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„Osowo (Kępice)“ – Versionsunterschied

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<!-- Zum Bearbeiten des Artikels nach unten scrollen.-->{{Infobox Ort in Polen
== Osowo (Kępice) ==
| Ort = Osowo
| Wappen = kein
| Woiwodschaft = Pommern
| Powiat = Słupsk
| PowiatLink = Słupski
| Gemeinde = Kępice
| Breitengrad = 54
| Breitenminute = 13
| Breitensekunde =
| Längengrad = 16
| Längenminute = 48
| Längensekunde =
| OrtEinwohner = 347
| OrtEinwDatum = 31. März 2011<ref>[http://stat.gov.pl/download/gfx/portalinformacyjny/pl/defaultaktualnosci/5670/21/1/1/1_miejscowosci_ludnosc_nsp2011.xlsx GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku] (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 19. Februar 2018</ref>
| OrtFläche =
| Höhe =
| Postleitzahl = 77-230 Kępice
| Telefonvorwahl = 59
| KFZ-Kennzeichen = GSL
| Straße1 = ([[Sławno]]–) [[Nowy Żytnik]] ↔ [[Dretyń]] (– [[Miastko]])
| Schienen1 = [[Bahnstrecke Piła–Ustka]] <br> <small>Bahnstation: [[Kępice]] (6 km)</small>
| Flughafen1 = [[Lech-Wałęsa-Flughafen Danzig|Danzig]]
| TERYT =
| Webpräsenz =
}}
'''Osowo''' ({{DeS|'''Wussow'''}}, früher auch ''Wusow'') ist ein Dorf in der Landgemeinde [[Kępice]] (''Hammermühle'') im [[Powiat Słupski]] ''([[Powiat]] Stolp)'' der [[Polen|polnischen]] [[Woiwodschaft Pommern]].


== Geographische Lage ==
Das Dorf liegt in [[Hinterpommern]], etwa 26 Kilometer nordnordwestlich von [[Miastko]] (''Rummelsburg i. Pom.'') und zehn Kilometer südwestlich von [[Kępice]] (''Hammermühle'').


== Geschichte ==
'''Osowo''' (deutscher Name: ''Wussow Kr. Rummelsburg in Pommern'') ist ein
[[Datei:Kreis Rummelsburg 1915.jpg|mini|Wussow, nordnordwestlich von [[Miastko|Rummelsburg]] sowie zwischen den Dörfern [[Wendisch Puddiger]] und [[Warcino|Varzin]], auf einer Landkarte von 1915]]
Ortsteil der [[Polen|polnischen]] Landgemeinde [[Kępice]] (''Hammermühle'') im [[Powiat Słupski]] (''Stolp'') in der [[Woiwodschaft Pommern]]. Osowo liegt 10 km südwestlich von Kępice
[[Datei:Ostseeküste Kolberg - Danzig 1910.jpg|mini|Wussow (''Wusow''), nordnordwestlich vom [[Miastko|Rummelsburg]] sowie zwischen den Dörfern [[Wendisch Puddiger]] (''Wend. Puddiger'') und [[Warcino|Varzin]], auf einer Landkarte von 1910]]
entfernt an einer Nebenstraßenverbindung zwischen [[Sławno]] (''Schlawe'') und [[Miastko]] (''Rummelsburg'').
Das Dorf Wussow war alter Besitz der Familie [[Lettow-Vorbeck|von Lettow]] sowie kirchlicher Mittelpunkt des Siedlungsgebietes westlich der Wipper ([[Wieprza]]). Hatte der Ort einst 20 Hufen, 20 Bauern und 1 Kossäten, so verringerte sich die Zahl – vor allem bedingt durch den [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] – auf nur 7 Höfe im Jahre 1685. Im Jahre 1823 werden nur noch 6 Bauern gezählt.


Am 28. März 1878 wurde der Ort aus dem [[Landkreis Schlawe i. Pom.|Kreis Schlawe]] in den [[Landkreis Rummelsburg i. Pom.|Kreis Rummelsburg]] eingegliedert.
== Ortsgeschichte ==
Das Dorf Wussow war alter Besitz der Familie von Lettow sowie kirchlicher Mittelpunkt des Kolonialgebietes westlich der [[Wipper]]
(heute: [[Wieprza]]). Hatte der Ort einst 20 Hufen, 20 Bauern und 1 Kossäten, so verringerte sich die Zahl - vor allem bedingt durch den
[[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] - auf nur 7 Höfe im Jahre 1685. Im Jahre
1823 werden nur noch 6 Bauern gezählt. - Am 28. März 1878 wurde der
Ort aus dem Kreis Schlawe in den Kreis Rummelsburg eingegliedert.
Im Jahre 1939 lebten in Wussow 822 Einwohner. 1945 kam das Dorf als
Folge des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkieges]] zu [[Polen]] und
ist heute Teil der Landgemeinde Kępice im Powiat Słupski.


