„Kiel“ – Versionsunterschied
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{{Begriffsklärungshinweis}} |
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''Dieser Artikel befasst sich mit der Stadt Kiel. Weiteres siehe:'' [[Kiel (Begriffsklärung)]]. |
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{{Infobox Gemeinde in Deutschland |
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| Art = Stadt |
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| Wappen = DEU Kiel (Alt.) COA.svg |
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| Breitengrad = 54.32321 |
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| Längengrad = 10.14019 |
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| Karte = |
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| Lageplan = Schleswig-Holstein KI.svg |
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| Lageplanbeschreibung = Lage der Stadt Kiel in Schleswig-Holstein |
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| Bundesland = Schleswig-Holstein |
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| Kreis = |
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| Höhe = 5 |
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| PLZ = 24103–24118,<br />24143–24149, 24159 |
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| Vorwahl = 0431 |
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| Gemeindeschlüssel = 01002000 |
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| NUTS = DEF02 |
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| LOCODE = DE KEL |
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| Gliederung = 18 Ortsbezirke mit 30 Stadtteilen |
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| Adresse = Fleethörn 9<br />24103 Kiel |
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| Website = [https://www.kiel.de/ www.kiel.de] |
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| Bürgermeister = [[Ulf Kämpfer]]<ref name="kiel.de">{{Webarchiv |url=http://kiel.de/rathaus/wahlen/obwahl_2014/ergebnisse.php |text=''OB-Wahl 2014. Gesamtergebnis'' |wayback=20140323211509}} Website der Stadt Kiel, abgerufen am 23. März 2014.</ref> |
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| Bürgermeistertitel = Oberbürgermeister |
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| Partei = SPD |
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}} |
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[[Datei:Kiel map.png|mini|hochkant|Topographische Karte Kiels.]] |
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[[Datei:Kiel Luftaufnahme 02.jpg|mini|Luftbild über Kiel und die [[Kieler Förde]]. Links das Westufer, rechts das Ostufer, im Hintergrund die [[Kieler Bucht]]. Blick in Richtung Norden. Aufnahme 2009.]] |
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[[Datei:Satelitenbild SH HH.jpg|mini|[[Schleswig-Holstein]] mit der [[Kieler Förde]] an der [[Ostsee]]küste.]] |
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[[Datei:Kiel Rathaus 0336.jpg|mini|[[Wahrzeichen]] Kiels: der markante [[Kieler Rathaus]]turm; links davor das [[Opernhaus Kiel]]. Blick vom Lorentzendamm Richtung Süden über den [[Kleiner Kiel|Kleinen Kiel]], 2008.]] |
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[[Datei:Kiel Förde Luftaufnahme Moorteichwiese.jpg|mini|Blick über die Kieler Innenstadt.]] |
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[[Datei:Logo-kiel-sailing-city.svg|mini|''Kiel Sailing City'': Das [[Stadtmarketing|Vermarktungslogo]] der Landeshauptstadt Kiel.]] |
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'''Kiel''' ist die [[Landeshauptstadt (Deutschland)|Landeshauptstadt]] [[Schleswig-Holstein]]s. Mit {{EWZ|DE-SH|01002000}} Einwohnern ({{EWD|DE-SH}}) ist sie [[Liste der größten Städte in Schleswig-Holstein|dessen bevölkerungsreichste Stadt]]. Als ''Holstenstadt tom Kyle'' im 13. Jahrhundert gegründet, wurde sie im Jahr 1900 zur [[Großstadt]]. Heute ist Kiel die nördlichste Großstadt [[Deutschland]]s und gehört zu den [[Liste der Großstädte in Deutschland|30 größten Städten Deutschlands]]. Die Stadt ist [[Kreisfreie Stadt|kreisfrei]] und bildet das Zentrum der Kiel-Region. |
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Kiel liegt an der [[Ostsee]] ([[Kieler Förde]]) und ist Endpunkt der meistbefahrenen künstlichen [[Wasserstraße]] der Welt, des international ''Kiel Canal'' genannten [[Nord-Ostsee-Kanal]]s. Kiel ist traditionell ein bedeutender [[#Marinehafen Kiel|Marinestützpunkt]]. Bekannt ist die Stadt durch die [[Kieler Woche]], durch den Handballverein [[THW Kiel]], den Fußballverein [[Holstein Kiel]] und durch die kulinarische Spezialität [[Kieler Sprotte]]n. |
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Von [[#Wirtschaft|wirtschaftlicher Bedeutung]] sind neben dem [[Wirtschaftssektor#Tertiärsektor (Dienstleistungssektor)|Dienstleistungssektor]] die größte deutsche Werft [[ThyssenKrupp Marine Systems]] und der Kieler Ostseehafen mit den Fähren nach [[Skandinavien]] und ins [[Baltikum]]. Kiel ist Sitz dreier Hochschulen: der [[Christian-Albrechts-Universität zu Kiel|Christian-Albrechts-Universität]], der [[Fachhochschule Kiel]] sowie der [[Muthesius Kunsthochschule]]. |
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== Geografie == |
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=== Lage === |
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Die [[Regiopole]] Kiel erstreckt sich [[hufeisen]]förmig um den Naturhafen [[Kieler Förde]], der ein wichtiger [[Seehafen]] an der Ostsee ist. Der nördlichste Kieler Stadtteil, [[Kiel-Schilksee|Schilksee]], liegt an der offenen Ostsee. Durch Kiel verläuft die [[Wasserscheide]] zwischen [[Nordsee]] und Ostsee. Der Fluss [[Eider]], der in die Nordsee mündet, berührt ebenso wie die [[Schwentine]] das Stadtgebiet, am Ende des [[Nord-Ostsee-Kanal]]s im Stadtteil [[Kiel-Holtenau]] liegen die [[Schleuse]]n zur Förde hin. Die Umgebung Kiels ist von [[Moräne]]nhügeln geprägt und geht im Südosten in die [[Holsteinische Schweiz]] über. |
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=== Nachbargemeinden === |
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Folgende Gemeinden grenzen an die Stadt Kiel (aufgezählt werden sie im Uhrzeigersinn, beginnend im Nordosten an der Ostküste der Kieler [[Förde]]): |
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[[Kreis Plön]]: [[Mönkeberg]], [[Schönkirchen]], [[Schwentinental]], [[Pohnsdorf]], [[Honigsee]] und [[Boksee]] |
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[[Kreis Rendsburg-Eckernförde]]: [[Flintbek]], [[Molfsee]], [[Mielkendorf]], [[Melsdorf]], [[Ottendorf (bei Kiel)|Ottendorf]], [[Kronshagen]], [[Neuwittenbek]], [[Felm]], [[Altenholz]], [[Dänischenhagen]] und [[Strande]] |
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Im Ballungsraum Kiel ([[Agglomeration]]) leben rund 325.000 Menschen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.citypopulation.de/de/germany/agglo/ |titel=Urbane Agglomerationen (Deutschland): & Urbane Agglomerationen – Einwohnerzahlen, Grafiken und Karte |abruf=2020-08-21}}</ref> |
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=== Stadtgliederung === |
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Das Stadtgebiet Kiels ist heute in 30 Stadtteile eingeteilt. Meist bilden ein oder mehrere Stadtteile zusammen einen der insgesamt 18 Ortsteile mit je einem [[Ortsbeirat]]. Diese Gremien werden von der Ratsversammlung ([[Gemeinderat]]) der Gesamtstadt nach jeder Kommunalwahl neu bestimmt und sind zu wichtigen den Ortsteil betreffenden Angelegenheiten zu hören. Sie können Anträge, die den Stadtteil betreffen, an die Ratsversammlung stellen, damit diese dort beraten oder beschlossen werden. |
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Die Ortsteile mit ihnen zugeordneten Stadtteilen und deren amtlicher Nummer: |
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[[Datei:Kiel subdivisions.svg|mini|Stadtteile 1 bis 30 (schwarz umrandet) und Ortsbeiratsbezirke (farbig)]] |
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[[Datei:KielerStadtzentrumLuftaufnahme.jpg|mini|Blick auf das Stadtzentrum Kiels in Richtung Südwesten im Morgenlicht, Luftaufnahme 2003 |
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Durch Anklicken des Bildes erscheinen Bilderläuterungen. <!------ |
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Der Stadtkern Kiels wird im Osten (Vordergrund) durch die [[Kieler Förde|Innenförde]] begrenzt, nach Westen hin durch den überbrückten zweiflächigen [[Kleiner Kiel|Kleinen Kiel]]. Diese Wasserfläche bildete in ihrem weiteren südöstlichen Verlauf in Verbindung mit dem am linken Bildrand erkennbaren dreieckförmigen ''[[Kieler Bootshafen|Alten Bootshafen]]'' einen natürlichen Schutz zum Süden hin. Diese ursprüngliche Gewässerverbindung mit dem Hafen ist verrohrt und zur Flächengewinnung zugeschüttet worden. Zu erkennen sind im Uhrzeigersinn am linken Bildrand der [[Kieler Bootshafen|Alte Bootshafen]], rechts daran anschließend der Berliner Platz, der von der [[Holstenstraße (Kiel)|Holstenstraße]] – einer der ersten [[Fußgängerzone]]n Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg – in Nord-Süd-Richtung gequert wird. Westsüdwestlich (oberhalb <small>bezogen auf den Bildausschnitt und die Position des Betrachters</small>) des Berliner Platzes liegt die verglaste [[Sparkassen-Arena (Kiel)|Sparkassen-Arena]] (vormals Ostseehalle) mit dem rückwärtig anschließenden [[Exerzierplatz (Kiel)|Exerzierplatz]]. Am oberen Bildrand ist links von der Mitte der zweite große Stadtplatz Kiels zu erkennen, der Wilhelmplatz. Nördlich (rechts) der Sparkassen-Arena erhebt sich der [[Kieler Rathausturm]], der mit dem Rathaus, dem zum Wasser ausgerichteten Rathausplatz und dem anschließenden, rotbedachten [[Opernhaus Kiel]]s ein städtebaulich prägendes [[Gebäudeensemble]] bildet. Den nördlichen Abschluss des Stadtzentrums stellt in vorderer Bildmitte das [[Kieler Schloss]] mit integriertem Eckturm dar, südlich (links) davon die grüngedeckte Konzerthalle. Unmittelbar am Kai befindet sich das Schifffahrtsmuseum (Tonnendach) mit zugehörigen historischen Schiffen am Steg, südlich (links) schließt die [[Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek]] an. Im Stadtzentrum südwestlich (oberhalb) des Schifffahrtsmuseums erhebt sich am [[Alter Markt (Kiel)|Alten Markt]] der Turm der [[Nikolaikirche (Kiel)|Nikolaikirche]], die [[Hauptkirche]] Kiels und ältestes erhaltenes Gebäude der Stadt.-->]] |
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[[Datei:Center panorama IMG 4281 kiel.jpg|mini|Blick vom Hafen auf das westliche Altstadtufer mit Kaianlagen, Rathausturm (hinten), Nikolaikirche (Mitte), [[Landesbibliothek Schleswig-Holstein]] im Sartori & Berger-Speicher (vorn), [[Schifffahrtsmuseum Kiel|Schifffahrtsmuseum]] und Kieler Schloss (rechts). Durch Anklicken des Bildes erscheinen Bilderläuterungen.]] |
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<div style="position:relative;visibility:hidden">---Sidenote START---</div> |
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{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="1" style="float:right; empty-cells:show; margin-left:1em; margin-bottom:0,5em; background:#FFDEAD;" |
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* '''Mitte''' |
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! align="center" | Wappen |
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** 1 [[Altstadt (Kiel)|Altstadt]] |
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! align="center" | Karte |
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** 2 [[Vorstadt (Kiel)|Vorstadt]] |
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|----- bgcolor="#FFFFFF" |
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** 3 [[Kiel-Exerzierplatz|Exerzierplatz]] z. T. |
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| align="center"| [[Bild:Kiel wappen.png|Wappen von Kiel]] |
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** 4 [[Damperhof]] |
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| [[Bild:Karte_kiel_in_deutschland.png|Karte Kiel in Deutschland]] |
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** 11 [[Kiel-Südfriedhof|Südfriedhof]] z. T. |
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|----- bgcolor="#FFFFFF" |
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* '''Ravensberg/Brunswik/Düsternbrook''' |
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! colspan="2" align=center bgcolor="#FFDEAD" | '''Basisdaten''' |
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** 5 [[Brunswik (Kiel)|Brunswik]] |
|||
|----- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
** 6 [[Düsternbrook]] |
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| [[Bundesland]]: || [[Schleswig-Holstein]] |
|||
** 7 [[Kiel-Blücherplatz|Blücherplatz]] |
|||
|----- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
** 9 [[Kiel-Ravensberg|Ravensberg]] |
|||
| [[Landkreis|Kreis]]: || [[Kreisfreie Stadt]] |
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* '''Wik''' |
|||
|----- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
** 8 [[Kiel-Wik|Wik]] z. T. |
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| [[Fläche]]: || 114 [[Quadratkilometer|km²]] |
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* '''Schreventeich/Hasseldieksdamm''' |
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|----- bgcolor="#FFFFFF" |
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** 3 Exerzierplatz z. T. |
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| [[Einwohner]]: || 229.044 |
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** 10 [[Schreventeich]] |
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|----- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
** 11 Südfriedhof z. T. |
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| [[Bevölkerungsdichte]]: || 2.016 Einwohner/km² |
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** 15 [[Hasseldieksdamm]] |
|||
|----- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
* '''Gaarden''' |
|||
| [[Höhe]]: || 14 m ü. [[Normalnull|NN]] |
|||
** 11 Südfriedhof z. T. |
|||
|----- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
** 12 [[Gaarden-Ost]] |
|||
| [[Telefonvorwahl|Vorwahl]]: || 0431 |
|||
** 13 [[Gaarden-Süd und Kronsburg]] z. T. |
|||
|----- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
* '''Hassee/Vieburg''' |
|||
| [[Postleitzahl]]: || 24000-24159 (alte PLZ 2300) |
|||
** 11 Südfriedhof z. T. |
|||
|----- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
** 13 Gaarden-Süd und Kronsburg z. T. |
|||
| [[Geografische Lage]] (Rathausturm): |
|||
** 14 [[Hassee]] z. T. |
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| 10º 08' östlicher Länge,<br>54º 19' nördlicher Breite |
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* '''Ellerbek/Wellingdorf''' |
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|----- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
** 16 [[Kiel-Ellerbek|Ellerbek]] |
|||
| [[KFZ-Kennzeichen]]: || <code>KI</code> |
|||
** 17 [[Wellingdorf]] |
|||
|----- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
* '''Holtenau''' |
|||
| [[Amtlicher Gemeindeschlüssel]]: || 01 0 02 000 |
|||
** 18 [[Kiel-Holtenau|Holtenau]] z. T. |
|||
|----- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
* '''Pries-Friedrichsort''' |
|||
| Gliederung des Stadtgebiets: |
|||
** 18 Holtenau z. T. |
|||
| 18 Ortsbezirke <br>mit 30 Stadtteilen |
|||
** 19 [[Kiel-Pries|Pries]] |
|||
|----- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
** 20 [[Friedrichsort]] |
|||
| Adresse der Stadtverwaltung: |
|||
* '''Neumühlen-Dietrichsdorf/Oppendorf''' |
|||
| Andreas-Gayk-Straße 31<br>24103 Kiel |
|||
** 21 [[Neumühlen-Dietrichsdorf]] |
|||
|----- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
:: (mit [[Siedlung Oppendorf]]) |
|||
| Webseite: || [http://www.kiel.de www.kiel.de] |
|||
|----- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
* '''Elmschenhagen/Kroog''' |
|||
| E-Mail: || [mailto:rathaus@LHStadt.kiel.de rathaus@LHStadt.kiel.de] |
|||
** 22 [[Elmschenhagen]] (mit [[Kroog]]) |
|||
|----- |
|||
* '''Suchsdorf''' |
|||
! colspan="2" align="center" bgcolor="#FFDEAD" | Politik |
|||
** 8 Wik z. T. |
|||
|----- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
** 23 [[Suchsdorf]] z. T. |
|||
| [[Oberbürgermeister|Oberbürgermeisterin]]: |
|||
* '''[[Steenbek-Projensdorf]]''' |
|||
| [[Angelika Volquartz]] ([[CDU]]) |
|||
** 8 Wik z. T. |
|||
|----- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
** 23 Suchsdorf z. T. |
|||
| [[Stadtpräsident]]: |
|||
* '''Schilksee''' |
|||
| [[Arne Wulff|Dr. Arne Wulff]] ([[CDU]]) |
|||
** 24 [[Kiel-Schilksee|Schilksee]] |
|||
|----- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
* '''Mettenhof''' |
|||
| Regierende Parteien: || [[CDU]]/[[Bündnis 90/Die Grünen]] |
|||
** 25 [[Mettenhof]] |
|||
* '''Russee/Hammer/Demühlen''' |
|||
** 14 Hassee z. T. |
|||
** 26 [[Russee]] |
|||
* '''Meimersdorf/Moorsee''' |
|||
** 27 [[Meimersdorf]] |
|||
** 28 [[Moorsee]] |
|||
* '''Wellsee/Kronsburg/Rönne''' |
|||
** 13 Gaarden-Süd und Kronsburg z. T. |
|||
** 29 [[Kiel-Wellsee|Wellsee]] |
|||
** 30 [[Rönne (Kiel)|Rönne]] |
|||
=== Klima === |
|||
Kiel befindet sich in der [[Gemäßigte Zone|gemäßigten Klimazone]]. Der Sommer fällt normalerweise kühl bis mild aus, und der Winter ist maritim geprägt und für die nördliche Lage eher mild. Die größten Niederschlagsmengen fallen im Juli (79 mm). Im Vergleich zum bundesweiten Durchschnitt (790 mm) ist die jährliche Niederschlagsmenge mit 750 mm leicht unterdurchschnittlich.<ref>Siehe [[Zeitreihe der Niederschlagssummen in Deutschland seit 1881]]</ref> Die [[Jahresmitteltemperatur|Jahresdurchschnittstemperatur]] beträgt 9,5 °C. Der Temperaturrekord liegt bei 35,8 °C am 20. Juli 2022.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kn-online.de/schleswig-holstein/hitzerekord-in-schleswig-holstein-gebrochen-38-4-grad-in-grambek-35-8-grad-in-kiel-G3HDWLOQM6EY5ZAM3SUPUDH7KU.html |titel=Hitzerekord in Schleswig-Holstein gebrochen – und auch in Kiel gibt es einen Temperatur-Rekord |abruf=2022-07-21}}</ref>{{Klimatabelle |
|||
| QUELLE = https://de.climate-data.org/europa/deutschland/schleswig-holstein/kiel-127/ |
|||
| Ort = Kiel ({{Höhe|16|DE-NN}}) – Referenzzeitraum 1991–2021 |
|||
| hmjan = 3.5 |
|||
| hmfeb = 4.3 |
|||
| hmmär = 7.3 |
|||
| hmapr = 12.2 |
|||
| hmmai = 16.3 |
|||
| hmjun = 19.2 |
|||
| hmjul = 21.6 |
|||
| hmaug = 21 |
|||
| hmsep = 17.9 |
|||
| hmokt = 12.9 |
|||
| hmnov = 7.9 |
|||
| hmdez = 4.8 |
|||
| lmjan = -0.4 |
|||
| lmfeb = -0.4 |
|||
| lmmär = 0.9 |
|||
| lmapr = 4.3 |
|||
| lmmai = 8.3 |
|||
| lmjun = 11.6 |
|||
| lmjul = 14.1 |
|||
| lmaug = 14 |
|||
| lmsep = 11.6 |
|||
| lmokt = 8 |
|||
| lmnov = 4 |
|||
| lmdez = 1.2 |
|||
| avjan = 1.6 |
|||
| avfeb = 1.9 |
|||
| avmär = 4 |
|||
| avapr = 8.2 |
|||
| avmai = 12.5 |
|||
| avjun = 15.6 |
|||
| avjul = 17.9 |
|||
| avaug = 17.6 |
|||
| avsep = 14.7 |
|||
| avokt = 10.4 |
|||
| avnov = 6 |
|||
| avdez = 3 |
|||
| nbjan = 63 |
|||
| nbfeb = 50 |
|||
| nbmär = 54 |
|||
| nbapr = 48 |
|||
| nbmai = 62 |
|||
| nbjun = 73 |
|||
| nbjul = 79 |
|||
| nbaug = 78 |
|||
| nbsep = 63 |
|||
| nbokt = 61 |
|||
| nbnov = 57 |
|||
| nbdez = 62 |
|||
| shjan = 2.4 |
|||
| shfeb = 3.4 |
|||
| shmär = 4.9 |
|||
| shapr = 8.0 |
|||
| shmai = 9.5 |
|||
| shjun = 9.8 |
|||
| shjul = 10.0 |
|||
| shaug = 9.2 |
|||
| shsep = 6.9 |
|||
| shokt = 4.8 |
|||
| shnov = 3.1 |
|||
| shdez = 2.3 |
|||
| rdjan = 9 |
|||
| rdfeb = 8 |
|||
| rdmär = 8 |
|||
| rdapr = 8 |
|||
| rdmai = 8 |
|||
| rdjun = 9 |
|||
| rdjul = 10 |
|||
| rdaug = 10 |
|||
| rdsep = 8 |
|||
| rdokt = 9 |
|||
| rdnov = 9 |
|||
| rddez = 9 |
|||
| lfjan = 86 |
|||
| lffeb = 83 |
|||
| lfmär = 80 |
|||
| lfapr = 75 |
|||
| lfmai = 73 |
|||
| lfjun = 72 |
|||
| lfjul = 74 |
|||
| lfaug = 75 |
|||
| lfsep = 78 |
|||
| lfokt = 82 |
|||
| lfnov = 87 |
|||
| lfdez = 86 |
|||
}} |
|||
=== Pegel, Gezeiten, Hochwasser, Sturmflut, Niedrigwasser === |
|||
{| class="wikitable" |
|||
|+ Wasserstände in Kiel (Pegel Holtenau) |
|||
! Wasserstand !! Beschreibung !! zuletzt eingetreten/<br />überschritten !! Häufigkeit |
|||
|- |
|||
| +2,97 m || HHW<br>höchster Wasserstand || [[Ostseesturmhochwasser 1872|13. November 1872]] || |
|||
|- |
|||
| +2,27 m || HW100 || || alle 100 Jahre |
|||
|- |
|||
| +2,08 m || HW50 || || alle 50 Jahre |
|||
|- |
|||
| über +2,00 m || sehr schwere Sturmflut || 31. Dezember 1904 || alle 40 Jahre |
|||
|- |
|||
| +1,84 m || HW20 || 4. November 1995 (+1,96 m)<br />20. Oktober 2023 (+1,93 cm)<br />15. Februar 1979 (+1,90 m)<ref name="helmholtz">5 schwerste Sturmfluten seit 1955 laut [https://sturmflutmonitor.de/kiel/height/index.php.de Helmholtz-Zentrum Hereon]</ref> || alle 20 Jahre |
|||
|- |
|||
| +1,65 m || HW10 || 2. Januar 2019 (+1,67 m)<br /> 1. November 2006 (+1,74 m)<br />13. Januar 1987 (+1,72 m)<br />14. Januar 1960 (+1,76 m)<ref name="helmholtz" /> || alle 10 Jahre |
|||
|- |
|||
| über +1,50 m || schwere Sturmflut || || alle 6 Jahre |
|||
|- |
|||
| +1,45 m || HW5 || || alle 5 Jahre |
|||
|- |
|||
| +1,26 m || MHW, Mittleres (d. h. Durchschnitt der jährlich höchsten) Hochwasser im Bemessungszeitraum<br /> 1. November 2000 bis 31. Oktober 2010|| k. A. || |
|||
|- |
|||
| über +1,25 m || mittlere Sturmflut || k. A. || alle 2 Jahre |
|||
|- |
|||
| über +1 m || leichte Sturmflut || k. A. || jährlich |
|||
|- |
|||
| 0 m || MW, Mittlerer Wasserstand im Bemessungszeitraum 504 cm, PNP=NHN-4,997m<br />1. November 2000 bis 31. Oktober 2010<br />1. November 2010 bis 31. Oktober 2020|| k. A. || fast täglich |
|||
|- |
|||
| unter −1 m || leichtes Sturmniedrigwasser || k. A. || jährlich |
|||
|- |
|||
| −1,12 m || MNW, Mittleres (d. h. Durchschnitt der jährlich niedrigsten) Niedrigwasser im Bemessungszeitraum<br /> 1. Nov. 2010 bis 31. Okt. 2020|| k. A. || |
|||
|- |
|||
| −1,19 m || MNW, Mittleres (d. h. Durchschnitt der jährlich niedrigsten) Niedrigwasser im Bemessungszeitraum<br /> 1. Nov. 2000 bis 31. Okt. 2010|| k. A. || |
|||
|- |
|||
| unter −1,25 m || mittleres Sturmniedrigwasser || k. A. || alle 2 Jahre |
|||
|- |
|||
| unter −1,5 m || ausgeprägtes Sturmniedrigwasser || 23. November 2023<ref>[https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Niedrigwasser-in-der-Ostsee-Viele-Boote-lagen-auf-Grund,niedrigwasser266.html|NDR Niedrigwasser in der Ostsee: Viele Boote lagen auf Grund Stand: 23.11.2023 21:55 Uhr]</ref> || alle 6 Jahre |
|||
|- |
|||
| −1,63 m || NW, Niedrigster Wasserstand im Bemessungszeitraum<br />1. November 2000 bis 31. Oktober 2010 || 9. Januar 2005 || |
|||
|- |
|||
| −1,67 m || NW, Niedrigster Wasserstand im Bemessungszeitraum<br />1. November 2010 bis 31. Oktober 2020<ref>[https://www.pegelonline.wsv.de/gast/stammdaten?pegelnr=9610066%7C WSV], Pegel Holtenau Kennzeichnende Wasserstände</ref>|| 6. Dezember 2013 || |
|||
|- |
|||
| −1,90 m || zweitniedrigster Wasserstand || 6. November 1911 || |
|||
|- |
|||
| −2,29 m || NNW<br>niedrigster Wasserstand || 4. Oktober 1860 || |
|||
|} |
|} |
||
In der Ostsee gibt es Gezeiten, deren Tidenhub in Kiel nur bei etwa 0,1 m liegt.<ref>Schwankungen des Wasserspiegels der Kieler Förde – Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der hohen philosophischen Fakultät der Königlichen Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, vorgelegt von Karl Meier 1913 [https://core.ac.uk/download/pdf/83606302.pdf PDF]</ref> Durch Wind hervorgerufen kommt es regelmäßig zu Hochwasser in Kiel: |
|||
[[Bild:Kiel_Rathaus_groß.jpg|thumb|left|Kieler Rathaus]] |
|||
Die [[Landeshauptstadt]] '''Kiel''' ist eine [[kreisfreie Stadt]] im Osten [[Schleswig-Holstein]]s an der [[Ostsee]] ([[Kieler Förde]]). Sie ist die größte Stadt sowie, neben [[Lübeck]] und [[Flensburg]], eines der drei [[Oberzentrum|Oberzentren]] des Bundeslandes. Ferner ist Kiel eine traditionsreiche [[Christian-Albrechts-Universität|Universitätsstadt]] mit starkem Bezug zum [[Meer]] in den Bereichen [[Marine]], [[Schiffbau]], [[Segeln]], [[Meeresforschung]]). |
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In Kiel liegt das HW5, also ein Hochwasser, das nur alle fünf Jahre erwartet wird, also mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 % in jedem Jahr nicht erreicht wird, bei 1,45 m, HW10 1,65 m, HW20 1,84 m, HW50 2,08 m, HW100 (alle 100 Jahre erwartet, wird mit Wahrscheinlichkeit 99 % in jedem Jahr nicht erreicht) liegt in Kiel bei 2,27 m, das HW200 bei 2,36 m. Die Berechnung von HW1000, also einem alle 1000 Jahre eintretenden Hochwasser unter Zugrundelegung verschiedener Datenbestände ergibt ein 95-%-Intervall von 2,1–3,6 m über NN.<ref name="extrem" /><ref name="bsh39" /> |
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Nächst größere Stadt ist die Freie und Hansestadt [[Hamburg]] ca. 87 km südwestlich. |
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Das [[Ostseesturmhochwasser 1872]] war als Jahrtausendereignis das wahrscheinlich schwerste Sturmhochwasser in Kiel mit einem Wasserstand von 2,97 m über Normalnull am Pegel in Kiel-Holtenau.<ref name="lknsh" /> |
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Die Einwohnerzahl der Stadt Kiel überschritt im Zuge des Ausbaus als Reichskriegshafens um das Jahr [[1900]] die Grenze von 100.000, wodurch sie zur [[Großstadt]] wurde. |
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Eine sehr schwere Sturmflut (über zwei Meter) ereignete sich mit 2,25 m in Kiel zuletzt am 31. Dezember 1904.<ref name="lknsh" /><ref>[[Stadtarchiv Kiel]] [https://www.kiel.de/de/bildung_wissenschaft/stadtarchiv/erinnerungstage.php?id=28 kiel.de]</ref> |
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== Nachbargemeinden == |
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Bezogen auf die heutigen Verhältnisse und unter Berücksichtigung eines seitdem eingetretenen säkularen Meeresspiegelanstieges von 0,15 m entspricht dies einem Wiederkehrintervall von etwa 400 Jahren (jährliche Häufigkeit = 0,0025).<ref name="lknsh" /> Dies ist der höchste am Pegel Holtenau je gemessene Wasserstand, Daten werden hier seit 1901 lückenlos erhoben.<ref name="extrem">[https://www.bau.uni-siegen.de/fwu/wb/forschung/projekte/mustok/abschlussbericht_1_4_mudersbach_jensen.pdf MUSTOK Uni Siegen]</ref> Davor wie oben bereits erwähnt am 13. November 1872 mit 2,97 m. |
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[[Datei:Kiel-Wall-Satori-Berger-Speicher-Pegel.jpg|mini|hochkant|Pegel am Sartori & Berger-Speicher, Am Wall, Kiel, während der schweren Sturmflut am 2. Januar 2019. Der Pegel zeigt 6,75 m über Pegelnullpunkt, das entspricht etwa 1,67 m über dem mittleren Wasserstand. Der Pegel steht ca. 20 m im Landesinneren und beginnt erst bei 6,33 m, zur Kaimauer hin ist ein ordentlicher Anstieg. Bis etwa 7 m wird also nur übergeschwapptes Wasser angezeigt, erst darüber der tatsächliche Wasserstand.]] |
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Folgende [[Gemeinde]]n grenzen an die Stadt Kiel (sie werden nach dem Uhrzeigersinn beginnend im Nordosten, an der Ostküste der Kieler Förde, genannt): |
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Eine schwere Sturmflut (über 1,5 m) ereignete sich im Mittel alle sechs Jahre, zuletzt mit +1,93 m am 20. Oktober 2023, mit +1,67 m am 2. Januar 2019<ref>[https://www.bsh.de/DE/THEMEN/Wasserstand_und_Gezeiten/Sturmfluten/_Anlagen/Downloads/Ostsee_Sturmflut_20190102.pdf?__blob=publicationFile&v=3 BSH zum Hochwasser am 2. Januar 2019]</ref> und mit +1,69 m am 5. Januar 2017.<ref>[https://www.bsh.de/DE/THEMEN/Wasserstand_und_Gezeiten/Sturmfluten/_Anlagen/Downloads/Ostsee_Sturmflut_20170104.pdf?__blob=publicationFile&v=5 BSH zur Sturmflut 4./5.1.2017]</ref> Historisch an anderen Orten der Ostsee sehr schwer, in Kiel aber nur schwer, waren die Sturmfluten vom 9. Januar 1908 und vom 4. Januar 1954.<ref name="lknsh">[https://www.schleswig-holstein.de/DE/Fachinhalte/K/kuestenschutz_fachplaene/Ostseekueste/Downloads/FP_O_2-4_Hydrologie.pdf?__blob=publicationFile&v=5 LKN.SH]</ref> |
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[[Kreis Plön]]: Mönkeberg, Schönkirchen, Klausdorf und Raisdorf (alles amtsfreie Gemeinden) sowie Pohnsdorf, Honigsee und Boksee (alle [[Amt Preetz-Land]])<br> |
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[[Kreis Rendsburg-Eckernförde]]: Flintbek ([[Amt Flintbek]]), [[Molfsee]] und Mielkendorf ([[Amt Molfsee]]), Melsdorf und Ottendorf (Amt Achterwehr), Kronshagen (amtsfreie Gemeinde), Neuwittenbek und Felm (Amt Dänischer Wohld), Altenholz (amtsfreie Gemeinde) und Dänischenhagen (Amt Dänischenhagen) |
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Eine mittlere Sturmflut (1,25–1,5 m) gab es zuletzt am 31. Januar 2022,<ref>[https://www.bsh.de/DE/DATEN/Vorhersagen/Wasserstand_Ostsee/wasserstand_ostsee_node.html Auswertung der statistischen Monatsberichte des BSH]</ref> am 28. März 2020,<ref>[https://www2.bsh.de/aktdat/wvd/Berichte/Ostsee/A_2020/Monatsbericht_05_M%C3%A4rz_2020.pdf BSH]</ref> am 6. Januar 2012,<ref>[https://www.bsh.de/DE/THEMEN/Wasserstand_und_Gezeiten/Sturmfluten/_Anlagen/Downloads/Ostsee_Sturmflut_20120106.pdf?__blob=publicationFile&v=3 BSH]</ref> davor am 29. November 2010,<ref>[https://www.bsh.de/DE/THEMEN/Wasserstand_und_Gezeiten/Sturmfluten/_Anlagen/Downloads/Ostsee_Sturmflut_20101129.pdf?__blob=publicationFile&v=3 BSH]</ref> 9. Januar 2010<ref>[https://www.bsh.de/DE/THEMEN/Wasserstand_und_Gezeiten/Sturmfluten/_Anlagen/Downloads/Ostsee_Sturmflut_20100109.pdf?__blob=publicationFile&v=3 BSH]</ref> sowie am 14. Oktober 2009.<ref>[https://www.bsh.de/DE/THEMEN/Wasserstand_und_Gezeiten/Sturmfluten/_Anlagen/Downloads/Ostsee_Sturmflut_20091014.pdf?__blob=publicationFile&v=3 BSH 14. Oktober 2009]</ref> |
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== Geografie == |
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Eine leichte Sturmflut (1–1,25 m über mittlerem Wasserstand) ereignete sich beispielsweise im Januar und Dezember 2021,<ref>[https://www.bsh.de/DE/THEMEN/Wasserstand_und_Gezeiten/Sturmfluten/sturmfluten_node.html bsh.de Übersicht]</ref> am 14. Oktober 2020,<ref name="sturmfluten_node">[https://www2.bsh.de/aktdat/wvd/Berichte/Ostsee/A_2020/Monatsbericht_12_Oktober_2020.pdf BSH]</ref> 9. Januar 2019,<ref>[https://www.bsh.de/DE/THEMEN/Wasserstand_und_Gezeiten/Sturmfluten/_Anlagen/Downloads/Ostsee_Sturmflut_20190109.pdf?__blob=publicationFile&v=4 BSH]</ref> 22. November 2015,<ref>[https://www.bsh.de/DE/THEMEN/Wasserstand_und_Gezeiten/Sturmfluten/_Anlagen/Downloads/Ostsee_Hochwasser_20151122.pdf?__blob=publicationFile&v=3 BSH]</ref> 14. Januar 2012,<ref>[https://www.bsh.de/DE/THEMEN/Wasserstand_und_Gezeiten/Sturmfluten/_Anlagen/Downloads/Ostsee_Sturmflut_20120114.pdf?__blob=publicationFile&v=3 BSH]</ref> 24. Dezember 2010<ref>[https://www.bsh.de/DE/THEMEN/Wasserstand_und_Gezeiten/Sturmfluten/_Anlagen/Downloads/Ostsee_Sturmflut_20101223.pdf?__blob=publicationFile&v=4 BSH]</ref> und am 12. Dezember 2010.<ref name="sturmfluten_node" /> |
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Kiel ist einer der wichtigsten Naturhäfen an der [[Ostsee]] an der Kieler [[Förde]]. Durch Kiel verläuft die [[Wasserscheide]] von der [[Nordsee]] zur Ostsee. So berührt ebenso wie die [[Schwentine]] der [[Fluss (Gewässer)|Fluss]] [[Eider]], der in die Nordsee mündet, Kieler Stadtgebiet, außerdem endet der [[Nord-Ostsee-Kanal]] im Stadtteil [[Kiel-Holtenau]]. Die Umgebung Kiels ist von [[Moränen]]hügeln geprägt und geht direkt in die [[Holsteinische Schweiz]] über. |
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Im Zeitraum 1901–1993 ereigneten sich am Kieler Pegel 115 Sturmfluten, davon 63 leicht, 32 mittel und 20 schwer.<ref name="sturmfluten_node" /><ref name="diekueste">[[Die Küste]], Band 66 Ostsee, 2003, Seite 106–261, [https://izw.baw.de/die-kueste/1/k066103.pdf PDF]</ref> |
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== Wappen == |
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Auch besonders niedrige Wasserstände, Sturmniedrigwasser, mindestens 1 m unter NN, treten immer wieder auf, in den letzten zehn Jahren am 6. Dezember 2013 mit −1,68 m, 10. Dezember 2014 −1,20 m, 14. September 2017 −1,09 m (jeweils in Kiel-Holtenau gemessen). |
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Das Wappen der Stadt Kiel ist das sog. "holsteinische Nesselblatt" in Silber auf rot, mit einem schwarzen Boot. Das silberne Nesselblatt auf rotem Grund ist das Wappen der [[Schauenburger]]. Die Stadtflagge ist rot mit dem weißen Nesselblatt und darauf das schwarze Boot. |
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Die historisch niedrigsten Wasserstände gab es mit −2,29 m am 4. Oktober 1860, −1,9 m am 6. November 1911,<ref>[[Schriften des Naturwissenschaftlichen Vereins für Schleswig-Holstein]], Band 28, Heft 1, Extrem-Wasserstände an der deutschen Beltseeküste im Zeitraum 1901–1954, Kannenberg, 1956, [https://www.schriften.uni-kiel.de/Band%2028/Kannenberg_28_1_3_16.pdf PDF]</ref> −188 cm am 4. Dezember 1999, −183 cm am 25. November 1981.<ref>WSV, Pegel Holtenau, historische Daten [https://www.wsv.de/wsa-hl/wasserstrassen/gewaesserkunde/historisch/pdf/KielHoltenau.pdf PDF]{{Toter Link |url=https://www.wsv.de/wsa-hl/wasserstrassen/gewaesserkunde/historisch/pdf/KielHoltenau.pdf |date=2022-03 }}</ref> |
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Im Zeitraum 1901–1990 ereigneten sich am Kieler Pegel 104 Sturmniedrigwasser, davon 59 leicht (1–1,25 m), 30 mittel (1,25–1,5 m), 15 ausgeprägt (mehr als 1,5 m unter NN).<ref name="diekueste" /> |
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Eine sehr starke Wasserstandsschwankung um etwa 3 m innerhalb von 24 Stunden an der Pegelstation Kiel-Holtenau ereignete sich am 20. Dezember 2001. Die Schwankung von einem mittleren Sturmhochwasser (fast +1,5 m) zu einem mittleren Sturmniedrigwasser (fast −1,5 m) wurde von einer Änderung der Windrichtung in der zentralen Ostsee von NO nach SW ausgelöst.<ref name="bsh39">[https://www.bsh.de/DE/PUBLIKATIONEN/_Anlagen/Downloads/Meer_und_Umwelt/Berichte-des-BSH/Berichte-des-BSH-39-deutsch.pdf?__blob=publicationFile&v=7 bsh.de Bericht 39 Sturmfluten in der südlichen Ostsee (westlicher und mittlerer Teil)]{{Toter Link |url=https://www.bsh.de/DE/PUBLIKATIONEN/_Anlagen/Downloads/Meer_und_Umwelt/Berichte-des-BSH/Berichte-des-BSH-39-deutsch.pdf?__blob=publicationFile&v=7 |date=2022-03 }}</ref> |
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; Pegel-Orte |
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Der Pegel Kiel-Holtenau ist ab 1. September 1984 Nachfolger des Pegels Kiel (Seegarten). Der Pegel am Leuchtturm Friedrichsort ist am 1. November 1987 eingestellt worden.<ref>WSV, historische Wasserstände ({{Webarchiv |url=https://www.wsv.de/wsa-hl/wasserstrassen/gewaesserkunde/historisch/pdf/Hochwasserereignisse_Ostsee.pdf |text=PDF |wayback=20180917034209 }}).</ref> |
