„Tomate“ – Versionsunterschied
[ungesichtete Version] | [gesichtete Version] |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
→Verwendung als Nahrungsmittel: Vorlage angepasst |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Weiterleitungshinweis|Paradeiser|Zum österreichischen Komponisten und Benediktinermönch siehe [[Marian Paradeiser]].}} |
|||
<!-- Für Informationen zum Umgang mit dieser Tabellen siehe bitte [[Wikipedia:Taxoboxen]]. --> |
|||
<!-- Für Informationen zum Umgang mit dieser Vorlage siehe bitte [[Wikipedia:Taxoboxen]]. --> |
|||
{| class="taxobox" |
|||
{{Taxobox |
|||
! Tomate |
|||
| Taxon_Name = Tomate |
|||
| Taxon_WissName = Solanum lycopersicum |
|||
| Taxon_Rang = Art |
|||
| Taxon_Autor = [[Carl von Linné|L.]] |
|||
| Taxon2_Name = Tomaten |
|||
| Taxon2_WissName = Solanum'' sect. ''Lycopersicon |
|||
| Taxon2_Rang = Sektion |
|||
| Taxon2_LinkName = Tomaten (Sektion) |
|||
| Taxon3_WissName = Potatoe |
|||
| Taxon3_Rang = Untergattung |
|||
| Taxon4_Name = Nachtschatten |
|||
| Taxon4_WissName = Solanum |
|||
| Taxon4_Rang = Gattung |
|||
| Taxon5_Name = Nachtschattengewächse |
|||
| Taxon5_WissName = Solanaceae |
|||
| Taxon5_Rang = Familie |
|||
| Taxon6_Name = Nachtschattenartige |
|||
| Taxon6_WissName = Solanales |
|||
| Taxon6_Rang = Ordnung |
|||
| Bild = Tomatoes-on-the-bush.jpg |
|||
| Bildbeschreibung = Tomate (''Solanum lycopersicum'') |
|||
}} |
|||
[[Datei:Tomatoe green jm120678 ji.jpg|mini|Ansichten der Frucht und Querschnitte, hier eine reife grüne Variante]] |
|||
Die '''Tomate''' (''Solanum lycopersicum''), in [[Österreich]] sowie in [[Südtirol]] auch der '''Paradeiser''' bzw. die '''Paradeis'''<ref>[[wikt:Paradeis|Paradeis]]. In: ''[[Wiktionary]]''.</ref> (seltener '''Paradeisapfel''')<ref>[http://www.duden.de/suchen/dudenonline/Paradeisapfel Paradeisapfel.] In: ''[[Duden]]''.</ref> genannt, ist eine [[Art (Biologie)|Pflanzenart]] aus der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Nachtschattengewächse]] (Solanaceae). Damit ist sie eng mit anderen Speisegewächsen wie der [[Kartoffel]] (''Solanum tuberosum''), der [[Paprika]] (''Capsicum'') und der [[Aubergine]] (''Solanum melongena'') verwandt, aber auch mit Pflanzen wie der [[Tollkirsche]], der [[Gemeine Alraune|Alraune]], der [[Engelstrompete]], der [[Petunie]] oder dem [[Tabak (Gattung)|Tabak]] (''Nicotiana''). |
|||
Lange wurde diese Pflanzenart als '''Liebesapfel''', '''Paradiesapfel'''<ref>[[Hermann Jäger (Gärtner)|Hermann Jäger]]: ''[https://books.google.de/books?id=8KNkuFfU7fQC&pg=PA52&dq=Paradiesapfel+Tomate&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwipl8aWvrfuAhVMtqQKHTaoCZkQ6AEwBnoECAAQAg#v=onepage&q=Paradiesapfel%20Tomate&f=false Der Apothekergarten. Anleitung zur Kultur und Behandlung der in Deutschland zu ziehenden medicinischen, sowie zu Essenzen gebrauchten Pflanzen. Für Apotheker und Gärtner, Land- und Gartenbesitzer.]'' Cohen & Risch, Hannover 1873, S. 52.</ref> oder '''Goldapfel'''<ref>[https://www.dwds.de/wb/dwb/goldapfel ''Goldapfel''], Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache</ref> bezeichnet. Erst im 19. Jahrhundert erhielt sie ihren heute gebräuchlichen Namen „Tomate“. Dieser leitet sich von ''xītomatl'' ab, dem Wort für diese Frucht in der [[Azteken]]sprache [[Nahuatl]]. Umgangssprachlich wird vor allem die als [[Gemüse]] verwendete rote Frucht, die eine [[Beere]] ist, als Tomate bezeichnet. Ehemalige botanische Namen und Synonyme: ''Lycopersicon esculentum, Solanum esculentum'' oder ''Lycopersicon lycopersicum''. |
|||
== Beschreibung == |
|||
=== Vegetative Merkmale === |
|||
Die Tomatenpflanze ist eine [[Krautige Pflanze|krautige]], [[Einjährige Pflanze|einjährige]], [[Zweijährige Pflanze|zweijährige]] oder gelegentlich auch [[ausdauernde Pflanze]], die zunächst aufrecht, später aber niederliegend und kriechend wächst. Die einzelnen Äste können dabei bis zu 4 m lang werden. Die [[Sprossachse|Stängel]] haben an der Basis einen Durchmesser von 10 bis 14 mm, sie sind grün, fein behaart und zur Spitze hin meist filzig behaart. Die Behaarung besteht aus einfachen, einzelligen [[Trichom]]en, die bis zu 0,5 mm lang werden, sowie spärlich verteilten meist aus bis zu zehn Zellen bestehenden, mehrzelligen Trichomen mit bis zu 3 mm Länge. Vor allem die längeren Trichome besitzen oft drüsige Spitzen, die der Pflanze einen starken typischen Geruch verleihen. |
|||
Die [[Sympodium|sympodialen Einheiten]] besitzen meist drei [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]], die [[Internodium (Botanik)|Internodien]] sind 1 bis 6 cm lang, gelegentlich auch länger. Die Laubblätter sind unterbrochen unpaarig gefiedert, 20 bis 35 cm (selten nur 10 cm oder mehr als 35 cm) lang und 7 bis 10 cm (selten nur 3 cm oder mehr als 10 cm) breit. Sie sind beidseitig spärlich behaart, die Trichome gleichen denen der Stängel. Der Blattstiel ist 1,2 bis 6 cm lang oder gelegentlich auch länger. |
|||
Die Hauptteilblätter stehen in drei oder vier (selten auch fünf) Paaren. Sie sind eiförmig oder [[elliptisch]] geformt, die Basis ist schräg und zur Basis des Gesamtblattes hin herablaufend, abgeschnitten oder herzförmig. Die Ränder sind vor allem nahe der Basis gezahnt oder gekerbt, selten sind sie ganzrandig oder tiefgezähnt oder -gelappt. Die Spitze der Teilblätter ist spitz oder zugespitzt. Das oberste Teilblatt ist meist größer als die seitlichen Teilblätter, 3 bis 5 cm lang und 1,5 bis 3 cm breit. Das Stielchen ist 0,5 bis 1,5 cm lang. Die Spitze ist meist spitz zulaufend. Die seitlichen Teilblätter sind 2 bis 4,5 cm lang und 0,8 bis 2,5 cm breit, sie stehen an 0,3 bis 2 cm langen Stielchen. |
|||
Die Teilblätter zweiten Ranges stehen meistens an der der Blattspitze zugewandten Seite der unteren Hauptteilblätter. Sie sind 0,2 bis 0,8 cm lang und 0,1 bis 0,5 cm breit, sie sind aufsitzend oder stehen an einem bis zu 0,4 cm langen Stielchen. Teilblättchen dritten Rangs fehlen. Zwischen den Hauptteilblättern stehen meist sechs bis zehn eingeschobene Zwischenblättchen. Diese sind 0,1 bis 0,8 cm lang und 0,1 bis 0,6 cm breit und stehen an 0,1 bis 0,3 cm langen Stielchen. Scheinnebenblätter werden nicht gebildet. |
|||
=== Blütenstände und Blüten === |
|||
Die [[Blütenstand|Blütenstände]] werden bis zu 10 cm lang, bestehen aus fünf bis fünfzehn [[Blüte]]n und sind meistens ungeteilt oder selten in zwei Zweige gespalten. Der [[Blütenstandsstiel]] ist kürzer als 3 cm und ähnlich den Stängeln behaart. Die Blütenstiele sind 1 bis 1,2 cm lang, das äußere Drittel ist gelenkartig abgeteilt. Die Form des Blütenstandes ist ein [[Wickel (Blütenstand)|Wickel]]. |
|||
[[Datei:Solanum lycopersicum flower.jpg|mini|Blüte]] |
|||
[[Datei:Solanum lycopersicum - Tomato flower (aka).jpg|mini|Tomatenblüte]] |
|||
Die [[Knospe]]n sind 0,5 bis 0,8 cm lang und 0,2 bis 0,3 cm breit und gerade konisch geformt. Vor dem Aufblühen steht die [[Kronblatt|Krone]] etwa zur Hälfte aus dem [[Kelchblatt|Kelch]] hervor. Die Kelchröhre ist zur Blütezeit sehr fein und mit bis zu 0,5 cm langen Kelchlappen besetzt. Diese sind linealisch geformt, nach vorn zu spitz und mit langen und kurzen, einfachen, einreihigen Trichomen besetzt. Die leuchtend gelbe, fünfeckige Krone hat einen Durchmesser von 1 bis 2 cm, oftmals ist sie gebändert und in einigen Kulturformen auch mit mehr als fünf Zipfeln besetzt. Die Kronröhre ist 0,2 bis 0,4 cm lang, die Kronzipfel sind 0,5 bis 2 cm lang, 0,3 bis 0,5 cm breit, schmal lanzettlich geformt und an der Spitze und den Rändern spärlich mit verschlungenen, einreihigen Trichomen von bis zu 0,5 mm Länge besetzt. Zur Blütezeit sind die Kronlappen abstehend. |
|||
Die [[Staubblatt|Staubblätter]] sind zu einer Röhre verwachsen, diese ist 0,6 bis 0,8 cm lang und 0,2 bis 0,3 (selten bis 0,5) cm breit. Sie ist schmal konisch geformt und gerade. Die [[Staubfaden|Staubfäden]] sind sehr fein und nur 0,5 mm lang, die [[Staubbeutel]] sind 0,4 bis 0,5 cm lang und besitzen an der Spitze einen sterilen Anhang, der 0,2 bis 0,3 cm lang ist und nie mehr als die Hälfte der Gesamtlänge der Staubbeutel ausmacht. Der [[Fruchtknoten]] ist konisch, fein drüsig behaart. Der [[Griffel (Botanik)|Griffel]] ist 0,6 bis 1 cm lang und misst weniger als 0,5 mm im Durchmesser. Er steht meist nicht über die Staubblattröhre hinaus. Die [[Narbe (Botanik)|Narbe]] ist kopfig und grün. |
|||
=== Früchte und Samen === |
|||
[[Datei:Unripe tomatoes.jpg|mini|Unreife Tomaten]] |
|||
Die Früchte sind [[Beere]]n, messen meist 1,5 bis 2,5 cm im Durchmesser, können aber bei kultivierten Pflanzen auch bis zu 10 cm groß werden. Da die Frucht aus zwei Fruchtblättern gebildet wird, weist sie zwei Kammern mit zahlreichen Samenanlagen auf. Diese sind über ein mittig gelegenes, [[Plazenta (Botanik)|plazentales]] Gewebe verbunden. Die Anzahl der Fruchtblätter und somit der Kammern kann variieren, vor allem züchtungsbedingt. Die Fruchtform ist meist annähernd kugelförmig, andere Wuchsformen wie oval-länglich oder birnenförmig sind, ebenfalls züchtungsbedingt, auch möglich. |
|||
Die Früchte reifen aufgrund des [[Carotinoide|Carotinoidgehalts]] und hier insbesondere durch das [[Lycopin]] zu einem kräftigen Rot, Gelb oder Dunkelorange ab, sind zunächst behaart, bei Reife aber verkahlt. Der Blütenstiel hat sich bis zur Fruchtreife auf 1 bis 3 cm Länge vergrößert, bei Sorten mit großen Früchten ist er auch oftmals verdickt. Er ist gerade oder am Gelenkpunkt in Richtung der Blütenstandsachse gebogen. Der Kelch ist an der Frucht ebenfalls vergrößert, die Kelchlappen sind etwa 0,8 bis 1 cm lang und 0,2 bis 0,25 mm breit und teilweise stark nach hinten zurückgebogen. |
|||
Die Früchte enthalten eine Vielzahl von [[Same (Pflanze)|Samen]]. Diese sind 2,5 bis 3,3 mm lang, 1,5 bis 2,3 mm breit und 0,5 bis 0,8 mm dick. Sie sind umgekehrt eiförmig, blass braun und mit haarähnlichen Auswüchsen der äußeren Zellen der Samenhülle besetzt. Diese sind entweder anliegend und den Samen eine samtige Oberfläche gebend oder aber zottig. Die Samen sind an der Spitze schmal (0,3–0,4 mm) beflügelt und an der Basis zugespitzt. Die [[Samenschale]]n bestehen im äußersten Zellbereich aus stark verschleimendem [[Epithel|Zylinderepithel]], das botanisch als [[Myxotesta]] bezeichnet wird. Zwischen den einzelnen Samen befindet sich ein gallertartiges Gewebe, das von der [[Plazenta (Botanik)|Plazenta]] gebildet wird. |
|||
Die Früchte zählen lebensmitteltechnisch zu den [[Fruchtgemüse]]n.<ref>Robert Ebermann, [[Ibrahim Elmadfa]]: ''Lehrbuch Lebensmittelchemie und Ernährung.'' 2. Auflage, 2011, ISBN 978-3-7091-0210-7, S. 382.</ref> |
|||
=== Chromosomenzahl === |
|||
Die [[Chromosomenzahl]] beträgt 2n = 24. |
|||
== Systematik == |
|||
Innerhalb der Nachtschatten (''Solanum'') wird die Tomate in die [[Untergattung]] ''Solanum'' und innerhalb dieser in die [[Sektion (Biologie)|Sektion]] der [[Tomaten (Sektion)|Tomaten]] (''Solanum'' sect. ''Lycopersicon'') eingeordnet. Innerhalb dieser Sektion bildet die Art zusammen mit ''Solanum pimpinellifolium'', ''Solanum cheesmaniae'' und ''Solanum galapagense'', die alle rot- bis orangefarbene Früchte ausbilden, die ''Lycopersion''-Gruppe. |
|||
Zur Unterteilung der Art wurden vor allem seit dem 20. Jahrhundert verschiedene Ansätze verfolgt, von denen sich jedoch keiner durchsetzen konnte. Oft wurden dabei kleine, rote und gelbe Früchte als ''Solanum lycopersicum'' var. ''cerasiforme'' beziehungsweise ''Lycopersicon esculentum'' var. ''cerasiforme'' (umgangssprachlich oftmals „Kirschtomaten“) bezeichnet. Es wurde angenommen, dass diese der Wildform der Art ''Solanum lycopersicum'' entsprechen oder dieser zumindest sehr nahestehen. Wahrscheinlich handelt es sich jedoch um Züchtungen und teilweise Kreuzungen mit Wildtomaten-Arten wie ''[[Solanum pimpinellifolium]]''. Diese und alle weiteren Varietäten innerhalb der Art werden nicht anerkannt und nur als Synonym zu ''Solanum lycopersicum'' geführt.<ref name="Peralta08">Iris E. Peralta, David M. Spooner, Sandra Knapp: ''Taxonomy of Wild Tomatoes and their Relatives (Solanum sect. Lycopersicoides, sect. Juglandifolia, sect. Lycopersicon; Solanaceae)''. (= ''Systematic Botany Monographs''. Band 84). The American Society of Plant Taxonomists, 2008, ISBN 978-0-912861-84-5.</ref> |
|||
== Geschichte == |
|||
[[Datei:Naturalis Biodiversity Center - Solanum lycopersicum var. lycopersicum - old tomato herbarium sheet.jpg|mini|''Solanum lycopersicum var. lycopersicum''. Herbarbeleg für die älteste Tomate Europas, 1542–1544. Naturalis Leiden.]] |
|||
Das Ursprungsgebiet der Tomate ist [[Mittelamerika|Mittel-]] und [[Südamerika]], wobei die Wildformen von Nord[[chile]] bis [[Venezuela]] verbreitet und beheimatet sind.<ref>{{Literatur |Autor=Udelgard Körber-Gröhne |Titel=Nutzpflanzen in Deutschland. Kulturgeschichte und Biologie |Verlag=Konrad Theiss Verlag |Ort=Darmstadt |Datum=1997 |ISBN=3-534-13827-9 |Seiten=315}}</ref> Die ursprüngliche [[Domestizierung|Domestikation]] der Tomate ist nicht eindeutig geklärt: Es existieren die Peruanische Hypothese und die Mexikanische Hypothese.<ref>{{Literatur |Autor=Iris E. Peralta, David M. Spooner |Hrsg=Maharaj K. Razdan und Autar K. Mattoo |Titel=History, Origin and Early Cultivation of Tomato (Solanaceae) |Sammelwerk=Genetic Improvement of Solanaceous Crops |Band=2 |Verlag=Science |Ort=Enfield, Jersey & Plymouth |Datum=2007 |ISBN=978-1-57808-179-0 |Seiten=14-17 | Online = {{Google Buch | BuchID=1m7RBQAAQBAJ}} }}</ref> Die größte Vielfalt der in Kultur befindlichen Formen ist in Mittelamerika zu finden. Dort wurden Tomaten von den [[Maya]] und anderen Völkern etwa 200 v. Chr. bis 700 n. Chr. als ''Xītomatl'' ([[Nahuatl]] für ‚Nabel des dicken Wassers‘) oder kurz ''Tomatl'' (‚dickes Wasser‘)<ref>{{Internetquelle |url=http://etimologias.dechile.net/?tomate |titel=Etimología de Tomate |werk=dechile.net |hrsg=Diccionario Etimológico español en linea |datum=2017-07-02 |abruf=2022-03-21 |sprache=es}}</ref> kultiviert. Samen wurden bei Ausgrabungen südlich von [[Mexiko-Stadt]] in Höhlen im [[Tehuacán]]-Tal gefunden. |
|||
Die Tomate zählt in Europa aufgrund ihrer Einführung durch den Menschen zu den [[Hemerochorie|hemerochoren]] Pflanzen und aufgrund ihrer Einführung erst in der Neuzeit (vermutlich um 1500 durch Columbus)<ref>{{Webarchiv | url=http://www.eufic.org/de/food-today/article/the-origins-of-tomatoes | wayback=20201106190541 | text=''Die Herkunft der Tomaten.''}}. In: ''Europäisches Informationszentrum für Lebensmittel'', 3. August 2001.</ref> zu den [[Hemerochorie#Archäophyten, Neophyten, Adventivpflanzen|Neophyten]]. Allerdings kann die Tomate lediglich als temporärer Neophyt bezeichnet werden, da sie in Europa nur äußerst selten und vorübergehend in der freien Natur anzutreffen ist; im Wesentlichen wird sie kultiviert. |
|||
=== Geschichte der Tomate in Europa === |
|||
Die ersten Tomatenpflanzen gelangten sehr bald nach der Eroberung Mittel- und Südamerikas nach Europa. Sie wurden Anfang des 16. Jahrhunderts von dem Spanier [[Hernán Cortés]] nach der Eroberung Mexikos erstmals nach Spanien gebracht.<ref name="Gentilcore_S. 3">{{Literatur |Autor=David Gentilcore |Titel=Pomodoro! A history of the tomato in Italy |Verlag=Columbia University Press |Ort=New York |Datum=2010 |ISBN=978-0-231-52550-3 |Seiten=3 | Online = {{Google Buch | BuchID =hZgEvOPTQLsC}} }}</ref> Sie wurde in Anlehnung an ihren aztekischen Namen als „tomate“ bezeichnet.<ref>{{Literatur |Autor=Wolfgang Seidel |Titel=Weltgeschichte der Pflanzen |Verlag=Eichborn Verlag |Ort=Köln |Datum=2012 |ISBN=978-3-8479-0512-7 |Seiten=231}}</ref> |
|||
Erste europäische Beschreibungen der Pflanze stammen aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, vor allem aus Italien. 1544 lieferte der Italiener [[Pietro Andrea Mattioli]] als einer der Ersten eine genauere Beschreibung. Er beschrieb die Tomate als gelbe Frucht.<ref name="S.Jacomet_2011">{{Internetquelle |autor=Stefanie Jacomet |url=https://duw.unibas.ch/fileadmin/user_upload/duw/IPNA/PDF_s/PDF_s_in_use/2011_Jacomet_GeschichteTomate.pdf |titel=Die Geschichte der Tomate |werk=Universität Basel |datum=2011 |seiten=7 |abruf=2022-02-22 |format=PDF}}</ref> 1554 verfeinerte er seine erste Beschreibung, er berichtete von Varietäten mit roten Früchten und nannte erstmals einen italienischen Namen für die Tomate: „pomi d’oro (Goldene Äpfel)“.<ref name="Peralta&Spooner_2002,_S. 17">{{Literatur |Autor=Iris E. Peralta, David M. Spooner |Hrsg=Maharaj K. Razdan und Autar K. Mattoo |Titel=History, Origin and Early Cultivation of Tomato (Solanaceae) |Sammelwerk=Genetic Improvement of Solanaceous Crops |Band=2 |Verlag=Science |Ort=Enfield, Jersey, Plymouth |Datum=2007 |ISBN=978-1-57808-179-0 |Seiten=17 | Online = {{Google Buch | BuchID=1m7RBQAAQBAJ}} }}</ref> Im Jahr 1586 veröffentlichte [[Joachim Camerarius der Jüngere|Camerarius]] nach dem Tod Mattiolis eine überarbeitete Auflage, die unter anderem um einen Holzschnitt einer Tomatenpflanze erweitert wurde. |
|||
[[Datei:Holzschnitt Tomatepflanze 1586.jpg|alternativtext=|mini|Holzschnitt eines „Goldapffel“ oder „Poma amoris“ (Mattioli und Camerarius 1586)]] |
|||
Spanische Besitztümer wie Sardinien oder Neapel spielten eine wichtige Rolle für die Ausbreitung der Tomate in das heutige Italien. Heimkehrende Kolonisten brachten die neuen Früchte wahrscheinlich in Form von Samen mit nach Spanien, und von dort erreichten sie Italien.<ref name="Gentilcore_S. 3" /> Die Geschichte der Tomate in Italien begann am 31. Oktober 1548, als der toskanische Großherzog [[Cosimo I. de’ Medici|Cosimo di Medici]] erstmals einen Korb voll Tomaten von seinem Landgut erhielt.<ref>{{Literatur |Autor=David Gentilcore |Titel=Pomodoro! A history of the tomato in Italy |Verlag=Columbia University Press |Ort=New York |Datum=2010 |ISBN=978-0-231-52550-3 |Seiten=1 | Online = {{Google Buch | BuchID =hZgEvOPTQLsC}} }}</ref> |
