„Klettern“ – Versionsunterschied
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{{Dieser Artikel|beschäftigt sich mit Klettern als Sportart. Zu anderen Bedeutungen des Wortes siehe [[Klettern (Begriffsklärung)]].}} |
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[[Datei:Kletterer in der Sächsischen Schweiz.JPG|mini|Kletterer in der [[Klettergebiet Sächsische Schweiz|Sächsischen Schweiz]]]] |
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[[Datei:Escalda en Fitz Roy, Chaltén - Argentina.jpg|mini|Bergsteiger auf dem Berg [[Fitz Roy]], [[Argentinien]]]] |
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[[Datei:Beim European Youngs Series Climbing 2009 in München Startnummer 8 Team Deutschland.JPG|mini|Vorstiegssturz bei einem Kletterwettbewerb in München 2009]] |
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'''Klettern''' ist die Bewegung in der [[Lotrichtung|Vertikalen]] mithilfe der Beine, Arme und Hände entlang von [[Kletterroute]]n. Ein [[Kletterseil|Kunststoffseil]] und [[Felshaken]] bzw. [[Bohrhaken]] sowie [[Mobiles Sicherungsmittel|mobile Sicherungsteile]] dienen in Verbindung mit einer [[Seilbremse|Seilbremsmethode]] der Sicherung gegen Absturz. Die [[Seilschaft]] (meist zwei, selten drei Personen) bewegt sich im [[Felsen|Fels]] nicht gleichzeitig, da der Sturz eines Seilpartners den Absturz der ganzen Seilschaft bedeuten würde. Der sich jeweils bewegende Seilpartner wird durch den Partner mit dem Seil über die Haken und die mobilen Sicherungsmittel gesichert, während der sichernde Partner seinerseits gesichert ist (entweder an einen Stand oder am Boden).<ref>{{Internetquelle |url=https://brockhaus.de/ecs/enzy/article/bergsteigen |titel=Bergsteigen - Enzyklopädie - Brockhaus.de |abruf=2023-04-18}}</ref> |
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Ursprünglich wurde nur an natürlichen Felsen geklettert, seit Anfang der 1990er-Jahre auch in [[Kletterhalle]]n. |
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Unter '''Klettern''' versteht man heutzutage hauptsächlich das Klettern als Freizeitbeschäftigung am [[Fels]] oder in der Halle als [[Sport]]art, die in zahlreichen Varianten betrieben werden kann. In den meisten Fällen ist das Ziel das Durchklettern einer vorgegebenen Strecke, der so genannten [[Route]]. Im alpinen Gelände wird die erfolgreiche Bewältigung gewöhnlich in einem [[Gipfelbuch]] dokumentiert. Der Kletterer wird dabei üblicherweise von einem Partner/einer Partnerin mit einem Seil gegen Absturz [[Klettersicherung|gesichert]]. |
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== Geschichte == |
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Klettern bedeutet aber auch das Er- oder Besteigen (etwa eines [[Baum]]es, einer [[Leiter]]) oder das Erklimmen (einer Stange, eines [[Maibaum]]s) usw. Das Wort selbst hängt mit "[[Klette]]" zusammen. |
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=== Anfänge des Kletterns === |
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Klettern ist eine vom Menschen seit jeher angewandte Fortbewegungsart in der [[Lotrichtung|vertikalen Ebene]].<ref>[[Reinhold Messner]]: ''Vertical – 150 Jahre Kletterkunst'', BLV, München 2008.</ref><ref>[[Siegbert A. Warwitz]]: ''Klettern – Der Drang in die Höhe''. In: Ders.: ''Sinnsuche im Wagnis. Leben in wachsenden Ringen''. 3., erweiterte Auflage. Verlag Schneider. Baltmannsweiler 2021. S. 71–77.</ref> Dabei wurden auch immer schon Felsen bestiegen, sei es aus kulturellen Gründen (zum Beispiel als [[Religion|religiöser]] Ort) oder aus praktischen Gründen wie dem Ausschau halten nach Tieren oder [[Feind]]en. So wurden auf dem Rabenfels in der [[Klettergebiet Nördlicher Frankenjura|Fränkischen Schweiz]] Tonscherben gefunden, die belegen, dass dieser Fels bereits 800 bis 400 v. Chr. bestiegen wurde. Die damaligen Bewohner bewältigten dabei bereits den dritten [[Schwierigkeitsskala (Klettern)|Schwierigkeitsgrad]].<ref>Kurt Albert: Fight Gravity - Klettern im Frankenjura, tmms-Verlag, Korb 2005, ISBN 3-930650-15-0; S. 10</ref> Im [[Mittelalter]] bekamen Felsen eine zunehmende strategische Bedeutung, exponierte Felsen wurden als Spähwarte zum Schutz vor Feinden oder als Signaltürme zum Weiterleiten von Nachrichten genutzt. Durch die Besteigung immer weniger zugänglicher Gipfel ab ca. 1800 musste auch beim [[Bergsteigen]] zur Überwindung von [[Gebirgsgrat|Graten]] und Felsstufen zunehmend geklettert werden, dies geschah jedoch meist [[Technisches Klettern|technisch]].<ref>Steve Long: Sicher Klettern, Delius-Klasing, Bielefeld 2007, ISBN 978-3-7688-2688-4; S. 8</ref> |
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=== Beginn des Freikletterns === |
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[[Datei:Falkenstein.jpg|mini|Der Falkenstein in der Sächsischen Schweiz]] |
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Als Geburtsstunde des sportlich motivierten Kletterns gilt die Besteigung des [[Falkenstein (Sächsische Schweiz)|Falkensteins]] in der [[Klettergebiet Sächsische Schweiz|Sächsischen Schweiz]] durch [[Bad Schandau|Schandauer]] Turner im Jahr 1864. Ab etwa 1890 entwickelte sich in der Sächsischen Schweiz das [[Freiklettern]], bei dem auf künstliche Hilfsmittel zur Fortbewegung beim Klettern gänzlich verzichtet wird (siehe dazu auch die [[Geschichte des Kletterns in der Sächsischen Schweiz]]) und die Sächsischen Kletterregeln festgelegt wurden.<ref>{{Internetquelle |url=https://bergsteigerbund.de/bergsport/klettern-im-elbsandsteingebirge/die-saechsischen-kletterregeln/ |titel=Die Sächsischen Kletterregeln {{!}} Sächsischer Bergsteigerbund |abruf=2024-06-16}}</ref> |
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Im Jahr 1911 hat nach dem [[Mauerhakenstreit]] der Extremkletterer [[Paul Preuß (Alpinist)|Paul Preuß]] seine Leitsätze in 6 Kletterregeln formuliert, deren Grundlage es ist, dass nur solche Stellen geklettert werden sollen, die auch frei, also ohne künstliche Hilfsmittel bewältigt werden können.<ref name=":4">{{Literatur |Autor=Horst Höfler |Titel=Sehnsucht Berg: grosse Alpinisten von den Anfängen bis zur Gegenwart |Verlag=BLV |Ort=München Wien Zürich |Datum=1989 |ISBN=3-405-13573-7 |Seiten=65}}</ref> |
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== Varianten des Kletterns == |
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{{Hauptartikel|Mauerhakenstreit}} |
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1874 wurde der [[Club Alpin Français|Club Alpin Francais]] gegründet, dessen Mitglieder an den Sandstein-Blöcken im [[Wald von Fontainebleau]] übten. Vorerst wurde das Bouldern vor allem als Training für alpine Unternehmungen betrachtet und entwickelte sich erst in den folgenden Jahrzehnten zu einem eigenständigen Betätigungsfeld.<ref>Andi Hofmann: Besser Bouldern - Grundlagen & Expertentipps, Tmms-Verlag, Korb 2007, ISBN 3-930650-21-5; S. 28 ff</ref> Innerhalb dieser Gruppe wurde viele wesentliche Meilensteine für das Klettern erfunden, wie der moderne Kletterschuh, das Kletterseil aus Nylon oder den Vorläufer der Seilklemme.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.grimporama.com/francais/bleau/bl_hist.htm |titel=Grimporama - Fontainebleau, Historique |abruf=2023-05-01}}</ref> Bereits 1934 gab es sehr schwierige Boulderprobleme in Fontainebleau, auch wenn das damals noch nicht so genannt wurde. Angeregt durch Fontainebleau, haben [[John Gill (Kletterer)|John Gill]] (USA) und [[Wolfgang Fietz]] (Deutschland) das Bouldern in ihre Heimatländer importiert und dann weiterentwickelt. |
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=== Technisches Klettern === |
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=== Technische Epoche === |
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Beim [[technisches Klettern|technischen Klettern]] werden das [[Kletterseil|Seil]] und eine Vielzahl von Hilfsmitteln - bis hin zu Trittleitern und Steigklemmen - zur Fortbewegung benutzt. Diese Art des Kletterns entstand in den Jahren nach dem 1. Weltkrieg und erreichte in den Sechziger Jahren ihren Höhepunkt und blieb bis in die [[1970er]] und [[1980er]] Jahre sehr populär. |
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Das [[Technisches Klettern|technische Klettern]] wurde ab den 1920er-Jahren verstärkt weiterentwickelt und eingesetzt, wodurch die letzten bedeutenden unbezwungenen Wände der Alpen geklettert werden konnten.<ref>Reinhold Messner: Vertical. 100 Jahre Kletterkunst, Blv, München 2002, ISBN 3-405-16420-6; S. 86 ff</ref> Nach dem Zweiten Weltkrieg konnten mithilfe des neu entwickelten [[Bohrhaken]]s immer abweisendere Felswände geklettert werden. So war es – mit entsprechendem Material- und Zeitaufwand – möglich, praktisch jede Felswand zu bezwingen.<ref name="Glowacz">Stefan Glowacz: On The Rocks, Piper, München 2005, ISBN 3-89029-289-5; S. 179 ff.</ref> Dies mündete schließlich in dem Ziel, sämtliche Wände zu klettern. Mitte der siebziger Jahre begannen einige Alpinisten das technische Direttissima-Klettern als Sackgasse und „Mord am Unmöglichen“ zu kritisieren.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.bergfieber.de/berge/bergsteiger/epochen.htm |text=Übersicht über die Epochen des Kletterns auf bergfieber.de |wayback=20060430212308 |archiv-bot=2018-12-01 09:15:23 InternetArchiveBot}}; Abgerufen am 2. Mai 2010</ref> |
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[[Bild:Hallenklettern-aussen.jpg|thumb|Außenseite einer Kletterhalle]] |
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=== Renaissance des Freikletterns === |
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Durch die steigende Leistungsorientierung entstand dann Ende der 1960er- und Anfang der 1970er-Jahre auf Basis des Freiklettergedankens aus der Sächsischen Schweiz das [[Sportklettern]].<ref>Tillmann Hepp, Wolfgang Güllich, Gerd Heidorn: Faszination Sportklettern, Heyne Verlag, 1992, ISBN 978-3-453-05440-0; S. 17</ref> Westdeutsche Kletterer lernten diese Art zu Klettern bei Besuchen im [[Elbsandsteingebirge]] kennen, importierten diese nach Westdeutschland und entwickelten sie weiter. Dies mündete schließlich 1975 in den [[Rotpunkt]]-Gedanken von [[Kurt Albert (Bergsteiger)|Kurt Albert]].<ref>Kurt Albert: Fight Gravity - Klettern im Frankenjura, tmms-Verlag, Korb 2005, ISBN 3-930650-15-0; S. 72–77</ref> Seitdem wurden alle Varianten des Kletterns weltweit immer populärer, durch systematisches Training und zunehmende Professionalisierung kam es zu enormen Leistungssteigerungen.<ref>[http://www.bergleben.de/klettern/1365-die-geschichte-des-sportkletterns-3-klettern-im-21-jahrhundert.html Geschichte des Sportkletterns auf www.bergleben.de]; Abgerufen am 30. April 2010</ref> Auch im alpinen Bereich wurde der Stil einer Begehung bzw. Besteigung immer wichtiger, auf künstliche Hilfsmittel wird verzichtet und Haken und mobile Sicherungsmittel dienen nur zur Absicherung und nicht zur Fortbewegung. |
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Früher wurden viele [[Höhle|Höhlen]] mit Hilfe von Leitern und Strickleitern erforscht. Allerdings war diese Art der [[Speläologie|Höhlenbefahrung]] sehr aufwendig und schwierig. Auch mit den Techniken des alpinen Kletterns stieß man schnell an Grenzen. Lediglich aus dem Bereich des technischen Klettern konnten viele Techniken übernommen werden. Viele Ausrüstungteile waren für den Einsatz in Höhle nicht geeignet und so entstand im Laufe der Zeit eine neue Art der technischen Kletterei – die [[Einseiltechnik]]. |
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Obwohl mit „Einseiltechnik“ ein deutschsprachiger Begriff existiert wird auch im deutschen Sprachraum meistens die englische Abkürzung SRT (Englisch für „single rope technology“) verwendet. |
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=== Kletter- und Boulderhallen, Etablierung von Wettkämpfen === |
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Die grundlegende Ausrüstung besteht aus Höhlensitzgurt, Brustgurt, Sicherungsset (Cowtail), Bruststeigklemme, Handsteigklemme mit Fußschlinge und Abseilgerät. Zum Auf- und Absteigen in Schächten werden Statikseile benutzt. |
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Einen Boom erlebte Klettern durch die Einführung von [[Künstliche Kletteranlage|Kletter- und Boulderhallen]] in den letzten 20 Jahren, 2021 gab es bereits 535 Boulder- und Kletterhallen alleine in Deutschland. Besonders großen Zuwachs hat im gleichen Zeitraum das [[Bouldern]] erlebt, hier hat sich die Anzahl der Aktiven stark vergrößert. Insgesamt wird von mehr als 600.000 Kletterern und Kletterinnen nur in Deutschland ausgegangen. Von diesen sind rund 66 % männlich und 34 % weiblich.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.alpenverein.de/der-dav/presse/zahlen-und-fakten-zum-klettersport-in-deutschland_aid_37250.html |titel=Zahlen und Fakten zum Klettersport in Deutschland - Presse - DAV - Deutscher Alpenverein (DAV) |abruf=2023-05-01}}</ref> |
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=== Freiklettern === |
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Seit den späten 1980er-Jahren werden auch zunehmend [[Sportklettern#Wettkampfklettern|Kletterwettkämpfe]] ausgetragen, einer der ältesten ist der [[Rockmaster]] in [[Arco (Trentino)|Arco]], Italien, der seit 1987 ausgetragen wird und immer noch zu einem der bedeutendsten Wettkämpfe gehört. Anfangs wurden die Wettkämpfe an natürlichen Felsen ausgetragen, dies hat sich aber sehr schnell als unpraktikabel erwiesen, daher finden seit Anfang der 1990er-Jahre die Wettkämpfe ausschließlich an künstlichen Wänden statt.<ref>{{Internetquelle |url=https://kletterszene.com/stories/wettkaempfe-beim-klettern-und-bouldern-ueberblick/ |titel=Wettkämpfe beim Klettern und Bouldern [Überblick] |datum=2015-01-26 |sprache=de-DE |abruf=2023-05-01}}</ref> |
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Beim [[Freiklettern]] (engl. Free Climbing) darf zur Fortbewegung nur der Fels und der eigene Körper genutzt werden. Seil und technische Hilfsmittel dienen lediglich zur Sicherung gegen Abstürze (der Begriff bezeichnet also ''nicht'' das Klettern ohne Sicherung). Diese Art des Kletterns wurde schon seit Ende des [[19. Jahrhundert]]s in der [[Sächsische Schweiz (Klettergebiet)|Sächsischen Schweiz]] praktiziert und dort seitdem beibehalten. Es geriet außerhalb der Sächsischen Schweiz mit dem aufkommenden Technischen Klettern ins Hintertreffen, und wurde in den [[1970er]] und [[1980er]] Jahren in Westeuropa und den [[USA]] als Gegenbewegung wiederentdeckt. Es ist heute die populärste Form des Kletterns. |
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Das [[Internationales Olympisches Komitee|Internationale Olympische Komitee]] beschloss 2016, Klettern ins olympische Programm aufzunehmen.<ref>{{cite web |url=https://www.ifsc-climbing.org/index.php/olympic-games |title=Olympic Games Tokyo 2020 |year=2020 |publisher=International Federation of Sport Climbing}}</ref> Bei den [[Olympische Sommerspiele 2020/Sportklettern|Olympischen Sommerspielen 2020]] wurde es als [[Kombination (Klettern)|kombiniertes Format]] aus [[Speedklettern (Wettkampf)|Speed]], [[Bouldern|Boulder]] und [[Leadklettern|Lead]] erstmalig ausgetragen. Für die Olympischen Spiele 2024 wurde der Modus geändert: Boulder und Lead werden als kombiniertes Format abgehalten und Speedklettern getrennt gewertet.<ref>{{Internetquelle |autor=Steffen Kern |url=https://www.outdoor-magazin.com/klettern/wettkampf-regeln-klettern-bouldern/ |titel=Neues Reglement im Wettkampfklettern: „Fauler Kompromiss“: Interview mit Kilian Fischhuber |werk=Outdoor Magazin |datum=2023-03-07 |sprache=de |abruf=2023-05-23}}</ref> |
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=== Sportklettern === |
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== Varianten des Kletterns == |
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Das [[Sportklettern]] ist eine Variante des [[Freiklettern]]s, bei der der sportliche Aspekt im Vordergrund steht. Sportkletterrouten sind meist mit zahlreichen fest angebrachten [[Sicherungspunkt]]en abgesichert, um das Risiko bei einem Sturz zu minimieren. Der Kletterer kann daher gefahrlos bis an seine Leistungsgrenze gehen und sich voll auf seine Klettertechnik konzentrieren. Sportklettern wird sowohl an künstlichen Anlagen ([[Kletterhalle]]) als auch an natürlichen Felsen, in so genannten [[Klettergarten|Klettergärten]], betrieben. Die Athleten können sich in nationalen und internationalen Wettkämpfen messen. |
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Die Übergänge zwischen den einzelnen Varianten des Kletterns sind fließend, oft lassen sie sich nicht klar voneinander abgrenzen. |
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Zu unterscheiden ist das sportlich orientierte Klettern von Kletterarten, die nur dem Erreichen von unzugänglichen Orten dienen sowie von berufsmäßigen Tätigkeiten. |
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=== Alpinklettern === |
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== Freiklettern und Sportklettern (Free Climbing) == |
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[[Datei:Hinterstoisserquergang.JPG|mini|Alpines Klettern in der [[Eiger-Nordwand]]]] |
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{{Hauptartikel|Alpinklettern}} |
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Beim Alpinklettern müssen in der Regel mehrere [[Seillänge]]n hohe [[Felswand|Felswände]] oder Pfeiler überwunden werden. Da die Kletterer je nach Erreichbarkeit und Ausmaß der Wand ganz oder teilweise auf sich allein gestellt sind, sind eine sorgfältige Routenplanung und -auswahl sowie Kenntnisse in [[Stand (Klettern)|Standplatzbau]], [[Abseilen]] und [[Bergung (Technische Hilfe)|Bergungstechniken]] erforderlich. Auch wenn das Alpinklettern dem Freiklettern zuzuordnen ist, kann es nötig sein, technische Kletterei anzuwenden, um an Stellen, für die der Kletterer keine frei kletterbare Lösung findet, nicht unnötig Zeit zu verlieren und so die [[Seilschaft]] in Gefahr zu bringen. |
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Das klassische freie Klettern (engl: Free Climbing) wird an natürlichen Felsen betrieben. In der Regel sind die Kletterrouten mit Normal-, Bohr- sowie Klebehaken ausgestattet oder müssen selbst mit Klemmkeilen oder ähnlichem abgesichert werden. |
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Durch die immer bessere Ausrüstung und den gestiegenen Leistungsstand der Kletterer hält der Sportgedanke inzwischen auch im Alpinklettern Einzug, was sich in der Spielform des sogenannten [[Sportklettern#Alpines Sportklettern|alpinen Sportkletterns]] äußert. Hier wird versucht, die Leistungsgrenze auch in alpinen Mehrseillängenrouten immer weiter nach oben zu verschieben. |