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Öffentlich sichtbare Pegel gibt es (1) am Sartori & Berger-Speicher in der Straße Am Wall, hier liegt der niedrigste angezeigte Pegel jedoch bei 6,25 m und damit 1,25 m über dem mittleren Meeresspiegel; dieser Pegel zeigt also im Mittel nur alle zwei Jahre überhaupt einen Wasserstand an; das obere Pegelende von 8,45 m wurde noch nie erreicht; (2) ferner am Nordende Kiels zwischen [[Kiel-Schilksee]] und [[Strande]] am Ausfluss des [[Fuhlensee (Strande)|Fuhlensee]] in die Ostsee, hier kann der Pegel bis 6,45 m abgelesen werden, also 1,45 m über dem mittleren Meeresspiegel, etwa alle zwei Jahre steht dieser Pegel komplett unter Wasser. |
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=== Steinmeteorit === |
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1962 fiel im Stadtgebiet von Kiel ein 738 Gramm schwerer [[Steinmeteorit]] vom Typ L6.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lpi.usra.edu/meteor/metbull.php?code=12301 |titel=Kiel |hrsg=Meteoritical Bulletin |abruf=2020-06-13}}</ref> Dabei durchschlug er ein Hausdach und landete auf dem Dachboden, wo ihn der Bewohner fand.<ref>{{Literatur |Autor=W. Schreyer, E. Hellner |Titel=Ein Meteoritenfall in Kiel |Sammelwerk=[[Zeitschrift für Astrophysik]] |Nummer=58 |Datum=1964 |Seiten=161-164}}</ref> |
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== Geschichte == |
== Geschichte == |
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Das Gebiet an der Kieler Förde gehörte seit der Unterwerfung der [[Sachsen (Volk)|Sachsen]] durch [[Karl der Große|Karl den Großen]] zunächst zum [[Frankenreich]] und dann zu [[Holstein]]. Kiel wurde zwischen 1233 und 1242 von [[Adolf IV. (Schauenburg und Holstein)|Graf Adolf IV. von Holstein]] gegründet, der erst kurz zuvor die Herrschaft über die zeitweilig an Dänemark verlorene Grafschaft zurückgewonnen hatte. Vermutlich gab es bereits längere Zeit vor 1233 eine Kaufmannssiedlung an dieser Stelle. Doch nur bei Kiel stieß das fränkisch-sächsische Territorium an die Ostsee – nördlich der [[Levensau]] lag Schleswig und damit [[Dänemark|dänisches]] Gebiet, östlich der [[Schwentine]] hinter dem [[Limes Saxoniae]] lag [[Wagrien]] und damit [[Slawen|slawisches]] Gebiet, das zu dieser Zeit noch nicht fest in der Hand der holsteinischen Grafen war. Daher war diese Stelle an der Förde die einzige Möglichkeit für einen sächsischen bzw. holsteinischen Ostseehafen. Als solcher wurde Kiel als eine der nördlichsten Städte im [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reich]] planmäßig angelegt. Gleichzeitig stiftete Graf Adolf das [[Kieler Kloster|Franziskanerkloster]], in dem er seinen Lebensabend verbrachte, nachdem er dem [[Franziskaner (OFM)|Franziskanerorden]] beigetreten und zum [[Weihesakrament#Presbyterat|Priester geweiht]] worden war. 1242 erhielt Kiel das [[Lübisches Recht|Lübische Stadtrecht]] verliehen. Aus dieser Zeit stammen die ersten [[Stadtbuch|Stadtbücher]], die sich zunächst im norddeutschen Raum verbreitet haben. |
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=== Name === |
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[[bild:Karte_der_Umgebung_von_Kiel.jpg|thumb|Historische Karte (um 1888)]] |
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Der ursprüngliche Stadtname lautete ''Holstenstadt tom Kyle'' (etwa „Holsteinstadt an der Förde“); 1232 wird der Ort ''to dem Kyle'' genannt. Das ''y'' im alten Namen ist ein langes /i/. Im Sprachgebrauch wurde der Name zu ''tom Kyle'' verkürzt und schließlich zu ''Kiel''. Das Wort ''Kiel,'' [[niederdeutsch]] für „Keil“, dürfte hier die [[Förde]] bezeichnen, die Meeresbucht, die sich weit ins Land hineinschneidet. Daneben ist auch ein [[Skandinavische Sprachen|nordischer]] Ursprung denkbar, der auf altnordisch ''kíll'' „schmale Bucht“<ref>''Nudansk Ordbog,'' 13. Ausgabe, Politikens Forlag, Kopenhagen 1986.</ref> zurückgeht.<ref>Beide Erklärungen nach ''Deutsches Ortsnamenbuch.'' Hrsg. von [[Manfred Niemeyer]]. De Gruyter, Berlin/Boston 2012, S. 312 f.</ref> |
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Historisch wurde Kiel auch bei seinem [[mittellatein]]ischen Namen ''Chilonium'' (das ''ch'' als ''k'' ausgesprochen) genannt.<ref>{{Webarchiv |url=http://mmh.cz/lingua/lamj_la |text=Lateinische Stadtnamen |archive-is=20120714185917 }} (''Lexicum nominum geographicorum latinorum'').</ref> |
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* Kiel wurde zwischen [[1233]] und [[1242]] von [[Graf]] [[Adolf IV. von Holstein-Schaumburg]] gegründet |
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* [[1242]] erhielt man das [[Stadtrecht]]. |
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* [[1283]] Eintritt in die [[Hanse]] |
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* [[1301]] war die Stadt befestigt |
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* Ab [[1329]] von einer [[Stadtmauer]] umgeben |
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* [[1460]] Unterzeichnung des [[Privilegs von Riepen]] |
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* [[1469]] erstmalige Erwähnung des [[Kieler Umschlag]]s |
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* [[1518]] Kiel wird aus der [[Hanse]] ausgeschlossen |
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* [[1665]] Gründung der [[Christian-Albrechts-Universität]] durch [[Herzog]] [[Christian Albrecht von Gottorf]] |
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* [[1773]] kommt die Stadt an den [[Dänemark|dänischen]] [[König]] |
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* [[1813]] wird Kiel im [[Kosakenwinter]] von [[Schweden]] eingenommen |
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* [[1814]] [[Frieden von Kiel]]: Holstein bleibt dänisches [[Herzogtum]] |
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* [[1844]] mit der Eisenbahnlinie nach [[Hamburg]] wird Kiel als eine der ersten Städte an das deutsche Schienennetz angeschlossen. |
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* [[1864]] Eroberung [[Schleswig-Holstein]]s durch [[Preußen]] und [[Österreich]] im [[Deutsch-Dänischer Krieg|Deutsch-Dänischen Krieg]]; Kiel wird zunächst von [[Preußen]] und [[Österreich]] gemeinsam verwaltet |
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* [[1866]] wird Kiel ganz preußisch |
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* [[1867]] Kiel wird Kriegshafen des neugegründeten [[Norddeutscher Bund|norddeutschen Bundes]] und Sitz des aus den Ämtern [[Bordesholm]], Cronshagen, Kiel und [[Neumünster]] gebildeten Kreises Kiel |
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* [[1882]] Die erste [[Kieler Woche]] findet statt |
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* [[1883]] Kiel scheidet aus dem gleichnamigen Kreis aus und wird eine kreisfreie Stadt; Sitz des Kreises Kiel wird die Stadt [[Bordesholm]] |
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* [[1887]] Kiel wird deutscher [[Reichskriegshafen]]; rasantes Bevölkerungswachstum durch die Ansiedlung der [[Werftindustrie]] |
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* [[1895]] Eröffnung des Kaiser-Wilhelm-Kanals (heute [[Nord-Ostsee-Kanal]]), welcher bald die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt wird. |
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* [[1907]] Der Kreis Kiel wird in Kreis [[Bordesholm]] umbenannt; Kiel selbst bleibt weiterhin kreisfrei |
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* [[1917]] Kiel wird Sitz des Oberpräsidiums der [[Preußen|preußischen]] Provinz Schleswig-Holstein und somit quasi "Landeshauptstadt". Vorher befand sich das Oberpräsidium in [[Schleswig]]. |
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* [[1918]] Mit dem [[Matrosenaufstand]] endet der [[Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]]. Am [[3. November]] erheben sich hier die [[Matrose]]n, gründen am [[4. November]] den ersten [[Arbeiter- und Soldatenrat]] Deutschlands und setzten so den Anfang zur [[Novemberrevolution]], welche innerhalb weniger Tage ganz [[Deutschland]] erfasst und mit der dadurch erzwungenden Abdankung des deutschen [[Kaiser]]s [[Wilhelm II]] die Grundsteinlegung zur ersten deutschen [[Republik]], der [[Weimarer Republik]] bildete. |
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* [[1932]] Der Kreis Bordesholm (bis 1907 Kreis Kiel) wird aufgelöst und sein Gebiet auf die Kreise Rendsburg, Segeberg und Plön aufgeteilt. |
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* [[1936]] Kiel wird zum ersten Mal Austragungsort der [[Olympia|olympischen Segelwettbewerbe]]. Im [[Landesarchiv]] Schleswig-Holstein existiert ein Film von [[Leni Riefenstahl]] über dieses Ereignis |
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* Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] von [[1939]] bis [[1945]] wird Kiel wegen der militärischen Bedeutung (Kriegshafen, Werften) zu 80% zerstört. Die Integration der vielen ostdeutschen [[Kriegsflüchtlinge]] stellt die Stadt vor zusätzliche Herausforderungen. In den [[Nachkriegsjahre]]n wird es unter damals modernen Gesichtspunkten neu aufgebaut. Die Stadt entwickelte sich bald wieder zum wirtschaftlichen, politischen und geistigen Zentrum [[Schleswig-Holstein]]s. |
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* Kiel wurde [[1946]] unter britischer Besatzung Landeshauptstadt von [[Schleswig-Holstein]]. |
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* [[1970]] Im Rahmen der schleswig-holsteinischen [[Kreisreform]] werden die Kreise [[Rendsburg]] und [[Eckernförde]] vereinigt. Seither gehört das Kieler Umland zu den Kreisen [[Rendsburg-Eckernförde]] und [[Plön]]. |
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* [[1972]] Kiel wird zum zweiten Mal Austragungsort der [[Olympia|olympischen Segelwettbewerbe]], diesmal im Stadtteil [[Schilksee]] |
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* [[1975]] wird der [[Kieler Umschlag]] als modernes Volksfest wiederbelebt |
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* [[1982]] feiert die [[Kieler Woche]] ihr hunderjähriges Bestehen |
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* [[1992]] 750 Jahre Stadt Kiel |
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* [[1994]] Die 100. [[Kieler Woche]] wird veranstaltet (In den Kriegsjahren fanden keine Kieler Wochen statt) |
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* [[1995]] Hunderjähriger Geburtstag des [[Nord-Ostsee-Kanal]]s |
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* [[1997]] Erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg wird der Oberbürgermeister ([[Norbert Gansel]], [[SPD]]) direkt gewählt |
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* [[2003]] Bei den Kommunal- und Oberbürgermeisterwahlen wird die [[SPD]] abgewählt und zum ersten Mal in der Stadtgeschichte eine Frau, [[Angelika Volquartz]] ([[CDU]]), Oberbürgermeisterin. |
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* [[2003]] Die Bewerbung Kiels als drittmaliger Austragungsort der [[Olympia|olympsichen Segelwettbewerbe]] [[2012]] scheitert im Auswahlverfahren des [[NOK]] zugunsten [[Rostock]]s, welches nun zusammen mit [[Leipzig]] Bewerberstadt auf internationaler Ebene ist. Die Stadt hält dennoch an dem Projekt ''Kiel Sailing City'' fest, welches unter anderem allen Schülern der Stadt Segelunterricht verspricht. |
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{{Siehe auch|Liste lateinischer Ortsnamen}} |
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== Religionen == |
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=== Handelsstadt und Mitglied der Hanse === |
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Die Bevölkerung der Stadt Kiel gehörte anfangs zum [[Erzbistum Bremen]] bzw. dessen Suffragan-Bistum Schleswig. Ab [[1526]] wurde durch den Landesherrn die [[Reformation]] eingeführt. [[1534]] mussten die Katholiken auf die einzige Pfarrkirche der Stadt (daneben gab es noch eine weitere Kirche) verzichten. Bereits vier Jahre zuvor war das Franziskanerkloster in Kiel geschlossen worden. Danach war Kiel über eine lange Zeit eine protestantische Stadt, die zur [[Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schleswig-Holstein|Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schleswig-Holstein]] gehörte, welche sich [[1977]] mit anderen Landeskirchen zur [[Nordelbische Evangelisch-Lutherische Kirche|Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche]] vereinigte. Heute gehören die Kirchengemeinden der Stadt - sofern sie nicht Mitglied einer [[Freikirche]] sind - zum Kirchenkreis Kiel innerhalb des Sprengels Holstein-Lübeck. |
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[[Datei:COA Kiel (im alten Rathaus in Danzig).jpg|mini|130px|links|Wappen der [[Hansestadt]] Kiel im Plenarsaal des altstädtischen Rathauses in Danzig]] |
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[[Datei:Kiel - Notgeld - Kieler-Umschlag.JPG|mini|Der [[Kieler Umschlag]] ist seit dem 15. Jahrhundert ein bedeutender Freimarkt mit Volksfest. Darstellung auf einem [[Notgeld]]schein von 1921.]] |
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Kiels Fernhandel blieb im Mittelalter weit hinter dem anderer Ostseehäfen wie [[Lübeck]], [[Flensburg]], [[Stralsund]], [[Rostock]] und [[Wismar]] zurück. Zwar war die Stadt 1259 Gründungsmitglied des [[Wendischer Städtebund|Wendischen Städtebundes]] und wurde 1283/1284 auch in die [[Hanse]] aufgenommen, beteiligte sich aber nur selten an gemeinsamen Aktivitäten und konnte auch die Handelsprivilegien kaum nutzen: Der landesherrliche Einfluss auf den Handel war hier stärker als in den freien Städten. Die Burg war 1465 bis 1469 an Hans Schackssohn von Rantzau verpfändet, Stadt und Burg waren 1469 bis 1496 an die Freie Hansestadt Lübeck verpfändet, das beschränkte die wirtschaftlichen Möglichkeiten der Stadt. All diese Nachteile führten schließlich 1554 zum Ausschluss aus der Hanse, zumal Kiel vorgeworfen wurde, Piraten beherbergt zu haben.<ref name="ingowelt-geschichte" /> |
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Im [[19. Jahrhundert]] zogen auch wieder [[Katholiken]] in die Stadt. Im Jahre [[1891]] wurde die erste katholische Pfarrkirche seit der Reformation erbaut. Die Gemeindeglieder Kiels gehörten zum damals bestehenden "Apostolischen Vikariat der Nordischen Missionen". [[1930]] wurde das Gebiet Schleswig-Holsteins aufgrund des Preußischen Konkordates von [[1929]] dem [[Bistum Osnabrück]] eingegliedert. Aus den nördlichen Gebieten dieses Bistums entstand [[1993]] das neue [[Erzbistum Hamburg]], zu dem die Stadt Kiel nunmehr gehört. Offiziell errichtet wurde das Erzbistum Hamburg allerdings erst am 7. Januar 1995. Die Pfarrgemeinden der Stadt Kiel gehören innerhalb der Erzdiözese Hamburg zum Dekanat Kiel. |
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Ökonomisch für die Stadt bedeutender als die Mitgliedschaft in der Hanse war der [[Kieler Umschlag]], der 1469 erstmals erwähnt wird, vermutlich jedoch bereits deutlich länger bestand. Eine Woche lang (vom 6. bis zum 14. Januar) wurden hier Geldgeschäfte insbesondere des Adels und der Kaufleute betrieben. Dafür reisten die Interessenten aus dem ganzen Land an. Anschließend wurde ein Volksfest gefeiert, das es seit 1975 wieder einmal im Jahr gibt. |
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Heute ist die Bevölkerung Kiels zu ca. 48% evangelisch und zu 7% katholisch. Insgesamt gibt es 36 evangelische und 12 katholische Kirchen. |
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Im Jahr 1301 war Kiel bereits befestigt. Die Landesherren, die Schauenburger Grafen von Holstein und Stormarn, hatten eine Burg angelegt. Ab 1329 war die Stadt von einer steinernen Stadtmauer umgeben. In dieser Zeit hatte Kiel neun Stadttore: Holstentor (Holsteintor), Kütertor (Küter=Innereienfleischer), Haßtor, Dänisches Tor, Kattentor, Fischertor, Flämisches Tor, Schumachertor und Pfaffentor. Bis ins späte 16. Jahrhundert blieb das besiedelte Gebiet weitgehend auf die kleine [[Altstadt (Kiel)|Altstadt]] beschränkt. Neben dem [[Kieler Kloster|Franziskanerkloster]] gab es nur eine Kirche, die bereits um 1240 fertiggestellte [[Nikolaikirche (Kiel)|Nikolaikirche]]. |
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== Politik == |
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An der Spitze der Stadt Kiel stand ursprünglich ein [[Vogt]], der vom Landesherrn eingesetzt wurde. Daneben gab es schon sehr früh einen [[Rat]], der nach [[1315]] immer mehr die tatsächliche Macht in der Stadt ausübte. Vorsitzender des Rates war der [[Bürgermeister]]. Später gab es auch mehrere Bürgermeister. Nach dem Übergang an [[Preußen]] wurde in ganz Schleswig-Holstein [[1867]] die preußische [[Städteordnung]] eingeführt. An der Spitze der Stadt stand dann ein [[Oberbürgermeister]]. |
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=== Frühe Neuzeit === |
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Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde Schleswig-Holstein Teil der britischen [[Besatzungszone]]. Die Militärregierung führte [[1946]] eine zweigleisige Verwaltungsspitze ein. Danach gab es zunächst einen '''Oberbürgermeister''' als Vorsitzenden des Rates und daneben einen [[Oberstadtdirektor]] als Leiter der Verwaltung. Die schleswig-holsteinische Gemeindeordnung von [[1950]] übertrug dem Leiter der Verwaltung jedoch wieder den traditionellen Titel Bürgermeister bzw. Oberbürgermeister und führte für den Vorsitzenden des Rates bei größeren Städten - so auch in Kiel - die neue Bezeichnung [[Stadtpräsident]] ein. |
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[[Datei:Kiel Braun-Hogenberg.jpg|mini|Historische Stadtansicht Kiels durch [[Georg Braun]] und [[Franz Hogenberg]] von 1588. Blickrichtung nach Norden zur Ostsee; links das Westufer, rechts das Ostufer der Kieler Förde. <!--- überfrachteter Bildtext ist nun auch in der Bildbeschreibung zu lesen: |
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Deutlich ist die Insellage der Stadt zwischen der Förde im Osten und dem westlich umschließenden Stadtgraben zu erkennen, dem späteren [[Kleiner Kiel|Kleinen Kiel]], der unmittelbar mit der Förde verbunden ist. Ein [[Rudiment]] dieser Verbindung stellt heute (2011) noch der ''[[Kieler Bootshafen|Alte Bootshafen]]'' dar. Im Zentrum die Nicolai-Kirche; den nordöstlichen Stadtrand unmittelbar an der Förde markiert das [[Kieler Schloss]] (rechts oben). --->]] |
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Seit 1460 wurde Kiel vom dänischen König in seiner Eigenschaft als Herzog von Holstein regiert (siehe [[Personalunion]]), blieb also staatsrechtlich weiter ein Teil des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, nicht Dänemarks. Die [[Reformation]] begann in Kiel 1526, als der Kieler Bürgersohn [[Marquard Schuldorp]], der bei [[Martin Luther]] in [[Lutherstadt Wittenberg|Wittenberg]] studiert hatte, seinen Dienst als Vikar antrat. 1527 lud [[Friedrich I. (Dänemark und Norwegen)|Friedrich I.]] [[Melchior Hofmann]] als Laienprediger nach Kiel ein. Hofmanns Lehre vom [[Abendmahl Jesu|Abendmahl]], der zufolge Brot und Wein nur Christi Leib ''bedeuten'', widersprach der lutherischen Position, nach der Christus im Sakrament ''anwesend'' ist. Hofmann und Schuldorp sollen sich deshalb sogar auf der Kanzel geprügelt haben. 1529 wurden Hofmann und seine Anhänger nach der [[Flensburger Disputation]] vor Kronprinz [[Christian III. (Dänemark und Norwegen)|Christian III.]] im [[Franziskanerkloster Flensburg|Flensburger St. Katharinenkloster]] des Landes verwiesen. Kiel erhielt eine neue Kirchenordnung. Das Franziskanerkloster wurde aufgelöst und das Gebäude der Stadt übereignet, die es als Schule und später als Hospital nutzte. |
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Kiels derzeitige Oberbürgermeisterin [[Angelika Volquartz]] ([[CDU]]) wurde 2003 direkt gewählt und ist die erste Frau in diesem Amt in der Geschichte der Stadt. |
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In den [[Hexenverfolgung]]en in der Stadt Kiel von 1530 bis 1676 waren 32 Menschen betroffen.<ref>[http://www.anton-praetorius.de/downloads/namenslisten/Opfer%20der%20Hexenprozesse%20in%20der%20Stadt%20Kiel.pdf Liste der Namen der Opfer der Hexenverfolgung Kiel mit Quellen]</ref> Mindestens 25 Personen wurden in [[Hexenprozess]]en hingerichtet, darunter [[Trinke Preetzen]] und ihr Vater [[Hinrich Busch]].<ref>[http://www.anton-praetorius.de/downloads/Faelle%20Hexenprozesse%20Kiel.pdf Schicksale der Opfer der Hexenprozesse Kiel]</ref> |
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Die [[CDU]] stellt derzeit mit 24 Räten die größte [[Fraktion (Politik)|Fraktion]] im Stadtrat. Die [[SPD]] stellt 18 Räte, [[Bündnis 90/Die Grünen]] 7, wodurch die CDU keine Mehrheit hat. Daher wurde im Juni [[2003]] ein Kooperationsvertrag zwischen der CDU und den GRÜNEN geschlossen. |
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Seit der Aufteilung der Herzogtümer Schleswig und Holstein zwischen dem dänischen König Christian III. und seinen Brüdern, den Herzögen [[Adolf I. (Schleswig-Holstein-Gottorf)|Adolf]] und [[Johann (Schleswig-Holstein-Hadersleben)|Johann]], im Jahr 1544 gehörte Kiel zum herzoglichen Anteil, dem Haus [[Schleswig-Holstein-Gottorf]]. Im Verlauf des 16. Jahrhunderts und frühen 17. Jahrhunderts gelang es den Herzögen, die älteren [[Privileg]]ien einiger Städte schrittweise abzubauen; so wurde Kiel gezwungen, beim Herrschaftsantritt von Herzog [[Friedrich III. (Schleswig-Holstein-Gottorf)|Friedrich III.]] einen speziellen Huldigungseid zu leisten, der die vormals „privilegierte Stadt“ auf den Status einer erbuntertänigen Körperschaft reduzierte. |
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=== Stadtoberhäupter 1867-1946 === |
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[[Datei:Grundriss Akademie.jpg|mini|links|Grundriss des ersten Universitätsgebäudes im ehemaligen Kieler Kloster (1665).]] |
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1665 gründete Herzog [[Christian Albrecht (Schleswig-Holstein-Gottorf)|Christian Albrecht von Gottorf]] die [[Christian-Albrechts-Universität]], die nördlichste Universität im römisch-deutschen Reich, im Gebäude des ehemaligen Kieler Klosters. Die Universität hatte ursprünglich theologische, juristische, medizinische und philosophische Fakultäten und zog bald in eigene Gebäude um. Die Kieler Bürger waren anfänglich wenig begeistert, denn die Stadt hatte nicht nur die Gebäude zur Verfügung zu stellen, sondern die oft flegelhaften Studenten – schon 1700 waren es über 300 bei einer Einwohnerschaft von nur knapp 4000 Menschen – zu ertragen, die wie die übrigen Universitätsangehörigen nicht der städtischen Gerichtsbarkeit unterstanden. Zudem zahlten die Universitätsdozenten keine Steuern. Trotzdem profitierte Kiel wirtschaftlich von der Hochschule, an der schon bald bedeutende Gelehrte tätig waren. |
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*[[1867]] - [[1888]]: [[Heinrich Mölling]], Oberbürgermeister |
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*[[1888]] - [[1912]]: Dr. med. h.c. [[Paul Fuß]], Oberbürgermeister |
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*[[1912]] - [[1919]]: [[Paul Lindemann]], Oberbürgermeister |
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*[[1920]] - [[1933]]: Dr. [[Emil Lueken]], Oberbürgermeister |
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*[[1933]] - [[1945]]: [[Walter Behrens]], Oberbürgermeister |
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*[[1945]] - [[1946]]: Dr. [[Max Emcke]], Oberbürgermeister |
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Nachdem die Gottorfer Herzöge 1721 ihre Besitzungen in Schleswig verloren hatten, wurde Kiel für ein halbes Jahrhundert Hauptort und Residenz des verbliebenen Territoriums. 1728 wurde im Kieler Schloss der spätere russische Zar [[Peter III. (Russland)|Peter III.]] als Sohn des Herzogs [[Karl Friedrich (Schleswig-Holstein-Gottorf)|Karl Friedrich von Schleswig-Holstein-Gottorf]] geboren. Als Zar plante Peter einen Feldzug gegen Dänemark; nur sein früher Tod ersparte Kiel und den Elbherzogtümern einen erneuten Krieg. |
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=== Vorsitzende des Rates seit 1946 === |
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[[Datei:Koenigliches Schloss Kiel 1900.jpg|mini|[[Kieler Schloss]] und Seegarten am Wall, Darstellung um 1900]] |
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*[[1946]]: Dr. [[Otto Tschadek]], kommissarischer Oberbürgermeister |
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=== Kiel als Teil des dänischen Gesamtstaats === |
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*[[1946]]: [[Willi Koch]], Oberbürgermeister |
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[[Datei:Kiel RRD.jpg|mini|links|Kiel um 1855]] |
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*[[1946]] - [[1950]]: [[Andreas Gayk]], Oberbürgermeister |
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*[[1950]]: - [[1951]]: Dr. [[Peter Jeschke]], Stadtpräsident |
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*[[1951]]: - [[1955]]: [[Max Schmidt]], Stadtpräsident |
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*[[1955]]: - [[1959]]: Dr. [[Wilhelm Sievers]], Stadtpräsident |
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*[[1959]]: Dr. [[Hans-Carl Rudel]], Stadtpräsident |
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*[[1959]] - [[1970]]: [[Hermann Köster]], Stadtpräsident |
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*[[1970]] - [[1974]]: [[Ida Hinz]], Stadtpräsidentin |
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*[[1974]] - [[1978]]: [[Eckhard Sauerbaum]], Stadtpräsident |
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*[[1978]] - [[1982]]: [[Rolf Johanning]], Stadtpräsident |
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*[[1982]] - [[1985]]: [[Eckhard Sauerbaum]], Stadtpräsident |
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*[[1985]] - [[1986]] [[Günther Schmidt-Brodersen]], Stadtpräsident |
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*[[1986]] - [[1998]]: [[Silke Reyer]], Stadtpräsidentin |
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*[[1998]] - [[2003]]: [[Cathy Kietzer]], Stadtpräsidentin |
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*[[2003]] - heute: Dr. [[Arne Wulff]] (CDU), Stadtpräsident |
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Peters Witwe, die Zarin [[Katharina II.|Katharina die Große]], überließ 1773 die Reste der gottorfschen Anteile in Holstein und damit auch Kiel dem [[Christian VII. (Dänemark und Norwegen)|dänischen König]]. Dieser regierte die Stadt fortan wieder in seiner Eigenschaft als Herzog von Holstein; Kiel gehörte also staatsrechtlich weiterhin zu Deutschland, nicht zu Dänemark, war aber zugleich Bestandtteil des [[Dänischer Gesamtstaat|dänischen Gesamtstaats]]. Die Universität wurde gefördert und erlebte einen erheblichen Aufschwung; 1803 wurde der erste [[Botanischer Garten|Botanische Garten]] Deutschlands in Kiel eröffnet. |
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=== Leiter der Verwaltung seit 1946 === |
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*[[1946]] - [[1950]]: [[Walther Lehmkuhl]], Oberstadtdirektor |
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*[[1950]] - [[1954]]: [[Andreas Gayk]], Oberbürgermeister |
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*[[1955]] - [[1965]]: Dr. [[Hans Müthling]], Oberbürgermeister |
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*[[1965]] - [[1980]]: [[Günther Bantzer]], Oberbürgermeister |
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*[[1980]] - [[1992]]: [[Karl-Heinz Luckhardt]], Oberbürgermeister |
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*[[1992]] - [[1996]]: Dr. [[Otto Kelling]], Oberbürgermeister |
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*[[1996]] - [[1997]]: [[Karl-Heinz Zimmer]], Bürgermeister und kommissarischer Oberbürgermeister |
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*[[1997]] - [[2003]]: [[Norbert Gansel]], Oberbürgermeister |
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*[[2003]] - heute: [[Angelika Volquartz]], Oberbürgermeisterin |
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Nach dem Ende des Heiligen Römischen Reiches 1806 wurden Kiel und Holstein für neun Jahre staatsrechtlich Teil Dänemarks. Während der [[Koalitionskriege]] wurde Kiel im „[[Kosakenwinter]]“ 1813 von den Schweden eingenommen; 1814 wurde der [[Kieler Frieden]] geschlossen: Das [[Herzogtum Holstein]] wurde weiter vom dänischen König regiert, 1815 wurde es Mitglied des [[Deutscher Bund|Deutschen Bundes]]. Damit gehörte Kiel formal wieder zu Deutschland. 1817 nahmen so Kieler Studenten am [[Wartburgfest]] teil. Die Kieler Universität wurde in den folgenden Jahren zu einem Zentrum der [[Burschenschaft]]sbewegung. Nicht ohne Grund wählte der [[Urburschenschaft]]er und Absolvent der Kieler Universität [[Uwe Jens Lornsen]] deshalb 1830 Kiel als den Ort, wo er ''Über das Verfassungswerk in Schleswigholstein'' veröffentlichte, eine der einflussreichsten Streitschriften des [[Vormärz]]. Er wurde von [[Franz Hermann Hegewisch]] unterstützt, der später einer der wichtigsten Propagatoren der Eisenbahnverbindung mit Altona war. 1838 erfolgte die Gründung der Maschinenbauanstalt ''Schweffel und Howaldt''; dies war Kiels erster großer Industriebetrieb, aus dem später die Werft [[Howaldtswerke-Deutsche Werft]] hervorging. Mit dem Bau der Eisenbahnstrecke nach [[Hamburg-Altona|Altona]] ''([[Altona-Kieler Eisenbahn-Gesellschaft|König-Christian-VIII.-Ostseebahn]])'' wurde der Ostseehafen Kiel bereits 1844 mit Elbe und Nordsee verbunden. Mit dem [[Brandtaucher]] wurde 1850 in Kiel das erste deutsche und älteste heute noch erhaltene [[Unterseeboot]] gebaut. |
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[[Bild:Kieler_Woche_1_groß.jpg|thumb|Die Kiellinie während der Kieler Woche]] |
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In Kiel konstituierte sich 1848 eine [[Provisorische Regierung (Schleswig-Holstein)|provisorische schleswig-holsteinische Regierung]]. Der Versuch, sich vom [[Dänischer Gesamtstaat|Gesamtstaat]] zu lösen und souveränes Mitglied im Deutschen Bund zu werden, scheiterte. |
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== Wirtschaft == |
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Kiel ist ein [[Dienstleistung]]sstandort. In diesem [[tertiärer Sektor|Sektor]] sind 78,5% aller Bediensteten in Kiel beschäftigt, 21,4% sind im produzierenden Gewerbe ([[sekundärer Sektor]]) beschäftigt und 0,2% in der [[Landwirtschaft]] ([[primärer Sektor]]). |
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Wie ein Blick auf die von großen Portalkränen geprägte Kieler Skyline offenbart, ist Kiel ein wichtiger Standort von Werften. Ansonsten befinden sich in Kiel Maschinenfabriken und weitere Industrie, wie EDV-/Büromaschinenfertigung. |
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{{Siehe auch|Schleswig-Holsteinische Erhebung|Schleswig-Holsteinische Armee}} |
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=== Verkehr === |
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=== Marinehafen Kiel === |
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Kiel ist vor allem ein Verkehrsknotenpunkt für den Fährverkehr nach [[Oslo]] ([[Norwegen]]), [[Göteborg]] ([[Schweden]]), [[Klaipeda]] ([[Litauen]]) und nach [[Kaliningrad]] und [[Sankt Petersburg]] (beide [[Russland]]). In Kiel endet der [[Nord-Ostsee-Kanal]]. Durch die Förde sind Ost- und Westteil der Stadt zum Teil getrennt. Eine Fördeschiffahrt ermöglicht das Überqueren der Förde. |
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[[Datei:Karte der Umgebung von Kiel.jpg|mini|hochkant|links|Historische Karte (um 1888)]] |
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[[Datei:Bundesarchiv DVM 10 Bild-23-61-20, Kiel, U-Boothafen.jpg|mini|1910: U-Boot-Hafen Kiel mit Booten des Typs Zweihüllen-Hochsee-Boot]] |
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[[Datei:Bundesarchiv Bild 146-2007-0104, Kiel, Friedrich Krupp Germaniawerft I.jpg|mini|1921: Germaniawerft]] |
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{{Hauptartikel|Bundesexekution gegen die Herzogtümer Holstein und Lauenburg von 1863|Deutsch-Dänischer Krieg}} |
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Von Kiel führen die beiden [[Bundesautobahn]]en A 210 und A 215 auf die A 7 Hamburg-Flensburg und zwar zum Kreuz Rendsburg bzw. zum Dreieck Bordesholm. Ferner führen die Bundesstraßen B 76, B 202, B 404 und B 502 durch das Stadtgebiet. |
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Doch 1864 kam es zur Eroberung Schleswig-Holsteins durch [[Preußen]] und [[Österreich]] im Deutsch-Dänischen Krieg; Kiel wurde zunächst von Preußen und Österreich gemeinsam verwaltet. 1865 ordnete der preußische König die Verlegung der [[Marinestation der Ostsee]] der [[Preußische Marine|Marine Preußens]] von [[Danzig]] nach Kiel an. Österreich und Preußen vereinbarten am 14. August 1865 in der [[Gasteiner Konvention]], eine [[Bundesflotte]] aufzubauen und Kiel zum Bundeshafen zu machen. Dieser Plan wurde wegen des [[Deutscher Krieg|Deutschen Krieges]] 1866 nicht realisiert; trotzdem entwickelte sich Kiel von diesem Zeitpunkt an rasch zur Großstadt. |
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Den öffentliche Personennahverkehr ([[ÖPNV]]) bedienen Busse der Kieler Verkehrsgesellschaft (KVG) und die Fähren der SFK Kiel, die die [[Kieler Förde]] vom Westufer ([[Strande]]) über die Innenstadt bis [[Laboe]] befahren. Der Kieler Hauptbahnhof ''(daneben gibt es nur die Station Kiel-Suchsdorf)'' ist ein [[Kopfbahnhof]]. Er wird seit [[1999]] restauriert und renoviert. In [[Kiel-Holtenau]] befindet sich ein nationaler Flugplatz. |
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Im Jahr 1867 wurde Kiel Teil der [[Königreich Preußen|preußischen]] [[Provinz Schleswig-Holstein]] und Kriegshafen in der in die [[Marine des Norddeutschen Bundes]] umgewandelten preußischen Marine, der späteren [[Kaiserliche Marine|Kaiserlichen Marine]]. Das Artilleriedepot (ab 1891 Kaiserliche Torpedowerkstatt) wurde in [[Friedrichsort]] eingerichtet; hier wurden unter anderem Über- und Unterseewaffen entwickelt. Im selben Jahr entstand mit der ''Norddeutschen Schiffbaugesellschaft'' (ab 1882 [[Germaniawerft]]) nach [[Howaldtswerke-Deutsche Werft|Schweffel & Howaldt]] der zweite große Schiffbaubetrieb in Kiel. Die Stadt wurde Sitz des aus den Ämtern [[Bordesholm]], Kronshagen, Kiel und [[Neumünster]] gebildeten [[Kreis Kiel|Kreises Kiel]]. |
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=== Bekannte Firmen === |
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* Howaldtswerke-Deutsche Werft AG (HDW, Schiffbau) |
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* Lindenau Werft (Schiffbau) |
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* TKR (Telekommunikation) |
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* Hagenuk (Telekommunikation, insolvent) |
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* Caterpillar (Maschinenbau) |
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* vossloh locomotiv (Maschinenbau, ehemals MaK) |
