltert wurde''), in der er [[Folter]]vorwürfe gegen US-amerikanische Polizisten erhebt, die ihn aufgrund einer Verwechslung mit einem Bankräuber für zwei Tage inhaftiert hatten.<ref>Bobby Fischer: [https://www.chess.com/article/view/i-was-tortured-in-the-pasadena-jailhouse-by-bobby-fischer ''I Was Tortured in der Pasadena Jailhouse!''] In: ''chess.com''. 1982, abgerufen am 24. Mai 2024.</ref>
Bereits [[1966]] hatte Fischer, zusammen mit Donn Mosenfelder und Stuart Margolies, ein Lehrbuch ''Bobby Fischer Teaches Chess'' (dt. ''Bobby Fischer lehrt Schach'') verfasst. Es ist nach dem Prinzip des [[Programmierter Unterricht|Programmierten Lernens]] aufgebaut und besteht aus 275 [[Schachmatt|Mattaufgaben]], die der Leser selbständig lösen soll. Auf erläuternden Text und Schachnotation wird verzichtet, die Lösungen werden durch Pfeile auf den Schachdiagrammen angegeben. Bis heute wurden über 1 Million Exemplare verkauft, damit ist es das kommerziell erfolgreichste Schachbuch aller Zeiten. In Deutschland wurde 2003 eine Neuauflage veröffentlicht (ISBN 3-88805-471-0).


Ein 1988 erschienenes und 1993 auch [[Das Königsspiel – Ein Meister wird geboren|verfilmtes]] Buch ''Searching for Bobby Fischer'' handelt nicht von ihm, sondern von der Schachkarriere des Nachwuchstalents [[Joshua Waitzkin]]. Fischer, der keine Zustimmung zu diesem Titel gegeben hatte, war der Meinung, sein Name sei nur zu Werbezwecken missbraucht worden.
[[1982]] veröffentlichte er im Selbstverlag eine Broschüre ''I was tortured in the Pasadena jailhouse!'' (dt. ''Wie ich im Gefängnis von Pasadena gefoltert wurde''), in der er Foltervorwürfe gegen amerikanische Polizisten erhebt, die ihn aufgrund einer Verwechselung mit einem Bankräuber für zwei Tage inhaftiert hatten.


Eine von Fischer propagierte neue Art des Schachs ist das [[Schach960]], ursprünglich „Fischer-Random-Chess“ genannt, das der „[[Eröffnung (Schach)|Eröffnungstheorielastigkeit]]“ des modernen [[Computerschach|computergestützten]] Schachs entgegenwirkt.
Ein [[1988]] erschienenes und [[1993]] auch verfilmtes Buch ''Searching for Bobby Fischer'' handelt nicht von ihm, sondern von der Schachkarriere des Nachwuchstalents [[Joshua Waitzkin]]. Fischer, der keine Zustimmung zu diesem Titel gegeben hatte, ist der Meinung, sein Name sei nur zu Werbezwecken missbraucht worden.


Außerdem entwickelte er eine mittlerweile weit verbreitete elektronische [[Schachuhr]], bei der die Spieler für jeden ausgeführten Zug zusätzliche Bedenkzeit zu dem Grundkontingent erhalten („Fischer delay“). Dadurch wird extreme [[Zeitnot]] vermieden. Fischer meldete diese Uhr im August 1988 zum [[Patent]] an, wegen nicht bezahlter Gebühren endete der Patentschutz jedoch im November 2001.<ref>{{patent|Land=US|V-Nr=4884255|Erfinder=Robert J. Fischer|Titel=Digital chess clock}}</ref>
Eine von Fischer propagierte neue Art des Schachs ist das [[Fischer-Random-Chess]], welches der Eröffnungstheorie-Lastigkeit des modernen computergestützten Schachs entgegenwirkt. Erfunden haben soll es aber der Schachgroßmeister Pal Benkő.


== Spielstil ==
Außerdem entwickelte er eine mittlerweile weit verbreitete elektronische [[Schachuhr]], bei der die Spieler für jeden ausgeführten Zug zusätzliche Bedenkzeit zu dem Grundkontingent erhalten. Dadurch wird extreme [[Zeitnot]] vermieden. Fischer meldete diese Uhr im August 1988 zum [[Patent]] an (U.S. Patent 4.884.255), wegen nicht bezahlter Gebühren endete der Patentschutz jedoch im November 2001.
Fischer galt als hervorragender Kämpfer wie [[Taktik (Schach)|Taktiker]]. Er war bekannt dafür, dass er ein [[Remis]] möglichst vermied und Schach entschlossen und offensiv spielte. Einige führende Spieler bezeichnen ihn als den bisher besten Spieler.<ref>Brady 2011, S. 328; Müller 2009, S. 23; {{Literatur |Autor=[[Patrick Wolff (Schachspieler)|Patrick Wolff]] |Titel=The Complete Idiot’s Guide to Chess |Auflage=2. |Verlag=Macmillan |Ort= |Datum=2001 |ISBN= |Seiten=273 |JahrEA=1997}} {{Literatur |Autor=[[William Lombardy]] |Titel=Understanding Chess: My System, My Games, My Life |Verlag=Russell Enterprises |Ort= |Datum=2011 |ISBN=978-1-936490-22-6 |Seiten=220}} {{Literatur |Autor=[[Harold C. Schonberg]] |Titel=Grandmasters of Chess |Verlag=J.B. Lippincott |Datum=1973 |ISBN=0-397-01004-4 |Seiten=271, 302}} {{Literatur |Autor=[[Fred Waitzkin]] |Titel=Mortal Games: The Turbulent Genius of Garry Kasparov |Verlag=G.&nbsp;P. Putnam’s Sons |Ort= |Datum=1993 |ISBN=0-399-13827-7 |Seiten=275 |Kommentar=Zitat Kasparov}}</ref>


=== Eröffnung ===
== Antisemitismus und Antiamerikanismus ==
Fischer verwendete fast immer die gleichen Eröffnungen. Trotz dieser Vorhersehbarkeit war es schwer für den Gegner, dies zu nutzen, da er ein sehr umfangreiches Wissen in diesen Eröffnungen hatte.<ref>Dmitry Plisetsky, Sergey Voronkov: ''Russians versus Fischer.'' Everyman Chess, London 2005, ISBN 978-1-85744-380-6, S. 270.</ref> Mit den weißen Steinen spielte Fischer im Laufe seiner Karriere fast ausschließlich 1. e4.<ref>Dmitry Plisetsky, Sergey Voronkov: ''Russians versus Fischer.'' Everyman Chess, London 2005, ISBN 978-1-85744-380-6, S. 251.</ref> Mit den schwarzen Steinen spielte Fischer die [[Najdorf-Variante]] der [[Sizilianische Verteidigung|Sizilianischen Verteidigung]] gegen 1. e4 und die [[Königsindische Verteidigung]] als auch die [[Grünfeld-Indische Verteidigung]] gegen 1. d4. Selten wagte er die [[Nimzowitsch-Indische Verteidigung]].<ref>Dmitry Plisetsky, Sergey Voronkov: ''Russians versus Fischer.'' Everyman Chess, London 2005, ISBN 978-1-85744-380-6, S. 251–262.</ref>
Fischer, dem ein [[Intelligenzquotient]] von 184 attestiert wurde, gilt als ein genialer Schachspieler. Sein Charakter gibt allerdings Anlass zu Kontroversen; so äußerte er sich – obwohl selbst Amerikaner sowie [[Jude|jüdischer]] Herkunft – wiederholt [[Antiamerikanismus|antiamerikanisch]] und [[Antisemitismus|antisemitisch]]. Im Internet und in Radiointerviews verbreitete er antijüdische Hetztiraden und leugnete den [[Holocaust]].


=== Endspiel ===
Fischer selbst wurde mit einem Personenartikel in der [[Encyclopaedia Judaica]] aufgeführt, wogegen er mit einem vom 28. Juni 1984 datierten Brief energisch protestierte. Die Herausgeber sagten ihm daraufhin zu, den Artikel aus späteren Auflagen zu tilgen.
Fischer hatte eine ausgezeichnete Technik im Endspiel. Der Internationale Meister [[Jeremy Silman]] zählt ihn zu den fünf besten Endspieltechnikern. Das Endspiel mit Turm, Läufer und Bauer gegen Turm, Springer und Bauer wird auch als „Fischer-Endspiel“ bezeichnet.


== Auszeichnungen ==
Besonders empört waren seine amerikanischen Mitbürger, als Fischer sich am [[11. September 2001]] in einem Radiointerview in [[Tokio]] positiv über den Terrorangriff auf das [[World Trade Center]] äußerte. Wörtlich sagte er: „Das sind wundervolle Neuigkeiten“ und „Tod den USA“ (orig. „Fuck the US“). Aufgrund dieser und anderer Aussagen wurde Fischer die Mitgliedschaft im [[United States Chess Federation|US-Schachverband]] entzogen. Mittlerweile hat Fischer seine US-Staatsbürgerschaft aufgegeben.
Fischer erhielt in den Jahren 1970 bis 1972 jeweils den [[Schach-Oscar]].


Am 19. September 2024 wurde Fischer bei den FIDE 100 Awards in Budapest posthum gleich zweimal geehrt: ''Meine 60 denkwürdigen Partien'' wurde als „bestes Buch“, das Weltmeisterschaftsmatch Spassky–Fischer 1972 als „bestes FIDE-Turnier“ ausgezeichnet.<ref>{{Internetquelle |url=https://de.chessbase.com/post/fide-100-awards-die-besten-der-besten |titel=FIDE 100 Awards: Die Besten der Besten |datum=2024-09-20 |werk=chessbase.com |sprache=de |abruf=2024-09-20}}</ref>
== Gesetzeskonflikt==
Eine so genannte Grand Jury hatte 1992 Fischer angeklagt, weil er trotz eines Verbots für eine Siegprämie von 3,3 Millionen Dollar nach [[Sveti Stefan]], Jugoslawien gereist war. Eine (nicht vom Senat verabschiedete) Order von Präsident [[George H. W. Bush]] hatte seinerzeit alle „kommerziellen Aktivitäten“ mit Jugoslawien wegen dessen Rolle in Bosnien und Herzegowina untersagt.