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=== Klettervarianten mit Sicherung === |
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==== Technisches Klettern ==== |
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Üblicherweise klettern Anfänger zuerst mit Toprope-Sicherung. Danach folgt meist der Nachstieg in längeren Touren und der Vorstieg an der Kunstwand oder im Fels. |
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{{Hauptartikel|Technisches Klettern}} |
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Beim technischen Klettern wird das [[Kletterseil|Seil]] und eine Vielzahl von Hilfsmitteln – bis hin zu [[Trittleiter]]n und [[Steigklemme]]n – zur Fortbewegung benutzt. Diese Art des Kletterns entstand in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg, erreichte in den 1960er-Jahren ihren Höhepunkt und blieb bis in die 1970er- und 1980er-Jahre sehr populär. Heute wird technische Kletterei nur noch vereinzelt angewendet, meist bei Freikletterversuchen zum Überwinden von anders nicht kletterbaren Stellen. |
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==== [[Toprope]] ==== |
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==== Bigwall-Klettern ==== |
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:Beim Topropeklettern läuft das Sicherungsseil vom Sichernden nach oben, dort durch eine Umlenkung und wieder nach unten zum Kletternden. Das Sicherungsseil kommt also von oben; daher kommt auch der englische Name. Wenn man beim Topropeklettern stürzt, fällt man nicht tief und wird aufgrund der Seildehnung sanft aufgefangen. Die Sturzhöhe ist hauptsächlich abhängig von der Länge und Elastizität des Seils sowie dem Durchhang des Seils, genannt Schlappseil. |
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{{Hauptartikel|Bigwall-Klettern}} |
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Das [[Bigwall-Klettern]] ist das Beklettern sehr hoher Felswände wie z. B. denen im [[Yosemite-Nationalpark|Yosemite Valley]] in den USA, im [[Nationalpark Paklenica]] in Kroatien, in [[Norwegen]] oder in [[Pakistan]]. |
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:Nachdem man das Ende der Route erreicht hat (oder man keine Lust, Zeit oder Kraft mehr hat) wird man vom Sichernden abgelassen. Man "setzt sich ins Seil" und der Sichernde lässt das Seil langsam durch das Sicherungsgerät laufen. |
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In der Regel werden Bigwalls zum großen Teil technisch durchgeführt. Auch wenn die gestiegenen Leistungen der Spitzenkletterer dazu geführt haben, dass einige der ehemaligen Techno-Linien im Yosemite mittlerweile frei geklettert werden konnten, so ist aufgrund der Kompaktheit des Felsens – meistens [[Granit]] – die freie Begehung für die meisten Aspiranten eine Utopie. Da das technische Klettern erheblich zeitaufwändiger ist als eine freie Begehung und zudem sehr viel Material erfordert, kann es erforderlich sein, Lebensmittel und Übernachtungsmaterial mitzunehmen, um in der Wand übernachten zu können. |
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=== Freiklettern === |
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:Wenn man das erste Mal Toprope klettert, sollte man erstmal dicht über dem Boden üben, wie man sich ins Seil setzt. Es erfordert eine gewisse Überwindung, mit den Händen die Griffe loszulassen und sein Gewicht dem Seil anzuvertrauen. Manchen Anfängern fällt das leichter, wenn sie sich mit einer Hand am Seil festhalten und dann erst die Griffe loslassen. |
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{{Hauptartikel|Freiklettern}} |
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Beim Freiklettern (engl. Free Climbing) dürfen zur Fortbewegung nur der Fels und der eigene Körper genutzt werden. Seil und technische Hilfsmittel dienen lediglich zur Sicherung gegen Absturz, nicht aber der Fortbewegung (der Begriff beschreibt also ''nicht'', wie oft angenommen, das Klettern ohne Sicherung, das man in diesem Zusammenhang als ''[[free solo]]'' bezeichnet). Dabei sind die Kletterrouten in der Regel mit [[Felshaken]] ausgestattet oder müssen selbst mit Haken, [[Klemmkeil]]en, [[Friend (Klettergerät)|Friends]] oder [[Bandschlinge]]n abgesichert werden. |
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:Toprope wird als Sicherungsform oft in Kletterhallen oder Klettergärten angewendet. Der sportliche Wert des Topropekletterns wird im Vergleich zum Vorstiegsklettern als gering angesehen, was aber nicht heißt, dass es keinen Spaß macht. Fast alle Kletterer machen ihre ersten Klettererfahrungen mit Topropesicherung. Außerdem ist es üblich, schwierige Routen Toprope auszubouldern (d.h. die einzelnen Kletterzüge auszuprobieren, bevor man die ganze Route klettert). |
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Diese Art des Kletterns wurde schon seit Ende des 19. Jahrhunderts u. a. in der [[Klettergebiet Sächsische Schweiz|Sächsischen Schweiz]] und auch in den Ostalpen praktiziert. Herausragende Vertreter waren hier [[Paul Preuß (Alpinist)|Paul Preuß]] und [[Rudolf Fehrmann]]. Letzterer definierte für das Elbsandsteingebirge erstmals fest definierte Regeln. In Europa geriet das Freiklettern vor allem im Alpenraum mit dem aufkommenden Technischen Klettern ins Hintertreffen und wurde erst in den 1970er- und 1980er-Jahren von den westeuropäischen Kletterern wiederentdeckt, die es in der Sächsischen Schweiz und den USA abgeschaut hatten. Es ist heute die populärste Form des Kletterns. |
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==== [[Nachstieg]] ==== |
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Im Freiklettern lassen sich verschiedene Varianten unterscheiden:<ref>Michael Hoffmann, Wolfgang Pohl: Alpin-Lehrplan Band 2, BLV, München 2001, ISBN 3-405-16182-7; S. 78–79</ref> |
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:Wenn man zu zweit (in "Zweierseilschaft") oder zu dritt ("Dreierseilschaft") klettert, steigt der erste Kletterer vor. Sobald er einen Standplatz (Stelle im Fels mit Möglichkeit zum Sichern, z.B. Klebehaken) erreicht und eingerichtet hat, können die weiteren Kletterer nachsteigen. |
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==== Sportklettern ==== |
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:Beim Nachstieg kommt das Seil wie beim Topropeklettern von oben. Trotzdem sind Stürze nicht so harmlos wie beim Topropeklettern. (Gestuftes Gelände, Quergang mit Pendler, Schlappseil und Seildehnung) |
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{{Hauptartikel|Sportklettern}} |
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Das Sportklettern ist eine Variante des Freikletterns, bei welcher der sportliche Aspekt im Vordergrund steht. Sportkletterrouten sind meist mit zahlreichen fest angebrachten [[Sicherungspunkt]]en abgesichert, um das Risiko bei einem Sturz zu minimieren. Sportklettern wird sowohl an künstlichen Anlagen ([[Kletterhalle]]n) wie auch an natürlichen Felsen, in so genannten [[Klettergarten|Klettergärten]], betrieben. Die Athleten können sich in regionalen, nationalen und internationalen [[Kletterwettkampf|Wettkämpfen]] messen, die meist an Kunstwänden durchgeführt werden. |
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==== [[Vorstieg]] ==== |
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==== Hallenklettern ==== |
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:Bei Vorstiegen wird man vom Sicherungspartner von dem Punkt aus gesichert, an dem man mit dem Klettern nach oben oder seitlich beginnt. Somit wird von unten oder eher seitlich gesichert. In gewissen Abständen hängt man das Seil in Zwischensicherungen ein. Zwischensicherungen können entweder bereits vorhanden sein (Ringe, Haken) oder müssen vom Vorsteiger selber gelegt werden ([[Klemmkeil|Klemmkeile]], [[Friend|Friends]], Schlingen). Im Falle eines Sturzes stürzt man dabei dann nur so weit unter die letzte Zwischensicherung, bis das Seil gestrafft ist (doppelter Abstand zwischen Zwischensicherung und Sturzstelle plus Schlappseil plus Seildehnung). Die gefährlichste Situation ist damit prinzipiell dann gegeben, wenn noch keine Zwischensicherung eingehängt ist. Hier kann es zu Stürzen mit Bodenkontakt oder dem maximalen [[Sturzfaktor]] 2 kommen, falls man am Sichernden vorbei stürzen kann. |
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Mit der stark zunehmenden Verbreitung von [[Kletterhalle]]n in kommerzieller oder vereinsbetriebener Hand (v. a. [[Deutscher Alpenverein|DAV]]) hat sich das Hallenklettern als sportliche Betätigung für viele Kletterer etabliert. Ein zunehmender Teil von Kletterern sieht das Klettern in der Halle als reine Ausgleichssportart an. Hallenklettern ist witterungsunabhängig und bietet einen komfortablen Zugang zum Klettern. Insbesondere nutzen auch viele schulische Einrichtungen Kletterhallen, um einen abwechslungsreichen und sicheren Sportunterricht bieten zu können. Das Hallenklettern ermöglicht die Kletterarten [[Bouldern]], [[Toprope]] und [[Vorstieg]]. |
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Durch das Hallenklettern ist das Leistungsniveau in Kletterwettkämpfen in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Aufgrund intensiver Jugendarbeit und altersgerechtem Training ist die Leistungsspitze beim Klettern schon in sehr jungen Jahren zu erreichen. Das Hallenklettern hat dem Klettersport damit neue Bereiche geöffnet. |
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==== Bouldern ==== |
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:Am harmlosesten sind Stürze im Vorstieg bei eingehängter Zwischensicherung in stark überhängenden Gelände, da man dort frei fällt und nirgends anschlägt. In sehr einfachem, gestuftem Gelände sollte man hingegen nach Möglichkeit nicht stürzen, da man Wand- oder Bodenkontakt bekommt, bevor das Seil gestrafft ist. |
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{{Hauptartikel|Bouldern}} |
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Bouldern ist das Klettern an Felsblöcken (engl.: Boulder) in Absprunghöhe. Beim Bouldern liegt der Schwerpunkt in der Regel bei kürzeren (nicht so hohen), nur wenige Züge langen sogenannten „(Boulder-)Problemen“, die teilweise schwierige, selbst innerhalb des Kletterns ungewöhnliche Bewegungsabläufe erfordern. Eine Seilsicherung ist hierzu nicht notwendig, zur Dämpfung von Stürzen werden [[Crashpad]] genannte Matten verwendet. Zusätzlich zu Crashpads kann die Hilfestellung eines oder mehrerer Sicherungspartner, Spotter genannt, nötig sein. Der Spotter soll den Kletternden ''nicht'' auffangen, sondern lediglich sicherstellen, dass er sicher auf dem Crashpad landet und sich bei steinigem Gelände nicht verletzt. Bei stark überhängenden Bouldern sorgt der Spotter dafür, dass der Kletterer im Sturzfall mit den Füßen voran auf dem Crashpad landet. Es kann sowohl an Naturfelsen als auch an Kunstwänden gebouldert werden, außerdem ist Bouldern eine Disziplin des Wettkampfkletterns. |
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=== Begehungsstile === |
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==== Buildering/Gebäudeklettern ==== |
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Die wichtigsten Begehungsstile sind Rotpunkt und On Sight. |
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{{Hauptartikel|Buildering}} |
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Aus dem Sportklettern, insbesondere aus dem Bouldern, entwickelte sich eine neue Unterart, das Gebäudeklettern (englisch ''buildering''). Es findet – nicht selten illegal<ref>[http://www.buildering-spots.de/index.php?id=29 Gesetzeslage beim Buildering]; Abgerufen am 29. Mai 2010</ref> – an Fassaden und architektonischen Monumenten statt. Bekanntester Vertreter dieser Art des Kletterns ist der Franzose [[Alain Robert]], der zudem in der Regel auch [[Free Solo]] klettert. |
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==== [[Rotpunkt]] ==== |
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Eine andere Art von Buildering stellt das legale, abgesicherte Klettern an zu Kletteranlagen umgewidmeten Gebäuden dar, wie dies zum Beispiel an einem ehemaligen Luftschutzbunker in Berlin praktiziert wird.<ref>[http://www.dav-berlin.de/?bse=kletteranlagen_humboldthain&bmo=0&bex=0&btl=DAV_HOME Informationen über die Bunkerwand Humboldthain auf der Seite des DAV-Sektion Berlin]; abgerufen am 28. Mai 2010</ref> |
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:Als [[Rotpunkt]] wird die sturzfreie Begehung einer Route im Vorstieg bezeichnet. Dabei müssen alle Sicherungspunkte (also Express-Schlingen, Keile, Schlingen und andere Sicherungsgeräte) selbst angebracht werden. Vorhandene Haken dürfen benutzt werden. Nach einem Sturz wird erneut vom Einstieg begonnen. Dabei müssten streng genommen alle Sicherungen wieder entfernt und erneut gelegt werden. Es ist aber üblich, bereits gelegte Sicherungen hängen zu lassen. |
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=== Speedklettern === |
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:Bei extrem schweren Kletterrouten hängen meist schon Express-Schlingen in der Route. Streng genommen handelt es sich dann um eine Pinkpointbegehung, die aber in aller Regel als Rotpunktbegehung bezeichnet wird. Zwischen Rotpunkt und Pinkpoint wird mittlerweile kaum noch unterschieden. |
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{{Hauptartikel|Speedklettern}} |
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Beim Speedklettern geht es darum, in möglichst kurzer Zeit eine Route zu klettern. Dies wird sowohl am Fels (in freier oder technischer Kletterei) wie auch an künstlichen Wänden (meist in Form von Wettkämpfen) durchgeführt. |
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=== Free Solo === |
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: Die Idee des Rotpunkts und der Rotpunkt wurde von [[Kurt Albert]] 1974/75 erfunden. Er markierte damals alte (Techno-)Touren mit einem roten Punkt am Einstieg, wenn ihm eine freie Begehung gelungen war. |
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{{Hauptartikel|Free Solo}} |
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Beim Free Solo ([[Englische Sprache|englisch]] für ''freies Solo'') wird auf alle Formen von Hilfs- und Sicherungsmitteln verzichtet. Dabei führt ein einzelner Fehler meist zum Absturz, weswegen diese Art des Kletterns häufig als die gefährlichste und spektakulärste angesehen wird. |
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Am 3. Juni 2017 bestieg [[Alex Honnold]] allein, ohne technische Hilfsmittel und ohne Sicherung, den [[El Capitan (Kalifornien)|El Capitan]] auf der Route Freerider. Im Jahr 2018 erschien der Dokumentarfilm Free Solo<ref>{{Internetquelle |url=https://www.imdb.com/title/tt7775622/ |titel=Free Solo {{!}} IMDB |abruf=2022-11-05}}</ref>, der Honnold bei diesem Durchstieg begleitete. Der Film gewann 2019 den Oscar als bester Dokumentarfilm.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.imdb.com/event/ev0000003/2019/1 |titel=Free Solo {{!}} IMDB |abruf=2022-11-05}}</ref> |
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==== On Sight ==== |
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=== Deep Water Soloing === |
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:Als On Sight oder auch [[On-Sight-Klettern]] wird die Rotpunktbegehung einer Route im ersten Versuch bezeichnet. Dabei sind vor dem Einstieg nur die Informationen über die Route bekannt, die durch Betrachten vom Boden aus möglich sind. Tipps oder "Ansagen" von anderen Klettern, Abseilen über die Route oder anderen beim Klettern der Route zusehen ist ausdrücklich verboten. Bei Kletterwettkämpfen werden die Routen On Sight geklettert. |
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{{Hauptartikel|Deep Water Soloing}} |
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[[Deep-Water-Soloing]] (DWS), auch Psicobloc, ist ungesichertes Klettern über tiefem Wasser. Im Falle eines Sturzes wird der Kletterer vom Wasser aufgefangen. |
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=== Klettern in besonderem Gelände === |
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==== Flash ==== |
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==== Klettersteig-Gehen ==== |
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[[Klettersteig]]e sind mit fest angebrachten Sicherungsmitteln wie Leitern und Stahlseilen gesicherte Steige oder Kletterrouten. Der Kletterer ist durch eine Sicherheitsvorrichtung – dem [[Klettersteigset]] – mit dem Stahlseil oder der Leiter verbunden. Je nach [[Schwierigkeitsskala (Klettern)#Klettersteige|Schwierigkeitsgrad]] wird der Kontakt mit dem Felsen häufig durch künstliche Tritte und Leitern ersetzt. Es werden also technische Hilfsmittel zur Fortbewegung verwendet. |
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==== Eisklettern und Mixed-Klettern ==== |
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:Rotpunktbegehung einer Route im ersten Versuch, aber mit Zusatzinformationen ("Ansagen" durch andere, Tipps, Zusehen bei anderen, über die Route vorher abseilen etc). |
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{{Hauptartikel|Eisklettern|Mixed-Klettern}} |
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Eisklettern ist das Klettern an Eisformationen wie zum Beispiel gefrorenen Wasserfällen und Eiszapfen. Die Kletterer verwenden Steigeisen und Eisgeräte (spezielle Eispickel), um am Eis zu klettern und [[Zwischensicherung]]en in Form von [[Eisschraube]]n anzubringen. Da im [[Zustieg (Klettern)|Zustieg]] oder im Verlauf einer Route auch unvereiste (Fels-)Stellen auftreten können, entwickelte sich das Mixed-Klettern als Spezialform des Eiskletterns. |
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==== a.f. ("alles frei" oder "all free") ==== |
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==== Höhlenklettern ==== |
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:Im Gegensatz zum Rotpunkt-Stil darf an Sicherungspunkten ausgeruht werden. Das Weiterklettern muss dabei aus der letzten Kletterstellung erfolgen. a.f. spielt in den meisten [[Klettergebiet]]en keine große Rolle, eine Ausnahme ist die Sächsische Schweiz. |
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{{Hauptartikel|Höhlenklettern}} |
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Der Begriff ''Höhlenklettern'' wird umgangssprachlich für die Fortbewegung in einer Höhle verwendet und ist kein definierter Kletterstil. Es kann sich dabei einfach nur um Gehen und [[Schluf]]en handeln. Genauso können einfache Stellen frei geklettert werden oder es kommen Strick- und Aluleitern zum Einsatz. Zum Befahren von Schächten wird die [[Einseiltechnik]] verwendet. |