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* Heidelberger Druckmaschinen AG (Druckmaschinen, ehemals Linotype-Hell AG, ehemals Rudolf Hell GmbH) |
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* Provinzial (Versicherungen) |
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Mit der [[Deutsche Reichsgründung|Deutschen Reichsgründung]] wurde Kiel wie [[Wilhelmshaven]] [[Reichskriegshafen]]. Das seit 1865 bestehende preußische Marinedepot wurde zur ''Königlichen Werft Kiel'', die wiederum nach Gründung des [[Deutsches Kaiserreich|Deutschen Kaiserreiches]] 1871 in [[Kaiserliche Werft Kiel|Kaiserliche Werft]] umbenannt wurde. Die Kieler Werftarbeiter begannen sich 1873 zu organisieren; der ''Allgemeine Deutsche Schiffszimmerer-Verein'' wurde gegründet. |
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Die erste [[Kieler Woche]] fand 1882 statt; seit 1885 wurde sie als Kombination von Schiffsparade, Segelregatten und Volksfest veranstaltet. Sie wurde im Laufe der Zeit zu einem weltweit bekannten Segelsportereignis und neben dem [[Oktoberfest]] und dem [[Cannstatter Volksfest]] zu einem der größten Volksfeste Deutschlands. Kaiser [[Wilhelm II. (Deutsches Reich)|Wilhelm II.]] besuchte sie regelmäßig. |
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==Medien== |
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1883 schied Kiel aus dem gleichnamigen Kreis aus und wurde [[kreisfreie Stadt]]; neuer Sitz des Kreises Kiel wurde [[Bordesholm]]. In den 1880er Jahren setzte durch den Anstieg des Schiffbaus ein schnelles Bevölkerungswachstum ein. Deren Beschäftigte organisierten sich rasch: Das ''Kieler [[Gewerkschaftskartell]]'' wurde 1893 gegründet und hatte zu Anfang 2900 Mitglieder. |
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In Kiel befindet sich das Landesfunkhaus Schleswig-Holstein des [[NDR|Norddeutschen Rundfunks]]. Neben dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk kommen auch drei, über Beteiligungen miteinander verwobene, private Radiosender aus Kiel, [[RSH|R.SH]] (Radio Schleswig-Holstein), [[Delta-Radio]] und [[Radio NORA]] (NordOstseeRAdio). Öffentlich zugänglich ist der Offene Kanal Kiel als lokales Fernsehen zum Selbermachen sowie der Radiosender Kiel fm, ebenfalls vom Offenen Kanal Kiel. |
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Als Tageszeitung erscheinen die [[Kieler Nachrichten]], welche von der Kieler Zeitung Verlags- und Druckerei KG-GmbH & Co herausgegeben werden. |
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Zudem gibt es seit 1999 das Onlinemagazin [http://www.kiel4kiel.de kiel4kiel.de] mit aktuellen Nachrichten und einer großen Termindatenbank für Kiel. |
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{{Panorama|Postcard Panorama of Kiel (1902).jpg|800|Panorama von Kiel, um 1902}} |
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== Öffentliche Einrichtungen == |
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=== Staatliche Einrichtungen === |
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Kiel ist Sitz folgender Einrichtungen und Institutionen bzw. [[Körperschaft des öffentlichen Rechts|Körperschaften des öffentlichen Rechts]]: |
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Am 20. Juni 1895 wurde der Kaiser-Wilhelm-Kanal (heute [[Nord-Ostsee-Kanal]]) eröffnet; er wurde bald der meistbefahrene [[Kanal (Wasserbau)|Kanal]] der Welt. In der Folge<!-- wann ? --> wurde Kiel zum Haupthafen der deutschen Kriegsflotte. Mitten im Ersten Weltkrieg wurde Kiel 1917 [[Amtssitz]] des [[Oberpräsident]]en der Provinz Schleswig-Holstein und somit Provinzialhauptstadt. Vorher saß das Oberpräsidium in [[Schleswig]]. |
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*Hauptzollamt Kiel |
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[[Datei:Notgeld Kiel 500Mio.jpg|links|mini|Notgeld der Stadthauptkasse Kiel aus den 1920er Jahren]] |
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*[[IHK]] Kiel |
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Mit dem [[Kieler Matrosenaufstand]] begann am 3. November 1918 eine Revolution, die maßgeblich zum Ende des Ersten Weltkriegs beitrug. Am 3. November 1918 erhoben sich dort die Matrosen, gründeten nach einem spontanen Gefecht mit regierungstreuen Truppen am 4. November den ersten [[Arbeiter- und Soldatenrat]] Deutschlands und begannen somit die [[Novemberrevolution]], die innerhalb weniger Tage ganz Deutschland erfasste und den Grundstein für die [[Weimarer Republik]] legte. |
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*[[Nordelbische Evangelisch-Lutherische Kirche]] |
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*[[Oberfinanzdirektion]] des Bundes |
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*[[Kreiswehrersatzamt]] Kiel |
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*Standortverwaltung Kiel |
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*Wasser- und Schiffahrtsamt Kiel |
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*[[Regionaldirektion Nord]] der [[Bundesagentur für Arbeit]] (ehemaliges [[Landesarbeitsamt]] Nord) |
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Der [[Flugplatz Kiel-Holtenau|Zivilflugplatz Kiel-Holtenau]] wurde 1928 in Betrieb genommen. |
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=== Bildungseinrichtungen === |
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* [[Christian-Albrechts-Universität]] mit ca. 20.000 Studenten; gegründet 1665 durch Herzog Christian Albrecht von Schleswig-Holstein-Gottorf |
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* Universitätsklinikum Kiel mit ca. 2.000 Studenten (Diese sind wahrscheinlich auch in der Zahl der Uni enthalten) |
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* Fachhochschule Kiel mit ca. 5.000 Studenten; gegründet 1969 |
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* Muthesius Hochschule (Fachhochschule für Kunst und Gestaltung) mit ca. 650 Studenten; gegründet 1907 |
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* Multimedia Campus Kiel (MMC), International Graduate School of Digital Media and Management mit 18 Studenten |
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=== Kiel im Nationalsozialismus === |
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In Kiel erstarkten (wie in der übrigen preußischen Provinz Schleswig-Holstein auch) gegen Ende der Weimarer Republik republikfeindliche Kräfte und hier vor allem die [[Nationalsozialisten]]. Kiel war Hauptort des [[Gau Schleswig-Holstein|NS-Gaus Schleswig-Holstein]]. Von den Übergriffen der Nationalsozialisten nach der [[Machtergreifung]] am 30. Januar 1933 waren deutsche Juden am meisten betroffen. Daneben wurden vor allem kommunistische und sozialdemokratische Arbeiterführer sowie Personen verfolgt, die als Demokraten die Existenz der Weimarer Republik öffentlich befürwortet hatten. Nachdem Nationalsozialisten das Kieler Rathaus am 11. März 1933 unrechtmäßig besetzt hatten, wurde in der folgenden Nacht der bekannte republiktreue Rechtsanwalt [[Wilhelm Spiegel]] von mehreren Männern in SA- und SS-Uniform in seinem Haus ermordet. Die anschließenden Ermittlungen dienten als Vorwand, um den mächtigen Kieler [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]-Ortsverein rasch zu zerschlagen und viele Sozialdemokraten und Kommunisten ins KZ zu schaffen. |
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==== Ermordung Friedrich Schumms ==== |
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== Städtepartnerschaften == |
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Bei dem [[Judenboykott#Der Boykott|Boykott jüdischer Geschäfte]] am 1. April wurde der Rechtsanwalt Friedrich Schumm am 1. April 1933 in einer Zelle des Polizeigefängnisses in der Gartenstraße in Kiel von einer Meute aus [[Sturmabteilung|SA]]- und [[Schutzstaffel|SS]]-Leuten ermordet. Schumm war am Vormittag des Tages gegen 11 Uhr während des Nazi-Boykotts gegen Geschäfte von Juden vor dem Möbelgeschäft seines Vaters Georg Schumm in der Kehdenstraße von mehreren dort stehenden SS- und SA-Leuten geschlagen worden, die ihn daran hindern wollten, das Geschäft seines Vaters zu betreten. Dagegen hatte er sich in Notwehr mit einer Pistole verteidigt. Es kam zu einem Schusswechsel mit den SS-Leuten. Dabei wurde ein SS-Mann mit Namen Asthalter, auch er ein Schütze bei dem Zwischenfall, verletzt und ins Krankenhaus gebracht. Asthalter wurde wegen eines Lebersteckschusses operiert und war bald außer Lebensgefahr. Nach dem Zwischenfall begab Schumm sich selbst zum Polizeirevier II und gab dort seine Waffe ab. Er wurde gegen 12:30 Uhr ins Polizeigefängnis gebracht. Zur gleichen Zeit hatte ein SS-Kommando das Möbelgeschäft seines Vaters Georg Schumm restlos verwüstet und hinterließ einen Sachschaden von 25.000 Reichsmark. Schumms Vater und seine Schwester wurden festgenommen. Danach begaben sich der SS-Trupp, weitere SA-Einheiten und Personen in Zivil zum Polizeigefängnis und verschafften sich dort mit Hilfe des [[Struktur der NSDAP#Kreisleiter|NSDAP-Kreisleiters]] [[Walter Behrens (Politiker)|Behrens]] und unter Beteiligung des [[Gau Schleswig-Holstein|NSDAP-Gauleiters]] [[Hinrich Lohse]] bei dem antidemokratisch und antisemitisch gesinnten Polizeipräsidenten [[Otto zu Rantzau (Polizeipräsident)|Otto zu Rantzau]] den Eintritt ins Gefängnis. SS-Leute erhielten den Zellenschlüssel, überfielen den wehrlosen Friedrich Schumm in seiner Zelle und töteten ihn mit etwa 30 Schüssen.<ref>Dietrich Hauschildt: ''Vom Judenboykott zum Judenmord.'' In: Erich Hoffmann, Peter Wulf (Hrsg.): ''Wir bauen das Reich. Aufstieg und erste Herrschaftsjahre des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein.'' Neumünster 1983, S. 345ff.</ref><ref>[[Uwe Danker]], Astrid Schwabe: ''Schleswig-Holstein und der Nationalsozialismus.'' Neumünster 2005, ISBN 3-529-02810-X, S. 104.</ref> |
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* [[Brest (Frankreich)|Brest]] ([[Frankreich]]), seit [[1964]] |
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* [[Coventry]] ([[Vereinigtes Königreich]]), seit [[1967]] |
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* [[Vaasa]] ([[Finnland]]), seit [[1967]] |
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* [[Gdynia]] ([[Polen]]), seit [[1985]] |
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* [[Tallinn]] ([[Estland]]), seit [[1986]] |
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* [[Stralsund]] ([[Mecklenburg-Vorpommern]]), seit [[1987]] |
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* [[Kaliningrad]] ([[Russland]]), seit [[1992]] |
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* [[Sowjetsk]] ([[Russland]]), seit [[1992]] |
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Einige Zeit später wurde Georg Schumm in einem [[Zivilprozessrecht (Deutschland)|Zivilprozess]] verurteilt, Asthalter die hohe Summe von 25.000 RM als Schmerzensgeld zu zahlen – sie entsprach dem sieben- bis zehnfachen des Jahreseinkommens von Asthalter. Bei dem Gerichtsverfahren am 5. Mai 1934 waren im Gerichtssaal zahlreiche SS-Leute anwesend, vor denen nicht nur Georg Schumm „berechtigte Angst zeigte“. Der Befehlshaber dieser Schlägertruppe hatte sich gegenüber dem Gericht verpflichtet, es zu „keinen Störungen“ der Verhandlung kommen zu lassen. Unter den SS-Leuten befanden sich „vielleicht“ auch die Mörder von Friedrich Schumm.<ref>Dietrich Hauschildt: ''Vom Judenboykott zum Judenmord''. Neumünster 1983, S. 358f.</ref> Ein von einem Oberstaatsanwalt eröffnetes Ermittlungsverfahren wegen der Tötung Friedrich Schumms wurde auf Geheiß des preußischen Justizministeriums am 7. Juli 1933 eingestellt. Für die Mordtat gab es auch nach dem Ende des Nationalsozialismus weder eine gerichtliche Strafe noch eine Entschädigung, denn es gelang der Kieler Staatsanwaltschaft nach 1945 nicht, die „Kumpanei und das Schweigen der überlebenden Tatzeugen und Mörder zu durchbrechen.“ Nur drei untergeordneten SS-Männern konnte ein Fehlverhalten in einer Nebensache nachgewiesen werden: Sie hätten aus „rassischen Gründen einen Juden verfolgt und die Polizei gezwungen, ihn der SS herauszugeben.“ Zwei hatten zudem bei der Zerstörung des Geschäftes des Georg Schumm Geld gestohlen. Sie wurden zu Freiheitsstrafen von zwölf bzw. zweimal 20 Monaten verurteilt.<ref>Dietrich Hauschildt: ''Vom Judenboykott zum Judenmord.'' In: Erich Hoffmann, Peter Wulf (Hrsg.): ''Wir bauen das Reich. Aufstieg und erste Herrschaftsjahre des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein.'' Neumünster 1983, S. 359.</ref> |
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== Stadtgliederung == |
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==== Universität ==== |
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Das Stadtgebiet Kiels ist in 30 Stadtteile eingeteilt. Meistens bilden ein oder mehrere Stadtteile zusammen einen der insgesamt 18 Ortsbezirke mit je einem Ortsbeirat. Diese Gremien werden von der Ratsversammlung (Gemeinderat) der Gesamtstadt nach jeder Kommunalwahl neu bestimmt und sind zu wichtigen, den Ortsbezirk betreffenden Angelegenheiten zu hören. Sie können auch Anträge, die den Stadtteil betreffen, an die Ratsversammlung stellen, damit diese dort beraten bzw. beschlossen werden. |
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Die [[Christian-Albrechts-Universität zu Kiel]], unter deren Studenten die NSDAP schon länger besonders populär war, wurde nach der Machtübernahme 1933 schnell [[Gleichschaltung|gleichgeschaltet]]. Bei den Juristen entwickelte sich mit der [[Kieler Schule]] eine strikt regimetreue und [[Antisemitismus (bis 1945)|antisemitische]] Rechtslehre, die die Stellen der zuvor rechtswidrig entlassenen bedeutenden jüdischen oder liberalen Kieler Professoren vereinnahmte. Im philosophischen Seminar wurden so die liberalen Dozenten [[Julius Stenzel]] und [[Richard Kroner]] rasch durch die aktiven Nationalsozialisten [[Kurt Hildebrandt]] und [[Ferdinand Weinhandl]] ersetzt. Weinhandl war im Mai 1933 Hauptredner bei der Kundgebung zur [[Bücherverbrennung 1933 in Deutschland|Bücherverbrennung]] auf dem Kieler Wilhelmplatz.<ref name="uniki-ns" /> |
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==== Repressionen gegen Juden ==== |
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Die Ortsbezirke mit ihren zugehörten Stadtteilen und deren amtlicher Nummer: |
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Als Kiel 1936 zum Austragungsort der [[Olympische Sommerspiele 1936/Segeln|olympischen Segelwettbewerbe]] wurde, bemühten sich die Behörden und das [[Zeit des Nationalsozialismus#Vorkriegsjahre 1934 bis 1939|NS-Regime]], ihre antisemitischen Maßnahmen wie auch im übrigen Reich im Verborgenen zu halten, um die Weltöffentlichkeit nicht zu schockieren. Danach gingen die antijüdischen Maßnahmen weiter. Jüdischen Unternehmern wurden auf diverse Weise ihre Geschäfte geraubt, ein Vorgang, den die Nazis [[Arisierung]] nannten. Juden wurden in jeder Weise im öffentlichen Leben benachteiligt. Bei der [[Novemberpogrome 1938|Reichspogromnacht]] am 9. November 1938 zerstörten Nazieinheiten aus SA und SS die große [[Synagoge Goethestraße|Kieler Synagoge]] am [[Schrevenpark]]. Zur Ausschaltung der Juden aus dem Wirtschaftsleben dienten mehrere Gesetze und Verordnungen, darunter die [[Verordnung über den Einsatz des jüdischen Vermögens]]. Die Verfolgung der Juden endete schließlich in ihrer Ermordung: Viele der über 600 im Jahr 1933 in Kiel ansässigen Juden wurden Opfer der [[Deportation von Juden aus Deutschland]] und später in den [[Vernichtungslager]]n ermordet. Nur wenigen gelang die Flucht ins Exil, nachdem sie ihre Geldmittel durch deutsche Zwangsmaßnahmen verloren hatten. |
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*'''Mitte''' |
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**1 Altstadt |
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==== Zwangsarbeit ==== |
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**2 Vorstadt |
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Im Juni 1944 wurde überwiegend zur Unterbringung sowjetischer und polnischer Zwangsarbeiter das [[Arbeitserziehungslager Nordmark]] errichtet, in dem bis Anfang 1945 über 600 Menschen umkamen. |
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**3 Exerzierplatz |
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**4 Damperhof |
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==== Kriegsschäden ==== |
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*'''Ravensberg/Brunswik/Düsternbrook''' |
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Zwischen dem 2. Juli 1940 und dem 3. Mai 1945 wurde die Stadt, wichtiger Stützpunkt der [[Kriegsmarine]] und Standort von drei Großwerften, durch [[westalliierte]] [[Luftangriffe auf Kiel]] zu weit über 80 Prozent zerstört. Mit 350 versenkten Schiffen war die Kieler Förde am [[Bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht|Kriegsende]] der wohl größte [[Schiffsfriedhof]].<ref>Uwe Jenisch: ''Mai 1945. Kriegsende an der Kieler Förde.'' In: ''[[Marineforum]]'', 5-2015, S. 42–45.</ref> |
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**5 Brunswik |
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**6 Düsternbrook |
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==== Kriegsende ==== |
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**7 Blücherplatz |
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[[Datei:Admiral Hipper cruiser in dry dock Kiel 1945.jpg|mini|Zerstörter Kreuzer „[[Admiral Hipper]]“ im Trockendock, 1945]] |
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**9 Ravensberg |
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*'''Steenbek-Projensdorf''' |
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Am 2. Mai 1945 um 21:30 Uhr verkündete das [[Marineoberkommando#Marineoberkommando der Ostsee (MOK Ost)|Marineoberkommando Ostsee]], dass Kiel nicht verteidigt werden sollte. Am nachfolgenden Tag wurden vorhandenes Kriegsmaterial und Munition vernichtet, was zu zahlreichen Detonationen und Schüssen führte, die überall in der Stadt zu hören waren.<ref name="ReferenceA">{{Internetquelle |url=https://www.kiel.de/de/bildung_wissenschaft/stadtarchiv/erinnerungstage.php?id=34 |titel=Erinnerungstag 4. Mai 1945: Kriegsende und Besetzung Kiels durch die Briten {{!}} Kieler Stadtarchiv |sprache=de |abruf=2023-07-22}}</ref> Noch am 3. Mai wurde die Stadt zur „[[Offene Stadt|Offenen Stadt]]“ erklärt.<ref>[[Institut für schleswig-holsteinische Zeit- und Regionalgeschichte]]: [http://www.vimu.info/general_04.jsp?id=mod_11_8&lang=de&u=teacher VIMU. Kriegsende], abgerufen am: 31. Mai 2017.</ref><ref>[http://www.znaci.net/zb/7_4_2.pdf Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht (Wehrmachtführungsstab) 1940–1945. Frankfurt am Main 1961], S. 1471.</ref> In der darauffolgenden Nacht vom 3. auf den 4. Mai erfolgte schließlich der letzte Luftangriff auf Kiel. Am 4. Mai unterschrieb [[Hans-Georg von Friedeburg]] im Auftrag des letzten [[Reichspräsident]]en [[Karl Dönitz]], der sich zuvor mit der [[Regierung Dönitz|letzten Reichsregierung]] nach [[Flensburg]]-[[Mürwik]] abgesetzt hatte, bei [[Lüneburg]] die [[Bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht#Nordwestdeutschland, Dänemark und Niederlande|Kapitulation aller deutschen Truppen in Nordwestdeutschland, den Niederlanden und Dänemark]].<ref>{{Webarchiv |url=http://www.volksbund.de/fileadmin/redaktion/BereichInfo/Textsammlungen/Ausstellungen/0400_ausstellung_timeloberg/Timeloberg.pdf |text=Die Kapitulation auf dem Timeloberg |wayback=20131104080252 }} (PDF; 16 S; 455 kB)</ref> Am selben Tag erreichte der erste britische Panzerwagen die Stadt. Am Nachmittag betrat eine kleine britische Abordnung das Kieler Rathaus und übergab dem Oberbürgermeister [[Walter Behrens (Politiker)|Behrens]] Anordnungen für das Verhalten der Bevölkerung. Die alliierte Kontrolle über Kiel hatte begonnen. In den folgenden Tagen wurde die Stadt schrittweise kampflos besetzt. Auch der Rest Schleswig-Holsteins wurde in den Folgetagen vollständig besetzt, mit Ausnahme des [[Sonderbereich Mürwik|Sonderbereichs Mürwik]], der erst am 23. Mai besetzt wurde. Mit anschließenden Verhaftungen endete die letzte Reichsregierung.<ref name="ReferenceA" /><ref>[https://www.schleswig-holstein.de/DE/Fachinhalte/G/gedenkstaetten/fahnenprojekt.html Landesportal Schleswig-Holstein: ''Das Kriegsende 1945 in Schleswig-Holstein.'']{{Toter Link |url=https://www.schleswig-holstein.de/DE/Fachinhalte/G/gedenkstaetten/fahnenprojekt.html |date=2022-03 }}, abgerufen am 31. Mai 2017.</ref> |
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**8 Wik z.T. |
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*'''Wik''' |
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=== Kiel als Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins === |
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**8 Wik z.T. |
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*'''Schreventeich/Hasseldieksdamm''' |
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[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-2005-0707-508, Kiel, Aufforstung durch Schuljugend.jpg|mini|links|hochkant|Schüler forsten Trümmerflächen mit Bäumen auf, Oktober 1948]] |
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**10 Schreventeich |
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[[Datei:Kiel IMG 3646 landesregierung.JPG|mini|Landtag und Landesregierung Schleswig-Holsteins am Westufer der Kieler Förde]] |
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**11 Südfriedhof |
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[[Datei:1489-1540 crop-4-Kiel, Landtag, Parlamentssaal, SH.jpg|mini|Der [[Plenarsaal]] des [[Schleswig-Holsteinischer Landtag|Schleswig-Holsteinischen Landtages]] unmittelbar an der Kieler Förde, die durch die rechts liegenden Türverglasungen zu erkennen ist]] |
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**15 Hasseldieksdamm |
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*'''Gaarden''' |
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Nach Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte Kiel ab 1945 zur [[Britische Besatzungszone|Britischen Besatzungszone]]. [[Control Commission for Germany/British Element|Die britische Militärregierung]] richtete im Stadtgebiet ein [[DP-Lager]] zur Unterbringung von [[Displaced Person]]s ein. Die Mehrzahl von ihnen waren ehemalige [[NS-Zwangsarbeit]]er aus [[Polen]] und dem [[Baltikum]]. |
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**12 Gaarden-Ost |
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**13 Gaarden-Süd und Kronsburg |
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Mit der Verordnung Nr. 46 der Britischen Militärregierung wurde am 23. August 1946 die Provinz Schleswig-Holstein aus dem Land Preußen herausgelöst und das neue Land [[Schleswig-Holstein]] gegründet; der Freistaat Preußen selbst wurde am 25. Februar 1947 durch das [[Kontrollratsgesetz Nr. 46]] aufgelöst. Kiel war Hauptstadt Schleswig-Holsteins, das 1949 zum [[Land (Deutschland)|Bundesland]] der neu gegründeten [[Bundesrepublik Deutschland]] wurde. |
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*'''Hassee/Vieburg''' |
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**14 Hassee |
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Bereits ab Ende 1944 [[Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa 1945–1950|kamen viele Flüchtlinge]] aus [[Ostpreußen]], [[Westpreußen]] und [[Pommern]] [[Flüchtlinge in Schleswig-Holstein nach dem Zweiten Weltkrieg|nach Schleswig-Holstein]]. Noch lange nach Kriegsende mussten in der stark zerstörten Stadt Vertriebene aus den [[Ostgebiete des Deutschen Reiches|Ostgebieten des Deutschen Reiches]] untergebracht werden. In den [[Nachkriegszeit nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland|Nachkriegsjahren]] wurde Kiel unter „modernistischen“ Gesichtspunkten wieder aufgebaut.<ref>Dabei spielten drei Männer eine hervorgehobene Rolle: der SPD-Oberbürgermeister [[Andreas Gayk]] und die beiden evangelischen Pröpste [[Johannes Lorentzen]] und [[Hans Asmussen]]. Sie wurden unterstützt von Spendern aus USA, Kanada, der Schweiz, aus Schweden und anderen Ländern. Besonders das [[Mennoniten|mennonitische]] Hilfswerk ''[[Mennonite Central Committee]]'' unter [https://gameo.org/index.php?title=Dyck,_Cornelius_J._%E2%80%9CC._J.%E2%80%9D_(1921–2014)&oldid=134797 Cornelius J. Dyck] tat sich mit umfangreichen Hilfslieferungen in den ersten Nachkriegsjahren hervor. Vgl. dazu: [[Hans Rempel (Theologe)|Johannes Rempel]]: ''Mit Gott über die Mauer springen. Vom mennonitischen Bauernjungen am Ural zum Kieler Pastor''. (Postum) herausgegeben von Hans-Joachim Ramm, Husum: Matthiesen 2013, bes. S. 420 ff.</ref> Es entwickelte sich bald wieder zum wirtschaftlichen, politischen und geistigen Zentrum Schleswig-Holsteins. |
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*'''Ellerbek/Wellingdorf''' |
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**16 Ellerbek |
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{{Siehe auch|Flüchtlinge in Schleswig-Holstein nach dem Zweiten Weltkrieg|Wellingdorf#Ostpreußische Fischer}} |
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**17 Wellingdorf |
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*'''Holtenau''' |
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Der SPD-Oberbürgermeister [[Hans Müthling]] forderte (schon als Kandidat) 1954 eine Stationierung von Marineeinheiten in Kiel angesichts der zu erwartenden Wiederbewaffnung der Bundesrepublik. Im März 1956 wurden die ersten drei [[Schnellboot]]e der [[Bundesmarine]] stationiert. Im Juli 1960 lief das erste Kriegsschiff, das nach 1945 in Kiel gebaut wurde, bei der [[Lindenau Werft]] vom Stapel. Wegen der Nähe zur [[innerdeutsche Grenze|innerdeutscher Grenze]] wurden andere Einheiten später in das nördliche [[Olpenitz]] verlegt. Noch 1960 übertraf kriegsbedingt die Zahl der Frauen in Kiel die der Männer um etwa 14 %.<ref>''Geschichte der Stadt Kiel'', 1991, S. 435 f.</ref> |
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**18 Holtenau |
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*'''Pries-Friedrichsort''' |
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Die 1960er Jahre waren durch Eingemeindungen, Hafenausbau, Ausbau der Fährverbindungen, Neuansiedlung von Unternehmen und das [[Wirtschaftswunder]] geprägt. |
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**19 Pries |
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1965 feierte die auf einem neuen Campus stark expandierende Universität Kiel ihr 300-jähriges Bestehen. 1968 gab es [[Westdeutsche Studentenbewegung der 1960er Jahre|Demonstrationen Kieler Schüler, Studenten und Lehrlinge]] gegen den [[Bildungskatastrophe|Bildungsnotstand]] und Tariferhöhungen im Nahverkehr. Letztere blieben erfolglos.<ref>''Geschichte der Stadt Kiel'', 1991, S. 439.</ref> |
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**20 Friedrichsort |
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*'''Neumühlen-Dietrichsdorf/Oppend''' |
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1972 – also 36 Jahre nach den [[Olympische Sommerspiele 1936|Olympischen Sommerspielen 1936]] – war Kiel wieder Austragungsort der Segelwettbewerbe der [[Olympische Sommerspiele 1972|Olympischen Sommerspiele]], dieses Mal im neuen [[Olympiazentrum Schilksee]]. 1975 wurde der [[Kieler Umschlag]] als modernes Volksfest wiederbelebt. 1985 wurde der Betrieb der [[Straßenbahn Kiel]] eingestellt, eine Entscheidung, die später oft bedauert wurde. 1992 beging die Stadt ihre 750-Jahr-Feier und 1994 wurde die 100. Kieler Woche veranstaltet. Wegen der Weltkriege fanden von 1915 bis 1919 und von 1940 bis 1946 keine Kieler Wochen statt. |
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**21 Neumühlen-Dietrichsdorf |
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*'''Elmschenhagen/Kroog''' |
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Am 23. September 2008 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel [[Ort der Vielfalt]]. |
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**22 Elmschenhagen |
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*'''Suchsdorf''' |
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Ein [[Tornado in Kiel 2021|Tornado am 29. September 2021]] verletzte mehrere Menschen. |
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**23 Suchsdorf |
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*'''Schilksee''' |
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**24 Schilksee |
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*'''Mettenhof''' |
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**25 Mettenhof |
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*'''Russee/Hammer''' |
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**26 Russee |
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*'''Meimersdorf/Moorsee''' |
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**27 Meimersdorf |
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**28 Moorsee |
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*'''Wellsee/Kronsburg/Rönne''' |
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**29 Wellsee |
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**30 Rönne |
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== Entwicklung des Stadtgebiets == |
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=== Eingemeindungen === |
=== Eingemeindungen === |
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1850 umfasste das Stadtgebiet von Kiel inklusive Hammer eine Fläche von insgesamt 1277 Hektar. |
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Ab 1869 wurden folgende [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinden]] und [[Gemarkung]]en in die Stadt Kiel eingegliedert.<ref>Stadtvermessungsamt Kiel: Übersichtskarte ''Zeitliche Folge der Eingemeindungen und anderer Veränderungen in Kiel''. 2000.</ref> |
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{| class="wikitable sortable" |
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{| border="1" cellpadding="2" cellspacing="0" |
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|----- bgcolor="#efefef" |
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! Jahr !! Orte !! Zuwachs in ha |
! Jahr !! Orte !! Landesteil !! Zuwachs in ha !! Einwohner (2008) |
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| 1869 || Brunswik || align="right" | 277 |
| 1869 || [[Brunswik (Kiel)|Brunswik]] || [[Herzogtum Holstein|Holstein]] || align="right" | 277 || align="right" | 6.036 |
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|- |
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| 1893 || Wik || align="right" | 560 |
| 1893 || [[Kiel-Wik|Wik]] || [[Herzogtum Holstein|Holstein]] || align="right" | 560 || align="right" | 17.715 |
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| 1901 || Gaarden-Ost || align="right" | 311 |
| 1901 || [[Gaarden]]-Ost || [[Herzogtum Holstein|Holstein]] || align="right" | 311 || align="right" | 16.287 |
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|- |
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| 1909 || Projensdorf || align="right" | 229 |
| 1909 || [[Steenbek-Projensdorf|Projensdorf]] || [[Herzogtum Holstein|Holstein]] || align="right" | 229 || align="right" | siehe Wik |
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| 1910 || Gaarden-Süd || align="right" | 618 |
| 1910 || [[Gaarden-Süd]] || [[Herzogtum Holstein|Holstein]] || align="right" | 618 || align="right" | 10.356 |
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| 1910 || Hassee || align="right" | 369 |
| 1910 || [[Hassee]] || [[Herzogtum Holstein|Holstein]] || align="right" | 369 || align="right" | 11.897 |
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| 1910 || Ellerbek || align="right" | 89 |
| 1910 || [[Kiel-Ellerbek|Ellerbek]] || [[Herzogtum Holstein|Holstein]] || align="right" | 89 || align="right" | 5.780 |
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|- |
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| 1910 || |
| 1910 || [[Wellingdorf]] || [[Herzogtum Holstein|Holstein]] || align="right" | 420 || align="right" | 7.877 |
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| 1910 || Hasseldieksdamm || align="right" | 293 |
| 1910 || [[Hasseldieksdamm]] || [[Herzogtum Holstein|Holstein]] || align="right" | 293 || align="right" | 2.843 |
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| 1922 || Holtenau || align="right" | |
| 1922 || [[Kiel-Holtenau|Holtenau]] || [[Herzogtum Schleswig|Schleswig]] || align="right" | 512 || align="right" | 5.239 |
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|- |
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| 1922 || Pries|| align="right" | |
| 1922 || [[Kiel-Pries|Pries]] || [[Herzogtum Schleswig|Schleswig]] || align="right" | 336 || align="right" | 7.278 |
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| 1922 || Friedrichsort || align="right" | 132 |
| 1922 || [[Friedrichsort]] || [[Herzogtum Schleswig|Schleswig]] || align="right" | 132 || align="right" | 2.373 |
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| 1923 || Kronsburg || align="right" | 69 |
| 1923 || [[Gaarden-Süd und Kronsburg|Kronsburg]] || [[Herzogtum Holstein|Holstein]] || align="right" | 69 || align="right" | siehe Gaarden-Süd |
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| 1924 || Neumühlen-Dietrichsdorf || align="right" | |
| 1924 || [[Neumühlen-Dietrichsdorf]] || [[Herzogtum Holstein|Holstein]] || align="right" | 401 || align="right" | 11.729 |
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|- |
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| 1939 || Elmschenhagen || align="right" | 655 |
| 1939 || [[Elmschenhagen]]/[[Kroog]] || [[Herzogtum Holstein|Holstein]] || align="right" | 655 || align="right" | 17.209 |
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|- |
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| 1958 || Suchsdorf || align="right" | 760 |
| 1958 || [[Suchsdorf]] || [[Herzogtum Holstein|Holstein]] || align="right" | 760 || align="right" | 9.098 |
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| 1959 || Schilksee || align="right" | |
| 1959 || [[Kiel-Schilksee|Schilksee]] || [[Herzogtum Schleswig|Schleswig]] || align="right" | 608 || align="right" | 5.158 |
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| 1963 || Mettenhof || align="right" | 158 |
| 1963 || [[Mettenhof]] || [[Herzogtum Holstein|Holstein]] || align="right" | 158 || align="right" | 18.865 |
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| 1970 || Russee || align="right" | 398 |
| 1970 || [[Russee]] || [[Herzogtum Holstein|Holstein]] || align="right" | 398 || align="right" | 7.342 |
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| 1970 || Meimersdorf || align="right" | 766 |
| 1970 || [[Meimersdorf]] || [[Herzogtum Holstein|Holstein]] || align="right" | 766 || align="right" | 2.252 |