|||
Das in Leiden aufbewahrte [[Herbarium]] „En Tibi Herbarium“ von circa 1555 enthält einen Herbarbeleg für die älteste Tomate Europas. Auch die frühesten Herbarbelege von [[Ulisse Aldrovandi|Aldrovandi]] und [[Georg Oelinger|Oelinger]] gehen auf das 16. Jahrhundert zurück. Beide kultivierten Tomaten. Aus dem 16. Jahrhundert gibt es viele weitere Erwähnungen, unter anderem von [[Rembert Dodoens|Dodoens]] und [[Conrad Gessner|Gessner]]. Letzterer erwähnte, dass Tomaten in Deutschland gut wachsen, früh reifen und dass die Früchte unterschiedliche Farben haben. |
|||
Im 16. und 17. Jahrhundert wurden Tomatenpflanzen als Raritäten in den Gärten der Oberschicht gepflanzt. Da sie selten waren, symbolisierten sie Wohlstand und beeindruckten Besucher.<ref name="S.Jacomet_2011" /> In ganz Europa wurden Tomaten vorwiegend als Zierpflanzen genutzt, da man überzeugt war, dass deren Früchte nicht essbar oder sogar giftig seien.<ref name="Peralta&Spooner_2002,_S. 18">{{Literatur |Autor=Iris E. Peralta, David M. Spooner |Hrsg=Maharaj K. Razdan und Autar K. Mattoo |Titel=History, Origin and Early Cultivation of Tomato (Solanaceae). |Sammelwerk=enetic Improvement of Solanaceous Crops |Band=2 |Verlag=Science |Ort=Enfield, Jersey & Plymouth |Datum=2007 |ISBN=978-1-57808-179-0 |Seiten=18 | Online = {{Google Buch | BuchID=1m7RBQAAQBAJ}} }}</ref> Diese Haltung änderte sich im Laufe des 17. Jahrhunderts, als sich die Medizin weiterentwickelte.<ref name="S.Jacomet_2011" /> |
|||
=== Geschichte der Tomate in Italien === |
|||
Nach dem ersten Auftauchen der Tomate ab etwa 1548 in [[Italien]] schmückten die Tomatenpflanzen die italienischen Gärten zunächst überwiegend als Zierpflanzen, da sie aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit anderen Nachtschattengewächsen als giftig angesehen wurden.<ref name="Peralta&Spooner_2002,_S. 18" /> Doch bereits die [[Medici]] waren an der Verwendung der Tomate für den Verzehr interessiert.<ref name="S.Jacomet_2011" /> Obwohl [[Pietro Andrea Mattioli|Mattioli]] schon 1544 ein Rezept für den Verzehr von Tomaten angab, wird in der Literatur daran gezweifelt, dass sie wirklich des Öfteren als Speisepflanze verwendet wurde.<ref name="Peralta&Spooner_2002,_S. 17" /> |
|||
Insbesondere in Italien wurde die Tomate ab dem 17. Jahrhundert immer bedeutender. Antonio Latini war ab 1658 als Koch beim spanischen Vizekönig von [[Neapel]] tätig. In dem von ihm verfassten Kochbuch fanden sich erstmals auch Rezepte mit neuweltlichen Zutaten. Die drei Gerichte, in denen die Tomate vorkam, wurden als „alla spagnola“ bezeichnet.<ref name="S.Jacomet_2011" /> Um 1700 begann man, die Tomate als eine Zutat für Speisen schätzen zu lernen; erneut galt Italien als Vorreiter. |
|||
=== Verbreitung im übrigen Europa === |
|||
Joachim Kreich, [[Apotheke]]r in [[Torgau]], gründete 1543 einen in Deutschland berühmten [[Botanischer Garten|botanischen Garten]], den die Apothekerfamilie Moser bis zur Zerstörung im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] 1637 fortführte.<ref>[http://www.wellvia.de/historie/ ''Ein Auszug aus der Geschichte der Mohren-Apotheke'' #1543.] In: ''Mohren-Apotheke'', [[Torgau]].</ref> Kreich war einer von nur vier bekannten Tomatenbesitzern im damaligen Deutschland.<ref>Edith Schowalter: {{Webarchiv | url=http://www.br.de/radio/br-heimat/bilder/bayerische-botanische-randnotizen-104~_image-97_-98d1956b40a2d63ffe9828deca85da9756a70df4.html#inhalt | wayback=20170809090123 | text=''Licht ins Dickicht. Weitere Pflanzen-Geschichten aus der Heimat.''}}. In: ''[[Bayerischer Rundfunk|BR]]'', 3. Mai 2015, Bild 97 [!].</ref><ref>Barbara Wittor: ''[https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2008/daz-47-2008/pharmazie-botanik-ackerbau-im-16-jahrhundert Pharmazie, Botanik, Ackerbau im 16. Jahrhundert.]'' In: ''[[Deutsche Apotheker Zeitung|DAZ]]'', 2008, Nr. 47, S. 96, 20. November 2008.</ref> Da zu dieser Zeit noch kein einheitliches System zur wissenschaftlichen Benennung von Lebewesen verwendet wurde, taucht die Tomate in der damaligen Literatur unter einer Vielzahl unterschiedlicher Namen auf, unter anderem „mala peruviana“, „pomi del Peru“ (peruanischer Apfel), „poma aurea“, „pomme d’Amour“, „pomum amoris“ (Liebesapfel) oder auch zusammengesetzte Namen wie „poma amoris fructo luteo“ oder „poma amoris fructo rubro“.<ref name="Peralta06">Iris E. Peralta, Sandra Knapp, David M. Spooner: ''[https://vcru.wisc.edu/spoonerlab/pdf/TGC%20Report%20nomenclature%20for%20wild%20and%20cultivated%20tomatoes.pdf Nomenclature for wild and cultivated tomatoes.]'' In: ''Report of the Tomato Genetics Cooperative'' (''TGC Report''), {{ISSN|0495-8306}}, Volume 56, September 2006, S. 6–12, (PDF; 4,14 MB).</ref> |
|||
Bereits früh wurde durch [[Botanik]]er die Verbindung zur Gattung ''[[Solanum]]'' festgestellt, so dass die Tomate oftmals als ''Solanum pomiferum'' bezeichnet wurde. 1694 wurde durch [[Joseph Pitton de Tournefort]] erstmals der Name ''Lycopersicon'' benutzt. [[Carl von Linné]] ordnete in seinem Werk ''„[[Species Plantarum]]“'' die Tomate wieder der Gattung ''Solanum'' zu und beschrieb die kultivierte Tomate als ''Solanum lycopersicum'' und die wildwachsenden Tomaten als ''Solanum peruvianum''. In der Folge wurde die Tomate von verschiedenen Autoren immer wieder entweder als eigene Gattung ''Lycopersicon'' oder als Teil der Gattung ''Solanum'' beschrieben. Aufgrund aktueller [[DNA-Sequenz]]analysen und morphologischer Studien schreiben nahezu alle Quellen die Tomate heute der Gattung ''Solanum'' zu.<ref name="Peralta06" /> |
|||
Im 17. und 18. Jahrhundert sah man die Tomate in Europa vor allem als Zierpflanze an, nur einige medizinische Anwendungen sind bekannt. Eine englische Übersetzung von Tourneforts Buch ''Éléments de botanique'' erwähnt jedoch 1719, dass die Früchte in Italien gegessen werden. Bereits Ende des 18. Jahrhunderts bezeichnete die [[Encyclopædia Britannica]] den Einsatz von Tomaten in der Küche als „alltäglich“.<ref name="history.org">{{Webarchiv | url=http://history.org/history/CWLand/resrch11.cfm | wayback=20070312033606 | text=''Solanaceae.''}}. In: ''The Colonial Williamsburg Foundation'', 2007.</ref> |
|||
Um 1900 war die Tomate auch in Deutschland als Lebensmittel bekannt und wurde überwiegend im Süden vor allem in [[Sauce]]n, [[Suppe]]n und [[Salat (Speise)|Salaten]] verwendet.<ref name="Pflanzenreich">Karl Schumann, Ernst Gilg: ''Das Pflanzenreich, [[Hausschatz des Wissens]].'' Verlag von J. Neumann, Neudamm, um 1900, S. 772, ({{Biolib|1=gilg/index.html|2=Internet-Datei}}).</ref> |
|||
Bei der Wiener [[Weltausstellung 1873]] wurden Tomaten gezeigt. Um 1900 gab es die ersten Paradeiser auf den Wiener Märkten. Im großen Stil hielten sie jedoch erst nach 1945 Einzug. Im [[Seewinkel]] ([[Burgenland]]) hatten sich als Saisonarbeiter gekommene Bulgaren niedergelassen, die auch das für den Anbau notwendige Wissen mitbrachten. Aufgrund der verbreiteten Abneigung gegen Unbekanntes und der raueren klimatischen Bedingungen verbreiteten sich Tomaten in den westlichen Bundesländern Österreichs erst in den 1950er Jahren oder noch später. In manche Alpentäler kamen sie erst mit dem Bau der ersten Supermärkte. |
|||
1961 wurden weltweit rund 28 Millionen Tonnen Tomaten produziert.<ref name="transGEN">{{Internetquelle |url=https://www.transgen.de/datenbank/pflanzen/1987.tomate.html |titel=Tomate als Eintrag in der transGEN Datenbank |werk=transgen.de |hrsg=Forum Bio- und Gentechnologie e. V. |abruf=2022-02-22}}</ref> |
|||
In den 1990er Jahren kam mit der [[Flavr-Savr-Tomate]] die erste [[Gentechnisch veränderter Organismus|gentechnisch]] veränderte Tomate auf den Markt.<ref name="transGEN" /><ref>{{Internetquelle |autor=[[dpa]] |url=https://www.zeit.de/wissen/2010-02/tomaten-gentechnik |titel=Genmanipulierte Tomate: 45 Tage knackfrisch |werk=[[zeit.de]] |datum=2010-02-02 |abruf=2022-02-22}}</ref> Die erste Tomatensorte mit einer [[Open-Source-Saatgut-Lizenz]] wurde 2017 unter dem Namen [[Sunviva]] lanciert. Dank der Open-Source-Lizenz darf das Saatgut weiter vermehrt und für eigene Züchtungen genutzt werden, wenn diese ebenfalls unter die Lizenz gestellt werden.<ref>{{Webarchiv | url=https://www.swr.de/marktcheck/erstes-open-source-gemuese-in-deutschland-eine-tomate-frei-fuer-alle/-/id=100834/did=19440154/nid=100834/1n1oilb/index.html | wayback=20170502002603 | text=''Erstes Open-Source-Gemüse in Deutschland: Eine Tomate, frei für Alle.''}}. In: ''[[swr.de]]'', ''[[Marktcheck]]'', 26. April 2017.</ref> |
|||
== Krankheiten == |
|||
[[Datei:Tomaten staengel.jpg|mini|Stängelfäule]] |
|||
[[Datei:Braunfaeule frucht.jpg|mini|[[Kraut- und Braunfäule|Braunfäule]] an der Frucht]] |
|||
Krankheiten und Wachstumsstörungen an Tomatenpflanzen können unterschiedliche Ursachen haben. Die wichtigsten und häufigsten sind:<ref name="AggieHort">{{Webarchiv |url=http://aggie-horticulture.tamu.edu/tomatoproblemsolver/index.html |text=''Tomato Disorders – A Guide to the Identification of Common Problems'', |wayback=20090303101004}}, Aggie Horticulture, [[Texas A&M University]].</ref> |
|||
'''Pilzbefall''' |
|||
durch ''[[Phytophthora infestans]]'' ([[Kraut- und Braunfäule]]), ''[[Alternaria solani]]'' ([[Dürrfleckenkrankheit]]), ''[[Stemphylium solani]]'' (Stemphylium-Blattfleckenkrankheit), ''[[Cladosporium fulvum]]'' (Samt- und Braunfleckenkrankheit), ''[[Fusarium oxysporum]]'' f. sp. ''lycopersici'' ([[Fusarium-Welke]]), ''[[Verticillium albo-atrum]]'' ([[Verticillium-Welke]]), ''[[Botrytis cinerea]]'' (Grauschimmel), ''[[Phytophthora parasitica]]'', ''[[Alternaria tomato]]'', ''[[Septoria lycopersici]]'', ''[[Sclerotium rolfsii]]'', ''[[Colletotrichum]]''-Arten, ''[[Botryosporium]]''-Arten, ''[[Didymella lycopersici]]'' (Didymella-Stängelfäule); |
|||
'''Bakterienbefall''' |
|||
durch ''[[Xanthomonas campestris]]'' pv. ''vesicatoria'', ''[[Clavibacter michiganensis ssp. michiganensis]]''; |
|||
'''Vireninfektionen''' |
|||
'''Nährstoffmangel und ungünstige Wachstumsbedingungen''' |
|||
mit verschiedenen Schadbildern, zum Beispiel Blütenendfäule (meist physiologischer [[Kalzium]]mangel), Platzen der Früchte (zu schnelles Wachstum vor allem nach Stress), Microrisse; |
|||
'''Tierische Schädlinge''' |
|||
[[Spinnmilben]], [[Gewächshaus-Weiße Fliege|Weiße Fliegen]], [[Blattläuse]], [[Raupe (Schmetterling)|Raupen]], [[Fransenflügler|Thrips]], [[Tomatenminiermotte]] (''[[Tuta absoluta]]''). |
|||
== Wirtschaftliche Bedeutung == |
|||
2022 wurden laut der [[Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation]] FAO weltweit 186.107.972 t Tomaten geerntet.<ref name="fao">{{Internetquelle |url=https://www.fao.org/faostat/en/#data/QCL |titel=Crops, primary > Tomatoes|werk=Offizielle Produktionsstatistik der FAO für 2022 |hrsg=fao.org |abruf=2024-03-28|sprache=en}}</ref> |
|||
Folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die zehn größten Produzenten von Tomaten weltweit, die insgesamt 75,2 % der Erntemenge produzierten. |
|||
{| class="wikitable zebra" style="text-align:right" |
|||
|+ Größte Tomatenproduzenten (2022) |
|||
|- |
|- |
||
! Rang |
|||
| class="taxo-bild" | [[Bild:Tomatoes-on-the-bush.jpg|thumb|300px|Tomate (''Solanum lycopersicum'')]] |
|||
! Land |
|||
! Menge<br />(in [[Tonne (Einheit)|t]]) |
|||
|- |
|- |
||
| 1 || style="text-align:left" | {{CHN}} || 68.241.811 |
|||
! '''{{Taxonomy}}''' |
|||
|- |
|- |
||
| 2 || style="text-align:left" | {{IND}} || 20.694.000 |
|||
| |
|||
{| |
|||
|- |
|- |
||
| 3 || style="text-align:left" | {{TUR}} || 13.000.000 |
|||
| ''{{Classis}}:'' || [[Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige]]</br> (Rosopsida) |
|||
|- |
|- |
||
| 4 || style="text-align:left" | {{USA}} || 10.199.753 |
|||
| ''{{Subclassis}}:'' || [[Asternähnliche]] (Asteridae) |
|||
|- |
|- |
||
| 5 || style="text-align:left" | {{EGY}} || 6.275.444 |
|||
| ''{{Ordo}}:'' || [[Nachtschattenartige]] (Solanales) |
|||
|- |
|- |
||
| 6 || style="text-align:left" | {{ITA}} || 6.136.380 |
|||
| ''{{Familia}}:'' || [[Nachtschattengewächse]] (Solanaceae) |
|||
|- |
|||
| ''{{Genus}}:'' || [[Nachtschatten]] (Solanum) |
|||
|- |
|- |
||
| 7 || style="text-align:left" | {{MEX}} || 4.207.889 |
|||
| ''{{Species}}:'' || Tomate |
|||
| |
|- |
||
| 8 || style="text-align:left" | {{BRA}} || 3.809.986 |
|||
|- |
|||
| 9 || style="text-align:left" | {{NGA}} || 3.684.566 |
|||
|- |
|- |
||
| 10 || style="text-align:left" | {{ESP}} || 3.651.940 |
|||
! [[Nomenklatur (Biologie)|Wissenschaftlicher Name]] |
|||
|- |
|- |
||
| ||'''Summe Top Ten''' ||style="text-align:right"| '''139.901.769''' |
|||
| class="taxo-name" | ''Solanum lycopersicum'' |
|||
|- |
|- |
||
| ||''restliche Länder'' ||style="text-align:right"| ''46.206.203'' |
|||
| class="Person" | [[Carl von Linné|L.]] |
|||
|} |
|} |
||
2022 wurden in Europa insgesamt 20.455.777 Tonnen geerntet. Die größten Produzenten der EU sind Italien, Spanien und Portugal. In Deutschland wurden 102.180 t, in Österreich 56.980 t und in der Schweiz 36.702 t geerntet. |
|||
Die '''Tomate''', in [[Österreich|Ostösterreich]] '''Paradeiser''' oder auch '''Paradiesapfel''' genannt, ist eine [[Art (Biologie)|Pflanzenart]] aus der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Nachtschattengewächse]]. Umgangssprachlich wird vor allem die als [[Gemüse]] verwendete rote Frucht als Tomate bezeichnet. Im Lodzer Deutsch spricht man auch von '''Pomidoren''', was sicher dem polnischen und russischen Worten '''Pomidor''' bzw '''Помидор''' verwandt ist. Ihren Namen hat die Tomate von ''xitomatl'', dem Wort für diese Frucht in der [[Azteken]]sprache [[Nahuatl]]. Ihr botanischer Name ist ''Solanum lycopersicum'' (ehem./synon. ''Lycopersicon esculentum, Solanum esculentum'' oder ''Lycopersicon lycopersicum''). Weitere Namen sind Liebesapfel und Paradiesapfel. |
|||
Die [[Niederlande]] produzierten 2022 durch intensive Gewächshauskultur 770.000 Tonnen.<ref name="fao" /> |
|||
Die Tomate gehört zur Familie der [[Nachtschattengewächs]]e und ist u. a. eng mit der [[Kartoffel]], der [[Tollkirsche]], der [[Gemeine Alraune|Alraune]], der [[Engelstrompete]] und dem [[Tabak]] verwandt. |
|||
== |
== Kultivierung == |
||
=== Sorten und Zuchtziele === |
|||
Das Ursprungsgebiet der Tomate ist [[Mittelamerika|Mittel-]] oder [[Südamerika]], wobei die Wildformen von Nord[[Chile|chile]] bis [[Venezuela]] verbreitet und beheimatet sind. Die größte Vielfalt der in Kultur befindlichen Formen ist in Mittelamerika zu finden. Dort wurden sie schon von den [[Azteken|Azteke]]n und [[Inka]]s etwa 200 v. Chr. bis 700 n. Chr. als "tomatl" kultiviert. Samen wurden bei Ausgrabungen südlich von [[Mexiko-Stadt]] in Höhlen im [[Tehuacán|Tehuacán-Tal]] gefunden. |
|||
{{Hauptartikel|Liste der Tomatensorten}} |
|||
Die Tomate wurde erstmals 1498 von [[Christoph Kolumbus]] nach [[Spanien]] und [[Portugal]] gebracht. Sie zählt damit in Europa zu den [[Hemerochorie|hemerochoren]] Pflanzen und aufgrund ihrer Einführung nach 1492 zu den [[Neophyten]]. |
|||
Weltweit gibt es mehr als 3.100 Sorten und mindestens noch einmal so viele Züchtersorten, die nie angemeldet waren und deshalb auch nie einen Namen erhalten haben. Auch die Zahl jährlich neu hinzukommender Sorten ist beträchtlich. |
|||
Erste Beschreibungen, die teilweise auch bereits bebildert waren, stammen aus Italien (1522), von [[Georg Oelinger]] (1553) und [[Conrad Gesner]] (1561). Auf den Zeichnungen lassen sich bereits erste [[Selektion (Evolution)|Selektions]]<nowiki></nowiki>erfolge erkennen. Man vermutet, dass die ersten Pflanzen gelbe Früchte trugen und die Größe einer Kirsche hatten. Auch große rote Tomaten waren schon bekannt. Im frühen [[19. Jahrhundert]] wurde sie dann auch in Nordamerika eingeführt. Vor dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] war die Tomate bei den [[Italien|Italienern]] schon längst im Anbau, während in Deutschland die Pflanzen noch als [[Zierpflanze]] angesehen wurde und als nicht einfach zu kultivieren galt. Erst ab [[1925]] fand in Deutschland ein regelrechter Siegeszug der Tomate statt, der gut mit dem der [[Kartoffel]] verglichen werden kann. Seit einigen Jahren werden weltweit wieder von [[Ökobauer]]n und hierauf spezialisierte Erhaltungszüchter alte Sorten, die fast ausgestorben waren, wieder angebaut. |
|||
Bei der Selektion neuer Sorten stehen gewöhnlich folgende [[Zuchtziel]]e im Vordergrund: lockerer Wuchs, hohe [[Resistenz]] oder Toleranz gegen Umwelteinflüsse, Krankheiten, Schädlinge und Viren, gute Produktivität, hoher Ertrag, schnelle Fruchtentwicklung, sicherer Fruchtansatz auch bei ungünstigen Klimabedingungen, einheitliche Sortierung, bestimmte Größe und Gewicht, Farbe und gleichmäßiger Farbton, guter Geschmack und hoher Gehalt an wichtigen Inhaltsstoffen, gute Transportfähigkeit und Fruchtfestigkeit, lange Haltbarkeit (siehe auch: [[Antimatschtomate]]), verwendungsspezifische Eignung allgemein. |
|||
== Beschreibung == |
|||
[[Bild:Fleurtomate.jpg|thumb|Tomatenblüte]] |
|||