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==== Hangdogging ==== |
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==== Rettungsklettern ==== |
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:Begehung einer Route im Vorstieg. Nach einem Sturz wird von der letzten Zwischensicherung aus weitergeklettert. |
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Eine Sonderform des technischen Kletterns ist das im Rahmen der [[Bergrettung]] trainierte Klettern, das ein hochgerüstetes Repertoire an zusätzlicher Technik erfordert, um neben der Selbstsicherung auch noch Bergungen durchführen zu können. Heute ist die Kombination aus klettertechnischem Zugang zur Unfallstelle und Hubschrauberunterstützung gang und gäbe, was weitere Spezialisierung in der Technik erfordert. |
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Unter dieses Thema fällt auch alpinistisches Basiswissen wie die Kameradenbergung bei Verstieg im [[Ausgesetztheit|ausgesetzten]] Gelände, Selbstrettung aus der [[Gletscherspalte]] mittels Prusiktechnik oder grundlegende Sicherungsmaßnahmen für den [[Bergnot|Notabstieg]], wie sie in Alpinkursen vermittelt werden.<ref name="Wikibooks Rettungstechnik">vergleiche ''[[b:Klettern/ Rettungstechnik|Klettern: Rettungstechnik]]'', Wikibooks</ref> |
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==== Pinkpoint ==== |
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==== Klettern als berufsmäßige Tätigkeit ==== |
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:Sturzfreie Begehung im Vorstieg, wobei Sicherungspunkte bereits vorher angebracht wurden. Rotpunkt und Pinkpoint werden inzwischen kaum noch unterschieden, vor Allem im oberen Schwierigkeitsbereich wird im Allgemeinen nur mit vorgehängten Expressschlingen geklettert. |
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{{Hauptartikel|Industrieklettern}} |
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Zum Erreichen von nicht anders zugänglichen Orten ist in manchen Berufsfeldern die Anwendung von Klettertechniken notwendig ''(Arbeitsplatzpositionierung)''. Diese entwickelten sich aus dem technischen Klettern, vor allem aber aus der [[Einseiltechnik]] der [[Speläologie|Höhlenforschung]], verfügen heute jedoch über ein eigenständiges Repertoire an Techniken, Methoden und Materialien sowie über eine eigene rechtliche Basis in Bezug auf Sicherheit. |
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So werden bei Reinigungs-, Wartungs- und Montagearbeiten an unzugänglichen Stellen wie Hochhausfassaden [[seilunterstützte Zugangstechnik]]en angewendet.<br /> |
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==== Rotkreis ==== |
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In Forstwirtschaft und Baumpflege werden [[seilunterstützte Baumklettertechnik]]en genutzt, um Bäume zu pflegen oder zu fällen.<br /> |
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Daneben hat sich auch das „Rettungsklettern“ zu einer in diesem zivilisatorischen Umfeld ausgeführten Variante weiterentwickelt, spezielle Gruppen für Rettungseinsätze an Gebäuden gibt es heute auch in [[Höhenrettung|Rettungsdiensten]] wie der Feuerwehr und anderen Rettungsdiensten. Für die Rettungsgewährleistung im gewerblichen Bereich gibt es auch gewerbliche Anbieter der [[Höhenrettung]].<ref name="wien.at TV">''Rettungskletterer''. Video. Produktion: Stadt Wien 2008, [https://www.wien.gv.at/tv/detail.aspx?mid=116735 flash-video], wien.at TV</ref> |
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==== T5-Klettern ==== |
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:Begehung einer Route im Vorstieg, wobei bei einem Sturz zum letzten Stand, No-Hand-Rest (Stelle, an der man sich ohne Hände halten kann) oder bis zum Boden abgelassen wird und die Route/Seillänge wieder von Anfang an geklettert wird, das Sicherungsseil aber in den bis dahin eingehängten Zwischensicherungen verbleibt. Auch als "Yo-yo-ing" bekannt. |
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Eine Variante bei der GPS gestützten Schnitzeljagd [[Geocaching]] ist das T5-Kletter-Cachen. Das T5 steht hierbei für die Geländewertung (Terrain 5 von 5). Ein Logbuch, ähnlich einem [[Gipfelbuch]], wird in einem kleinen Behältnis (dem sogenannten Cache) an einer ohne Hilfsmittel unzugänglichen Stelle deponiert. Diese Stelle muss erklettert werden, um sich eintragen zu können. Da sich ein Cache an den verschiedensten Orten, wie zum Beispiel Berggipfeln, Gebäuden, alten Strommasten, Bäumen, Tunneln usw. befinden kann, können eine Vielzahl von unterschiedlichen Klettertechniken zum Einsatz kommen, die zum Teil kombiniert und den entsprechenden Anforderungen angepasst werden müssen. Ein Beispiel hierfür ist der Bau einer Seilbahn, um einen Punkt zu erreichen, an dem man sich sonst nicht sichern könnte. |
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== Begehung von Routen == |
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==== Clean ==== |
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Bei der Begehung einer Route ist häufig nicht nur wichtig, ob eine Route geklettert wurde, sondern auch wie. Dabei werden die Möglichkeiten eine Route zu klettern unterschieden, und zwar nach [[Klettersicherung|sicherungstechnischen]] (Vorstieg, Nachstieg, Toprope) und sportlichen (onsight, flash, rotpunkt) Aspekten.<ref>[http://www.on-sight.de/diesdas/glossar.html Lexikon von Kletter-Fachbegriffen auf on-sight.de]; Abgerufen am 31. Mai 2010</ref> |
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=== Vorstieg === |
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:Die Kriterien sind identisch zu Rotpunkt, wobei keine permanenten Zwischensicherungen in der Kletterroute angebracht sind. Die Sicherungspunkte sind wiederentfernbar anzubringen wie zum Beispiel durch Klemmkeile, Schlinge in Sanduhren oder um Felsköpfe, etc. Alle Zwischensicherungen werden normalerweise nach der Begehung wieder entfernt. |
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[[Datei:Vorstieg Zeichnung.jpg|mini|Klettern im Vorstieg]] |
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{{Hauptartikel|Vorstieg}} |
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Beim Vorsteigen wird der Kletterer vom Sicherungspartner von dem Punkt aus gesichert, an dem mit dem Klettern nach oben oder seitlich begonnen wurde. Somit wird von unten oder seitlich gesichert. In gewissen Abständen hängt der Kletterer das Seil in [[Zwischensicherung]]en ein. Zwischensicherungen können entweder bereits vorhanden sein (Ringe, [[Felshaken|Haken]]) oder müssen vom Vorsteiger selbst angebracht werden ([[Klemmkeil]]e, [[Friend (Klettergerät)|Friends]], [[Knotenschlinge]]n). Im Falle eines Sturzes fällt er dann so weit unter die letzte Zwischensicherung, bis das Seil gestrafft ist. |
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:Clean ist daher mehr eine Eigenschaft der Kletterroute. Die zusätzliche Anforderung ist das Legen der Zwischensicherungen durch den Kletternden. Dies kann als Erschwernis eines Begehungsstils angesehen werden. Jedoch kann auch in einer Kletterroute, die clean ist, im Pinkpoint-Begehungsstil geklettert werden. |
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: Sturztiefe = Seildehnung + Schlappseil + 2 × (Abstand von der letzten Zwischensicherung zur Sturzstelle). |
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=== Klettervarianten ohne Sicherung === |
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Die gefährlichste Situation ist damit prinzipiell dann gegeben, wenn noch keine Zwischensicherung eingehängt ist. Hier kann es zu Stürzen mit Bodenkontakt oder, bei Mehrseillängenrouten, dem maximalen [[Sturzfaktor]] 2 kommen, falls der Kletterer am Sichernden vorbei stürzt. Das „richtige Stürzen“ kann durch Übung, also bewusstes Stürzen in sicherem Gelände am besten unter professioneller Anleitung trainiert werden. Die dadurch zu erreichende Körperkontrolle vermindert die Gefahr, sich während eines Sturzes zu verletzen, erheblich. |
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==== Free Solo ==== |
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Am harmlosesten sind Stürze im Vorstieg bei eingehängter Zwischensicherung im stark überhängenden Gelände, da dort die Gefahr, sich durch Wandkontakt zu verletzen, erheblich verringert ist. Doch muss auch hier das Stürzen gelernt sein, da der Stürzende sich durch die scheinbar geringe Verletzungsgefahr oft irritieren lässt und dadurch unkonzentrierter klettert/stürzt. In sehr einfachem, gestuftem Gelände sollte nach Möglichkeit gar nicht gestürzt werden, da der Kletterer Wand- oder Bodenkontakt bekommt, bevor das Seil gestrafft ist. |
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:Als [[Free Solo|Free-Soloklettern]] (engl.: Free-Solo-Climbing) bezeichnet man das Klettern ohne jede Sicherung. Da hier jeder Sturz zu schwersten Verletzungen oder zum Tode führen kann, wird das Soloklettern meist nur von sehr erfahrenen Kletteren betrieben. |
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Bei einem Sturz des Kletterers entsteht eine sehr hohe Energie, die von der Seildehnung im Seil und dem Sichernden abgebaut wird. Daher sollte nach Angaben des [[Deutscher Alpenverein|Deutschen Alpenvereins]] (DAV) der Kletterer maximal das 1,3fache Körpergewicht des Sichernden haben, da sonst der Sichernde bei einem Sturz des Kletterers eine zu starke Beschleunigung erfährt und die Kontrolle über das Seil verlieren kann.<ref>{{Literatur |Autor=Chris Semmel |Titel=[[DAV Panorama]] |Nummer=3 |Datum=2012 |Seiten=74, 75}}</ref> Die Beschleunigung entsteht durch die Zugkraft des Seils. Es kann dabei zu einem Bodensturz des Kletterers führen. Ist der [[Gewichtsfaktor (Klettern)|Gewichtsfaktor]] (Gewichtsunterschied von Kletterpartnern) größer, sollten zusätzliche Maßnahmen getroffen werden, um das Verletzungsrisiko zu minimieren. |
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:In der Regel erkunden professionelle Kletterer die Route, die sie Free-Solo begehen wollen, vor der endgültigen Begehung ausführlich. Vor dem Free-Solo liegt eine lange Phase der sportlichen und mentalen Vorbereitung. Nicht zuletzt wagt der erfahrene Kletterer ein Free-Solo an der eigenen Leistungsgrenze nur unter idealen Bedingungen und keineswegs unüberlegt oder spontan. |
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=== Nachstieg === |
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:Für erfahrene Kletterer kann das Soloklettern eine besondere mentale Herausforderung darstellen. Die meisten Kletterer begehen manchmal Routen solo, die unter ihrer Leistungsgrenze liegen, beispielsweise wenn die "Einstiege" der Routen bis zum ersten Sicherungspunkt ohne Absicherung geklettert werden müssen. |
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[[Datei:Nachstieg Zeichnung.jpg|mini|Klettern im Nachstieg]] |
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{{Hauptartikel|Nachstieg}} |
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Wird in [[Mehrseillängenroute]]n zu zweit (in „Zweier[[seilschaft]]“) oder zu dritt („Dreierseilschaft“) geklettert, steigt der erste Kletterer vor. Beim [[Klettergebiet Sächsische Schweiz|Sächsischen Klettern]] werden auch Routen mit einer Seillänge in Vor- und Nachstieg begangen. Sobald der Vorsteiger einen [[Standplatz]], also eine zum Sichern geeignete Stelle im Fels, erreicht und eingerichtet hat, können die weiteren Kletterer nachsteigen. Der nachsteigende Kletterer ist räumlich gesehen unter dem Sicherungspartner und steigt zu ihm hoch. Um Zeit und einen Standplatzwechsel zu sparen, ist es manchmal üblich, dass der nachsteigende Kletterer anschließend gleich im Vorstieg weiterklettert und eine Seillänge über dem Sicherungspartner den nächsten Standplatz einrichtet. |
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:Immer wieder kommt es zu lebensgefährlichen und tödlichen Unfällen durch unerfahrene und allzu wagemutige Kletterer, die die notwendige Vorbereitung außer Acht lassen und ihre eigenen Fähigkeiten grob fahrlässig überschätzen. |
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Beim [[Nachstieg]] kommt das Seil wie beim Toprope-Klettern von oben. Trotzdem verlaufen Stürze nicht immer so harmlos wie beim Toprope-Klettern, da im alpinen Gelände häufig gestuftes Gelände oder Quergänge mit Pendelsturzgefahr anzutreffen sind. |
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:Der wohl bekannteste Free-Solo-Kletterer ist Alain Robert. Er hat schon unzählige Wolkenkratzer und andere hohe Gebäuden erklettert. |
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Das Nachsteigen in Kletterhallen oder Seilgärten ist unüblich, weil selten über mehrere Seillängen geklettert wird und es keines besonderen Trainings bedarf. Allerdings kann das Einrichten eines Standplatzes hier für alle gut beobachtbar technisch geübt werden. |
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==== Bouldern ==== |
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=== Toprope === |
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:[[Bouldern]] ist das Klettern an Felsblöcken (engl: Boulder) oder an speziellen Kletterwänden innerhalb, in Absprunghöhe. Eine Seilsicherung ist hier nicht notwendig, zur Dämpfung von Stürzen können Matten (Crash-Pad) oder die Hilfestellung eines Sicherungspartners (Spotter) dienen. Dieser greift nur beim Sturz ein, hat aber während des eigentlichen Kletterns keinen Kontakt zum Kletternden. Beim Bouldern konzentriert sich der Kletterer vor allem auf die Ausführung einzelner, schwieriger Kletterbewegungen (Züge). Das Bouldern ist auch eine Disziplin des Sport- und Wettkampfkletterns. |
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[[Datei:Toprope Zeichnung.jpg|mini|Toprope-Klettern]] |
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{{Hauptartikel|Toprope}} |
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Beim Toprope-Klettern läuft das Sicherungsseil vom Sichernden nach oben, dort durch eine Umlenkung und wieder nach unten zum Kletternden. Das Sicherungsseil kommt also von oben; daher kommt auch der englische Name. Wenn der Kletterer beim Toprope-Klettern stürzt, fällt er nicht tief und wird aufgrund der Seildehnung sanft aufgefangen. Die Sturzhöhe ist hauptsächlich abhängig von der Länge und Elastizität des Seils sowie dem Durchhang des Seils, genannt Schlappseil. |
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=== Klettern in besonderem Gelände === |
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Nachdem der Kletterer das Ende der Route erreicht hat (oder keine Lust, Zeit oder Kraft mehr hat), setzt er sich „ins Seil“ und wird vom Sichernden [[Abseilen|abgelassen]]. |
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==== Alpines Klettern ==== |
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Beim ersten Mal Toprope-Klettern wird meist dicht über dem Boden geübt, wie man sich ins Seil setzt. Es erfordert bei Anfängern häufig eine gewisse Überwindung, mit den Händen die Griffe loszulassen und sein Gewicht dem Seil anzuvertrauen. Manchen fällt das leichter, wenn sie sich mit einer Hand am Seil festhalten und dann erst die Griffe loslassen. |
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:Das [[alpines Klettern|alpine Klettern]] ist ein Teil des [[Bergsteigen]]s. Ziel ist hier meist das Erreichen des Gipfels. Bei [[Bergtour]]en ist das Klettern nur ein Teilaspekt, genau so wichtig sind Routenplanung, Ausrüstung, Beobachtung des Wetters und ähnliches. Alpine Routen können je nach Können und Geschmack frei oder technisch geklettert werden. |
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:Die Ausrüstung unterscheidet sich vom Sportklettern darin, dass im alpinen Bereich normalerweise [[Halbseil|Halbseile]] statt eines Einfachseils verwendet werden und Ausrüstungsgegenstände wie Prusikschnüre, Bandschlingen und Helm obligatorisch sind. |
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:Die Absicherung erfolgt in der Regel durch Keile und Friends, die vom Vorsteiger zu legen sind. Bohrhaken sind in vielen alpinen Routen nur selten zu finden. |
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Toprope wird als Sicherungsform oft in Kletterhallen oder Klettergärten angewendet, das Risiko wird dabei im Vergleich zum Vorstiegsklettern als gering angesehen. Fast alle Kletterer machen ihre ersten Klettererfahrungen mit Toprope-Sicherung. Außerdem ist es üblich, schwierige Routen Toprope auszubouldern (d. h. die einzelnen Kletterzüge auszuprobieren, bevor man die ganze Route klettert). |
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==== Bigwall-Klettern ==== |
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=== Begehungsstile === |
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:Das [[Klettern (Bigwall)|Bigwall-Klettern]] ist das Beklettern sehr hoher Felswände wie z. B. denen im [[Yosemite-Nationalpark|Yosemite Valley]] in den USA. Da ein durchschnittlicher Kletterer für die Besteigung einer Big Wall meist mehrere Tage benötigt, sind Mitnahme von Vorräten und das Übernachten in der Wand notwendig. |
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{{Hauptartikel |Begehungsstil |titel1=Begehungsstile}} |
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==== Eisklettern ==== |
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:[[Eisklettern]] ist das Klettern an Eisformationen wie z.B. gefrorenen Wasserfällen. Die Kletterer verwenden [[Steigeisen]] und [[Eisgerät]]e um sich im Eis festzuhalten. |
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==== Klettersteig-Klettern ==== |
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:[[Klettersteig]]e sind mit fest angebrachten Sicherungsmitteln wie Leitern und Stahlseilen gesicherte Kletter- oder Wanderwege. Der Kletterer ist durch eine Sicherheitsvorrichtung - dem [[Klettersteigset]] - mit dem Stahlseil oder der Leiter verbunden. Im Gegensatz zum Freiklettern am Felsen kommt man beim Klettersteig kaum in direkten Kontakt mit dem Felsen. Es werden, wie gesagt, die technischen Hilfsmittel zur Fortbewegung verwendet. |
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==== Mixed- Klettern ==== |
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:Mixed- Klettern ist die jüngste Spielform des Eis- (Wasserfall-) Kletterns, bei der man sich mit Eisgeräten und Steigeisen in Fels und Eis bewegt. Zum Beispiel werden überhängende Felszonen durchklettert, indem die Eisgeräte auf Felsleisten aufgelegt oder in Rissen verklemmt werden, und auf diese Art wird ein freihängender Eiszapfen erreicht und dann erklettert. |
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==== Höhlenklettern ==== |