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| 1970 || Moorsee || align="right" | 557 |
| 1970 || [[Moorsee]] || [[Herzogtum Holstein|Holstein]] || align="right" | 557 || align="right" | 1.622 |
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| 1970 || Wellsee || align="right" | 501 |
| 1970 || [[Kiel-Wellsee|Wellsee]] || [[Herzogtum Holstein|Holstein]] || align="right" | 501 || align="right" | 5.059 |
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| 1970 || Rönne || align="right" | 479 |
| 1970 || [[Rönne (Kiel)|Rönne]] || [[Herzogtum Holstein|Holstein]] || align="right" | 479 || align="right" | 422 |
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== Bevölkerung == |
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=== Einwohnerentwicklung === |
=== Einwohnerentwicklung === |
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[[Datei:Einwohnerentwicklung von Kiel.svg|mini|Einwohnerentwicklung Kiels von 1300 bis 2018]] |
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{{Hauptartikel|Einwohnerentwicklung von Kiel}} |
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Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1870 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter bzw. der Stadtverwaltung selbst. |
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1885 hatte Kiel mehr als 50.000 Einwohner. 1900 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 100.000, wodurch sie zur [[Großstadt]] wurde. Bis 1910 verdoppelte sich diese Zahl auf 211.000. Im Dezember 1942 erreichte die Bevölkerungszahl der Stadt wegen der Hochrüstung im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] (Kriegshafen, Werften) mit 306.000 ihren historischen Höchststand. Bis 2023 stieg die Einwohnerzahl wieder auf rund 250.000.<ref>{{Internetquelle |autor=Jonas Bickel |url=https://www.kn-online.de/lokales/kiel/kiel-bevoelkerungszahl-jetzt-bei-250-000-es-werden-wohl-noch-mehr-PXM33T4ZAJDXDJ2K7TA5J3M26U.html |titel=Kiel: Bevölkerungszahl jetzt bei 250.000 – es werden wohl noch mehr |datum=2023-10-17 |sprache=de |abruf=2023-10-18}}</ref> Der Bevölkerungsanteil mit einem Migrationshintergrund lag Ende 2024 bei 30,7 % und der ohne deutsche Staatsangehörigkeit bei 15,3 %.<ref>https://www.kiel.de/de/kiel_zukunft/statistik_kieler_zahlen/_statistische_kurzinformationen/2025/Kurzinfo_Nr._526_-_Die_Kieler_Bevoelkerung_am_31._Dezember_2024.pdf</ref> |
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=== Religion === |
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{| border="1" cellspacing="0" |
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==== Konfessionsstatistik ==== |
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! style="background:#efefef;" | Jahr |
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[[Datei:Nikolaikirche, Kiel msu2017-9142.jpg|mini|hochkant|Die [[Nikolaikirche (Kiel)|St.-Nikolai-Kirche]] am ''[[Alter Markt (Kiel)|Alten Markt]]'' ist das älteste erhaltene Gebäude der Stadt.]] |
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! style="background:#efefef;" | Einwohnerzahlen |
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[[Datei:Kirche St Nikolaus Kiel.jpg|mini|hochkant|Die [[St. Nikolaus (Kiel)|St.-Nikolaus-Kirche]] an der Rathausstraße]] |
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[[Datei:Matthias Suessen -5399.jpg|mini|hochkant|Die [[Petruskirche (Kiel)|Petruskirche]] in [[Kiel-Wik]]]] |
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| [[1300 ]] || align="right" | ca. 1.000 |
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Gemäß dem [[Volkszählung in der Europäischen Union 2011|Zensus 2011]] waren 41,3 % der Einwohner [[Evangelische Kirche in Deutschland|evangelisch]], 7,4 % [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholisch]] und 51,3 % waren [[konfessionslos]], gehörten einer anderen [[Glaubensgemeinschaft]] an oder machten keine Angabe.<ref>{{Webarchiv |url=https://ergebnisse.zensus2011.de/#StaticContent:010020000000,BEK_4_2_6,m,table |text=Stadt Kiel Religion |wayback=20200525194529 }}, [[Zensus 2011]]</ref> Die Zahl der Katholiken und vor allem die der Protestanten ist seit dem Zensus 2011 gesunken; die Zahl der Einwohner mit sonstiger Konfession oder ohne Konfession nimmt jährlich um etwa 1 Prozentpunkt zu. Am Stichtag 31. Dezember 2023 waren nach Recherchen der Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland 29,6 % der Einwohner der Stadt evangelisch, 5,8 % römisch-katholisch und 64,6 % waren [[konfessionsfrei]] oder gehörten einer sonstigen [[Religionsgemeinschaft]] an.<ref>[https://fowid.de/meldung/81-grossstaedte-kirchenmitglieder-ende-2023 Großstädte: Kirchenmitglieder Ende 2023, Tabelle 1, Auswertungen von Carsten Frerk und Eberhard Funk FOWID], abgerufen am 30. Juli 2024.</ref><ref>[https://www.kiel.de/de/kiel_zukunft/statistik_kieler_zahlen/open_data/kiel_bevoelkerung_einwohner_nach_religionszugehoerigkeit.csv Open Data Kiel Bevölkerung Einwohner], abgerufen am 12. September 2022</ref><ref>[https://www.kiel.de/de/kiel_zukunft/statistik_kieler_zahlen/_statistische_jahrbuecher/Statistischer_Bericht_Nr._297_-_Kieler_Zahlen_2023.pdf Kieler Zahlen 2023 Seite 42], abgerufen am 2. Mai 2025</ref> |
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| [[1450]] || align="right" | ca. 2.000 |
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Nach einer Berechnung aus den Zensuszahlen für die Personen mit Migrationshintergrund lag der Bevölkerungsanteil der Muslime in Kiel 2011 bei 6,7 %.<ref>{{cite web|url=https://kartenseite.files.wordpress.com/2017/04/brd_muslime_in_den_grossstaedten_beim_zensus2011_sortiert_nach_regionalschluessel-1.pdf |title=Kartenseite: Muslime in den Grossstaedten beim Zensus 2011|date=2020-04 |accessdate=2021-12-09 |language=de}}</ref> |
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| [[1750]] || align="right" | ca. 4.000 |
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==== Christentum ==== |
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| [[1834]] || align="right" | 11.620 |
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; Geschichte |
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Die Bevölkerung der Stadt Kiel gehörte anfangs zum [[Erzbistum Bremen]] und dessen [[Bistum Schleswig|Suffraganbistum Schleswig]]. Ab 1526 wurde durch den Landesherrn die [[Reformation]] eingeführt. 1534 mussten die Katholiken auf die einzige Pfarrkirche der Stadt (daneben gab es noch eine weitere Kirche) verzichten. Bereits vier Jahre zuvor war das [[Franziskanerkloster]] in Kiel geschlossen worden. Danach war Kiel über eine lange Zeit eine überwiegend protestantische Stadt, die zur [[Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schleswig-Holstein|Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schleswig-Holsteins]] gehörte. Heute gehören die lutherischen Kirchengemeinden der Stadt – sofern sie nicht Mitglied der [[Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche|Selbstständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche]] oder der [[Dänische Kirche in Südschleswig|Dänischen Kirche in Südschleswig]] (in Kiel-Holtenau) sind – zum Kirchenkreis Altholstein innerhalb des Sprengels Schleswig und Holstein in der [[Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland|Evangelisch-Lutherischen Kirche Norddeutschlands]]. |
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| [[1. Dezember]] [[1875]] ¹ || align="right" | 37.246 |
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Im Jahre 1891 wurde mit [[St. Nikolaus (Kiel)|St. Nikolaus]] die erste katholische Pfarrkirche seit der Reformation erbaut. Die Gemeindeglieder Kiels gehörten zum damals bestehenden „[[Apostolisches Vikariat des Nordens|Apostolischen Vikariat der Nordischen Missionen]]“. Die katholischen Gemeinden in Kiel und Umgebung gehören heute zur Pfarrei Franz von Assisi<ref>{{Internetquelle |url=https://www.katholisch-in-kiel.de/ |titel=Website der Pfarrei Franz von Assisi: Katholisch-in-Kiel.de |abruf=2021-02-12}}</ref> im [[Erzbistum Hamburg]]. |
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| [[1. Dezember]] [[1890]] ¹ || align="right" | 69.172 |
|||
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|||
Von den evangelischen [[Freikirche]]n sind in Kiel die [[Baptisten]] (seit 1872), die [[Evangelisch-methodistische Kirche]], die [[Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland|Freie evangelische Gemeinde]], die [[Siebenten-Tags-Adventisten]] und mehrere [[Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden|Pfingstgemeinden]] vertreten. |
|||
| [[2. Dezember]] [[1895]] ¹ || align="right" | 85.666 |
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|||
Sonstige in Kiel vertretene christliche Gemeinden und Kirchengemeinschaften sind die [[Apostolische Gemeinschaft (Freikirche)|Apostolische Gemeinschaft]], [[Zeugen Jehovas]], die [[Neuapostolische Kirche]], die [[Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage]] ([[Mormonen]]) und die von der [[Anthroposophie]] inspirierte [[Die Christengemeinschaft|Christengemeinschaft]]. Seit dem Jahr 2004 gibt es auch eine Russisch-orthodoxe Gemeinde.<ref>[https://kiel-wiki.de/Kirche_des_Hl._Johannes_des_T%C3%A4ufers Russisch-orthodoxe Gemeinde Kiel]</ref> |
|||
| [[1. Dezember]] [[1900]] ¹ || align="right" | 107.938 |
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|||
{{Belege fehlen}} |
|||
| [[1. Dezember]] [[1910]] ¹ || align="right" | 211.627 |
|||
Insgesamt gibt es 23 evangelische Gemeinden und vier katholische Pfarreien. |
|||
|----- |
|||
| [[16. Juni]] [[1925]] ¹ || align="right" | 213.881 |
|||
==== Judentum ==== |
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Die Existenz einer jüdischen Gemeinde in Mittelalter und früher Neuzeit ist nicht belegt. Die Geschichte der [[Juden]] in Kiel beginnt daher vermutlich erst relativ spät, Ende des 17. Jahrhunderts. Es ist der Politik König [[Christian VII. (Dänemark und Norwegen)|Christians VII.]] zu verdanken, dass sich der Kieler [[Magistrat (Deutschland)|Magistrat]] mit seiner zunächst judenfeindlichen Haltung nicht durchsetzte und Juden sich in Kiel ansiedeln konnten. 1782 wurde das ehemalige Kaffeehaus der Universität in der Kehdenstraße 12 in das erste jüdische Bethaus der Stadt umgewandelt (das Gebäude existiert nicht mehr), bis die Gemeinde 1869 in die größere, dreistöckige Synagoge in der Haßstraße umzog (ein Teil des Erdgeschosses ist als Ruine bis heute erhalten). Diese Synagoge wurde bald zu klein, so dass die Gemeinde 1910 in einen großen Neubau beim Schrevenpark, an der Ecke Humboldtstraße/Goethestraße, umzog. |
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| [[16. Juni]] [[1933]] ¹ || align="right" | 218.335 |
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1933 hatte die Gemeinde etwa 600 Mitglieder. Diese letzte Synagoge wurde in der [[Novemberpogrome 1938|Pogromnacht vom 9./10. November 1938]] zerstört. Wegen des [[Nationalsozialismus]] verließ der größte Teil der Kieler Juden die Stadt und ging ins Exil oder wurde in Vernichtungslager deportiert und ermordet. Aufgrund der geringen Anzahl der Juden nach Ende der NS-Herrschaft wurde die Verwaltung der jüdischen Belange für Schleswig-Holstein 1968 an die Jüdische Gemeinde in Hamburg übertragen. |
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| [[17. Mai]] [[1939]] ¹ || align="right" | 275.479 |
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Mit dem Zusammenbruch des [[Ostblock]]s und der darauffolgenden Einwanderung osteuropäischer Juden nach Deutschland änderte sich die Situation der jüdischen Gemeinden deutschlandweit grundlegend. 1995 wurde in Kiel das „Jüdische Bildungs-, Kultur- und Sozialwerk“ gegründet, und 1997 lud der von Hamburg neu berufene Kantor Daniel Katz die etwa 250 Juden in Kiel zum ersten jüdischen Gottesdienst nach der Zerstörung des letzten Betsaals der Jüdischen Gemeinde (bis 1941 im Feuergang, heute Europaplatz). |
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| [[13. September]] [[1950]] ¹ || align="right" | 257.455 |
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Die gegenwärtig etwa 550 Juden in der Stadt sowie die regelmäßig stattfindenden Gottesdienste führten Anfang 2004 zur Neugründung einer eigenständigen Jüdischen Gemeinde Kiel, die dem [[Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Schleswig-Holstein]] angehört. Im Oktober 2004 gründeten Mitglieder des bisherigen Hamburger Gemeindezentrums in Kiel eine zweite Gemeinde und – zusammen mit dem ehemaligen Hamburger Gemeindezentrum Flensburg und der Jüdischen Gemeinde Lübeck – einen zweiten, separaten Dachverband (Jüdische Gemeinschaft Schleswig-Holstein). Beide Kieler Gemeinden sind seit 2005 Mitglieder im [[Zentralrat der Juden in Deutschland]]. Das Gemeindezentrum und der Sitz der Jüdischen Gemeinschaft befinden sich in der Wikingerstraße. Die [[Synagoge Waitzstraße|Synagoge der Jüdischen Gemeinde Kiel]] steht in der Waitzstraße in Brunswik. Der [[Alter Jüdischer Friedhof (Kiel)|alte jüdische Friedhof]] befindet sich in der Michelsenstraße. Zwei neue jüdische Friedhöfe wurden auf städtischem Gelände am Eichhof eingerichtet. |
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| [[6. Juni]] [[1961]] ¹ || align="right" | 273.284 |
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==== Islam ==== |
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| [[27. Mai]] [[1970]] ¹ || align="right" | 271.719 |
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Die Zahl der [[Moscheeverein|muslimischen Gemeinden]] ist seit Gründung der ersten Gemeinde 1978 auf 14 angestiegen. Im Sommer 2004 wurde mit der Habib-Moschee ''(Moschee des Freundes)'' in der Flintbeker Straße die erste [[Moschee]], die nach außen als Sakralbau zu erkennen ist, fertiggestellt. Die Moschee gehört zur [[Ahmadiyya Muslim Jamaat]]. Der Großteil der Moscheen befindet sich in Gaarden, wo der Anteil der Einwohner mit Migrationshintergrund mit 43,6 %<ref>Stand: 31. Dezember 2008 {{Webarchiv |url=http://www.kiel.de/Aemter_01_bis_20/05/Statistik/pdf/Statistischer_Bericht_Kieler_Stadtteile2008.pdf |text=Statistischer Bericht Kieler Stadtteile |wayback=20101219014123}}</ref> (insbesondere aus der Türkei und arabisch geprägten Staaten) überdurchschnittlich hoch ist. Weitere Moscheen gibt es in Friedrichsort, Dietrichsdorf und am Königsweg im Innenstadtbereich.<ref>[https://www.shz.de/regionales/schleswig-holstein/zahl-der-moscheen-in-sh-steigt-rasant-id16456081.html Zahl der Moscheen steigt rasant]</ref> |
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| [[30. Juni]] [[1975]] || align="right" | 263.000 |
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== Politik == |
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=== Kommunalpolitik === |
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| [[30. Juni]] [[1980]] || align="right" | 250.400 |
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==== Ratsversammlung ==== |
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{{Wahldiagramm |
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| [[30. Juni]] [[1985]] || align="right" | 245.300 |
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| LAND = DE |
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| GUV = ja |
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| [[27. Mai]] [[1987]] ¹ || align="right" | 237.767 |
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| PROZENT = nein |
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| TITEL = Wahl zur Kieler Ratsversammlung 2023 (amtliches Endergebnis)<ref name="wahl2023">{{Internetquelle |url=https://www.kiel.de/de/politik_verwaltung/wahlen_abstimmungen/index.php |titel=Wahlen und Abstimmungen in der Landeshauptstadt Kiel |sprache=de |abruf=2023-06-11}}</ref> |
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| [[30. Juni]] [[1997]] || align="right" | 242.300 |
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| TITEL2 = Wahlbeteiligung: 46,0 % |
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| JAHRALT = 2018 |
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| [[31. Dezember]] [[2003]] || align="right" | 229.901 |
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| PARTEI1 = GRÜNE |
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| ERGEBNIS1 = 27.1 |
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| ERGEBNISALT1 = 20.4 |
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| PARTEI2 = CDU |
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| ERGEBNIS2 = 22.9 |
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| ERGEBNISALT2 = 23.5 |
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| PARTEI3 = SPD |
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| ERGEBNIS3 = 22.0 |
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| ERGEBNISALT3 = 29.9 |
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| PARTEI4 = SSW |
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| ERGEBNIS4 = 8.2 |
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| ERGEBNISALT4 = 2.8 |
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| PARTEI5 = AfD |
|||
| ERGEBNIS5 = 6.0 |
|||
| ERGEBNISALT5 = 5.9 |
|||
| PARTEI6 = LINKE |
|||
| ERGEBNIS6 = 4.9 |
|||
| ERGEBNISALT6 = 7.2 |
|||
| PARTEI7 = FDP |
|||
| ERGEBNIS7 = 4.5 |
|||
| ERGEBNISALT7 = 6.5 |
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| PARTEI8 = Sonst. |
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| ERGEBNIS8 = 4.4 |
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| ERGEBNISALT8 = 0.0 |
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| ERGEBNISALT10= 3.3 |
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}} |
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{{Sitzverteilung |
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| float = right |
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| Überschrift = Sitzverteilung in der Kieler Ratsversammlung 2023|LINKE|PARTEI|SPD|GRÜNE|SSW|FDP|CDU|Basis| LINKE= 2 |
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| GRÜNE = 14 |
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| SPD = 11 |
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| SSW = 4 |
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| FDP = 2 |
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| CDU = 11 |
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| AFD = 3 |
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|AFD|PARTEI=1|Basis=1}} |
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Die Ratsversammlung ist die kommunale [[Volksvertretung]] der Stadt Kiel. Über die Zusammensetzung entscheiden die Bürger alle fünf Jahre. |
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Seit der letzten Wahl in Kiel am 14. Mai 2023,<ref name="wahl2023" /> aus der [[Bündnis 90/Die Grünen]] erstmals als stärkste Kraft in Kiel hervorging, regiert in der Stadt eine [[grün-rote Koalition]], die 25 der 49 Sitze in der Kieler Ratsversammlung auf sich vereinigt. |
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{{Siehe auch|Ergebnisse der Kommunalwahlen in Kiel}} |
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==== Stadtoberhaupt ==== |
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An der Spitze der Stadt Kiel stand ursprünglich ein [[Vogt]], der vom Landesherrn eingesetzt wurde. Neben dem Vogt gab es schon sehr früh einen [[Gemeinderat (Deutschland)|Rat]], der nach 1315 immer mehr die tatsächliche Macht in der Stadt ausübte. Der Gemeinderat in Kiel wird heute als [[Gemeinderat (Deutschland)|Ratsversammlung]] bezeichnet. Vorsitzender des Rates war der Bürgermeister. Später gab es mehrere Bürgermeister. Nach dem Übergang an [[Preußen]] wurde in ganz Schleswig-Holstein 1867 die preußische [[Städteordnung]] eingeführt. An der Spitze der Stadt stand ein [[Oberbürgermeister]]. |
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Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Schleswig-Holstein Teil der [[Britische Besatzungszone|Britischen Besatzungszone]]. Die Militärregierung führte 1946 eine zweigleisige Verwaltungsspitze ein. Danach gab es zunächst einen Oberbürgermeister als Vorsitzenden des Rates und daneben einen [[Oberstadtdirektor]] als Leiter der Verwaltung. Die schleswig-holsteinische Gemeindeordnung von 1950 übertrug dem Leiter der Verwaltung jedoch wieder den traditionellen Titel Bürgermeister oder Oberbürgermeister und führte für den Vorsitzenden des Rates bei größeren Städten – so in Kiel – die neue Bezeichnung [[Stadtpräsident]] ein. |
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Erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1997 der Oberbürgermeister ([[Norbert Gansel]], SPD) direkt gewählt; 2003 folgte ihm [[Angelika Volquartz]] (CDU) als Kiels erste Oberbürgermeisterin. [[Torsten Albig]] (SPD) wurde 2009 für eine Amtszeit von sechs Jahren direkt gewählt, schied aber 2012 nach seiner Wahl in den schleswig-holsteinischen Landtag aus. Bis zur Neuwahl eines Oberbürgermeisters nahm Bürgermeister [[Peter Todeskino]] von den Grünen stellvertretend die Aufgaben des Oberbürgermeisters wahr, und am 11. November 2012 wurde die SPD-Kandidatin [[Susanne Gaschke]] zur neuen Kieler Oberbürgermeisterin gewählt. Am 28. Oktober 2013 trat Susanne Gaschke wegen des sogenannten Kieler Steuer-Deals mit sofortiger Wirkung zurück, und Todeskino übernahm bis zur fälligen Neuwahl wieder die Amtsgeschäfte. Bei der Neuwahl des Oberbürgermeisters am 23. März 2014 gewann [[Ulf Kämpfer]] (SPD) mit 63,1 % die Wahl zum Amt des Stadtoberhauptes.<ref name="kiel.de" /> Am 27. Oktober 2019 wurde Kämpfer im ersten Wahlgang für eine weitere Amtszeit gewählt. Seine Stellvertreterin ist seit 2018 Bürgermeisterin [[Renate Treutel]]. |
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Die nächste Wahl zum Kieler Oberbürgermeister ist für den 16. November 2025 angesetzt.<ref>[https://www.schleswig-holstein.de/DE/landesregierung/themen/demokratie-gesellschaft/wahlen/Termine/termine_node.html Direktwahltermine in Schleswig-Holstein] abgerufen am 6. März 2025</ref> Im August 2024 kündigte Ulf Kämpfer an, nicht erneut für das Amt des Oberbürgermeisters zu kandidieren.<ref>{{Internetquelle |autor=Kay Müller |url=https://www.shz.de/lokales/kiel/artikel/ulf-kaempfer-will-nicht-erneut-buergermeister-von-kiel-werden-47651687 |titel=Ulf Kämpfer will nicht erneut Bürgermeister von Kiel werden {{!}} SHZ |datum=2024-08-27 |sprache=de |abruf=2024-09-18}}</ref> |
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[[Datei:Ulf Kämpfer 2013 klein (cropped).JPG|mini|[[Ulf Kämpfer]] (SPD), [[Oberbürgermeister]] Kiels seit 2014]] |
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[[Datei:KielerInnenFoerdeLuftaufnahme.jpg|mini|Kieler Innenförde, Blickrichtung Nordosten; links Westufer mit Stadtkern, rechts Ostufer mit HDW (Werft); Luftaufnahme 2003<br /> |
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Bild-Ecke rechts unten: [[Hauptbahnhof Kiel|Hauptbahnhof]] mit Bahnhofsvorplatz, links gegenüber der [[Zentraler Omnibus-Bahnhof|ZOB]] mit aufgesatteltem [[Parkhaus|Parkdeck]]; auf der linken Bildhälfte das grüne Kupferdach der [[Nikolaikirche (Kiel)|Nikolaikirche]] – Zentrum des Stadtkernes am ''[[Alter Markt (Kiel)|Alten Markt]]'']] |
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[[Datei:Luftbildaufnahme Kieler Förde Bickrichtung Hörn.jpg|mini|Die Kieler Förde mit Blickrichtung nach Süden; links das Ostufer mit der größten deutschen Werft HDW, Ende 2012 umbenannt in ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS). Am rechten Bildrand ist ein Schiff der AIDA Cruises zu sehen.]] |
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'''Stadtoberhäupter 1800–1946''' |
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* 1800–1816: [[Hartwig Jeß]], Bürgermeister |
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* 1816–1834: [[Friedrich Theodor Wiese]], Bürgermeister |
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* 1834–1844: [[Schwen Hans Jensen]], Bürgermeister |
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* 1844–1853: [[Georg Ludwig Balemann]], Bürgermeister |
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* 1853–1862: [[Johann Nikolaus Anton Kirchhoff]], Bürgermeister |
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* 1862–1864: [[Konrad Bargum]], Bürgermeister |
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* 1864–1867: [[Gustav Konstantin Thomsen]], Bürgermeister<ref>Friedrich Volbehr: Zur Geschichte von Rath und Bürgerschaft in Kiel; Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, 1884, S. 10, [https://www.google.de/books/edition/Mitteilungen_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Kiele/9W0gAAAAMAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=Friedrich+Theodor+Wiese+Kiel&pg=RA1-PA10&printsec=frontcover Digitalisat].</ref> |
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* 1867–1888: [[Heinrich Mölling]], Oberbürgermeister |
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* 1888–1912: [[Paul Fuß]], Oberbürgermeister |
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* 1912–1919: [[Paul Lindemann]], Oberbürgermeister |
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* 1920–1933: [[Emil Lueken]] (ab 1925 [[Deutsche Volkspartei|DVP]]), Oberbürgermeister |
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* 1933–1945: [[Walter Behrens (Politiker)|Walter Behrens]] ([[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]]), Oberbürgermeister |
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* 1945–1946: [[Max Emcke]] ([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]), Oberbürgermeister |
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'''Vorsitzende des Rates seit 1946''' |
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* 1946: [[Otto Tschadek]] ([[SPD Schleswig-Holstein|SPD]]), kommissarischer Oberbürgermeister |
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* 1946: [[Willi Koch]] ([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]), Oberbürgermeister |
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* 1946–1950: [[Andreas Gayk]], ([[SPD Schleswig-Holstein|SPD]]), Oberbürgermeister |
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* 1950–1951: [[Peter Jeschke]], Stadtpräsident |
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* 1951–1955: [[Max Schmidt (Politiker, 1895)|Max Schmidt]] (SPD), Stadtpräsident |
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* 1955–1959: [[Wilhelm Sievers (Politiker, 1896)|Wilhelm Sievers]] ([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]), Stadtpräsident |
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* 1959: [[Hans-Carl Rüdel]] (CDU), Stadtpräsident |
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* 1959–1970: [[Hermann Köster (Politiker)|Hermann Köster]] (SPD), Stadtpräsident |
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* 1970–1974: [[Ida Hinz]] (SPD), Stadtpräsidentin |
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* 1974–1978: [[Eckhard Sauerbaum]] (CDU), Stadtpräsident |
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* 1978–1982: [[Rolf Johanning]] (SPD), Stadtpräsident |
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* 1982–1985: [[Eckhard Sauerbaum]] (CDU), Stadtpräsident |
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* 1985–1986: [[Günter Schmidt-Brodersen]], Stadtpräsident |
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* 1986–1998: [[Silke Reyer]] (SPD), Stadtpräsidentin |
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* 1998–2003: [[Cathy Kietzer]] (SPD), Stadtpräsidentin |
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* 2003–2005: [[Arne Wulff]] (CDU), Stadtpräsident |
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* 2005–2008: [[Rainer Tschorn]] (CDU), Stadtpräsident |
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* 2008–2013: [[Cathy Kietzer]] (SPD), Stadtpräsidentin |
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* 2013–2023: [[Hans-Werner Tovar]] (SPD), Stadtpräsident |
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* seit 2023: [[Bettina Aust (Politikerin)|Bettina Aust]] ([[Bündnis 90/Die Grünen]]), Stadtpräsidentin<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kiel.de/de/politik_verwaltung/stadtpraesidentin_bettina_aust.php |titel=Kiels Stadtpräsidentin Bettina Aust |sprache=de |abruf=2023-11-13}}</ref> |
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'''Leiter der Verwaltung seit 1946''' |
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* 1946–1950: [[Walther Lehmkuhl]] (SPD), Oberstadtdirektor |
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* 1950–1954: [[Andreas Gayk]] (SPD), Oberbürgermeister |
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* 1955–1965: [[Hans Müthling]] (SPD), Oberbürgermeister |
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* 1965–1980: [[Günther Bantzer]] (SPD), Oberbürgermeister |
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* 1980–1992: [[Karl Heinz Luckhardt]] (SPD), Oberbürgermeister |
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* 1992–1996: [[Otto Kelling]] (SPD), Oberbürgermeister |
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* 1996–1997: [[Karl-Heinz Zimmer]] (CDU), Bürgermeister als Stellvertreter des Oberbürgermeisters |
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* 1997–2003: [[Norbert Gansel]] (SPD), Oberbürgermeister |
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* 2003–2009: [[Angelika Volquartz]] (CDU), Oberbürgermeisterin |
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* 2009–2012: [[Torsten Albig]] (SPD), Oberbürgermeister |
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* 2012: [[Peter Todeskino]] ([[Bündnis 90/Die Grünen]]), Bürgermeister als Stellvertreter des Oberbürgermeisters |
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* 2012–2013: [[Susanne Gaschke]] (SPD), Oberbürgermeisterin |
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* 2013–2014: Peter Todeskino (Bündnis 90/Die Grünen), Bürgermeister als Stellvertreter der Oberbürgermeisterin |
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* seit 2014: [[Ulf Kämpfer]] (SPD), Oberbürgermeister |
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=== Vertretung Kiels im Landtag von Schleswig-Holstein === |
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Die Stadt Kiel ist landespolitisch in drei Wahlkreise aufgeteilt. Es gibt den [[Landtagswahlkreis Kiel-Nord]] (12), den [[Landtagswahlkreis Kiel-West]] (13) und den [[Landtagswahlkreis Kiel-Ost]] (14). Bei der [[Landtagswahl in Schleswig-Holstein 2022]] wurden für den Wahlkreis 12 [[Lasse Petersdotter]] (Bündnis 90/Die Grünen), für den Wahlkreis 13 [[Anna Langsch]] (Bündnis 90/Die Grünen) und für den Wahlkreis 14 [[Seyran Papo]] (CDU) direkt gewählt. |
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Erstmals gelang es dabei der CDU mit Seyran Papo den Wahlkreis 14 Kiel-Ost direkt zu gewinnen, welchen zuvor immer die SPD gewinnen konnte, und Bündnis 90/Die Grünen erlangten erstmals Direktmandate. |
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=== Vertretung Kiels im Bundestag === |
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Der [[Bundestagswahlkreis Kiel]] (5) umfasst auch [[Kronshagen]] und [[Altenholz]] im [[Kreis Rendsburg-Eckernförde]]. Die Bürger dieses Wahlkreises wählten bei der Bundestagswahl 2017 mit 31 % der Erststimmen [[Mathias Stein]] (SPD) direkt in den Bundestag.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kiel.de/rathaus/wahlen/ |titel=Wahlen und Abstimmungen in der Landeshauptstadt Kiel |abruf=2017-10-26}}</ref> |
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=== Wappen und Flagge === |
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[[Datei:DEU Kiel (Alt.) COA.svg|100px|rechts|Wappen von Kiel]] |
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{{Hauptartikel|Kieler Wappen}} |
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[[Blasonierung]]: In Rot das silberne holsteinische [[Nesselblatt]], belegt mit einem gemauerten schwarzen Boot.<ref>[{{SH-Wappenrolle|250|kreisfreie Stadt Kiel|nurLink=1}} Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein]</ref> Das silberne Nesselblatt auf rotem Grund ist das Wappen der [[Schauenburger]]. Das gemauerte Boot symbolisiert die Stadtrechte (durch die Stadtmauer) sowie die Lage als Hafenstadt. |
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=== Städtepartnerschaften === |
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Die Landeshauptstadt Kiel unterhält folgende [[Gemeindepartnerschaft|Städtepartnerschaften]]:<ref>[https://www.kiel.de/leben/kiel_international/_dokumente/LandkartePartnerstaedte2013.pdf ''Partnerschaften und Städtefreundschaften''] (PDF; Stand 2013; 452 kB). Landeshauptstadt Kiel. Abgerufen am 28. Oktober 2013.</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.kiel.de/de/kiel_zukunft/kiel_international/index.php |titel=Kiel international im Überblick |sprache=de |abruf=2023-07-22}}</ref> |
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* {{FRA|#}} [[Brest (Finistère)|Brest]] ([[Frankreich]]), seit 26. Juni 1964<ref>{{Literatur |Autor=Karl-Heinz Groth |Hrsg= |Titel=Aufgewachsen in Kiel in den 60er und 70er Jahren |Auflage=1. Auflage |Verlag=Wartberg-Verlag |Ort=Gudensberg-Gleichen |Datum=2009 |ISBN=978-3-8313-2001-1 |Seiten=15}}</ref> |
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* {{GBR|#}} [[Coventry]] ([[Vereinigtes Königreich]]), seit 1967 |
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* {{FIN|#}} [[Vaasa]] ([[Finnland]]), seit 1967 |
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* {{POL|#}} [[Gdynia]] ([[Polen]]), seit 1985 |
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* {{EST|#}} [[Tallinn]] ([[Estland]]), seit 1986 |
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* {{DEU|#}} [[Stralsund]] ([[Deutschland]]), seit 1987 |
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* {{RUS|#}} [[Kaliningrad]] ([[Russland]]), seit 1992 |
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* {{RUS|#}} [[Sowetsk (Kaliningrad)|Sowjetsk]] (Russland), seit 1953/1992 |
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* {{TUR|#}} [[Samsun]] ([[Türkei]]), seit 2012 |
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* {{TUR|#}} [[Antakya]] (Türkei), Schwesterstadt-Vertrag seit 2012 |
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* {{TAN|#}} [[Moshi Rural]] ([[Tansania]]), seit 2013 |
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* {{USA|#}} [[San Francisco]] ([[Vereinigte Staaten]]), seit 2017<ref>{{Internetquelle |autor=NDR |url=http://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/San-Francisco-und-Kiel-besiegeln-Partnerschaft,sanfrancisco118.html |titel=San Francisco und Kiel besiegeln Partnerschaft |abruf=2017-09-24}}</ref> |
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* {{DAN|#}} [[Aarhus]] ([[Dänemark]]), seit 2019<ref>Kieler Nachrichten |https://www.kn-online.de/Kiel/Aarhus-und-Kiel-unterzeichnen-Staedtepartnerschaft</ref> |
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* {{UKR|#}} [[Cherson]] ([[Ukraine]]), seit 2024<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kiel.de/de/kiel_zukunft/kiel_international/cherson.php |werk=kiel.de |titel=Cherson |abruf=2024-03-11 }}</ref> |