== Spielstärke ==
Dem ehemaligen Weltmeister drohen wegen dieses Sanktionsbruchs in den USA bis zu zehn Jahre Haft und eine Geldstrafe bis zu 250.000 Dollar. Fischer kehrte daraufhin nicht in die USA zurück, sondern hielt sich zeitweise in Deutschland, Ungarn, den Philippinen und Japan auf. Am [[13. Juli]] [[2004]] wurde er beim Versuch der Ausreise aus Japan von japanischen Beamten aufgrund eines ungültigen Ausweises festgenommen und im Internierungszentrum von [[Ushiku]] bei [[Tokio]] inhaftiert. [[Japan]] lehnte seinen [[Asyl]]antrag Ende August 2004 ab, da die Anklagen gegen Fischer in den USA nicht politischer Natur seien. Gegen diese Entscheidung legte Fischer Rechtsmittel ein, dabei fand er Unterstützung bei den rund 600 Mitgliedern des japanischen Schachverbands. Seine glühendste Verehrerin ist wohl die Verbandspräsidentin [[Miyoko Watai]] selbst, die seit August 2004 Fischers Verlobte ist – das Paar hat mittlerweile die Heirat in Tokyo beantragt. Ob die beabsichtigte Heirat ein Schachzug zur Abwendung der drohenden Abschiebung ist, bleibt ungewiss.
Die höchste [[historische Elo-Zahl]] in der Schachgeschichte wurde für Bobby Fischer berechnet; im Oktober 1971 betrug sie 2895.<ref>Hugo Kastner: ''Das Schach-Sammelsurium: Tag für Tag Anekdoten, Kurioses, Kalendarium, Biografien, Partien und Rekorde.'' Humboldt, 2011. S. 239, ISBN 978-3-86910-184-2.</ref> [[Magnus Carlsen]] erreichte im Mai 2014 mit 2882 Punkten die höchste [[Elo-Zahl]] seit deren Einführung 1970 durch die FIDE als „FIDE rating system“.


Bobby Fischer weist mit 19 bzw. 20 gewonnenen Partien die längste Siegesserie in Meisterpartien auf:<ref>Sam Copeland: [https://www.chess.com/de/article/view/die-7-erstaunlichsten-schachrekorde ''Die 7 erstaunlichsten Schachrekorde.''] In: ''chess.com'', 13. Dezember 2017, abgerufen am 2. März 2025.</ref> Im Rahmen der Weltmeisterschaft 1972, die schließlich im Finale gegen [[Boris Wassiljewitsch Spasski|Boris Spassky]] gipfelte, gewann Fischer 20 Spiele gegen die Elite-Konkurrenz. Die Serie begann beim [[Interzonenturnier Palma de Mallorca 1970|Interzonenturnier von Palma de Mallorca 1970]], als er die letzten sieben Partien in Folge gewann. Da [[Oscar Panno]] zu seiner Partie gegen Fischer nicht antrat, entschieden sich jedoch manche Schachhistoriker, diese Partie nicht zu zählen. Fischer gewann das Interzonenturnier mit 18,5 Punkten vor den geteilten Zweiten [[Bent Larsen (Schachspieler)|Bent Larsen]], [[Efim Geller]] und [[Robert Hübner]] mit 15 Punkten aus 23<!--24Teilnehmer, vollrundiges Turnier, ergibt 23 Runden--> Spielen. Sein nächstes Turnier war das Kandidatenturnier 1971. Dort besiegte Fischer [[Mark Jewgenjewitsch Taimanow]] und Bent Larsen jeweils mit 6:0.<ref>[https://www.chessgames.com/perl/chess.pl?tid=79224 ''Fischer – Taimanov Candidates Quarterfinal (1971).''] In: ''chessgames.com'', abgerufen am 2. Oktober 2021.</ref><ref>[https://www.chessgames.com/perl/chess.pl?tid=79179 ''Fischer – Larsen Candidates Semifinal (1971).''] In: chessgames.com, abgerufen am 2. Oktober 2021.</ref> In der nächsten Runde gewann Fischer gegen [[Tigran Petrosjan]] ebenfalls die erste Partie und erst durch eine Niederlage in der zweiten Partie wurde die Serie beendet. Nach drei Remis-Partien gewann Fischer vier Partien in Folge und besiegte Petrosjan mit 6,5:2,5.<ref>[https://www.chessgames.com/perl/chess.pl?tid=79446 ''Fischer – Petrosian Candidates Final (1971).''] In: ''chessgames.com'', abgerufen am 2. Oktober 2021.</ref> Petrosjan galt als einer der größten Defensivspieler der Schachgeschichte. Danach – in der [[Schachweltmeisterschaft 1972]] – krönte Fischer diese Leistungen mit einem 12,5:8,5-Sieg über Boris Spassky und errang den Titel des Schachweltmeisters.<ref>[https://www.chessgames.com/perl/chess.pl?tid=54397 ''Fischer vs Spassky 1972 – The Match of the Century.''] In: ''chessgames.com'', abgerufen am 3. Oktober 2021.</ref>
Am 14. Dezember 2004 strahlte der isländische TV-Sender Stöd 2 ein Telefon-Interview mit dem in Japan inhaftierten Fischer aus. In jenem Interview beklagt er sich darüber, dass er aufgrund des oben erwähnten Schaukampfes 1992 (im Interview sagt er irrtümlicherweise „1972“) in [[Sveti Stefan]], [[Jugoslawien]] gegen [[Boris Spasski]] widerrechtlich festgehalten wird.
Er berichtet, er sei derzeit in einem Gefängnis in unmittelbarer Nähe eines defekten Atomkraftwerks inhaftiert; dies mit der Absicht, ihn über kurz oder lang zu kontaminieren. Ferner drohe ihm die Abschiebung in die [[USA]], wo er „ohne Zweifel ermordet würde“, weil er sich immer gegen die Juden ausgesprochen, weil er Juden im Schach besiegt hätte - und, wie er unmittelbar hinzufügte, Amerika überhaupt „ein Land voller Juden“ sei. Im Anschluss berichtet er von seinen Anstrengungen, Kontakt mit Angehörigen der isländischen Regierung aufzunehmen, um dort Asyl zu bekommen.
So berichtet [[Die Welt]] in ihrer Ausgabe vom 28. Januar 2005 („Island gibt Bobby Fischer Asyl - Der Ex-Schachweltmeister will mit deutschem Pass Japan verlassen - Noch fehlt ihm die Erlaubnis“) von Fischers Versuchen, einer Abschiebung in die USA zu entgehen. Seitens der isländischen Botschaft sei ihm eine Aufenthaltsgenehmigung erteilt worden, seine Ausreise sei jedoch „aufgrund diverser Visumbestimmungen noch unklar“.


Die „FIDE Rating List“ führte im Januar 1971 die Spieler mit diesen Elo-Zahlen: Robert James Fischer (USA) – 2740, Boris Spassky (URS) – 2690, Tigran Petrosjan (URS) – 2640, Bent Larsen (DEN) – 2660, Mark Jewgenjewitsch Taimanow (URS) – 2590, Robert Hübner (GER) – 2590.<ref>[https://www.olimpbase.org/Elo/Elo197101e.html ''FIDE Rating List January 1971.''] In: ''olimpbase.org'', abgerufen am 2. Oktober 2021.</ref>
An seinem 62. Geburtstag erhielt er einen isländischen Ausländerpass. Nachdem die japanischen Behörden diesen als unzureichend für eine Freilassung erachteten, erhielt Fischer am [[22. März]] 2005 durch ein vom isländischen Parlament verabschiedetes Gesetz die isländische Staatsangehörigkeit und drei Tage später erreichte Fischer Island in Begleitung seiner japanischen Verlobten [[Miyoko Watai]].

Die „FIDE Rating List“ führte im Juli 1972 die Spieler mit diesen Elo-Zahlen: Robert James Fischer (USA) – 2785, Boris Spassky (URS) – 2660, Tigran Petrosjan (URS) – 2645, Bent Larsen (DEN) – 2625, Mark Jewgenjewitsch Taimanow (URS) – 2590, Robert Hübner (GER) – 2590.<ref>[https://www.olimpbase.org/Elo/Elo197207e.html ''FIDE Rating List July 1972.''] In: ''olimpbase.org'', abgerufen am 2. Oktober 2021.</ref>

== Trivia ==
Fischer erwähnte in mehreren Interviews, dass es sein Traum sei, in einem Haus zu leben, das „exakt wie ein (Schach-)Turm gebaut“ sei.<ref>Rene Chun: [http://www.theatlantic.com/doc/200212/chun ''Bobby Fischer’s Pathetic Endgame.''] In: ''[[The Atlantic]]''. Dezember 2002, abgerufen am 2. März 2025.</ref> In Anspielung auf dieses Zitat schrieb die englische [[Post-Rock]]-Band [[I Like Trains]] den Song ''A Rook House for Bobby'',<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=UjXKR6xVzAI ''A Rook House for Bobby.''] In: ''youtube.com''. 19. April 2006, abgerufen am 2. März 2025.</ref> in dem die Lebensgeschichte Fischers künstlerisch verarbeitet wird. Die Hip-Hop-Band [[Hilltop Hoods]] erwähnt ihn 2014 in ihrem Lied ''Cosby Sweater'' mit den Worten „I feel like Bobby Fischer. Always four moves ahead of.“

== Bekannte Partien ==
* [[Partie des Jahrhunderts|Byrne–Fischer, New York 1956]] („Partie des Jahrhunderts“)
* [[Königsindischer Angriff#Beispielpartien|Fischer–Mjagmarsüren, Sousse 1967]]
* [[Schachweltmeisterschaft 1972|Fischer–Spasski, Reykjavik 1972]], Partien 1, 3, 6, 13 und 21 des WM-Kampfes

== Filme ==
* ''Bobby Fischer Live''. Spielfilm, USA, 2009, Regie: [[Damian Chapa]], Fischer wird von Damian Chapa dargestellt.
* ''Zug um Zug in den Wahnsinn'' (Originaltitel: ''Bobby Fischer Against the World''). Dokumentarfilm, USA/UK, 2011, Regie: [[Liz Garbus]].
* ''[[Bauernopfer – Spiel der Könige]]'' (Originaltitel: ''Pawn Sacrifice''). Spielfilm, USA/Kanada, 2014, Regie: [[Edward Zwick]], Bobby Fischer wird von [[Tobey Maguire]] dargestellt.

== Veröffentlichungen ==
* ''Bobby Fischer's Games of Chess.'' Simon and Schuster, New York 1959, ISBN 0-923891-46-3 (eine Sammlung früher Partien, einschließlich der [[Partie des Jahrhunderts]]).
* ''Bobby Fischer Teaches Chess.'' Bantam, New York 1966.
** ''Bobby Fischer lehrt Schach. Ein programmierter Schachlehrgang.'' Joachim Beyer Verlag, Eltmann 2017, ISBN 978-3-95920-044-8.
* ''My 60 Memorable Games.'' Simon and Schuster, New York 1969. Batsford, London 1995, ISBN 0-7134-7812-8 (bearbeitete Neuausgabe).
** ''Meine 60 denkwürdigen Partien.'' Wildhagen, Hamburg o. J. (ca. 1970).