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:Beim [[Höhlenklettern]] findet ein Klettern oder Abseilen häufig in beengten Situationen statt. Beim Abseilen in einer freien großen Halle in einer Höhle muss anschließend gegebenenfalls direkt am Seil ohne Wandkontakt - etwa mittels spezieller Knotentechniken und [[Steigklemme|Steigklemmen]] - aufgestiegen werden. Heutzutage werden Knotentechniken aus Gründen der Sicherheit und Effektivität nicht mehr eingesetzt. Das Spektrum der Gefahren ändert sich beim Höhlenklettern verglichen zu anderen Kletterarten. |
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:Diese Tatsache bringt es mit sich, dass die Geräte, Techniken, Fertigkeiten und Kenntnisse, die man zum normalen Klettern benötigt, sich im Vergleich zum Höhlenklettern unterscheiden können oder zumindest anderen Stellenwert erhalten. So sollte grundsätzlich Helm mit Lampe benutzt werden und im vollen Gegensatz zu anderen Klettervarianten ein statisches Seil nahezu ohne Dehnung, anstatt dem sonst üblichen und sonst vernünftigeren dynamischen Seil, das Sturzenergie durch Dehnung absorbiert, bevorzugt werden. Die Benutzung von Rettungstechniken - etwa Flaschenzüge und Prusik - beim normalen Klettern kann beim Höhlenklettern den Stellenwert der normalen Art der Fortbewegung bekommen, also nicht zwingend nur in Rettungssituationen Verwendung finden. Diese sind meist an statischen Seilen - fast ohne Dehnung - leichter durchzuführen. |
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:Vgl. auch den Artikel zum Begriff der [[Speläologie]]. |
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==== Buildering/Gebäudeklettern ==== |
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Vor allem beim Freiklettern ist neben der reinen Schwierigkeit einer Route auch die Angabe des Begehungsstils wichtig, in dem die Route begangen wurde. Als anerkannte Leistungen gelten nur Begehungen, die im [[Rotpunkt]]- oder einem höherwertigen Stil erfolgt sind, das heißt im Vorstieg und in freier Kletterei.<ref>Steve Long: Sicher Klettern, Delius-Klasing, Bielefeld 2007, ISBN 978-3-7688-2688-4; S. 28</ref> |
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:Das [[Buildering|Gebäudeklettern]] (engl. ''buildering'') findet - nicht selten illegal - an Fassaden und architektonischen Monumenten statt. Diese Variante, die mehr Anhänger hat als man allgemein denkt, geht nahtlos in die Amateurartistik über. |
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== Bewertung von Routen == |
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{{Hauptartikel|Schwierigkeitsskala (Klettern)| titel1=Schwierigkeitsskalen}} |
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Die Schwierigkeiten verschiedener Kletterrouten werden durch Schwierigkeitsskalen vergleichbar, auf denen die Schwierigkeit der Route bewertet wird. Es existieren weltweit verschiedene Schwierigkeitsskalen, die sich teilweise unabhängig voneinander entwickelt haben und unterschiedliche Schwerpunkte bei der Bewertung setzen. Daher ist es oft sehr schwierig die einzelnen Skalen miteinander zu vergleichen.<ref>{{Webarchiv |url=http://cms.alpenverein.de/download_file.php?id=2579&showfile=1 |text=Tom Dauer: Der Reiz der Maßstäbe |wayback=20111106153647 |archiv-bot=2019-04-19 03:59:31 InternetArchiveBot}}, in Panorama, 58. Jahrgang Nr. 4, August/September 2006, {{ISSN|1437-5923}}, S. 18 f.; Abgerufen am 3. Juni 2010</ref> |
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Die Schwierigkeiten verschiedener [[Kletterroute]]n werden durch [[Bewertungsskala|Bewertungsskalen]] vergleichbar. |
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Der Erstbegeher einer Route bewertet ihre subjektive Schwierigkeit nach einer der regional gebräuchlichen Bewertungsskalen. In Deutschland ist zur Einteilung die [[UIAA]]-Skala üblich, die im Augenblick von 1 (extrem leicht) bis 11 (extrem schwer) reicht. Die einzelnen Grade werden noch mit Minus (leichter) und plus (schwerer) unterteilt. Im Osten Deutschlands, vor allem in der Sächsischen Schweiz und im [[Zittauer Gebirge]], ist die in [[Römische Ziffern|römischen Ziffern]] geschriebene sächsische Skala üblich, die nach oben offen ist und derzeit bis zum XII. Grad reicht; hierbei wird ab dem VII. Grad in a, b und c unterschieden. In anderen Ländern sind oft andere Schwierigkeitseinteilungen üblich. Sehr bekannt ist auch die französische Skale die von 3a bis zur Zeit 9b+ geht. Alle Stufen sind in a, b und c unterteilt, ein + bedeutet eine schwerere Schwierigkeit. |
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International ist im Freiklettern die französische Schwierigkeitsskala maßgebend. Die nach oben offene Skala umfasst derzeit Schwierigkeitsgrade von 1 bis 9c. Ab dem 2. bis 3. Grad sind die Stufen in a, b und c unterteilt und können durch ein zusätzliches „+“ für eine höhere Schwierigkeit gekennzeichnet werden. |
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== Andere Kletterarten == |
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In Deutschland ist zur Bewertung von Freikletterrouten die nach oben offene [[Schwierigkeitsskala (Klettern)#Erklärung der UIAA-Skala|UIAA-Skala]] üblich, die im Augenblick von I (leicht) bis XI+/XII- (von wenigen Profis erreichter Grad) reicht. Die einzelnen Grade können noch mit Plus (schwerer) und Minus (leichter) unterteilt werden. Im Osten Deutschlands, vor allem in der [[Klettergebiet Sächsische Schweiz|Sächsischen Schweiz]] und im [[Zittauer Gebirge]], ist die in [[Römische Ziffern|römischen Ziffern]] geschriebene sächsische Skala üblich, die derzeit bis zum XII. Grad reicht. Hierbei wird ab dem VII. Grad in a, b und c unterschieden. Neben den genannten Skalen gibt es noch zahlreiche weitere. Häufiger verwendet werden derzeit unter anderem die Amerikanische, Australische und Britische Skala, wobei die Britische Skala neben der reinen Schwierigkeit noch eine Bewertung für die [[Ernsthaftigkeit]], also die bei einem Sturz auftretende Gefahr, beinhaltet.<ref>Steve Long: Sicher Klettern, Delius-Klasing, Bielefeld 2007, ISBN 978-3-7688-2688-4; S. 22 f</ref> |
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Ebenso wie für das Freiklettern gibt es Schwierigkeitsskalen für die meisten anderen Formen des Kletterns. So werden Boulderprobleme unter anderem mit der [[Bouldern#Schwierigkeitsbewertungen|Fontainebleau-Skala]] gekennzeichnet.<ref>Andi Hofmann: Besser Bouldern - Grundlagen & Expertentipps, Tmms-Verlag, Korb 2007, ISBN 3-930650-21-5; S. 19 f.</ref> Beim Eisklettern wird hauptsächlich die [[Schwierigkeitsskala (Klettern)#Drytooling, Eisklettern und Mixed-Klettern|Water-Ice-Skala]] verwendet, die vor allem die Steilheit des Eises wiedergibt.<ref>Will Gadd: Lehrbuch Eisklettern: Eis Mixed Drytooling, Panico Alpinverlag, Köngen 2005, ISBN 3-936740-27-5; S. 82</ref> |
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Andere Kletterarten sind z.B.: [[Baumklettern]], [[Speed-Climbing]], [[Aktionsklettern]] oder auch Stangen- und Seilklettern (Seilklettern war zu Beginn des 20. Jahrhunderts mehrfach olympische Disziplin) |
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== Klettern und Risiko == |
== Klettern und Risiko == |
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Klettern wird von vielen als eine besonders gefährliche Beschäftigung wahrgenommen, da hin und wieder in den Medien von Todesfällen berichtet wird. Auch die Darstellung besonders spektakulärer und risikoreicher Kletteraktionen in den Medien könnte zu dieser Einschätzung beigetragen haben.<ref>Ralph Stöhr: Ein Rest von Risiko. In: [[Klettern (Zeitschrift)|Klettern]] Nr. 3/2010, {{ISSN|1437-7462}}, S. 40–49</ref> Kletterer vertreten dagegen die Auffassung, dass ihre Sportart durch die korrekte Anwendung und Verbesserung der [[Sicherungstechnik]]en sehr sicher ausgeübt werden kann.<ref>[http://www.bergundsteigen.at/file.php/archiv/2005/2/52-57%20%28hallenklettern-2%29.pdf Hallenklettern - Narrensicher oder Fehlerträchtig?] (PDF; 3,6 MB) auf [[bergundsteigen]].at; Abgerufen am 1. Mai 2010</ref> |
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Tatsächlich ist die Anzahl der schweren Unfälle im Vergleich zur Anzahl der Kletterer gering.<ref name="Hochholzer">{{Literatur |Autor=Thomas Hochholzer, Volker Schöffl |Titel=So weit die Hände greifen...Sportklettern Verletzungen und Prophylaxe |Auflage=4. |Verlag=Lochner Verlag |Ort=Ebenhausen |Datum=2007 |ISBN=978-3-928026-28-4 |Seiten=30}}</ref><!--Was ist "gering"?--> Dies gilt insbesondere für das Sportklettern, das meist an gut abgesicherten Routen betrieben wird. Im Gegensatz zum Sportklettern am Fels, bei dem nur eingeschränkt nutzbare statistische Daten vorhanden sind, gibt es mehrere aussagekräftige Statistiken zum Unfallrisiko beim Indoorklettern, welche allesamt ein niedriges Unfallrisiko aufzeigen (0,6 % Unfallrisiko pro Sportler im Jahr, beziehungsweise 0,016 % pro Klettertag für Verletzungen aller Schweregrade).<ref name="Hochholzer" /> Die Hauptunfallquelle bei den seltenen schweren Unfällen ist menschliches Versagen, Seilrisse kommen unter normalen Bedingungen im Klettergarten und sachgemäßem Gebrauch seit der Einführung moderner [[Kernmantelseil]]e in den 1960er-Jahren praktisch nicht mehr vor.<ref>[http://www.bergundsteigen.at/archiv.php?module=ausgabe&issue=2009-2 Seilrisse - ein Resümee] auf bergundsteigen.at; Abgerufen am 1. Mai 2010</ref> Sogar bei der riskantesten Form des Kletterns, dem [[Free-Solo-Klettern]], bei dem ein einzelner Fehler zu einem tödlichen Absturz führen kann, kommt es nur äußerst selten zu Unfällen, da im Normalfall nur Kletterer, die den großen psychischen wie klettertechnischen Belastungen gewachsen sind, diese Risiken eingehen. Zudem zeigen die Statistiken, dass die meisten schweren Unfälle nicht während des Kletterns am Fels, sondern beim Zustieg zum Fels oder am Fuß des Berges/Felsens passieren, etwa durch [[Steinschlag]]. Dennoch bleibt das Klettern, vor allem das Klettern in alpiner Umgebung, wie alle Bergsportarten, eine Sportart mit gewissen Risiken. Gefahren für Leib und Leben können dabei verringert, aber nicht ausgeschlossen werden. |
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Klettern gilt oft als eine besonders gefährliche Beschäftigung, insbesondere da es dabei immer wieder zu tödlichen Unfällen kommt. Auch die Darstellung besonders spektakulärer und daher risikoreicher Kletteraktionen in den Medien könnte zu dieser Einschätzung beigetragen haben. |
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Um das Risiko eines Unfalls zu minimieren, wird dazu geraten, die Sicherheitstechniken sorgfältig zu erlernen und die anerkannten Sicherheitsregeln zu beachten.<ref>Die 12 (Kletter-)Gebote - Die Kletterregeln des Alpenvereins, [http://www.bergundsteigen.at/file.php/archiv/2000/1/15-20%20%28die%2012%20klettergebote%2C%20teil%201%29.pdf Teil 1] (PDF; 781 kB), [http://www.bergundsteigen.at/file.php/archiv/2000/2/11-15%20%28die%2012%20klettergebote,%20teil%202%29.pdf Teil 2] (PDF; 859 kB); Abgerufen am 31. Mai 2010</ref> Informationen hierzu erhält man bei den Sektionen der verschiedenen [[Alpiner Verein|alpinen Vereine]] ([[Deutscher Alpenverein]]; [[Österreichischer Alpenverein]]; [[Alpenverein Südtirol]]; [[Schweizer Alpen-Club]]). Zusätzlich bieten der Österreichische Alpenverein und der Deutsche Alpenverein seit Anfang 2005 die Möglichkeit, seine [[Fertigkeit]]en beim Sichern und Klettern durch eine Prüfung bestätigen zu lassen. Wer die Prüfung besteht, erhält den sogenannten [[Kletterschein]].<ref>[http://alpenverein.de/template_loader.php?tplpage_id=501 Informationen über den Kletterschein auf der Seite des Deutschen Alpenvereins]; Abgerufen am 31. Mai 2010</ref> |
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Kletterer vertreten dagegen die Auffassung, dass ihre Sportart durch die korrekte Anwendung und Verbesserung der [[Klettersicherung|Sicherungstechnik]] sehr sicher ausgeübt werden kann. Die meisten Kletterer seien sehr verantwortungsbewusst und suchten beim Klettern nicht das Risiko, sondern sportliche Herausforderungen. |
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== Verletzungen == |
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Tatsächlich ist die Rate der schweren Unfälle im Vergleich zur Anzahl der Kletterer gering (Weitere Informationen siehe [http://www.alpenverein.de/template_loader.php?tplpage_id=105#sicherheit Bergunfallstatistik]). Dies gilt insbesondere für das Sportklettern, das meist an gut abgesicherten Routen betrieben wird. Um das Risiko zu minimieren, wird dazu geraten, die Sicherheitstechnik sorgfältig zu erlernen und die anerkannten Sicherheitsregeln zu beachten. Informationen hierzu erhält man bei den Sektionen der verschiedenen [[Alpenverein]]e ([[Deutscher Alpenverein]]; [[Österreichischer Alpenverein]]; [[Südtiroler Alpenverein]]; [[Schweizer Alpen-Club]]). Zusätzlich bietet der Deutsche Alpenverein seit Anfang 2005 die Möglichkeit seine Fähigkeiten beim Sichern und Klettern durch eine Prüfung bestätigen zu lassen. Wer die Prüfung besteht erhält den sog. [[Kletterschein]] Wenn sich dieser Schein etabliert, könnten diese Regeln bei künstlichen Kletteranlagen Teil der Benutzungsordnung werden. |
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Eine britische Studie befasste sich mit der Häufigkeit von Kletterverletzungen:<ref>{{Literatur |Autor=D. A. Doran, M. Reay |Titel=The Science of Rock Climbing and Mountaineering |TitelErg=A collection of scientific articles |Verlag=Human Kinetics Publishing |Datum=2000 |ISBN=0-7360-3106-5 |Kapitel=Injuries and associated training and performance characteristics in recreational rock climbers |Sprache=en}}</ref> [[Datei:Flapper.jpg|mini|Aufgerissene Schwielen nach dem Klettern]] |
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* 40 Prozent Fingerverletzungen |
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* 16 Prozent Schulterverletzungen |
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* 12 Prozent Ellbogenverletzungen |
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* 5 Prozent Knieverletzungen |
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* 5 Prozent Rückenverletzungen |
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* 4 Prozent Handgelenkverletzungen |
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Vom regelmäßigen Kontakt mit Fels und Seil entwickeln Kletterer oft Schwielen an den Händen, die aufreißen und schmerzhaft sein können. Diese Art von Verletzung wird auch als Flapper (englisch) bezeichnet. Zusätzlich trocknet das verwendete [[Magnesiumcarbonat|Magnesia]] die Hände aus. |
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Die Statistiken zeigen, dass die meisten Unfaelle eines Kletterers nicht waehrend des Kletterns am Fels, sondern am Anmarsch oder am Fuss des Berges/Felses passieren. |
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== Naturschutz == |
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[[Datei:Kletterverbot Balve.JPG|mini|Kletterverbotschild wegen [[Uhu]]brut]] |
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Da das Klettern traditionell in der freien Natur ausgeübt wird und Felsen oft empfindliche [[Ökosystem]]e beherbergen, kam es mit zunehmender Popularität der Sportart zu Konflikten zwischen den Bedürfnissen der Kletterer und Umweltschutzbelangen.<ref>Michael Hoffmann, Wolfgang Pohl: Alpin-Lehrplan Band 2, BLV, München 2001, ISBN 3-405-16182-7; S. 114 ff.</ref> |
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Vertreter des [[Naturschutz]]es verweisen darauf, dass die Felsen oft empfindliche [[Biotop]]e bilden und Heimat seltener Pflanzen und Tiere (vor allem von Vögeln) seien.<ref>Karlfried Hepp, Friedrich Schilling, Peter Wegner: ''Schutz dem Wanderfalken'', 1995, Beih. Veröff. Naturschutz u. Landschaftspflege Bad.-Württ. 82, {{ISSN|0342-6858}}</ref><ref>[http://baden-wuerttemberg.nabu.de/imperia/md/content/badenwuerttemberg/themen/sport/1.pdf Gemeinsame Erklärung Klettern und Naturschutz von DAV und NABU] (PDF; 313 kB); Abgerufen am 2. Mai 2010</ref> |
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Dem Umweltschutzaspekt sei der Vorrang zu geben und das Erholungsinteresse der Kletterer müsse im Zweifel dahinter zurücktreten. Im Extremfall wird die Meinung vertreten, das Klettern sollte nur an künstlichen Anlagen ausgeübt werden, um die Natur so stark wie möglich zu schonen. |
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Probleme bereiten Klettersportler insbesondere felsbrütenden Vogelarten wie [[Uhu]] und [[Wanderfalke]]. In der Brutzeit ungestörte Felsen bzw. Steinbrüche sind für diese Arten überlebenswichtig, die bis zum Selbstständigwerden der Jungen von Februar bis August reichen kann. Wie schwer die Folgen unregulierten Klettersports in Uhulebensräumen im Extremfall sein können, zeigen langjährige Beobachtungen der ''Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen'' in der Eifel.<ref>W. Breuer & S. Brücher: ''Gefährliche Mittelspannungsmasten und Klettersport: Aktuelle Aspekte des Uhuschutzes ''Bubo bubo'' in der Eifel.'' ''Charadrius'' 46 (1–2) 2010, S. 49–55.</ref> In [[Thüringen]] wurden zwischen 1973 und 2015 mindestens 91 Bruten nach Störungen von Kletterern aufgegeben.<ref>Martin Görner 2015: ''Zur Ökologie des Uhus (Bubo bubo) in Thüringen: Eine Langzeitstudie.'' Acta ornithoecologica Bd. 8, H. 3–4, S. 162.</ref> Um dieses Problem zu lösen, wurden von der IG Klettern und anderen Verbänden zahlreiche zeitlich begrenzte Sperrungen in der Brutzeit seltener Vögel vereinbart. |
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Da das Klettern traditionell in der freien Natur ausgeübt wird und [[Fels]]en oft empfindliche [[Ökosystem]]e beherbergen, kam es mit zunehmender Popularität der Sportart zu Konflikten zwischen den Bedürfnissen der Kletterer und Umweltschutzbelangen. |
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Im Jahr 2011 kamen die Regensburger Biologen Christoph Reisch und Frank Vogler in einer Untersuchung zum Ergebnis, dass sich der Klettersport negativ auf die Samenausbreitung seltener Pflanzen wie zum Beispiel des [[Gelbes Hungerblümchen|Gelben Hungerblümchens]] (''Draba aozides'') auswirke und auch die genetische Variabilität des Hungerblümchens an Kletterfelsen eingeschränkt sei.<ref>[http://derstandard.at/1304551892543/Studie-Klettersport-hat-negative-Folgen-fuer-seltene-Pflanzen Klettersport hat negative Folgen für seltene Pflanzen]</ref><ref>Frank Vogler, Christoph Reisch: ''Genetic variation on the rocks – the impact of climbing on the population ecology of a typical cliff plant'' Journal of Applied Ecology, 2011 Volume 48, Issue 4, pages 899–905, [[doi:10.1111/j.1365-2664.2011.01992.x]].</ref> |