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== Wirtschaft und Infrastruktur == |
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{{Panorama|Panorama von der Hörn und dem Hauptbahnhof.jpg|1300|Die [[Hörn (Kiel)|Hörn]] (rechts) bildet den südlichen Abschluss der [[Kieler Förde|Kieler Innenförde]]; links der [[Hauptbahnhof Kiel]] mit dem östlichen Seitenzugang, von dort ist für Fußgänger über die nach rechts führende [[Hörnbrücke]] der Norwegenkai, das [[Hochhauscenter am Germaniahafen]] und der sich dahinter auf dem Ostufer erstreckende Stadtteil [[Gaarden]] unmittelbar erreichbar. Panorama-Aufnahme 2022, vom [[CAP (Kiel)|CAP]] aus über 180° ostseitig von Norden bis Süden fotografiert}} |
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{{Panorama|Bahnhofsvorplatz Kiel im Jahr 2022.jpg|1000|Ein ähnliches Panorama, aufgenommen im Juni 2022. Es zeigt u. a. die inzwischen fertiggestellten Gebäude des Atlantic Hotels (gegenüber dem Bahnhof) sowie des neuen Stena-Line-Terminals (mittig halb hinter dem Schiff der [[Stena Line]]).}} |
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=== Wirtschaft === |
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==== Wirtschaftszahlen ==== |
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Kiel ist ein Dienstleistungsstandort. In diesem [[Tertiärer Sektor|Sektor]] sind 78,5 % aller Bediensteten in Kiel beschäftigt, 21,4 % sind im produzierenden Gewerbe ([[sekundärer Sektor]]) beschäftigt und 0,2 % in der [[Landwirtschaft]] ([[primärer Sektor]]). Kiel ist ein Standort wichtiger [[Werft]]en. Ansonsten befinden sich in Kiel Maschinenfabriken und weitere Industrie, wie EDV-/Büromaschinenfertigung. Eine wirtschaftlich bedeutende Rolle spielt der Hafen, insbesondere die Fähr- und Kreuzfahrtschifffahrt. |
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Die [[Arbeitslosenstatistik|Arbeitslosenquote]] lag im Dezember 2018 bei 7,4 %.<ref>[https://statistik.arbeitsagentur.de/Auswahl/raeumlicher-Geltungsbereich/Politische-Gebietsstruktur/Kreise/Schleswig-Holstein/01002-Kiel-Landeshauptstadt.html Bundesagentur für Arbeit – Statistik]</ref> Im Jahr 2016 erbrachte Kiel ein [[Bruttoinlandsprodukt]] (BIP) von 11,312 Milliarden € und belegte damit Platz 34 innerhalb der [[Liste der deutschen Städte nach Bruttoinlandsprodukt|Rangliste der deutschen Städte nach Wirtschaftsleistung]]. Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 45.821 € (Schleswig-Holstein: 31.294 €, Deutschland 38.180 €) und damit über dem regionalen und dem nationalen Durchschnitt. In der Stadt gab es 2016 ca. 170.400 erwerbstätige Personen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.statistik-bw.de/VGRdL/tbls/index.jsp?lang=#tab03 |titel=Aktuelle Ergebnisse – VGR dL |abruf=2019-01-07 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190213033332/https://www.statistik-bw.de/VGRdL/tbls/index.jsp?lang=#tab03 |archiv-datum=2019-02-13 |offline=ja }}</ref> Die integrierte [[Verschuldungsgrad|Gesamtverschuldung]] der Stadt betrug Ende 2023 rund 1,1 Mrd. Euro (4430 € pro Kopf).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.statistikportal.de/de/veroeffentlichungen/integrierte-schulden-der-gemeinden-und-gemeindeverbaende |titel=Integrierte Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände {{!}} Statistikportal.de |datum=2024-11-27 |sprache=de |abruf=2024-12-19}}</ref> In jüngster Zeit hat sich die wirtschaftliche Situation der Stadt entspannt. Überdies war auch ein Bevölkerungszuwachs zu verzeichnen, so dass Kiel nun wieder fast 250.000 Einwohner zählt. |
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Im [[Zukunftsatlas]] 2016 belegte die kreisfreie Stadt Kiel Platz 174 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „ausgeglichenem Chancen-Risiko Mix“ für die Zukunft.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.prognos.com/zukunftsatlas-map/16/ |titel=Zukunftsatlas 2016 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20171002225925/https://www.prognos.com/zukunftsatlas-map/16/ |archiv-datum=2017-10-02 |abruf=2018-03-23 |offline=1}}</ref> |
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==== Wichtige Unternehmen und Institutionen in Kiel ==== |
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* [[Autokraft]] (ÖPNV / größtes Omnibus-[[Verkehrsunternehmen]] in Schleswig-Holstein) |
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[[Datei:Matthias Suessen Kiel-6718.jpg|mini|Früheres HDW-Gelände, heute [[ThyssenKrupp Marine Systems|TKMS]]]] |
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* [[Kieler Nachrichten]] (Tageszeitung) |
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* [[Kieler Verkehrsgesellschaft]] (KVG, ÖPNV-Unternehmen) |
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* [[ThyssenKrupp Marine Systems]] (TKMS, bis Ende 2012 [[Howaldtswerke-Deutsche Werft|HDW]]), größte deutsche Werft |
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* [[Lindenau Werft|Lindenau-Werft]] |
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* [[coop eG]] |
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Kiel ist mit der [[Förde Sparkasse]], [[Kieler Volksbank eG]], der [[Hamburg Commercial Bank]], der [[Evangelische Bank|Evangelischen Bank eG]] mit einem Vorstandssitz, der [[Provinzial (Versicherung)|Provinzial NordWest Versicherungsgruppe]] und der [[Investitionsbank Schleswig-Holstein]] Banken- und Versicherungsstandort. |
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Die noch immer bekannten Betriebe [[Maschinenbau Kiel|MaK]] (Maschinenbau) und [[Hagenuk]] (Telekommunikation) existieren nicht mehr. |
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Es gibt auch eine aktive [[Startup]]-Kultur in Kiel, vertreten durch das [[Gründerzentrum]] StarterKitchen und Startups wie die SciEngines GmbH, Real-Eyes, myBoo, SealMedia, Cliplister, Druckpreis.DE, promotionbasis.de, Yoosello, GetAnEdge, Flowy Apps, fraguru, Schnexagon, lokalportal, Piano Motion and ubique art.<ref>{{Internetquelle |url=http://real-eyes.eu/kontakt/ |titel=Impressum |hrsg=real-eyes.eu |abruf=2017-08-13}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.my-boo.com/imprint.html |titel=Impressum – my Boo |hrsg=bamboo bike, bikes – Kiel, Germany |abruf=2015-05-17}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://light-instruments.de/edge-impressum/ |titel=EDGE {{!}} Edge Impressum |hrsg=light-instruments.de |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150518101220/http://light-instruments.de/edge-impressum/ |archiv-datum=2015-05-18 |abruf=2015-05-17 |offline=1}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://flowyapps.com/details#imprint |titel=Flowy Apps – Imprint |hrsg=flowyapps.com |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150322124957/https://flowyapps.com/details#imprint |archiv-datum=2015-03-22 |abruf=2015-05-17 |offline=1}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://fraguru.org/ |titel=fraguru – the art of questioning our lives |hrsg=fraguru.org |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150801133603/http://fraguru.org/ |archiv-datum=2015-08-01 |abruf=2015-05-17 |offline=1}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://lokalportal.de/impressum |titel=Mein Ort. Meine Nachbarn. Mein Lokalportal. |hrsg=Lokalportal |abruf=2015-05-17}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.pianomotion.com/wordpress/?page_id=14 |titel=Impressum {{!}} |hrsg=www.pianomotion.com |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160305124338/https://www.pianomotion.com/wordpress/?page_id=14 |archiv-datum=2016-03-05 |abruf=2015-05-17 |offline=1}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://ubique-art.starterkitchen.de/impressum.html |titel=Home {{!}} ubique art – Die Ausstellung ist überall |hrsg=ubique-art.starterkitchen.de |abruf=2015-05-17}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.gruenderszene.de/datenbank/orte/andere |titel=Firmensitze von Deutschen Startups {{!}} Gründerszene |hrsg=www.gruenderszene.de |abruf=2015-05-17}}</ref> |
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[[Datei:Coal fired power station Kiel and new gas engine power station.jpg|mini|[[Küstenkraftwerk]] links, rechts das [[Gemeinschaftskraftwerk Kiel]]]] |
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==== Energiewirtschaft ==== |
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Kiel ist zudem [[Kraftwerk]]sstandort. Zwischen 1970 und 2019 lieferte das mit [[Steinkohle]] betriebene [[Gemeinschaftskraftwerk Kiel]] elektrische Energie und versorgte zudem die Stadt mit [[Fernwärme]]. Im November 2019 wurde es durch das mit [[Erdgas]] befeuerte [[Küstenkraftwerk]] ersetzt.<ref>{{Webarchiv|text=''Gas macht Kohlezüge überflüssig'' |url=http://www.segeberger-zeitung.de/Lokales/Kiel/Neues-Kraftwerk-soll-am-1.-Oktober-2016-in-Kiel-in-Betrieb-gehen-Geschaetzte-Baukosten-liegen-bei-280-Millionen-Euro |wayback=20131221103906}}. In: ''[[Segeberger Zeitung]]'', 27. Oktober 2013. Abgerufen am 26. Januar 2021</ref> Insgesamt sind ca. 70.000 Kunden an das Fernwärmenetz angeschlossen. |
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==== Medien ==== |
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[[Datei:Landesfunkhaus Schleswig-Holstein msu2017-9109.jpg|mini|Das Landesfunkhaus Schleswig-Holstein des NDR]] |
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* In Kiel befinden sich das Landesfunkhaus Schleswig-Holstein des [[Norddeutscher Rundfunk|Norddeutschen Rundfunks]] mit der Produktion des [[Schleswig-Holstein Magazin]]s und des Hörfunkprogramms [[NDR 1 Welle Nord]] und das Landesstudio und Auslandstudio Nordeuropa des [[Zweites Deutsches Fernsehen|ZDF]]. |
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* Die landesweiten privaten Radiosender R.SH ([[Radio Schleswig-Holstein]], der erste sendende Privatsender Deutschlands), [[Delta radio]] und [[Radio Bob|Radio BOB!]] (auf den Frequenzen des ehemaligen [[Nord-Ostsee-Radio|Radio NORA – Nord-Ostsee-Radio]]) sind alle in Kiel im Funkhaus Wittland oder auch Radiozentrum Kiel ansässig. |
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* Der Bürgerfunk ist durch den [[Offener Kanal Kiel|Offenen Kanal Kiel]] mit dem Fernsehsender Kiel TV und dem Radiosender KielFM vertreten. Gesendet wird aus dem Hause des Offenen Kanals Schleswig-Holstein in der Hamburger Chaussee. |
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* In Kiel-Holtenau strahlte die britische Armee den Armeesender [[British Forces Broadcasting Service|BFBS]] mit sehr geringer Reichweite bis Oktober 2016 über [[UKW]] aus. |
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* [[RTL Television|RTL]] und [[Sat.1]] haben je ein Regionalstudio in Kiel. |
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* Als Tageszeitung erscheinen die ''[[Kieler Nachrichten]]'', die von der Kieler Zeitung Verlags- und Druckerei KG GmbH & Co herausgegeben werden, die wiederum eng mit der [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]-nahen<ref name="pnn-ddvg" /> [[Verlagsgesellschaft Madsack]] verbunden ist. |
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* In Kiel gibt es weitere kostenlose Stadtmagazine, die alle eine Mischung aus den Themen Musik, Kultur, Kino, Veranstaltungen, Terminen, lokalen Werbeanzeigen, Kleinanzeigen, Sport und Partyleben zum Inhalt haben: ''Kiel Magazin, KIELerleben'' und ''Ultimo.'' |
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* Das größte Online-Magazin über Kiel ist der ''Fördeflüsterer''. Daneben gibt es den redaktionellen Online-Gastronomieführer ''kielometer''. |
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* In Kiel spielen seit 2003 die Folgen der ARD-Krimireihe ''[[Tatort (Fernsehreihe)|Tatort]]'' mit dem von [[Axel Milberg]] gespielten Kommissar [[Klaus Borowski]]. Sie werden für den NDR produziert. |
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==== Trinkwasserversorgung ==== |
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Die Gewinnung, Aufbereitung und Verteilung des Trinkwassers wird von den [[Stadtwerke Kiel|Stadtwerken Kiel]] übernommen. In vier [[Wasserwerk]]en wird das Rohwasser aus dem Hauptgrundwasserleiter Kiel-Bramstedt-Trog aufbereitet. |
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{| class="wikitable" |
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|+ |
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!Wasserwerk |
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!Aufbereitungsmenge |
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!Versorgungsgebiet |
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!Gesamthärte |
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|- |
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|Schulensee |
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| style="text-align:right" | 30.000 m³/d |
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|[[Altstadt (Kiel)|Altstadt]], [[Vorstadt (Kiel)|Vorstadt]], [[Kiel-Exerzierplatz|Exerzierplatz]], [[Damperhof]], [[Brunswik (Kiel)|Brunswik]], [[Düsternbrook]], [[Kiel-Blücherplatz|Blücherplatz]], [[Kiel-Ravensberg|Ravensberg]], [[Schreventeich]], [[Kiel-Südfriedhof|Südfriedhof]], [[Gaarden-Süd und Kronsburg|Gaarden-Süd]], [[Gaarden-Süd und Kronsburg|Kronsburg]], [[Hassee]], [[Hasseldieksdamm]], [[Suchsdorf]], [[Mettenhof]], [[Russee]], [[Meimersdorf]], [[Moorsee]], [[Kiel-Wellsee|Wellsee]], [[Rönne (Kiel)|Rönne]], [[Flintbek]] und die Gemeinden [[Molfsee]], [[Melsdorf]], [[Ottendorf (bei Kiel)|Ottendorf]], [[Preetz]] und [[Schellhorn]] |
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| style="text-align:right" | 15,5 °dH (hart) |
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|- |
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|Schwentinental |
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| style="text-align:right" | 16.000 m³/d |
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|[[Gaarden-Ost]], [[Gaarden-Süd und Kronsburg|Gaarden-Süd]], [[Gaarden-Süd und Kronsburg|Kronsburg]], [[Kiel-Ellerbek|Ellerbek]], [[Wellingdorf]], [[Neumühlen-Dietrichsdorf]] und [[Elmschenhagen]], der Schwentinentaler Ortsteil [[Klausdorf (Schwentinental)|Klausdorf]] sowie die Gemeinden [[Mönkeberg]] und [[Schönkirchen]] |
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| style="text-align:right" | 18,1 °dH (hart) |
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|- |
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|Pries |
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| style="text-align:right" | 7.000 m³/d |
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|[[Kiel-Holtenau|Holtenau]], [[Kiel-Pries|Pries]], [[Friedrichsort]] und [[Kiel-Schilksee|Schilksee]] sowie die Gemeinde [[Altenholz]] |
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| style="text-align:right" | 12,1 °dH (mittel) |
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|- |
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|Wik |
|||
| style="text-align:right" | 2.000 m³/d |
|||
|[[Kiel-Wik|Wik]] |
|||
| style="text-align:right" | 19,9 °dH (hart) |
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|} |
|} |
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Die Brunnen haben eine Tiefe von bis zu 240 Metern. In den Wasserwerken wird dem Rohwasser [[Eisen]], [[Mangan]] und [[Kohlensäure]] entzogen, anschließend gelangt es in das 950 km lange Leitungsnetz.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.stadtwerke-kiel.de/fileadmin/user_upload/Medien/Dokumente/Produkte/Wasser/stadtwerke-kiel-wasserfibel.pdf |titel=Glasklar: unser Kieler Trinkwasser – Wissenswertes rund um unser Wasser |hrsg=Stadtwerke Kiel |abruf=2021-08-19 |format=PDF; 862 kB |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.stadtwerke-kiel.de/privatkunden/angebote-tarife/wasser/qualitaet |titel=Wasseranalysen und Aufbereitungstechnik |hrsg=Stadtwerke Kiel |abruf=2021-08-19 |sprache=de}}</ref> |
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Der Brutto-Verbrauchspreis liegt bei 1,90 Euro je Kubikmeter.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.stadtwerke-kiel.de/privatkunden/angebote-tarife/wasser/preise-bedingungen |titel=Trinkwasserpreise Kiel |hrsg=Stadtwerke Kiel |abruf=2021-08-19 |sprache=de}}</ref> |
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¹ Volkszählungsergebnis |
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==== Abwasserentsorgung ==== |
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[[Bild:Kiel-schilksee-förde.jpg|thumbnail|Kiel Schilksee - Kieler Förde]] |
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Die Ableitung und Reinigung des anfallenden Abwassers fällt in den Zuständigkeitsbereich der Stadt Kiel. Im Klärwerk Bülk {{Coordinate|NS=54.4542|EW=10.1892|type=building|region=DE-SH|text=ICON2|name=Klärwerk Bülk}} wird das Abwasser der Stadt und von 20 Umlandsgemeinden gereinigt. 364.000 [[Einwohnerwert]]e sind an die Anlage angeschlossen. Die jährliche Abwassermenge liegt bei 19 Mio. m³. Das gereinigte Abwasser wird einen Kilometer vor der Küste in die [[Ostsee]] geleitet. |
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== Kultur und Sehenswürdigkeiten == |
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Seit 1925 werden die Abwässer aus Kiel und den angeschlossenen Umlandgemeinden über lange Schmutzwasser-Transportkanäle bis zum Bülker Leuchtturm in der Gemeinde Strande gepumpt und wurden dort in die Ostsee geleitet („Bülker System“). Im Jahr 1972 wurde aus Anlass der [[Olympische Sommerspiele 1972|Olympischen Spiele]] das Klärwerk in Betrieb genommen. Zunächst gab es nur eine mechanische Reinigung. Später kamen auch eine chemische und biologische Reinigung hinzu.<ref name="ndr.de">{{Internetquelle |autor=NDR |url=https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Zeitreise-Wie-Kiel-ein-stinkendes-Problem-loeste,zeitreise3750.html |titel=Zeitreise: Wie Kiel ein stinkendes Problem löste |sprache=de |abruf=2023-07-06}}</ref><ref name="kiel_klaerwerk">{{Internetquelle |url=https://www.kiel.de/de/umwelt_verkehr/klimaschutz/verwaltung/klaerwerk.php |titel=Klärwerk Bülk |hrsg=Stadt Kiel |abruf=2021-08-19 |sprache=de}}</ref> Einbezogen sind die Gemeinden [[Noer]], [[Schwedeneck]], [[Strande]], [[Dänischenhagen]], [[Felm]], [[Altenholz]], [[Ottendorf (bei Kiel)|Ottendorf]], [[Kronshagen]], [[Melsdorf]], [[Mielkendorf|Milkendorf]], [[Molfsee]], [[Schwentinental]], [[Schönkirchen]], [[Mönkeberg]], [[Heikendorf]], [[Laboe]], [[Brodersdorf]], Stein, [[Lutterbek]], und [[Wendtorf]].<ref name="ndr.de" /><ref name="kiel_klaerwerk" /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.bauportal-deutschland.de/index.php?Mode=ProjectDetails&TenderVobVolLotID=625441 |titel=Aktuelles Projekt Heikendorf östliches Ufer am Pumpwerk Moltenboe bis |abruf=2023-07-06}}</ref><ref>[https://www.azv-schoenkirchen.de/ueber-uns/ Über uns], auf azv-schoenkirchen.de</ref> |
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Kiel ist geprägt durch die Nähe zum Meer. |
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Einige Sehenswürdigkeiten: |
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Inzwischen werden 80 % der benötigten Energie (8,75 von 11 GWh/a) selbst erzeugt. Dies geschieht in einem [[Blockheizkraftwerk]], in dem das anfallende [[Klärgas]] verstromt wird. Für Anfang 2022 ist außerdem die Inbetriebnahme einer [[Photovoltaikanlage]] auf dem Dach eines Lagergebäudes geplant.<ref name="kiel_klaerwerk" /> |
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* Die [[Holstenstraße]] (eine der ältesten Fußgängerzonen in Deutschland) |
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* Die [[Ostseehalle]] (Großveranstaltungsort) |
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=== Staatliche Einrichtungen === |
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* Die Kiellinie (Promenade) |
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[[Datei:Matthias Suessen -5351.jpg|mini|Landeshaus in Kiel (2017)]] |
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* Die renovierte [[Hörn]] mit der [[Hörnbrücke]], einer ''Dreifeldzugklappbrücke'' |
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[[Datei:Gorch Fock.jpg|mini|Die ''[[Gorch Fock (Schiff, 1958)|Gorch Fock]]'' in ihrem Heimathafen Kiel während der Kieler Woche 2004]] |
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* Der Hafen per Hafenrundfahrt |
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* [[Marineehrenmal]] und U 995 in [[Laboe]], eins von fünf übriggebliebenen dt. [[Unterseeboot]]en aus dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] |
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Kiel ist Sitz folgender Einrichtungen und Institutionen, [[Gesellschaft mit beschränkter Haftung (Deutschland)|GmbHs]] und [[Körperschaft des öffentlichen Rechts (Deutschland)|Körperschaften des öffentlichen Rechts]] in vorwiegender Zuordnung/Zuständigkeit: |
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* Das [[Olympia|olympische Dorf]] in [[Kiel-Schilksee]] |
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==== Stadt ==== |
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* [[Stadtverwaltung]] |
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* [[Städtisches Krankenhaus Kiel]] GmbH |
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* [[Feuerwehr Kiel]] |
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==== Land ==== |
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* [[Landesregierung (Deutschland)|Landesregierung]] des Landes [[Schleswig-Holstein]] |
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* [[Landtag Schleswig-Holstein]] |
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* [[Industrie- und Handelskammer]] |
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* [[Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland]] (Landeskirchenamt) |
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* [[Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek]] |
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* [[Versorgungsausgleichskasse]] der Kommunalverbände in Schleswig-Holstein |
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* [[Landesamt für Vermessung und Geoinformation Schleswig-Holstein]] (Hauptsitz in Kiel) |
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* [[Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein]], Standort Kiel (Sitz in [[Hamburg]]) |
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* [[Universitätsklinikum Schleswig-Holstein]] (UKSH), Campus Kiel |
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==== Bund ==== |
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* [[Hauptzollamt]] |
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* [[Oberfinanzdirektion]] des Bundes |
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* Außenstelle Nord der [[Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt]] (ehemalige [[Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord]]) |
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* Außenstelle mit Schwerpunktaufgaben des [[Bundesamt für Güterverkehr|Bundesamtes für Güterverkehr]] |
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* Regionaldirektion Nord der [[Bundesagentur für Arbeit]] (ehemaliges [[Landesarbeitsamt]] Nord) |
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* [[Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau]] (SVLFG), Geschäftsstelle Kiel. |
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* [[Segelschulschiff]] ''[[Gorch Fock (Schiff, 1958)|Gorch Fock]]'' der [[Deutsche Marine|Deutschen Marine]] mit dem [[Heimathafen]] Kiel; untersteht der [[Marineschule Mürwik]] in [[Flensburg]]-[[Mürwik]]. |
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* [[Technisches Hilfswerk|THW]] Landesverband Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein sowie THW-Ortsverband Kiel |
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==== Gerichte ==== |
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Kiel ist Sitz mehrerer Gerichte: |
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* [[Ordentliche Gerichtsbarkeit (Deutschland)|Ordentliche Gerichtsbarkeit]]: [[Landgericht Kiel]], [[Amtsgericht Kiel]] |
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* [[Finanzgerichtsbarkeit]]: [[Schleswig-Holsteinisches Finanzgericht]] |
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* [[Arbeitsgerichtsbarkeit (Deutschland)|Arbeitsgerichtsbarkeit]]: [[Landesarbeitsgericht Schleswig-Holstein]], [[Arbeitsgericht Kiel]] |
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* [[Sozialgerichtsbarkeit]]: [[Sozialgericht Kiel]] |
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Das [[Schleswig-Holsteinisches Landesverfassungsgericht|Landesverfassungsgericht]] sowie drei weitere [[Oberes Gericht des Landes|Obergerichte]] und die [[Generalstaatsanwaltschaft]] befinden sich in [[Schleswig]]. |
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==== Militär ==== |
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[[Datei:Wappen LKdo SH.png|hochkant|mini|[[Landeskommando Schleswig-Holstein]]]] |
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* [[Amphibische Gruppe]] (1978–1993) |
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* [[Bundeswehr-Dienstleistungszentrum]] Kiel (seit 1955)<ref>[http://www.iud.bundeswehr.de/resource/resource/MzEzNTM4MmUzMzMyMmUzMTM1MzMyZTM2MzEzMDMwMzAzMDMwMzAzMDY5NjkzOTc5MzI2NDY1NzAyMDIwMjAyMDIw/Broschuere_Festschrift.pdf 60 Jahre Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Kiel vormals: Standortverwaltung Kiel], abgerufen am: 22. Juni 2017.</ref> |
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* [[Bundeswehrkrankenhaus]] in [[Kronshagen]] (1961–1996) |
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* [[Centre of Excellence for Operations in Confined and Shallow Waters]] (seit 2009) |
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* [[Einsatzflottille 1]] (seit 2006) |
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* Garnisonfriedhof, siehe [[Nordfriedhof (Kiel)]] |
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* Garnisonkirche, siehe [[Petruskirche (Kiel)]] |
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* [[Kaiserliche Werft Kiel]] (1867–1920) |
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* Katholische Garnisonkirche [[St. Heinrich (Kiel)|St. Heinrich]] |
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* [[Landeskommando Schleswig-Holstein]] |
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* [[Militärischer Abschirmdienst|MAD]]-Stelle 1 (seit 2010/2011) |
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* [[Marineabschnittskommando Ostsee]] (1956–1967) überführt in [[Marinedivision Ostsee]] (1967–1975) überführt in [[Marineabschnittskommando Nord]] (1975–2001) |
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* [[Marineakademie und -schule (Kiel)]] (1866–1993), Vorgänger der [[Marineschule Mürwik]] in Flensburg |
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* [[Marinefliegergeschwader 4]] (1963–1968) |
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* [[Marinefliegergeschwader 5]] (1958–2012) |
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* [[Marinesignalstelle]] (bis in die 1990er) |
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* [[Marinestützpunkt Kiel]] (seit dem 19. Jahrhundert) |
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* [[Marinestützpunktkommando Kiel]] (seit 2001) |
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* [[Technische Marineschule (Kiel)]] (1911–2002) |
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* [[Territorialkommando Schleswig-Holstein]] (1969–1994) |
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* [[Versorgungsflottille#Organisation und unterstellte Verbände|1. Versorgungsgeschwader]] (1967–1997) |
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* [[Wehrbereichskommando I#Das „neue“ Wehrbereichskommando I „Küste“ (2001–2013)|Wehrbereichskommando I – Küste]] (mittlerweile aufgelöst) |
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* [[Zerstörerflottille#1. Zerstörergeschwader|1. Zerstörergeschwader]] (1958–2003) |
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=== Bildung === |
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==== Hochschulen ==== |
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[[Datei:Siegel der CAU.svg|mini|hochkant|Siegel der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel]] |
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Die 1665 von [[Christian Albrecht (Schleswig-Holstein-Gottorf)|Herzog Christian Albrecht]] gegründete [[Christian-Albrechts-Universität]] ist mit über 27.000 Studenten die einzige [[Volluniversität]] des Landes Schleswig-Holstein. Angeschlossen ist der Campus des Universitätsklinikums [[Universitätsklinikum Schleswig-Holstein|UKSH]] mit rund 1330 Betten in der Innenstadt. |
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Daneben gibt es mit der [[Fachhochschule Kiel]] (gegründet 1969) und der [[Muthesius Kunsthochschule Kiel]] (gegründet 1907) weitere tertiäre Bildungseinrichtungen in der Stadt. Die Projekte [[Klaus Murmann|Murmann School of Global Management and Economics]] und [[Multimedia Campus Kiel]] waren letztendlich nicht erfolgreich. Die [[Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein]] bietet neben Weiterbildungen an der Berufsakademie ein duales Studium zum Betriebswirt, Wirtschaftsingenieur und Wirtschaftsinformatiker an. |
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==== Forschungseinrichtungen ==== |
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Unabhängig, jedoch teilweise mit der Universität Kiel verbunden sind weitere Forschungseinrichtungen wie die [[Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften]] – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft (ZBW), das Kieler [[Institut für Weltwirtschaft]] (IfW), das [[Leibniz-Institut für Meereswissenschaften|Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung]] (GEOMAR) und die [[Forschungsanstalt der Bundeswehr für Wasserschall und Geophysik]]. |
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Erwähnenswert als [[Ressortforschung]]seinrichtung ist die [[Bundesanstalt für Milchforschung]], die jedoch 2004 mit anderen Einrichtungen zum [[Max Rubner-Institut]] zusammengeschlossen wurde. Die Landeshauptstadt Kiel ist „Korporativ Förderndes Mitglied“ der [[Max-Planck-Gesellschaft]].<ref>siehe {{Webarchiv |url=http://www.mpg.de/787880/Korporativ_Foerdernde_Mitglieder_MPG.pdf |text=Liste der Korporativ Fördernden Mitglieder der MPG, PDF, abgerufen am 18. November 2013 |wayback=20110114111116}}</ref> |
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Die [[Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen]] e. V. hat als dienstälteste [[Bauforschung]]seinrichtung der Bundesrepublik Deutschland ihren Sitz in Kiel. |
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==== Schulen ==== |
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In Kiel gibt es zwölf [[Gymnasium|Gymnasien]], von denen die bereits 1320 gegründete [[Kieler Gelehrtenschule]] als humanistisches Gymnasium die älteste Schule der Stadt ist. Weitere Gymnasien sind unter anderem das [[Gymnasium Elmschenhagen]] und die [[Max-Planck-Schule (Kiel)|Max-Planck-Schule]] mit dem Schwerpunkt Naturwissenschaften und die [[Ricarda-Huch-Schule (Kiel)|Ricarda-Huch-Schule]] mit dem Schwerpunkt Sprachen. Zudem gibt es zahlreiche über das Stadtgebiet verteilte [[Gemeinschaftsschule]]n – teilweise mit gymnasialer Oberstufe – sowie Schulen in privater Trägerschaft. |
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=== Verkehr === |
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[[Datei:KielerFaehrenLuftaufnahme.jpg|mini|Der [[Schwedenkai]] und der [[Sartorikai]] fußläufig zum Kieler Stadtzentrum; der [[Norwegenkai]] auf der unteren Bildhälfte; Blickrichtung Westen; Aufnahme 2005]] |
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[[Datei:Queen Elizabeth Kiel Ostseekai Foto 2012 Wolfgang Pehlemann Steinberg-Ostsee IMG 5210.jpg|mini|Die ''[[Queen Elizabeth (Schiff, 2010)|Queen Elizabeth]]'' machte 2012 erstmals am [[Ostseekai]] fest.]] |
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[[Datei:Matthias Suessen Kiel-6579.jpg|mini|Die natürlichen Gegebenheiten der Kieler Förde gestatten auch Kreuzfahrtschiffen und (Auto)-Fähren die Zufahrt bis an den südlichen Abschluss der Förde unweit des Kieler Hauptbahnhofes.]] |
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==== Straßenverkehr ==== |
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[[Datei:Kiel Karte 1.png|mini|Verkehrskarte Kiel]] |
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{{Siehe auch|Liste der Straßen und Plätze in Kiel}} |
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Von Kiel führen die beiden [[Autobahn (Deutschland)|Bundesautobahnen]] [[Bundesautobahn 210|210]] und [[Bundesautobahn 215|215]] auf die [[Bundesautobahn 7|A 7]] [[Hamburg]]–[[Flensburg]] zum [[Autobahnkreuz]] [[Rendsburg]] und zum [[Autobahndreieck]] [[Bordesholm]]. Ferner führen die [[Bundesstraße]]n [[Bundesstraße 76|B 76]] und [[Bundesstraße 202|B 202]] durch das Stadtgebiet und bilden so eine wichtige und vielbefahrene Stadtautobahn. Ab dem Kreuz Kiel-Mitte ist die B 76 als [[autobahnähnliche Straße]] ausgebaut. Weiterhin beginnen/enden die Bundesstraßen [[Bundesstraße 404|B 404]] (wird zur [[Bundesautobahn 21|A 21]] ausgebaut), [[Bundesstraße 502|B 502]] und [[Bundesstraße 503|B 503]] auf dem Kieler Stadtgebiet. Kiel war einer der beiden Endpunkte der [[Bundesstraße 4|B 4]] (der andere ist [[Nürnberg]]), bis der Abschnitt Kiel–[[Quickborn|Bad Bramstedt]] wegen der parallel verlaufenden A 7 zur Landesstraße herabgestuft wurde. |
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Kiel ist Ausgangs- und Endpunkt einer im Mai 2004 eröffneten touristischen Ferienstraße: Die [[Deutsche Fährstraße]] von Kiel bis [[Bremervörde]] verbindet rund 50 verschiedene Fähren, Brücken, Schleusen, Sperrwerke und maritime Museen; Wahrzeichen sind die [[Schwebefähre]]n in [[Rendsburg]] und an der [[Oste]]. |
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==== Radverkehr ==== |
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Die Kieler legen 17 Prozent aller Wege mit dem Fahrrad zurück. Mit Projekten zum Ausbau der Infrastruktur für Radfahrer wie dem Bau von Radschnellwegen und Velorouten versucht die Stadt diesen Anforderungen gerecht zu werden.<ref>{{Internetquelle |autor=Landeshauptstadt Kiel |url=https://www.kiel.de/leben/verkehr/radverkehr/Wissenswertes_zum_Radverkehr/index.php |titel=Wissenswertes zur Radfahrstadt Kiel |datum=2016-04-11 |abruf=2017-05-04}}</ref> |
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Kiel ist auch an zahlreiche nationale und internationale [[Radwanderweg]]e angeschlossen: unter anderem an den [[Ostseeküsten-Radweg (EV10)|Ostseeküsten-Radweg]] (verläuft innerhalb des europäischen [[EuroVelo]]-Netzes als EV 10 um die ganze Ostsee und verbindet Kiel so mit Städten wie Stralsund, Kopenhagen, Stockholm, Sankt Petersburg, Danzig und Riga).<ref>{{Internetquelle |autor=translator2 |url=http://www.eurovelo.com/de/eurovelos/eurovelo-10 |titel=EuroVelo 10 — EuroVelo |abruf=2017-05-04}}</ref> |