==Zitat==
''„Er ist im Versteckspiel genauso gut wie im Schach“'' (Freund Jack Collins anlässlich des Untertauchens von Fischer 1992)
== Literatur ==
== Literatur ==
* Frank Brady: ''Bobby Fischer, profile of a prodigy.'' McKay, New York 1973.
* Bobby Fischer: ''Meine 60 denkwürdigen Partien''. Verlag Eduard Wildhagen, Hamburg 1969.
* Yves Kraushaar: ''Bobby Fischer heute. Das Genie zwischen Wunder und Wahnsinn.'' Usus, Schwanden 1977.
* [[Rudolf Teschner]]: ''Fischer gegen Spasski''. Goldmann, München 1972, ISBN 3-442-03312-8
* Reuben Fine: ''Die Psychologie des Schachspielers.'' Mit 2 Briefen von [[Ernest Jones]]. Syndikat, Frankfurt 1982, ISBN 3-8108-0204-2 (darin ''Bobby Fischers Kampf um die Schachweltmeisterschaft. Psychologie und Taktik des Titelwettkampfs'').
* Frank Brady: ''Bobby Fischer, profile of a prodigy''. McKay, New York 1973.
* Haye Kramer, Siep H. Postma: ''Das Schachphänomen Robert Fischer.'' Variant, 2. Auflage, Nederhorst den Berg 1982, ISBN 90-6448-508-9.
* Aleksander Pasternjak: ''Schach-Phänomen Bobby Fischer''. Olms-Verlag, Zürich 1991 (Nachdruck der Ausgabe München 1973), ISBN 3-283-00242-8
* Christiaan M. Bijl: ''Die gesammelten Partien von Robert J. Fischer''. Ijmuiden 1976.
* Christiaan M. Bijl: ''Die gesammelten Partien von Robert J. Fischer.'' Variant, 2. Auflage, Nederhorst den Berg 1986, ISBN 90-6448-515-1.
* Aleksander Pasternjak: ''Bobby Fischer.'' Copress-Verlag, München 1973; Nachdruck als ''Schach-Phänomen Bobby Fischer.'' [[Edition Olms]], Zürich 1991, ISBN 3-283-00242-8.
* Reuben Fine: ''Die Psychologie des Schachspielers''. Syndikat, Frankfurt am Main 1982, ISBN 3-8108-0204-2
* Manfred Mädler: ''Die Rückkehr des Phantoms.'' Mädler, Düsseldorf 1992, ISBN 3-925691-04-9.
* H. Kramer und S.H. Postma: ''Das Schachphänomen Robert Fischer''. 2. Aufl. Nederhorst den Berg 1982.
* Elie Agur: ''Bobby Fischer. His approach to chess''. London 1992 (dt. 2. Aufl. Hollfeld 1996).
* Elie Agur: ''Bobby Fischer. Seine Schachmethode.'' Beyer, Hollfeld 1993, ISBN 3-89168-041-4.
* John Donaldson: ''A Legend On the Road. Bobby Fischer’s 1964 Simul Tour.'' International Chess Enterprises, Seattle 1994, ISBN 1-879479-15-X.
* Robert E. Burger: ''The chess of Bobby Fischer''. San Francisco 1994.
* [[Robert Hübner]]: ''Weltmeister Fischer''. (CD-ROM), [[ChessBase]] 2003, ISBN 3-935602-71-5
* Robert E. Burger: ''The chess of Bobby Fischer.'' San Francisco 1994, ISBN 978-4-87187-455-7.
* Petra Dautov: ''Bobby Fischer – wie er wirklich ist. Ein Jahr mit dem Schachgenie.'' California-Verlag, Darmstadt 1995, ISBN 3-9804281-3-3.
* [[Garri Kimowitsch Kasparow|Garry Kasparov]]: ''My great predecessors''. Part IV, Fischer, London 2004, ISBN 1-85744-395-0
* John Donaldson, Eric Tangborn: ''The Unknown Bobby Fischer.'' International Chess Enterprises, Seattle 1999, ISBN 1-879479-85-0.
* David Edmonds, John Eidinow: ''Wie Bobby Fischer den Kalten Krieg gewann - Die ungewöhnlichste Schachpartie aller Zeiten''. München: DVA, 2005, ISBN 3421056544 - für 2007 als TB angekündigt, S.Fischer Verlag, ISBN 3-596-17168-7 (aus dem Engl. ''Bobby Fischer goes to war'' London: Faber and Faber, 2004, ISBN 0571214118)
* ''[[Karl (Schachzeitschrift)|Karl]]'', Nr. 2/2002 (mit dem Themenschwerpunkt Mythos Fischer).
* Johannes Fischer: [http://www.karlonline.org/202_2.htm ''Schachspieler, Sonderling, Genie.''] In: ''[[Karl (Schachzeitschrift)|Karl]].'' Nr. 2/02, S. 38.
* [[Andrew Soltis]]: ''Bobby Fischer rediscovered.'' Batsford, London 2003, ISBN 0-7134-8846-8.
* Robert Hübner: ''Weltmeister Fischer.'' ChessBase, Hamburg 2003 (CD-ROM), ISBN 3-935602-71-5.
* ders.: ''Materialien zu Fischers Partien.'' Rattmann, 2004, ISBN 3-88086-181-1.
* [[Garri Kimowitsch Kasparow|Garry Kasparow]]: ''My great predecessors. Part IV. Fischer.'' Everyman, London 2004, ISBN 1-85744-395-0.
* Hans Böhm, Kees Jongkind: ''Bobby Fischer. The wandering king.'' Batsford, London 2004, ISBN 0-7134-8935-9.
* Dimitry Plisetsky, Sergey Voronkov: ''Russians versus Fischer.'' Everyman Chess, London 2005, ISBN 978-1-85744-380-6.
* Wolfgang Daniel: ''Robert James Fischer: „Ich wollte unbedingt gewinnen!“ Zitate, Notizen, Stationen und Partien aus dem Leben eines Schachprofis.'' Schneidewind, Halle 2007, ISBN 978-3-939040-16-3.
* David Edmonds, John Eidinow: ''Wie Bobby Fischer den Kalten Krieg gewann. Die ungewöhnlichste Schachpartie aller Zeiten.'' DVA, München 2005, ISBN 3-421-05654-4; Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt 2007, ISBN 978-3-596-17168-2.
* [[Karsten Müller (Schachspieler)|Karsten Müller]]: ''Bobby Fischer: The Career and Complete Games of the American World Chess Champion.'' Russell, Milford 2009, ISBN 978-1-888690-59-0 (deutsch: ''Bobby Fischer. Die Karriere und alle Partien des amerikanischen Schachweltmeisters.'' New In Chess, Alkmaar 2010, ISBN 978-90-5691-339-7).
* [[Helgi Ólafsson]]: ''Bobby Fischer comes home. The final years in Iceland, a saga of friendship and lost illusions''. New In Chess, Alkmaar 2012, ISBN 978-90-5691-381-6.
* Frank Brady: ''Endgame. Bobby Fischer’s remarkable rise and fall from America’s brightest prodigy to the edge of madness.''<ref>Peter Münder: [http://de.chessbase.com/post/neues-ber-bobby ''Neues über Bobby.''] In: ''[[ChessBase|de.chessbase.com]]''. 3. Juli 2011, abgerufen am 2. März 2025.</ref> Crown, New York 2011, ISBN 978-0-307-46390-6 (deutsch: ''Endspiel. Genie und Wahnsinn im Leben der Schachlegende Bobby Fischer.'' Riva, München 2012, ISBN 978-3-86883-199-3).
* Joseph G. Ponterotto: ''A Psychobiography of Bobby Fischer: Understanding the Genius, Mystery, and Psychological Decline of a World Chess Champion.'' Charles C Thomas, Springfield 2012, ISBN 978-0-398-08742-5.
* Dagobert Kohlmeyer: ''Bobby Fischer – Genie zwischen Ruhm und Wahn.'' Joachim Beyer Verlag, Eltmann 2013, ISBN 978-3-940417-18-3.
* [[Jerzy Konikowski]] und Pit Schulenburg: ''Fischers Vermächtnis.'' Joachim Beyer Verlag, Eltmann 2017, ISBN 978-3-95920-046-2.
* Miguel A. Sánchez, Jésus Suárez: ''Fischer in Cuba. The Travels, Adventures and Games of the American Chess Genius in Capablanca’s Land.'' 2 Bände. The Two Bishops, 2019/2020, ISBN 978-0-578-60575-3, ISBN 978-0-578-64510-0.
* John Donaldson: ''Bobby Fischer and his world.'' Siles Press, Los Angeles 2020, ISBN 978-1-890085-19-3.
* [[Jan Timman]]: ''The Unstoppable American. Bobby Fischer’s Road to Reykjavik.'' [[New in Chess]], Alkmaar 2021, ISBN 978-90-5691-979-5.
* Julian Voloj, Willian Wagner: ''Bobby Fischer: eine Schachlegende zwischen Genie und Wahnsinn.'' Knesebeck, München 2022, ISBN 978-3-95728-551-5.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* {{DNB-Portal|118533479}}
* [http://de.chessbase.com/post/robert-james-fischer-1943-2008 ''Robert James Fischer, 1943–2008''], Nachruf von André Schulz auf der Website von [[ChessBase]], 18. Januar 2008.
* [http://www.nytimes.com/2008/01/19/crosswords/chess/19fischer.html ''Bobby Fischer, Troubled Genius of Chess, Dies at 64.''] [[New York Times]], 19. Januar 2008, mit Bilderserie.
* [http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,529536,00.html ''Schachlegende Bobby Fischer: Das jähzornige Genie''], Nachruf von Dennis Kayser, [[Spiegel Online]], 18. Januar 2008.
* {{Webarchiv |url=http://bobbyfischer.net/bobby07.html |text=''The Fischer Story. A Mystery Wrapped in an Enigma'' |wayback=20150902042455}}, Artikel von [[William Lombardy]] (Fischers [[Sekundant (Schach)|Sekundant]] in Reykjavík 1972), [[Sports Illustrated]], 21. Januar 1974.
* [http://www.broeckers.com/Schach&Paranoia.htm ''Schach und Paranoia. Verfolgungswahn und Verschwörungstheorien bei Spielergenies''], Auszüge eines Vortrags von [[Mathias Bröckers]] bei der Veranstaltungsreihe ''Hinter den Spiegeln – Zur Kultur des Spiels und der Schönheit des tiefen Denkens'', [[Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland|Kunsthalle der Bundesrepublik Deutschland]] in Bonn, 30. November 2006.
* [http://www.echecs-photos.be/BobbyFischer-photos/index.html Sammlung von mehr als 600 Fotos von Fischer]
* {{Chessgames|19233}}
* [https://www.chessgames.com/perl/chesscollection?cid=1006829 ''Bobby Fischer: My 30 Memorable Games 1968–1972'']
* [http://www.fischersetur.is/ ''Fischersetur''] (Fischer-Museum in Selfoss, Südisland; englisch/isländisch)
* [https://johannes-fischer.net/blog/2015/03/09/bobby-fischer-buecher-ueber-einen-mythos-2/ Bobby Fischer: Bücher über einen Mythos], Kommentierte Bibliographie von deutschsprachigen Büchern über Fischer
* [http://teleschach.com/aktuelles/bonn-2007.htm Ex-Weltmeister Boris Spasski im Haus der Geschichte am 21. Januar 2007 in Bonn] auf [[Teleschach]] (Fotos, zwei Videofilme und Bericht)