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Von Seiten der IG Klettern Basel wurde sie angezweifelt, da sich glatte, vegetationsarme Zonen, die weniger Habitatmöglichkeiten besitzen, per se besser zum Klettern eignen als brüchige, bewachsene Bereiche.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.igklettern-basel.ch/igKlettern/Aktuell/Eintrage/2011/5/29_Eintrag_1_1.html |text=Stellungnahme der IG Klettern Basel |wayback=20111104184003 |archiv-bot=2018-12-01 09:15:23 InternetArchiveBot}}</ref> |
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Um die negativen Auswirkungen des Klettersports auf die Natur zu verhindern, wurden von der [[IG Klettern]] und weiteren Vereinen für die meisten Gebiete [[Kletterkonzeption]]en erarbeitet, die meist auf Basis freiwilliger Regelungen das Klettern kleinräumig so einschränken, dass auf Pflanzen- und Tierschutz Rücksicht genommen wird.<ref>{{Webarchiv |url=http://ig-klettern.de/bvig-positionen.html |text=Bundesverband IG Klettern |wayback=20111101043549 |archiv-bot=2018-12-01 09:15:23 InternetArchiveBot}}</ref> Viele vertreten daher die Meinung, dass Umweltschutz und Klettern schon mit relativ geringen Einschränkungen für die Kletterer vereinbar sind.<ref name="Winfried Hermann">{{Webarchiv |url=http://www.kuratorium-sport-natur.de/uploads/Vortrag_Klettertagung_BadBoll.pdf |text=Vortrag von Winfried Hermann, Vorsitzenden des Kuratoriums Sport und Natur |wayback=20111025154434 |archiv-bot=2018-12-01 09:15:23 InternetArchiveBot}}; Abgerufen am 1. Mai 2010</ref><ref>Stefan Winter: Richtig Sportklettern, BLV, München 2005, ISBN 3-405-16074-X; S. 114–115</ref> |
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Vertreter des [[Umweltschutz]]es verweisen darauf, das die Felsen oft empfindliche [[Biotop]]e bilden und die Heimat seltener Tiere, vor allem von Vögeln, seien. Dem Umweltschutzaspekt sei hier der Vorrang zu geben und das Erholungsinteresse der Kletterer müsse im Zweifel dahinter zurücktreten. Im Extremfall wird die Meinung vertreten, das Klettern sollte nur an künstlichen Anlagen ausgeübt werden, um die Natur so stark wie möglich zu schonen. |
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Gerade die Ausübung des Sportes in der freien Natur fördere eine Verbundenheit mit der Natur und das Interesse an deren Erhaltung.<ref>[http://www.on-sight.de/natur/index.html?auswirk_verbote.html ''Entfremdung der Jugend von der Natur durch Kletterverbote'']. Abgerufen am 20. April 2010.</ref> Bei der Einführung von Umweltschutzmaßnahmen solle man deshalb auf die Interessen der Kletterer Rücksicht nehmen. Insgesamt solle das Klettern möglichst wenig reguliert werden und notwendige Einschränkungen (wie zum Beispiel die Sperrung von Felsen) sollen auf ein Mindestmaß reduziert werden.<ref name="Winfried Hermann" /> In Bayern ist ein entsprechendes Vorgehen zur Erstellung von Kletterkonzeptionen zwischen IG Klettern, DAV und Behörden vertraglich geregelt.<ref>[http://www.all-climb.de/media/dokumente/vereinbarung-klettersport.pdf Rahmenvereinbarung Bayern]{{Toter Link |url=http://www.all-climb.de/media/dokumente/vereinbarung-klettersport.pdf |date=2018-12 |archivebot=2018-12-01 09:15:23 InternetArchiveBot}} (PDF; 31 kB)</ref> |
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Die Lage in der Bundesrepublik ist derzeit uneinheitlich. In vielen Gebieten erarbeiten die Interessenvertretungen der Kletterer, wie die IG Klettern und der Deutsche Alpenverein (DAV), Kompromisslösungen, bei denen der Erhaltung von Klettermöglichkeiten ebenso Rechnung getragen wird wie dem Umweltschutz.<ref>[http://www.on-sight.de/IG_RM/index.html?loesungskonzepte.html Strategien zur Lösung des Konflikts Klettern/Naturschutz der IG Klettern und Naturschutz in Rhein-Main e.V]. Abgerufen am 20. April 2010.</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://www.ig-klettern-allgaeu.de/regelungen |text=Kletterkonzeption Allgäu |wayback=20091221105140}}. Abgerufen am 5. Juni 2010.</ref> Während in einigen [[Klettergebiet]]en fast alle Felsen komplett gesperrt wurden – so etwa in [[Nordrhein-Westfalen]]<ref>[http://www.ig-klettern-nrw.de/Klettergebiete.93.0.html Übersicht über die NRW-Klettergebiete]. Abgerufen am 20. April 2010.</ref> –, ist in anderen Regionen das Klettern ungehindert möglich. Anderswo wurden Kompromisslösungen gefunden, wie zeitlich und räumlich beschränkte Kletterverbote oder ein freiwilliger Verzicht, so etwa in der Sächsischen Schweiz, wo gemeinsam mit der dortigen Nationalparkverwaltung Kletterkonzeptionen für alle Teilgebiete erarbeitet wurden und sich Kletterer auch aktiv an Schutzmaßnahmen beteiligen, etwa durch Bewachung brütender [[Wanderfalke]]n an temporär gesperrten Klettergipfeln.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.bergsteigerbund.de/nus.html |text=Natur- und Umweltschutz im Sächsischen Bergsteigerbund |wayback=20100413091741}}. Abgerufen am 20. April 2010.</ref> |
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Viele Kletterer vertreten dagegen die Meinung, dass Umweltschutz und Klettern schon mit relativ geringen Einschränkungen für die Kletterer vereinbar sind. Gerade die Ausübung des Sportes in der freien Natur fördere eine Verbundenheit mit der Natur und das Interesse an deren Erhaltung. Bei der Einführung von Umweltschutzmaßnahmen solle man deshalb auf die Interessen der Kletterer Rücksicht nehmen. Insgesamt sollte das Klettern möglichst wenig reguliert werden und notwendige Einschränkungen (wie z.B. die Sperrung von Felsen) seien auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Die Kletterer verweisen auch darauf, dass der Umweltschutz in anderen Bereichen sehr viel stärker hinter den Interessen der Menschen zurücktreten muss, beispielsweise bei der Erschließung von Skigebieten oder Verkehrswegen. |
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In Österreich und Südtirol wird das Klettern auch von der öffentlichen Hand gefördert.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.climbers-paradise.com/service/impressum.html |text=Climbers Paradise Tirol |wayback=20110719090454}}, abgerufen am 5. Juli 2010</ref> Führend ist dabei etwa Tirol, hier gibt es mit dem [[Ruhegebiet]] eine eigene Kategorie zum Schutz gegen touristische Übernutzung. In Österreich und Südtirol setzt man primär auf Klettergebietsmanagement als örtliches und regionales Kompromisskonzept zwischen Eigentümern, Schutzbehörden und Tourismus- und Klettererverbänden, da mit dem OeAV,<ref name="OeAV">[http://www.alpenverein.at/sportklettern/ Oesterreichischer Alpenverein, Sportklettern] in Innsbruck</ref> AVS und den anderen Bergsportvereinen traditionell sowohl im Alpinsport als auch im Umweltschutz aktive Institutionen zu finden sind.<ref name="AV 4/05">vergl. Schwerpunkt ''Schutzgebiete – Eine Herausforderung für den Alpenverein''. In: {{Literatur |Titel=Alpenverein |Band=4·05 (Sept.-Okt.), Jahrgang 60 (139) |Verlag=OeAV |Ort=Innsbruck |Datum=2005 |Seiten=8–15}}</ref> |
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Interessenvertretungen der Kletterer, wie der [[Deutscher Alpenverein|Deutsche Alpenverein]] ([[Deutscher Alpenverein|DAV]]), versuchen Kompromisslösungen (z.B im [http://www.alpenverein.de/pdf/amicaro/pdf631.pdf Leitbild Klettern]) zu erarbeiten, bei denen der Erhaltung von Klettermöglichkeiten ebenso Rechnung getragen wird wie dem Umweltschutz. Viele Kletterer fühlen sich allerdings von "ihrem" DAV nicht mehr repräsentiert und organisieren sich zum Bewahrung von Klettermöglichkeiten an Felsen in sogenannten Interessensgemeinschaften, IGs. |
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Im außeralpinen Raum Österreichs haben sich ebenfalls in jüngeren Jahren Klettergebiete entwickelt, die in landschaftlich reizvollen Schutzzonen in Konflikt mit dem Umweltgedanken kommen können (etwa in der Wachau). |
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== Klettern lernen == |
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Die Lage in der Bundesrepublik ist im Augenblick uneinheitlich. Während in einigen [[Klettergebiet]]en fast alle Felsen komplett gesperrt wurden - so etwa in [[Nordrhein-Westfalen]] - ist in anderen Regionen das Klettern recht ungehindert möglich. Anderswo wurden Kompromisslösungen, wie zeitlich und räumlich beschränkte Kletterverbote oder ein freiwilliger Verzicht, gefunden, so etwa in der [[Sächsische Schweiz|Sächsischen Schweiz]] , wo gemeinsam mit der dortigen Nationalparkverwaltung Kletterkonzeptionen für alle Teilgebiete erarbeitet wurden und sich Kletterer auch aktiv an Schutzmaßnahmen - etwa durch Bewachung brütender [[Wanderfalke]]n an temporär gesperrten Klettergipfeln - beteiligen. |
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[[Datei:Kletterwand 048.jpg|mini|Kinder lernen klettern]] |
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Diverse Organisationen (beispielsweise [[Alpiner Verein|Alpine Vereine]] oder regionale [[IG Klettern]]) sowie kommerzielle Kletterschulen bieten Kurse für fast sämtliche Varianten des Kletterns an. Mittlerweile gibt es flächendeckend [[Kletterhalle]]n, in denen das Sportklettern und Bouldern erlernt und trainiert werden kann. Auch an einigen Schulen sind inzwischen Kletterwände installiert, oftmals wird das Klettern dort in den Unterricht integriert.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.kletterverbandbayern.de/php/schulklettern.php |text=Informationen zum Klettern in Schulen beim Bayerischen Landesverband |wayback=20100410191728}}; Abgerufen am 11. Mai 2010</ref> |
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== Organisation == |
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Aktuelle Informationen findet man beim [[Deutscher Alpenverein|DAV]], der auch eine Seite mit Kletterregelungen für alle deutschen Klettergebiete anbietet - [http://www.alpenverein.de/kleregelungen/index.php Kletterregelungen in Deutschland] |
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Klettern ist ein Sport, der weitestgehend selbstorganisiert ist und prinzipiell ohne regelgebende Verbände auskommt. So ist der Beitritt zu einem Verein zur Ausübung des Klettersports nicht notwendig. (Neue) sportliche oder [[Ethik|ethische]] Entwicklungen (zum Beispiel das Freiklettern oder das [[Verachtung|Ächten]] von Fels-Manipulationen) werden in erster Linie von den Kletterern selber propagiert. |
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Der Dachverband einiger Bergsportvereine ist die ''[[Union Internationale des Associations d’Alpinisme]]'' (UIAA),<ref>[http://www.theuiaa.org/ Offizielle Website der UIAA]; Abgerufen am 11. Mai 2010</ref> für das Sportklettern und insbesondere für die Organisation von [[Kletterwettkampf|Wettkämpfen]] ist die ''[[International Federation of Sport Climbing]]'' (IFSC) zuständig.<ref>[http://www.ifsc-climbing.org/ Offizielle Website der IFSC]; Abgerufen am 11. Mai 2010</ref> Neben den einzelnen Sektionen des [[Deutscher Alpenverein|DAV]] sind in Deutschland in verschiedenen Gebieten die Interessengemeinschaften Klettern (IG Klettern) stark vertreten, die sich hauptsächlich um die Sanierung und Erschließung von Klettergebieten sowie der naturfreundlichen Gestaltung des Klettersports kümmern. Die einzelnen Interessengemeinschaften sind unter einem Dachverband zusammengeschlossen. |
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== Weiteres == |
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Die Erschließung von Neurouten wird meist von lokal ansässigen Kletterern durchgeführt. Bis zur erfolgreichen Durchsteigung einer Neuroute bezeichnet man diese als Projekt. Es ist üblich, ein Projekt als solches zu kennzeichnen. Nach einer erfolgreichen Durchsteigung gibt der [[Erstbegehung|Erstbegeher]] der Route einen Namen und bewertet die Schwierigkeit, um den Wiederholern einen Anhalt über den Charakter der Route zu geben. Der endgültige [[Schwierigkeitsskala (Klettern)|Schwierigkeitsgrad]] kristallisiert sich dann meistens nach mehreren Begehungen anderer Kletterer heraus, die den Bewertungsvorschlag des Erstbegehers überprüfen. Neurouten werden heute oftmals in Fachzeitschriften oder auf Kletterinternetseiten veröffentlicht. |
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Klettern ist auch für die Jugend sehr interessant, da keine spezielle Ausrüstung für den ersten Start notwendig ist. |
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Den ersten Versuch im Fels sollte man mit einem erfahrenen Kletterer unternehmen, und dieser sollte über das notwendige Material verfügen. Auch weniger sportliche Kinder werden schon zu Beginn gute Erfolge erleben können. Danach ist die Ausrüstung, einmal gekauft, bei guter Behandlung viele Jahre verwendbar und die Benutzung des Felsen ist kostenlos. |
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Zur Orientierung am Felsen stehen dem Kletterer [[Kletterführer]] zur Verfügung, die meist Anfahrtsskizzen, Wegbeschreibung, möglicherweise zu beachtende Kletterbeschränkungen sowie [[Topo]]s, also Skizzen der Routenverläufe an einem Felsen, beinhalten. |
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Der Beitritt in einen Verein ist nicht notwendig. Wer sich gerne dem Klettern zuwenden will, kann dies auch organisiert tun, indem er einer der Sektionen des [[Deutscher Alpenverein|Deutschen Alpenvereins]] beitritt, oder einer regionalen IG Klettern. Mittlerweile gibt es flächendeckend Kletterhallen, wo das Sportklettern und das Bouldern erlernt und trainiert werden kann. |
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Dies ersetzt aber für viele Kletterer nie den Ausflug an die Felsen. Den hohen pädagogischen Wert des Sportkletterns haben auch einige unserer Schulen bereits erkannt (oder den Franzosen abgeschaut) und bieten mittlerweile schuleigene Kletterwände und Unterricht im Fach Sport an. |
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== Verwandte Themen == |
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Um sich im Fels zurecht zu finden sollte man sich einen [[Kletterführer]] zulegen. Zahlreiche Autoren haben diese topographischen Führer der einzelnen Klettergebiete mit Anfahrtsskizzen, Wegbeschreibung, Routenauflistungen und möglicherweise zu beachtenden Kletterbeschränkungen herausgegeben. Da auch weiterhin neue Routen erschlossen und neue Felsen mit Routen versehen werden, müssen Kletterführer ständig überarbeitet werden. Diese Erschließung von Neurouten wird meist von lokal ansässigen Sportkletterern durchgeführt, die ein noch unbeklettertes Stück Fels mit [[Felshaken|Sicherungshaken]] versehen oder mit z.B. Klemmkeilen und Schlingen absichern. Bis zur erfolgreichen Durchsteigung dieser Neuroute bezeichnet man diese als Projekt. Üblich ist es ein Projekt durch ein kurzes Bändel im untersten Haken zu markieren, damit andere Kletter wissen, das sie diese Route noch nicht klettern können. Nach einer erfolgreichen Durchsteigung gibt der [[Erstbegehung|Erstbegeher]] der Route einen Namen und bewertet die Schwierigkeiten, um den Wiederholern einen Anhalt über den Charakter der Route geben zu können. Neurouten werden heute oftmals in Fachzeitschriften oder auf Internet-Kletterseiten veröffentlicht. |
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'''Sicherungstechnik''' |
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* [[Klettersicherung]] |
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* [[Sicherungsgerät]] |
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* [[Anseilen]] |
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* [[Knotenkunde]] |
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* [[Sicherungskette]] |
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* [[Seilkommando]]s |
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'''Weiteres''' |
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== Klettergebiete == |
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* [[Bergsport]] |
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* [[Bergsteigen]] |
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* [[Seilklettern]] |
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* [[Therapeutisches Klettern]] |
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* [[Liste der Kletterbegriffe]] |
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* [[Liste berühmter Bergsteiger]] |
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* [[Liste bekannter Sportkletterer]] |
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* [[Liste bedeutender Kletterrouten]] |
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== Literatur == |
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Wichtige Sportklettergebiete in Deutschland sind die [[Mittelgebirge]] mit Wandhöhen bis ca. 150m: |
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;Geschichte |
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[[Frankenjura]], |
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* [[Reinhold Messner]]: ''Vertical – 150 Jahre Kletterkunst'', BLV, München 2008, ISBN 3-8354-0380-X. |
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[[Steinwald]], |
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[[Altmühltal]], |
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[[Sächsische Schweiz (Klettergebiet)|Sächsische Schweiz]], |
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[[Klettergebiet Südpfalz|Südpfalz]], |
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[[Schwäbische Alb]], |
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[[Donautal]], |
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[[Zittauer Gebirge]], |
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[[Eifel]], |
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[[Thüringen]], |
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[[Harz (Mittelgebirge) | Harz]], |
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[[Ith]] uvm. |
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;Sicherungstechnik |
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Daneben gibt es auch in den [[Alpen]] so genannte Klettergärten (meist mit Wandhöhen bis ca. 250m) oder Sportkletterrouten durch hohe Wände. |
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* [[Pit Schubert]]: ''Sicherheit und Risiko in Fels und Eis.'' Drei Bände, Bergverlag Rother, München 2007–2008, ISBN 3-7633-6016-6 (Band 1), ISBN 3-7633-6018-2 (Band 2), ISBN 3-7633-6031-X (Band 3). |
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;Psychologie |
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Eigentlich kann fast überall auf der Welt geklettert werden. Besonders bekannte Sportklettergebiete in Europa befinden sich in: |
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* Steff Aellig: ''Über den Sinn des Unsinns: [[Flow (Psychologie)|Flow]]-Erleben und Wohlbefinden als Anreize für [[Autotelie|autotelische]] Tätigkeiten: eine Untersuchung mit der experience sampling method (ESM) am Beispiel des Felskletterns.'' [[Waxmann]], Münster / New York, NY / München / Berlin 2004, ISBN 978-3-8309-1397-9 (= ''Internationale Hochschulschriften'', Band 431, zugleich [[Dissertation]] [[Universität Zürich]] 2003). |