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==== Öffentlicher Nahverkehr ==== |
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[[Datei:Kaiser-Wilhelm-Denkmal (Kiel) msu2017-9084.jpg|mini|Fähre ''Schilksee'' auf der Förde]] |
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Den städtischen [[Öffentlicher Personennahverkehr|öffentlichen Personennahverkehr]] (ÖPNV) bedienen Stadtbusse der [[Kieler Verkehrsgesellschaft]] (KVG) und die Fähren der [[Schlepp- und Fährgesellschaft Kiel|SFK]], die die [[Kieler Förde]] vom Westufer ([[Strande]]) über die Innenstadt bis [[Laboe]] befahren. Den [[Regionalbusverkehr]] betreiben die [[Autokraft]] und die [[Verkehrsbetriebe Kreis Plön]] (VKP). |
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==== Wiedereinführung einer Stadtbahn ==== |
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{{Hauptartikel|StadtRegionalBahn Kiel|Stadtbahn Kiel|Straßenbahn Kiel}} |
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Nach dem Ende der [[Straßenbahn Kiel|Kieler Straßenbahn]] gab es mehrere Anläufe, eine StadtRegionalBahn nach dem ''[[Karlsruher Modell]]'' in Kiel einzuführen. Der im Januar 2008 veröffentlichte Entwurf des neuen [[Verkehrsentwicklungsplan]]es (VEP) der Stadt Kiel enthielt ein solches Projekt als Maßnahmenvorschlag. Nach längerer Planungsdauer wurde im Mai 2015 das Aus für das Projekt vom Kieler Oberbürgermeister [[Ulf Kämpfer]] (SPD) bekanntgegeben. Da sich die umliegenden Kreise – außer dem Kreis Plön – nicht mit der Idee der StadtRegionalBahn anfreunden konnten, wird sich Kiel auf eine Stadtbahn innerhalb des Stadtgebietes konzentrieren, die zu einem späteren Zeitpunkt über die Stadtgrenzen hinaus erweitert werden könnte.<ref>[https://www.shz.de/lokales/kiel/kiel-aus-fuer-die-stadtregionalbahn-stattdessen-strassenbahn-id9691976.html ''OB Ulf Kämpfer – Kiel: Aus für die Stadtregionalbahn – stattdessen Straßenbahn?''] auf: ''www.shz.de'', 12. Mai 2015.</ref> |
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Im September 2019 wurde eine Grundlagenstudie vorgestellt, die zu dem Ergebnis kam, dass in Kiel ein trassengebundenes System mit drei Linien auf definierten Korridoren (von der Innenstadt in die Wik, nach Suchsdorf, Mettenhof, Elmschenhagen und Neumühlen-Dietrichsdorf) sinnvoll ist. Als mögliche Transportsysteme wurden sowohl eine [[Stadtbahn]] als auch ein [[Bus Rapid Transit|qualifiziertes Bussystem]] berücksichtigt.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.busundbahn.de/nachrichten/politik-recht/detail/news/stadtbahn-oder-brt-system-fuer-kiel.html |titel=Stadtbahn oder BRT-System für Kiel? |werk=Bus & Bahn |datum=2019-09-06 |abruf=2022-10-16}}</ref> Das Ergebnis der Trassenplanung wurde im Oktober 2022 vorgestellt mit eindeutiger Präferenz für ein Stadtbahn-System.<ref>[https://www.kiel.de/de/umwelt_verkehr/_dokumente_kiel_bewegt_sich/kiel_oepnv_system_trassenstudie_broschuere.pdf ''Ergebnisse der Trassenstudie zur Einführung eines hochwertigen ÖPNV-Systems in der Landeshauptstadt Kiel'', S. 8] (pdf; 2,9 MB)</ref> Die Kieler Ratsversammlung wird voraussichtlich im November 2022 zwischen den einzelnen System- und Netzvarianten entscheiden. Das gewählte System soll unmittelbar danach in die Vorplanung überführt werden, die Entwurfs- und Genehmigungsplanung sollen 2025 aufgenommen werden. Im Falle einer zügigen Durchführung der Planungs- und Genehmigungsverfahren und der Umsetzung könnte die erste Ausbaustufe mit einer Strecke vom Hauptcampus der [[Christian-Albrechts-Universität zu Kiel|Christian-Albrechts-Universität]] über die Innenstadt und den [[Kieler Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]] nach [[Wellingdorf]] in Betrieb genommen werden.<ref>{{Internetquelle|autor=Rambøll|url=https://www.kiel.de/de/umwelt_verkehr/_dokumente_kiel_bewegt_sich/endbericht/kiel_oepnv_system_endbericht_trassenstudie_fuer_ein_zukunftssicheres_oepnv_system_auf_eigener_trasse.pdf |
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|titel=Trassenstudie für ein zukunftssicheres ÖPNV-System auf einener Trasse. Endbericht|hrsg=Stadt Kiel|datum=2022-09-28|seiten=20|format=pdf|abruf=2022-10-19}}</ref> |
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[[Datei:Bahnhof Kiel innenansicht.jpg|mini|Kieler Hauptbahnhof (Innenansicht als Panoramabild)]] |
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[[Datei:Hauptbahnhof Kiel Panorama Sonnenuntergang.jpg|mini|Kieler Hauptbahnhof; Ostausgang mit der ''Kaisertreppe'']] |
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[[Datei:Hoernbruecke Kiel.jpg|mini|Die ''Hörnbrücke'' „in Aktion“; unmittelbar neben der Ostseite des Hauptbahnhofes gestattet diese Fußgängerbrücke über das südliche Hafenbecken (= Hörn = Spitze) den Zugang zum Ostufer der Kieler Förde mit dem [[Norwegenkai]] und dem Stadtteil [[Gaarden]]]] |
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==== Schienenverkehr ==== |
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Seit 1844 hat Kiel eine Eisenbahn. Der [[Kiel Hauptbahnhof|Kieler Hauptbahnhof]] ist zusammen mit [[Lübeck Hauptbahnhof]] einer der beiden größten Bahnhöfe in Schleswig-Holstein und ein [[Kopfbahnhof]].<ref>{{Literatur |Titel=Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Torsten Herbst, Frank Sitta, Dr. Christian Jung, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP – Drucksache 19/19475 – Verlässlichkeit des Schienenverkehrs an Knotenbahnhöfen |Hrsg=[[Deutscher Bundestag]] |Band=19 |Nummer=20455 |Ort=Berlin |Datum=2020-06-29 |ISSN=0722-8333 |Seiten=9 |Online={{BT-Drs|19|20455}}}}</ref> Die sieben kleinen Bahnstationen Kiel-Russee, Kiel-Schulen am Langsee, Kiel-Ellerbek, Kiel-Oppendorf, [[Kiel-Suchsdorf]], [[Bahnhof Kiel-Hassee CITTI-PARK|Kiel-Hassee CITTI-PARK]] und [[Elmschenhagen|Kiel-Elmschenhagen]] werden vom Regionalverkehr bedient. Durchgehend elektrifiziert ist seit 1995 die von Kiel in Richtung [[Bahnstrecke Hamburg-Altona–Kiel|Neumünster–Hamburg]] führende Strecke. Seitdem ist Kiel ein Endpunkt des ICE-Netzes der Deutschen Bahn. Es bestehen insgesamt acht tägliche Verbindungen in Richtung Köln, Frankfurt und Berlin, die zudem nach München oder in die Schweiz durchgebunden werden. |
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Zweimal pro Stunde besteht Regionalverkehr [[Bahnstrecke Hamburg-Altona–Kiel|über Neumünster nach Hamburg]], von wo aus stündlich direkte Anschlüsse nach Berlin, München und Köln bestehen. Außerdem gibt es Regionalverkehr [[Bahnstrecke Kiel–Lübeck|über Plön nach Lübeck]], [[Bahnstrecke Kiel–Flensburg|über Eckernförde nach Flensburg]], [[Bahnstrecke Kiel-Hassee–Osterrönfeld|über Rendsburg]] nach Husum und auf dem ersten reaktivierten Teilstück der [[Bahnstrecke Kiel Süd–Schönberger Strand]] bis Kiel-Oppendorf. In der Region um Kiel wird auf diesen Regionalstrecken durch zusätzliche Fahrten nach Rendsburg, Eckernförde und Lübeck das Angebot zu einem Halbstundentakt verdichtet. Alle Strecken werden von der [[Deutsche Bahn|DB]] betrieben. Ein weiterer Ausbau des Angebotes zu einer [[S-Bahn Kiel|S-Bahn]] ist für die Zeit nach 2030 projektiert.<ref>{{Literatur| Autor=Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein GmbH (NAH-SH GmbH)| Titel=Landesweiter Nahverkehrsplan bis 2027| Hrsg=Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus| Datum=2021-11-30| Seiten=63-64| Online=https://unternehmen.nah.sh/assets/2022/Landesweiter-Nahverkehrsplan-2022-bis-2027_final.pdf| Format=PDF| KBytes=4012| Abruf=2023-02-04}}</ref> Von der [[Bahnstrecke Kiel–Flensburg]] zweigt in Suchsdorf ein Gleis für den [[Güterverkehr]] zum Kieler Hafen im Stadtteil [[Bahnstrecke Suchsdorf–Wik|Wik]] ab. |
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==== Wasserverkehr ==== |
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Mit 1,6 Millionen Passagieren<ref>{{Webarchiv |url=http://www.port-of-kiel.de/index.php?active_id=57&calendar_id=53&anchor=53 |text=Pressemitteilung der Seehafen Kiel GmbH & Co KG |wayback=20110719073113 }} vom 15. Januar 2008</ref> war der Kieler Hafen nach dem [[Puttgarden]]er und dem [[Hafen Rostock|Rostocker Hafen]] bereits 2007 der drittgrößte Passagierhafen Deutschlands. Seitdem ist das Passagieraufkommen weiter gestiegen. Es wird insbesondere aus den Fährlinien nach Göteborg und Oslo, aber auch aus dem [[Kreuzfahrt]]geschäft generiert. 2019 wurden im Passagierverkehr von und nach Kiel insgesamt knapp 2,4 Mio. Reisende (2018: über 2,2 Mio.; 2017: 2,117 Mio., 2015: 2,1 Mio., 2014: 1,98 Mio., 2013: 1,94 Mio.) auf Fähr- und Kreuzfahrtschiffen gezählt. Im ersten Jahr der [[COVID-19-Pandemie]] 2020 gingen nur 517.500 Passagiere an oder von Bord, im zweiten Jahr 2021 waren es 921.800 Passagiere. |
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Im Kreuzfahrtbereich gab es 2021 wieder 134 Schiffsanläufe, im ersten COVID-19-Jahr 2020 waren es nur 29 Anläufe von ursprünglich 198 vorgesehenen Anläufen. 2019 waren es noch 175 (2018: 169; 2017: 143; 2016: 147; 2015: 133; 2014: 127; 2013: 128) von 32 verschiedenen Kreuzfahrtschiffen (2018: 34; 2017: 29; 2016: 26; 2015+2014: je 25; 2013: 22). Parallel dazu stiegen auch die Passagierzahlen mit 803.000 Passagiere im Jahr 2019 (2018: knapp 600.000<ref>Frank Binder: ''Passagierrekord im Kieler Hafen · Immer größere Luxusliner · Die Gesamttonnage stieg erstmals auf zehn Millionen BRZ''. In: ''[[Täglicher Hafenbericht]]'', 23. Oktober 2017, S. 4</ref>; 2017: 513.500; 2016: 485.500<ref>Eckhard-Herbert Arndt: ''Kiel rechnet mit sieben Millionen Tonnen · Neugeschäft mit SCA und Iggesund wird 2017 zur vollen Entfaltung kommen · Kräftiger Zuwachs auch bei Passagieren.'' In: ''[[Täglicher Hafenbericht]]'', 18. Januar 2017, S. 1+3</ref>, 2015: 458.771<ref>''Kiel schließt Kreuzfahrtsaison mit Passagierrekord ab.'' In: ''[[Schiff & Hafen]]'', Heft 12/2015, S. 54</ref>). Um diesen Zahlen gerecht zu werden, wurde für gut 10 Millionen Euro am [[Liegeplatz]] 28, dem [[Ostseekai]], ein neues Terminalgebäude für Kreuzfahrtschiffe gebaut, das im März 2020 in Betrieb genommen wurde und bis zu zwei große Kreuzfahrtschiffe zeitgleich abfertigen kann, wie z. B. die [[AIDAnova]], die Kiel ab der Sommersaison 2021 als Heimathafen wöchentlich ansteuerte.<ref>Eckhard-Herbert Arndt, Frank Binder: ''Kiels neue Cruise-Dimension · Mittwoch geht neues Terminalgebäude in Betrieb''. In: ''[[Täglicher Hafenbericht]]'', 2. März 2019, S. 2</ref> In den Jahren zuvor war bereits zusätzlich am Ostufer das Kreuzfahrtterminal „Ostuferkai“ in Betrieb genommen worden, wodurch Kiel zusammen mit dem Santorikai und dem Norwegenkai mitsamt Terminalgebäude, welche nur kleinere Kreuzfahrtschiffe beherbergen können, theoretisch über fünf Liegeplätze verfügt, wobei die beiden letzteren nur selten angefahren werden. |
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Erstes Kreuzfahrstchiff war im Juni 1974 die Europa, der 4.000 Anlauf erfolgte im Juni 2025.<ref>{{Internetquelle |autor=Michael Meyer |url=https://hansa-online.de/2025/06/haefen/263963/4-000-kreuzfahrt-anlaeufe-in-kiel/ |titel=4.000 Kreuzfahrt-Anläufe in Kiel |datum=2025-06-30 |sprache=de |abruf=2025-06-30}}</ref> |
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Der reine Güterumschlag, der zum großen Teil im Kieler [[Ostuferhafen]] stattfindet, spielt dagegen deutschlandweit eine eher untergeordnete Rolle. |
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|+ Güterumschlag des Kieler Hafens seit 2010 |
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! Jahr !! Umschlag<br />(in Mio. Tonnen) |
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| 2010 || 5,8 |
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| 2011 || 6,29 |
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| 2012 || 6,3 |
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| 2013 || 6,32 |
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|- |
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| 2014 || 6,43 |
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|- |
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| 2015 || 6,2 |
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|- |
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| 2016 || 6,5 |
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|- |
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| 2017 || 7,4 |
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|- |
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| 2018 || 7,15 |
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|- |
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| 2020 || 6,29 |
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| 2021 || 7,33 |
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Zuständig für den Hafen in Kiel ist die ''Seehafen Kiel GmbH & Co. KG''. |
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Es bestehen spezielle [[Güterzug]]verbindungen zwischen dem Seehafen Kiel und dem [[adria]]tischen Logistikknotenpunkt [[Triest]] als Endpunkt der [[Seidenstraße#Seewege|maritimen Seidenstraße]]. Damit ist Kiel an die Transportlinien angebunden, die ausgehend vom [[Shanghai]]er [[Tiefwasserhafen Yangshan]], über [[Hongkong]], [[Singapur]], [[Port Klang]] (Malaysia), [[Laem Chabang]] (Thailand), durch den Suezkanal, über den griechischen Hafen [[Piräus]] bis in die Nordadria führen.<ref>Vgl. auch „Kombizug Triest-Kiel offiziell gestartet“ in DVZ vom 22. Februar 2017; Frank Behling „DFDS kauft türkische Reederei“ in ''Kieler Nachrichten'' vom 12. April 2018; Frank Behling „Hafenzug Kiel-Triest · Von der Förde ans Mittelmeer“ in ''Kieler Nachrichten'' vom 25. Januar 2017</ref> Im Kieler Hafen betrug der Hafen-Umschlag im [[Kombinierter Verkehr|Kombinierten Ladungsverkehr]] (KLV) 2018 knapp 29.000 Trailer und [[ISO-Container|Container]], die im [[Hafenhinterlandverkehr]] mit der Eisenbahn transportiert wurden. |
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Kombinierte Passagier-/Frachtfähren verkehren nach |
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* {{SWE|Göteborg|Göteborg}} ([[Stena Line]]: [[Stena Germanica (Schiff, 2001)|''Stena Germanica'']] und [[Stena Scandinavica (Schiff, 2003)|''Stena Scandinavica'']], Abfahrt täglich 18:45 Uhr, Fahrzeit etwa 14 Stunden) |
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* {{NOR|Oslo|Oslo}} ([[Color Line]]: ''[[Color Fantasy]]'' und ''[[Color Magic]]'', Abfahrt täglich 14 Uhr, Fahrzeit etwa 20 Stunden) |
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* {{LTU|Klaipėda|Klaipėda}} (Memel) ([[DFDS Lisco|DFDS Seaways]]: ''[[Victoria Seaways]]'' und ''[[Regina Seaways]]'', sechsmal wöchentlich, Fahrzeit etwa 21 Stunden) |
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Frachtfähren verkehren nach |
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* {{NOR|Oslo|Oslo}} ([[Color Line]]) |
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* {{RUS|Sankt Petersburg|Sankt Petersburg}} ([[Det Forenede Dampskibs-Selskab|DFDS Seaways]]: ''[[Tor Botnia]]'', einmal wöchentlich) |
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Ein Container-/Stückgutschiff verkehrt nach |
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* {{RUS|Kaliningrad|Kaliningrad}} (Transmarine Line: TBN, einmal wöchentlich) |
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In [[Kiel-Holtenau]] befindet sich das östliche Ende des [[Nord-Ostsee-Kanal]]s, der weltweit als ''Kiel Canal'' bekannt ist. Durch die Kieler Förde sind Ost- und Westteil der Stadt zum größten Teil (keilförmig) getrennt. Die Fördeschiffe der [[Schlepp- und Fährgesellschaft Kiel]] (SFK) als Teil des [[Öffentlicher Personennahverkehr|öffentlichen Personennahverkehrs]] ermöglichen das Überqueren der Förde. |
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==== Luftverkehr ==== |
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Nördlich des Nord-Ostsee-Kanals befindet sich der [[Flugplatz Kiel-Holtenau|Verkehrslandeplatz Kiel-Holtenau]], dessen Erweiterung lange diskutiert und mittlerweile verworfen wurde. Seit November 2006 findet aufgrund mangelnder Auslastung bis auf weiteres kein Linienflugverkehr ab Kiel mehr statt. Weitere Flughäfen, die in etwas über einer Stunde erreicht werden können, sind der internationale [[Flughafen Hamburg]] sowie der [[Flughafen Lübeck-Blankensee]]. |
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==== Sonstige Verkehre ==== |
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* In Kiel gab es von 1974 bis 1989 eine [[Seilbahn Kaufhaus Weipert|Seilbahn]], die über den [[Bootshafen (Kiel)|Alten Bootshafen]] hinweg die beiden Teile des ehemaligen Weipert-Kaufhauses miteinander verband. Die Seilbahn wurde automatisch führerlos betrieben und konnte kostenlos benutzt werden. |
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* Die [[Postkutsche]] als wichtiges Reise- und Transportmittel wurde erst im Jahr 1957 endgültig von der [[Deutsche Bundespost|Post]] außer Dienst gestellt. Bis dahin war Kiel neben [[Wuppertal]] die letzte deutsche Stadt, in der noch Pferdegespanne für die Postzustellung eingesetzt wurden. |
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=== Naturschutzgebiete === |
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Im Stadtgebiet befinden sich drei ausgewiesene [[Naturschutzgebiet (Deutschland)|Naturschutzgebiete]] (Stand Februar 2017). |
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{{Siehe auch|Liste der Naturschutzgebiete in der Stadt Kiel}} |
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== Kultur == |
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[[Datei:Ersttagsstempel Kiel 750 1992.jpg|mini|links|Stadtjubiläum 750 Jahre Kiel (Ersttagsblatt 1992),<br />Ost-Ansicht des Stadtzentrums vom Hafen aus:<br />v. l. n. r.: [[Segelschulschiff]] ''[[Gorch Fock (Schiff, 1958)|Gorch Fock]]'' im [[Heimathafen]] Kiel, Rathaus mit [[Kieler Rathausturm|Rathausturm]], Schifffahrtsmuseum, dahinter Dach des [[Opernhaus Kiel|Opernhauses]], rechts davon die [[Nikolaikirche (Kiel)|Nikolaikirche]], Konzertsaal und [[Kieler Schloss]];<br />[[Deutsche Bundespost]] 1992]] |
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[[Datei:Ersttagsblatt 750 Kiel Innen.jpg|mini|links|Stadtjubiläum 750 Jahre Kiel, Widmung Ersttagsblatt zu obiger Marke]] |
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[[Datei:Flohmarkt Kiel Rathausplatz.JPG|mini|[[Flohmarkt]] auf dem Rathausplatz, links Rathaus, rechts Opernhaus]] |
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[[Datei:Kleiner Kiel.jpg|mini|links|„Kleiner Kiel“ – im Hintergrund das Opernhaus und der Rathausturm]] |
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{{Siehe auch|Liste der Kulturdenkmale in Kiel}} |
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=== Kulinarische Spezialitäten === |
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[[Datei:Kieler Sprotten 2010.JPG|mini|Kieler Sprotten]] |
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* [[Kieler Sprotte]]n: Heringsart, gold geräuchert (wird oft in der Eckernförder Bucht gefangen und in [[Eckernförde]] für Verkauf und Versand in kleinen Holzschachteln verpackt.) |
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* [[Fliederbeersuppe]] Kieler Art |
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=== Darstellende Kunst === |
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[[Datei:Opernhaus Kiel msu2017-9209.jpg|mini|Opernhaus]] |
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==== Theater ==== |
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Das [[Theater Kiel]] mit Schauspielhaus, Opernhaus und Theater am Werftpark ist die größte Kultureinrichtung der Stadt. Daneben gibt es zahlreiche weitere Initiativen wie die [[Niederdeutsche Bühne Kiel]], das Polnische Theater und studentisches Theater. |
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==== Musik ==== |
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Klassische Konzerte des Philharmonischen Orchesters Kiel, die zahlreichen Konzerte des alljährlichen [[Schleswig-Holstein Musik Festival]]s und die besonders während der [[Kieler Woche]] stattfindenden Konzerte internationaler Popstars in der [[Wunderino Arena]] (frühere und auch heute gebräuchliche Bezeichnung: ''Ostseehalle''; zwischenzeitlich auch ''Sparkassen-Arena''), in der [[Halle400]] oder im [[Kieler Schloss]] sorgen für ein abwechslungsreiches Angebot. Es gibt einen [[Kieler Knabenchor]]. |
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Im Januar 1975 gründete sich in der Stadt ein [[Chor (Musik)|Amateurchor]], der mit Kampf- und Arbeiterliedern auftritt. Er gab sich den Namen des Sängers und Schauspielers [[Ernst Busch (Schauspieler) |Ernst Busch]], der hier in der Stadt geboren war: [[Ernst Busch-Chor Kiel]].<ref>[https://ernst-busch-chor-kiel.de/17-2-3/ Homepage Ernst-Busch-Chor Kiel].</ref> Nach der deutschen Wiedervereinigung entstanden Kontakte mit dem in [[Ost-Berlin]] 1973 gegründeten [[Ernst-Busch-Chor Berlin]]. |
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==== Kinos ==== |
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In Kiel gibt es mehrere Kinos, unter anderem ein [[Cinemaxx]]-Multiplexkino am Hauptbahnhof, ein [[Kommunales Kino]] in der [[Pumpe (Kulturzentrum)|Pumpe]], das „Traum-Kino“, das „STUDIO – Filmtheater am Dreiecksplatz“, den „Hansa-Filmpalast“, das [[Metro-Kino (Kiel)|Metro-Kino]] und den [[Mediendom]] der Fachhochschule Kiel. Die Kinos „Neues Studio“ und „Die Brücke“ wurden wegen Insolvenz der Betreibergesellschaft am 31. August 2009 vorübergehend geschlossen. Das „Neue Studio“ wurde am 23. Dezember 2009 unter dem Namen [[Studio Filmtheater (Kiel)|Studio Filmtheater]] wiedereröffnet, die Räume der „Brücke“ blieben dagegen dauerhaft geschlossen. |
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=== Museen und Ausstellungsorte === |
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[[Datei:Warleberger Hof Front Kiel2007.jpg|mini|Stadtmuseum im [[Warleberger Hof]]]] |
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[[Datei:Matthias Suessen SH-6920.jpg|mini|Schifffahrtsmuseum]]In alphabetischer Reihenfolge: |
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* [[Alter Botanischer Garten (Kiel)|Alter Botanischer Garten]] mit altem Baumbestand |
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* Aquarium [[Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel|GEOMAR]] mit musealen Anteilen |
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* Atelierhaus im [[Anscharpark]] |
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* [[Botanischer Garten Kiel|Botanischer Garten]] mit Gewächshäusern verschiedener Klimazonen, Arboreten und Alpinum |
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* [[Brunswik (Kiel)|Brunswiker]] Pavillon |
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* Bunker-D (Kultur- und Kommunikationszentrum) |
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* [[Computermuseum der Fachhochschule Kiel]] |
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* Erlebnisraum SEALEVEL |
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* [[Flandernbunker Mahnmal Kilian]] |
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* Geologisches und Mineralogisches Museum der [[Christian-Albrechts-Universität zu Kiel|CAU zu Kiel]] |
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* [[Hans Kock]] Stiftung (Skulpturenpark) |
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* [[Industriemuseum Howaldtsche Metallgießerei]] |
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* [[Kunsthalle zu Kiel]] (mit Antikensammlung) |
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* Landesgeschichtliche Sammlung der [[Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek|Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek]] |
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* [[Maschinenmuseum Kiel-Wik]] |
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* [[Max Planck|Max-Planck]]-Ausstellung (im Physikzentrum Kiel) |
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* [[Medizin- und Pharmaziehistorische Sammlung der Universität Kiel|Medizin- und Pharmaziehistorisches Museum]] |
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* Militärhistorische Ausstellung Flugabwehr im Marinearsenal Kiel |
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* [[Museum für Völkerkunde der Universität Kiel|Museum für Völkerkunde der Universität zu Kiel]] |
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* Museumsbrücke Zoogarten |
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* [[Nord-Ostsee-Kanal-Ausstellung]] |
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* [[Ofen]]<nowiki/>museum Kiel |
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* [[Schifffahrtsmuseum Kiel]] mit Museumshafen |
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* [[Schleuse]]n<nowiki/>museum Kiel |
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* spce der [[Muthesius Kunsthochschule]] |
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* [[Stadtgalerie Kiel]] |
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* Stadtmuseum [[Warleberger Hof]] |
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* Theatergeschichtliche Sammlung der Universität und Hebbel-Sammlung |
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* Waterkant Ausstellung |
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* [[Zoologisches Museum Kiel]] |
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* [[50er Jahre]] Museum Kiel |
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* Außerhalb Kiels in [[Molfsee]] liegt das [[Schleswig-Holsteinisches Freilichtmuseum|Schleswig-Holsteinische Freilichtmuseum]], das das größte seiner Art in [[Norddeutschland]] ist. |
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* Außerhalb Kiels in Heikendorf liegt das [[Künstlermuseum Heikendorf]] der [[Heinrich Blunck|Heinrich-Blunck]]-Stiftung. |
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* Außerhalb Kiels in Laboe liegen das Technische Museum [[U 995]] (U-Boot-Museum) sowie das [[Marine-Ehrenmal Laboe|Marine-Ehrenmal]]. |
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'''Ehemalige Museen der Stadt:''' |
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- [[Museum vaterländischer Alterthümer]] (Erstes öffentliches Museum Kiels aus dem Jahr 1835 mit regionalhistorischen Artefakten. Zerstörung 1944 innerhalb des Zweiten Weltkriegs) |
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- [[Thaulow-Museum]] (Kunstsammlung des Professors Thaulow, abgerissen am 27. Mai 1948) |
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Anmerkungen: Nicht aufgelistet sind in der Regel die Galerien und Ausstellungen in Kiel, bei denen der Verkauf im Vordergrund steht. Auch sind Wanderausstellungen nicht aufgelistet, die sich nur temporär in der Stadt befinden. |
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=== Stadtbild === |
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[[Datei:Ayuntamiento, Kiel, Alemania, 2019-09-10, DD 51-53 HDR.jpg|mini|Das Kieler Rathaus, Wahrzeichen der Stadt.]] |
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[[Datei:Fußgängerzone Kiel 0020.JPG|mini|Die ''Holstenstraße'', Haupteinkaufsstraße und Fußgängerzone im Bereich ''Berliner Platz'' in der Innenstadt. Blick nach Norden Richtung 'Nikolaikirche' am 'Alten Markt'. Aufnahme 2009.]] |
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[[Datei:Kieler Woche.JPG|mini|Segelschiffe im Hafen während der [[Kieler Woche]].]] |
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[[Datei:Moorteichwiese Kiel Uebersichtspanorama.jpg|mini|Übersichtspanorama der [[Moorteichwiese]].]] |
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[[Datei:Kieler Hörn bei Nacht - Panorama.jpg|mini|Hörn bei Nacht mit Blick auf Bahnhof, Klappbrücke und Westufer.]] |
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==== In der Zeit bis 1945 ==== |
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Kiel ist geprägt von der Nähe zum Meer und verfügt über einige Strände (Falckenstein, [[Friedrichsort]], [[Kiel-Schilksee|Schilksee]]). Die erste städtische Siedlung entstand auf der Halbinsel zwischen Förde und Kleinem Kiel. Der nördliche Landzugang wurde durch die Burg gesichert. Die Stadt wurde sehr regelmäßig angelegt, mit einem Marktplatz im Zentrum, von dessen Ecken acht Straßen im rechten Winkel zueinander abgingen. Ausgehend von diesen, führten einige kleine Nebenstraßen zum alten Mauerring und weiter zum Wasser. Hauptstraße der Stadt war die Nord-Süd-Achse Dänische Straße–Holstenstraße, die diagonal über den Marktplatz führte. |
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Über Jahrhunderte stand Kiel, eine der größeren Städte [[Holstein]]s, im Schatten anderer Ostseestädte (vor allem [[Flensburg]]s und [[Lübeck]]s), obwohl es lange Zeit (unbedeutendes) Mitglied der Hanse war. Erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts begann die Stadt, sich über ihre Halbinsel hinaus nach Süden auszudehnen. In Verlängerung der Holstenstraße entstand die Vorstadt, die sich schließlich bis zur St.-Jürgen-Kapelle (sie lag neben dem heutigen Hauptbahnhof) ausdehnte, deren Friedhof im 19. Jahrhundert der Hauptfriedhof der Stadt wurde. Auch in der Vorstadt entstanden einige bemerkenswerte Bürgerbauten. Der größte Teil war ein Handwerker- und Kleinbürgerquartier. Insgesamt galt die kleine Universitätsstadt als ein hübscher Ort und wurde von Dichtern wie [[Theodor Storm]], der in Kiel studierte, wegen ihrer Schönheit gepriesen. |
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Als Kiel 1864 vom dänischen Gesamtstaat getrennt und wenig später preußischer Kriegshafen wurde, wandelte sich das Stadtbild grundlegend. Nur wenige Städte des Deutschen Reichs wuchsen so rasant wie Kiel. Die Stadt änderte ihren Charakter und dehnte sich nach allen Himmelsrichtungen aus. Villenviertel entstanden vor allem im Norden (Düsternbrook) und teilweise im Westen, während in der Nähe der Innenstadt zahlreiche Mietskasernenviertel gebaut wurden. Am Ostufer der Förde in Kiel-[[Gaarden]], [[Kiel-Ellerbek]] und [[Wellingdorf]] entstanden die größten Werften Europas und weitere Arbeiterviertel. Alt- und Vorstadt wurden zusehends mit überdimensionierten zeittypischen Bauten überformt. Unter anderem entstanden neue Universitätsgebäude in der Nähe des Schlosses am Fördeufer. Auch die Verbindung zwischen Kleinem Kiel und Förde wurde immer mehr überbaut. Westlich der Vorstadt entstand mit dem zum Kleinen Kiel hin offenen Neuen Markt mit Rathaus und Stadttheater ein bedeutendes städtebauliches Ensemble. |
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Die verwinkelte Enge der Innenstadt erregte bereits in den 1920er Jahren die Aufmerksamkeit der Städteplaner. In der [[Nationalsozialismus|NS-Zeit]] wurden Pläne zur großzügigen Umgestaltung der Innenstadt konkretisiert. Auch der 1940 eingesetzte Stadtbaurat [[Herbert Jensen]] setzte sich für einen Umbau ein, der aus der Altstadt das Zentrum einer „deutschen Stadt“ machen sollte. |
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==== In der Zeit nach 1945 ==== |
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Bei 90 Luftangriffen auf Kiel wurden im Zweiten Weltkrieg 75 % der Wohngebäude zerstört oder beschädigt.<ref>Doris Tillmann, Johannes Rosenplänter (Hrsg.): ''Kiel Lexikon.'' Wachholtz, Neumünster 2010, Lemma ''Wiederaufbau'', S. 409–412.</ref> Nach den schweren Bombenangriffen lagen die östlichen Stadtteile und die gründerzeitlichen Vorstädte zum großen Teil, Alt- und Vorstadt sogar fast vollständig in Trümmern. Den Wiederaufbau leitete der im Amt verbliebene Herbert Jensen, der auch den Kieler Architekten [[Wilhelm Neveling]] beteiligte. Grundsätzlich sollte die Stadt nun im Stil der Zeit moderner, offener und großzügiger gestaltet werden. Man wollte die Verbindung der Stadt mit dem Wasser und den schön gelegenen Stadtkern wieder stärker in den Blickpunkt rücken. Auf die Rekonstruktion der im Krieg zerstörten historischen Bauten verzichtete man – anders als in Städten wie Lübeck oder Münster – dagegen vollständig; stattdessen wurden selbst Bauten wie das durch Feuer beschädigte Hauptgebäude der Universität abgerissen. |
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Während der Wiederaufbau Kiels in den ersten Nachkriegsjahrzehnten noch als vorbildlich gelobt wurde, sieht man das Ergebnis inzwischen deutlich kritischer. Zwar ist die Altstadthalbinsel als solche aus der Luft noch zu erkennen. Doch massive Eingriffe in das historische Straßennetz der Altstadt (Aufhebung der meisten kleineren Nebenstraßen, Überbauung der Haßstraße am Markt, Verkehrsschneise Eggerstedtstraße längs durch die östliche Altstadt, Überbauung des alten Marktplatzes mit Geschäftsbauten, Ersatz der alten Gebäude), die Errichtung zahlreicher überdimensionierter Kauf-, Park- und Bürohausbauten und die ohnehin wenig einfallsreiche Architektur der 1950er, 1960er und 1970er Jahre lassen nur mehr wenig urbanes Flair oder Charme aufkommen. Der im Sommer monatlich am Sonntag stattfindende [[Flohmarkt]] sorgt hingegen für eine Belebung des gesamten Innenstadtbereiches. |
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Gewissermaßen hat Kiel heute daher zwar eine ''Innen-,'' aber keine ''Alt''stadt mehr. Heute gilt ausgerechnet die Dänische Straße mit den recht vielen erhaltenen Gründerzeitbauten als „Gute Stube“ der Altstadt. Die Vorstadt wurde sehr großzügig wiederaufgebaut. Die enge Bebauung der gründerzeitlichen Stadtteile wurde beim Wiederaufbau aufgelockert und durchgrünt. Vielfach wird das heutige Kieler Stadtbild als geradezu typisch für eine im Zweiten Weltkrieg zerstörte Großstadt gesehen und gilt daher allgemein als wenig ansprechend. |
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Seit der Jahrtausendwende wird der Stadtkern allerdings optisch permanent aufgewertet (Umbau des Hörngeländes am Hauptbahnhof; vollständige Sanierung des Hauptbahnhofes unter Berücksichtigung baulich-historischer Aspekte, die bei der Wiederherstellung nach den Kriegsschäden nicht beachtet wurden; Neugestaltung des Bootshafens etc.). Gleichzeitig soll durch einen Rückbau der Eggerstedtstraße und die Umgestaltung des [[Alter Markt (Kiel)|Alten Marktes]] ein Teil des alten Stadtkerns rekonstruiert werden. Flankiert wird dies durch Ausgrabungen auf dem ehemaligen Parkplatz zwischen Schlossgarten und Universitätsklinik, auf dem sich einst das Hauptgebäude der Universität befand. Es wird vermutet, dass hier nach dem Zweiten Weltkrieg viel historische Bausubstanz vergraben wurde. |
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==== Sehenswürdigkeiten ==== |
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[[Datei:Kiellinie Kiel2007.jpg|mini|Kiellinie (Ufer zur [[Kieler Förde]])]] |
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[[Datei:Im alten botanischen Garten in Kiel msu2017-9047.jpg|mini|links|Der [[Alter Botanischer Garten (Kiel)|Alte Botanische Garten]]]] |