Häufig sind Tomaten daraufhin gezüchtet, einen langen Transport aus Süd(west)europa zu überstehen; das geht zu Lasten anderer Eigenschaften, insbesondere des Geschmacks.<ref>''[https://helpv2.orf.at/stories/1705907/index.html Warum viele Paradeiser nach nichts schmecken.]'' In: ''[[ORF]]'', 6. Oktober 2012.</ref> |
|||
Die Tomate ist eine [[Einjährige Pflanze|einjährige]], [[Frost|frostempfindliche]] [[krautige Pflanze]]. Sie wird 30 bis 150 cm hoch, teilweise jedoch mit über 4 m auch deutlich höher. Als Jahreskultur im professionellen Anbau kann sie eine Länge von 20 m erreichen. Die ganze Pflanze ist besonders im Blütenstand (es ist ein [[Wickel (Blütenstand)|Wickel]]) drüsenhaarig überzogen. Die [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] sind unterbrochen-unpaarig-gefiedert, die Blättchen sind meistens unregelmäßig fiederschnittig bis lappig gezähnt. Die gelben [[Blüte]]n erscheinen von Juli bis Oktober. Die [[Frucht (Botanik)|Frucht]] der Tomatenpflanze ist botanisch gesehen eine [[Beere]]. |
|||
== |
=== Einteilung nach Typen === |
||
[[Datei:Tomates anciennes.jpg|mini|Alte Tomatensorten im Marché Beauveau, Place d’Aligre, Paris]] |
|||
Es gibt sicher deutlich über 2500 Sorten und mindestens nochmal so viele Züchtersorten, die nie angemeldet waren und deshalb auch nie einen Namen erhalten haben. Auch ist die Anzahl der neuen Sorten, die jedes Jahr hinzukommen, sehr groß. |
|||
[[Datei:Schwarze Tomate (fcm).jpg|mini|Schwarze Tomate]] |
|||
Bei der Selektion neuer Sorten stehen gewöhnlich folgende [[Zuchtziel]]e im Vordergrund: lockerer Wuchs, hohe [[Resistenz]] und/oder Toleranz gegen Umwelteinflüsse, Krankheiten, Schädlinge und Viren, gute Produktivität, hohes Ertragsniveau, schnelle Fruchtentwicklung, sicherer Fruchtansatz auch bei ungünstigen Klimabedingungen, einheitliche Sortierung, bestimmte Größe und Gewicht, gleichmäßige Farbe und Farbe selbst, guter Geschmack und hoher Gehalt an wichtigen Inhaltsstoffen, gute Transportfähigkeit und Fruchtfestigkeit, lange Haltbarkeit, verwendungsspezifische Eignung allgemein. Bei der Zucht ''alter'' Sorten durch Ökobauern zählt dagegen nur der Geschmack, da hier der Kunde für einzelne Sorten (z. B. die Andentomate) auch hohe Preise zu zahlen bereit ist. |
|||
[[Datei:indigorose.jpg|mini|Blaue Tomate, bei Vollreife fast schwarz]] |
|||
'''Fruchtform''' |
|||
rund und glatt (Normale Tomate), flachrund und glatt (meistens Fleischtomate), flachrund und faltig (''[[cuore di bue]]'' in Norditalien), herzförmig (russische ''cuore di bue''), oval oder [[pflaume]]nförmig (Dattel- und Eiertomate, meistens im Cherry- oder [[Cocktail]]bereich)<!-- unklar -->, [[birne]]nförmig (Kirschtomate), länglich (Flaschentomate, z. B. [[San-Marzano-Tomate]] und [[Andenhorn]]), aus mehreren Einzelteilen bestehend (Reisetomate). |
|||
'''Größe''' |
|||
== Einteilung nach Typen == |
|||
Sie ist stark von der Zahl der Fruchtkammern (Kammern) abhängig. Kirschtomaten (2–3), normale Tomaten (3–5), [[cuore di bue]] (4–10), Fleischtomaten (3–6), San-Marzano-Tomaten, Riesentomaten (bis 1 kg). |
|||
[[Bild:Tomates anciennes.jpg|thumb|right|180px|Verschiedene Sorten von Tomaten]] |
|||
* '''Fruchtform''': rund und glatt (Normale Tomate), flachrund und glatt (meistens Fleischtomate), flachrund und faltig (''[[cuore di bue]]'' in Norditalien), herzförmig ([[Russland|russische]] ''cuore di bue''), oval oder [[pflaume]]nförmig (Eiertomate, meistens im Cherry- oder [[Cocktail]]bereich), [[birne]]nförmig (Cherrytomate), länglich (''San Marzano''-Tomate), aus mehreren Einzelteilen bestehend (Reisetomate). |
|||
* '''Größe''': Sie ist stark von der Anzahl Fruchtkammern (Kammern) abhängig. [[Kirschtomate]] (2-3), Normale Tomate (3-5), [[cuore di bue]] (4-10), Fleischtomate (3-6), San Marzano, Riesentomaten (bis 1 kg). |
|||
* '''Farbe''': weiß, gelb, orange, rot, rosa, violett, schwarz. Auch grünlich abreifende, sowie grün-braun und rot-gelb gestreifte Sorten sind bekannt. |
|||
* '''Farbverteilung''': unicolor (UC), bicolor (BC) meistens mit grünem Ansatz beim Stängel, getigert/gefleckt. |
|||
* '''Wuchstyp''': unbegrenzt wachsend (indeterminiert) oder begrenzt wachsend (determiniert), als Busch- oder Stabtomate (auch an Schnur) gezogen. |
|||
* '''Reifetyp''': früh-, mittel- oder spätreifend (erste rote Tomate bringend), als lose Tomaten oder Trosstomaten (Rispenparadeiser) erntbar. |
|||
* '''Verwendung''': Zierpflanze, [[Hobby]]anbau, Selbstpflücke, Direktverkauf und Marktfahrer, Engrosvermarktung oder [[Industrie]]verwertung, Eignung zum dörren, Lagerbarkeit, |
|||
* '''Ernteeignung''': Maschinenernte Industrie, lose ohne Blütenkelch, lose mit Blütenkelch, Tross/Traube/Rispe, Tross/Traube jointless (Stiel ohne Sollbruchstelle), |
|||
'''Farbe''' |
|||
== Verwendung als Nahrungsmittel == |
|||
weiß, gelb, orange, rot, rosa, violett, grün, braun, schwarz. Aber auch gestreifte und marmorierte Tomaten sind bekannt. |
|||
{| align="right" border="0" style="margin:0 0 2em 2em" |
|||
| align="center" style="font-size:90%" | |
|||
[[Bild:Tomatoes plain and sliced.jpg|120px|Tomaten aufgeschnitten]] |
|||
'''Farbverteilung''' |
|||
Tomaten aufgeschnitten |
|||
unicolor (UC), bicolor (BC) meistens mit grünem Ansatz beim Stängel, getigert/gefleckt. |
|||
|} |
|||
=== Inhaltsstoffe === |
|||
Hauptbestandteil der Tomate ist Wasser (etwa 95%), außerdem enthält sie [[Vitamin A]], [[Vitamin B1|B1]], [[Vitamin B2|B2]], [[Vitamin C|C]], [[Vitamin E|E]], [[Niacin]], sekundäre Pflanzenstoffe sowie Mineralstoffe, besonders [[Kalium]] und Spurenelemente. Der rote Farbstoff ist [[Lycopin]], ein [[Carotinoide|Carotinoid]], das die Abwehr stärken soll, da es antioxidativ wirkt und das Risiko bestimmter [[Krebs (Medizin)|Krebs]]erkrankungen senken soll. Der [[Nährwert]]gehalt ist mit etwa 75 [[Joule|kJ]] pro 100 g relativ gering. Aus Tomaten wird in großen Mengen [[Tomatenmark]] hergestellt; ferner [[Tomatensaft]] und auch Tomaten[[ketchup]]. |
|||
'''Wuchstyp''' |
|||
Bei der Vorbereitung von Mahlzeiten sollten grüne Teile und der Stielansatz entfernt werden. In den unreifen grünen Stellen der Frucht befindet sich das giftige [[Solanin]], das sich vor allem in der Pflanze, aber auch in grünen Früchten befindet. Es kann zu gesundheitlichen Schäden führen. Allerdings gibt es auch bestimmte Tomatensorten, die von Natur aus außen grün sind. Dieses soll daran liegen, dass diese Tomaten von innen nach außen reif werden und nicht, wie wir es von den roten Tomaten kennen, von außen nach innen. Diese z. B. schwarzbraunen bis grünen Tomaten, angeblich aus einer Tomatensorte der [[Galápagos-Inseln]] gezüchtet, sollen also keinen höheren Solanin-Gehalt als die roten Tomaten haben. |
|||
unbegrenzt wachsend (indeterminiert) oder begrenzt wachsend (determiniert), als Busch- oder Stabtomate (auch an Schnur) gezogen. |
|||
Aktuelle Untersuchungen haben ergeben, dass der Gehalt an Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen in [[Konservendose]]nware meistens höher liegt als bei frischer Ware. Industrietomaten werden fast immer dort konserviert, wo sich deren Produktion befindet. Solche Tomaten reifen deutlich besser aus, werden meistens noch am Erntetag verarbeitet und haben einen geringeren Wassergehalt als Frischware aus dem Ausland. Dieser Gewinn übertrifft die Verarbeitungsverluste. Die Tomate kann sicher nicht als Heilpflanze bezeichnet werden. Dazu besitzt sie nicht die nötigen nachweisbaren akuten Heilwirkungen. Jedoch wird sie von [[Ernährungswissenschaft]]lern zur [[Prophylaxe]] empfohlen. So wird z. B. das enthaltene [[Lycopin]] als wirksamer Radikalfänger angesehen und im Zusammenhang mit Krebsprävention diskutiert. |
|||
'''Reifetyp''' |
|||
=== Lagerung === |
|||
früh-, mittel- oder spätreifend (erste rote Tomate bringend), als lose Tomaten oder Trosstomaten (Rispenparadeiser) zu ernten. |
|||
Die '''Lagerung der Früchte''' geschieht am besten bei 13-18 °C und bei einer relativen Luftfeuchte von 80-95 %. Im Gegensatz zu Blattgemüse ist die Tomate bis zu 14 Tage haltbar. Dabei verliert sie kaum wichtige Inhaltsstoffe. Fälschlicherweise bewahren viele Verbraucher, aber auch Gemüsehändler und Einzelhandelsketten Tomaten in Kühlräumen oder im Kühlschrank auf, wo sie deutlich an Geschmack, Textur und Haltbarkeit verlieren. |
|||
'''Verwendung''' |
|||
Bei zu langer Aufbewahrung wird die Haut der Tomate dünner und schrumpelig, das Fruchtfleisch fällt etwas zusammen, und im Ganzen wirkt die Frucht danach etwas ''matschig'' und fühlt sich sehr weich an. Trotzdem ist die Tomate immer noch genießbar und nicht etwa schlecht. |
|||
Zierpflanze, Hobbyanbau, Selbstpflücker, [[Landwirtschaftliche Direktvermarktung|Direktverkauf]] und [[Marktfahrer]], [[Engroshandelsunternehmen|Engrosvermarktung]] oder Industrieverwertung, Eignung zum [[Dörren]], Lagerbarkeit. |
|||
'''Ernteeignung''' |
|||
=== Verbrauch und Herkunft === |
|||
Maschinelle Ernte für die Industrie, lose ohne Blütenkelch, lose mit Blütenkelch, Tross/Traube/Rispe, Tross/Traube jointless (Stiel ohne Sollbruchstelle). |
|||
Im Durchschnitt isst jeder Deutsche rund 20 kg Tomaten pro Jahr. Davon wird fast die Hälfte in Form frischer Tomaten verzehrt. Nur 6 % der in Deutschland vermarkteten Tomaten werden auch dort produziert. Heute wird die Tomate weltweit in vielen Zuchtformen angebaut. Herkunftsländer sind unter anderem die [[Niederlande]] (mengenmäßig führend), [[Spanien]] (besonders die [[Kanarische Inseln|Kanarischen Inseln]]), Italien und [[Marokko]]. |
|||
== Allgemeine Hinweise zur Tomatenkultur == |
|||
=== Erfolgsfaktoren === |
=== Erfolgsfaktoren === |
||
[[ |
[[Datei:Tomato P5260299b.jpg|mini|Tomaten auf [[Steinwolle]]]] |
||
Damit die Tomatenkultur zu einem |
Damit die Tomatenkultur zu einem guten Ergebnis führt, sind folgende Faktoren zu optimieren: resistente und tolerante Sorten, ausgeglichene, kontinuierliche Nährstoffversorgung, viel Licht, ausreichend Wärme, gute [[Bodenstruktur]] bis etwa 50 cm Tiefe, bei Bodenkultur keine frische [[Kalkung]], warme Böden (Temp. > 14 °C), möglichst frühe Ernte sowie eine gleichmäßige Bewässerung für gleichmäßiges Wachstum. Eine ungleichmäßige Bewässerung führt in Phasen mit niedrigem Wasserangebot zu einer Verhärtung der Schale, die dadurch in folgenden Phasen mit hohem Wasserangebot nicht mehr elastisch genug ist, um dem Wachstum der Frucht zu folgen. Die Folge ist ein vermehrtes Platzen der Tomaten.<ref>E. P. Heuvelink: ''Tomatoes – Fruit cracking and russeting''. CABI, 2005, ISBN 0-85199-396-6, S. 193–195.</ref> Neuere Forschungen haben ergeben, dass Tomaten, die mit verdünntem [[Meerwasser]] gezüchtet werden, bei geringerem Verbrauch an wertvollem Trinkwasser eine erhöhte Menge an wichtigen Nährstoffen enthalten.<ref>Michael Böddeker: ''[https://www.wissenschaft.de/umwelt-natur/meerwasser-mit-mehrwert/ Meerwasser mit Mehrwert.]'' In: ''[[wissenschaft.de]]'', 26. April 2008.</ref><ref>Cristina Sgherri, Zuzana Kadlecov, Alberto Pardossi, Flavia Navari-Izzo, Riccardo Izzo: ''Irrigation with Diluted Seawater Improves the Nutritional Value of Cherry Tomatoes.'' In: ''Journal of Agricultural and Food Chemistry.'' 56, 2008, S. 3391–3397, [[doi:10.1021/jf0733012]].</ref> |
||
=== |
=== Entwicklungen im Tomatenanbau === |
||
[[Datei:Johannisbeertomaten.jpg|mini|hochkant|Johannisbeertomaten]] |
|||
[[Bild:Tomaten staengel.jpg|thumb|Stengelfäule]] |
|||
In den letzten Jahren wurde, besonders im [[Bio-Landbau]], eine Vielzahl nicht mehr bekannter altertümlicher Sorten wiederentdeckt, die aus den Anfängen der Tomatenkultur stammen. Die Tomaten werden in der Regel von Hand geerntet und erzielen Preise von über 10 Euro pro Kilogramm. Solch ein Sortiment wurde vor wenigen Jahren auch von einer großen Einzelhandelskette in der Schweiz lanciert (im Rahmen des [[ProSpecieRara]]-Programmes; 138 verschiedene Tomatensorten), auch in Deutschland sind solche Sorten unter anderem als ''Wilde Tomaten'' in Fachgeschäften erhältlich. Die alten Tomatensorten überzeugen häufig durch ihren Geschmack und gewinnen trotz des hohen Preises eine kleine Schicht von Liebhabern und Gelegenheitskäufern. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts waren in Europa für solche „Exoten“-Gemüse allerdings nur kleine Märkte erschlossen. Sie wurden eher als [[Nischenprodukt]]e für den Hobbybereich und von Direktvermarktern für Liebhaber eingeschätzt. Doch versorgt der Bio-Großhandel in Europa die angeschlossenen Fachgeschäfte auch mit größeren Chargen der etwas in Vergessenheit geratenen Formen und Züchtungen der „Paradiesäpfel“. |
|||
[[Bild:Braunfaeule_frucht.jpg|thumb|Braunfäule an der Frucht]] |
|||
Krankheiten der Tomate werden in [[Wikibooks]] im „Handbuch Gemüse“ eingehender behandelt. Die wichtigsten Krankheiten in aller Kürze sind: Blattrollen, Bormangel, Eisenmangel, Blütenendfäule bzw. Kalziummangel (BER = blossom end rot), Magnesiummangel, Aufplatzen der Früchte, Goldpünktchen (nl: gould spikkels), Grünkragen oder Gelbkragen, Wassersucht oder Wasserkrankheit, Befruchtungsmangel, Gerstenblüten, Haferblüten, Beerenfrüchte, Nasenbildung, hohle eckige oder kantige Früchte, Tomatenmosaikvirus (ToMV = tobaco mosaic virus), Kartoffel-Y-Virus oder [[Strichelkrankheit]] (potato virus Y), Bronzefleckenkrankheit (TSWV = tomato spotted wilt virus), ''Clavibacter michiganense ssp. michiganense'' Jensen (Bakterienwelke), Umfallkrankheit, ''Alternaria solani'' (Dürrfleckenkrankheit), ''Botrytis cinerea'' Pers. (Grauschimmel), ''Cladosporium fulvum Cooke'' (Samtfleckenkrankheit oder ''Oidium lycopersici'' bzw. ''Leveilula taurica'' (EM = [[Echter Mehltau]]), Braunfleckenkrankheit), ''Didymella lycopersici'' Kleb. (Didymella-Stängelgrundfäule), ''Fusarium oxyxporum f. sp. lycopersici'' (Fusarium-Welke), ''[[Phytophthora infestans]]'' de Bary (Kraut- und Braunfäule), ''Phytophthora nicotianae var. nicotianae'' (Phytophtora-Stängelgrundfäule), ''Pyrenochaeta lycopersici'' Schneid. et Gerl. (Korkwurzelkrankheit), ''Rhizoctonia solani'' Kühn (Rhizoctonia-Stängelgrundfäule), ''Sklerotinia sclerotiorum'' de Bary (Sklerotinia-Welke), ''Verticilium alboratum'' R. et B., ''Verticilium dahliae'' Kleb (Verticilium-Welke), ''Aculops lycopersici'' (Rostmilbe), ''Aulacorthum solani'' (Grünfleckige Kartoffelblattlaus), ''Bemisia tabaci'' (Weise Fliege bzw. Tabakmottenschildlaus), ''Frankliniella occicentalis'' Perg. (Thrips), ''Macrosiphum euphorbiae'' (Grünstreifige Kartoffelblattlaus), ''Meloidogyne hapla'' Chit. u. ''Meloidogyne incognita'' Kofoid + White (Wurzelgallenählchen), ''Myzus persicae'' (Grüne Pfirsichblattlaus), ''Tetranychus urticae'' Koch (Spinnmilbe), ''Trialeurodes vaporariorum'' Westw. (Weiße Fliege bzw. Gewächshausmottenschildlaus) |
|||
Der österreichische Landwirt [[Erich Stekovics]] in [[Frauenkirchen]] (Burgenland) bewahrt die Samen von 3.200 Tomatensorten auf und bietet 500 Sorten von Tomaten zum Verkauf in seinem Bauernhof an. |
|||
=== Kulturanleitung === |
|||
Siehe '''[http://de.wikibooks.org/wiki/Handbuch_Gemüsebau/_Tomate Kulturanleitung Tomate]''' in Wikibooks, wo eine ausführliche Kulturanleitung mit Differenzierung für Hobby/Profi zu finden ist. Weitere Anleitungen zu anderen Gemüsearten sind unter [http://de.wikibooks.org/wiki/Handbuch_Gem%C3%BCsebau Handbuch Gemüse] zu finden. |
|||
Weiterhin gibt es bei den Tross-Tomaten Sorten, die keine „Sollbruchstelle“ (kleine Verdickung am Fruchtstiel) mehr haben. Damit brechen einzelne Früchte nicht mehr ungewollt ab. Diese Sorten sind auch darauf hingezüchtet, dass die Frucht selbst besser am Blütenkelch hält. Daher sind solche Sorten nicht für die Einzelfruchternte geeignet. Diesen Stiel nennt man ''jointless''. |
|||
=== Nachbarn in der Mischkultur === |
|||
Bei der Qualitätsverbesserung der Tomaten geht die Züchtung immer stärker auf innere und äußere Qualitäten der Frucht ein. So spielt in den USA besonders der [[Lycopin]]-Gehalt und in Europa besonders der Geschmack eine große Rolle. Letzterer wird ermittelt durch den Zuckergehalt ([[Grad Brix|Brix]]), den Säuregehalt und durch Geschmackstests durch geschulte Geschmackstester, und bei Versuchsergebnissen angegeben. Diese Qualitätskontrollen und Züchtungstrends haben zu ertragreichen Sorten geführt, die kräftige Farben zeigen, süßer schmecken und für die Vermarktung besser geeignet sind als althergebrachte Sorten. |
|||
Pflanzen vertragen sich mit unterschiedlichen Nachbarn, die direkt angrenzend wachsen unterschiedlich gut: |
|||
*Gute Nachbarn sind: [[Buschbohne]], [[Kapuzinerkresse]], [[Knoblauch]], [[Kohl]], [[Kohlrabi]], [[Kopfsalat]], [[Lauch]], [[Mais]], [[Möhren]], [[Petersilie]]. [[Pflücksalat]]. [[Radieschen]], [[Rettich]], [[Rote Bete]], [[Sellerie]], [[Spinat]], [[Zuckerhut]], [[Chicoree]], [[Radicchio]] |
|||
Eine Reihe sehr kleiner Tomaten, wie Johannisbeertomaten und Kirschtomaten, werden hauptsächlich in Kleingärten angebaut. |
|||
*Schlechte Nachbarn sind: [[Erbsen]], [[Fenchel]], [[Kartoffel]]. |
|||
=== Kreuzung und Veredelung mit anderen Nachtschattengewächsen === |
|||
== Trends im Tomatenanbau == |
|||
[[Datei:Tomate, Epidermis.jpg|mini|Tomate, Epidermis, 100×]] |
|||
[[Bild:Johannisbeertomaten.jpg|thumb|Johannisbeertomaten]] |
|||