Am 1. Dezember 1913 wurden auf der 305 Hektar großen Gemarkungsfläche der Landgemeinde Wussow 33 viehhaltende Haushaltungen gezählt und auf dem 918 Hektar umfassenden Rittergut Wussow 25 viehhaltene Haushaltungen.<ref>Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: ''Gemeindelexikon über den Viehstand und den Obstbau für den Preußischen Staat'', Heft 4: ''Provinz Pommern'', Berlin 1915, 2. Regierungsbezirk Köslin, 23. ''Kreis Rummelsburg'', S. 114–115, Ziffer 62 ([https://books.google.de/books?id=RlF70R4FebEC&pg=RA3-PA114 Google Books]), und S. 118–119, Ziffer 123 ([https://books.google.de/books?id=RlF70R4FebEC&pg=RA3-PA118 Google Books]).</ref>
== Kirchspiel Wussow ==

Das [[Kirchspiel]] Wussow gehörte bis 1945 zum [[Kirchenkreis]] Schlawe in der [[Kirchenprovinz]] Pommern der Evangelischen [[Kirche der Altpreußischen Union]]. Eingepfarrt waren die Dörfer [[Varzin]] (heute:
Am 1. April 1927 hatte das Gut Wussow eine Flächengröße von 918 Hektar, und am 16. Juni 1925 hatte der Gutsbezirk 167 Einwohner. Zu den gleichen Zeiten hatte das Gut [[Chorowo|Chorow]] eine Flächengröße von 950 Hektar und 202 Einwohner.<ref name="Albrecht">Kurt Albrecht: ''Die preußischen Gutsbezirke'', in: ''Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts'', 67. Jahrgang, Berlin 1927, S. 344–477, insbesondere S. 399, Ziffer 9 und Ziffer 60 ([http://books.google.com/books?id=BKgvAAAAYAAJ&pg=PA399 Google Books]).</ref> Am 30. September 1928 wurden die Gutsbezirke Wussow und Chorow in die Landgemeinde Wussow eingegliedert.<ref name=terr >[http://www.territorial.de/pommern/rummelsb/varzin.htm ''Amtsbezirk Varzin'' (Territorial.de)]</ref>
Warcino), Hammermühle (Kępice), Beßwitz (Biesowice), Techlipp (Ciecholub), Misdow (Mzdówo) und (Wendisch-) Puddiger (Podgóry).

Bestrebungen, die Kapellen Techlipp und Plötzig (Plocko) wegen der abgelegenen Lage von Wussow zu trennen, wurden 1595 noch vom Herzog abgewiesen. Erst später wurde Techlipp eine selbständige Filialgemeinde von Wussow. Im Jahre 1913 trennte man Beßwitz von Wussow ab und erhob es zu einer selbständigen Kirchengemeinde, der
Anfang der 1930er Jahre hatte die Landgemeinde Wussow eine Flächengröße von 21,7 km². Innerhalb der Gemeindegrenzen standen zusammen 49 bewohnte Wohnhäuser an acht verschiedenen Wohnplätzen:<ref name=stuebs />
dann aber auch Techlipp als Tochtergemeinde zugeordnet wurde. Das
{{Mehrspaltige Liste |breite=8em |anzahl=2 |abstand= |liste=
Patronat hatte Graf von [[Bismarck]]-Varzin (allein wahlberechtigt) inne. Im Jahre 1940 zählte das Kirchspiel Wussow 4380 Gemeindeglieder.
# Chausseehaus Wussow
Heutige evangelische Einwohner im Gebiet des Kirchspiels Wussow gehören zur Diecezja Pomorsko-Wielkopolska (Diözese Pommern-Großpolen) - mit Sitz in [[Sopot]] (''Zoppot'') - der Kościoł Ewangelicko-Augsburski (Luterański) w Polsce (Evangelische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses (lutherisch) in Polen). Das zuständige
# [[Chorowo|Chorow]]
Pfarramt befindet sich in [[Słupsk]] (''Stolp'').
# Kalkofen Wussow
# Neu Chorow
# Primkaten
# Rotherkaten
# Wussow
# Ziegelei Wussow}}
Um 1935 hatte Wussow u. a. einen Gasthof, ein Dachdeckengeschäft, einen Gemischtwarenladen und drei Schmieden.<ref>''Klockhaus' kaufmännisches Handels- und Gewerbe-Adressbuch des Deutschen Reichs'', Band 1 A, Berlin 1935, S. 1184 ([https://books.google.de/books?id=HRoCFyeSekIC&pg=RA1-PA1184 Google Books]).</ref> Im Jahr 1939 hatte die Landgemeinde 822 Einwohner.<ref>{{Verwaltungsgeschichte.de|pfad=rummelsburg.html|name=Provinz Pommern – Landkreis Rummelsburg}}</ref>

Die Landgemeinde Wussow gehörte im Jahr 1945 zum [[Landkreis Rummelsburg]] im [[Regierungsbezirk Köslin]] der preußischen [[Provinz Pommern]] des [[Deutsches Reich|Deutschen Reichs]] und war dem [[Amtsbezirk Varzin]] zugeordnet. Das Standesamt befand sich in Wussow.

Gegen Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurde Wussow am 3. und 4. März 1945 angesichts der nahenden Front von den Bewohnern zunächst geräumt. Die [[Rote Armee]] besetzte Wussow um den 5. und 6. März 1945. Die Flüchtlingstrecks des Dorfes wurden am 9. März 1945 von der Roten Armee überrollt und aufgelöst. Die [[sowjetisch|Sowjets]] verschleppten 13 Männer und 18 Frauen und Mädchen nach [[Grudziądz|Graudenz]] (''Grudziądz''), davon 5 Männer und 5 Frauen und Mädchen weiter in die [[Sowjetunion]]. Die übrigen geflüchteten Bewohner kehrten in das Dorf zurück.

Wussow wurde im September 1945 zusammen mit ganz Hinterpommern von der [[Sowjetunion]] der [[Volksrepublik Polen]] zur Verwaltung überlassen, mit Ausnahme des Gutsbetriebs, der bis zum Frühjahr 1951 unter sowjetischer Verwaltung blieb und erst dann der polnischen Verwaltung unterstellt wurde. Der Ortsname Wussow wurde zu ''Osowo'' polonisiert. In den Jahren 1946 und 1957 wurde die angestammte Bevölkerung von der polnischen Administration [[Flucht und Vertreibung aus den deutschen Ostgebieten|vertrieben]], mit Ausnahme der auf dem Gut beschäftigten Deutschen. Diese siedelten, nachdem die sowjetische Verwaltung des Gutsbetriebs beendet war, in den 1950er Jahren allmählich nach Westdeutschland aus.