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[[Datei:Fichtestraße 28 Toreinfahrt I.jpg|mini|hochkant|Fichtestraße 28 im [[Marineviertel]]]] |
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* Die [[Kiellinie (Kiel)|Kiellinie]], vormals Hindenburgufer (Fördepromenade auf dem Westufer) |
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* Der [[Kleiner Kiel|Kleine Kiel]] |
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* Die [[Hörn (Kiel)|Hörn]] mit der [[Hörnbrücke]], einer ''Dreifeldzugklappbrücke'' |
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* Der Hafen (z. B. per Hafenrundfahrt) |
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* Die Kieler Museen (siehe hierzu Unterkapitel „Museen“) |
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* Der [[Norwegenkai]] mit Fährverkehr nach Oslo, [[Schwedenkai]] und [[Ostseekai]] (der ehemalige Oslo-Kai) |
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* [[Marine-Ehrenmal Laboe|Marineehrenmal]] und [[U 995]] in [[Laboe]] (vor den Toren Kiels), eins von fünf übrig gebliebenen deutschen [[Unterseeboot]]en aus dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] |
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* [[U-Boot-Ehrenmal]] Möltenort |
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* Das [[Olympische Spiele|olympische Dorf]] in [[Kiel-Schilksee]] |
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* Die malerische Steilküste bei [[Friedrichsort]], dazu zahlreiche Strände auf Stadtgebiet |
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* Die Schleusenanlagen des [[Nord-Ostsee-Kanal]]s in [[Kiel-Holtenau]] |
* Die Schleusenanlagen des [[Nord-Ostsee-Kanal]]s in [[Kiel-Holtenau]] |
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* Der Kieler Marinehafen |
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* Das Kieler [[Marineviertel]] |
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* Der [[Alter Botanischer Garten (Kiel)|Alte Botanische Garten]] |
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* Die [[Holstenstraße (Kiel)|Holstenstraße]] (eine der ältesten Fußgängerzonen in Deutschland) |
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* Die [[Wunderino Arena]] (Großveranstaltungsort, ehem. ''Ostseehalle'') |
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* Die [[Forstbaumschule (Kiel)|Forstbaumschule]] |
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* Der [[Botanischer Garten Kiel|Botanische Garten]] der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel |
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* Die fünf [[Kieler Tiergehege]] |
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==== Bauwerke ==== |
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[[Datei:Kiel-Holtenau-Leuchtturm.jpg|mini|Leuchtturm in [[Kiel-Holtenau]]]] |
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[[Datei:Wasserturm Ravensberg 4.jpg|mini|Wasserturm in [[Kiel-Ravensberg]]]] |
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[[Datei:Kiel Hoern Campus.JPG|mini|Hörn-Campus am Südende der Kieler Förde]] |
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[[Datei:Matthias Suessen -5384.jpg|mini|Flandernbunker in [[Kiel-Wik]]]] |
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[[Datei:Iltisbunker Gaarden 2018.JPG|mini|hochkant|Iltisbunker in [[Gaarden]] (2018)]] |
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* Das [[Kieler Rathaus|Rathaus]] ([[Hermann Billing]] 1907–1911), dessen Turm als [[Wahrzeichen]] der Stadt gilt (dem Campanile in Venedig nachempfunden); das Jugendstildach des Hauptgebäudes wurde 1945 zerstört und später durch ein einfaches Walmdach ersetzt. |
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* [[Opernhaus Kiel]], ehemaliges Stadttheater ([[Heinrich Seeling]] 1905–1907) neben dem Rathaus, ursprünglich wie dieses Jugendstil, vereinfacht wiederaufgebaut |
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* [[Nikolaikirche (Kiel)|St.-Nikolai-Kirche]] (evang.), gotisch, bis 1875 einzige Pfarrkirche der Stadt, 1876–1879 stark verändert, nach schweren Kriegszerstörungen ab 1949 vereinfacht wiederaufgebaut, historische Ausstattung zum großen Teil erhalten; von besonderer Bedeutung das bronzene Tauffass in der Pommernkapelle |
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* Pauluskirche 1878-1882, Kiel-Düsternbrook am Niemannsweg, erste Marine-Garnisonkirche und zentraler Gedenkort der Marinestation der Ostsee, viele Marine-Gedenktafeln; neugotisch; seit 1925 zur zivilen Gemeinde gehörig, um 1960 umgestaltet |
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* [[Petruskirche (Kiel)|Petruskirche]] 1905–1909 (ehemalige Marine-Garnisonskirche) in Kiel-Wik |
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* [[Kieler Schloss]] der Schauenburger Grafen, später der Holstein-Gottorfer Herzöge (1721–1773): Westflügel erhalten, Hauptbau nach schweren Kriegszerstörungen 1959 gesprengt und durch modernen Neubau ersetzt, der kulturellen Zwecken dient. |
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* [[Warleberger Hof]] (Stadtmuseum), einziger noch erhaltener Adelshof aus dem Jahre 1616, überhaupt der einzige erhaltene Privatbau von vor 1864 in der Kieler Altstadt und das älteste Haus in Kiel |
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* [[Lutherkirche (Kiel)]] (evang.), Nachfolgebau von 1958 der am 4. April 1945 zerstörten Lutherkirche am [[Schrevenpark]] |
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* [[Pumpe (Kulturzentrum)|Pumpe]], ehemaliges Maschinenhaus für die Stadtentwässerung (1929), heute Kommunikations- und Kulturzentrum |
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* Kreuzgang des ehemaligen Heiliggeistklosters, ältestes Bauwerk der Stadt (Ausstellungen) |
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* Justizministerium (1892–1894) am Kleinen Kiel |
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* [[Landeshaus Kiel|Landeshaus]], ehemalige Marineakademie und heute Sitz des [[Landtag Schleswig-Holstein|Landtags]], direkt an der Förde |
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* [[Hörn Campus]], bestechend durch extravagante Architektur mit einer in Wellenform geschwungenen und gleichzeitig geneigten Glasfront |
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* [[Fernmeldeturm Kiel|Fernmeldeturm]] (nicht für die Öffentlichkeit zugänglich) |
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* [[Luftschutzbunker]] in Kiel |
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* Die [[Industriemuseum Howaldtsche Metallgießerei|Alte Metallgießerei]] der „Kieler Schiffswerft“ von [[Georg Howaldt]], 1884 an der [[Schwentine]]-Mündung von [[Architekt]] [[Heinrich Moldenschardt]] erbaut, ist das älteste erhaltene Belegstück für die [[Werft]]industrieentwicklung am Ostufer der [[Kieler Bucht|Kieler Förde]]. Sie ist 2006 restauriert und im Mai 2007 als Museum eröffnet worden. |
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* [[Levensauer Hochbrücken]] über den Nord-Ostsee-Kanal |
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* [[Humboldt-Schule (Kiel)|Humboldt-Schule]] zwischen Knooper Weg, Stadtwerken und Schrevenpark, 1876/77 vom damaligen Kieler Stadtbaumeister Friedrich Wilhelm Schweitzer erbaut |
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* [[Universitätskirche (Kiel)]], 1965 von [[Egon Eiermann|Eiermannschüler]] [[Erhart Kettner]] und Hermann Weidling erbaut |
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* [[Wasserturm Ravensberg]] |
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* [[Kieler Hauptbahnhof]] |
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* ehemaliges [[Arbeitsamt]] auf dem [[Wilhelmplatz (Kiel)|Wilhelmplatz]], 1930 von [[Willy Hahn (Architekt)|Willy Hahn]] und [[Rudolf Schroeder (Architekt)|Rudolf Schroeder]]; wegen der Architektur unter Einfluss des [[Bauhaus]]es galt es als ein modernes Arbeitsamt seiner Zeit. |
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* Die Leuchttürme [[Leuchtturm Holtenau|Holtenau]] und [[Leuchtturm Friedrichsort|Friedrichsort]] befinden sich am Westufer an der Förde, der [[Leuchtturm Kiel]] steht vor der Küste in der zentralen [[Kieler Bucht]]. |
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* Die [[Vicelin-Kirche (Kiel)|Vicelin-Kirche]] wurde als Notkirche errichtet. |
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==== {{Anker|Verlorene Bauwerke}}Verlorene Bauwerke ==== |
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* [[Heiligengeistkirche (Kiel)|Heiligengeistkirche]], 14. Jahrhundert, Ende des 19. Jahrhunderts umgebaut, am 13. Dezember 1943 bei Luftangriff bis auf den Kreuzgang zerstört |
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* [[Altes Rathaus (Kiel)|Altes Rathaus]], im Kern 14. Jahrhundert, auf dem Marktplatz, am 13. Dezember 1943 bis auf Gewölbereste vernichtet |
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* Persianische Häuser, Fachwerkhäuser aus dem 17. Jahrhundert vor der Nikolaikirche, am 22. Mai 1944 zerstört |
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* Schloss, Mittelbau und Ostflügel, Geburtsort des russischen [[Zar]]en [[Peter III. (Russland)|Peter III.]], Ruine 1959 gesprengt |
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* Telemannsches Haus, Haßstraße 1, außergewöhnlich reich verzierter Fachwerkbau des 16. Jahrhunderts, in der Nacht vom 7./8. Mai 1941 zerstört. Reste der geschnitzten Balken befinden sich im Landesmuseum in Schleswig. |
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* [[Thaulow-Museum]], nach Kriegszerstörungen im Mai 1948 abgerissen |
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* [[St. Jürgen (Kiel)|St.-Jürgen]]-Kapelle, südlich der Vorstadt, 13. Jahrhundert,<ref>nach Daten der Gesellschaft für Leprakunde befand sich bei der Kapelle seit 1271 ein [[Leprakolonie|Siechenhaus]] für Leprakranke, siehe {{Webarchiv |url=http://www.muenster.org/lepramuseum/tab-shh.pdf |text=Mittelalterliche Leprosorien in Schleswig-Holstein und Hamburg |wayback=20141210232102}}</ref> 1902 abgerissen und durch die St.-Jürgen-Kirche von 1902 bis 1904 ersetzt. Die im Krieg schwer beschädigte St.-Jürgen-Kirche wurde im Sommer 1954 gesprengt und abgetragen, der zugehörige Friedhof eingeebnet. Die Glocke der St.-Jürgen-Kapelle von 1530 befindet sich im neuen Stadtkloster in der Harmsstraße. |
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* Alte Universität, Kattenstraße, Bau von [[Ernst Georg Sonnin]], später Museum, 1944 zerstört |
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* Neue Universität, Schlossgarten, Bau von [[Martin Gropius]], Ruine nach dem Zweiten Weltkrieg abgetragen; nur Teile der Uniklinik sind erhalten. |
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* [[Buchwaldt (Adelsgeschlecht)#Buchwaldscher Hof in Kiel|Buchwaldscher Hof]], größter Kieler Adelshof, Dänische Straße, nach Kriegszerstörung abgerissen |
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* Marientempel (von 1808) im [[Düsternbrooker Gehölz]], 1944 durch eine Sprengbombe teilweise zerstört und 1948 abgetragen |
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* Geburtshaus des Dichters [[Detlev von Liliencron]], Herzog-Friedrich-Straße, 1964 dem Bau des [[Hertie Waren- und Kaufhaus|Kaufhauses Hertie]] geopfert; eine Gedenktafel im Übergang zur Shoppingmeile [[Sophienhof (Kiel)|Sophienhof]] erinnert noch daran. |
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* Zahlreiche bemerkenswerte Bürgerhäuser des 15.–19. Jahrhunderts wurden bereits während des rasanten Wachstums der Stadt in der Kaiserzeit durch zeittypische Neubauten ersetzt, fast alle übrigen wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört. |
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* [[U-Boot-Bunker Kilian]], 2001 beim Bau des Ostuferhafens überbaut |
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* Holsatiamühle an der Schwentinemündung, 2008 abgerissen |
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==== Bedeutende Denkmäler und Plastiken ==== |
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* Kriegerdenkmal im Schlossgarten, eingeweiht 1879, entworfen von [[Heinrich Moldenschardt]], versehen mit einem Figurenfries des Berliner Bildhauers [[Rudolf Siemering]] |
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* Reiterstandbild Kaiser Wilhelm I., Schlossgarten von [[Adolf Brütt]] (1896) |
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* Schwerttänzerin im Rathaus, obere Rotunde von Adolf Brütt (1896) |
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* Bronzestatue [[Bismarck]] im Hiroshima-Park von [[Harro Magnussen]] (1897) |
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* Schwertträger von Adolf Brütt auf dem Rathausplatz (1912) |
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* Geistkämpfer an der Nikolaikirche von [[Ernst Barlach]] (1928) |
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* Gefallenen-Ehrenmal der [[Christian-Albrechts-Universität zu Kiel]] am Schloßgarten von [[Gustav August Munzer]] (1931) |
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* Statue des Pferdes [[Meteor (Pferd)|Meteor]], Düsternbrooker Weg, von [[Hans Kock]] (1957) |
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* Relief ''Bürger bauen eine neue Stadt'' im [[Kieler Rathaus]] von [[Alwin Blaue]] und [[Fritz During]] (1957) |
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* Denkmal ''Werftarbeiter'' im Prinzengarten von [[Walter Eduard Ferdinand Rössler|Walter Rössler]] (1959) |
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* [[Skulptur]] ''Fünf Erdteile'' am Stresemannplatz von [[Bernhard Heiliger]] (1961) |
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* Skulptur ''Der Segler'' am [[Ostseekai]] von [[Karlheinz Goedtke]] (1962) |
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* Skulptur ''Neunlinge'' am Rungholtplatz von [[Ursula Hensel-Krüger]] (1967) |
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* Skulptur ''Hafen 77'' gegenüber der Tirpitzmole (seit 2021 [[Gorch Fock (Schiff, 1958)|Gorch-Fock-Mole]]<ref>[https://www.bundeswehr.de/de/organisation/marine/aktuelles/umbenennungen-marine-kiel-wik-5012342 Umbenennungen der Marine in Kiel]</ref>), Felix Fehlmann (1977) |
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* Plastik [[Asmus Bremer]] auf dem gleichnamigen Platz im Stadtzentrum von [[Frauke Wehberg]] (1982) |
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* Statue ''Zeitungsjunge'' der [[Kieler Nachrichten]] von Frauke Wehberg (1982) |
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* Gedenkstein an das [[Arbeitserziehungslager Nordmark]] (1985) |
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* Denkmal ''Wik'' von [[Hans-Jürgen Breuste]] (1982) im [[Ratsdienergarten]] erinnert an den [[Kieler Matrosenaufstand]] |
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* Vinetabrunnen auf dem gleichnamigen Platz mit der Bronzeplastik ''Tanzpaar'' von Hans Kock im Stadtteil [[Gaarden]] (1987) |
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* Mahnmal für die zerstörte Synagoge Goethestraße von [[Doris Waschk-Balz]] (1989) |
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* Edelstahlskulptur ''Seewind'', Kaistraße am Neuen Rathaus, von [[Matschinsky-Denninghoff|Denninghoff und Matschinsky]] (1989) |
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* Skulptur ''Adam und Eva'' am [[Germaniahafen]], [[Bjørn Nørgaard]] (1989) |
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* ''Guter Hausgeist'' von [[Tauno Kangro]] am Opernhaus (2002) |
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* Bronzeplastik des Stadtgründers [[Adolf IV. (Schauenburg und Holstein)|Adolf IV. von Schauenburg und Holstein]] vor dem Klostergarten von [[Karl-Henning Seemann]] (2005) |
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* In Kiel gibt es 268 [[Stolpersteine]]<!-- Stand 15. April 2024 --> zur Erinnerung an Opfer des [[Nationalsozialismus]], siehe [[Liste der Stolpersteine in Kiel]]. |
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Kilia Eduard Luerssen.jpg|Bronzeplastik ''Kilia'', Stadtgöttin, ([[Eduard Lürssen|E. Lürssen]], 1889) |
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Wilhelm der Erste Denkmal Kiel 2.jpg|Reiterdenkmal für [[Wilhelm I. (Deutsches Reich)|Wilhelm I.]] im Schlossgarten (Adolf Brütt, Enthüllung 1896) |
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Bismarck Statue Kiel.JPG|[[Bismarck]]-Denkmal im Hiroshima-Park (Harro, Magnussen, 1897) |
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Schwerttraeger Adolf Bruett Kiel 1.jpg|Bronzeplastik ''Schwertträger'' auf dem Rathausplatz, (Adolf Brütt, Enthüllung 1912) |
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Geistkaempfer Barlach Kiel.jpg|Bronzeplastik ''[[Nikolaikirche (Kiel)#Geistkämpfer|Geistkämpfer]]'' an der Nikolaikirche,<br />(Ernst Barlach, 1928) |
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Schlossgarten Kiel Gefallenenehrenmal.jpg|Gefallenen-Ehrenmal der CAU am Schloßgarten (Gustav August Munzer) |
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Rathaus (Kiel 37.822).jpg|Relief im Kieler Rathaus (Alwin Blaue und Fritz During, 1957) |
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Meteor Kiel.jpg|Statue des Pferdes ''Meteor'' vor der Staatskanzlei (Hans Kock, 1957) |
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Werftarbeiter Roessler Kiel.jpg|Denkmal ''Weftarbeiter'' im Prinzengarten (Walter Rössler, 1959) |
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Teil Berliner Mauer SH Kiel.JPG|Teil der [[Berliner Mauer]] vor dem Landeshaus (1961) |
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Sculpture Bernhard Heiliger in Kiel.JPG|Skulptur ''Fünf Erdteile'' (Bernhard Heiliger, 1961) |
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Skulptur Der Segler Kiel 1962.JPG|Skulptur ''Der Segler'' (Karlheinz Goedtke, 1962) |
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Skulptur Neunlinge UNICEF Suchsdorf.JPG|Skulptur ''Neunlinge'' bzw. ''[[UNICEF]]'' in Kiel-[[Suchsdorf]] (Ursula Hensel-Krüger, 1967) |
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Hafen 77 Felix Fehlmann msu2017-8697.jpg|Skulptur ''Hafen 77'' (Felix Fehlmann, 1977) |
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Asmus Bremer Platz Kiel.JPG|Asmus-Bremer-Plastik (Frauke Wehberg, 1986) auf dem gleichnamigen Platz |
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Kieler Nachrichten Zeitungsjunge.JPG|''Zeitungsjunge'' der Kieler Nachrichten (Frauke Wehberg, 1982) |
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Mahnmal Synagoge Goethestraße (Kiel)-03 retouched.jpg|Mahnmal für die zerstörte Synagoge Goethestraße (Doris Waschk-Balz, 1989) |
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Sculpture Matschinsky-Denninghoff in Kiel.JPG|Edelstahlskulptur ''Seewind'', Kaistraße am Neuen Rathaus (Denninghoff und Matschinsky, 1989) |
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AdamEva Noergaard.JPG|''Adam und Eva'' am Germaniahafen (Bjørn Nørgaard, 1989) |
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Skulptur Guter Hausgeist Tauno Kango Kiel.JPG|Skulptur ''Guter Hausgeist'' am Opernhaus (Tauno Kangro, 2002) |
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Kieler Kloster 1 (16527258858).jpg|Bronze ''Graf Adolf IV. von Schauenburg'' vor dem Kieler Kloster (Karl-Henning Seemann, 2005) |
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=== Tourismus === |
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Jährlich verzeichnen die Hotels mehr als 250.000 Besucher und 13 Millionen Tagesgäste Die Tagungsgäste haben einen Anteil von 30 %. |
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Der Kreuzfahrt- und Städtetourismus steht in Kiel jedoch an erster Stelle. Mit dem Neubau des [[Ostseekai]]s können insgesamt fünf internationale Kreuzfahrtschiffe zur selben Zeit im Kieler Hafen anlegen. Direkt im Zentrum der Stadt gehen allein am Ostseekai mehr als 3000 Passagiere von und an Bord ihrer Schiffe, die teilweise eine Länge bis zu 300 Meter haben. |
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Durch die Kieler Innenstadt erstreckt sich vom Bahnhof bis in die Altstadt die [[Holstenstraße]] – die älteste Einkaufstraße Deutschlands. Von dort sind auch die Kiellinie und das Hindenburgufer schnell zu erreichen, eine Flaniermeile mit Blick auf die Kieler Förde. Die Promenade endet an der Tirpitzmole, einem Teil des Marinehafen, der Heimathafen des deutschen Segelschulschiffs „[[Gorch Fock]]“ ist. |
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''Segelsport'' |
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In der Hauptstadt des Segelns steht der Wassersport im Vordergrund. Zu den Besuchermagneten zählt die [[Kieler Woche]], das weltgrößte Segelsportereignis und bedeutendste Sommerfest in [[Nordeuropa]]. Zum 125-jährigen Jubiläum des Segelevents im Juni 2007 zog es rund drei Millionen Besucher an die Förde. Die Sporthäfen in und um Kiel bieten für Freizeitsegler Liegeplätze in mehr als 20 Marinas. |
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Für Kinder besteht von Mai bis Oktober die Möglichkeit in einem bundesweit einmaligen Segelprojekt direkt an der Innenförde den [[Segelsport]] spielerisch kennen zu lernen. In der Saison 2007 konnten 7.300 Kinder und Jugendliche unter professioneller Anleitung so erste Segelerfahrung sammeln. |
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''Touristisch interessante Ziele in der Stadt'' |
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Das [[Kieler Stadtmuseum]] ist in dem ältesten noch erhaltenen Adelshaus aus dem frühen 17. Jahrhundert untergebracht. Sehenswert sind bereits seine historischen Räume und der Gewölbekeller aber auch die wechselnden Ausstellungen zu stadt- und kulturgeschichtlichen Themen. Die ehemalige Fischhalle am Kieler Hafen ist heute das [[Schifffahrtsmuseum]] von Kiel. In diesem historischen Gebäude können in einer ständigen Schausammlung zahlreiche Ausstellungsstücke zur Hafen-, Schifffahrts-, Schiffbau- und Marinegeschichte besichtigt werden. |
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In der Stadtgalerie und der [[Kunsthalle zu Kiel]] werden neben der ständigen Sammlung auch wechselnden Ausstellungen gezeigt. Der Mediendom der [[Fachhochschule Kiel]] bietet multimediale Veranstaltungen zur Astronomie aber auch unterhaltende Multimediashows wie Pink Floyds „The Wall“ und Märchenshows für Kinder. |
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Das Aquarium des Leibnitz-Instituts für Meereswissenschaften der Kieler Universität ermöglicht Einblicke in die Lebensräume der Nord- und Ostsee bis hinein in die tieferen Regionen des nordöstlichen Atlantik. In mehr als 30 Becken von 200 bis 11.000 Litern Inhalt werden die häufigsten Fischarten und wirbellosen Tiere gezeigt. Sehr beliebt ist auch das Seehundbecken vor dem Institut direkt an der Kiellinie. |
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Auf dem Campus der [[Christian-Albrechts-Universität]] zeigen die Gewächshäuser und Außenanlagen des Botanischen Gartens seltene und ausländische Flora. |
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Vor den Toren Kiels liegt das Schleswig-Holsteinische [[Freilichtmuseum]] in [[Molfsee]]. Es ist das größte Freilichtmuseum Norddeutschlands und interpretiert auf einer Fläche von 60 Hektar die Kulturgeschichte und Volkskunde des ländlichen Raums. Auf dem Gelände mit Wiesen, Gärten, Feldern und Teichen sind über 70 historische Gebäude, Hofanlagen und Mühlen der verschiedenen Landschaften Schleswig-Holsteins mit Mobiliar, Hausrat und Arbeitsgeräten zu sehen und zu erleben. Tiere, wie sie früher auf den Höfen gehalten wurden sowie den Häusern zugeordnete Gärten ergänzen die Anlage, um einen möglichst vollständigen und lebendigen Eindruck vom Wohnen und Wirtschaften vergangener Jahrhunderte zu vermitteln. |
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Das Stadttheater Kiel mit seinen vier Säulen der Philharmonie, der Oper, dem Ballett und dem Sprechtheater feiert in diesem Jahr sein hundertjähriges Jubiläum. Auch das Schauspielhaus feiert in der Spielzeit 2007/08 einen Geburtstag. Seit zehn Jahren besteht der Neubau an der Holtenauer Straße. |
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''Freizeit und Erholung in Kiel und im Umland'' |
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Im Kieler Umland befindet sich auf dem Ostufer die [[Schwentine-Mündung]], deren Flusslauf ein Wanderweg durch ein Naherholungsgebiet folgt. Ein Besuch lohnt sich auch im Industriemuseum Howaldtsche Metallgießerei. Es ist das älteste erhaltene Belegstück für die gründerzeitliche Werftindustrieentwicklung am Ostufer der [[Kieler Förde]]. |
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Auf dem Ostufer liegt auch das Strandbad [[Laboe]] mit dem [[Marineehrenmal]] und dem U-Boot 995 des Technischen Museums. Die [[Probstei]], das Hinterland mit idyllischen Binnenseen, ist bei Radfahrern beliebt. An der Kieler Förde trifft der [[Ostseeküstenradweg]], der von [[Flensburg]] bis [[Rügen]] an der gesamten deutschen [[Ostseeküste]] entlang führt, auf den Fördewanderweg. |
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Auf dem Westufer liegt [[Kiel-Schilksee|Schilksee]], der ehemalige Austragungsort der [[Segelolympiade]] von 1972 und die Region Dänischer Wohld, die mit ihren Stadtnahen familienfreundlichen Stränden die Kombination vom Urlaub am Strand und in der Stadt. |
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In Kiel sind Stadtrundfahrten zu Land und zu Wasser möglich. Die Schiffe der Schlepp- und Fährgesellschaft bieten neben Hafenrundfahrten einen Linienverkehr auf dem Wasser, der eine Kieler Besonderheit darstellt. |
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Eine weitere Sehenswürdigkeiten ist der [[Nord-Ostsee-Kanal]] (NOK), die meist befahrene künstliche Wasserstraße der Welt. Von der Besichtigungsplattform des Schleusenmuseums können die riesigen Containerfrachter beobachtet werden, die täglich das Tor zur Welt passieren und hinaus auf die Ostsee fahren. |
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=== Sport === |
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==== Handball ==== |
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[[Datei:Ostseehalle-Kiel(South).jpg|mini|Die [[Wunderino Arena]] ist die Heimspielstätte des [[THW Kiel]]]] |
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[[Datei:THW Kiel Final Four 2012.JPG|mini|links|Der THW Kiel bei der Siegerehrung der EHF Champions League 2011/12]] |
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Kiel ist eine Hochburg des Profi-[[Handball]]s. Bekanntestes sportliches Aushängeschild der Stadt ist der deutsche Rekordmeister [[THW Kiel]], der eine Reihe von nationalen und internationalen Meistertiteln vorweisen kann: Bis 2023 hatte man 23 deutsche Meistertitel, zwölf Pokalsiege und vier Siege in der [[EHF Champions League]] errungen.<br />Die Heimspielstätte des THW Kiels ist seit Jahrzehnten die [[Wunderino Arena]] (ehemals [[Ostseehalle]]), eine der größten Veranstaltungshallen Deutschlands. |
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{{Absatz}}[[Datei:StreetArt Fördestadt Kiel.jpg|mini|StreetArt "Fördestadt" mit Holstein Kiel-Logo, Ort: Elendsredder/Ecke Projensdorfer Straße ]] |
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==== Fußball ==== |
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[[Datei:Holstein-Stadion Luftbild 2019.jpg|mini|Das [[Holstein-Stadion]] ist die Heimatspielstätte der [[KSV Holstein]]]] |
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Der bekannteste und erfolgreichste Kieler Fußballverein ist [[Holstein Kiel]]. Der Traditionsverein, der [[Deutsche Fußballmeisterschaft 1911/12|1912]] als erster norddeutscher Verein die [[deutsche Fußballmeisterschaft]] gewann, trägt seit 1911 seine Begegnungen im derzeit 15.034 Zuschauer fassenden [[Holstein-Stadion]] aus. Die Spielstätte gehört zu den ältesten und traditionsreichsten Spielstätten in Deutschland. Der Verein, der im Volksmund auch ''die Störche'' genannt wird, stieg zur Saison 2024/25 erstmals in die [[Fußball-Bundesliga]] auf. Die größten Erfolge in der Vereinsgeschichte sind der Gewinn der [[Liste der deutschen Fußballmeister|deutschen Meisterschaft]] 1912, das Erreichen zweier deutscher Vizemeisterschaften 1910 und 1930 sowie der Einzug in das Halbfinale des [[DFB-Pokal]]s 1941 und 2021. Auf regionaler norddeutscher Ebene errang der Verein über dreißig Titel. Für den DFB-Pokal qualifizierte sich der Verein über dreißigmal und erreichte dabei sechsmal das Achtelfinale, zweimal das Viertelfinale und zweimal das Halbfinale. |
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Weitere Kieler Fußballvereine, die ab der Saison 1947/48 mindestens viertklassig oder höher gespielt haben, sind in alphabetischer Reihenfolge:<br /> |
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[[FC Kilia Kiel]], [[NDTSV Holsatia Kiel]], [[Polizei SV Kiel]], [[SC Comet Kiel]], [[SV Ellerbek]], [[SV Friedrichsort]], [[TSV Schilksee]], [[TuS Gaarden|TuS Gaarden/FSV Borussia Kiel Gaarden]], [[TuS Holtenau]], [[TuS Schwarz-Weiß Elmschenhagen]], [[Union-Teutonia Kiel]], [[Wiker SV]] und [[VfB Kiel]]. |
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==== Wassersport ==== |
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[[Datei:Windjammerparade.jpg|mini|[[Windjammer]]parade auf der [[Kieler Woche]] 2009]] |
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Kiel ist ein wichtiger Schauplatz für den Segelsport. In Kiel fanden 1936 und 1972 die Segelwettbewerbe der Olympischen Sommerspiele statt. Eine erneute Bewerbung für die Segelwettbewerbe der Olympischen Sommerspiele im Jahr 2024 scheiterte aufgrund eines [[Hamburger Olympia-Bürgerschaftsreferendum|Referendums]] in [[Hamburg]]. In Kiel stimmten im Gegensatz zu Hamburg 65,6 % der Abstimmenden für eine Bewerbung.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.kiel.de/leben/sport/olympische_segelwettbewerbe/buergerentscheid/index.php |text=''Bürgerentscheid zur Olympiabewerbung 2024'' |wayback=20151225140206}} Abgerufen am 9. Dezember 2015.</ref> Das [[Olympiazentrum Schilksee]] von 1972 in Kiel-Schilksee ist seither ein wichtiger Hafen für Segelwettbewerbe. Der [[Olympiahafen Düsternbrook|alte Olympiahafen]] von 1936 ist an der Westseite der Kieler Innenförde an der [[Kiellinie (Kiel)|Kiellinie]] (vormals Hindenburgufer) gelegen und gehört zum Ortsteil [[Düsternbrook]]. Die [[Kieler Woche]] ist die größte Segelsportveranstaltung der Welt, noch vor der [[Travemünder Woche]], der [[Hanse Sail]] und den Segelwettbewerben der Olympischen Spiele. An ihr nehmen jährlich viele Segler mit Tausenden von Booten (fast) aller Klassen aus allen Kontinenten in Kiel-Schilksee teil. Während der restlichen Saison findet darüber hinaus eine Vielzahl weiterer Regatten statt. Träger dieser Aktivitäten sind vor allem mehrere Segelklubs, die ihren Sitz rund um die Kieler Förde haben, mit dem [[Kieler Yacht-Club]] (KYC, ehemals: „Kaiserlicher Yacht Club“) als dem größten und sportlich aktivsten Verein. Im Jahr 2002 war Kiel der Zielhafen des [[Volvo Ocean Race]]. Weitere Regattaveranstaltungen sind zum Beispiel das [[Inshore Race Weekend]] des [[Akademischer Seglerverein|Akademischen Seglervereins]]. |
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=== Theater === |
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Neben dem Segeln dominiert in Kiel der [[Rudersport]]. Der ''Erste Kieler Ruder-Club von 1862 e. V.'' stellt den ältesten Ruderverein im Kieler Raum und den drittältesten Ruderverein der Bundesrepublik dar. Seine rund 400 (Stand 31. Dezember 2017) Mitglieder verbuchten viele Weltmeisterschaften und deutsche Meisterschaften für sich, insgesamt verzeichneten die Mitglieder des Clubs im Laufe der 150-jährigen Geschichte etwa 5300 (Stand 31. Dezember 2017) Regattasiege. Neben dem Ersten Kieler Ruder-Club gibt es in Kiel die Rudergesellschaft Germania Kiel, den Kieler Kanuklub (KKK),<ref>{{Internetquelle |url=http://www.kieler-kanu-klub.de/ |titel=Kieler Kanuklub |abruf=2018-08-20}}</ref> die Ruderriege der [[ATV Ditmarsia Kiel|ATV Ditmarsia]], den Akademischen Ruderverein, die Rudervereinigung der [[Christian-Albrechts-Universität zu Kiel|CAU]] und außerdem viele Schülerruderriegen. |
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* Schauspielhaus |
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* Opernhaus |
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* Theater am Werftpark |
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==== American Football ==== |
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Die [[Kiel Baltic Hurricanes]] sind der erfolgreichste [[American Football|American-Football]]-Verein in Schleswig-Holstein und spielen in der [[German Football League]]. 2010 wurden sie Deutscher Meister, nachdem sie in den Jahren 2008 und 2009 bereits die Vizemeisterschaft erringen konnten. |
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==== Rugby ==== |
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* Kunsthalle |
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Die Herren-Mannschaft der [[FT Adler Kiel]] spielt seit der Saison 2015/2016 in der 2. Rugby-Bundesliga. In der Gruppe Nord ist sie derzeit Vize-Meister. |
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* Schifffahrtsmuseum |
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* Stadtmuseum |
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* Stadtgalerie |
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==== Softball ==== |
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Die Damenmannschaft der [[Kiel Seahawks]] spielten 2008<ref>Deutscher Baseball & Softball Verband: [https://stats.baseball-softball.de/archive/2008/sbbln/ ''Statistiken Bundesliga Softball Nord 2008''], abgerufen am 15. August 2012.</ref> und wieder seit 2012 in der Softball-Bundesliga.<ref>[https://www.softball-deutschland.de/bundesliga-nord/tabelle-bundesliga-nord/ ''Tabelle Bundesliga Nord'']. In ''Softball-Deutschland.de'', abgerufen am 15. August 2012.</ref> |
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==== Volleyball/Beachvolleyball ==== |
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* Das Rathaus, dessen Turm als [[Wahrzeichen]] der Stadt gilt |
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Die [[Volleyball]]-Männer des [[Kieler TV]] spielen in der [[2. Deutsche Volleyball-Bundesliga (Männer)|2. Bundesliga Nord]]. Kiel war darüber hinaus bis 2016 Bundesstützpunkt im [[Beachvolleyball]]. |
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* Nicolaikirche (evang.) |
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* St. Nikolauskirche (kath.) |
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* Schloss, im Zweiten Weltkrieg nahezu zerstört, wurde es neu aufgebaut und dient heute meist kulturellen Zwecken |
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* Das [[Landeshaus]], ehemalige Marineakademie und heute Sitz des [[Landtag Schleswig-Holstein|Landtags]], direkt an der Förde. |