In EU-Agrarversuchen wird immer wieder die Kreuzung der Tomate mit der genetisch eng verwandten Kartoffel zur sogenannten [[Tomoffel]] ausprobiert, um den Ertrag weiter zu steigern – allerdings bisher mit nur mäßigem Erfolg, da die gezüchteten Pflanzen bisher stets zu schwach waren, gleichermaßen voll energiereiche essbare Knollen und genießbare Früchte ausbilden zu können. Auch schon in früheren Jahren wurden Tomaten auf Kartoffeln veredelt, was kurzfristig recht leicht gelingt, allerdings langfristig die Pflanze auszehrt und dadurch zerstört. Diese Kombination wird wohl immer schwierig bleiben, da zur Bildung der Speicherorgane der Kartoffel, ebenso wie für große Früchte an der Tomate zur gleichen Zeit, erheblich mehr Blattmasse benötigt wird, als die Tomate hervorbringen kann. Blattwerk wird benötigt, um durch Fotosynthese genügend Kohlenhydrate einlagern zu können. Wurzelknolle und oberirdische Frucht konkurrieren. Daher ist dieser Wunsch eine nicht ganz sinnvolle Kombination, wenn beiderseits hohe Erträge erzielt werden sollen. |
|||
Von einer größeren Bedeutung ist die Nutzung von Tomaten als Veredlungsunterlage für [[Aubergine]]n. Als Unterlagen werden Wildtomatenkreuzungen (''Solanum lycopersicum × [[Solanum habrochaites]]'') verwendet. Die meisten Veredlungen von Tomaten werden auf Tomatenunterlagen zur Verhinderung des Befalls durch [[Nematoden]] und der Korkwurzelkrankheit durchgeführt. Tomatenveredlungssets werden mittlerweile im Handel angeboten und können so auch von Hobbygärtnern erfolgreich genutzt werden. |
|||
In den letzten Jahren wurde, besonders im Bio-Landbau eine Vielzahl von nicht mehr bekannten altertümlichen Sorten wiederentdeckt (englisch: ''heirloom vegetable varieties''), die aus den Anfängen der Tomatenkultur stammen. Die Tomaten werden in der Regel von Hand geerntet und erzielen Preise von (umgerechnet) über 10 Euro pro Kilo. Solch ein Sortiment wurde vor wenigen Jahren auch von der Nr. 2 der Einzelhandelsketten in der Schweiz lanciert, und auch in Deutschland sind solche Sorten unter anderem als ''Wilde Tomaten'' in gut sortierten Fachgeschäften erhältlich. Dieser Trend entspringt der Besinnung darauf, dass Altbewährtes besser sein kann als manche Neuerung und hat gleichzeitig durch den „Neuheitswert“ der Früchte für die Kundschaft einen gewissen Reiz. Einmal gekauft, überzeugen die alten Tomatensorten häufig durch ihren Wohlgeschmack und gewinnen dadurch trotz des relativ hoch erscheinenden Preises eine kleine Schicht von Liebhabern und Gelegenheitskäufern für sich. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts waren in Europa für solche „Exoten“-Gemüse allerdings nur kleine Märkte erschlossen. Sie wurden eher als [[Nischenprodukt]]e für den Hobbybereich und von Direktvermarktern für Liebhaber eingeschätzt. Der [[Bio]]-Großhandel in Europa versorgt die angeschlossenen Fachgeschäfte inzwischen auf Wunsch auch mit größeren Chargen der etwas in Vergessenheit geratenen Formen und Züchtungen der „Paradiesäpfel“. |
|||
=== Hummeln als Bestäuberinsekten === |
|||
Weiterhin geht es bei den Tross-Tomaten hin zu Sorten, die keine "Sollbruchstelle" (kleine Verdickung am Fruchtstiel) mehr haben. Damit brechen einzelne Früchte nicht mehr ungewollt ab. Diese Sorten sind auch darauf hingezüchtet, dass die Frucht selbst besser am Blütenkelch hält. Daher sind solche Sorten nicht für die Einzelfruchternte geeignet. Diesen Stiel nennt man ''jointless''. |
|||
Tomaten sind sogenannte [[Vibrationsbestäubung|Vibrationsbestäuber]]. Um hier einen Fruchtansatz zu erzielen, war bis in die 1980er Jahre im Treibhausanbau von Tomaten eine arbeitsintensive manuelle Bestäubung mit elektrischen Bestäubungsgeräten notwendig.<ref>[[Michael Miersch]]: ''[https://www.welt.de/wissenschaft/article3866115/Tueckische-Bio-Krieger-gegen-Ernteschaedlinge.html Tückische Bio-Krieger gegen Ernteschädlinge.]'' In: ''[[Die Welt]]'', 5. Juni 2009.</ref> Pro [[Hektar]] fielen in Europa der 1980er Jahre dafür Arbeitskosten von etwa 10.000 € an.<ref>[[Dave Goulson]]: ''A sting in the Tale.'' Random House, London 2013, ISBN 978-0-224-09689-8, Position 2607.</ref> |
|||
1985 setzte der belgische Tierarzt und Hobby-[[Entomologie|Entomologe]] [[Roland de Jonghe]] ein Nest [[Dunkle Erdhummel|Dunkler Erdhummeln]] in einem Treibhaus aus, in denen Tomaten heranwuchsen, und stellte dabei fest, dass sie dort sehr wirkungsvoll die Pflanzen bestäubten.<ref>Dave Goulson: ''A sting in the Tale.'' Random House, London 2013, ISBN 978-0-224-09689-8, Position 2602.</ref> Es war zwar bereits 1912 gelungen, [[Hummeln|Hummel]][[Königin (Insekt)|königinnen]] in Gefangenschaft so zu halten, dass sie mit dem Nestbau begannen, und in den 1970er Jahren waren die Erfahrungen mit der künstlichen Zucht und Haltung unter Gefangenschaftsbedingungen von Hummeln so weit fortgeschritten, dass man in der Lage war, bei einzelnen [[Art (Biologie)|Hummelarten]] einen vollständigen Jahreszyklus zu durchlaufen. Insbesondere die Dunkle Erdhummel schien besonders einfach unter künstlichen Bedingungen aufziehbar zu sein.<ref>Dave Goulson: ''A sting in the Tale.'' Random House, London 2013, ISBN 978-0-224-09689-8, Position 2596.</ref> Erst de Jonghe erkannte jedoch die mögliche kommerzielle Bedeutung der Verwendung von Hummeln als Bestäuberpraxis, die in wenig mehr als einem Jahrzehnt die Form des Tomatenanbaus unter Glas nachhaltig veränderte. Verglichen zu Kosten für den hohen manuellen Aufwand bei der Bestäubung waren die Kosten der ebenfalls arbeitsintensiven Heranzucht von Hummeln gering. De Jonghe stellte außerdem fest, dass durch Hummeln bestäubte Pflanzen ertragreicher waren. |
|||
Bei der Qualitätsverbesserung der Tomaten geht die Züchtung immer stärker auf innere und äußere Qualitäten der Frucht ein. So spielt in den USA besonders der [[Lycopen]]-Gehalt und in Europa besonders der Geschmack eine große Rolle. Letzterer wird ermittelt durch den Zuckergehalt ([[Brix]]), den Säuregehalt und durch Geschmackstests durch geschulte Geschmackstester, und bei Versuchsergebnissen angegeben. Diese Qualitätskontrollen und Züchtungstrends haben schon zu sehr guten Sorten geführt, die viel kräftigere Farben zeigen, besser schmecken und für das Vermarkten im Handel besser geeignet sind als althergebrachte Sorten. Einige dieser werden bereits exklusiv von wenigen Produzenten auf den Markt gebracht und unter Markennamen wiederum exklusiv über einzelne Einzelhandelsketten verkauft. |
|||
[[Datei:Komischehummel.jpg|mini|[[Dunkle Erdhummel]]n werden beim Tomatenanbau unter Glas besonders häufig eingesetzt]] |
|||
Heute gibt es auch eine Reihe sehr kleiner Tomaten, wie Johannisbeertomaten und Kirschtomaten, die hauptsächlich in Kleingärten angebaut werden. |
|||
1987 gründete De Jonghe die Firma [[Biobest]], die bis heute der größte kommerzielle Züchter von Hummeln ist. 1988 zog die Firma gerade genug Hummeln heran, um 40 Hektar zu bestäuben, auf denen Tomaten herangezogen wurden. Bereits 1989 begannen sie jedoch, Hummelnester nach Holland, Frankreich und Großbritannien zu exportieren.<ref name="Goulson 2613">Dave Goulson: ''A sting in the Tale.'' Random House, London 2013, Position 2613.</ref> 1990 setzte man erstmals in Kanada künstlich aufgezogene Hummeln ein, ein Jahr später folgten die USA und Israel sowie wenig später Japan und Marokko. Zur Jahrtausendwende war es zum weltweiten Standard geworden, beim Anbau von Tomaten auf die Bestäubung von Hummeln zu setzen. Ausnahmen sind Länder wie Australien, wo Hummeln nicht natürlich vorkommen und wo die Gesetzgebung den Import nicht-einheimischer Tierarten strikt untersagt.<ref name="Goulson 2613" /> |
|||
Bei der Bestäubungspraxis mit Hummeln werden in den Gewächshäusern jeweils vollständige Hummelnester eingebracht. Die europäischen Unternehmen, die in der künstlichen Hummelzucht aktiv sind, versenden jährlich mehr als eine Million Hummelnester weltweit.<ref name="Goulson 2619">Dave Goulson: ''A sting in the Tale.'' Random House, London 2013, Position 2619.</ref> Zu den positiven Nebeneffekten des Einsatzes von Hummeln im landwirtschaftlichen Gemüseanbau zählt ein deutlich verringerter Insektizid- und Pestizideinsatz, da die Verwendung dieser Mittel auch die Bestäuber gefährdet. Nachteilig ist, dass es sich bei den künstlich aufgezogenen Hummeln überwiegend um Nachkommen von in der Türkei gesammelten Dunklen Erdhummeln handelt.<ref name="Goulson 2619" /> Beim Einsatz von Hummeln in Treibhäusern ist es nahezu unvermeidlich, dass Hummeln entweichen, sich erfolgreich fortpflanzen und so die jeweilige regionale Fauna beeinflussen. Die in Großbritannien geforderte Praxis, solche importierten Nester nach dem Ende ihrer Verwendung entweder zu verbrennen oder die Hummeln zu töten, indem die Nester in Gefriertruhen gesetzt werden, wird nach den Erfahrungen des britischen Entomologen [[Dave Goulson]] dort selten umgesetzt. Wenige Gemüseanbauer haben ausreichend große Gefriertruhen und die Verbrennung der Nester, die aus Karton, Plastik und [[Polystyren]] bestehen, erzeugt lästige Abgase.<ref name="Goulson 2642">Dave Goulson: ''A sting in the Tale.'' Random House, London 2013, Position 2642.</ref> |
|||
== Kreuzung und Veredelung mit anderen Nachtschattengewächsen == |
|||
In Japan ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass Treibhäuser, in denen Hummelnester verwendet werden, zweifache Türen und vernetzte Luken haben, um ein Entweichen von Hummeln zu verhindern. Mittlerweile gibt es jedoch in Japan verwilderte Dunkle Erdhummeln, die auf [[Gefangenschaftsflüchtling|entwichene Hummeln]] zurückgehen.<ref name="Goulson 2642" /> Noch gravierender sind die Erfahrungen in Südamerika: Aus chilenischen Treibhäusern entkommene Dunkle Erdhummeln verbreiten sich seit 1998 [[Biologische Invasion|invasiv]] mit einer Geschwindigkeit von ca. 200 km pro Jahr über die südamerikanische Landmasse. Auf ihrem Weg verschwindet beispielsweise die heimische Hummelart ''[[Bombus dalbomii]]'' regional wenige Jahre nach der Ankunft der Dunklen Erdhummel. Mit den industriell gezüchteten Erdhummeln kam auch der einzellige [[Parasit]] ''[[Crithidia bombi]]'' auf den Kontinent. Es wird vermutet, dass die Kombination aus Hummel und Parasit die dort heimische Hummelarten mit so großer Geschwindigkeit verdrängt.<ref name="fghi">{{Literatur |Autor=Regula Schmid-Hempel u. a. |Titel=The invasion of southern South America by imported bumblebees and associated parasites |Sammelwerk=Journal of Animal Ecology |Band=83 |Nummer=4 |Datum=2014 |Seiten=823–837 |DOI=10.1111/1365-2656.12185 |PMID=24256429}}</ref> |
|||
In EU-Agrarversuchen wird immer wieder die Kreuzung der Tomate mit der genetisch eng verwandten Kartoffel zur sogenannten [[Tomoffel]] ausprobiert, um eventuelle weitere Ertragssteigerungen erzielen zu können - allerdings bisher mit nur mäßigem Erfolg, da die gezüchteten Pflanzen bisher stets zu schwach waren, gleichermaßen voll energiereiche essbare Knollen '''und''' genießbare Früchte ausbilden zu können. Auch schon in früheren Jahren wurden Tomaten auf Kartoffeln veredelt, was kurzfristig recht leicht gelingt, allerdings langfristig die Pflanze auszehrt und dadurch zerstört. Diese Kombination wird wohl immer schwierig bleiben, da zur Bildung der Speicherorgane der Kartoffel, ebenso wie für große Früchte an der Tomate zur gleichen Zeit, erheblich mehr Blattmasse benötigt wird, als die Tomate hervorbringen kann. Blattwerk wird benötigt, um durch Photosynthese genügend Kohlenhydrate einlagern zu können. Wurzelknolle und oberirdische Frucht konkurrenzieren sich. Daher ist dieser Wunsch eine nicht ganz sinnvolle Kombination, wenn beiderseits hohe Erträge erzielt werden sollen. |
|||
== Verwendung als Nahrungsmittel == |
|||
== Literatur == |
|||
[[Datei:Sun dried tomato and pepper farm, Hunkuyi, Kaduna State.jpg|mini|Sonnengetrocknete Tomaten in Hunkuyi, [[Kaduna (Nigeria)]].]] |
|||
{{Infobox Inhaltsstoffe |
|||
| Name = Tomaten, roh<ref name="Jacques Lanore">Jacques Lanore: ''Tables de composition des aliments.'' Institut scientifique d’hygiène alimentaire, éditions, 1985, ISBN 2-86268-055-9.</ref> |
|||
| Brennwert = 84 kJ (20 kcal) |
|||
| Wasser = 93 bis 95 g |
|||
| Eiweiß = 1 g |
|||
| Kohlenhydrate = 4 g |
|||
| davon Zucker = 2,6 g |
|||
| Ballaststoffe = 1,2 g |
|||
| Fett = 0,3 g |
|||
| gesättigte Fettsäuren = |
|||
| einfach ungesättigte Fettsäuren = |
|||
| mehrfach ungesättigte Fettsäuren = |
|||
| Vitamin A = |
|||
| Vitamin B1 = 0,09 mg |
|||
| Vitamin B2 = 0,04 mg |
|||
| Vitamin B3 = 0,5 mg |
|||
| Vitamin B5 = |
|||
| Vitamin B6 = |
|||
| Vitamin B7 = |
|||
| Vitamin B9 = |
|||
| Vitamin B12 = |
|||
| Vitamin C = 38 mg |
|||
| Vitamin D = |
|||
| Vitamin E = |
|||
| Vitamin K1 = |
|||
| Vitamin K2 = |
|||
| Calcium = 11 mg |
|||
| Eisen = 0,6 mg |
|||
| Magnesium = 10 mg |
|||
| Natrium = 3 mg |
|||
| Phosphor = 27 mg |
|||
| Kalium = 280 mg |
|||
| Zink = 0,24 mg |
|||
}} |
|||
=== Inhaltsstoffe === |
|||
'''Bücher für Profianbau:''' |
|||
{{Überarbeiten||Grund=Die Darstellungen zu [[Tomatidin]] sind stark veraltet und vermutlich falsch, siehe [[Diskussion:Tomate#Solanin --> Tomatidin|Diskussion]]}} |
|||
* Becker-Dillingen J.; 1950: Handbuch des gesamten Gemüsebaus |
|||
Hauptbestandteil der Tomate ist Wasser (etwa 95 Prozent), außerdem enthält sie [[Vitamin A]], [[Vitamin B1|B1]], [[Vitamin B2|B2]], [[Vitamin C|C]], [[Vitamin E|E]], [[Niacin]], sekundäre Pflanzenstoffe sowie Mineralstoffe, besonders [[Kalium]] und Spurenelemente. So finden sich neben den genannten Vitaminen in der Tomate [[Biotin]], [[Folsäure]], [[Thiamin]], [[Pantothensäure]]; Alpha- & Beta-[[Carotin]], Kalium, [[Chlorogensäure]], [[Citronensäure]], Glykoalkaloide, Glykoproteine, [[Lignin]], [[Lutein]], [[Lycopin]] (nur in roten Tomaten), [[p-Cumarsäure|''p''-Cumarsäure]], 10 Spurenelemente (Chrom), vor allem [[Silizium]]; [[Tyramin]], [[Zeaxanthin]]. |
|||
* Chaux CL. et Foury CL.; 1994: Productions Légumieres |
|||
* Homer J. et al; 1949: Vegetable Crops |
|||
* Israilski W.P.; 1955: Bakterielle Pflanzenkrankheiten, 272-297 |
|||
* Jensen E.; 1994: Grøntsager i Væksthus, 3. udgave |
|||
* Jones J.B. et al.; 1991: Compendium of Tomato Diseases |
|||
* Krug H.; 1994: Lehrbuch des Gemüsebaus, 422-440 |
|||
* Krug H. et al; 2002: Gemüseproduktion |
|||
* Marinetti G.; 1992: Guide pratique pour la culture de la tomate en hor sol, 1-28 |
|||
* Messiaen C-M.; 1998: Le Potager Tropical |
|||
* Müllers L.; 1936?: Müllers Gemüsebau |
|||
* Reinhold J. et al; 1962: Ratgeber für den Gemüsebau unter Glas |
|||
* Versuche im Deutschen Gartenbau |
|||
* Vilmorin-Andrieux & Cie; 1925: Les Plantes Potagères |
|||
* Vogel G.; 1996: Handbuch des speziellen Gemüsebaus |
|||
* Willumsen J. et al.; 1994: Havebrug 82, 1-6 |
|||
* Wonneberger C.; 2004: Gemüsebau |
|||
Die Schale (Tomatenhaut) enthält neben Polysacchariden und [[Cutin]] unter anderem Kohlenwasserstoffe ([[Höhere Alkane]] wie n-Nonacosan, n-Triacontan und n-Hentriacontan), Fettsäuren ([[Palmitinsäure|Palmitin]]-, [[Stearin]]-, [[Ölsäure|Öl]]-, [[Linolsäure|Linol]]- und [[α-Linolensäure|Linolensäure]]) sowie [[Triterpen]]e (α- und β-Amyrin) und [[Sterin]]e ([[β-Sitosterin]], [[Stigmasterin]]).<ref name="Brieskorn">Carl Heinz Brieskorn, Heinrich Reinartz: ''Zur Zusammensetzung der Tomatenschale.'' In: ''[[Zeitschrift für Lebensmittel-Untersuchung und -Forschung]].'' 133, 1967, S. 137–141, [[doi:10.1007/BF01460615]].</ref> in der Tomatenhaut befinden sich besonders viele Wirkstoffe (Flavonoide). |
|||
'''Fachzeitschriften für Profianbau:''' |
|||
* Der Gemüsebau, Schweiz |
|||
* Fruit & Légumes, Frankreich |
|||
* Gartner Tidende, Dänemark |
|||
* Gemüse, Deutschland |
|||
* Groenten en Fruit, Niederlande |
|||
* Monatsschrift, Deutschland |
|||
* ProeftuinNiews, Belgien |
|||
Das Carotinoid [[Lycopin]] gibt der Tomate die rote Farbe. Der Name ist von der lateinischen Bezeichnung der Tomate '''Solanum lycopersicum''' abgeleitet. Reife Tomaten haben einen Lycopinanteil von 4 bis 5,6 mg pro 100 g Frucht. Lycopin ist ein [[Carotinoide|Carotinoid]], das antioxidativ wirkt und so die Immunabwehr stärken und das Risiko bestimmter [[Krebs (Medizin)|Krebserkrankungen]] senken soll.<ref>E. Giovannuci, E. B. Rimm, Y. Liu, M. J. Stampfer, W. C. Willett: ''A Prospective Study of Tomato Products, Lycopene and Prostate Cancer Risk.'' In: ''J. National Cancer Institute.'' 94, 2002, S. 391–398.</ref> Der Brennwert der Tomate ist mit etwa 75 [[Joule|kJ]] pro 100 g relativ gering. Aus Tomaten wird in großen Mengen [[Tomatenmark]] hergestellt, ferner [[Tomatensaft]], [[Tomatenschwamm]] und auch [[Ketchup|Tomatenketchup]]. |
|||
'''Medizinische Fachliteratur''' |
|||
* Giovannuci, Rimm, Liu, Stampfer, Willett: A Prospective Study of Tomato Products, Lycopene and Prostate Cancer Risk. J. National Cancer Institute 94 (2002), 391-398 |
|||
Obwohl die Tomate ein Lebensmittel ist, sind das Kraut, der Stielansatz und der grüne Teil der Frucht durch das darin enthaltene [[Tomatidin]]<ref name="Baltes">[[Werner Baltes]]: ''Lebensmittelchemie.'' 5. Auflage. Springer-Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-540-66525-0, S. 232; vgl. 7. Auflage, 2011: {{Google Buch |BuchID=btmyP-Qd6SgC |Hervorhebung=Tomatidin}}.</ref> schwach giftig, das heißt unbekömmlich. Der Verzehr des Krautes oder sehr unreifer Früchte kann Übelkeit und Erbrechen zur Folge haben. Es wird daher auch von einigen Quellen empfohlen, bei der Vorbereitung von Mahlzeiten grüne Teile und den Stielansatz zu entfernen. |
|||
Allerdings gibt es auch Tomatensorten, die von Natur aus außen grün sind – z. B. [[Green Zebra]] (grün gestreift auf leicht gelblichem Grund) oder [[Zebrino (Tomate)|Zebrino]] (dunkelgrün auf schwarzbraunem bzw. dunkelrotem Grund). Das soll daran liegen, dass diese Tomaten von innen nach außen reif werden und nicht, wie es von den roten Tomaten bekannt ist, von außen nach innen. Diese schwarzbraunen bis grünen Tomaten, angeblich aus einer Tomatensorte der [[Galápagos-Inseln]] gezüchtet, sollen also nicht mehr Tomatidin enthalten als die roten Tomaten. |