Das Dorf bildet heute einen Teil der Landgemeinde Kępice im [[Powiat Słupski]].

=== Demographie ===

{| class="wikitable"
|+ Bevölkerungsentwicklung bis 1945
|- class="hintergrundfarbe6"
! Jahr
! Einwohner
! Anmerkungen
|-
| 1925 || align="center" | 606 || darunter 801 Evangelische und fünf Katholiken<ref name=stuebs >Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft: ''[https://web.archive.org/web/20130921035842/http://gemeinde.wussow.kreis-rummelsburg.de/ Die Gemeinde Wussow im ehemaligen Kreis Rummelsburg in Pommern]'' (2011).
</ref>
|-
| 1933 || align="center" | 525 || <ref name="MR">{{Verwaltungsgeschichte.de|pfad=rummelsburg.html#ew39rumliwusso}}</ref>
|-
| 1939 || align="center" | 818 || <ref name="MR" />
|}

== Kirche ==
=== Dorfkirchen ===
Die Findlingskirche in Wussow, gebaut um 1500, wird bereits im Jahre 1580 als unansehnlich und baufällig beschrieben. 1637 vermacht Herzogin Anna von Croy der Kirche einen Kronleuchter aus Messingguss. 1711 erfolgt ein durchgreifender Umbau, und 1734 stiftet der Patron Oberstwachtmeister von [[Podewils]] der Kirche einen neuen Altar, eine Kanzel und eine Taufe. Gleichzeitig wird das Gotteshaus neu ausgemalt. – Das an der Kirche liegende Pfarrhaus wurde 1798 neu erbaut.

Die Dorfkirche in Beßwitz wurde im Jahre 1891 aus dem Privatbesitz der Frau Oberst Nelly von Zitzewitz erbaut.

Nach 1945 wurden die Kirchengebäude zugunsten der [[Römisch-katholische Kirche in Polen|Römisch-katholischen Kirche in Polen]] zwangsenteignet.

=== Kirchspiel bis 1945 ===
Das [[Kirchspiel]] Wussow gehörte bis 1945 zum [[Kirchenkreis]] Schlawe in der [[Kirchenprovinz Pommern]] der Evangelischen [[Kirche der Altpreußischen Union]]. Eingepfarrt waren die Dörfer [[Warcino|Varzin]], [[Kępice|Hammermühle]], [[Beßwitz]], [[Techlipp]], [[Mzdówo|Misdow]] und [[Wendisch Puddiger|Puddiger]]. Bestrebungen, die Kapellen Techlipp und [[Plocko|Plötzig]] wegen der abgelegenen Lage von Wussow zu trennen, wurden 1595 noch vom Herzog abgewiesen. Im Jahre 1631 dann kam Plötzig zur Parochie [[Przytocko|Pritzig]], und später wurde Techlipp eine selbständige Filialgemeinde von Wussow.

Im Jahre 1913 trennte man Beßwitz von Wussow ab und erhob es zu einer selbständigen [[Kirchengemeinde]], die dann aber auch Techlipp als Tochtergemeinde zugeordnet wurde. Das [[Kirchenpatronat]] hatte Graf von Bismarck-Varzin (allein wahlberechtigt) inne. Im Jahre 1940 zählte das Kirchspiel Wussow 4380 Gemeindeglieder. Der Bestand an Kirchenbüchern reichte bis 1760 zurück.<ref>[[Martin Wehrmann]]: ''Die Kirchenbücher in Pommern'', in: ''Baltische Studien'', Band 42, Stettin 1892, S. 201–280, insbesondere S. 274 ([https://www.google.de/books?id=cXVJxsYCJukC&pg=PA236 Google Books]).</ref>

Ds katholische Hirchspiel war in Rummelsburg i. Pom.

=== Kirchspiel seit 1946 ===
Die seit 1945 und Vertreibung der Einheimischen hier lebende polnische Dorfbevölkerung ist größtenteils römisch-katholisch und gehört der [[Römisch-katholische Kirche in Polen|Römisch-katholischen Kirche in Polen]] an.

Die wenigen hier lebenden evangelischen Kirchenglieder werden von der [[Evangelisch-Augsburgische Kirche in Polen|Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen]] betreut. Das zuständige Pfarramt ist das der [[Kreuzkirche (Słupsk)|Kreuzkirche]] in [[Słupsk]] (''Stolp'').