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* [[Südfrankreich]] |
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* [[Siegbert A. Warwitz]]: ''Klettern – Der Drang in die Höhe''. In: Ders.: ''Sinnsuche im Wagnis. Leben in wachsenden Ringen''. 3., erweiterte Auflage. Verlag Schneider. Baltmannsweiler 2021. S. 71–77. |
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* [[Norditalien]] |
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* [http://www.klettern-in-spanien.de Südspanien] (hier ist sogar das ganze Jahr Klettersaison) |
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* [http://www.klettern-frankreich.de/ Klettern in Frankreich, Verdon] |
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* [http://www.kalymnos-isl.gr/webweaver/climb/index.html Klettern auf Kalymnos, Griechenland] neues Topklettergebiet. Kletterer aus der ganzen Welt kommen das ganze Jahr hierher. |
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*[http://www.worldtopo.com Sportklettergebiete in der Welt] |
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== Weblinks == |
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{{Commons|Climbing}} |
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{{Wikinews|Kategorie:Klettern|Klettern}} |
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{{Wiktionary|klettern}} |
{{Wiktionary|klettern}} |
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{{Wiktionary|Kletterer}} |
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{{Wiktionary|Klettersport}} |
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{{Wikibooks}} |
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* {{dmoz|World/Deutsch/Sport/Klettern_und_Wandern/Klettern/}} |
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* [[Klettertechnik]], [[Klettergebiet]], [[Kletterseil]], [[Klettertraining]], [[Sicherungsgerät]], |
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* [http://www.kletterwiki.de/ Kletterwiki] |
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[[Deutscher Alpenverein|Deutscher Alpenverein (DAV)]], |
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* [http://www.solstice.de/veroeffentlichungen/physik-und-klettern/ Klettern: mit Haken und Ösen. Was sagt die Physik dazu?] |
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[[Oesterreichischer Alpenverein|Österreichischer Alpenverein (OeAV)]], |
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[[Schweizer Alpen-Club|Schweizer Alpen-Club (SAC)]] |
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== |
== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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{{Wikibooks|Klettern}} |
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{{Normdaten|TYP=s|GND=4125385-1}} |
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* [http://dmoz.org/World/Deutsch/Sport/Klettern_und_Wandern/Klettern/ dmoz-Kategorie Klettern] |
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* [http://www.alpinisten.info/sicherheit.klettern.regeln.html Die Grundregeln für sicheres Klettern] |
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* [http://www.kletterwiki.de/ http://www.kletterwiki.de/ Klettermöglichkeiten in Deutschland ] |
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* [http://www.stefanmang.at.tt/ Kletterbeschreibung & Trainingspläne] |
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[[Kategorie:Klettern|!]] |
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[[Kategorie:Bergsteigen]] |
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[[Kategorie:Klettern| ]] |
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[[Kategorie:Natursportart]] |
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[[cs:Horolezectví]] |
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[[Kategorie:Sportgattung]] |
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[[en:Climbing]] |
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[[eo:Grimpado]] |
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[[es:Escalada]] |
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[[fr:Escalade]] |
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[[he:טיפוס (ספורט)]] |
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[[it:Arrampicata (alpinismo)]] |
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[[ja:ロッククライミング]] |
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[[lt:Laipiojimas]] |
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[[nl:Klimsport]] |
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[[no:Klatring]] |
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[[pl:Wspinaczka]] |
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[[pt:Escalada]] |
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[[ru:Скалолазание]] |
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[[sl:Plezanje]] |
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[[sv:Klättring]] |
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[[zh:攀岩]] |
Aktuelle Version vom 4. März 2025, 13:10 Uhr

Klettern ist die Bewegung in der Vertikalen mithilfe der Beine, Arme und Hände entlang von Kletterrouten. Ein Kunststoffseil und Felshaken bzw. Bohrhaken sowie mobile Sicherungsteile dienen in Verbindung mit einer Seilbremsmethode der Sicherung gegen Absturz. Die Seilschaft (meist zwei, selten drei Personen) bewegt sich im Fels nicht gleichzeitig, da der Sturz eines Seilpartners den Absturz der ganzen Seilschaft bedeuten würde. Der sich jeweils bewegende Seilpartner wird durch den Partner mit dem Seil über die Haken und die mobilen Sicherungsmittel gesichert, während der sichernde Partner seinerseits gesichert ist (entweder an einen Stand oder am Boden).[1]
Ursprünglich wurde nur an natürlichen Felsen geklettert, seit Anfang der 1990er-Jahre auch in Kletterhallen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anfänge des Kletterns
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Klettern ist eine vom Menschen seit jeher angewandte Fortbewegungsart in der vertikalen Ebene.[2][3] Dabei wurden auch immer schon Felsen bestiegen, sei es aus kulturellen Gründen (zum Beispiel als religiöser Ort) oder aus praktischen Gründen wie dem Ausschau halten nach Tieren oder Feinden. So wurden auf dem Rabenfels in der Fränkischen Schweiz Tonscherben gefunden, die belegen, dass dieser Fels bereits 800 bis 400 v. Chr. bestiegen wurde. Die damaligen Bewohner bewältigten dabei bereits den dritten Schwierigkeitsgrad.[4] Im Mittelalter bekamen Felsen eine zunehmende strategische Bedeutung, exponierte Felsen wurden als Spähwarte zum Schutz vor Feinden oder als Signaltürme zum Weiterleiten von Nachrichten genutzt. Durch die Besteigung immer weniger zugänglicher Gipfel ab ca. 1800 musste auch beim Bergsteigen zur Überwindung von Graten und Felsstufen zunehmend geklettert werden, dies geschah jedoch meist technisch.[5]
Beginn des Freikletterns
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Als Geburtsstunde des sportlich motivierten Kletterns gilt die Besteigung des Falkensteins in der Sächsischen Schweiz durch Schandauer Turner im Jahr 1864. Ab etwa 1890 entwickelte sich in der Sächsischen Schweiz das Freiklettern, bei dem auf künstliche Hilfsmittel zur Fortbewegung beim Klettern gänzlich verzichtet wird (siehe dazu auch die Geschichte des Kletterns in der Sächsischen Schweiz) und die Sächsischen Kletterregeln festgelegt wurden.[6]
Im Jahr 1911 hat nach dem Mauerhakenstreit der Extremkletterer Paul Preuß seine Leitsätze in 6 Kletterregeln formuliert, deren Grundlage es ist, dass nur solche Stellen geklettert werden sollen, die auch frei, also ohne künstliche Hilfsmittel bewältigt werden können.[7]
1874 wurde der Club Alpin Francais gegründet, dessen Mitglieder an den Sandstein-Blöcken im Wald von Fontainebleau übten. Vorerst wurde das Bouldern vor allem als Training für alpine Unternehmungen betrachtet und entwickelte sich erst in den folgenden Jahrzehnten zu einem eigenständigen Betätigungsfeld.[8] Innerhalb dieser Gruppe wurde viele wesentliche Meilensteine für das Klettern erfunden, wie der moderne Kletterschuh, das Kletterseil aus Nylon oder den Vorläufer der Seilklemme.[9] Bereits 1934 gab es sehr schwierige Boulderprobleme in Fontainebleau, auch wenn das damals noch nicht so genannt wurde. Angeregt durch Fontainebleau, haben John Gill (USA) und Wolfgang Fietz (Deutschland) das Bouldern in ihre Heimatländer importiert und dann weiterentwickelt.
Technische Epoche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das technische Klettern wurde ab den 1920er-Jahren verstärkt weiterentwickelt und eingesetzt, wodurch die letzten bedeutenden unbezwungenen Wände der Alpen geklettert werden konnten.[10] Nach dem Zweiten Weltkrieg konnten mithilfe des neu entwickelten Bohrhakens immer abweisendere Felswände geklettert werden. So war es – mit entsprechendem Material- und Zeitaufwand – möglich, praktisch jede Felswand zu bezwingen.[11] Dies mündete schließlich in dem Ziel, sämtliche Wände zu klettern. Mitte der siebziger Jahre begannen einige Alpinisten das technische Direttissima-Klettern als Sackgasse und „Mord am Unmöglichen“ zu kritisieren.[12]
Renaissance des Freikletterns
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch die steigende Leistungsorientierung entstand dann Ende der 1960er- und Anfang der 1970er-Jahre auf Basis des Freiklettergedankens aus der Sächsischen Schweiz das Sportklettern.[13] Westdeutsche Kletterer lernten diese Art zu Klettern bei Besuchen im Elbsandsteingebirge kennen, importierten diese nach Westdeutschland und entwickelten sie weiter. Dies mündete schließlich 1975 in den Rotpunkt-Gedanken von Kurt Albert.[14] Seitdem wurden alle Varianten des Kletterns weltweit immer populärer, durch systematisches Training und zunehmende Professionalisierung kam es zu enormen Leistungssteigerungen.[15] Auch im alpinen Bereich wurde der Stil einer Begehung bzw. Besteigung immer wichtiger, auf künstliche Hilfsmittel wird verzichtet und Haken und mobile Sicherungsmittel dienen nur zur Absicherung und nicht zur Fortbewegung.
Kletter- und Boulderhallen, Etablierung von Wettkämpfen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einen Boom erlebte Klettern durch die Einführung von Kletter- und Boulderhallen in den letzten 20 Jahren, 2021 gab es bereits 535 Boulder- und Kletterhallen alleine in Deutschland. Besonders großen Zuwachs hat im gleichen Zeitraum das Bouldern erlebt, hier hat sich die Anzahl der Aktiven stark vergrößert. Insgesamt wird von mehr als 600.000 Kletterern und Kletterinnen nur in Deutschland ausgegangen. Von diesen sind rund 66 % männlich und 34 % weiblich.[16]
Seit den späten 1980er-Jahren werden auch zunehmend Kletterwettkämpfe ausgetragen, einer der ältesten ist der Rockmaster in Arco, Italien, der seit 1987 ausgetragen wird und immer noch zu einem der bedeutendsten Wettkämpfe gehört. Anfangs wurden die Wettkämpfe an natürlichen Felsen ausgetragen, dies hat sich aber sehr schnell als unpraktikabel erwiesen, daher finden seit Anfang der 1990er-Jahre die Wettkämpfe ausschließlich an künstlichen Wänden statt.[17]
Das Internationale Olympische Komitee beschloss 2016, Klettern ins olympische Programm aufzunehmen.[18] Bei den Olympischen Sommerspielen 2020 wurde es als kombiniertes Format aus Speed, Boulder und Lead erstmalig ausgetragen. Für die Olympischen Spiele 2024 wurde der Modus geändert: Boulder und Lead werden als kombiniertes Format abgehalten und Speedklettern getrennt gewertet.[19]
Varianten des Kletterns
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Übergänge zwischen den einzelnen Varianten des Kletterns sind fließend, oft lassen sie sich nicht klar voneinander abgrenzen. Zu unterscheiden ist das sportlich orientierte Klettern von Kletterarten, die nur dem Erreichen von unzugänglichen Orten dienen sowie von berufsmäßigen Tätigkeiten.
Alpinklettern
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beim Alpinklettern müssen in der Regel mehrere Seillängen hohe Felswände oder Pfeiler überwunden werden. Da die Kletterer je nach Erreichbarkeit und Ausmaß der Wand ganz oder teilweise auf sich allein gestellt sind, sind eine sorgfältige Routenplanung und -auswahl sowie Kenntnisse in Standplatzbau, Abseilen und Bergungstechniken erforderlich. Auch wenn das Alpinklettern dem Freiklettern zuzuordnen ist, kann es nötig sein, technische Kletterei anzuwenden, um an Stellen, für die der Kletterer keine frei kletterbare Lösung findet, nicht unnötig Zeit zu verlieren und so die Seilschaft in Gefahr zu bringen.
Durch die immer bessere Ausrüstung und den gestiegenen Leistungsstand der Kletterer hält der Sportgedanke inzwischen auch im Alpinklettern Einzug, was sich in der Spielform des sogenannten alpinen Sportkletterns äußert. Hier wird versucht, die Leistungsgrenze auch in alpinen Mehrseillängenrouten immer weiter nach oben zu verschieben.
Technisches Klettern
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beim technischen Klettern wird das Seil und eine Vielzahl von Hilfsmitteln – bis hin zu Trittleitern und Steigklemmen – zur Fortbewegung benutzt. Diese Art des Kletterns entstand in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg, erreichte in den 1960er-Jahren ihren Höhepunkt und blieb bis in die 1970er- und 1980er-Jahre sehr populär. Heute wird technische Kletterei nur noch vereinzelt angewendet, meist bei Freikletterversuchen zum Überwinden von anders nicht kletterbaren Stellen.
Bigwall-Klettern
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Bigwall-Klettern ist das Beklettern sehr hoher Felswände wie z. B. denen im Yosemite Valley in den USA, im Nationalpark Paklenica in Kroatien, in Norwegen oder in Pakistan. In der Regel werden Bigwalls zum großen Teil technisch durchgeführt. Auch wenn die gestiegenen Leistungen der Spitzenkletterer dazu geführt haben, dass einige der ehemaligen Techno-Linien im Yosemite mittlerweile frei geklettert werden konnten, so ist aufgrund der Kompaktheit des Felsens – meistens Granit – die freie Begehung für die meisten Aspiranten eine Utopie. Da das technische Klettern erheblich zeitaufwändiger ist als eine freie Begehung und zudem sehr viel Material erfordert, kann es erforderlich sein, Lebensmittel und Übernachtungsmaterial mitzunehmen, um in der Wand übernachten zu können.
Freiklettern
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beim Freiklettern (engl. Free Climbing) dürfen zur Fortbewegung nur der Fels und der eigene Körper genutzt werden. Seil und technische Hilfsmittel dienen lediglich zur Sicherung gegen Absturz, nicht aber der Fortbewegung (der Begriff beschreibt also nicht, wie oft angenommen, das Klettern ohne Sicherung, das man in diesem Zusammenhang als free solo bezeichnet). Dabei sind die Kletterrouten in der Regel mit Felshaken ausgestattet oder müssen selbst mit Haken, Klemmkeilen, Friends oder Bandschlingen abgesichert werden.
Diese Art des Kletterns wurde schon seit Ende des 19. Jahrhunderts u. a. in der Sächsischen Schweiz und auch in den Ostalpen praktiziert. Herausragende Vertreter waren hier Paul Preuß und Rudolf Fehrmann. Letzterer definierte für das Elbsandsteingebirge erstmals fest definierte Regeln. In Europa geriet das Freiklettern vor allem im Alpenraum mit dem aufkommenden Technischen Klettern ins Hintertreffen und wurde erst in den 1970er- und 1980er-Jahren von den westeuropäischen Kletterern wiederentdeckt, die es in der Sächsischen Schweiz und den USA abgeschaut hatten. Es ist heute die populärste Form des Kletterns.
Im Freiklettern lassen sich verschiedene Varianten unterscheiden:[20]
Sportklettern
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Sportklettern ist eine Variante des Freikletterns, bei welcher der sportliche Aspekt im Vordergrund steht. Sportkletterrouten sind meist mit zahlreichen fest angebrachten Sicherungspunkten abgesichert, um das Risiko bei einem Sturz zu minimieren. Sportklettern wird sowohl an künstlichen Anlagen (Kletterhallen) wie auch an natürlichen Felsen, in so genannten Klettergärten, betrieben. Die Athleten können sich in regionalen, nationalen und internationalen Wettkämpfen messen, die meist an Kunstwänden durchgeführt werden.
Hallenklettern
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit der stark zunehmenden Verbreitung von Kletterhallen in kommerzieller oder vereinsbetriebener Hand (v. a. DAV) hat sich das Hallenklettern als sportliche Betätigung für viele Kletterer etabliert. Ein zunehmender Teil von Kletterern sieht das Klettern in der Halle als reine Ausgleichssportart an. Hallenklettern ist witterungsunabhängig und bietet einen komfortablen Zugang zum Klettern. Insbesondere nutzen auch viele schulische Einrichtungen Kletterhallen, um einen abwechslungsreichen und sicheren Sportunterricht bieten zu können. Das Hallenklettern ermöglicht die Kletterarten Bouldern, Toprope und Vorstieg. Durch das Hallenklettern ist das Leistungsniveau in Kletterwettkämpfen in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Aufgrund intensiver Jugendarbeit und altersgerechtem Training ist die Leistungsspitze beim Klettern schon in sehr jungen Jahren zu erreichen. Das Hallenklettern hat dem Klettersport damit neue Bereiche geöffnet.
Bouldern
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bouldern ist das Klettern an Felsblöcken (engl.: Boulder) in Absprunghöhe. Beim Bouldern liegt der Schwerpunkt in der Regel bei kürzeren (nicht so hohen), nur wenige Züge langen sogenannten „(Boulder-)Problemen“, die teilweise schwierige, selbst innerhalb des Kletterns ungewöhnliche Bewegungsabläufe erfordern. Eine Seilsicherung ist hierzu nicht notwendig, zur Dämpfung von Stürzen werden Crashpad genannte Matten verwendet. Zusätzlich zu Crashpads kann die Hilfestellung eines oder mehrerer Sicherungspartner, Spotter genannt, nötig sein. Der Spotter soll den Kletternden nicht auffangen, sondern lediglich sicherstellen, dass er sicher auf dem Crashpad landet und sich bei steinigem Gelände nicht verletzt. Bei stark überhängenden Bouldern sorgt der Spotter dafür, dass der Kletterer im Sturzfall mit den Füßen voran auf dem Crashpad landet. Es kann sowohl an Naturfelsen als auch an Kunstwänden gebouldert werden, außerdem ist Bouldern eine Disziplin des Wettkampfkletterns.
Buildering/Gebäudeklettern
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aus dem Sportklettern, insbesondere aus dem Bouldern, entwickelte sich eine neue Unterart, das Gebäudeklettern (englisch buildering). Es findet – nicht selten illegal[21] – an Fassaden und architektonischen Monumenten statt. Bekanntester Vertreter dieser Art des Kletterns ist der Franzose Alain Robert, der zudem in der Regel auch Free Solo klettert.