|||
[[Datei:Tomatoes plain and sliced.jpg|mini|hochkant 0.5|Tomate längs und quer aufgeschnitten]] |
|||
=== Lagerung === |
|||
Die Lagerung der Früchte geschieht am besten bei 13 bis 18 °C und bei einer relativen Luftfeuchte von 80 bis 95 Prozent. Im Gegensatz zu Blattgemüse ist die Tomate bis zu 14 Tage haltbar. Dabei verliert sie kaum wichtige Inhaltsstoffe. Fälschlicherweise bewahren viele Verbraucher, aber auch Gemüsehändler und Einzelhandelsketten Tomaten in Kühlräumen oder im Kühlschrank auf, wo sie deutlich an Geschmack, Textur und Haltbarkeit verlieren. Ein Grund dafür ist, dass bei Temperaturen unter 12 °C [[Geschmacksstoff]]e wie [[Isovaleraldehyd]], [[2-Methyl-1-butanol]] oder [[3-Methyl-1-butanol]] nicht mehr gebildet werden.<ref>Bo Zhang, Denise M. Tieman, Chen Jiao, Yimin Xu, Kunsong Chen, Zhangjun Fe, James J. Giovannoni, Harry J. Klee: ''Chilling-induced tomato flavor loss is associated with altered volatile synthesis and transient changes in DNA methylation.'' In: ''[[Proceedings of the National Academy of Sciences]].'' 113, 2016, S. 12580–12585, [[doi:10.1073/pnas.1613910113]].</ref> |
|||
Bei zu langer Aufbewahrung wird die Haut der Tomate dünner und schrumpelig, das Fruchtfleisch fällt etwas zusammen, und im Ganzen wirkt die Frucht danach etwas matschig und fühlt sich sehr weich an. Trotzdem ist die Tomate immer noch genießbar und nicht etwa schlecht. |
|||
Tomaten soll man, wenn möglich, immer getrennt von anderem Obst und Gemüse lagern. Sie scheiden während der Lagerung [[Ethen]] aus, das den [[Stoffwechsel]] benachbarter Früchte oder Gemüse beschleunigt, so dass diese schneller reifen und in der Folge auch schneller verderben. |
|||
== Tomatensorten == |
|||
{{Hauptartikel|Liste der Tomatensorten}} |
|||
[[Datei:Gelbe Kirschtomate - Gelbe Dattelwein - Glossy rose blue mit Salz.jpg|mini|Gelbe Kirschtomate – Gelbe Dattelwein – Glossy rose blue mit Salz]] |
|||
Bekannte '''Tomatensorten''' sind Agro, Amati, Belriccio, Bolzano, Corazon, Corianne, Culina, Cupido, Dasher, Datteltomate, Devotion, Del-Icia, Diplom, Dolce Vita, Exxtasy, Fantasio, Fourstar, Gardenser’s delight (Stabtomate), Gezahntentomate, Green Zebra (Stabtomate), Kalimba, Kumato, Laternchen (Stabtomate), Luigi, Luxor, Maestria, Maranello, Myrto, [[Ochsenherztomate|Ochsenherz]]/Coeur de Boeuf, Phantasia, Philovita, Picolino, Pixel, Primabell, Quadro, Ravello, Sibirischer Finger, Sparta, Sportivo, Suso, [[Sunviva]], Sweet Million, Timos, Timotion, Tomosa, Trilly, Tumbling Tom Red (Hängetomate), Vilma, Vanessa, Virginia, Vision, Vitella, Zebrino, Vladivostokskij (Sibirien), Gelbe von Thun und Würmli (Schweiz), Gelber Moneymaker (England), Oaxacan Jewel und Miel de Mexique (Mexiko), Black Sea Man und Malakhitovaya Shakatulka (Russland), White Rabbit (USA) und Dix Doigts de Naples (Italien). |
|||
== Sonstiges == |
|||
* Gestresste Tomatenpflanzen signalisieren ihren Zustand neben Farbe, Geruch und Form auch durch Töne, die jedoch im für Menschen nicht wahrnehmbaren [[Ultraschall]]bereich liegen.<ref>{{Literatur |Autor=Itzhak Khait, Ohad Lewin-Epstein, Raz Sharon, Kfir Saban, Revital Goldstein, Yehuda Anikster, Yarden Zeron, Chen Agassy, Shaked Nizan, Gayl Sharabi, Ran Perelman, Arjan Boonman, Nir Sade, Yossi Yovel, Lilach Hadany |Titel=Sounds emitted by plants under stress are airborne and informative |Sammelwerk=Cell |Band=186 |Nummer=7 |Datum=2023-03-30 |ISSN=0092-8674 |DOI=10.1016/j.cell.2023.03.009 |Seiten=1328–1336.e10 |Online=https://www.cell.com/cell/abstract/S0092-8674(23)00262-3 |Abruf=2023-03-31}}</ref> |
|||
* Die Tomate verfügt in [[Unicode]] im [[Unicodeblock Verschiedene piktografische Symbole|Block ''Verschiedene piktografische Symbole'']] an Position U+1F345 über ein eigenes Schriftzeichen: 🍅. |
|||
* In Deutschland wurde die Tomate vom [[Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e. V.]] (VEN) zum Gemüse des Jahres 2001 gewählt.<ref>''[https://www.nutzpflanzenvielfalt.de/node/25 Gemüse des Jahres 2001: Die Tomate.]'' In: ''Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e. V.'' aufgerufen am 3. Juli 2017.</ref> |
|||
* Lange Zeit war es üblich, Tomaten mit minderer, wässriger Qualität als ''Suppentomaten'' zu verkaufen.<ref>''Tomate'', in: [[Römpp Lexikon Lebensmittelchemie]], 2. Auflage, Thieme Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-13-143462-3, S. 1178f.; {{Google Buch |BuchID=qyWGAwAAQBAJ |Seite=PA1179 |Hervorhebung=Suppentomate}}.</ref> |
|||
== Literatur == |
|||
<small>– alphabetisch –</small> |
|||
* Adelheid Coirazza: ''Tomaten: 200 Sortenempfehlungen aus aller Welt.'' Formosa-Verlag, Witten 2009, ISBN 978-3-934733-06-0. |
|||
* Adelheid Coirazza: ''Tomaten 2: 208 Historische Tomaten und Wildsorten.'' Formosa-Verlag, Witten 2014, ISBN 978-3-934733-12-1. |
|||
* Adelheid Coirazza: ''Tomaten. 244 Sorten für Garten, Balkon und Küche.'' Formosa-Verlag, Witten 2018; 2. Auflage 2021, ISBN 978-3-934733-15-2. |
|||
* David Gentilcore: ''Pomodoro! A History of the Tomato in Italy.'' Columbia University Press, New York 2010, ISBN 978-0-231-52550-3, {{Google Buch | BuchID=hZgEvOPTQLsC}}. |
|||
* Annemieke Hendriks: ''Tomaten. Die wahre Identität unseres Frischgemüses.'' [[Bebra-Verlag|be.bra Verlag]], Berlin 2017, ISBN 978-3-89809-139-8, [https://issuu.com/be.bra.verlag/docs/9783898091398_hendriks_tomaten Leseprobe.] |
|||
* Stefanie Jacomet: ''Die Geschichte der Tomate.'' Universität Basel, Basel 2011; aufrufbar als [https://duw.unibas.ch/fileadmin/user_upload/duw/IPNA/PDF_s/PDF_s_in_use/2011_Jacomet_GeschichteTomate.pdf PDF (11 S., 590 kB)] von der [[Universität Basel]], Departement Umweltwissenschaften. |
|||
* John Paul Jones: ''Compendium of Tomato Diseases''. [[American Phytopathological Society]], 1991, ISBN 0-89054-120-5. |
|||
* Udelgard Körber-Grohne: ''Tomate (Lycopersicon esculentum, Mill.)'' in: ''Nutzpflanzen in Deutschland. Kulturgeschichte und Biologie.'' 3., unveränderte Auflage. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 3-8062-1116-7, S. 314–318, [https://d-nb.info/931477476/04 Inhaltsverzeichnis.] |
|||
* Reinhard Lieberei, Christoph Reissdorf, [[Wolfgang Franke (Botaniker)|Wolfgang Franke]] (Begründer): ''Nutzpflanzenkunde.'' 7. Auflage. [[Thieme Verlagsgruppe|Georg Thieme Verlag]], Stuttgart 2007, ISBN 978-3-13-530407-6, [https://books.google.de/books?id=sYvypZI1xwoC&lpg=PP1&hl=de&pg=PA231#v=onepage&q&f=false Tomate: S. 231–235.] |
|||
* Iris E. Peralta, David M. Spooner: ''History, Origin and Early Cultivation of Tomato (Solanaceae).'' In: Maharaj K. Razdan und Autar K. Mattoo (Hrsg.): ''Genetic Improvement of Solanaceous Crops.'' Volume 2: ''Tomato.'' Enfield (NH), Jersey & Plymouth 2007, S. 1–24, ISBN 978-1-57808-179-0, {{Google Buch | BuchID=1m7RBQAAQBAJ}}. |
|||
* Iris E. Peralta, David M. Spooner, Knapp Sandra: ''Taxonomy of Wild Tomatoes and their Relatives (Solanum sect. Lycopersicoides, sect. Juglandifolia, sect. Lycopersicon; Solanaceae).'' In: ''Systematic Botanic Monographs'' 84, 2008, ISBN 978-0-912861-84-5, [https://www.researchgate.net/publication/260181536_Taxonomy_of_Wild_Tomatoes_and_Their_Relatives_Solanum_sect_Lycopersicoides_sect_Juglandifolia_sect_Lycopersicon_Solanaceae registrierungspflichtig.] |
|||
* Tatiana Y. Silla: ''Tomate. mandelbaums kleine gourmandisen no. 43''. Mandelbaum Verlag, Wien 2022, ISBN 978-3-85476-939-2 |
|||
* Andres Sprecher und Markus Dlouhy (Fotograf): ''Das große Buch der Tomaten.'' Fona Verlag, Lenzburg 2010, ISBN 978-3-03780-416-2. |
|||
* [[Erich Stekovics]], Julia Kospach: ''Atlas der erlesenen Paradeiser''. Fotografien von Peter Angerer. Löwenzahn Verlag, Innsbruck 2011, ISBN 978-3-7066-2480-0, 77 Sortenportraits, [https://www.loewenzahn.at/produkt/2480/atlas-der-erlesenen-paradeiser/ Buchausschnitt.] |
|||
* Ute Studer und Martin Studer (Fotografien): ''Tomatenlust. Die Geheimnisse der Tomatenpioniere – Tipps für den Anbau richtig guter Tomaten.'' Haupt Verlag, Bern 2019, ISBN 978-3-258-08102-1, Besprechung:<ref>Sigrun Hannemann: ''[https://hortus-netzwerk.de/rezension-tomatenlust-statt-tomatenfrust/ Tomatenlust von Ute und Martin Studer.]'' In: ''hortus-netzwerk.de'', 19. März 2019.</ref>. Ausgezeichnet mit dem ''Deutschen Gartenbuchpreis'', 2. Platz als ''Bestes Garten- oder Pflanzenportrait''.<ref>Preisträger 2019: {{Webarchiv | url=https://www.gartenbuchpreis.de/preistraeger/ | wayback=20190508154505 | text=''2. Platz „Bestes Garten- oder Pflanzenportrait“.''}}. In: ''gartenbuchpreis.de'', Mai 2019.</ref> |
|||
* Christoph Wonneberge, Fritz Keller: ''Gemüsebau. 117 Tabellen.'' [[Verlag Eugen Ulmer]], Stuttgart 2004, ISBN 3-8001-3985-5. |
|||
* Irina Zacharias, Tom Rosenberger: ''Tomaten – Meine Leidenschaft.'' Ullmann Medien, Potsdam 2020, ISBN 978-3-7415-2475-2, [https://www.ullmannmedien.com/shop/essen-trinken/kochbuch/tomaten/#tab-inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis.] |
|||
== Filme == |
|||
* ''Tomaten – Zurück zum guten Geschmack.'' Wissenssendung, Deutschland, 2021, 59:02 Min., Moderation: [[Dennis Wilms]], [[Birgit Klaus]], Produktion: [[WDR]], [[SWR]], Reihe: ''[[Planet Wissen]]'', Erstsendung: 4. Mai 2021 bei [[WDR Fernsehen]], [https://programm.ard.de/TV/Programm/?sendung=281114236750036 Inhaltsangabe] von [[ARD]], [https://www.planet-wissen.de/video-tomaten--zurueck-zum-guten-geschmack-100.html Internet-Video] aufrufbar bis zum 4. Mai 2026. (Anbau und Geschichte von Tomaten, Arbeitsbedingungen von Erntehelfern.) |
|||
* ''Beates bunte Tomaten.'' Fernseh-Reportage, Deutschland, 2018, 28:36 Min., Buch und Regie: Stephanie Wätjen, Produktion: [[NDR]], Reihe: ''[[NaturNah]]'', Erstsendung: 15. Mai 2018 bei [[NDR Fernsehen]], [https://programm.ard.de/TV/ndrfernsehen/naturnah--beates-bunte-tomaten/eid_28226683513992 Inhaltsangabe] von [[ARD]]. Gärtnerin Beate Pieper aus Wolfenbüttel pflegt alte Tomatensorten. |
|||
* ''Was macht echten Tomatengeschmack aus?'' Wissenssendung, Deutschland, Frankreich, 2017, 26:11 Min., Buch und Regie: Bettina Oberhauser, Barbara Petermann, Claudia Lewerenz, Scott Deberry, Produktion: [[arte]], Reihe: ''[[Xenius]]'', Erstsendung: 21. Juni 2017 bei arte, [https://programm.ard.de/TV/Programm/?sendung=28724151440730 Inhaltsangabe] von [[ARD]]. |
|||
* ''Triumph der Tomate.'' Dokumentarfilm mit szenischer Dokumentation, Österreich, 2014, 45:30 Min., Buch und Regie: [[Maria Magdalena Koller]], Produktion: MR-Film, [[arte]], [[ORF]], [[China Central Television|CCTV 9]], Reihe: ''[[Universum (Fernsehserie)|Universum]]'', Erstsendung: 29. April 2014 bei [[ORF 2]], {{Webarchiv |url=http://kundendienst.orf.at/programm/fernsehen/orf2/univ_tomate.html |text=Inhaltsangabe von ORF, |archive-is=20141130044726}}, [https://www.youtube.com/watch?v=8SZrUFclsd0 Filmanfang (3:30 Min.)], [https://www.filmfonds-wien.at/filme/triumph-der-tomate Filmbilder], u. a. mit Erich Stekovics, Irina Zacharias, [[Joe Cocker]].<br /> Dieser Dokumentarfilm wurde 2014 mit dem ''Silbernen Delphin'' in der Kategorie „Natur, Umwelt und Ökologie“ bei den ''Cannes Corporate Media & TV Awards'' ausgezeichnet.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.stekovics.at/erichs-blog/blog-post/2014/10/10/ein-silbener-delphin-fuer-die-paradeiser/ |text=''Ein Silberner Delphin für die Paradeiser!'' |wayback=20160302051404}}. In: ''stekovics.at'', 2. Oktober 2014, [https://www.cannescorporate.com/de/winners2014.php Originalseite].</ref> |
|||
* ''Rote Illusionen – Die Jagd nach der ehrlichen Tomate.'' Dokumentarfilm, Deutschland, 2014, 42:15 Min., Buch und Regie: Ralph Quinke, Produktion: [[Spiegel TV]], Reihe: Wissen, Erstsendung: 6. März 2014 bei Pay-TV im Kabelnetz, [https://www.spiegel.de/sptv/wissen/spiegel-tv-wissen-die-jagd-nach-der-ehrlichen-tomate-a-955718.html Inhaltsangabe] und [https://www.spiegel.de/video/rote-illusionen-ehrliche-tomate-video-99012488.html Internet-Video] von Spiegel TV, mit [[Christian Lohse]]. |
|||
* ''[[Sarah Wiener]]s erste Wahl. Tomaten vom Vesuv.'' Dokumentarfilm, Deutschland, 2013, 43:20 Min., Buch: [[Volker Heise]], Regie: [[David Nawrath]], Produktion: [[zero one film]], arte, ORF, Reihe: Sarah Wieners erste Wahl, Erstsendung: 30. Juni 2013 bei [[ORF 2]], {{Webarchiv |url=http://www.arte.tv/guide/de/047268-004/sarah-wieners-erste-wahl |text=Inhaltsangabe und Rezepte von arte, |wayback=20131013230043}}. |
|||
* ''Tomaten zum Rotwerden. Die Sortenbewahrer. Wie [[ProSpecieRara]] in der Schweiz Tomatensorten bewahrt.'' Dokumentarfilm, Schweiz, 2009, 35:50 Min., Buch und Regie: Ursula Bischof Scherer, Produktion: [[NZZ]] Format, Erstsendung: 7. Juni 2009 bei [[VOX]], [https://www.filmsortiment.de/tomaten-zum-rotwerden/dvd/unterrichtsfilm-lehrfilm-schulfilm/53327 Inhaltsangabe], [https://www.youtube.com/watch?v=UQ8FZ2Qc108 Internet-Video] von [[NZZ Format]]. |
|||
* ''[[Angriff der Killertomaten]].'' Spielfilm, USA, 1978. Parodie auf das Science-Fiction- und Horrorfilm-Genre und gilt als einer der bisher schlechtesten Filme.<ref>Jürgen Ritter: ''[https://www.spiegel.de/geschichte/angriff-der-killertomaten-a-947096.html Angriff der Killertomaten. Gemüse ist doch nicht gesund.]'' In: ''[[SpOn]]'', 2. September 2008.</ref> |
|||
== Weblinks == |
== Weblinks == |
||
{{Wiktionary|Tomate}} |
|||
{{Commons|Solanum lycopersicum|Tomate}} |
{{Commons|Solanum lycopersicum|Tomate}} |
||
{{Wikibooks|Handbuch Gemüsebau/ Tomate|Kulturanleitung Tomate}} |
|||
* [http://mitglied.lycos.de/rkraft/index.htm 700 samenechte Tomatensorten] (deutsch) |
|||
{{Wiktionary}} |
|||
* [http://sddelorm.free.fr/potager/tomate/variete.htm Tomatenarten und -sorten] (französisch) |
|||
{{Wiktionary|Paradeiser}} |
|||
* [http://web.uni-bamberg.de/~ba3sw1/gar/tomsort.html#z uni-bamberg.de] - Tomatenarten und -sorten |
|||
{{Wiktionary|Paradeis}} |
|||
* [http://www.wdr.de/tv/tour/gruener_daumen_tomaten.phtml#5 wdr.de] - Grüner Daumen: Tomaten |
|||
* [https://tomatenadel.de/ tomatenadel.de] |
|||
<!--* [http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2005/05/31/dlf_1145.mp3 Deutschlandfunk, Audio On Demand: Alte Tomatensorten, gehaltvoll und aromatisch] --> |
|||
* [https://obst-gemuese-liste.de/tomate-obst-oder-gemuese/ Ist die Tomate ein Obst oder Gemüse?] Klärung der kontroversen Thematik |
|||
* [http://www.diversita.de Verschiedene alte und ungewöhnliche Tomatensorten] |
|||
* [http://www.bio-gaertner.de/Articles/I.Pflanzen-dieDatenbank/Gemuese-Salate_S-Z/Tomaten.html Der Bio-Gärtner: Tomaten] |
|||
* [http://www.giftpflanzen.com/lycopersicon_esculentum.html Die Tomate, auch eine Giftpflanze] |
|||
'''Datenbanken''' |
|||
[[Kategorie:Nachtschattengewächse]] |
|||
* [https://solanaceaesource.myspecies.info/solanaceae/solanum Solanum lycopersicum]. In: ''Solanaceae Source'', (englisch), aufgerufen am 22. Februar 2022. |
|||
[[Kategorie:Fruchtgemüse]] |
|||
* [http://www.giftpflanzen.com/lycopersicon_esculentum.html Tomate.] In: ''giftpflanzen.com'' |
|||
[[Kategorie:Heilpflanze]] |
|||
* [http://www.tomaten-atlas.de/ tomaten-atlas.de] |
|||
[[Kategorie:Neobiota]] |
|||
'''Artikel''' |
|||
[[be:Памідоры]] |
|||
* ''[https://www.pflanzenforschung.de/de/pflanzenwissen/journal/der-uhr-drehen-fuer-mehr-tomaten-1619 „Reifeuhr“ reguliert Anzahl der Blütenstände und die Menge der Früchte bei Tomaten.]'' In: ''pflanzenforschung.de'', 25. Januar 2012 |
|||
[[bg:Домат]] |
|||
* ''[https://www.stern.de/gesundheit/neue-studie-tomaten-koennen-schlaganfallrisiko-senken-1907011.html Tomaten können Schlaganfallrisiko senken.]'' In: ''[[stern.de]]'', 9. Oktober 2012 |
|||
[[ca:Tomàquet]] |
|||
* ''[https://www.srf.ch/konsum/themen/umwelt-und-verkehr/schweizer-tomaten-die-nie-erde-gesehen-haben Schweizer Tomaten, die nie Erde gesehen haben.]'' („''Hors-Sol''-Tomaten“ = „Erdelose“ Tomaten) In: ''[[srf.ch]]'', 31. August 2014 |
|||
[[cy:Tomato]] |
|||
[[da:Tomat]] |
|||
== Einzelnachweise == |
|||
[[el:Τομάτα]] |
|||
<references responsive /> |
|||
[[en:Tomato]] |
|||
[[eo:Tomato]] |
|||
{{Navigationsleiste Gemüse des Jahres in Deutschland}} |
|||
[[es:Tomate]] |
|||
[[et:Tomat]] |
|||
{{Normdaten|TYP=s|GND=4060370-2}} |
|||
[[eu:Tomate]] |
|||
[[fi:Tomaatti]] |
|||
[[Kategorie:Nachtschatten]] |
|||
[[fr:Tomate]] |
|||
[[ |
[[Kategorie:Tomate| ]] |
||
[[Kategorie:Fruchtgemüse]] |
|||
[[he:עגבנייה]] |
|||
[[hu:Paradicsom (növény)]] |
|||
[[ilo:Kamatis]] |
|||
[[is:Tómatur]] |
|||
[[it:Solanum lycopersicum]] |
|||
[[ja:トマト]] |
|||
[[ko:토마토]] |
|||
[[lt:Pomidoras]] |
|||
[[ms:Tomato]] |
|||
[[nl:Tomaat]] |
|||
[[no:Tomat]] |
|||
[[pl:Pomidor uprawny]] |
|||
[[pt:Tomate]] |
|||
[[ru:Томаты]] |
|||
[[simple:Tomato]] |
|||
[[sl:Paradižnik]] |
|||
[[sv:Tomat]] |
|||
[[tr:Domates]] |
|||
[[zh:番茄]] |
Aktuelle Version vom 28. Mai 2025, 10:53 Uhr
Tomate | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
![]() Tomate (Solanum lycopersicum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Solanum lycopersicum | ||||||||||||
L. |

Die Tomate (Solanum lycopersicum), in Österreich sowie in Südtirol auch der Paradeiser bzw. die Paradeis[1] (seltener Paradeisapfel)[2] genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Damit ist sie eng mit anderen Speisegewächsen wie der Kartoffel (Solanum tuberosum), der Paprika (Capsicum) und der Aubergine (Solanum melongena) verwandt, aber auch mit Pflanzen wie der Tollkirsche, der Alraune, der Engelstrompete, der Petunie oder dem Tabak (Nicotiana).