=== Pfarrer von der Reformation 1545 bis 1945 ===


=== Pfarrer von der Reformation bis 1945 ===
Seit Einführung der [[Reformation]] in [[Pommern]] waren folgende Geistliche
Seit Einführung der [[Reformation]] in [[Pommern]] waren folgende Geistliche
in der Pfarre Wussow tätig:
in der Pfarre Wussow tätig:
* 1. Michael Suse
* 1. Michael Suse
* 2. Titus Büsstrow, 1573-1592, auch Gatzke genannt
* 2. Titus Büsstrow, 1573–1592, auch Gatzke genannt
* 3. Johann Schipper oder Schiffer, 1593-1620
* 3. Johann Schipper oder Schiffer, 1593–1620
* 4. Johann Schipper oder Naukleus, 1621-1664 (Sohn von 3.)
* 4. Johann Schipper oder Naukleus, 1621–1664 (Sohn von 3.)
* 5. Andreas Pohlemann, 1665-1682
* 5. Andreas Pohlemann, 1665–1682
* 6. Carl Köslitz, 1683 (?)-1697
* 6. Carl Köslitz, 1683 (?)–1697
* 7. Georg Pontanus, 1698 (?)-1714
* 7. Georg Pontanus, 1698 (?)–1714
* 8. Johann Jeremias Heidenreich, 1714-1728
* 8. Johann Jeremias Heidenreich, 1714–1728
* 9. Jakob Bartholomäus Schütz, 1729-1745
* 9. Jakob Bartholomäus Schütz, 1729–1745
* 10. Martin Friedrich Schmidt, 1746-1754
* 10. Martin Friedrich Schmidt, 1746–1754
* 11. David Christlieb Frese, 1756-1761
* 11. David Christlieb Frese, 1756–1761
* 12. Johann Gottlieb Vangerow, 1762-1794
* 12. Johann Gottlieb Vangerow, 1762–1794
* 13. Johann Christian Gotthilf Marche, 1794-1842
* 13. Johann Christian Gotthilf Marche, 1794–1842
* 14. Franz Albin Christoph Mulert, 1843-1890
* 14. Franz Albin Christoph Mulert, 1843–1890
* 15. Friedrich Otto Schumann, 1890-1905
* 15. Friedrich Otto Schumann, 1890–1905
* 16. Friedrich Jäckel, 1905-1913
* 16. Friedrich Jäckel, 1905–1913
* 17. Johannes Rathke, 1913–1918 (während seines Einsatzes als Felddivisionspfarrer in Russland 1914–1918 übernahm sein Vater Reinhold Rathke, emeritierter Pfarrer, auf Bitten der Kirchenpatronin Gräfin von Bismarck-Varzin die Amtsgeschäfte)
* 17. Johannes Rathke, 1913-1918
* 18. NN., 1918-1921
* 18. NN., 1918–1921
* 19. Eugen Vogel, 1921-?
* 19. Eugen Vogel, 1921–?
* 20. NN. Schlagowsky, 1931-?
* 20. Erwin Schlagowsky, 1936–1937
* 21. Rudolf Knieß, 1939-1945
* 21. Rudolf Knieß, 1939–1945


Im Jahre 1894 wurde in Beßwitz ein Pfarrvikariat errichtet, das aber nicht lange bestand. Amtsinhaber waren:
Im Jahre 1894 wurde in Beßwitz ein Pfarrvikariat errichtet, das aber nicht lange bestand. Amtsinhaber waren:
* 1. Malte Leo Franz Karitzky, 1894-1896
* 1. Malte Leo Franz Karitzky, 1894–1896
* 2. Gerhard Rudolf Wilhelm Robert Friedemann, 1896
* 2. Gerhard Rudolf Wilhelm Robert Friedemann, 1896

=== Kirchen ===
* Wussow: Die Findlingskirche, gebaut um 1500, wird bereits im Jahre 1580 als unansehnlich und baufällig beschrieben. 1637 nvermacht Herzogin Anna von Croy der Kirche einen Kronleuchter aus Messingguss. 1711 erfolgt ein durchgreifender Umbau, und 1734 stiftet der Patron Oberstwachtmeister von [[Podewils]] der Kirche einen neuen Altar, eine Kanzel und eine Taufe. Gleichzeitig wird das Gotteshaus neu ausgemalt. - Das an der Kirche liegende Pfarrhaus wurde 1798 neu erbaut.
* Beßwitz: Die Dorfkirche wurde im Jahre 1891 aus dem Privatbesitz der Frau Oberst Nelly von Zitzewitz erbaut.


== Schule ==
== Schule ==
Die Wussower Dorfschule wurde 1707 eingerichtet. Im Jahre 1937 waren 2 Lehrerstellen vorhanden bei einer Schülerzahl von 84 Kindern. An der Schule wurde übrigens noch nach 1945 deutschsprachiger Unterricht
errteilt, bis dieser - mangels Kinder - Anfang der 50-ger Jahre aufgegeben wurde.


=== Lehrer 1707 bis 1945 ===
=== Schule 1707 bis 1945 ===

Die Wussower Dorfschule wurde 1707 eingerichtet. Im Jahre 1937 waren bei einer Schülerzahl von 84 Kindern zwei Lehrerstellen vorhanden.

Als Lehrer waren in Wussow tätig:
Als Lehrer waren in Wussow tätig:
* 1. Martin Selke, um 1707
* Martin Selke, um 1707
* 2. Christian Gottlieb Selke, bis 9.3.1757
* Christian Gottlieb Selke, bis 9. März 1757
* 3. Johann Friedrich Nemitz, 1757-1771
* Johann Friedrich Nemitz, 1757–1771
* 4. Adam Joachim Nemitz, 1771-1802
* Adam Joachim Nemitz, 1771–1802
* 5. Johann Gottlieb Nemitz, 1802-1839
* Johann Gottlieb Nemitz, 1802–1839
* 6. Karl Witte, 1839-1887
* Karl Friedrich Witte, 1839–1887
* 7. Karl Rhode, 1873-1920
* Karl Rhode, 1887–1920
* 8. Hermann Kalies, 1920-1932
* Hermann Kalies, 1920–1932
* Wilhelm Petsch, 1923–1934
* 9. Willi Schmidt, 1932-1945
* Otto Räuber, 1934–1937
* Willi Schmidt, 1932–1945
* Martha Schulz, 1937–1938
* Werner Barkow, 1938–?
* Traute Zedler, ?–1945

=== Deutschsprachige Schule 1952 bis 1958 ===

Die deutschen Kinder, deren Eltern nach 1945 in Wussow verblieben waren, hatten bis 1952 keinen Schulunterricht. Erst 1952 richtete der polnische Staat für sie eine deutschsprachige Schule ein. Auf dieser wurden deutsche Kinder aus Wussow sowie aus [[Warcino|Varzin]] und [[Podgóry|Puddiger]] unterrichtet. Da in den 1950er Jahren immer mehr zunächst noch verbliebene Deutsche aussiedelten, sank die Schülerzahl, bis die Schule schließlich 1958 geschlossen wurde.