== Einzelnachweise ==
*[http://www.schachecke.de/weltmeister/weltmeister2/fischer/fischer.html Robert James (Bobby) Fischer]
<references responsive />
*[http://www.karlonline.org/202_2.htm Bobby Fischer: Schachspieler, Sonderling, Genie]
*[http://home.att.ne.jp/moon/fischer/ Fischers umstrittenes Internet-Podium] (englisch)
*[http://www.bobby-fischer.net/ Bobby Fischer Unofficial Home Page]
*[http://bobbyfischer.net/ Interaktive Bobby Fischer Fan Site] (englisch)
*[http://www.chlodwig.com/Fischer/Fischer-Story.htm The Fischer Story]
*[http://www.wtharvey.com/fisc.html 65 entscheidende Positionen von seinen Spielen (engl.)]
*[http://www.sueddeutsche.de/panorama/artikel/230/36194/ Vom Schachweltmeister zum Flüchtling] (Artikel in der [[Süddeutsche Zeitung|SZ]])
*[http://www.chessbase.de/events/events.asp?pid=422 FBI versus Fischer - Hintergründe zur jahrelangen Bespitzelung durch den US-Geheimdienst]
*{{PND|118533479}}


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{{Personendaten
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|NAME=Fischer, Bobby
[[bg:Боби Фишер]]
|ALTERNATIVNAMEN=Fischer, Robert James
[[bs:Robert Fischer]]
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Aktuelle Version vom 13. Mai 2025, 06:41 Uhr

Foto 1960
Fischer bei der Schacholympiade 1960 in Leipzig
Name Robert James Fischer
Verband Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Geboren 9. März 1943
Chicago, USA
Gestorben 17. Januar 2008
Reykjavík
Titel Internationaler Meister (1957)
Großmeister (1958)
Weltmeister 1972–1975
Beste Elo‑Zahl 2785 (Juli 1972) (Elo-Zahl)
2895 (Oktober 1971) (historische Elo-Zahl)

Robert James „Bobby“ Fischer (* 9. März 1943[1][2] in Chicago, Illinois; † 17. Januar 2008 in Reykjavík, Island) war ein US-amerikanischer Schachspieler. Er war von 1972 bis 1975 der 11. Schachweltmeister. Als 16-Jähriger nahm er am Kandidatenturnier teil, dessen Sieger den Weltmeister herausfordern durfte. Den Titel gewann er 1972 in einem als Match des Jahrhunderts bezeichneten Wettkampf gegen Boris Spasski.

Danach zog sich Fischer vom Turnierschach zurück. Als er 1975 gegen den sowjetischen Herausforderer Anatoli Karpow nicht antrat, entzog der Weltschachbund (FIDE) Fischer den Weltmeistertitel. Es folgte nur noch ein einziger öffentlicher Schachauftritt 1992 in einem privat organisierten Wettkampf gegen Spasski. Fischer äußerte sich wiederholt antiamerikanisch und antisemitisch. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Island, dessen Staatsbürgerschaft er angenommen hatte. Angesichts seiner unbestrittenen Leistungen gilt Fischer als eine herausragende Gestalt der Schachgeschichte.

Leben und Karriere

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Herkunft und Jugend

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Robert „Bobby“ Fischer kam als Kind von Regina Fischer, geborene Wender (1913–1997), zur Welt. Seine Mutter, die in Zürich als Kind jüdischer[3], aus Polen[4] stammender Eltern geboren und in den USA aufgewachsen war, studierte in den 1930er Jahren in Moskau Medizin. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs kehrte sie in die USA zurück. Juristischer Vater Fischers war Reginas deutscher Ehemann, der Biophysiker Hans-Gerhardt Fischer, den sie 1933 in Moskau geheiratet hatte und von dem sie sich 1945 scheiden ließ. Nach Spekulationen, die sich auf Berichte des FBI stützen, war vielleicht aber nicht er Fischers biologischer Vater, sondern der ungarische Ingenieurwissenschaftler Paul Neményi, der in der Zeit vor Fischers Geburt eine enge Beziehung mit Regina Fischer hatte und ihr später regelmäßig Geld überwies.[5][6]

Zusammen mit seiner fünf Jahre älteren Schwester Joan wuchs Fischer im New Yorker Stadtteil Brooklyn in sehr ärmlichen Verhältnissen bei seiner alleinerziehenden Mutter auf, die als Krankenschwester arbeitete und aufgrund ihrer kommunistischen Weltanschauung unter Dauerbeobachtung durch das FBI stand.[7] Die US-amerikanische Journalistin Joan Rodker, die mit Regina Fischer seit den 1930er Jahren befreundet war und über viele Jahre im Briefwechsel mit ihr stand, beschrieb die Mutter von Bobby Fischer als „glühende Kommunistin“ und begeisterte Anhängerin der Sowjetunion, was bei ihrem Sohn dann eine starke Aversion gegen den Sowjetkommunismus erzeugt und seine dauerhafte antisowjetische und antikommunistische Haltung zur Folge gehabt habe.[8] Hans-Gerhardt „Gerardo“ Fischer,[4] der im Spanischen Bürgerkrieg auf Seiten der Republikaner gekämpft hatte, war zwar offiziell der Vater von Bobby Fischer, jedoch lebten Gerardo und Regina laut FBI sehr wahrscheinlich schon seit 1939 getrennt, da Regina in diesem Jahr mit ihrer 1938 in Moskau zur Welt gekommenen Tochter in die USA zurückgekehrt war und Hans-Gerhardt Fischer nach Erkenntnissen des FBI niemals in die USA einreiste.[7][4][8] Bobby Fischer dürfte demnach seinen angeblich leiblichen Vater zumindest während seiner Kindheit nicht persönlich kennengelernt haben. Gerardo Fischer lebte dem FBI zufolge seit mindestens 1945 in Chile.[9]

Hingegen bestand sehr wohl Kontakt zu Paul Neményi, dem Freund, den Regina 1942 kennengelernt hatte. Dieser bezahlte durchgängig Unterhalt für Bobby mit Ausnahme eines Jahres (1947/48) und beklagte sich gegenüber Sozialarbeitern bitterlich über die Erziehungsmethoden von Regina. Er sah wohl ernsthaft das Kindeswohl gefährdet, denn bei einem dieser Gespräche brach er in Tränen aus.[10][7] Neményi wurde allerdings auch vom FBI überwacht, weil er durch sowjetfreundliche Äußerungen aufgefallen war.[7] Ein Psychiater bezeichnete Regina 1943 als „paranoid“.[7] Möglicherweise hatte dieser aber nicht berücksichtigt, dass die werdende Mutter von Bobby schon seit dem 19. Oktober 1942 vom FBI beobachtet wurde.[11] Noch 1958 wurde sie vom FBI verdächtigt, eine Agentin Moskaus zu sein.[12] Die Überwachung endete erst 1973.[7]

Die Schachregeln erlernte Bobby Fischer mit sechs Jahren zusammen mit seiner älteren Schwester Joan, die jedoch im Gegensatz zu ihrem Bruder bald das Interesse an dem Spiel verlor. Sein erster Trainer war Carmine Nigro, der Vorsitzende des Brooklyn Chess Club.[13] Im Jahre 1955 nahm Fischer erstmals an der Jugendmeisterschaft der USA teil, konnte sich aber noch nicht im Vorderfeld platzieren. Von 1956 bis 1958 trainierte er viel mit John W. Collins, der auch als Mentor anderer Nachwuchstalente wie William Lombardy und Robert Byrne gilt. Der Psychoanalytiker und ehemalige Weltklassespieler Reuben Fine, der Fischer in dieser Zeit kennenlernte, attestierte ihm später schwerwiegende, aus familiären Konflikten resultierende psychische Probleme, die zu Verhaltensauffälligkeiten führten. Laut Fine bot das Schachspiel Fischer die Möglichkeit, sich mittels seiner Erfolge für erlittene Kränkungen zu rächen und Machtphantasien auszuleben.[14] Auch das FBI war schon 1958 zu dem Schluss gekommen, dass zwischen Mutter und Sohn ein tiefgehender Konflikt schwelen müsse, der Bobby Fischer anscheinend dazu brachte, gegen alles zu rebellieren, was von seiner Mutter kam.[15]

Aufstieg zum Schachgipfel

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Bereits als Dreizehnjähriger wurde Fischer der Schachöffentlichkeit durch die sogenannte „Partie des Jahrhunderts“ am 17. Oktober 1956 gegen Donald Byrne bekannt.[16] 1957 wurde Fischer von der FIDE zum Internationalen Meister ernannt. Im Alter von 14 Jahren war er am 8. Januar 1958[17] das erste Mal US-Champion[18] – der bis dahin jüngste. Zwischen 1958 und 1967 gewann er den Titel bei allen seinen acht Teilnahmen, 1964 gelang es ihm sogar, alle elf Partien zu gewinnen. 1958 brach er mit 15 Jahren seine von ihm als nutzlos empfundene Schulausbildung an der Erasmus Hall High School in Brooklyn ab, um sich ganz dem Schach zu widmen. Der internationale Durchbruch gelang Fischer mit seinem geteilten fünften Platz beim Interzonenturnier in Portorož im August/September 1958. Er qualifizierte sich damit für das WM-Kandidatenturnier 1959; außerdem wurde ihm für seinen Erfolg der Titel eines Großmeisters verliehen.[19] Beim 5. Rosenwald-Turnier in New York im Dezember 1958, der US-Meisterschaft, besiegte Fischer zum ersten Mal Samuel Reshevsky, wobei er schon nach elf Zügen eine Gewinnstellung erlangte, und wurde erneut Turniersieger.

Beim internationalen Turnier in Zürich 1959 besiegte Fischer mit dem Esten Paul Keres das erste Mal einen sowjetischen Großmeister. Das Kandidatenturnier 1959 in Jugoslawien beendete er im Alter von 16 Jahren auf dem fünften Rang; gegen den späteren Weltmeister Michail Tal verlor er alle vier Partien. Beim internationalen Turnier in Mar del Plata im April 1960 gewann Fischer alle Partien bis auf zwei, u. a. bezwang er Erich Eliskases. Im November 1960, während der Schacholympiade in Leipzig, antwortete Fischer auf die Frage eines Journalisten, wann er glaube, Weltmeister werden zu können: „Vielleicht 1963.“ Im A-Finale dieser Schacholympiade schlug er mit Max Euwe zum ersten Mal einen früheren Weltmeister. Im Sommer 1961 spielte er einen Wettkampf gegen Samuel Reshevsky, der nach elf Partien bei einem unentschiedenen Stand von 5½:5½ abgebrochen wurde. Das anschließende Turnier in Bled gewann Michail Tal mit 14½ Punkten aus 19 Partien, einen Punkt vor dem ungeschlagenen Fischer, der die Partie gegen den Turniersieger gewonnen hatte.[20] Bei seinem zweiten Kandidatenturnier, Curaçao 1962, belegte Fischer jedoch nur den vierten Platz. Er beschuldigte die teilnehmenden sowjetischen Spieler, untereinander abgesprochene Remispartien gespielt zu haben, um ihre Kräfte dadurch für den Kampf gegen ihn zu schonen. Diese Kritik führte später dazu, dass die FIDE den Modus für Kandidatenturniere änderte und Zweikämpfe anstelle von Rundenturnieren einführte.