Lange wurde diese Pflanzenart als Liebesapfel, Paradiesapfel[3] oder Goldapfel[4] bezeichnet. Erst im 19. Jahrhundert erhielt sie ihren heute gebräuchlichen Namen „Tomate“. Dieser leitet sich von xītomatl ab, dem Wort für diese Frucht in der Aztekensprache Nahuatl. Umgangssprachlich wird vor allem die als Gemüse verwendete rote Frucht, die eine Beere ist, als Tomate bezeichnet. Ehemalige botanische Namen und Synonyme: Lycopersicon esculentum, Solanum esculentum oder Lycopersicon lycopersicum.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vegetative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Tomatenpflanze ist eine krautige, einjährige, zweijährige oder gelegentlich auch ausdauernde Pflanze, die zunächst aufrecht, später aber niederliegend und kriechend wächst. Die einzelnen Äste können dabei bis zu 4 m lang werden. Die Stängel haben an der Basis einen Durchmesser von 10 bis 14 mm, sie sind grün, fein behaart und zur Spitze hin meist filzig behaart. Die Behaarung besteht aus einfachen, einzelligen Trichomen, die bis zu 0,5 mm lang werden, sowie spärlich verteilten meist aus bis zu zehn Zellen bestehenden, mehrzelligen Trichomen mit bis zu 3 mm Länge. Vor allem die längeren Trichome besitzen oft drüsige Spitzen, die der Pflanze einen starken typischen Geruch verleihen.
Die sympodialen Einheiten besitzen meist drei Laubblätter, die Internodien sind 1 bis 6 cm lang, gelegentlich auch länger. Die Laubblätter sind unterbrochen unpaarig gefiedert, 20 bis 35 cm (selten nur 10 cm oder mehr als 35 cm) lang und 7 bis 10 cm (selten nur 3 cm oder mehr als 10 cm) breit. Sie sind beidseitig spärlich behaart, die Trichome gleichen denen der Stängel. Der Blattstiel ist 1,2 bis 6 cm lang oder gelegentlich auch länger.
Die Hauptteilblätter stehen in drei oder vier (selten auch fünf) Paaren. Sie sind eiförmig oder elliptisch geformt, die Basis ist schräg und zur Basis des Gesamtblattes hin herablaufend, abgeschnitten oder herzförmig. Die Ränder sind vor allem nahe der Basis gezahnt oder gekerbt, selten sind sie ganzrandig oder tiefgezähnt oder -gelappt. Die Spitze der Teilblätter ist spitz oder zugespitzt. Das oberste Teilblatt ist meist größer als die seitlichen Teilblätter, 3 bis 5 cm lang und 1,5 bis 3 cm breit. Das Stielchen ist 0,5 bis 1,5 cm lang. Die Spitze ist meist spitz zulaufend. Die seitlichen Teilblätter sind 2 bis 4,5 cm lang und 0,8 bis 2,5 cm breit, sie stehen an 0,3 bis 2 cm langen Stielchen.
Die Teilblätter zweiten Ranges stehen meistens an der der Blattspitze zugewandten Seite der unteren Hauptteilblätter. Sie sind 0,2 bis 0,8 cm lang und 0,1 bis 0,5 cm breit, sie sind aufsitzend oder stehen an einem bis zu 0,4 cm langen Stielchen. Teilblättchen dritten Rangs fehlen. Zwischen den Hauptteilblättern stehen meist sechs bis zehn eingeschobene Zwischenblättchen. Diese sind 0,1 bis 0,8 cm lang und 0,1 bis 0,6 cm breit und stehen an 0,1 bis 0,3 cm langen Stielchen. Scheinnebenblätter werden nicht gebildet.
Blütenstände und Blüten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Blütenstände werden bis zu 10 cm lang, bestehen aus fünf bis fünfzehn Blüten und sind meistens ungeteilt oder selten in zwei Zweige gespalten. Der Blütenstandsstiel ist kürzer als 3 cm und ähnlich den Stängeln behaart. Die Blütenstiele sind 1 bis 1,2 cm lang, das äußere Drittel ist gelenkartig abgeteilt. Die Form des Blütenstandes ist ein Wickel.


Die Knospen sind 0,5 bis 0,8 cm lang und 0,2 bis 0,3 cm breit und gerade konisch geformt. Vor dem Aufblühen steht die Krone etwa zur Hälfte aus dem Kelch hervor. Die Kelchröhre ist zur Blütezeit sehr fein und mit bis zu 0,5 cm langen Kelchlappen besetzt. Diese sind linealisch geformt, nach vorn zu spitz und mit langen und kurzen, einfachen, einreihigen Trichomen besetzt. Die leuchtend gelbe, fünfeckige Krone hat einen Durchmesser von 1 bis 2 cm, oftmals ist sie gebändert und in einigen Kulturformen auch mit mehr als fünf Zipfeln besetzt. Die Kronröhre ist 0,2 bis 0,4 cm lang, die Kronzipfel sind 0,5 bis 2 cm lang, 0,3 bis 0,5 cm breit, schmal lanzettlich geformt und an der Spitze und den Rändern spärlich mit verschlungenen, einreihigen Trichomen von bis zu 0,5 mm Länge besetzt. Zur Blütezeit sind die Kronlappen abstehend.
Die Staubblätter sind zu einer Röhre verwachsen, diese ist 0,6 bis 0,8 cm lang und 0,2 bis 0,3 (selten bis 0,5) cm breit. Sie ist schmal konisch geformt und gerade. Die Staubfäden sind sehr fein und nur 0,5 mm lang, die Staubbeutel sind 0,4 bis 0,5 cm lang und besitzen an der Spitze einen sterilen Anhang, der 0,2 bis 0,3 cm lang ist und nie mehr als die Hälfte der Gesamtlänge der Staubbeutel ausmacht. Der Fruchtknoten ist konisch, fein drüsig behaart. Der Griffel ist 0,6 bis 1 cm lang und misst weniger als 0,5 mm im Durchmesser. Er steht meist nicht über die Staubblattröhre hinaus. Die Narbe ist kopfig und grün.
Früchte und Samen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Früchte sind Beeren, messen meist 1,5 bis 2,5 cm im Durchmesser, können aber bei kultivierten Pflanzen auch bis zu 10 cm groß werden. Da die Frucht aus zwei Fruchtblättern gebildet wird, weist sie zwei Kammern mit zahlreichen Samenanlagen auf. Diese sind über ein mittig gelegenes, plazentales Gewebe verbunden. Die Anzahl der Fruchtblätter und somit der Kammern kann variieren, vor allem züchtungsbedingt. Die Fruchtform ist meist annähernd kugelförmig, andere Wuchsformen wie oval-länglich oder birnenförmig sind, ebenfalls züchtungsbedingt, auch möglich.
Die Früchte reifen aufgrund des Carotinoidgehalts und hier insbesondere durch das Lycopin zu einem kräftigen Rot, Gelb oder Dunkelorange ab, sind zunächst behaart, bei Reife aber verkahlt. Der Blütenstiel hat sich bis zur Fruchtreife auf 1 bis 3 cm Länge vergrößert, bei Sorten mit großen Früchten ist er auch oftmals verdickt. Er ist gerade oder am Gelenkpunkt in Richtung der Blütenstandsachse gebogen. Der Kelch ist an der Frucht ebenfalls vergrößert, die Kelchlappen sind etwa 0,8 bis 1 cm lang und 0,2 bis 0,25 mm breit und teilweise stark nach hinten zurückgebogen.
Die Früchte enthalten eine Vielzahl von Samen. Diese sind 2,5 bis 3,3 mm lang, 1,5 bis 2,3 mm breit und 0,5 bis 0,8 mm dick. Sie sind umgekehrt eiförmig, blass braun und mit haarähnlichen Auswüchsen der äußeren Zellen der Samenhülle besetzt. Diese sind entweder anliegend und den Samen eine samtige Oberfläche gebend oder aber zottig. Die Samen sind an der Spitze schmal (0,3–0,4 mm) beflügelt und an der Basis zugespitzt. Die Samenschalen bestehen im äußersten Zellbereich aus stark verschleimendem Zylinderepithel, das botanisch als Myxotesta bezeichnet wird. Zwischen den einzelnen Samen befindet sich ein gallertartiges Gewebe, das von der Plazenta gebildet wird.
Die Früchte zählen lebensmitteltechnisch zu den Fruchtgemüsen.[5]
Chromosomenzahl
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24.
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Innerhalb der Nachtschatten (Solanum) wird die Tomate in die Untergattung Solanum und innerhalb dieser in die Sektion der Tomaten (Solanum sect. Lycopersicon) eingeordnet. Innerhalb dieser Sektion bildet die Art zusammen mit Solanum pimpinellifolium, Solanum cheesmaniae und Solanum galapagense, die alle rot- bis orangefarbene Früchte ausbilden, die Lycopersion-Gruppe.
Zur Unterteilung der Art wurden vor allem seit dem 20. Jahrhundert verschiedene Ansätze verfolgt, von denen sich jedoch keiner durchsetzen konnte. Oft wurden dabei kleine, rote und gelbe Früchte als Solanum lycopersicum var. cerasiforme beziehungsweise Lycopersicon esculentum var. cerasiforme (umgangssprachlich oftmals „Kirschtomaten“) bezeichnet. Es wurde angenommen, dass diese der Wildform der Art Solanum lycopersicum entsprechen oder dieser zumindest sehr nahestehen. Wahrscheinlich handelt es sich jedoch um Züchtungen und teilweise Kreuzungen mit Wildtomaten-Arten wie Solanum pimpinellifolium. Diese und alle weiteren Varietäten innerhalb der Art werden nicht anerkannt und nur als Synonym zu Solanum lycopersicum geführt.[6]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Ursprungsgebiet der Tomate ist Mittel- und Südamerika, wobei die Wildformen von Nordchile bis Venezuela verbreitet und beheimatet sind.[7] Die ursprüngliche Domestikation der Tomate ist nicht eindeutig geklärt: Es existieren die Peruanische Hypothese und die Mexikanische Hypothese.[8] Die größte Vielfalt der in Kultur befindlichen Formen ist in Mittelamerika zu finden. Dort wurden Tomaten von den Maya und anderen Völkern etwa 200 v. Chr. bis 700 n. Chr. als Xītomatl (Nahuatl für ‚Nabel des dicken Wassers‘) oder kurz Tomatl (‚dickes Wasser‘)[9] kultiviert. Samen wurden bei Ausgrabungen südlich von Mexiko-Stadt in Höhlen im Tehuacán-Tal gefunden.
Die Tomate zählt in Europa aufgrund ihrer Einführung durch den Menschen zu den hemerochoren Pflanzen und aufgrund ihrer Einführung erst in der Neuzeit (vermutlich um 1500 durch Columbus)[10] zu den Neophyten. Allerdings kann die Tomate lediglich als temporärer Neophyt bezeichnet werden, da sie in Europa nur äußerst selten und vorübergehend in der freien Natur anzutreffen ist; im Wesentlichen wird sie kultiviert.
Geschichte der Tomate in Europa
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ersten Tomatenpflanzen gelangten sehr bald nach der Eroberung Mittel- und Südamerikas nach Europa. Sie wurden Anfang des 16. Jahrhunderts von dem Spanier Hernán Cortés nach der Eroberung Mexikos erstmals nach Spanien gebracht.[11] Sie wurde in Anlehnung an ihren aztekischen Namen als „tomate“ bezeichnet.[12]
Erste europäische Beschreibungen der Pflanze stammen aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, vor allem aus Italien. 1544 lieferte der Italiener Pietro Andrea Mattioli als einer der Ersten eine genauere Beschreibung. Er beschrieb die Tomate als gelbe Frucht.[13] 1554 verfeinerte er seine erste Beschreibung, er berichtete von Varietäten mit roten Früchten und nannte erstmals einen italienischen Namen für die Tomate: „pomi d’oro (Goldene Äpfel)“.[14] Im Jahr 1586 veröffentlichte Camerarius nach dem Tod Mattiolis eine überarbeitete Auflage, die unter anderem um einen Holzschnitt einer Tomatenpflanze erweitert wurde.

Spanische Besitztümer wie Sardinien oder Neapel spielten eine wichtige Rolle für die Ausbreitung der Tomate in das heutige Italien. Heimkehrende Kolonisten brachten die neuen Früchte wahrscheinlich in Form von Samen mit nach Spanien, und von dort erreichten sie Italien.[11] Die Geschichte der Tomate in Italien begann am 31. Oktober 1548, als der toskanische Großherzog Cosimo di Medici erstmals einen Korb voll Tomaten von seinem Landgut erhielt.[15]
Das in Leiden aufbewahrte Herbarium „En Tibi Herbarium“ von circa 1555 enthält einen Herbarbeleg für die älteste Tomate Europas. Auch die frühesten Herbarbelege von Aldrovandi und Oelinger gehen auf das 16. Jahrhundert zurück. Beide kultivierten Tomaten. Aus dem 16. Jahrhundert gibt es viele weitere Erwähnungen, unter anderem von Dodoens und Gessner. Letzterer erwähnte, dass Tomaten in Deutschland gut wachsen, früh reifen und dass die Früchte unterschiedliche Farben haben.
Im 16. und 17. Jahrhundert wurden Tomatenpflanzen als Raritäten in den Gärten der Oberschicht gepflanzt. Da sie selten waren, symbolisierten sie Wohlstand und beeindruckten Besucher.[13] In ganz Europa wurden Tomaten vorwiegend als Zierpflanzen genutzt, da man überzeugt war, dass deren Früchte nicht essbar oder sogar giftig seien.[16] Diese Haltung änderte sich im Laufe des 17. Jahrhunderts, als sich die Medizin weiterentwickelte.[13]
Geschichte der Tomate in Italien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem ersten Auftauchen der Tomate ab etwa 1548 in Italien schmückten die Tomatenpflanzen die italienischen Gärten zunächst überwiegend als Zierpflanzen, da sie aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit anderen Nachtschattengewächsen als giftig angesehen wurden.[16] Doch bereits die Medici waren an der Verwendung der Tomate für den Verzehr interessiert.[13] Obwohl Mattioli schon 1544 ein Rezept für den Verzehr von Tomaten angab, wird in der Literatur daran gezweifelt, dass sie wirklich des Öfteren als Speisepflanze verwendet wurde.[14]
Insbesondere in Italien wurde die Tomate ab dem 17. Jahrhundert immer bedeutender. Antonio Latini war ab 1658 als Koch beim spanischen Vizekönig von Neapel tätig. In dem von ihm verfassten Kochbuch fanden sich erstmals auch Rezepte mit neuweltlichen Zutaten. Die drei Gerichte, in denen die Tomate vorkam, wurden als „alla spagnola“ bezeichnet.[13] Um 1700 begann man, die Tomate als eine Zutat für Speisen schätzen zu lernen; erneut galt Italien als Vorreiter.
Verbreitung im übrigen Europa
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Joachim Kreich, Apotheker in Torgau, gründete 1543 einen in Deutschland berühmten botanischen Garten, den die Apothekerfamilie Moser bis zur Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg 1637 fortführte.[17] Kreich war einer von nur vier bekannten Tomatenbesitzern im damaligen Deutschland.[18][19] Da zu dieser Zeit noch kein einheitliches System zur wissenschaftlichen Benennung von Lebewesen verwendet wurde, taucht die Tomate in der damaligen Literatur unter einer Vielzahl unterschiedlicher Namen auf, unter anderem „mala peruviana“, „pomi del Peru“ (peruanischer Apfel), „poma aurea“, „pomme d’Amour“, „pomum amoris“ (Liebesapfel) oder auch zusammengesetzte Namen wie „poma amoris fructo luteo“ oder „poma amoris fructo rubro“.[20]
Bereits früh wurde durch Botaniker die Verbindung zur Gattung Solanum festgestellt, so dass die Tomate oftmals als Solanum pomiferum bezeichnet wurde. 1694 wurde durch Joseph Pitton de Tournefort erstmals der Name Lycopersicon benutzt. Carl von Linné ordnete in seinem Werk „Species Plantarum“ die Tomate wieder der Gattung Solanum zu und beschrieb die kultivierte Tomate als Solanum lycopersicum und die wildwachsenden Tomaten als Solanum peruvianum. In der Folge wurde die Tomate von verschiedenen Autoren immer wieder entweder als eigene Gattung Lycopersicon oder als Teil der Gattung Solanum beschrieben. Aufgrund aktueller DNA-Sequenzanalysen und morphologischer Studien schreiben nahezu alle Quellen die Tomate heute der Gattung Solanum zu.[20]
Im 17. und 18. Jahrhundert sah man die Tomate in Europa vor allem als Zierpflanze an, nur einige medizinische Anwendungen sind bekannt. Eine englische Übersetzung von Tourneforts Buch Éléments de botanique erwähnt jedoch 1719, dass die Früchte in Italien gegessen werden. Bereits Ende des 18. Jahrhunderts bezeichnete die Encyclopædia Britannica den Einsatz von Tomaten in der Küche als „alltäglich“.[21]
Um 1900 war die Tomate auch in Deutschland als Lebensmittel bekannt und wurde überwiegend im Süden vor allem in Saucen, Suppen und Salaten verwendet.[22]
Bei der Wiener Weltausstellung 1873 wurden Tomaten gezeigt. Um 1900 gab es die ersten Paradeiser auf den Wiener Märkten. Im großen Stil hielten sie jedoch erst nach 1945 Einzug. Im Seewinkel (Burgenland) hatten sich als Saisonarbeiter gekommene Bulgaren niedergelassen, die auch das für den Anbau notwendige Wissen mitbrachten. Aufgrund der verbreiteten Abneigung gegen Unbekanntes und der raueren klimatischen Bedingungen verbreiteten sich Tomaten in den westlichen Bundesländern Österreichs erst in den 1950er Jahren oder noch später. In manche Alpentäler kamen sie erst mit dem Bau der ersten Supermärkte.