Als Lehrer waren in Wussow tätig:
* Gertrud Strehlow, 1952–1958.
* Christel Janke, 1952–1958.

== Verkehr ==
Zum Ort führt eine Nebenstraße zwischen [[Sławno]] (''Schlawe'') und [[Miastko]] (''Rummelsburg'').

Bahnstation von Wussow war von 1921 bis 1945 [[Podgóry|(Wendisch) Puddiger]] (Podgóry) an der Reichsbahnstrecke Nr. 111m [[Bahnstrecke Grzmiąca–Korzybie|Schivelbein (Świdwin)–Gramenz (Grzmiąca)–Zollbrück i. Pom. (Korzybie)]]. Heute besteht Bahnanschluss über [[Kępice]] (''Hammermühle'') an der [[Bahnstrecke Piła–Ustka|Bahnlinie von Piła (''Schneidemühl'') nach Ustka (''Stolpmünde'')]].

== Persönlichkeit des Ortes ==
* [[Theodor Jaeckel|Theodor Jäckel]] (* 16. September 1908 in Wussow), deutscher evangelischer Theologe und Japan-Missionar, Sohn des Wussower Pfarrers Friedrich Jäckel


== Literatur ==
== Literatur ==
* ''Wussow, Dorf und Rittergut, links der Wipper, Kreis Rummelsburg, Regierungsbezirk Köslin, Provinz Pommern''. In: ''Meyers Gazetteer'', mit Eintrag aus ''Meyers Orts- und Verkehrslexikon'', Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Wussow ([https://www.meyersgaz.org/place/21204001 meyersgaz.org]).
* Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich auf Grund der Volkszählung 1939, hg. vom Statistischen Reichsamt, Berlin, 2. Auflage, 1941
* [[Ludwig Wilhelm Brüggemann]]: ''Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern''. Teil II, Band 2: ''Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Cößlin gehörigen Hinterpommerschen Kreise''. Stettin 1784, [http://books.google.de/books?id=uwk_AAAAcAAJ&pg=PA814 S. 814–815, Nr. 81], [http://books.google.de/books?id=uwk_AAAAcAAJ&pg=PA868 S. 868–870, Nr. 15. ] und [http://books.google.de/books?id=uwk_AAAAcAAJ&pg=PA896 S. 896, Nr. 88. ]
*Buske, Norbert, Pommersche Kirchengeschichte in Daten, Schwerin, 2001/2003 - ISBN 3-935749-17-1
* P. Ellerholz: ''Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reich'', Band I: ''Provinz Pommern'', Nicolai, Berlin 1884, S. 68–69 ([https://www.google.de/books?id=YiqtX9-DJUUC&pg=PA68 Google Books]).
* Die Evangelischen Geistlichen Pommerns von der Reformation bis zur Gegenwart, 2. Teil: Der Regierungsbezirk Köslin, bearb. v. Ernst Müller, Stettin, 1912
* ''Pommersches Güter-Adressbuch'', Friedrich Nagel (Paul Niekammer), Stettin 1892, S. 140–141 ([https://www.google.de/books?id=_MXGwYhfYdEC&pg=PA140 Google Books]).
*Glaeser-Swantow, Hans, Das Evangelische Pommern, 2. Teil: Behörden, Kirchen, Pfarrstellen, Geistliche, Anstalten und Vereine, Stettin, 1940
* Gohrbrandt, Emil, Ortsgeschichte; in: Der Kreis Rummelsburg. Ein Heimatbuch, Hg. v. Kreisausschuß des Kreises Rummelsburg im Jahre 1938, neu hg. v. Heimatkreisausschuß Rummelsburg, Hamburg, 1979, S. 523-553
* ''Der Kreis Rummelsburg Ein Heimatbuch'' (Kreisausschuss des Kreises Rummelsburg, Hrsg.), Pommerscher Buchversand, Hamburg 1979.
* [[Norbert Buske]]: ''Pommersche Kirchengeschichte in Daten''. Helms Verlag, Schwerin 2003, ISBN 3-935749-17-1.
* Hinz, Johannes, Pommern. Wegweiser durch ein unvergessenes Land, Ausgburg, 1996 - ISBN 3-86047-181-3
* Hans Glaeser-Swantow: ''Das Evangelische Pommern. 2. Teil: Behörden, Kirchen, Pfarrstellen, Geistliche, Anstalten und Vereine.'' Stettin 1940.
* Tribbensee, Friedrich, Schulwesen; in: Der Kreis Rummelsburg (wie oben), S. 523-553
* Emil Gohrbrandt: ''Ortsgeschichte''. In: ''Der Kreis Rummelsburg. Ein Heimatbuch.'' Pommerscher Buchversand, Hamburg 1979, S. 225–226.
* [[Johannes Hinz]]: ''Pommern. Wegweiser durch ein unvergessenes Land.'' Flechsig-Buchvertrieb, Würzburg 2002, ISBN 3-88189-439-X, S. 424.
* Hans-Ulrich Kuchenbäcker: ''Der Kreis Rummelsburg. Ein Schicksalsbuch.'' Pommerscher Zentralverband, Lübeck 1985, S. 284–288.
* Ernst Müller: ''Die Evangelischen Geistlichen Pommerns von der Reformation bis zur Gegenwart. 2. Teil: Der Regierungsbezirk Köslin.'' Stettin 1912.
* Friedrich Tribbensee: ''Schulwesen''. In: ''Der Kreis Rummelsburg. Ein Heimatbuch.'' Pommerscher Buchversand, Hamburg 1979, S. 523–553.