Eine andere Art von Buildering stellt das legale, abgesicherte Klettern an zu Kletteranlagen umgewidmeten Gebäuden dar, wie dies zum Beispiel an einem ehemaligen Luftschutzbunker in Berlin praktiziert wird.[22]
Speedklettern
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beim Speedklettern geht es darum, in möglichst kurzer Zeit eine Route zu klettern. Dies wird sowohl am Fels (in freier oder technischer Kletterei) wie auch an künstlichen Wänden (meist in Form von Wettkämpfen) durchgeführt.
Free Solo
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beim Free Solo (englisch für freies Solo) wird auf alle Formen von Hilfs- und Sicherungsmitteln verzichtet. Dabei führt ein einzelner Fehler meist zum Absturz, weswegen diese Art des Kletterns häufig als die gefährlichste und spektakulärste angesehen wird.
Am 3. Juni 2017 bestieg Alex Honnold allein, ohne technische Hilfsmittel und ohne Sicherung, den El Capitan auf der Route Freerider. Im Jahr 2018 erschien der Dokumentarfilm Free Solo[23], der Honnold bei diesem Durchstieg begleitete. Der Film gewann 2019 den Oscar als bester Dokumentarfilm.[24]
Deep Water Soloing
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Deep-Water-Soloing (DWS), auch Psicobloc, ist ungesichertes Klettern über tiefem Wasser. Im Falle eines Sturzes wird der Kletterer vom Wasser aufgefangen.
Klettern in besonderem Gelände
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Klettersteig-Gehen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Klettersteige sind mit fest angebrachten Sicherungsmitteln wie Leitern und Stahlseilen gesicherte Steige oder Kletterrouten. Der Kletterer ist durch eine Sicherheitsvorrichtung – dem Klettersteigset – mit dem Stahlseil oder der Leiter verbunden. Je nach Schwierigkeitsgrad wird der Kontakt mit dem Felsen häufig durch künstliche Tritte und Leitern ersetzt. Es werden also technische Hilfsmittel zur Fortbewegung verwendet.
Eisklettern und Mixed-Klettern
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eisklettern ist das Klettern an Eisformationen wie zum Beispiel gefrorenen Wasserfällen und Eiszapfen. Die Kletterer verwenden Steigeisen und Eisgeräte (spezielle Eispickel), um am Eis zu klettern und Zwischensicherungen in Form von Eisschrauben anzubringen. Da im Zustieg oder im Verlauf einer Route auch unvereiste (Fels-)Stellen auftreten können, entwickelte sich das Mixed-Klettern als Spezialform des Eiskletterns.
Höhlenklettern
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Begriff Höhlenklettern wird umgangssprachlich für die Fortbewegung in einer Höhle verwendet und ist kein definierter Kletterstil. Es kann sich dabei einfach nur um Gehen und Schlufen handeln. Genauso können einfache Stellen frei geklettert werden oder es kommen Strick- und Aluleitern zum Einsatz. Zum Befahren von Schächten wird die Einseiltechnik verwendet.
Rettungsklettern
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Sonderform des technischen Kletterns ist das im Rahmen der Bergrettung trainierte Klettern, das ein hochgerüstetes Repertoire an zusätzlicher Technik erfordert, um neben der Selbstsicherung auch noch Bergungen durchführen zu können. Heute ist die Kombination aus klettertechnischem Zugang zur Unfallstelle und Hubschrauberunterstützung gang und gäbe, was weitere Spezialisierung in der Technik erfordert.
Unter dieses Thema fällt auch alpinistisches Basiswissen wie die Kameradenbergung bei Verstieg im ausgesetzten Gelände, Selbstrettung aus der Gletscherspalte mittels Prusiktechnik oder grundlegende Sicherungsmaßnahmen für den Notabstieg, wie sie in Alpinkursen vermittelt werden.[25]
Klettern als berufsmäßige Tätigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zum Erreichen von nicht anders zugänglichen Orten ist in manchen Berufsfeldern die Anwendung von Klettertechniken notwendig (Arbeitsplatzpositionierung). Diese entwickelten sich aus dem technischen Klettern, vor allem aber aus der Einseiltechnik der Höhlenforschung, verfügen heute jedoch über ein eigenständiges Repertoire an Techniken, Methoden und Materialien sowie über eine eigene rechtliche Basis in Bezug auf Sicherheit.
So werden bei Reinigungs-, Wartungs- und Montagearbeiten an unzugänglichen Stellen wie Hochhausfassaden seilunterstützte Zugangstechniken angewendet.
In Forstwirtschaft und Baumpflege werden seilunterstützte Baumklettertechniken genutzt, um Bäume zu pflegen oder zu fällen.
Daneben hat sich auch das „Rettungsklettern“ zu einer in diesem zivilisatorischen Umfeld ausgeführten Variante weiterentwickelt, spezielle Gruppen für Rettungseinsätze an Gebäuden gibt es heute auch in Rettungsdiensten wie der Feuerwehr und anderen Rettungsdiensten. Für die Rettungsgewährleistung im gewerblichen Bereich gibt es auch gewerbliche Anbieter der Höhenrettung.[26]
T5-Klettern
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Variante bei der GPS gestützten Schnitzeljagd Geocaching ist das T5-Kletter-Cachen. Das T5 steht hierbei für die Geländewertung (Terrain 5 von 5). Ein Logbuch, ähnlich einem Gipfelbuch, wird in einem kleinen Behältnis (dem sogenannten Cache) an einer ohne Hilfsmittel unzugänglichen Stelle deponiert. Diese Stelle muss erklettert werden, um sich eintragen zu können. Da sich ein Cache an den verschiedensten Orten, wie zum Beispiel Berggipfeln, Gebäuden, alten Strommasten, Bäumen, Tunneln usw. befinden kann, können eine Vielzahl von unterschiedlichen Klettertechniken zum Einsatz kommen, die zum Teil kombiniert und den entsprechenden Anforderungen angepasst werden müssen. Ein Beispiel hierfür ist der Bau einer Seilbahn, um einen Punkt zu erreichen, an dem man sich sonst nicht sichern könnte.
Begehung von Routen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Begehung einer Route ist häufig nicht nur wichtig, ob eine Route geklettert wurde, sondern auch wie. Dabei werden die Möglichkeiten eine Route zu klettern unterschieden, und zwar nach sicherungstechnischen (Vorstieg, Nachstieg, Toprope) und sportlichen (onsight, flash, rotpunkt) Aspekten.[27]
Vorstieg
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Beim Vorsteigen wird der Kletterer vom Sicherungspartner von dem Punkt aus gesichert, an dem mit dem Klettern nach oben oder seitlich begonnen wurde. Somit wird von unten oder seitlich gesichert. In gewissen Abständen hängt der Kletterer das Seil in Zwischensicherungen ein. Zwischensicherungen können entweder bereits vorhanden sein (Ringe, Haken) oder müssen vom Vorsteiger selbst angebracht werden (Klemmkeile, Friends, Knotenschlingen). Im Falle eines Sturzes fällt er dann so weit unter die letzte Zwischensicherung, bis das Seil gestrafft ist.
- Sturztiefe = Seildehnung + Schlappseil + 2 × (Abstand von der letzten Zwischensicherung zur Sturzstelle).
Die gefährlichste Situation ist damit prinzipiell dann gegeben, wenn noch keine Zwischensicherung eingehängt ist. Hier kann es zu Stürzen mit Bodenkontakt oder, bei Mehrseillängenrouten, dem maximalen Sturzfaktor 2 kommen, falls der Kletterer am Sichernden vorbei stürzt. Das „richtige Stürzen“ kann durch Übung, also bewusstes Stürzen in sicherem Gelände am besten unter professioneller Anleitung trainiert werden. Die dadurch zu erreichende Körperkontrolle vermindert die Gefahr, sich während eines Sturzes zu verletzen, erheblich.
Am harmlosesten sind Stürze im Vorstieg bei eingehängter Zwischensicherung im stark überhängenden Gelände, da dort die Gefahr, sich durch Wandkontakt zu verletzen, erheblich verringert ist. Doch muss auch hier das Stürzen gelernt sein, da der Stürzende sich durch die scheinbar geringe Verletzungsgefahr oft irritieren lässt und dadurch unkonzentrierter klettert/stürzt. In sehr einfachem, gestuftem Gelände sollte nach Möglichkeit gar nicht gestürzt werden, da der Kletterer Wand- oder Bodenkontakt bekommt, bevor das Seil gestrafft ist.
Bei einem Sturz des Kletterers entsteht eine sehr hohe Energie, die von der Seildehnung im Seil und dem Sichernden abgebaut wird. Daher sollte nach Angaben des Deutschen Alpenvereins (DAV) der Kletterer maximal das 1,3fache Körpergewicht des Sichernden haben, da sonst der Sichernde bei einem Sturz des Kletterers eine zu starke Beschleunigung erfährt und die Kontrolle über das Seil verlieren kann.[28] Die Beschleunigung entsteht durch die Zugkraft des Seils. Es kann dabei zu einem Bodensturz des Kletterers führen. Ist der Gewichtsfaktor (Gewichtsunterschied von Kletterpartnern) größer, sollten zusätzliche Maßnahmen getroffen werden, um das Verletzungsrisiko zu minimieren.
Nachstieg
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Wird in Mehrseillängenrouten zu zweit (in „Zweierseilschaft“) oder zu dritt („Dreierseilschaft“) geklettert, steigt der erste Kletterer vor. Beim Sächsischen Klettern werden auch Routen mit einer Seillänge in Vor- und Nachstieg begangen. Sobald der Vorsteiger einen Standplatz, also eine zum Sichern geeignete Stelle im Fels, erreicht und eingerichtet hat, können die weiteren Kletterer nachsteigen. Der nachsteigende Kletterer ist räumlich gesehen unter dem Sicherungspartner und steigt zu ihm hoch. Um Zeit und einen Standplatzwechsel zu sparen, ist es manchmal üblich, dass der nachsteigende Kletterer anschließend gleich im Vorstieg weiterklettert und eine Seillänge über dem Sicherungspartner den nächsten Standplatz einrichtet.
Beim Nachstieg kommt das Seil wie beim Toprope-Klettern von oben. Trotzdem verlaufen Stürze nicht immer so harmlos wie beim Toprope-Klettern, da im alpinen Gelände häufig gestuftes Gelände oder Quergänge mit Pendelsturzgefahr anzutreffen sind.
Das Nachsteigen in Kletterhallen oder Seilgärten ist unüblich, weil selten über mehrere Seillängen geklettert wird und es keines besonderen Trainings bedarf. Allerdings kann das Einrichten eines Standplatzes hier für alle gut beobachtbar technisch geübt werden.
Toprope
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Beim Toprope-Klettern läuft das Sicherungsseil vom Sichernden nach oben, dort durch eine Umlenkung und wieder nach unten zum Kletternden. Das Sicherungsseil kommt also von oben; daher kommt auch der englische Name. Wenn der Kletterer beim Toprope-Klettern stürzt, fällt er nicht tief und wird aufgrund der Seildehnung sanft aufgefangen. Die Sturzhöhe ist hauptsächlich abhängig von der Länge und Elastizität des Seils sowie dem Durchhang des Seils, genannt Schlappseil.
Nachdem der Kletterer das Ende der Route erreicht hat (oder keine Lust, Zeit oder Kraft mehr hat), setzt er sich „ins Seil“ und wird vom Sichernden abgelassen.
Beim ersten Mal Toprope-Klettern wird meist dicht über dem Boden geübt, wie man sich ins Seil setzt. Es erfordert bei Anfängern häufig eine gewisse Überwindung, mit den Händen die Griffe loszulassen und sein Gewicht dem Seil anzuvertrauen. Manchen fällt das leichter, wenn sie sich mit einer Hand am Seil festhalten und dann erst die Griffe loslassen.
Toprope wird als Sicherungsform oft in Kletterhallen oder Klettergärten angewendet, das Risiko wird dabei im Vergleich zum Vorstiegsklettern als gering angesehen. Fast alle Kletterer machen ihre ersten Klettererfahrungen mit Toprope-Sicherung. Außerdem ist es üblich, schwierige Routen Toprope auszubouldern (d. h. die einzelnen Kletterzüge auszuprobieren, bevor man die ganze Route klettert).
Begehungsstile
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vor allem beim Freiklettern ist neben der reinen Schwierigkeit einer Route auch die Angabe des Begehungsstils wichtig, in dem die Route begangen wurde. Als anerkannte Leistungen gelten nur Begehungen, die im Rotpunkt- oder einem höherwertigen Stil erfolgt sind, das heißt im Vorstieg und in freier Kletterei.[29]
Bewertung von Routen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Schwierigkeiten verschiedener Kletterrouten werden durch Schwierigkeitsskalen vergleichbar, auf denen die Schwierigkeit der Route bewertet wird. Es existieren weltweit verschiedene Schwierigkeitsskalen, die sich teilweise unabhängig voneinander entwickelt haben und unterschiedliche Schwerpunkte bei der Bewertung setzen. Daher ist es oft sehr schwierig die einzelnen Skalen miteinander zu vergleichen.[30]
International ist im Freiklettern die französische Schwierigkeitsskala maßgebend. Die nach oben offene Skala umfasst derzeit Schwierigkeitsgrade von 1 bis 9c. Ab dem 2. bis 3. Grad sind die Stufen in a, b und c unterteilt und können durch ein zusätzliches „+“ für eine höhere Schwierigkeit gekennzeichnet werden. In Deutschland ist zur Bewertung von Freikletterrouten die nach oben offene UIAA-Skala üblich, die im Augenblick von I (leicht) bis XI+/XII- (von wenigen Profis erreichter Grad) reicht. Die einzelnen Grade können noch mit Plus (schwerer) und Minus (leichter) unterteilt werden. Im Osten Deutschlands, vor allem in der Sächsischen Schweiz und im Zittauer Gebirge, ist die in römischen Ziffern geschriebene sächsische Skala üblich, die derzeit bis zum XII. Grad reicht. Hierbei wird ab dem VII. Grad in a, b und c unterschieden. Neben den genannten Skalen gibt es noch zahlreiche weitere. Häufiger verwendet werden derzeit unter anderem die Amerikanische, Australische und Britische Skala, wobei die Britische Skala neben der reinen Schwierigkeit noch eine Bewertung für die Ernsthaftigkeit, also die bei einem Sturz auftretende Gefahr, beinhaltet.[31]
Ebenso wie für das Freiklettern gibt es Schwierigkeitsskalen für die meisten anderen Formen des Kletterns. So werden Boulderprobleme unter anderem mit der Fontainebleau-Skala gekennzeichnet.[32] Beim Eisklettern wird hauptsächlich die Water-Ice-Skala verwendet, die vor allem die Steilheit des Eises wiedergibt.[33]
Klettern und Risiko
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Klettern wird von vielen als eine besonders gefährliche Beschäftigung wahrgenommen, da hin und wieder in den Medien von Todesfällen berichtet wird. Auch die Darstellung besonders spektakulärer und risikoreicher Kletteraktionen in den Medien könnte zu dieser Einschätzung beigetragen haben.[34] Kletterer vertreten dagegen die Auffassung, dass ihre Sportart durch die korrekte Anwendung und Verbesserung der Sicherungstechniken sehr sicher ausgeübt werden kann.[35]
Tatsächlich ist die Anzahl der schweren Unfälle im Vergleich zur Anzahl der Kletterer gering.[36] Dies gilt insbesondere für das Sportklettern, das meist an gut abgesicherten Routen betrieben wird. Im Gegensatz zum Sportklettern am Fels, bei dem nur eingeschränkt nutzbare statistische Daten vorhanden sind, gibt es mehrere aussagekräftige Statistiken zum Unfallrisiko beim Indoorklettern, welche allesamt ein niedriges Unfallrisiko aufzeigen (0,6 % Unfallrisiko pro Sportler im Jahr, beziehungsweise 0,016 % pro Klettertag für Verletzungen aller Schweregrade).[36] Die Hauptunfallquelle bei den seltenen schweren Unfällen ist menschliches Versagen, Seilrisse kommen unter normalen Bedingungen im Klettergarten und sachgemäßem Gebrauch seit der Einführung moderner Kernmantelseile in den 1960er-Jahren praktisch nicht mehr vor.[37] Sogar bei der riskantesten Form des Kletterns, dem Free-Solo-Klettern, bei dem ein einzelner Fehler zu einem tödlichen Absturz führen kann, kommt es nur äußerst selten zu Unfällen, da im Normalfall nur Kletterer, die den großen psychischen wie klettertechnischen Belastungen gewachsen sind, diese Risiken eingehen. Zudem zeigen die Statistiken, dass die meisten schweren Unfälle nicht während des Kletterns am Fels, sondern beim Zustieg zum Fels oder am Fuß des Berges/Felsens passieren, etwa durch Steinschlag. Dennoch bleibt das Klettern, vor allem das Klettern in alpiner Umgebung, wie alle Bergsportarten, eine Sportart mit gewissen Risiken. Gefahren für Leib und Leben können dabei verringert, aber nicht ausgeschlossen werden.
Um das Risiko eines Unfalls zu minimieren, wird dazu geraten, die Sicherheitstechniken sorgfältig zu erlernen und die anerkannten Sicherheitsregeln zu beachten.[38] Informationen hierzu erhält man bei den Sektionen der verschiedenen alpinen Vereine (Deutscher Alpenverein; Österreichischer Alpenverein; Alpenverein Südtirol; Schweizer Alpen-Club). Zusätzlich bieten der Österreichische Alpenverein und der Deutsche Alpenverein seit Anfang 2005 die Möglichkeit, seine Fertigkeiten beim Sichern und Klettern durch eine Prüfung bestätigen zu lassen. Wer die Prüfung besteht, erhält den sogenannten Kletterschein.[39]
Verletzungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine britische Studie befasste sich mit der Häufigkeit von Kletterverletzungen:[40]

- 40 Prozent Fingerverletzungen
- 16 Prozent Schulterverletzungen
- 12 Prozent Ellbogenverletzungen
- 5 Prozent Knieverletzungen
- 5 Prozent Rückenverletzungen
- 4 Prozent Handgelenkverletzungen
Vom regelmäßigen Kontakt mit Fels und Seil entwickeln Kletterer oft Schwielen an den Händen, die aufreißen und schmerzhaft sein können. Diese Art von Verletzung wird auch als Flapper (englisch) bezeichnet. Zusätzlich trocknet das verwendete Magnesia die Hände aus.
Naturschutz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Da das Klettern traditionell in der freien Natur ausgeübt wird und Felsen oft empfindliche Ökosysteme beherbergen, kam es mit zunehmender Popularität der Sportart zu Konflikten zwischen den Bedürfnissen der Kletterer und Umweltschutzbelangen.[41] Vertreter des Naturschutzes verweisen darauf, dass die Felsen oft empfindliche Biotope bilden und Heimat seltener Pflanzen und Tiere (vor allem von Vögeln) seien.[42][43] Dem Umweltschutzaspekt sei der Vorrang zu geben und das Erholungsinteresse der Kletterer müsse im Zweifel dahinter zurücktreten. Im Extremfall wird die Meinung vertreten, das Klettern sollte nur an künstlichen Anlagen ausgeübt werden, um die Natur so stark wie möglich zu schonen.