1961 wurden weltweit rund 28 Millionen Tonnen Tomaten produziert.[23]
In den 1990er Jahren kam mit der Flavr-Savr-Tomate die erste gentechnisch veränderte Tomate auf den Markt.[23][24] Die erste Tomatensorte mit einer Open-Source-Saatgut-Lizenz wurde 2017 unter dem Namen Sunviva lanciert. Dank der Open-Source-Lizenz darf das Saatgut weiter vermehrt und für eigene Züchtungen genutzt werden, wenn diese ebenfalls unter die Lizenz gestellt werden.[25]
Krankheiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Krankheiten und Wachstumsstörungen an Tomatenpflanzen können unterschiedliche Ursachen haben. Die wichtigsten und häufigsten sind:[26]
Pilzbefall durch Phytophthora infestans (Kraut- und Braunfäule), Alternaria solani (Dürrfleckenkrankheit), Stemphylium solani (Stemphylium-Blattfleckenkrankheit), Cladosporium fulvum (Samt- und Braunfleckenkrankheit), Fusarium oxysporum f. sp. lycopersici (Fusarium-Welke), Verticillium albo-atrum (Verticillium-Welke), Botrytis cinerea (Grauschimmel), Phytophthora parasitica, Alternaria tomato, Septoria lycopersici, Sclerotium rolfsii, Colletotrichum-Arten, Botryosporium-Arten, Didymella lycopersici (Didymella-Stängelfäule);
Bakterienbefall durch Xanthomonas campestris pv. vesicatoria, Clavibacter michiganensis ssp. michiganensis;
Vireninfektionen
Nährstoffmangel und ungünstige Wachstumsbedingungen mit verschiedenen Schadbildern, zum Beispiel Blütenendfäule (meist physiologischer Kalziummangel), Platzen der Früchte (zu schnelles Wachstum vor allem nach Stress), Microrisse;
Tierische Schädlinge Spinnmilben, Weiße Fliegen, Blattläuse, Raupen, Thrips, Tomatenminiermotte (Tuta absoluta).
Wirtschaftliche Bedeutung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2022 wurden laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO weltweit 186.107.972 t Tomaten geerntet.[27]
Folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die zehn größten Produzenten von Tomaten weltweit, die insgesamt 75,2 % der Erntemenge produzierten.
Rang | Land | Menge (in t) |
---|---|---|
1 | ![]() |
68.241.811 |
2 | ![]() |
20.694.000 |
3 | ![]() |
13.000.000 |
4 | ![]() |
10.199.753 |
5 | ![]() |
6.275.444 |
6 | ![]() |
6.136.380 |
7 | ![]() |
4.207.889 |
8 | ![]() |
3.809.986 |
9 | ![]() |
3.684.566 |
10 | ![]() |
3.651.940 |
Summe Top Ten | 139.901.769 | |
restliche Länder | 46.206.203 |
2022 wurden in Europa insgesamt 20.455.777 Tonnen geerntet. Die größten Produzenten der EU sind Italien, Spanien und Portugal. In Deutschland wurden 102.180 t, in Österreich 56.980 t und in der Schweiz 36.702 t geerntet. Die Niederlande produzierten 2022 durch intensive Gewächshauskultur 770.000 Tonnen.[27]
Kultivierung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sorten und Zuchtziele
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weltweit gibt es mehr als 3.100 Sorten und mindestens noch einmal so viele Züchtersorten, die nie angemeldet waren und deshalb auch nie einen Namen erhalten haben. Auch die Zahl jährlich neu hinzukommender Sorten ist beträchtlich.
Bei der Selektion neuer Sorten stehen gewöhnlich folgende Zuchtziele im Vordergrund: lockerer Wuchs, hohe Resistenz oder Toleranz gegen Umwelteinflüsse, Krankheiten, Schädlinge und Viren, gute Produktivität, hoher Ertrag, schnelle Fruchtentwicklung, sicherer Fruchtansatz auch bei ungünstigen Klimabedingungen, einheitliche Sortierung, bestimmte Größe und Gewicht, Farbe und gleichmäßiger Farbton, guter Geschmack und hoher Gehalt an wichtigen Inhaltsstoffen, gute Transportfähigkeit und Fruchtfestigkeit, lange Haltbarkeit (siehe auch: Antimatschtomate), verwendungsspezifische Eignung allgemein.
Häufig sind Tomaten daraufhin gezüchtet, einen langen Transport aus Süd(west)europa zu überstehen; das geht zu Lasten anderer Eigenschaften, insbesondere des Geschmacks.[28]
Einteilung nach Typen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Fruchtform rund und glatt (Normale Tomate), flachrund und glatt (meistens Fleischtomate), flachrund und faltig (cuore di bue in Norditalien), herzförmig (russische cuore di bue), oval oder pflaumenförmig (Dattel- und Eiertomate, meistens im Cherry- oder Cocktailbereich), birnenförmig (Kirschtomate), länglich (Flaschentomate, z. B. San-Marzano-Tomate und Andenhorn), aus mehreren Einzelteilen bestehend (Reisetomate).
Größe Sie ist stark von der Zahl der Fruchtkammern (Kammern) abhängig. Kirschtomaten (2–3), normale Tomaten (3–5), cuore di bue (4–10), Fleischtomaten (3–6), San-Marzano-Tomaten, Riesentomaten (bis 1 kg).
Farbe weiß, gelb, orange, rot, rosa, violett, grün, braun, schwarz. Aber auch gestreifte und marmorierte Tomaten sind bekannt.
Farbverteilung unicolor (UC), bicolor (BC) meistens mit grünem Ansatz beim Stängel, getigert/gefleckt.
Wuchstyp unbegrenzt wachsend (indeterminiert) oder begrenzt wachsend (determiniert), als Busch- oder Stabtomate (auch an Schnur) gezogen.
Reifetyp früh-, mittel- oder spätreifend (erste rote Tomate bringend), als lose Tomaten oder Trosstomaten (Rispenparadeiser) zu ernten.
Verwendung Zierpflanze, Hobbyanbau, Selbstpflücker, Direktverkauf und Marktfahrer, Engrosvermarktung oder Industrieverwertung, Eignung zum Dörren, Lagerbarkeit.
Ernteeignung Maschinelle Ernte für die Industrie, lose ohne Blütenkelch, lose mit Blütenkelch, Tross/Traube/Rispe, Tross/Traube jointless (Stiel ohne Sollbruchstelle).
Erfolgsfaktoren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Damit die Tomatenkultur zu einem guten Ergebnis führt, sind folgende Faktoren zu optimieren: resistente und tolerante Sorten, ausgeglichene, kontinuierliche Nährstoffversorgung, viel Licht, ausreichend Wärme, gute Bodenstruktur bis etwa 50 cm Tiefe, bei Bodenkultur keine frische Kalkung, warme Böden (Temp. > 14 °C), möglichst frühe Ernte sowie eine gleichmäßige Bewässerung für gleichmäßiges Wachstum. Eine ungleichmäßige Bewässerung führt in Phasen mit niedrigem Wasserangebot zu einer Verhärtung der Schale, die dadurch in folgenden Phasen mit hohem Wasserangebot nicht mehr elastisch genug ist, um dem Wachstum der Frucht zu folgen. Die Folge ist ein vermehrtes Platzen der Tomaten.[29] Neuere Forschungen haben ergeben, dass Tomaten, die mit verdünntem Meerwasser gezüchtet werden, bei geringerem Verbrauch an wertvollem Trinkwasser eine erhöhte Menge an wichtigen Nährstoffen enthalten.[30][31]
Entwicklungen im Tomatenanbau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In den letzten Jahren wurde, besonders im Bio-Landbau, eine Vielzahl nicht mehr bekannter altertümlicher Sorten wiederentdeckt, die aus den Anfängen der Tomatenkultur stammen. Die Tomaten werden in der Regel von Hand geerntet und erzielen Preise von über 10 Euro pro Kilogramm. Solch ein Sortiment wurde vor wenigen Jahren auch von einer großen Einzelhandelskette in der Schweiz lanciert (im Rahmen des ProSpecieRara-Programmes; 138 verschiedene Tomatensorten), auch in Deutschland sind solche Sorten unter anderem als Wilde Tomaten in Fachgeschäften erhältlich. Die alten Tomatensorten überzeugen häufig durch ihren Geschmack und gewinnen trotz des hohen Preises eine kleine Schicht von Liebhabern und Gelegenheitskäufern. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts waren in Europa für solche „Exoten“-Gemüse allerdings nur kleine Märkte erschlossen. Sie wurden eher als Nischenprodukte für den Hobbybereich und von Direktvermarktern für Liebhaber eingeschätzt. Doch versorgt der Bio-Großhandel in Europa die angeschlossenen Fachgeschäfte auch mit größeren Chargen der etwas in Vergessenheit geratenen Formen und Züchtungen der „Paradiesäpfel“.
Der österreichische Landwirt Erich Stekovics in Frauenkirchen (Burgenland) bewahrt die Samen von 3.200 Tomatensorten auf und bietet 500 Sorten von Tomaten zum Verkauf in seinem Bauernhof an.
Weiterhin gibt es bei den Tross-Tomaten Sorten, die keine „Sollbruchstelle“ (kleine Verdickung am Fruchtstiel) mehr haben. Damit brechen einzelne Früchte nicht mehr ungewollt ab. Diese Sorten sind auch darauf hingezüchtet, dass die Frucht selbst besser am Blütenkelch hält. Daher sind solche Sorten nicht für die Einzelfruchternte geeignet. Diesen Stiel nennt man jointless. Bei der Qualitätsverbesserung der Tomaten geht die Züchtung immer stärker auf innere und äußere Qualitäten der Frucht ein. So spielt in den USA besonders der Lycopin-Gehalt und in Europa besonders der Geschmack eine große Rolle. Letzterer wird ermittelt durch den Zuckergehalt (Brix), den Säuregehalt und durch Geschmackstests durch geschulte Geschmackstester, und bei Versuchsergebnissen angegeben. Diese Qualitätskontrollen und Züchtungstrends haben zu ertragreichen Sorten geführt, die kräftige Farben zeigen, süßer schmecken und für die Vermarktung besser geeignet sind als althergebrachte Sorten.
Eine Reihe sehr kleiner Tomaten, wie Johannisbeertomaten und Kirschtomaten, werden hauptsächlich in Kleingärten angebaut.
Kreuzung und Veredelung mit anderen Nachtschattengewächsen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In EU-Agrarversuchen wird immer wieder die Kreuzung der Tomate mit der genetisch eng verwandten Kartoffel zur sogenannten Tomoffel ausprobiert, um den Ertrag weiter zu steigern – allerdings bisher mit nur mäßigem Erfolg, da die gezüchteten Pflanzen bisher stets zu schwach waren, gleichermaßen voll energiereiche essbare Knollen und genießbare Früchte ausbilden zu können. Auch schon in früheren Jahren wurden Tomaten auf Kartoffeln veredelt, was kurzfristig recht leicht gelingt, allerdings langfristig die Pflanze auszehrt und dadurch zerstört. Diese Kombination wird wohl immer schwierig bleiben, da zur Bildung der Speicherorgane der Kartoffel, ebenso wie für große Früchte an der Tomate zur gleichen Zeit, erheblich mehr Blattmasse benötigt wird, als die Tomate hervorbringen kann. Blattwerk wird benötigt, um durch Fotosynthese genügend Kohlenhydrate einlagern zu können. Wurzelknolle und oberirdische Frucht konkurrieren. Daher ist dieser Wunsch eine nicht ganz sinnvolle Kombination, wenn beiderseits hohe Erträge erzielt werden sollen.
Von einer größeren Bedeutung ist die Nutzung von Tomaten als Veredlungsunterlage für Auberginen. Als Unterlagen werden Wildtomatenkreuzungen (Solanum lycopersicum × Solanum habrochaites) verwendet. Die meisten Veredlungen von Tomaten werden auf Tomatenunterlagen zur Verhinderung des Befalls durch Nematoden und der Korkwurzelkrankheit durchgeführt. Tomatenveredlungssets werden mittlerweile im Handel angeboten und können so auch von Hobbygärtnern erfolgreich genutzt werden.
Hummeln als Bestäuberinsekten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tomaten sind sogenannte Vibrationsbestäuber. Um hier einen Fruchtansatz zu erzielen, war bis in die 1980er Jahre im Treibhausanbau von Tomaten eine arbeitsintensive manuelle Bestäubung mit elektrischen Bestäubungsgeräten notwendig.[32] Pro Hektar fielen in Europa der 1980er Jahre dafür Arbeitskosten von etwa 10.000 € an.[33]
1985 setzte der belgische Tierarzt und Hobby-Entomologe Roland de Jonghe ein Nest Dunkler Erdhummeln in einem Treibhaus aus, in denen Tomaten heranwuchsen, und stellte dabei fest, dass sie dort sehr wirkungsvoll die Pflanzen bestäubten.[34] Es war zwar bereits 1912 gelungen, Hummelköniginnen in Gefangenschaft so zu halten, dass sie mit dem Nestbau begannen, und in den 1970er Jahren waren die Erfahrungen mit der künstlichen Zucht und Haltung unter Gefangenschaftsbedingungen von Hummeln so weit fortgeschritten, dass man in der Lage war, bei einzelnen Hummelarten einen vollständigen Jahreszyklus zu durchlaufen. Insbesondere die Dunkle Erdhummel schien besonders einfach unter künstlichen Bedingungen aufziehbar zu sein.[35] Erst de Jonghe erkannte jedoch die mögliche kommerzielle Bedeutung der Verwendung von Hummeln als Bestäuberpraxis, die in wenig mehr als einem Jahrzehnt die Form des Tomatenanbaus unter Glas nachhaltig veränderte. Verglichen zu Kosten für den hohen manuellen Aufwand bei der Bestäubung waren die Kosten der ebenfalls arbeitsintensiven Heranzucht von Hummeln gering. De Jonghe stellte außerdem fest, dass durch Hummeln bestäubte Pflanzen ertragreicher waren.

1987 gründete De Jonghe die Firma Biobest, die bis heute der größte kommerzielle Züchter von Hummeln ist. 1988 zog die Firma gerade genug Hummeln heran, um 40 Hektar zu bestäuben, auf denen Tomaten herangezogen wurden. Bereits 1989 begannen sie jedoch, Hummelnester nach Holland, Frankreich und Großbritannien zu exportieren.[36] 1990 setzte man erstmals in Kanada künstlich aufgezogene Hummeln ein, ein Jahr später folgten die USA und Israel sowie wenig später Japan und Marokko. Zur Jahrtausendwende war es zum weltweiten Standard geworden, beim Anbau von Tomaten auf die Bestäubung von Hummeln zu setzen. Ausnahmen sind Länder wie Australien, wo Hummeln nicht natürlich vorkommen und wo die Gesetzgebung den Import nicht-einheimischer Tierarten strikt untersagt.[36]
Bei der Bestäubungspraxis mit Hummeln werden in den Gewächshäusern jeweils vollständige Hummelnester eingebracht. Die europäischen Unternehmen, die in der künstlichen Hummelzucht aktiv sind, versenden jährlich mehr als eine Million Hummelnester weltweit.[37] Zu den positiven Nebeneffekten des Einsatzes von Hummeln im landwirtschaftlichen Gemüseanbau zählt ein deutlich verringerter Insektizid- und Pestizideinsatz, da die Verwendung dieser Mittel auch die Bestäuber gefährdet. Nachteilig ist, dass es sich bei den künstlich aufgezogenen Hummeln überwiegend um Nachkommen von in der Türkei gesammelten Dunklen Erdhummeln handelt.[37] Beim Einsatz von Hummeln in Treibhäusern ist es nahezu unvermeidlich, dass Hummeln entweichen, sich erfolgreich fortpflanzen und so die jeweilige regionale Fauna beeinflussen. Die in Großbritannien geforderte Praxis, solche importierten Nester nach dem Ende ihrer Verwendung entweder zu verbrennen oder die Hummeln zu töten, indem die Nester in Gefriertruhen gesetzt werden, wird nach den Erfahrungen des britischen Entomologen Dave Goulson dort selten umgesetzt. Wenige Gemüseanbauer haben ausreichend große Gefriertruhen und die Verbrennung der Nester, die aus Karton, Plastik und Polystyren bestehen, erzeugt lästige Abgase.[38]
In Japan ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass Treibhäuser, in denen Hummelnester verwendet werden, zweifache Türen und vernetzte Luken haben, um ein Entweichen von Hummeln zu verhindern. Mittlerweile gibt es jedoch in Japan verwilderte Dunkle Erdhummeln, die auf entwichene Hummeln zurückgehen.[38] Noch gravierender sind die Erfahrungen in Südamerika: Aus chilenischen Treibhäusern entkommene Dunkle Erdhummeln verbreiten sich seit 1998 invasiv mit einer Geschwindigkeit von ca. 200 km pro Jahr über die südamerikanische Landmasse. Auf ihrem Weg verschwindet beispielsweise die heimische Hummelart Bombus dalbomii regional wenige Jahre nach der Ankunft der Dunklen Erdhummel. Mit den industriell gezüchteten Erdhummeln kam auch der einzellige Parasit Crithidia bombi auf den Kontinent. Es wird vermutet, dass die Kombination aus Hummel und Parasit die dort heimische Hummelarten mit so großer Geschwindigkeit verdrängt.[39]
Verwendung als Nahrungsmittel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nährwert pro 100 g Tomaten, roh[40] | |
---|---|
Brennwert | 84 kJ (20 kcal) |
Wasser | 93 bis 95 g |
Eiweiß | 1 g |
Kohlenhydrate | 4 g |
- davon Zucker | 2,6 g |
- Ballaststoffe | 1,2 g |
Fett | 0,3 g |
Vitamine und Mineralstoffe | |
Vitamin B1 | 0,09 mg |
Vitamin B2 | 0,04 mg |
Vitamin B3 | 0,5 mg |
Vitamin C | 38 mg |
Calcium | 11 mg |
Eisen | 0,6 mg |
Magnesium | 10 mg |
Natrium | 3 mg |
Phosphor | 27 mg |
Kalium | 280 mg |
Zink | 0,24 mg |
Inhaltsstoffe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hauptbestandteil der Tomate ist Wasser (etwa 95 Prozent), außerdem enthält sie Vitamin A, B1, B2, C, E, Niacin, sekundäre Pflanzenstoffe sowie Mineralstoffe, besonders Kalium und Spurenelemente. So finden sich neben den genannten Vitaminen in der Tomate Biotin, Folsäure, Thiamin, Pantothensäure; Alpha- & Beta-Carotin, Kalium, Chlorogensäure, Citronensäure, Glykoalkaloide, Glykoproteine, Lignin, Lutein, Lycopin (nur in roten Tomaten), p-Cumarsäure, 10 Spurenelemente (Chrom), vor allem Silizium; Tyramin, Zeaxanthin.
Die Schale (Tomatenhaut) enthält neben Polysacchariden und Cutin unter anderem Kohlenwasserstoffe (Höhere Alkane wie n-Nonacosan, n-Triacontan und n-Hentriacontan), Fettsäuren (Palmitin-, Stearin-, Öl-, Linol- und Linolensäure) sowie Triterpene (α- und β-Amyrin) und Sterine (β-Sitosterin, Stigmasterin).[41] in der Tomatenhaut befinden sich besonders viele Wirkstoffe (Flavonoide).
Das Carotinoid Lycopin gibt der Tomate die rote Farbe. Der Name ist von der lateinischen Bezeichnung der Tomate Solanum lycopersicum abgeleitet. Reife Tomaten haben einen Lycopinanteil von 4 bis 5,6 mg pro 100 g Frucht. Lycopin ist ein Carotinoid, das antioxidativ wirkt und so die Immunabwehr stärken und das Risiko bestimmter Krebserkrankungen senken soll.[42] Der Brennwert der Tomate ist mit etwa 75 kJ pro 100 g relativ gering. Aus Tomaten wird in großen Mengen Tomatenmark hergestellt, ferner Tomatensaft, Tomatenschwamm und auch Tomatenketchup.
Obwohl die Tomate ein Lebensmittel ist, sind das Kraut, der Stielansatz und der grüne Teil der Frucht durch das darin enthaltene Tomatidin[43] schwach giftig, das heißt unbekömmlich. Der Verzehr des Krautes oder sehr unreifer Früchte kann Übelkeit und Erbrechen zur Folge haben. Es wird daher auch von einigen Quellen empfohlen, bei der Vorbereitung von Mahlzeiten grüne Teile und den Stielansatz zu entfernen.
Allerdings gibt es auch Tomatensorten, die von Natur aus außen grün sind – z. B. Green Zebra (grün gestreift auf leicht gelblichem Grund) oder Zebrino (dunkelgrün auf schwarzbraunem bzw. dunkelrotem Grund). Das soll daran liegen, dass diese Tomaten von innen nach außen reif werden und nicht, wie es von den roten Tomaten bekannt ist, von außen nach innen. Diese schwarzbraunen bis grünen Tomaten, angeblich aus einer Tomatensorte der Galápagos-Inseln gezüchtet, sollen also nicht mehr Tomatidin enthalten als die roten Tomaten.

Lagerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Lagerung der Früchte geschieht am besten bei 13 bis 18 °C und bei einer relativen Luftfeuchte von 80 bis 95 Prozent. Im Gegensatz zu Blattgemüse ist die Tomate bis zu 14 Tage haltbar. Dabei verliert sie kaum wichtige Inhaltsstoffe. Fälschlicherweise bewahren viele Verbraucher, aber auch Gemüsehändler und Einzelhandelsketten Tomaten in Kühlräumen oder im Kühlschrank auf, wo sie deutlich an Geschmack, Textur und Haltbarkeit verlieren. Ein Grund dafür ist, dass bei Temperaturen unter 12 °C Geschmacksstoffe wie Isovaleraldehyd, 2-Methyl-1-butanol oder 3-Methyl-1-butanol nicht mehr gebildet werden.[44]
Bei zu langer Aufbewahrung wird die Haut der Tomate dünner und schrumpelig, das Fruchtfleisch fällt etwas zusammen, und im Ganzen wirkt die Frucht danach etwas matschig und fühlt sich sehr weich an. Trotzdem ist die Tomate immer noch genießbar und nicht etwa schlecht.
Tomaten soll man, wenn möglich, immer getrennt von anderem Obst und Gemüse lagern. Sie scheiden während der Lagerung Ethen aus, das den Stoffwechsel benachbarter Früchte oder Gemüse beschleunigt, so dass diese schneller reifen und in der Folge auch schneller verderben.
Tomatensorten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bekannte Tomatensorten sind Agro, Amati, Belriccio, Bolzano, Corazon, Corianne, Culina, Cupido, Dasher, Datteltomate, Devotion, Del-Icia, Diplom, Dolce Vita, Exxtasy, Fantasio, Fourstar, Gardenser’s delight (Stabtomate), Gezahntentomate, Green Zebra (Stabtomate), Kalimba, Kumato, Laternchen (Stabtomate), Luigi, Luxor, Maestria, Maranello, Myrto, Ochsenherz/Coeur de Boeuf, Phantasia, Philovita, Picolino, Pixel, Primabell, Quadro, Ravello, Sibirischer Finger, Sparta, Sportivo, Suso, Sunviva, Sweet Million, Timos, Timotion, Tomosa, Trilly, Tumbling Tom Red (Hängetomate), Vilma, Vanessa, Virginia, Vision, Vitella, Zebrino, Vladivostokskij (Sibirien), Gelbe von Thun und Würmli (Schweiz), Gelber Moneymaker (England), Oaxacan Jewel und Miel de Mexique (Mexiko), Black Sea Man und Malakhitovaya Shakatulka (Russland), White Rabbit (USA) und Dix Doigts de Naples (Italien).
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gestresste Tomatenpflanzen signalisieren ihren Zustand neben Farbe, Geruch und Form auch durch Töne, die jedoch im für Menschen nicht wahrnehmbaren Ultraschallbereich liegen.[45]
- Die Tomate verfügt in Unicode im Block Verschiedene piktografische Symbole an Position U+1F345 über ein eigenes Schriftzeichen: 🍅.
- In Deutschland wurde die Tomate vom Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e. V. (VEN) zum Gemüse des Jahres 2001 gewählt.[46]
- Lange Zeit war es üblich, Tomaten mit minderer, wässriger Qualität als Suppentomaten zu verkaufen.[47]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]– alphabetisch –
- Adelheid Coirazza: Tomaten: 200 Sortenempfehlungen aus aller Welt. Formosa-Verlag, Witten 2009, ISBN 978-3-934733-06-0.
- Adelheid Coirazza: Tomaten 2: 208 Historische Tomaten und Wildsorten. Formosa-Verlag, Witten 2014, ISBN 978-3-934733-12-1.
- Adelheid Coirazza: Tomaten. 244 Sorten für Garten, Balkon und Küche. Formosa-Verlag, Witten 2018; 2. Auflage 2021, ISBN 978-3-934733-15-2.
- David Gentilcore: Pomodoro! A History of the Tomato in Italy. Columbia University Press, New York 2010, ISBN 978-0-231-52550-3, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
- Annemieke Hendriks: Tomaten. Die wahre Identität unseres Frischgemüses. be.bra Verlag, Berlin 2017, ISBN 978-3-89809-139-8, Leseprobe.
- Stefanie Jacomet: Die Geschichte der Tomate. Universität Basel, Basel 2011; aufrufbar als PDF (11 S., 590 kB) von der Universität Basel, Departement Umweltwissenschaften.
- John Paul Jones: Compendium of Tomato Diseases. American Phytopathological Society, 1991, ISBN 0-89054-120-5.
- Udelgard Körber-Grohne: Tomate (Lycopersicon esculentum, Mill.) in: Nutzpflanzen in Deutschland. Kulturgeschichte und Biologie. 3., unveränderte Auflage. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 3-8062-1116-7, S. 314–318, Inhaltsverzeichnis.
- Reinhard Lieberei, Christoph Reissdorf, Wolfgang Franke (Begründer): Nutzpflanzenkunde. 7. Auflage. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-13-530407-6, Tomate: S. 231–235.
- Iris E. Peralta, David M. Spooner: History, Origin and Early Cultivation of Tomato (Solanaceae). In: Maharaj K. Razdan und Autar K. Mattoo (Hrsg.): Genetic Improvement of Solanaceous Crops. Volume 2: Tomato. Enfield (NH), Jersey & Plymouth 2007, S. 1–24, ISBN 978-1-57808-179-0, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
- Iris E. Peralta, David M. Spooner, Knapp Sandra: Taxonomy of Wild Tomatoes and their Relatives (Solanum sect. Lycopersicoides, sect. Juglandifolia, sect. Lycopersicon; Solanaceae). In: Systematic Botanic Monographs 84, 2008, ISBN 978-0-912861-84-5, registrierungspflichtig.
- Tatiana Y. Silla: Tomate. mandelbaums kleine gourmandisen no. 43. Mandelbaum Verlag, Wien 2022, ISBN 978-3-85476-939-2
- Andres Sprecher und Markus Dlouhy (Fotograf): Das große Buch der Tomaten. Fona Verlag, Lenzburg 2010, ISBN 978-3-03780-416-2.
- Erich Stekovics, Julia Kospach: Atlas der erlesenen Paradeiser. Fotografien von Peter Angerer. Löwenzahn Verlag, Innsbruck 2011, ISBN 978-3-7066-2480-0, 77 Sortenportraits, Buchausschnitt.
- Ute Studer und Martin Studer (Fotografien): Tomatenlust. Die Geheimnisse der Tomatenpioniere – Tipps für den Anbau richtig guter Tomaten. Haupt Verlag, Bern 2019, ISBN 978-3-258-08102-1, Besprechung:[48]. Ausgezeichnet mit dem Deutschen Gartenbuchpreis, 2. Platz als Bestes Garten- oder Pflanzenportrait.[49]
- Christoph Wonneberge, Fritz Keller: Gemüsebau. 117 Tabellen. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2004, ISBN 3-8001-3985-5.
- Irina Zacharias, Tom Rosenberger: Tomaten – Meine Leidenschaft. Ullmann Medien, Potsdam 2020, ISBN 978-3-7415-2475-2, Inhaltsverzeichnis.
Filme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tomaten – Zurück zum guten Geschmack. Wissenssendung, Deutschland, 2021, 59:02 Min., Moderation: Dennis Wilms, Birgit Klaus, Produktion: WDR, SWR, Reihe: Planet Wissen, Erstsendung: 4. Mai 2021 bei WDR Fernsehen, Inhaltsangabe von ARD, Internet-Video aufrufbar bis zum 4. Mai 2026. (Anbau und Geschichte von Tomaten, Arbeitsbedingungen von Erntehelfern.)
- Beates bunte Tomaten. Fernseh-Reportage, Deutschland, 2018, 28:36 Min., Buch und Regie: Stephanie Wätjen, Produktion: NDR, Reihe: NaturNah, Erstsendung: 15. Mai 2018 bei NDR Fernsehen, Inhaltsangabe von ARD. Gärtnerin Beate Pieper aus Wolfenbüttel pflegt alte Tomatensorten.
- Was macht echten Tomatengeschmack aus? Wissenssendung, Deutschland, Frankreich, 2017, 26:11 Min., Buch und Regie: Bettina Oberhauser, Barbara Petermann, Claudia Lewerenz, Scott Deberry, Produktion: arte, Reihe: Xenius, Erstsendung: 21. Juni 2017 bei arte, Inhaltsangabe von ARD.
- Triumph der Tomate. Dokumentarfilm mit szenischer Dokumentation, Österreich, 2014, 45:30 Min., Buch und Regie: Maria Magdalena Koller, Produktion: MR-Film, arte, ORF, CCTV 9, Reihe: Universum, Erstsendung: 29. April 2014 bei ORF 2, Inhaltsangabe von ORF, ( vom 30. November 2014 im Webarchiv archive.today), Filmanfang (3:30 Min.), Filmbilder, u. a. mit Erich Stekovics, Irina Zacharias, Joe Cocker.
Dieser Dokumentarfilm wurde 2014 mit dem Silbernen Delphin in der Kategorie „Natur, Umwelt und Ökologie“ bei den Cannes Corporate Media & TV Awards ausgezeichnet.[50] - Rote Illusionen – Die Jagd nach der ehrlichen Tomate. Dokumentarfilm, Deutschland, 2014, 42:15 Min., Buch und Regie: Ralph Quinke, Produktion: Spiegel TV, Reihe: Wissen, Erstsendung: 6. März 2014 bei Pay-TV im Kabelnetz, Inhaltsangabe und Internet-Video von Spiegel TV, mit Christian Lohse.
- Sarah Wieners erste Wahl. Tomaten vom Vesuv. Dokumentarfilm, Deutschland, 2013, 43:20 Min., Buch: Volker Heise, Regie: David Nawrath, Produktion: zero one film, arte, ORF, Reihe: Sarah Wieners erste Wahl, Erstsendung: 30. Juni 2013 bei ORF 2, Inhaltsangabe und Rezepte von arte, ( vom 13. Oktober 2013 im Internet Archive).
- Tomaten zum Rotwerden. Die Sortenbewahrer. Wie ProSpecieRara in der Schweiz Tomatensorten bewahrt. Dokumentarfilm, Schweiz, 2009, 35:50 Min., Buch und Regie: Ursula Bischof Scherer, Produktion: NZZ Format, Erstsendung: 7. Juni 2009 bei VOX, Inhaltsangabe, Internet-Video von NZZ Format.
- Angriff der Killertomaten. Spielfilm, USA, 1978. Parodie auf das Science-Fiction- und Horrorfilm-Genre und gilt als einer der bisher schlechtesten Filme.[51]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- tomatenadel.de
- Ist die Tomate ein Obst oder Gemüse? Klärung der kontroversen Thematik
Datenbanken
- Solanum lycopersicum. In: Solanaceae Source, (englisch), aufgerufen am 22. Februar 2022.
- Tomate. In: giftpflanzen.com
- tomaten-atlas.de
Artikel
- „Reifeuhr“ reguliert Anzahl der Blütenstände und die Menge der Früchte bei Tomaten. In: pflanzenforschung.de, 25. Januar 2012
- Tomaten können Schlaganfallrisiko senken. In: stern.de, 9. Oktober 2012
- Schweizer Tomaten, die nie Erde gesehen haben. („Hors-Sol-Tomaten“ = „Erdelose“ Tomaten) In: srf.ch, 31. August 2014
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Paradeis. In: Wiktionary.
- ↑ Paradeisapfel. In: Duden.
- ↑ Hermann Jäger: Der Apothekergarten. Anleitung zur Kultur und Behandlung der in Deutschland zu ziehenden medicinischen, sowie zu Essenzen gebrauchten Pflanzen. Für Apotheker und Gärtner, Land- und Gartenbesitzer. Cohen & Risch, Hannover 1873, S. 52.
- ↑ Goldapfel, Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache
- ↑ Robert Ebermann, Ibrahim Elmadfa: Lehrbuch Lebensmittelchemie und Ernährung. 2. Auflage, 2011, ISBN 978-3-7091-0210-7, S. 382.
- ↑ Iris E. Peralta, David M. Spooner, Sandra Knapp: Taxonomy of Wild Tomatoes and their Relatives (Solanum sect. Lycopersicoides, sect. Juglandifolia, sect. Lycopersicon; Solanaceae). (= Systematic Botany Monographs. Band 84). The American Society of Plant Taxonomists, 2008, ISBN 978-0-912861-84-5.
- ↑ Udelgard Körber-Gröhne: Nutzpflanzen in Deutschland. Kulturgeschichte und Biologie. Konrad Theiss Verlag, Darmstadt 1997, ISBN 3-534-13827-9, S. 315.
- ↑ Iris E. Peralta, David M. Spooner: History, Origin and Early Cultivation of Tomato (Solanaceae). In: Maharaj K. Razdan und Autar K. Mattoo (Hrsg.): Genetic Improvement of Solanaceous Crops. Band 2. Science, Enfield, Jersey & Plymouth 2007, ISBN 978-1-57808-179-0, S. 14–17 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Etimología de Tomate. In: dechile.net. Diccionario Etimológico español en linea, 2. Juli 2017, abgerufen am 21. März 2022 (spanisch).
- ↑ Die Herkunft der Tomaten. ( vom 6. November 2020 im Internet Archive). In: Europäisches Informationszentrum für Lebensmittel, 3. August 2001.
- ↑ a b David Gentilcore: Pomodoro! A history of the tomato in Italy. Columbia University Press, New York 2010, ISBN 978-0-231-52550-3, S. 3 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Wolfgang Seidel: Weltgeschichte der Pflanzen. Eichborn Verlag, Köln 2012, ISBN 978-3-8479-0512-7, S. 231.
- ↑ a b c d e Stefanie Jacomet: Die Geschichte der Tomate. (PDF) In: Universität Basel. 2011, S. 7, abgerufen am 22. Februar 2022.
- ↑ a b Iris E. Peralta, David M. Spooner: History, Origin and Early Cultivation of Tomato (Solanaceae). In: Maharaj K. Razdan und Autar K. Mattoo (Hrsg.): Genetic Improvement of Solanaceous Crops. Band 2. Science, Enfield, Jersey, Plymouth 2007, ISBN 978-1-57808-179-0, S. 17 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ David Gentilcore: Pomodoro! A history of the tomato in Italy. Columbia University Press, New York 2010, ISBN 978-0-231-52550-3, S. 1 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b Iris E. Peralta, David M. Spooner: History, Origin and Early Cultivation of Tomato (Solanaceae). In: Maharaj K. Razdan und Autar K. Mattoo (Hrsg.): enetic Improvement of Solanaceous Crops. Band 2. Science, Enfield, Jersey & Plymouth 2007, ISBN 978-1-57808-179-0, S. 18 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Ein Auszug aus der Geschichte der Mohren-Apotheke #1543. In: Mohren-Apotheke, Torgau.
- ↑ Edith Schowalter: Licht ins Dickicht. Weitere Pflanzen-Geschichten aus der Heimat. ( vom 9. August 2017 im Internet Archive). In: BR, 3. Mai 2015, Bild 97 [!].
- ↑ Barbara Wittor: Pharmazie, Botanik, Ackerbau im 16. Jahrhundert. In: DAZ, 2008, Nr. 47, S. 96, 20. November 2008.
- ↑ a b Iris E. Peralta, Sandra Knapp, David M. Spooner: Nomenclature for wild and cultivated tomatoes. In: Report of the Tomato Genetics Cooperative (TGC Report), ISSN 0495-8306, Volume 56, September 2006, S. 6–12, (PDF; 4,14 MB).
- ↑ Solanaceae. ( vom 12. März 2007 im Internet Archive). In: The Colonial Williamsburg Foundation, 2007.
- ↑ Karl Schumann, Ernst Gilg: Das Pflanzenreich, Hausschatz des Wissens. Verlag von J. Neumann, Neudamm, um 1900, S. 772, (Internet-Datei).
- ↑ a b Tomate als Eintrag in der transGEN Datenbank. In: transgen.de. Forum Bio- und Gentechnologie e. V., abgerufen am 22. Februar 2022.
- ↑ dpa: Genmanipulierte Tomate: 45 Tage knackfrisch. In: zeit.de. 2. Februar 2010, abgerufen am 22. Februar 2022.
- ↑ Erstes Open-Source-Gemüse in Deutschland: Eine Tomate, frei für Alle. ( vom 2. Mai 2017 im Internet Archive). In: swr.de, Marktcheck, 26. April 2017.
- ↑ Tomato Disorders – A Guide to the Identification of Common Problems, ( vom 3. März 2009 im Internet Archive), Aggie Horticulture, Texas A&M University.
- ↑ a b Crops, primary > Tomatoes. In: Offizielle Produktionsstatistik der FAO für 2022. fao.org, abgerufen am 28. März 2024 (englisch).
- ↑ Warum viele Paradeiser nach nichts schmecken. In: ORF, 6. Oktober 2012.
- ↑ E. P. Heuvelink: Tomatoes – Fruit cracking and russeting. CABI, 2005, ISBN 0-85199-396-6, S. 193–195.
- ↑ Michael Böddeker: Meerwasser mit Mehrwert. In: wissenschaft.de, 26. April 2008.
- ↑ Cristina Sgherri, Zuzana Kadlecov, Alberto Pardossi, Flavia Navari-Izzo, Riccardo Izzo: Irrigation with Diluted Seawater Improves the Nutritional Value of Cherry Tomatoes. In: Journal of Agricultural and Food Chemistry. 56, 2008, S. 3391–3397, doi:10.1021/jf0733012.
- ↑ Michael Miersch: Tückische Bio-Krieger gegen Ernteschädlinge. In: Die Welt, 5. Juni 2009.
- ↑ Dave Goulson: A sting in the Tale. Random House, London 2013, ISBN 978-0-224-09689-8, Position 2607.
- ↑ Dave Goulson: A sting in the Tale. Random House, London 2013, ISBN 978-0-224-09689-8, Position 2602.
- ↑ Dave Goulson: A sting in the Tale. Random House, London 2013, ISBN 978-0-224-09689-8, Position 2596.
- ↑ a b Dave Goulson: A sting in the Tale. Random House, London 2013, Position 2613.
- ↑ a b Dave Goulson: A sting in the Tale. Random House, London 2013, Position 2619.
- ↑ a b Dave Goulson: A sting in the Tale. Random House, London 2013, Position 2642.
- ↑ Regula Schmid-Hempel u. a.: The invasion of southern South America by imported bumblebees and associated parasites. In: Journal of Animal Ecology. Band 83, Nr. 4, 2014, S. 823–837, doi:10.1111/1365-2656.12185, PMID 24256429.
- ↑ Jacques Lanore: Tables de composition des aliments. Institut scientifique d’hygiène alimentaire, éditions, 1985, ISBN 2-86268-055-9.
- ↑ Carl Heinz Brieskorn, Heinrich Reinartz: Zur Zusammensetzung der Tomatenschale. In: Zeitschrift für Lebensmittel-Untersuchung und -Forschung. 133, 1967, S. 137–141, doi:10.1007/BF01460615.
- ↑ E. Giovannuci, E. B. Rimm, Y. Liu, M. J. Stampfer, W. C. Willett: A Prospective Study of Tomato Products, Lycopene and Prostate Cancer Risk. In: J. National Cancer Institute. 94, 2002, S. 391–398.
- ↑ Werner Baltes: Lebensmittelchemie. 5. Auflage. Springer-Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-540-66525-0, S. 232; vgl. 7. Auflage, 2011: eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
- ↑ Bo Zhang, Denise M. Tieman, Chen Jiao, Yimin Xu, Kunsong Chen, Zhangjun Fe, James J. Giovannoni, Harry J. Klee: Chilling-induced tomato flavor loss is associated with altered volatile synthesis and transient changes in DNA methylation. In: Proceedings of the National Academy of Sciences. 113, 2016, S. 12580–12585, doi:10.1073/pnas.1613910113.
- ↑ Itzhak Khait, Ohad Lewin-Epstein, Raz Sharon, Kfir Saban, Revital Goldstein, Yehuda Anikster, Yarden Zeron, Chen Agassy, Shaked Nizan, Gayl Sharabi, Ran Perelman, Arjan Boonman, Nir Sade, Yossi Yovel, Lilach Hadany: Sounds emitted by plants under stress are airborne and informative. In: Cell. Band 186, Nr. 7, 30. März 2023, ISSN 0092-8674, S. 1328–1336.e10, doi:10.1016/j.cell.2023.03.009 (cell.com [abgerufen am 31. März 2023]).
- ↑ Gemüse des Jahres 2001: Die Tomate. In: Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e. V. aufgerufen am 3. Juli 2017.
- ↑ Tomate, in: Römpp Lexikon Lebensmittelchemie, 2. Auflage, Thieme Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-13-143462-3, S. 1178f.; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
- ↑ Sigrun Hannemann: Tomatenlust von Ute und Martin Studer. In: hortus-netzwerk.de, 19. März 2019.
- ↑ Preisträger 2019: 2. Platz „Bestes Garten- oder Pflanzenportrait“. ( vom 8. Mai 2019 im Internet Archive). In: gartenbuchpreis.de, Mai 2019.
- ↑ Ein Silberner Delphin für die Paradeiser! ( vom 2. März 2016 im Internet Archive). In: stekovics.at, 2. Oktober 2014, Originalseite.
- ↑ Jürgen Ritter: Angriff der Killertomaten. Gemüse ist doch nicht gesund. In: SpOn, 2. September 2008.