== Weblinks ==
* [http://www.territorial.de/pommern/rummelsb/varzin.htm ''Amtsbezirk Varzin'' (Territorial.de)]
* [https://web.archive.org/web/20130921035842/http://gemeinde.wussow.kreis-rummelsburg.de/ ''Die Gemeinde Wussow im ehemaligen Kreis Rummelsburg in Pommern'' (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)]
* [https://www.rummelsburg.de/gemeinden/wussow/index.htm ''Wussow'' (Heimatkreis Rummelsburg in Pommern)]


== Einzelnachweise ==
<references />


[[Kategorie:Ort in Pommern]]
[[Kategorie:Ort der Woiwodschaft Pommern]]
[[Kategorie:Ort der Woiwodschaft Pommern]]
[[Kategorie:Gmina Kępice]]

Aktuelle Version vom 10. Mai 2025, 12:04 Uhr

Osowo
?
Osowo (Polen)
Osowo (Polen)
Osowo
Basisdaten
Staat: Polen Polen

Woiwodschaft: Pommern
Powiat: Słupsk
Gmina: Kępice
Geographische Lage: 54° 13′ N, 16° 48′ OKoordinaten: 54° 13′ 0″ N, 16° 48′ 0″ O
Einwohner: 347 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 77-230 Kępice
Telefonvorwahl: (+48) 59
Kfz-Kennzeichen: GSL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: (Sławno–) Nowy ŻytnikDretyń (– Miastko)
Eisenbahn: Bahnstrecke Piła–Ustka
Bahnstation: Kępice (6 km)
Nächster int. Flughafen: Danzig

Osowo (deutsch Wussow, früher auch Wusow) ist ein Dorf in der Landgemeinde Kępice (Hammermühle) im Powiat Słupski (Powiat Stolp) der polnischen Woiwodschaft Pommern.

Geographische Lage

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Das Dorf liegt in Hinterpommern, etwa 26 Kilometer nordnordwestlich von Miastko (Rummelsburg i. Pom.) und zehn Kilometer südwestlich von Kępice (Hammermühle).

Wussow, nordnordwestlich von Rummelsburg sowie zwischen den Dörfern Wendisch Puddiger und Varzin, auf einer Landkarte von 1915
Wussow (Wusow), nordnordwestlich vom Rummelsburg sowie zwischen den Dörfern Wendisch Puddiger (Wend. Puddiger) und Varzin, auf einer Landkarte von 1910

Das Dorf Wussow war alter Besitz der Familie von Lettow sowie kirchlicher Mittelpunkt des Siedlungsgebietes westlich der Wipper (Wieprza). Hatte der Ort einst 20 Hufen, 20 Bauern und 1 Kossäten, so verringerte sich die Zahl – vor allem bedingt durch den Dreißigjährigen Krieg – auf nur 7 Höfe im Jahre 1685. Im Jahre 1823 werden nur noch 6 Bauern gezählt.

Am 28. März 1878 wurde der Ort aus dem Kreis Schlawe in den Kreis Rummelsburg eingegliedert.

Am 1. Dezember 1913 wurden auf der 305 Hektar großen Gemarkungsfläche der Landgemeinde Wussow 33 viehhaltende Haushaltungen gezählt und auf dem 918 Hektar umfassenden Rittergut Wussow 25 viehhaltene Haushaltungen.[2]

Am 1. April 1927 hatte das Gut Wussow eine Flächengröße von 918 Hektar, und am 16. Juni 1925 hatte der Gutsbezirk 167 Einwohner. Zu den gleichen Zeiten hatte das Gut Chorow eine Flächengröße von 950 Hektar und 202 Einwohner.[3] Am 30. September 1928 wurden die Gutsbezirke Wussow und Chorow in die Landgemeinde Wussow eingegliedert.[4]

Anfang der 1930er Jahre hatte die Landgemeinde Wussow eine Flächengröße von 21,7 km². Innerhalb der Gemeindegrenzen standen zusammen 49 bewohnte Wohnhäuser an acht verschiedenen Wohnplätzen:[5]

  1. Chausseehaus Wussow
  2. Chorow
  3. Kalkofen Wussow
  4. Neu Chorow
  5. Primkaten
  6. Rotherkaten
  7. Wussow
  8. Ziegelei Wussow

Um 1935 hatte Wussow u. a. einen Gasthof, ein Dachdeckengeschäft, einen Gemischtwarenladen und drei Schmieden.[6] Im Jahr 1939 hatte die Landgemeinde 822 Einwohner.[7]

Die Landgemeinde Wussow gehörte im Jahr 1945 zum Landkreis Rummelsburg im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs und war dem Amtsbezirk Varzin zugeordnet. Das Standesamt befand sich in Wussow.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Wussow am 3. und 4. März 1945 angesichts der nahenden Front von den Bewohnern zunächst geräumt. Die Rote Armee besetzte Wussow um den 5. und 6. März 1945. Die Flüchtlingstrecks des Dorfes wurden am 9. März 1945 von der Roten Armee überrollt und aufgelöst. Die Sowjets verschleppten 13 Männer und 18 Frauen und Mädchen nach Graudenz (Grudziądz), davon 5 Männer und 5 Frauen und Mädchen weiter in die Sowjetunion. Die übrigen geflüchteten Bewohner kehrten in das Dorf zurück.