In den folgenden Jahren zog sich Fischer weitgehend vom Turnierschach zurück.[21][22] 1965 verweigerte die US-Regierung Fischer das Visum für die Teilnahme am Capablanca-Gedenkturnier in Havanna. Deshalb spielte er von New York aus, und die Züge wurden per Fernschreiber übermittelt. Den Piatigorsky-Cup 1966 in Santa Monica gewann Boris Spasski mit 11½ Punkten aus 18 Partien, einem halben Punkt vor Fischer und 1½ Punkten vor Bent Larsen.

Fischers nächster Anlauf zur Weltmeisterschaft fand 1967 beim Interzonenturnier in Sousse statt. Er führte nach acht Runden ungeschlagen vor dem späteren Turniersieger Bent Larsen und Samuel Reshevsky, die bis dahin nur sechs Punkte erspielt hatten. Er unterbrach das Turnier für zwei Runden durch Nichtantreten, stieg dann wieder in den Turnierablauf ein, siegte zwei weitere Male (u. a. gegen Reshevsky) und stieg, nachdem die Streitigkeiten mit den Organisatoren nicht beigelegt wurden, dann endgültig aus dem Turnier aus.[23] Damit scheiterte auch dieser Anlauf auf den Weltmeisterschaftstitel schon im Vorfeld. Viktor Kortschnoi schrieb über Fischers Beharren auf besondere, nur für ihn akzeptable Turnierbedingungen in seinem 2004 erschienenen Buch Mein Leben für das Schach: „Die Schachspieler der ganzen Welt sind ihm zu Dank verpflichtet, dass Schach diese Popularität erreicht hat, dass die Preise in Turnieren erhöht wurden und dass es in Dutzenden Ländern möglich geworden ist, sich als Schachprofi zu betätigen.“[24]

Partieformular Fischers von der Schacholympiade 1970 in Siegen gegen Miguel Najdorf
Bobby Fischer (1972)

Im September 1970 nahm er an der Schacholympiade teil und holte 10 Punkte aus 13 Partien.[25][26][27][28] Im folgenden Qualifikationszyklus für die Weltmeisterschaft setzte sich Fischer durch. 1970 gewann er überlegen das Interzonenturnier in Palma de Mallorca und 1971 die anschließenden Kandidatenwettkämpfe gegen Mark Taimanow, Bent Larsen und Tigran Petrosjan. Im Viertelfinale gegen Taimanow und im Halbfinale gegen Larsen gewann er jeweils mit dem Ergebnis von 6:0. Auch den Ex-Weltmeister Petrosjan schlug er im Finale deutlich mit 6½:2½. Fischer gelang es in diesem Zyklus, 20 Partien nacheinander zu gewinnen: zunächst die letzten sieben Runden in Palma de Mallorca, dann sechs Partien gegen Taimanow, anschließend sechs Partien gegen Larsen und schließlich die erste Partie gegen Petrosjan. Den Titel des Schachweltmeisters errang er 1972 in Reykjavík gegen Boris Spasski in einem Wettkampf, der auch als „Match des Jahrhunderts“ bekannt geworden ist. Obwohl der Zweikampf wegen Fischers oft Aufsehen erregenden exzentrischen Verhaltens mehrfach kurz vor dem Scheitern stand und er sogar eine Partie wegen Nichtantritts durch Schiedsrichterentscheidung kampflos verlor, gewann er schließlich nach 21 Partien mit 12½:8½. Die Vorentscheidung fiel in der 13. Matchpartie,[29] als es Fischer mit Schwarz gelang, ein Endspiel mit Turm und fünf Bauern gegen Turm, Läufer und Bauer nach hartem Kampf zu gewinnen. Es bedurfte allerdings einiger Überredungskunst, um Fischer überhaupt zum Spielen zu bewegen: Der damalige Nationale Sicherheitsberater und spätere US-Außenminister Henry Kissinger rief ihn an, um ihn von der Teilnahme am WM-Kampf zu überzeugen. Außerdem verdoppelte der britische Millionär Jim Slater das Preisgeld.[30]

Fischer als Schachweltmeister

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Fischers Triumph löste einen Schachboom aus, nicht zuletzt in den USA. Trotzdem lehnte er selbst alle Angebote ab, an weiteren Turnieren oder öffentlichen Schaukämpfen teilzunehmen. 1974 verbreitete sich das Gerücht, er werde seinen Titel nicht verteidigen. Als Anatoli Karpow als Gewinner der Kandidatenwettkämpfe feststand, veröffentlichte Fischer einen 179 Punkte umfassenden Forderungskatalog für den Titelkampf 1975. Die FIDE akzeptierte nahezu sämtliche Bedingungen. Umstritten blieb jedoch Fischers Verlangen, den geplanten Wettkampf so auszulegen, dass derjenige Sieger sein solle, der als Erster zehn Partien gewonnen habe. Da Remispartien nicht gezählt werden sollten, wäre die Dauer eines solchen Wettkampfs unabsehbar gewesen. Weiter verlangte Fischer, beim Stand von 9:9 solle der amtierende Weltmeister seinen Titel behalten. Das hätte bedeutet, dass der Herausforderer mit zwei Punkten Vorsprung gewinnen müsste, um Weltmeister zu werden. Als klar war, dass diese Forderung nicht erfüllt werden würde, zerschlugen sich die Verhandlungen endgültig.[31]

So wurde Fischer am 3. April 1975 der Weltmeistertitel der FIDE aberkannt.[32] Karpow, gegen den er niemals eine Partie gespielt hatte, wurde zu seinem Nachfolger ausgerufen. Nach dem Match von Reykjavík 1972 spielte Fischer insgesamt fast zwanzig Jahre lang keine Turnierpartie mehr. Dennoch betrachtete sich Fischer in der Folgezeit unverändert als Schachweltmeister, da ihn niemand in einem Weltmeisterschaftskampf geschlagen hatte.

Wettkampf 1992 gegen Spasski

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Ein kurzes Comeback feierte Fischer 1992, als er in Jugoslawien während des Bosnienkrieges unter großem Medieninteresse ein inoffizielles Match gegen seinen alten Rivalen und Freund Boris Spasski mit 17,5:12,5 gewann und dafür 3,65 Mio. US-Dollar erhielt.[33] Die Insel Sveti Stefan, auf der die erste Hälfte des Wettkampfs stattfand, gehörte dem Chef der jugoslawischen Privatbank Jugoskandik, Jezdimir Vasiljević.

Damit verstieß Fischer gegen das damals von US-Präsident George H. W. Bush verkündete Wirtschaftsembargo gegen Jugoslawien. Wegen dieses Sanktionsbruchs wurde Fischer anschließend von den US-Behörden mit Haftbefehl gesucht; ihm drohten in den USA bis zu zehn Jahre Haft und eine Geldstrafe bis zu 250.000 Dollar. Fischer reiste daraufhin nie mehr in die USA.

Allerdings wurde Fischer trotz des Haftbefehls von den amerikanischen Behörden lange Zeit nicht international zur Fahndung ausgeschrieben. So wurde ihm noch 1997 von der amerikanischen Botschaft in Bern in der Schweiz ein neuer Pass ausgestellt und Jahre später – für weitere Visa-Stempel – neue Seiten in das Dokument eingefügt.[34]

Fischer als Weltenbummler

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Von 1975 bis 2004 wechselte Fischer häufig seinen Wohnort, der der Öffentlichkeit meist unbekannt blieb. Er lebte unter anderem in Pasadena, San Francisco und Budapest. Zwischen 1975 und 1992 soll er der New York Times zufolge hauptsächlich im Süden Kaliforniens, in preiswerten Unterkünften in der Gegend von Los Angeles, gewohnt haben.[35] Im Herbst 1990 hielt er sich für drei Monate im Hotel Pulvermühle bei Waischenfeld in der Fränkischen Schweiz auf.[36] Von 2000 bis 2005 lebte Fischer hauptsächlich in Japan, hielt sich aber zeitweise auch auf den Philippinen auf.

Antirussische Äußerungen und Misogynie

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Als sich Bobby Fischer 1958 zwecks Schachspielen in Moskau aufhielt, verlangte er gegen den amtierenden Schachweltmeister Michail Botwinnik antreten zu dürfen, was ihm verwehrt wurde. Er beschimpfte später die Verantwortlichen als „Russian pigs“ und fügte hinzu, dass er die russische Gastfreundschaft und die Russen insgesamt nicht möge.[37]

Einige Jahre später sagte er mit 19 Jahren in einem Interview: „Alle Frauen sind schwach. Sie sind dumm im Vergleich zu Männern. Frauen sollten kein Schach spielen. Sie verlieren jedes Spiel gegen einen Mann.“[37]

Antisemitismus und Antiamerikanismus

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Fischer (rechts sitzend) mit Gregor und Jacqueline Piatigorsky und Bent Larsen (links) beim Piatigorsky-Cup (1966)

Fischer äußerte sich wiederholt antisemitisch und antiamerikanisch. Er setzte alles daran, trotz seiner jüdischen Vorfahren nicht als Jude angesehen zu werden. So schrieb er etwa den Herausgebern der Encyclopaedia Judaica 1984, man solle seine Biografie aus der Enzyklopädie streichen.[38] Garri Kasparow führte den Beginn seiner antisemitischen Einstellung auf das Jahr 1961 zurück, als sich Fischer in seinem von Jacqueline Piatigorsky gesponserten Wettkampf gegen Samuel Reshevsky benachteiligt gefühlt und eine jüdische Verschwörung gegen sich vermutet habe.[39] Pál Benkő berichtete jedoch, dass Fischer bereits 1958 ihm gegenüber gesagt habe, Adolf Hitler sei ein „toller Kerl“ („great guy“) gewesen. Später sei er von dieser Meinung jedoch wieder abgerückt und habe stattdessen vermutet, dass Hitler selbst Jude gewesen sei.[40] Zudem war er der Ansicht, es gebe eine jüdische Verschwörung, die die Weltherrschaft anstrebe und reihenweise christliche Kinder ermorde.[38] Seit 1999 leugnete Fischer offen den Holocaust.[41]

Nach seinem Sieg 1972 in Reykjavik schlug Fischer eine Einladung des damaligen US-Präsidenten Richard Nixon ins Weiße Haus aus, indem er einfach fernblieb.[42]

Am 11. September 2001 äußerte sich Fischer in Tokio in einem Radiointerview mit Bombo Radyo Philippines lobend über die Terroranschläge dieses Tages und kritisierte die US-amerikanische Außenpolitik der letzten Jahrhunderte.[33][43] Infolge dieses Interviews wurde Fischer aus dem US-Schachverband ausgeschlossen.