Probleme bereiten Klettersportler insbesondere felsbrütenden Vogelarten wie Uhu und Wanderfalke. In der Brutzeit ungestörte Felsen bzw. Steinbrüche sind für diese Arten überlebenswichtig, die bis zum Selbstständigwerden der Jungen von Februar bis August reichen kann. Wie schwer die Folgen unregulierten Klettersports in Uhulebensräumen im Extremfall sein können, zeigen langjährige Beobachtungen der Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen in der Eifel.[44] In Thüringen wurden zwischen 1973 und 2015 mindestens 91 Bruten nach Störungen von Kletterern aufgegeben.[45] Um dieses Problem zu lösen, wurden von der IG Klettern und anderen Verbänden zahlreiche zeitlich begrenzte Sperrungen in der Brutzeit seltener Vögel vereinbart. Im Jahr 2011 kamen die Regensburger Biologen Christoph Reisch und Frank Vogler in einer Untersuchung zum Ergebnis, dass sich der Klettersport negativ auf die Samenausbreitung seltener Pflanzen wie zum Beispiel des Gelben Hungerblümchens (Draba aozides) auswirke und auch die genetische Variabilität des Hungerblümchens an Kletterfelsen eingeschränkt sei.[46][47] Von Seiten der IG Klettern Basel wurde sie angezweifelt, da sich glatte, vegetationsarme Zonen, die weniger Habitatmöglichkeiten besitzen, per se besser zum Klettern eignen als brüchige, bewachsene Bereiche.[48]
Um die negativen Auswirkungen des Klettersports auf die Natur zu verhindern, wurden von der IG Klettern und weiteren Vereinen für die meisten Gebiete Kletterkonzeptionen erarbeitet, die meist auf Basis freiwilliger Regelungen das Klettern kleinräumig so einschränken, dass auf Pflanzen- und Tierschutz Rücksicht genommen wird.[49] Viele vertreten daher die Meinung, dass Umweltschutz und Klettern schon mit relativ geringen Einschränkungen für die Kletterer vereinbar sind.[50][51] Gerade die Ausübung des Sportes in der freien Natur fördere eine Verbundenheit mit der Natur und das Interesse an deren Erhaltung.[52] Bei der Einführung von Umweltschutzmaßnahmen solle man deshalb auf die Interessen der Kletterer Rücksicht nehmen. Insgesamt solle das Klettern möglichst wenig reguliert werden und notwendige Einschränkungen (wie zum Beispiel die Sperrung von Felsen) sollen auf ein Mindestmaß reduziert werden.[50] In Bayern ist ein entsprechendes Vorgehen zur Erstellung von Kletterkonzeptionen zwischen IG Klettern, DAV und Behörden vertraglich geregelt.[53]
Die Lage in der Bundesrepublik ist derzeit uneinheitlich. In vielen Gebieten erarbeiten die Interessenvertretungen der Kletterer, wie die IG Klettern und der Deutsche Alpenverein (DAV), Kompromisslösungen, bei denen der Erhaltung von Klettermöglichkeiten ebenso Rechnung getragen wird wie dem Umweltschutz.[54][55] Während in einigen Klettergebieten fast alle Felsen komplett gesperrt wurden – so etwa in Nordrhein-Westfalen[56] –, ist in anderen Regionen das Klettern ungehindert möglich. Anderswo wurden Kompromisslösungen gefunden, wie zeitlich und räumlich beschränkte Kletterverbote oder ein freiwilliger Verzicht, so etwa in der Sächsischen Schweiz, wo gemeinsam mit der dortigen Nationalparkverwaltung Kletterkonzeptionen für alle Teilgebiete erarbeitet wurden und sich Kletterer auch aktiv an Schutzmaßnahmen beteiligen, etwa durch Bewachung brütender Wanderfalken an temporär gesperrten Klettergipfeln.[57]
In Österreich und Südtirol wird das Klettern auch von der öffentlichen Hand gefördert.[58] Führend ist dabei etwa Tirol, hier gibt es mit dem Ruhegebiet eine eigene Kategorie zum Schutz gegen touristische Übernutzung. In Österreich und Südtirol setzt man primär auf Klettergebietsmanagement als örtliches und regionales Kompromisskonzept zwischen Eigentümern, Schutzbehörden und Tourismus- und Klettererverbänden, da mit dem OeAV,[59] AVS und den anderen Bergsportvereinen traditionell sowohl im Alpinsport als auch im Umweltschutz aktive Institutionen zu finden sind.[60] Im außeralpinen Raum Österreichs haben sich ebenfalls in jüngeren Jahren Klettergebiete entwickelt, die in landschaftlich reizvollen Schutzzonen in Konflikt mit dem Umweltgedanken kommen können (etwa in der Wachau).
Klettern lernen
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Diverse Organisationen (beispielsweise Alpine Vereine oder regionale IG Klettern) sowie kommerzielle Kletterschulen bieten Kurse für fast sämtliche Varianten des Kletterns an. Mittlerweile gibt es flächendeckend Kletterhallen, in denen das Sportklettern und Bouldern erlernt und trainiert werden kann. Auch an einigen Schulen sind inzwischen Kletterwände installiert, oftmals wird das Klettern dort in den Unterricht integriert.[61]
Organisation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Klettern ist ein Sport, der weitestgehend selbstorganisiert ist und prinzipiell ohne regelgebende Verbände auskommt. So ist der Beitritt zu einem Verein zur Ausübung des Klettersports nicht notwendig. (Neue) sportliche oder ethische Entwicklungen (zum Beispiel das Freiklettern oder das Ächten von Fels-Manipulationen) werden in erster Linie von den Kletterern selber propagiert.
Der Dachverband einiger Bergsportvereine ist die Union Internationale des Associations d’Alpinisme (UIAA),[62] für das Sportklettern und insbesondere für die Organisation von Wettkämpfen ist die International Federation of Sport Climbing (IFSC) zuständig.[63] Neben den einzelnen Sektionen des DAV sind in Deutschland in verschiedenen Gebieten die Interessengemeinschaften Klettern (IG Klettern) stark vertreten, die sich hauptsächlich um die Sanierung und Erschließung von Klettergebieten sowie der naturfreundlichen Gestaltung des Klettersports kümmern. Die einzelnen Interessengemeinschaften sind unter einem Dachverband zusammengeschlossen.
Die Erschließung von Neurouten wird meist von lokal ansässigen Kletterern durchgeführt. Bis zur erfolgreichen Durchsteigung einer Neuroute bezeichnet man diese als Projekt. Es ist üblich, ein Projekt als solches zu kennzeichnen. Nach einer erfolgreichen Durchsteigung gibt der Erstbegeher der Route einen Namen und bewertet die Schwierigkeit, um den Wiederholern einen Anhalt über den Charakter der Route zu geben. Der endgültige Schwierigkeitsgrad kristallisiert sich dann meistens nach mehreren Begehungen anderer Kletterer heraus, die den Bewertungsvorschlag des Erstbegehers überprüfen. Neurouten werden heute oftmals in Fachzeitschriften oder auf Kletterinternetseiten veröffentlicht.
Zur Orientierung am Felsen stehen dem Kletterer Kletterführer zur Verfügung, die meist Anfahrtsskizzen, Wegbeschreibung, möglicherweise zu beachtende Kletterbeschränkungen sowie Topos, also Skizzen der Routenverläufe an einem Felsen, beinhalten.
Verwandte Themen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sicherungstechnik
Weiteres
- Bergsport
- Bergsteigen
- Seilklettern
- Therapeutisches Klettern
- Liste der Kletterbegriffe
- Liste berühmter Bergsteiger
- Liste bekannter Sportkletterer
- Liste bedeutender Kletterrouten
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Geschichte
- Reinhold Messner: Vertical – 150 Jahre Kletterkunst, BLV, München 2008, ISBN 3-8354-0380-X.
- Sicherungstechnik
- Pit Schubert: Sicherheit und Risiko in Fels und Eis. Drei Bände, Bergverlag Rother, München 2007–2008, ISBN 3-7633-6016-6 (Band 1), ISBN 3-7633-6018-2 (Band 2), ISBN 3-7633-6031-X (Band 3).
- Psychologie
- Steff Aellig: Über den Sinn des Unsinns: Flow-Erleben und Wohlbefinden als Anreize für autotelische Tätigkeiten: eine Untersuchung mit der experience sampling method (ESM) am Beispiel des Felskletterns. Waxmann, Münster / New York, NY / München / Berlin 2004, ISBN 978-3-8309-1397-9 (= Internationale Hochschulschriften, Band 431, zugleich Dissertation Universität Zürich 2003).
- Siegbert A. Warwitz: Klettern – Der Drang in die Höhe. In: Ders.: Sinnsuche im Wagnis. Leben in wachsenden Ringen. 3., erweiterte Auflage. Verlag Schneider. Baltmannsweiler 2021. S. 71–77.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Linkkatalog zum Thema Klettern bei odp.org (ehemals DMOZ)
- Kletterwiki
- Klettern: mit Haken und Ösen. Was sagt die Physik dazu?
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bergsteigen - Enzyklopädie - Brockhaus.de. Abgerufen am 18. April 2023.
- ↑ Reinhold Messner: Vertical – 150 Jahre Kletterkunst, BLV, München 2008.
- ↑ Siegbert A. Warwitz: Klettern – Der Drang in die Höhe. In: Ders.: Sinnsuche im Wagnis. Leben in wachsenden Ringen. 3., erweiterte Auflage. Verlag Schneider. Baltmannsweiler 2021. S. 71–77.
- ↑ Kurt Albert: Fight Gravity - Klettern im Frankenjura, tmms-Verlag, Korb 2005, ISBN 3-930650-15-0; S. 10
- ↑ Steve Long: Sicher Klettern, Delius-Klasing, Bielefeld 2007, ISBN 978-3-7688-2688-4; S. 8
- ↑ Die Sächsischen Kletterregeln | Sächsischer Bergsteigerbund. Abgerufen am 16. Juni 2024.
- ↑ Horst Höfler: Sehnsucht Berg: grosse Alpinisten von den Anfängen bis zur Gegenwart. BLV, München Wien Zürich 1989, ISBN 3-405-13573-7, S. 65.
- ↑ Andi Hofmann: Besser Bouldern - Grundlagen & Expertentipps, Tmms-Verlag, Korb 2007, ISBN 3-930650-21-5; S. 28 ff
- ↑ Grimporama - Fontainebleau, Historique. Abgerufen am 1. Mai 2023.
- ↑ Reinhold Messner: Vertical. 100 Jahre Kletterkunst, Blv, München 2002, ISBN 3-405-16420-6; S. 86 ff
- ↑ Stefan Glowacz: On The Rocks, Piper, München 2005, ISBN 3-89029-289-5; S. 179 ff.
- ↑ Übersicht über die Epochen des Kletterns auf bergfieber.de ( des vom 30. April 2006 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. ; Abgerufen am 2. Mai 2010
- ↑ Tillmann Hepp, Wolfgang Güllich, Gerd Heidorn: Faszination Sportklettern, Heyne Verlag, 1992, ISBN 978-3-453-05440-0; S. 17
- ↑ Kurt Albert: Fight Gravity - Klettern im Frankenjura, tmms-Verlag, Korb 2005, ISBN 3-930650-15-0; S. 72–77
- ↑ Geschichte des Sportkletterns auf www.bergleben.de; Abgerufen am 30. April 2010
- ↑ Zahlen und Fakten zum Klettersport in Deutschland - Presse - DAV - Deutscher Alpenverein (DAV). Abgerufen am 1. Mai 2023.
- ↑ Wettkämpfe beim Klettern und Bouldern [Überblick]. 26. Januar 2015, abgerufen am 1. Mai 2023 (deutsch).
- ↑ Olympic Games Tokyo 2020. International Federation of Sport Climbing, 2020 .
- ↑ Steffen Kern: Neues Reglement im Wettkampfklettern: „Fauler Kompromiss“: Interview mit Kilian Fischhuber. In: Outdoor Magazin. 7. März 2023, abgerufen am 23. Mai 2023.
- ↑ Michael Hoffmann, Wolfgang Pohl: Alpin-Lehrplan Band 2, BLV, München 2001, ISBN 3-405-16182-7; S. 78–79
- ↑ Gesetzeslage beim Buildering; Abgerufen am 29. Mai 2010
- ↑ Informationen über die Bunkerwand Humboldthain auf der Seite des DAV-Sektion Berlin; abgerufen am 28. Mai 2010
- ↑ Free Solo | IMDB. Abgerufen am 5. November 2022.
- ↑ Free Solo | IMDB. Abgerufen am 5. November 2022.
- ↑ vergleiche Klettern: Rettungstechnik, Wikibooks
- ↑ Rettungskletterer. Video. Produktion: Stadt Wien 2008, flash-video, wien.at TV
- ↑ Lexikon von Kletter-Fachbegriffen auf on-sight.de; Abgerufen am 31. Mai 2010
- ↑ Chris Semmel: DAV Panorama. Nr. 3, 2012, S. 74, 75.
- ↑ Steve Long: Sicher Klettern, Delius-Klasing, Bielefeld 2007, ISBN 978-3-7688-2688-4; S. 28
- ↑ Tom Dauer: Der Reiz der Maßstäbe ( des vom 6. November 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , in Panorama, 58. Jahrgang Nr. 4, August/September 2006, ISSN 1437-5923, S. 18 f.; Abgerufen am 3. Juni 2010
- ↑ Steve Long: Sicher Klettern, Delius-Klasing, Bielefeld 2007, ISBN 978-3-7688-2688-4; S. 22 f
- ↑ Andi Hofmann: Besser Bouldern - Grundlagen & Expertentipps, Tmms-Verlag, Korb 2007, ISBN 3-930650-21-5; S. 19 f.
- ↑ Will Gadd: Lehrbuch Eisklettern: Eis Mixed Drytooling, Panico Alpinverlag, Köngen 2005, ISBN 3-936740-27-5; S. 82
- ↑ Ralph Stöhr: Ein Rest von Risiko. In: Klettern Nr. 3/2010, ISSN 1437-7462, S. 40–49
- ↑ Hallenklettern - Narrensicher oder Fehlerträchtig? (PDF; 3,6 MB) auf bergundsteigen.at; Abgerufen am 1. Mai 2010
- ↑ a b Thomas Hochholzer, Volker Schöffl: So weit die Hände greifen...Sportklettern Verletzungen und Prophylaxe. 4. Auflage. Lochner Verlag, Ebenhausen 2007, ISBN 978-3-928026-28-4, S. 30.
- ↑ Seilrisse - ein Resümee auf bergundsteigen.at; Abgerufen am 1. Mai 2010
- ↑ Die 12 (Kletter-)Gebote - Die Kletterregeln des Alpenvereins, Teil 1 (PDF; 781 kB), Teil 2 (PDF; 859 kB); Abgerufen am 31. Mai 2010
- ↑ Informationen über den Kletterschein auf der Seite des Deutschen Alpenvereins; Abgerufen am 31. Mai 2010
- ↑ D. A. Doran, M. Reay: The Science of Rock Climbing and Mountaineering. A collection of scientific articles. Human Kinetics Publishing, 2000, ISBN 0-7360-3106-5, Injuries and associated training and performance characteristics in recreational rock climbers (englisch).
- ↑ Michael Hoffmann, Wolfgang Pohl: Alpin-Lehrplan Band 2, BLV, München 2001, ISBN 3-405-16182-7; S. 114 ff.
- ↑ Karlfried Hepp, Friedrich Schilling, Peter Wegner: Schutz dem Wanderfalken, 1995, Beih. Veröff. Naturschutz u. Landschaftspflege Bad.-Württ. 82, ISSN 0342-6858
- ↑ Gemeinsame Erklärung Klettern und Naturschutz von DAV und NABU (PDF; 313 kB); Abgerufen am 2. Mai 2010
- ↑ W. Breuer & S. Brücher: Gefährliche Mittelspannungsmasten und Klettersport: Aktuelle Aspekte des Uhuschutzes Bubo bubo in der Eifel. Charadrius 46 (1–2) 2010, S. 49–55.
- ↑ Martin Görner 2015: Zur Ökologie des Uhus (Bubo bubo) in Thüringen: Eine Langzeitstudie. Acta ornithoecologica Bd. 8, H. 3–4, S. 162.
- ↑ Klettersport hat negative Folgen für seltene Pflanzen
- ↑ Frank Vogler, Christoph Reisch: Genetic variation on the rocks – the impact of climbing on the population ecology of a typical cliff plant Journal of Applied Ecology, 2011 Volume 48, Issue 4, pages 899–905, doi:10.1111/j.1365-2664.2011.01992.x.
- ↑ Stellungnahme der IG Klettern Basel ( des vom 4. November 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Bundesverband IG Klettern ( des vom 1. November 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b Vortrag von Winfried Hermann, Vorsitzenden des Kuratoriums Sport und Natur ( des vom 25. Oktober 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. ; Abgerufen am 1. Mai 2010
- ↑ Stefan Winter: Richtig Sportklettern, BLV, München 2005, ISBN 3-405-16074-X; S. 114–115
- ↑ Entfremdung der Jugend von der Natur durch Kletterverbote. Abgerufen am 20. April 2010.
- ↑ Rahmenvereinbarung Bayern (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 31 kB)
- ↑ Strategien zur Lösung des Konflikts Klettern/Naturschutz der IG Klettern und Naturschutz in Rhein-Main e.V. Abgerufen am 20. April 2010.
- ↑ Kletterkonzeption Allgäu ( vom 21. Dezember 2009 im Internet Archive). Abgerufen am 5. Juni 2010.
- ↑ Übersicht über die NRW-Klettergebiete. Abgerufen am 20. April 2010.
- ↑ Natur- und Umweltschutz im Sächsischen Bergsteigerbund ( vom 13. April 2010 im Internet Archive). Abgerufen am 20. April 2010.
- ↑ Climbers Paradise Tirol ( vom 19. Juli 2011 im Internet Archive), abgerufen am 5. Juli 2010
- ↑ Oesterreichischer Alpenverein, Sportklettern in Innsbruck
- ↑ vergl. Schwerpunkt Schutzgebiete – Eine Herausforderung für den Alpenverein. In: Alpenverein. 4·05 (Sept.-Okt.), Jahrgang 60 (139). OeAV, Innsbruck 2005, S. 8–15.
- ↑ Informationen zum Klettern in Schulen beim Bayerischen Landesverband ( vom 10. April 2010 im Internet Archive); Abgerufen am 11. Mai 2010
- ↑ Offizielle Website der UIAA; Abgerufen am 11. Mai 2010
- ↑ Offizielle Website der IFSC; Abgerufen am 11. Mai 2010