Wussow wurde im September 1945 zusammen mit ganz Hinterpommern von der Sowjetunion der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen, mit Ausnahme des Gutsbetriebs, der bis zum Frühjahr 1951 unter sowjetischer Verwaltung blieb und erst dann der polnischen Verwaltung unterstellt wurde. Der Ortsname Wussow wurde zu Osowo polonisiert. In den Jahren 1946 und 1957 wurde die angestammte Bevölkerung von der polnischen Administration vertrieben, mit Ausnahme der auf dem Gut beschäftigten Deutschen. Diese siedelten, nachdem die sowjetische Verwaltung des Gutsbetriebs beendet war, in den 1950er Jahren allmählich nach Westdeutschland aus.

Das Dorf bildet heute einen Teil der Landgemeinde Kępice im Powiat Słupski.

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1925 606 darunter 801 Evangelische und fünf Katholiken[5]
1933 525 [8]
1939 818 [8]

Die Findlingskirche in Wussow, gebaut um 1500, wird bereits im Jahre 1580 als unansehnlich und baufällig beschrieben. 1637 vermacht Herzogin Anna von Croy der Kirche einen Kronleuchter aus Messingguss. 1711 erfolgt ein durchgreifender Umbau, und 1734 stiftet der Patron Oberstwachtmeister von Podewils der Kirche einen neuen Altar, eine Kanzel und eine Taufe. Gleichzeitig wird das Gotteshaus neu ausgemalt. – Das an der Kirche liegende Pfarrhaus wurde 1798 neu erbaut.

Die Dorfkirche in Beßwitz wurde im Jahre 1891 aus dem Privatbesitz der Frau Oberst Nelly von Zitzewitz erbaut.

Nach 1945 wurden die Kirchengebäude zugunsten der Römisch-katholischen Kirche in Polen zwangsenteignet.

Kirchspiel bis 1945

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Das Kirchspiel Wussow gehörte bis 1945 zum Kirchenkreis Schlawe in der Kirchenprovinz Pommern der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union. Eingepfarrt waren die Dörfer Varzin, Hammermühle, Beßwitz, Techlipp, Misdow und Puddiger. Bestrebungen, die Kapellen Techlipp und Plötzig wegen der abgelegenen Lage von Wussow zu trennen, wurden 1595 noch vom Herzog abgewiesen. Im Jahre 1631 dann kam Plötzig zur Parochie Pritzig, und später wurde Techlipp eine selbständige Filialgemeinde von Wussow.

Im Jahre 1913 trennte man Beßwitz von Wussow ab und erhob es zu einer selbständigen Kirchengemeinde, die dann aber auch Techlipp als Tochtergemeinde zugeordnet wurde. Das Kirchenpatronat hatte Graf von Bismarck-Varzin (allein wahlberechtigt) inne. Im Jahre 1940 zählte das Kirchspiel Wussow 4380 Gemeindeglieder. Der Bestand an Kirchenbüchern reichte bis 1760 zurück.[9]

Ds katholische Hirchspiel war in Rummelsburg i. Pom.

Kirchspiel seit 1946

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Die seit 1945 und Vertreibung der Einheimischen hier lebende polnische Dorfbevölkerung ist größtenteils römisch-katholisch und gehört der Römisch-katholischen Kirche in Polen an.

Die wenigen hier lebenden evangelischen Kirchenglieder werden von der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen betreut. Das zuständige Pfarramt ist das der Kreuzkirche in Słupsk (Stolp).

Pfarrer von der Reformation 1545 bis 1945

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Seit Einführung der Reformation in Pommern waren folgende Geistliche in der Pfarre Wussow tätig:

  • 1. Michael Suse
  • 2. Titus Büsstrow, 1573–1592, auch Gatzke genannt
  • 3. Johann Schipper oder Schiffer, 1593–1620
  • 4. Johann Schipper oder Naukleus, 1621–1664 (Sohn von 3.)
  • 5. Andreas Pohlemann, 1665–1682
  • 6. Carl Köslitz, 1683 (?)–1697
  • 7. Georg Pontanus, 1698 (?)–1714
  • 8. Johann Jeremias Heidenreich, 1714–1728
  • 9. Jakob Bartholomäus Schütz, 1729–1745
  • 10. Martin Friedrich Schmidt, 1746–1754
  • 11. David Christlieb Frese, 1756–1761
  • 12. Johann Gottlieb Vangerow, 1762–1794
  • 13. Johann Christian Gotthilf Marche, 1794–1842
  • 14. Franz Albin Christoph Mulert, 1843–1890
  • 15. Friedrich Otto Schumann, 1890–1905
  • 16. Friedrich Jäckel, 1905–1913
  • 17. Johannes Rathke, 1913–1918 (während seines Einsatzes als Felddivisionspfarrer in Russland 1914–1918 übernahm sein Vater Reinhold Rathke, emeritierter Pfarrer, auf Bitten der Kirchenpatronin Gräfin von Bismarck-Varzin die Amtsgeschäfte)
  • 18. NN., 1918–1921
  • 19. Eugen Vogel, 1921–?
  • 20. Erwin Schlagowsky, 1936–1937
  • 21. Rudolf Knieß, 1939–1945

Im Jahre 1894 wurde in Beßwitz ein Pfarrvikariat errichtet, das aber nicht lange bestand. Amtsinhaber waren:

  • 1. Malte Leo Franz Karitzky, 1894–1896
  • 2. Gerhard Rudolf Wilhelm Robert Friedemann, 1896

Schule 1707 bis 1945

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Die Wussower Dorfschule wurde 1707 eingerichtet. Im Jahre 1937 waren bei einer Schülerzahl von 84 Kindern zwei Lehrerstellen vorhanden.