Verhaftung in Japan und Einbürgerung in Island

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Nach Angaben seiner langjährigen Lebensgefährtin und späteren Ehefrau Miyoko Watai (Internationale Meisterin (WIM)) hatte Fischer bereits seit dem Jahr 2000 in Japan gelebt.[34] Seinen durch ein Touristenvisum zeitlich begrenzten, aber legalen Aufenthalt in Japan erneuerte er regelmäßig dadurch, dass er alle drei Monate jeweils kurz ausreiste, etwa nach Manila, um bei der Wiedereinreise nach Japan ein neues Touristenvisum zu erhalten.[44]

Doch erst als 2004 die US-amerikanische Botschaft in Japan die dortige Einwanderungsbehörde darüber informierte, dass Fischers Reisepass vom Außenministerium in Washington für ungültig erklärt worden war und gegen Fischer ein Haftbefehl des Bezirksgerichts im District of Columbia vom 15. Dezember 1992 vorliege, kam es am 13. Juli 2004 zur Verhaftung von Bobby Fischer.[34][45] Dieser bestritt jedoch, dass sein Pass ungültig sei, und widersetzte sich der Verhaftung. Später bezeichnete er in einem Interview das Vorgehen der US-Behörden als gesetzeswidrig.[46]

Fischer wurde nach seiner Festnahme in Ushiku bei Tokio inhaftiert. Im weiteren Verlauf klagten die USA ihn wegen Steuerhinterziehung an und versuchten, auf diesem Weg die Abschiebung aus Japan zu erwirken.[47][48] Seine langjährige Lebensgefährtin Miyoko Watai, die auch Generalsekretärin des japanischen Schachverbandes war, initiierte eine internationale Kampagne mit dem Ziel seiner Freilassung. Während Fischer noch in Haft war, heiratete er Watai am 17. August 2004.[49][50] Im März 2005 ließ er sich mit seiner Ehefrau in Island nieder, wo er politisches Asyl und die isländische Staatsbürgerschaft erhielt. Ein Sprecher des isländischen Außenministeriums teilte in diesem Zusammenhang mit, die Einbürgerung sei als „rein humanitäre Geste“ zu werten und impliziere keinesfalls die Unterstützung von Fischers politischen Ansichten.[51]

Letzte Jahre in Reykjavík

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Der Grabstein Bobby Fischers auf Island (2009)

Als Fischer in Island ankam, war er in schlechter gesundheitlicher Verfassung. Er führte dort ein Leben abseits der Medien und fühlte sich weiterhin verfolgt. Außerhalb seiner Wohnung besuchte er gelegentlich Restaurants und Cafés sowie regelmäßig das Antiquariat Bókin.[52][53] Der Inhaber einer Elfenschule, in der isländische Folklore gesammelt und erforscht wird, sprach nach eigenen Aussagen mit Fischer über paranormale Phänomene und Verschwörungstheorien und wurde sein Vertrauter.[54]

Fischer wurde wegen Nierenversagens ins Krankenhaus eingewiesen, wo er eine lebensverlängernde Dialyse ablehnte.[53] Kurz vor seinem Tod verlangte er nach einem Foto seiner Mutter, das er in der Hand hielt, als er am 17. Januar 2008 im Krankenhaus Landspitali in Reykjavík starb.[55][56]

Fischer wurde bei der Kirche Laugardælir, nahe der Stadt Selfoss, beerdigt. An der katholischen Beerdigungszeremonie nahmen auf Fischers Wunsch nur fünf Personen teil: seine Frau Miyoko und die befreundete Familie Garðar Sverrissons, die im selben Haus lebte.[44] Garðar Sverrissons Frau Kristín, eine Krankenschwester, betreute Fischer auch vor seinem Tod.[53]

Fischer hinterließ ein Vermögen von gut zwei Millionen Dollar, aber kein Testament. Mehrere Parteien erhoben Ansprüche auf das Erbe, darunter seine Witwe Miyoko Watai, die beiden Söhne seiner Schwester Joan, der US-amerikanische Staat und Marilyn Young, die behauptete, Fischer sei der Vater ihrer 2002 geborenen Tochter Jinky. Auf Beschluss des isländischen Obersten Gerichtshofes Hæstiréttur wurde er im Juli 2010 exhumiert, damit anhand einer Gewebeprobe ein Vaterschaftstest vorgenommen werden konnte.[57] Er fiel negativ aus; Jinky ist demnach nicht Fischers Tochter.[58] Im März 2011 bestätigte das Bezirksgericht von Reykjavík, dass Watai und Fischer seit 2004 verheiratet waren, und erkannte sie als Alleinerbin an. Seine Neffen wurden dazu verurteilt, Watais Prozesskosten in Höhe von über 6,6 Millionen ISK (damals etwa 41.000 Euro) zu übernehmen.[59][60]

Bücher und Erfindungen

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Fischers 1969 erschienenes Buch My 60 Memorable Games (dt. Meine 60 denkwürdigen Partien) gilt noch heute als eines der besten Schachbücher. Ursprünglich sollte das Werk My Life In Chess heißen; diesen Titel behielt er sich jedoch für eine geplante, aber dann doch nie erschienene Autobiografie vor. Er arbeitete drei Jahre lang an den Analysen; die Einführungstexte zu den einzelnen Partien wurden von Larry Evans geschrieben. Im Gegensatz zu den Partiesammlungen vieler anderer Großmeister nahm er nicht nur Gewinnpartien auf. 1995 erschien im Verlag Batsford eine Neuausgabe in algebraischer Notation, die wegen unautorisierter Textänderungen heftig kritisiert wurde.[61] 2004 veröffentlichte Robert Hübner das Buch Materialien zu Fischers Partien, in dem er die Analysen Fischers einer eingehenden Überprüfung unterzieht.

Bereits 1966 hatte Fischer zusammen mit Donn Mosenfelder und Stuart Margolies das Lehrbuch Bobby Fischer Teaches Chess (dt. Bobby Fischer lehrt Schach) verfasst. Es ist nach dem Prinzip des Programmierten Lernens aufgebaut und besteht aus 275 Mattaufgaben, die der Leser selbständig lösen soll. Auf erläuternden Text und Schachnotation wird verzichtet, die Lösungen werden durch Pfeile auf den Schachdiagrammen angegeben. Bis heute wurden über eine Million Exemplare verkauft; damit ist es das bisher kommerziell erfolgreichste Schachbuch. In Deutschland wurde 2003 eine Neuauflage veröffentlicht.

1982 veröffentlichte Fischer im Selbstverlag eine Broschüre I was Tortured in the Pasadena Jailhouse! (dt. Wie ich im Gefängnis von Pasadena gefoltert wurde), in der er Foltervorwürfe gegen US-amerikanische Polizisten erhebt, die ihn aufgrund einer Verwechslung mit einem Bankräuber für zwei Tage inhaftiert hatten.[62]

Ein 1988 erschienenes und 1993 auch verfilmtes Buch Searching for Bobby Fischer handelt nicht von ihm, sondern von der Schachkarriere des Nachwuchstalents Joshua Waitzkin. Fischer, der keine Zustimmung zu diesem Titel gegeben hatte, war der Meinung, sein Name sei nur zu Werbezwecken missbraucht worden.

Eine von Fischer propagierte neue Art des Schachs ist das Schach960, ursprünglich „Fischer-Random-Chess“ genannt, das der „Eröffnungstheorielastigkeit“ des modernen computergestützten Schachs entgegenwirkt.

Außerdem entwickelte er eine mittlerweile weit verbreitete elektronische Schachuhr, bei der die Spieler für jeden ausgeführten Zug zusätzliche Bedenkzeit zu dem Grundkontingent erhalten („Fischer delay“). Dadurch wird extreme Zeitnot vermieden. Fischer meldete diese Uhr im August 1988 zum Patent an, wegen nicht bezahlter Gebühren endete der Patentschutz jedoch im November 2001.[63]

Fischer galt als hervorragender Kämpfer wie Taktiker. Er war bekannt dafür, dass er ein Remis möglichst vermied und Schach entschlossen und offensiv spielte. Einige führende Spieler bezeichnen ihn als den bisher besten Spieler.[64]

Fischer verwendete fast immer die gleichen Eröffnungen. Trotz dieser Vorhersehbarkeit war es schwer für den Gegner, dies zu nutzen, da er ein sehr umfangreiches Wissen in diesen Eröffnungen hatte.[65] Mit den weißen Steinen spielte Fischer im Laufe seiner Karriere fast ausschließlich 1. e4.[66] Mit den schwarzen Steinen spielte Fischer die Najdorf-Variante der Sizilianischen Verteidigung gegen 1. e4 und die Königsindische Verteidigung als auch die Grünfeld-Indische Verteidigung gegen 1. d4. Selten wagte er die Nimzowitsch-Indische Verteidigung.[67]

Fischer hatte eine ausgezeichnete Technik im Endspiel. Der Internationale Meister Jeremy Silman zählt ihn zu den fünf besten Endspieltechnikern. Das Endspiel mit Turm, Läufer und Bauer gegen Turm, Springer und Bauer wird auch als „Fischer-Endspiel“ bezeichnet.

Fischer erhielt in den Jahren 1970 bis 1972 jeweils den Schach-Oscar.

Am 19. September 2024 wurde Fischer bei den FIDE 100 Awards in Budapest posthum gleich zweimal geehrt: Meine 60 denkwürdigen Partien wurde als „bestes Buch“, das Weltmeisterschaftsmatch Spassky–Fischer 1972 als „bestes FIDE-Turnier“ ausgezeichnet.[68]

Die höchste historische Elo-Zahl in der Schachgeschichte wurde für Bobby Fischer berechnet; im Oktober 1971 betrug sie 2895.[69] Magnus Carlsen erreichte im Mai 2014 mit 2882 Punkten die höchste Elo-Zahl seit deren Einführung 1970 durch die FIDE als „FIDE rating system“.

Bobby Fischer weist mit 19 bzw. 20 gewonnenen Partien die längste Siegesserie in Meisterpartien auf:[70] Im Rahmen der Weltmeisterschaft 1972, die schließlich im Finale gegen Boris Spassky gipfelte, gewann Fischer 20 Spiele gegen die Elite-Konkurrenz. Die Serie begann beim Interzonenturnier von Palma de Mallorca 1970, als er die letzten sieben Partien in Folge gewann. Da Oscar Panno zu seiner Partie gegen Fischer nicht antrat, entschieden sich jedoch manche Schachhistoriker, diese Partie nicht zu zählen. Fischer gewann das Interzonenturnier mit 18,5 Punkten vor den geteilten Zweiten Bent Larsen, Efim Geller und Robert Hübner mit 15 Punkten aus 23 Spielen. Sein nächstes Turnier war das Kandidatenturnier 1971. Dort besiegte Fischer Mark Jewgenjewitsch Taimanow und Bent Larsen jeweils mit 6:0.[71][72] In der nächsten Runde gewann Fischer gegen Tigran Petrosjan ebenfalls die erste Partie und erst durch eine Niederlage in der zweiten Partie wurde die Serie beendet. Nach drei Remis-Partien gewann Fischer vier Partien in Folge und besiegte Petrosjan mit 6,5:2,5.[73] Petrosjan galt als einer der größten Defensivspieler der Schachgeschichte. Danach – in der Schachweltmeisterschaft 1972 – krönte Fischer diese Leistungen mit einem 12,5:8,5-Sieg über Boris Spassky und errang den Titel des Schachweltmeisters.[74]

Die „FIDE Rating List“ führte im Januar 1971 die Spieler mit diesen Elo-Zahlen: Robert James Fischer (USA) – 2740, Boris Spassky (URS) – 2690, Tigran Petrosjan (URS) – 2640, Bent Larsen (DEN) – 2660, Mark Jewgenjewitsch Taimanow (URS) – 2590, Robert Hübner (GER) – 2590.[75]

Die „FIDE Rating List“ führte im Juli 1972 die Spieler mit diesen Elo-Zahlen: Robert James Fischer (USA) – 2785, Boris Spassky (URS) – 2660, Tigran Petrosjan (URS) – 2645, Bent Larsen (DEN) – 2625, Mark Jewgenjewitsch Taimanow (URS) – 2590, Robert Hübner (GER) – 2590.[76]

Fischer erwähnte in mehreren Interviews, dass es sein Traum sei, in einem Haus zu leben, das „exakt wie ein (Schach-)Turm gebaut“ sei.[77] In Anspielung auf dieses Zitat schrieb die englische Post-Rock-Band I Like Trains den Song A Rook House for Bobby,[78] in dem die Lebensgeschichte Fischers künstlerisch verarbeitet wird. Die Hip-Hop-Band Hilltop Hoods erwähnt ihn 2014 in ihrem Lied Cosby Sweater mit den Worten „I feel like Bobby Fischer. Always four moves ahead of.“

Bekannte Partien

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Veröffentlichungen

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  • Bobby Fischer's Games of Chess. Simon and Schuster, New York 1959, ISBN 0-923891-46-3 (eine Sammlung früher Partien, einschließlich der Partie des Jahrhunderts).
  • Bobby Fischer Teaches Chess. Bantam, New York 1966.
    • Bobby Fischer lehrt Schach. Ein programmierter Schachlehrgang. Joachim Beyer Verlag, Eltmann 2017, ISBN 978-3-95920-044-8.
  • My 60 Memorable Games. Simon and Schuster, New York 1969. Batsford, London 1995, ISBN 0-7134-7812-8 (bearbeitete Neuausgabe).
    • Meine 60 denkwürdigen Partien. Wildhagen, Hamburg o. J. (ca. 1970).
  • Frank Brady: Bobby Fischer, profile of a prodigy. McKay, New York 1973.
  • Yves Kraushaar: Bobby Fischer heute. Das Genie zwischen Wunder und Wahnsinn. Usus, Schwanden 1977.
  • Reuben Fine: Die Psychologie des Schachspielers. Mit 2 Briefen von Ernest Jones. Syndikat, Frankfurt 1982, ISBN 3-8108-0204-2 (darin Bobby Fischers Kampf um die Schachweltmeisterschaft. Psychologie und Taktik des Titelwettkampfs).
  • Haye Kramer, Siep H. Postma: Das Schachphänomen Robert Fischer. Variant, 2. Auflage, Nederhorst den Berg 1982, ISBN 90-6448-508-9.
  • Christiaan M. Bijl: Die gesammelten Partien von Robert J. Fischer. Variant, 2. Auflage, Nederhorst den Berg 1986, ISBN 90-6448-515-1.
  • Aleksander Pasternjak: Bobby Fischer. Copress-Verlag, München 1973; Nachdruck als Schach-Phänomen Bobby Fischer. Edition Olms, Zürich 1991, ISBN 3-283-00242-8.
  • Manfred Mädler: Die Rückkehr des Phantoms. Mädler, Düsseldorf 1992, ISBN 3-925691-04-9.
  • Elie Agur: Bobby Fischer. Seine Schachmethode. Beyer, Hollfeld 1993, ISBN 3-89168-041-4.
  • John Donaldson: A Legend On the Road. Bobby Fischer’s 1964 Simul Tour. International Chess Enterprises, Seattle 1994, ISBN 1-879479-15-X.
  • Robert E. Burger: The chess of Bobby Fischer. San Francisco 1994, ISBN 978-4-87187-455-7.
  • Petra Dautov: Bobby Fischer – wie er wirklich ist. Ein Jahr mit dem Schachgenie. California-Verlag, Darmstadt 1995, ISBN 3-9804281-3-3.
  • John Donaldson, Eric Tangborn: The Unknown Bobby Fischer. International Chess Enterprises, Seattle 1999, ISBN 1-879479-85-0.
  • Karl, Nr. 2/2002 (mit dem Themenschwerpunkt Mythos Fischer).
  • Johannes Fischer: Schachspieler, Sonderling, Genie. In: Karl. Nr. 2/02, S. 38.
  • Andrew Soltis: Bobby Fischer rediscovered. Batsford, London 2003, ISBN 0-7134-8846-8.
  • Robert Hübner: Weltmeister Fischer. ChessBase, Hamburg 2003 (CD-ROM), ISBN 3-935602-71-5.
  • ders.: Materialien zu Fischers Partien. Rattmann, 2004, ISBN 3-88086-181-1.
  • Garry Kasparow: My great predecessors. Part IV. Fischer. Everyman, London 2004, ISBN 1-85744-395-0.
  • Hans Böhm, Kees Jongkind: Bobby Fischer. The wandering king. Batsford, London 2004, ISBN 0-7134-8935-9.
  • Dimitry Plisetsky, Sergey Voronkov: Russians versus Fischer. Everyman Chess, London 2005, ISBN 978-1-85744-380-6.
  • Wolfgang Daniel: Robert James Fischer: „Ich wollte unbedingt gewinnen!“ Zitate, Notizen, Stationen und Partien aus dem Leben eines Schachprofis. Schneidewind, Halle 2007, ISBN 978-3-939040-16-3.
  • David Edmonds, John Eidinow: Wie Bobby Fischer den Kalten Krieg gewann. Die ungewöhnlichste Schachpartie aller Zeiten. DVA, München 2005, ISBN 3-421-05654-4; Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt 2007, ISBN 978-3-596-17168-2.
  • Karsten Müller: Bobby Fischer: The Career and Complete Games of the American World Chess Champion. Russell, Milford 2009, ISBN 978-1-888690-59-0 (deutsch: Bobby Fischer. Die Karriere und alle Partien des amerikanischen Schachweltmeisters. New In Chess, Alkmaar 2010, ISBN 978-90-5691-339-7).
  • Helgi Ólafsson: Bobby Fischer comes home. The final years in Iceland, a saga of friendship and lost illusions. New In Chess, Alkmaar 2012, ISBN 978-90-5691-381-6.
  • Frank Brady: Endgame. Bobby Fischer’s remarkable rise and fall from America’s brightest prodigy to the edge of madness.[79] Crown, New York 2011, ISBN 978-0-307-46390-6 (deutsch: Endspiel. Genie und Wahnsinn im Leben der Schachlegende Bobby Fischer. Riva, München 2012, ISBN 978-3-86883-199-3).
  • Joseph G. Ponterotto: A Psychobiography of Bobby Fischer: Understanding the Genius, Mystery, and Psychological Decline of a World Chess Champion. Charles C Thomas, Springfield 2012, ISBN 978-0-398-08742-5.
  • Dagobert Kohlmeyer: Bobby Fischer – Genie zwischen Ruhm und Wahn. Joachim Beyer Verlag, Eltmann 2013, ISBN 978-3-940417-18-3.
  • Jerzy Konikowski und Pit Schulenburg: Fischers Vermächtnis. Joachim Beyer Verlag, Eltmann 2017, ISBN 978-3-95920-046-2.
  • Miguel A. Sánchez, Jésus Suárez: Fischer in Cuba. The Travels, Adventures and Games of the American Chess Genius in Capablanca’s Land. 2 Bände. The Two Bishops, 2019/2020, ISBN 978-0-578-60575-3, ISBN 978-0-578-64510-0.
  • John Donaldson: Bobby Fischer and his world. Siles Press, Los Angeles 2020, ISBN 978-1-890085-19-3.
  • Jan Timman: The Unstoppable American. Bobby Fischer’s Road to Reykjavik. New in Chess, Alkmaar 2021, ISBN 978-90-5691-979-5.
  • Julian Voloj, Willian Wagner: Bobby Fischer: eine Schachlegende zwischen Genie und Wahnsinn. Knesebeck, München 2022, ISBN 978-3-95728-551-5.
Commons: Bobby Fischer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Dagobert Kohlmeyer: Zum 65sten Geburtstag von Robert Fischer. In: de.chessbase.com. 10. März 2008, abgerufen am 26. Oktober 2019.
  2. Dagobert Kohlmeyer: Bobby Fischer zum 70sten. In: de.chessbase.com. 9. März 2013, abgerufen am 28. Oktober 2019.
  3. Martin Krauss: Sinn und Wahn. In: Jüdische Allgemeine. 24. Januar 2008, abgerufen am 13. August 2022.
  4. a b c Dokument des FBI vom 21. Mai 1957 (Memento vom 2. März 2006 im Internet Archive), The Philadelphia Inquirer.
  5. Gerald Schendel: Fischer versus FBI – FBI versus Fischer. (Memento vom 2. Juli 2009 im Internet Archive) In: chessbase.de. 29. November 2002, abgerufen am 2. März 2025.
  6. Schachmatt. Wie Bobby Fischer – Schachweltmeister, Jude und Antisemit – sich selbst ins Aus manövrierte. Zentralrat der Juden in Deutschland. 11. Jahrgang Nr. 8, 26. August 2011 – 26. Aw 5771
  7. a b c d e f Peter Nicholas, Clea Benson: Files reveal how FBI hounded chess king. Letters obtained by The Inquirer also shed light on identity of Bobby Fischer's father. In: The Philadelphia Inquirer. 17. November 2002, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Januar 2008; abgerufen am 2. März 2025.
  8. a b Ben Quinn, Alan Hamilton: Bobby Fischer, chess genius, heartless son. In: timesonline.co.uk. 28. Januar 2008, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Mai 2008; abgerufen am 2. März 2025.
  9. FBI Dokument 10. (Memento vom 25. April 2005 im Internet Archive) The Philadelphia Inquirer, abgerufen am 2. März 2025.
  10. FBI Dokument 11. (Memento vom 14. November 2004 im Internet Archive) The Philadelphia Inquirer.
  11. Dokument des FBI vom 21. Mai 1957 – 2. Seite. (Memento vom 26. September 2005 im Internet Archive) The Philadelphia Inquirer, abgerufen am 2. März 2025.
  12. FBI Dokument 9, The Philadelphia Inquirer
  13. Johannes Fischer: 17. Januar 1951: Bobby Fischers erstes Simultan. In: de.chessbase.com. 17. Januar 2018, abgerufen am 20. Oktober 2023.
  14. Reuben Fine: Die Psychologie des Schachspielers. Im Anhang: Bobby Fischers Kampf um die Schachweltmeisterschaft. Psychologie und Taktik des Titelwettkampfs. Syndikat, Frankfurt am Main 1982, ISBN 3-8108-0204-2 (englisch: The psychology of the chess player. Übersetzt von Reinhard Kaiser, Mit 2 Briefen von Ernest Jones).
  15. Dokument 7 des FBI (1958) – 2. Seite (Memento vom 25. April 2005 im Internet Archive) The Philadelphia Inquirer, abgerufen am 2. März 2025.
  16. Byrne–Fischer 1956. Abgerufen am 2. März 2025.
  17. Chase’s Calendar of Events 2008. McGraw-Hill, New York 2008, ISBN 0-07-148903-7, S. 31 (englisch).
  18. Johannes Fischer: Vor 60 Jahren: Bobby Fischer, 14 Jahre, gewinnt US-Meisterschaft. In: de.chessbase.com. 7. Januar 2018, abgerufen am 17. November 2019.