Als Lehrer waren in Wussow tätig:

  • Martin Selke, um 1707
  • Christian Gottlieb Selke, bis 9. März 1757
  • Johann Friedrich Nemitz, 1757–1771
  • Adam Joachim Nemitz, 1771–1802
  • Johann Gottlieb Nemitz, 1802–1839
  • Karl Friedrich Witte, 1839–1887
  • Karl Rhode, 1887–1920
  • Hermann Kalies, 1920–1932
  • Wilhelm Petsch, 1923–1934
  • Otto Räuber, 1934–1937
  • Willi Schmidt, 1932–1945
  • Martha Schulz, 1937–1938
  • Werner Barkow, 1938–?
  • Traute Zedler, ?–1945

Deutschsprachige Schule 1952 bis 1958

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Die deutschen Kinder, deren Eltern nach 1945 in Wussow verblieben waren, hatten bis 1952 keinen Schulunterricht. Erst 1952 richtete der polnische Staat für sie eine deutschsprachige Schule ein. Auf dieser wurden deutsche Kinder aus Wussow sowie aus Varzin und Puddiger unterrichtet. Da in den 1950er Jahren immer mehr zunächst noch verbliebene Deutsche aussiedelten, sank die Schülerzahl, bis die Schule schließlich 1958 geschlossen wurde.

Als Lehrer waren in Wussow tätig:

  • Gertrud Strehlow, 1952–1958.
  • Christel Janke, 1952–1958.

Zum Ort führt eine Nebenstraße zwischen Sławno (Schlawe) und Miastko (Rummelsburg).

Bahnstation von Wussow war von 1921 bis 1945 (Wendisch) Puddiger (Podgóry) an der Reichsbahnstrecke Nr. 111m Schivelbein (Świdwin)–Gramenz (Grzmiąca)–Zollbrück i. Pom. (Korzybie). Heute besteht Bahnanschluss über Kępice (Hammermühle) an der Bahnlinie von Piła (Schneidemühl) nach Ustka (Stolpmünde).

Persönlichkeit des Ortes

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  • Theodor Jäckel (* 16. September 1908 in Wussow), deutscher evangelischer Theologe und Japan-Missionar, Sohn des Wussower Pfarrers Friedrich Jäckel
  • Wussow, Dorf und Rittergut, links der Wipper, Kreis Rummelsburg, Regierungsbezirk Köslin, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Wussow (meyersgaz.org).
  • Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. Teil II, Band 2: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Cößlin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 814–815, Nr. 81, S. 868–870, Nr. 15. und S. 896, Nr. 88.
  • P. Ellerholz: Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reich, Band I: Provinz Pommern, Nicolai, Berlin 1884, S. 68–69 (Google Books).
  • Pommersches Güter-Adressbuch, Friedrich Nagel (Paul Niekammer), Stettin 1892, S. 140–141 (Google Books).
  • Der Kreis Rummelsburg – Ein Heimatbuch (Kreisausschuss des Kreises Rummelsburg, Hrsg.), Pommerscher Buchversand, Hamburg 1979.
  • Norbert Buske: Pommersche Kirchengeschichte in Daten. Helms Verlag, Schwerin 2003, ISBN 3-935749-17-1.
  • Hans Glaeser-Swantow: Das Evangelische Pommern. 2. Teil: Behörden, Kirchen, Pfarrstellen, Geistliche, Anstalten und Vereine. Stettin 1940.
  • Emil Gohrbrandt: Ortsgeschichte. In: Der Kreis Rummelsburg. Ein Heimatbuch. Pommerscher Buchversand, Hamburg 1979, S. 225–226.
  • Johannes Hinz: Pommern. Wegweiser durch ein unvergessenes Land. Flechsig-Buchvertrieb, Würzburg 2002, ISBN 3-88189-439-X, S. 424.
  • Hans-Ulrich Kuchenbäcker: Der Kreis Rummelsburg. Ein Schicksalsbuch. Pommerscher Zentralverband, Lübeck 1985, S. 284–288.
  • Ernst Müller: Die Evangelischen Geistlichen Pommerns von der Reformation bis zur Gegenwart. 2. Teil: Der Regierungsbezirk Köslin. Stettin 1912.
  • Friedrich Tribbensee: Schulwesen. In: Der Kreis Rummelsburg. Ein Heimatbuch. Pommerscher Buchversand, Hamburg 1979, S. 523–553.

Einzelnachweise

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  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 19. Februar 2018
  2. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon über den Viehstand und den Obstbau für den Preußischen Staat, Heft 4: Provinz Pommern, Berlin 1915, 2. Regierungsbezirk Köslin, 23. Kreis Rummelsburg, S. 114–115, Ziffer 62 (Google Books), und S. 118–119, Ziffer 123 (Google Books).
  3. Kurt Albrecht: Die preußischen Gutsbezirke, in: Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, 67. Jahrgang, Berlin 1927, S. 344–477, insbesondere S. 399, Ziffer 9 und Ziffer 60 (Google Books).
  4. Amtsbezirk Varzin (Territorial.de)
  5. a b Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft: Die Gemeinde Wussow im ehemaligen Kreis Rummelsburg in Pommern (2011).
  6. Klockhaus' kaufmännisches Handels- und Gewerbe-Adressbuch des Deutschen Reichs, Band 1 A, Berlin 1935, S. 1184 (Google Books).
  7. Michael Rademacher: Provinz Pommern – Landkreis Rummelsburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. a b Michael Rademacher: Rummelsburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  9. Martin Wehrmann: Die Kirchenbücher in Pommern, in: Baltische Studien, Band 42, Stettin 1892, S. 201–280, insbesondere S. 274 (Google Books).