  19. Willy Iclicki: FIDE Golden book 1924–2002. Euroadria, 2002, S. 75.
  20. Bled Tournament. In: chessgames.com, abgerufen am 21. April 2019.
  21. André Schulz: Robert Fischer, 11. Schachweltmeister. In: chessbase.com. 18. Januar 2008, abgerufen am 2. März 2015.
  22. Johannes Fischer: Gewinnserien: Bobby Fischer 1963-1965. In: de.chessbase.com. 2. Oktober 2014, abgerufen am 22. Oktober 2023.
  23. André Schulz: Fischer setzt sich selber matt: Sousse 1967. In: de.chessbase.com. 25. Oktober 2017, abgerufen am 17. November 2019.
  24. Zitiert nach: Vlastimil Hort: Vlastimil Hort: Meine Erlebnisse mit Bobby Fischer (2). In: de.chessbase.com. 14. März 2018, abgerufen am 2. März 2025.
  25. Vlastimil Hort: Robert Fischer 1970 (I): Der verlorene Brief. In: de.chessbase.com. 15. August 2019, abgerufen am 21. Oktober 2023.
  26. André Schulz: Robert Fischer 1970 (II): Das wiederentdeckte Simultan. In: de.chessbase.com. 19. August 2019, abgerufen am 21. Oktober 2023.
  27. André Schulz: Robert Fischer 1970 (III): Interview mit Norbert Rauch. In: de.chessbase.com. 10. September 2019, abgerufen am 21. Oktober 2023.
  28. Günther Langhanke: Robert Fischer 1970 (IV): Doch nicht so einfach. In: de.chessbase.com. 11. September 2019, abgerufen am 21. Oktober 2023.
  29. kingcrusher: Amazing Chess Game : Boris Spassky vs Bobby Fischer - 1972 World Ch Game 13 - Alekhine Defence. In: youtube.com. 25. Oktober 2007, abgerufen am 2. März 2025.
  30. Dieser Anruf verhinderte ein Fiasko. In: sport1.de. 30. November 2023, abgerufen am 2. März 2025.
  31. Leonard Barden: Bobby Fischer: Brilliant but controversial chess world champion responsible for a global boom in the game. In: The Guardian. 19. Januar 2008, abgerufen am 2. März 2025.
  32. Harald Fietz: Bis alle seine Bauern wurden. Warum ein Amerikaner den "Kalten (Schach-)Krieg" gewinnen konnte: Teil 5. In: scrkuppenheim.de. Oktober 2002, abgerufen am 2. März 2025.
  33. a b Malte Lehming: Nachruf auf Bobby Fischer. In: Tagesspiegel. 18. Januar 2008 (tagesspiegel.de [abgerufen am 2. März 2025]).
  34. a b c Schachmatt für Bobby Fischer. In: faz.net. 24. August 2004, abgerufen am 2. März 2025.
  35. Bruce Weber, Todd Zaun: Chess’s Lost Soul, Bobby Fischer, Is Held in Tokyo. In: The New York Times. 17. Juli 2004, abgerufen am 2. März 2025.
  36. Schach in der Pulvermühle (Memento vom 21. Februar 2009 im Internet Archive).
  37. a b Mashrur Koushik: Bobby Fischer the Chess Genius. In: chesssteps.com. Abgerufen am 2. März 2025.
  38. a b Saul Jay Singer: Fischer And Spassky: Two Infamous Jewish Anti-Semites. In: jewishpress.com. 26. Dezember 2014, abgerufen am 10. März 2025.
  39. Joseph G. Ponterotto: A Psychological Autopsy of Bobby Fischer. In: Pacific Standard. 14. Dezember 2010, abgerufen am 5. März 2025.
  40. John Donaldson: Bobby Fischer and His World. The man, the player, the riddle and the colorful characters who surrunded him. Siles Press, Los Angeles 2020, S. 247 f.
  41. Martin Krauss: Sinn und Wahn. In: Jüdische Allgemeine. 24. Januar 2008, abgerufen am 2. März 2025.
  42. Hartmut Metz: Kompromissloser Großmeister. In: taz. 30. August 2012, abgerufen am 2. März 2025.
  43. Fischer über die Anschläge auf das WTC 11. September 2001 (MP3; 1,4 MB).
  44. a b Philipp Gessler: Schachweltmeister Bobby Fischer: Der lange Abstieg einer Legende. In: Die Tageszeitung: taz. 18. Januar 2019, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 15. März 2019]).
  45. Justin McCurry, Stephen Moss: Endgame for king of chess, after 12 years on the run. Bobby Fischer's flight from US justice ends in Tokyo. In: The Guardian. 17. Juli 2004, abgerufen am 2. März 2025.
  46. „The US government has admitted that they revoked your passport but they were unable to properly advise you of the revocation.“ Fischer: „Yes, they must advise me of the revocation, and I have a right to appeal it. They can’t do anything while I’m appealing it. In the law point 51.76, page 254, 22 cfrch.1 4197 Edition Department of State: ‚Surrender of Passport‘ says ‚The bearer of the passport which is revoked shall surrender it to the department or its authorised representative upon demand, and upon his or her refusal to do so such passport may be invalidated by notifying the bearer in writing about the invalidation‘. They cannot even touch the passport, let alone destroy it, according to their own laws, their own regulations.“ Aus: Listen to Bobby Fischer. In: chessbase.com. 26. August 2004, abgerufen am 2. März 2025.
  47. Zu dem komplizierten, juristisch umstrittenen Vorgehen siehe u. a. hier
  48. Dirk Jan ten Geuzendam: A lone king has wandered off / They’ll do it every time. In: New In Chess, Ausgabe 2/2008, S. 21.
  49. René Gralla: „Free Bobby Fischer“-Interview mit Hans-Walter Schmitt. In: de.chessbase.com. 23. August 2004, abgerufen am 31. Januar 2020.
  50. Andy Soltis: Fi$cher family feud. In: New York Post. 15. November 2009, abgerufen am 2. März 2025.
  51. Laura Smith-Spark: Fischer ‘put Iceland on the map‘. BBC News, 23. März 2005, abgerufen am 2. März 2025.
  52. Sara Blask: Bobby Fischer Read Here. In: The Smart Set. 21. Januar 2008, abgerufen am 2. März 2025.
  53. a b c Robert Fischers geheimes Begräbnis. In: de.chessbase.com. 26. Januar 2008, abgerufen am 2. März 2025 (mit Fotografie der Grabstätte).
  54. Dirk Jan ten Geuzendam: A lone king has wandered off / They’ll do it every time. In: New In Chess, Ausgabe 2/2008. S. 13–15.
  55. Dirk Jan ten Geuzendam: A lone king has wandered off / They’ll do it every time. In: New In Chess. Ausgabe 2/2008, S. 14–15.
  56. Eigenwilliges Genie: Schachlegende Bobby Fischer ist tot. (Memento vom 22. Februar 2009 im Internet Archive) In: Zeit online, abgerufen am 2. März 2025.
  57. Tissue sample obtained from Fischer’s grave. In: chessbase.com. 5. Juli 2010, abgerufen am 2. März 2025.
  58. Vaterschaftstest an Bobby Fischers Leiche fällt negativ aus. In: Spiegel online. 18. August 2010, abgerufen am 2. März 2025.
  59. Miyoko Watai ruled Bobby Fischer’s legal heir. In: Iceland Review. 3. März 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Juni 2017; abgerufen am 16. Oktober 2017 (englisch).
  60. Dylan Loeb McClain: Iceland Court hands Bobby Fischer estate to japanese claimant. In: The New York Times. 4. März 2011, abgerufen am 16. Oktober 2017 (englisch).
  61. Edward Winter: Fischer’s fury. In: chesshistory.com. 1999, mit Aktualisierungen, abgerufen am 2. März 2025.
  62. Bobby Fischer: I Was Tortured in der Pasadena Jailhouse! In: chess.com. 1982, abgerufen am 24. Mai 2024.
  63. Patent US4884255: Digital chess clock. Erfinder: Robert J. Fischer.
  64. Brady 2011, S. 328; Müller 2009, S. 23; Patrick Wolff: The Complete Idiot’s Guide to Chess. 2. Auflage. Macmillan, 2001, S. 273 (Erstausgabe: 1997). William Lombardy: Understanding Chess: My System, My Games, My Life. Russell Enterprises, 2011, ISBN 978-1-936490-22-6, S. 220. Harold C. Schonberg: Grandmasters of Chess. J.B. Lippincott, 1973, ISBN 0-397-01004-4, S. 271, 302. Fred Waitzkin: Mortal Games: The Turbulent Genius of Garry Kasparov. G. P. Putnam’s Sons, 1993, ISBN 0-399-13827-7, S. 275 (Zitat Kasparov).
  65. Dmitry Plisetsky, Sergey Voronkov: Russians versus Fischer. Everyman Chess, London 2005, ISBN 978-1-85744-380-6, S. 270.
  66. Dmitry Plisetsky, Sergey Voronkov: Russians versus Fischer. Everyman Chess, London 2005, ISBN 978-1-85744-380-6, S. 251.
  67. Dmitry Plisetsky, Sergey Voronkov: Russians versus Fischer. Everyman Chess, London 2005, ISBN 978-1-85744-380-6, S. 251–262.
  68. FIDE 100 Awards: Die Besten der Besten. In: chessbase.com. 20. September 2024, abgerufen am 20. September 2024.
  69. Hugo Kastner: Das Schach-Sammelsurium: Tag für Tag Anekdoten, Kurioses, Kalendarium, Biografien, Partien und Rekorde. Humboldt, 2011. S. 239, ISBN 978-3-86910-184-2.
  70. Sam Copeland: Die 7 erstaunlichsten Schachrekorde. In: chess.com, 13. Dezember 2017, abgerufen am 2. März 2025.
  71. Fischer – Taimanov Candidates Quarterfinal (1971). In: chessgames.com, abgerufen am 2. Oktober 2021.
  72. Fischer – Larsen Candidates Semifinal (1971). In: chessgames.com, abgerufen am 2. Oktober 2021.
  73. Fischer – Petrosian Candidates Final (1971). In: chessgames.com, abgerufen am 2. Oktober 2021.
  74. Fischer vs Spassky 1972 – The Match of the Century. In: chessgames.com, abgerufen am 3. Oktober 2021.
  75. FIDE Rating List January 1971. In: olimpbase.org, abgerufen am 2. Oktober 2021.
  76. FIDE Rating List July 1972. In: olimpbase.org, abgerufen am 2. Oktober 2021.
  77. Rene Chun: Bobby Fischer’s Pathetic Endgame. In: The Atlantic. Dezember 2002, abgerufen am 2. März 2025.
  78. A Rook House for Bobby. In: youtube.com. 19. April 2006, abgerufen am 2. März 2025.
  79. Peter Münder: Neues über Bobby. In: de.chessbase.com. 3. Juli 2011, abgerufen am 2. März 2025.