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* Der [[Hörn-Campus]], bestechend durch extravagante Architektur mit einer in Wellenform geschwungenen und gleichzeitig geneigten Glasfront |
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==== Weitere Sportarten ==== |
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* ''Tischtennis'': Der [[Kieler TTK Grün-Weiß]] gehörte lange Zeit zur deutschen Spitze im [[Tischtennis]] und ist der älteste Tischtennisverein in Deutschland. |
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* In Kiel findet jährlich Ende Juni das bedeutendste [[Segeln|Segelereignis]] und größte [[Volksfest]] Nordeuropas, die [[Kieler Woche]] statt. |
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* ''Kegeln'': Die SG ETV/Phönix Kiel wurde von 2009 bis 2022 elfmal [[Kegel-Bundesliga (Bohle)|Deutscher Meister im Sportkegeln]]. |
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* [[Kieler Umschlag]] |
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* ''[[Poolbillard]]'': Die [[Kieler Billard Union]] wurde 1997 und 1998 [[1. Bundesliga Pool|Deutscher Poolbillardmeister]]. |
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* [[Duckstein-Festival]] (Ex-Kai-City-Festival) |
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* ''Schach'': Die [[SG Turm Kiel]] stieg 2018 in die [[Schachbundesliga (Deutschland)|1. Bundesliga]] auf. Durch eine Vereinsverschmelzung ging der Startplatz 2021 auf den [[SK Doppelbauer Kiel]] über. Die ''Kieler Schachgesellschaft 1884'' gehörte in den Saisons 1974/75 und 1979/80 der 1. Liga an. Der ''SC Meerbauer Kiel'' und der ''SK Doppelbauer Kiel'' gehörten jeweils für vier Jahre zu den Mitgliedern der Frauenbundesliga. |
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* ''Tanzsport und Rollstuhltanz'': ''Tanzen in Kiel'', seit 2010 beim ''PTSK e. V.'', hat seit Mai 2014 auch eine Gruppe für [[Rollstuhltanz]].<ref>{{Webarchiv |url=http://www.tanzen-in-kiel.de/cms_2_8/pages/aktuelles/neu-rollstuhltanz.php#.U_0lYDNO6fA |text=''Tanzen in Kiel'' |wayback=20140827162645 }}, abgerufen am 26. August 2014.</ref> Die [[Formationstanzen|Lateinformation]] des Tanzsportvereins [[1. Latin Team Kiel]] tanzt seit der Saison 2021/22 in der 1. Bundesliga Latein. |
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* ''Schwimmen'': Im Schwimmen gibt es in Kiel mehrere Vereine im Leistungssportbereich. Mehrfach war Kiel bereits in der zweiten Bundesliga (bei den [[Deutsche Mannschaftsmeisterschaften Schwimmen|Deutschen-Mannschaftsmeisterschaften]]) vertreten,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sv-neptun-kiel.de/wettkampfsport/ |titel=Wettkampfsport |werk=Webseite der SV Neptun Kiel im Kieler TV |hrsg=SV Neptun Kiel |abruf=2020-11-29}}</ref> beispielsweise [[Deutsche Mannschaftsmeisterschaften Schwimmen (Frauen) 2014|2014]] und 2019.<ref>{{Internetquelle |url=https://dsvdaten.dsv.de/File.aspx?F=WKResults&File=822019.pdf |titel=Protokoll der 2. Bundesliga Nord 2019 |werk=Archiv des Deutschen Schwimm-Verbandes |hrsg=Deutscher Schwimm-Verband e. V. |datum=2019-02-02 |abruf=2020-11-29 |format=PDF}}</ref> 2020 waren sogar die zwei größten Schwimmvereine Kiels, der SV Wiking Kiel und die SV Neptun Kiel (Schwimmabteilung im [[Kieler TV]]), dabei.<ref>{{Internetquelle |url=https://dsvdaten.dsv.de/File.aspx?F=WKResults&File=6742020.pdf |titel=Protokoll der 2. Bundesliga Nord 2020 |werk=Archiv des Deutschen Schwimm-Verbandes |hrsg=Deutscher Schwimm-Verband e. V. |datum=2020-02-02 |abruf=2020-11-29 |format=PDF}}</ref> |
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* Seit 1988 wird der Halbmarathon [[Kiellauf]] ausgetragen. |
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* Vom 14. bis 18. Mai 2018 war Kiel Austragungsort der [[Special Olympics National Games]].<ref>{{Internetquelle |url=https://kiel-2018.specialolympics.de/ |titel=Special Olympics Kiel 2018 |abruf=2018-05-04}}</ref> |
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* In Kiel entsteht das deutschlandweit erste Landeszentrum für [[E-Sport]].<ref>{{Internetquelle |url=https://lez.sh/ |titel=LEZ.SH |abruf=2019-12-08}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Gameswirtschaft |url=https://www.gameswirtschaft.de/politik/landeszentrum-esport-kiel-sh/ |titel=Schleswig-Holstein: Kiel baut Landeszentrum für eSport (Update) |werk=GamesWirtschaft.de |datum=2019-12-06 |abruf=2020-01-01}}</ref> Aufgrund der langen Umsetzungsphase und anderweitiger Probleme geriet dieses in der Vergangenheit in Kritik.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gaming-grounds.de/timo-schoeber-ueber-das-lez-sh-stand-und-eindruecke/ |titel=Timo Schöber über das LEZ SH: Stand und Eindrücke |datum=2020-06-20 |sprache=de-DE |abruf=2023-03-12}}</ref> |
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==== Special Olympics ==== |
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2021 bewarb sich die Stadt als [[Special Olympics World Summer Games 2023#Host Town Program|Beherbergungsstadt]] für die Gestaltung eines viertägigen Programms für eine internationale Delegation der [[Special Olympics World Summer Games 2023]] in [[Berlin]]. 2022 wurde sie als Gastgeberin für [[Special Olympics Bulgarien]] ausgewählt.<ref name="Host">{{Internetquelle |url=https://www.berlin2023.org/de/beyond-sports/hosttown |titel=Host Town Program |sprache=de |abruf=2023-03-21}}</ref> Damit wurde sie Teil des größten kommunalen Inklusionsprojekts in der Geschichte der Bundesrepublik mit mehr als 200 Beherbergungsstädten.<ref name="Host" /> |
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* In Kiel dürfte zwar auch, was die Anzahl der Aktiven angeht, der [[Fußball]] wie im übrigen Deutschland die Sportart Nr. 1 sein; allerdings ist es den Kieler Vereinen hier nie gelungen einen Stammplatz in den Top-Ligen zu erreichen. [[Kieler SV Holstein]], der größte Kieler Fußballverein, war in den Jahren vor Einführung der [[Bundesliga]] zwar einige Jahre in der [[Oberliga]] Nord vertreten und vor dem Ersten Weltkrieg einmal Deutscher Meister, zur Zeit spielt er jedoch in der dritthöchsten deutschen Klasse, der [[Regionalliga Nord]]. |
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* Anders ist die Situation im [[Handball]]: Hier kann der [[THW Kiel]] eine stolze Reihe von nationalen Meistertiteln sowie Siegen im Deutschen Handball Pokal und im Europapokal vorweisen. Diese Erfolge stützen sich auf kräftiges [[Sponsoring]] durch Unternehmen aus der Region sowie auf eine treue Fangemeinde. |
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* Kiel ist ganz gewiss ein [[Mekka]] des [[Segelsport]]s. Die [[Kieler Woche]] (s.o.) ist die größte segelsportliche Veranstaltung der Welt. An ihr nehmen jährlich viele tausend Segler mit tausenden von Booten (fast) aller Klassen aus allen Kontinenten teil. Während der restlichen Saison finden darüber hinaus eine Vielzahl weiterer Regatten statt. Träger dieser Aktivitäten sind vor allem mehrere Segelklubs, die ihren Sitz rund um die Kieler Förder haben mit dem "Kieler Yacht Club" (ehemals: "Kaiserlicher Yacht Club") als dem größten und sportlich aktivstem Verein. |
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== Persönlichkeiten == |
== Persönlichkeiten == |
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{{Hauptartikel|Liste von Persönlichkeiten der Stadt Kiel}} |
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=== Ehrenbürger === |
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''Siehe auch: [[:Kategorie:Person (Kiel)|Personen aus Kiel (Kategorie)]], [[Christian-Albrechts-Universität zu Kiel#Bekannte Hochschullehrer in Kiel|Bekannte Gelehrte an der Kieler Universität]] und [[Liste der Ehrenbürger von Kiel]]'' |
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Die Stadt Kiel hat folgenden Personen das [[Ehrenbürger|Ehrenbürgerrecht]] verliehen (in der Reihenfolge der Verleihung): |
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== Literatur == |
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*[[1841]]: Dr. Georg Hanssen, Prof. für polit. Ökonomie und Statistik wegen seines Engagements für die Altona-Kieler Eisenbahn |
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'''Lexika''' |
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*[[1843]]: Dr. Christoph Heinrich Pfaff, Prof. für Physik und Chemie anlässlich seines 50-jährigen Doktor-Jubliäums |
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* [[Doris Tillmann]], Johannes Rosenplänter (Hrsg.): ''Kiel Lexikon.'' Wachholtz, Neumünster 2010, ISBN 978-3-529-02556-3. |
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*[[1963]]: Prinz Carl von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, Kommandant des Lauenburgischen Jägerkoprs in Kiel zu seiner Silbernen Hochzeit |
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* {{Kieler Straßenlexikon}} |
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*[[1864]]: Georg Friedrich Witte, Stadtsyndikus |
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*[[1893]]: Christian Kruse, Kaufmann und Konsul |
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*[[1894]]: Werner Kraus, Stadtrat und Regierungsrat |
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*[[1899]]: Dr. [[Klaus Groth]], Prof. für deutsche Sprache und Literatur für seine Verdienste um die niederdeutsche Sprache |
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*[[1902]]: Dr. [[Friedrich von Esmarch]], Prof. der Chirurgie und Augenheilkunde |
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*[[1911]]: Prinz Heinrich von Preußen, Kaiserlicher Großadmiral |
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*[[1911]]: Dr. Albert Hänel, Prof. für deutsches Privatrecht als Schöpfer der Schleswig-Holsteinischen Städteordnung |
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*[[1914]]: [[Hans von Koester]], Großadmiral (an seinem 70. Geburtstag) |
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*[[1933]]: [[Paul von Hindenburg]], Generalfeldmarschall und Reichspräsident |
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*[[1946]]: Dr. Otto Tschadek, kommissarischer Oberbürgermeister (zum Abschied von Kiel) |
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*[[1947]]: Dr. [[Max Planck]], Prof. der Theoretischen Physik |
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*[[1950]]: Dr. Willy Anschütz, Geh. Medizinalrat |
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*[[1954]]: Prof. [[Theodor Heuss]], Bundespräsident |
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*[[1974]]: Ida Hinz, Stadtpräsidentin |
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*[[1982]]: Dr.-Ing. [[Rudolf Hell]], Wissenschaftler und Erfinder |
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*[[1996]]: Otto Schlenzka, Wohltäter und Kommodore des Kieler Yacht Clubs |
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*[[2004]]: Prof. Dr. h.c. mult. Berthold Beitz, für seine Förderung des Sportes in Kiel |
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'''Stadtführer''' |
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Adolf Hitler und Erich Raeder wurde das Ehrenbürgerrecht 1945 aberkannt. Wegen eines Verfahrensfehlers wurde die Aberkennung Raeders 1956 wieder aufgehoben, doch verzichtete Raeder wenige Tage nach dem Beschluss von sich aus auf die Ehrenbürgerschaft. |
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* [[Karl Baedeker]], Otto Brandt: ''[[Baedeker-Reiseführer|Baedekers Kiel]].'' 5. Auflage. Ostfildern-Kemnat/München 1990. |
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* Sarah Nadine Habeck, Jacqueline Melzer, Anne Reddehase, Imke Schröder: ''Endlich Kiel! Dein Stadtführer''. rap Verlag, Freiburg i. Br. 2012, ISBN 978-3-942733-05-2. |
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* Burkhard Hackländer: ''Kiel''. Reisehandbuch, 4. überarb. Auflage. Conrad-Stein-Verlag, Welver 2010, ISBN 978-3-86686-960-8. |
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'''Historische Darstellungen''' |
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=== Söhne und Töchter der Stadt === |
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* Thomas Hill: ''Hansestadt Kiel.'' Wachholtz, Kiel/Hamburg 2019, ISBN 978-3-529-05040-4. |
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*[[1728]], [[21. Februar]], [[Peter III. ]], Zar von Russland, † 17. Juli 1762 in Ropscha/Moskau |
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* Jürgen Jensen, Peter Wulf (Hrsg.): ''Geschichte der Stadt Kiel. Kiel, 1242–1992, 750 Jahre Stadt.'' Wachholtz, Neumünster 1991, ISBN 3-529-02718-9. |
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*[[1844]], [[3. Juni]], [[Detlev von Liliencron]], † 22. Juli 1909 in Alt-Rahlstedt, Schriftsteller |
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* [[Werner Paravicini]] (Hrsg.), [[Uwe Albrecht (Kunsthistoriker)|Uwe Albrecht]], Annette Henning: ''Begegnungen mit Kiel. Gabe der Christian-Albrechts-Universität zur 750-Jahr-Feier der Stadt.'' Wachholtz, Neumünster 1992, ISBN 3-529-02722-7. |
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*[[1858]], [[23. April]], [[Max Planck|Max Karl Ernst Ludwig Planck]], † 4. Oktober 1947 in Göttingen, Physiker und Begründer der Quantentheorie, Physik-Nobelpreis-Träger |
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* Annerose Sieck: ''Kiel. Eine kleine Stadtgeschichte.'' Sutton, Erfurt 2006, ISBN 3-86680-052-5. |
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*[[1877]], [[12. November]], Dr. Dr. [[Kurt Gustav Hans Otto Freiherr von Reibnitz]], † 26. April 1937 in Königsberg, Erster Staatsminister von Mecklenburg-Strelitz 1919-23 |
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* Doris Tillmann; Johannes Rosenplänter: ''Luftkrieg und „Heimatfront“. Kriegserleben in der NS-Gesellschaft in Kiel 1929–1945''. Solivagus-Verlag, Kiel 2020, ISBN 978-3-947064-09-0. |
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*[[1897]], [[19. April]], [[Bruno Diekmann]], † 11. Januar 1982 in Kiel, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein (1949-1950) |
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* C.Mehlert, P.Nissen (Hrsg.): ''Ut der stat tom Kyle .Geschichten und Sagen aus Kiels Vergangenheit für jung und alt .'' (Neudruck). Klaus Becker Verlag, Potsdam 2022, ISBN 978-3-88372-373-0. |
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*[[1900]], [[22. Januar]], [[Ernst Busch]], † 8. Juni 1980 in Berlin (Ost), Schauspieler ("Brecht"-Stücke), Sänger |
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*[[1904]], [[4. Oktober]], Prof. Dr. [[Theodor von Eschenburg]], † 10. Juli 1999 in Tübingen, Politikwissenschaftler, Publizist und Staatsrechtler |
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*[[1905]], [[26. Januar]], [[Bernhard Minetti]], † , Schauspieler |
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*[[1907]], [[29. September]], [[Helmut Lemke]], † 15. April 1990 in Lübeck, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein (1963-1971) |
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*[[1910]], [[20. Januar]], Dr. [[Lauritz Lauritzen]], † 5. Juni 1980 in Bad Honnef, Bundesminister für Städtebau und Wohnungswesen (1966-1972), Bundesminister für das Post- und Fernemeldewesen (1972), Bundesminister für Verkehr (1972-1974) |
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*[[1912]], [[28. Juni]], [[Carl Friedrich von Weizsäcker]], Physiker und Philosoph |
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*[[1913]], [[Lotti Huber]], † 31. Mai 1998 in Berlin, Schauspielerin |
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*[[1913]], [[26. April]], [[Sigrid Hunke]], † 15. Juni 1999 in Hamburg, Religionswissenschaftlerin, Germanistin |
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*[[1921]], [[14. Januar]], [[Harald Wust]], Generalinspekteur der Bundeswehr (1976-1978) |
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*[[1922]], [[19. Oktober]], [[Jürgen Brandt]], Generalinspekteur der Bundeswehr (1978-1983) |
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*[[1925]], [[28. Mai]], [[Heinz Reincke]], Schauspieler |
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*[[1928]], [[29. September]], Dr. [[Gerhard Stoltenberg]], † Bundesminister für Wissenschaftliche Forschung (1965-1969), Bundesfinanzminister (1982-1989), Bundesverteidigungsminister (1989-1992), Ministerpräsident von Schleswig-Holstein (1971-1982) |
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*[[1928]], [[2. Oktober]], [[Oswalt Kolle]], Publizist, Schriftsteller ("Dein Kind", "Das Wunder der Liebe") |
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*[[1962]], [[12. März]], [[Andreas Köpke]], Fußballspieler (Torwart, Europameister 1996) |
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'''Historische Stadtbilder''' |
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* Jürgen Jensen: ''Kiel im Zeitalter der Weltkriege. Fotografierte Stadtgeschichte von 1914 bis 1955''. Husum-Verlag, Husum 2017, ISBN 978-3-89876-874-0. |
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* Jürgen Jensen: ''Historischer Stadtbildatlas Kiel. Eine Dokumentation zu den Anfängen der Ortsbild- und Denkmalpflege um 1900''. Wachholtz, Neumünster 1986, ISBN 3-529-02678-6. |
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* Jürgen Jensen: ''Kieler Bilderschatz – Wirklichkeit und Wahrnehmung der Stadt auf alten Photographien.'' Boyens Buchverlag, Heide 2012, ISBN 978-3-8042-1358-6. |
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* Jürgen Jensen: ''Kriegsschauplatz Kiel – Luftbilder der Stadtzerstörung 1944/45.'' 2., erweiterte Auflage. Wachholtz, Neumünster 1997, ISBN 3-529-02697-2. |
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* [[Hedwig Sievert]]: ''Kiel einst und jetzt – Die Altstadt.'' 2. Auflage. Verlag Walter G. Mühlau, Kiel 1963. |
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* Doris Tillmann; Johannes Rosenplänter: ''Luftkrieg und „Heimatfront“. Kriegserleben in der NS-Gesellschaft in Kiel 1929–1945''. Solivagus-Verlag, Kiel 2020, ISBN 978-3-947064-09-0. |
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'''Wiederaufbau nach 1945''' |
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Nicht in Kiel geboren, aber lange hier gelebt haben u.a. |
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* Arbeitskreis Demokratische Geschichte (Hrsg.): ''Wir sind das Bauvolk. Kiel 1945 bis 1950''. Neuer Malik, Kiel 1985, ISBN 3-89029-950-4. |
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* [[Carl Loewe]], Komponist * 30. November 1796 in Löbejün, † 20. April 1869 in Kiel |
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* Jürgen Jensen: ''Kiel im Wirtschaftswunder auf Pressefotos von Friedrich Magnussen. Aufbruch – Glanz – Krise. Mit einem Beitrag von [[Karl Rickers]]. (= Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Sonderveröffentlichung Band 20).'' Wachholtz Verlag, Neumünster 1987, ISBN 3-529-02689-1. |
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* [[Rötger Feldmann]] (''Brösel''), Comiczeichner |
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* Doris Tillmann, Johannes Rosenplänter (Hrsg.): ''Kiel Lexikon.'' Wachholtz, Neumünster 2010, ISBN 978-3-529-02556-3, Lemma ''Wiederaufbau'', S. 409–412. |
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'''Spezialthemen''' |
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== Kulinarische Spezialitäten == |
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* [[Uwe Albrecht (Kunsthistoriker)|Uwe Albrecht]], Anke Feiler: ''Stadtarchäologie in Kiel. Ausgrabungen nach 1945 in Wort und Bild'', Neumünster 1996. |
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*[[Kieler Sprotten]] |
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* Annegret Bergmann (Hrsg.): ''Geht nicht gibt’s nicht … 24 Portraits herausragender Frauen aus der Kieler Stadtgeschichte''. Kiel 2007, {{OCLC|255464970}}. |
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*[[Köm]] ([[Kümmel]][[Schnaps|schnaps]]) |
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* [[Heinrich Detering]]: ''Andersen und andere. Kleine dänisch-deutsche Kulturgeschichte Kiels''. Boyens, Heide 2005, ISBN 3-8042-1159-3. |
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* {{Literatur |Titel=Kiels Städtepartnerschaften. Die kommunale Außenpolitik der Stadt Kiel von der frühen Nachkriegszeit bis ans Ende der Neunzigerjahre |Autor=Timo Erlenbusch |Verlag=Wachholtz |Ort=Kiel |Jahr=2022 |ISBN=978-3-529-05079-4}} |
|||
* [[Rudolf Jaworski]], Witold Molik (Hrsg.): ''Denkmäler in Kiel und Posen: Parallelen und Kontraste.'' Ludwig, Kiel 2002, ISBN 3-933598-41-9 ({{Google Buch |BuchID=LwTu9fxt7JkC}}). |
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* Fritz Jürgens u. a. (Hrsg.): ''Mehr als nur Sailing City! Kiel im Spiegel archäologischer Quellen''. Ludwig, Kiel 2022, ISBN 978-3-86935-435-4. |
|||
* [[Dieter-Jürgen Mehlhorn|Dieter-J. Mehlhorn]]: ''Architekturführer Kiel.'' Dietrich-Reimer-Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-496-01165-3. |
|||
* [[Christoph Laucht]] (Hrsg.): ''Kiel – Coventry. Beginn einer Freundschaft. Provost Howards Besuch in Kiel 1947. (= Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Band 102).'' Aus dem Englischen übersetzt von Christoph Laucht. Zweisprachig in Deutsch und Englisch. Verlag Ludwig, Kiel 2025, ISBN 978-3-86935-485-9. |
|||
* Dieter-J. Mehlhorn, BDA Bund Deutscher Architektinnen und Architekten (Hrsg.): ''Kiel Architektur 1990–2020+.'' Ludwig, Kiel, ISBN 978-3-86935-407-1. |
|||
* Jens Rönnau: ''Open-Air-Galerie Kiel: Kunst und Denkmäler''. Wachholtz, Neumünster 2011, ISBN 978-3-529-05433-4. |
|||
* [[Reinhard Stewig]] (Hrsg.): ''Stadtteiluntersuchungen in Kiel. Baugeschichte, Sozialstrukturen, Lebensqualität, Heimatgefühl.'' (= Kieler geographische Schriften, Band 87). Geographisches Institut der Universität Kiel, Kiel 1993, ISBN 3-923887-29-9. |
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'''Bildbände''' |
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== Sonstiges == |
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* Jan Köhler-Kaeß (Fotos), Boris Geißler: ''Kiels schönste Seiten • Kiel’s Most Beautiful Sides''. Medien-Verlag Schubert, Hamburg 2009, ISBN 978-3-937843-06-3. |
|||
* Peter Cornelius (Fotos), Jan S. Kunstreich: ''Farbenfrohes Kiel''. Walter G. Mühlau Verlag, Kiel 1962. |
|||
* Tom Körber: ''kiel. landeshauptstadt an der förde / capital at the Fjord: panorama-photographien''. Körber Photographie & Verlag, Kiel 2009, ISBN 978-3-00-028534-9. |
|||
* Marco Knopp: ''Hundertsechs Meter Kiel: Ein unterhaltsamer Bildband mit besonderen Geschichten über 17 Orte in Kiel.'' Kronshagener Agentur & Haase Verlag, Kiel 2014, ISBN 978-3-9816327-5-0. |
|||
* Katrin Kroll: ''Kieler Woche''. Wachholtz, Neumünster 2007, ISBN 978-3-529-02555-6. |
|||
* Peter Schuster: ''Kiel und die Kieler Förde – Deutschlands schönste Seestadt.'' 2. Auflage. Boyens Buchverlag, Heide 2012, ISBN 978-3-8042-1258-9. |
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'''Luftaufnahmen''' |
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==Weblinks== |
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* Jürgen Jensen: ''Kriegsschauplatz Kiel – Luftbilder der Stadtzerstörung 1944/45.'' 2., erweiterte Auflage. Wachholtz, Neumünster 1997, ISBN 3-529-02697-2. |
|||
*[http://www.kiel.de/ Offizielle Seiten] |
|||
* Jan Köhler-Kaeß: ''Kiel von oben – Bilder von der Landeshauptstadt aus der Vogelperspektive''. Conrad Stein Verlag, Welver 1998, ISBN 3-89392-263-6. |
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== Weblinks == |
|||
*[http://www.alternativ.net/kielwiki KielWiki] |
|||
{{Schwesterprojekte |commons=Kiel |commonscat=Kiel |wikt=Kiel |s=Kiel |n=Portal:Kiel |voy=Kiel}} |
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*[http://www.dieter-suhr.de/kiel.htm Stadtinformationen] |
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*[http://www.kn-online.de/ Kieler Nachrichten] |
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; Offizielle Websites |
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*[http://www.kiel-magazin.de/ Kiel Magazin] |
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* [https://kiel-sailing-city.de/ Touristische Webpräsenz Kiels] |
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*[http://www.station.de/ Station - Kieler Stadtmagazin] |
|||
*[http://www.tango-kiel.de/ Tango - Kieler Stadtmagazin] |
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;Weitere Websites |
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*[http://www.ostufer.info/ Ostufer.Info ... und Probstei] |
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* [https://kiel-wiki.de/ Stadtwiki Kiel] |
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*[http://www.kieler-woche.de/ Offizielle Seite der Kieler Woche] |
|||
* [https://www.kieler-stadtentwicklung.de/ Kieler Stadtentwicklung] – Graphische Morphologie seit den Anfängen mit vielen Detail-Karten |
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*[http://www.kiel4kiel.de/ Kiel4Kiel - Kieler Stadtmagazin] |
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* {{dmoz|World/Deutsch/Regional/Europa/Deutschland/Schleswig-Holstein/St%c3%a4dte_und_Gemeinden/K/Kiel/|Kiel}} |
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*[http://www.thw-provinzial.de/ THW Kiel Handball Bundesliga] |
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* {{DNB-Portal|4030481-4|TEXT=Literatur zu}} |
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*[http://www.thwkiel.de/ Turnverein Hassee-Winterbek] |
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* {{Internetquelle |url=http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/volltexte/2006/233/pdf/Obermeier_Kielansichten.pdf |titel=Stadtansichten von Kiel im 16. u. 17. Jhd. |hrsg=Franz Obermeier |abruf=2011-05-07 |format=PDF}} |
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*[http://kiel.ingowelt.de/ kiel.ingowelt.de - Historische und aktuelle Ansichten Kiels im Vergleich] |
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* [https://kr1.kieler-rundschau.de/ kieler-rundschau.de] – Online-Archiv historischer Bilder aus Kiel |
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*[http://www.kielmonitor.de/ Kiel aus Sicht der Webcams] |
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* [https://fotoarchiv-stadtarchiv.kiel.de/ ''Fotoarchiv Online''] mit mehr als 15.000 historischen Fotos aus Beständen des Kieler Stadtarchivs |
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* [https://www.stadtpanoramen.de/kiel/ Kiel] auf stadtpanoramen.de (gegenwärtige Aufnahmen) |
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<center><font size="-1"> |
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* [https://sh-kunst.de/ort/kiel/ KUNST@SH: Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Kiel] |
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'''Kreise und Kreisfreie Städte in Schleswig-Holstein''':<br> |
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[[Kreis Dithmarschen|Dithmarschen]] | |
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== Einzelnachweise == |
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[[Flensburg]] | |
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[[Kreis Herzogtum Lauenburg|Herzogtum Lauenburg]] | |
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<ref name="ingowelt-geschichte"> |
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'''Kiel''' | |
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{{Internetquelle |
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[[Lübeck]] | |
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|url=http://kiel.ingowelt.de/kiel-geschichte.htm |
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[[Neumünster]] | |
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|titel=Kurze Geschichte der Stadt Kiel. I: 1242–1867 |
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[[Kreis Nordfriesland|Nordfriesland]] | |
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|hrsg=ingowelt.de |
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[[Kreis Ostholstein|Ostholstein]] | |
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|archiv-url=https://web.archive.org/web/20120626014618/http://kiel.ingowelt.de/kiel-geschichte.htm |
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[[Kreis Pinneberg|Pinneberg]] | |
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|archiv-datum=2012-06-26 |
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[[Kreis Plön|Plön]] | |
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|abruf=2012-10-08 |
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[[Kreis Rendsburg-Eckernförde|Rendsburg-Eckernförde]] | |
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[[Kreis Schleswig-Flensburg|Schleswig-Flensburg]] | |
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[[Kreis Segeberg|Segeberg]] | |
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Aktuelle Version vom 12. Juli 2025, 15:50 Uhr
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
| |
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 54° 19′ N, 10° 8′ O | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Höhe: | 5 m ü. NHN | |
Fläche: | 118,65 km2 | |
Einwohner: | 252.668 (31. Dez. 2024)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 2130 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 24103–24118, 24143–24149, 24159 | |
Vorwahl: | 0431 | |
Kfz-Kennzeichen: | KI | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 02 000 | |
LOCODE: | DE KEL | |
NUTS: | DEF02 | |
Stadtgliederung: | 18 Ortsbezirke mit 30 Stadtteilen | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Fleethörn 9 24103 Kiel | |
Website: | www.kiel.de | |
Oberbürgermeister: | Ulf Kämpfer[2] (SPD) | |
Lage der Stadt Kiel in Schleswig-Holstein | ||
![]() |






Kiel ist die Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins. Mit 252.668 Einwohnern (31. Dezember 2024) ist sie dessen bevölkerungsreichste Stadt. Als Holstenstadt tom Kyle im 13. Jahrhundert gegründet, wurde sie im Jahr 1900 zur Großstadt. Heute ist Kiel die nördlichste Großstadt Deutschlands und gehört zu den 30 größten Städten Deutschlands. Die Stadt ist kreisfrei und bildet das Zentrum der Kiel-Region.
Kiel liegt an der Ostsee (Kieler Förde) und ist Endpunkt der meistbefahrenen künstlichen Wasserstraße der Welt, des international Kiel Canal genannten Nord-Ostsee-Kanals. Kiel ist traditionell ein bedeutender Marinestützpunkt. Bekannt ist die Stadt durch die Kieler Woche, durch den Handballverein THW Kiel, den Fußballverein Holstein Kiel und durch die kulinarische Spezialität Kieler Sprotten.
Von wirtschaftlicher Bedeutung sind neben dem Dienstleistungssektor die größte deutsche Werft ThyssenKrupp Marine Systems und der Kieler Ostseehafen mit den Fähren nach Skandinavien und ins Baltikum. Kiel ist Sitz dreier Hochschulen: der Christian-Albrechts-Universität, der Fachhochschule Kiel sowie der Muthesius Kunsthochschule.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Regiopole Kiel erstreckt sich hufeisenförmig um den Naturhafen Kieler Förde, der ein wichtiger Seehafen an der Ostsee ist. Der nördlichste Kieler Stadtteil, Schilksee, liegt an der offenen Ostsee. Durch Kiel verläuft die Wasserscheide zwischen Nordsee und Ostsee. Der Fluss Eider, der in die Nordsee mündet, berührt ebenso wie die Schwentine das Stadtgebiet, am Ende des Nord-Ostsee-Kanals im Stadtteil Kiel-Holtenau liegen die Schleusen zur Förde hin. Die Umgebung Kiels ist von Moränenhügeln geprägt und geht im Südosten in die Holsteinische Schweiz über.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Folgende Gemeinden grenzen an die Stadt Kiel (aufgezählt werden sie im Uhrzeigersinn, beginnend im Nordosten an der Ostküste der Kieler Förde):
Kreis Plön: Mönkeberg, Schönkirchen, Schwentinental, Pohnsdorf, Honigsee und Boksee
Kreis Rendsburg-Eckernförde: Flintbek, Molfsee, Mielkendorf, Melsdorf, Ottendorf, Kronshagen, Neuwittenbek, Felm, Altenholz, Dänischenhagen und Strande
Im Ballungsraum Kiel (Agglomeration) leben rund 325.000 Menschen.[3]
Stadtgliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Stadtgebiet Kiels ist heute in 30 Stadtteile eingeteilt. Meist bilden ein oder mehrere Stadtteile zusammen einen der insgesamt 18 Ortsteile mit je einem Ortsbeirat. Diese Gremien werden von der Ratsversammlung (Gemeinderat) der Gesamtstadt nach jeder Kommunalwahl neu bestimmt und sind zu wichtigen den Ortsteil betreffenden Angelegenheiten zu hören. Sie können Anträge, die den Stadtteil betreffen, an die Ratsversammlung stellen, damit diese dort beraten oder beschlossen werden.
Die Ortsteile mit ihnen zugeordneten Stadtteilen und deren amtlicher Nummer:


Durch Anklicken des Bildes erscheinen Bilderläuterungen.

- Mitte
- 1 Altstadt
- 2 Vorstadt
- 3 Exerzierplatz z. T.
- 4 Damperhof
- 11 Südfriedhof z. T.
- Ravensberg/Brunswik/Düsternbrook
- 5 Brunswik
- 6 Düsternbrook
- 7 Blücherplatz
- 9 Ravensberg
- Wik
- 8 Wik z. T.
- Schreventeich/Hasseldieksdamm
- 3 Exerzierplatz z. T.
- 10 Schreventeich
- 11 Südfriedhof z. T.
- 15 Hasseldieksdamm
- Gaarden
- 11 Südfriedhof z. T.
- 12 Gaarden-Ost
- 13 Gaarden-Süd und Kronsburg z. T.
- Hassee/Vieburg
- 11 Südfriedhof z. T.
- 13 Gaarden-Süd und Kronsburg z. T.
- 14 Hassee z. T.
- Ellerbek/Wellingdorf
- 16 Ellerbek
- 17 Wellingdorf
- Holtenau
- 18 Holtenau z. T.
- Pries-Friedrichsort
- 18 Holtenau z. T.
- 19 Pries
- 20 Friedrichsort
- Neumühlen-Dietrichsdorf/Oppendorf
- (mit Siedlung Oppendorf)
- Elmschenhagen/Kroog
- 22 Elmschenhagen (mit Kroog)
- Suchsdorf
- 8 Wik z. T.
- 23 Suchsdorf z. T.
- Steenbek-Projensdorf
- 8 Wik z. T.
- 23 Suchsdorf z. T.
- Schilksee
- 24 Schilksee
- Mettenhof
- 25 Mettenhof
- Russee/Hammer/Demühlen
- 14 Hassee z. T.
- 26 Russee
- Meimersdorf/Moorsee
- 27 Meimersdorf
- 28 Moorsee
- Wellsee/Kronsburg/Rönne
Klima
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kiel befindet sich in der gemäßigten Klimazone. Der Sommer fällt normalerweise kühl bis mild aus, und der Winter ist maritim geprägt und für die nördliche Lage eher mild. Die größten Niederschlagsmengen fallen im Juli (79 mm). Im Vergleich zum bundesweiten Durchschnitt (790 mm) ist die jährliche Niederschlagsmenge mit 750 mm leicht unterdurchschnittlich.[4] Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 9,5 °C. Der Temperaturrekord liegt bei 35,8 °C am 20. Juli 2022.[5]
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Kiel (16 m ü. NN) – Referenzzeitraum 1991–2021
|
Pegel, Gezeiten, Hochwasser, Sturmflut, Niedrigwasser
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wasserstand | Beschreibung | zuletzt eingetreten/ überschritten |
Häufigkeit |
---|---|---|---|
+2,97 m | HHW höchster Wasserstand |
13. November 1872 | |
+2,27 m | HW100 | alle 100 Jahre | |
+2,08 m | HW50 | alle 50 Jahre | |
über +2,00 m | sehr schwere Sturmflut | 31. Dezember 1904 | alle 40 Jahre |
+1,84 m | HW20 | 4. November 1995 (+1,96 m) 20. Oktober 2023 (+1,93 cm) 15. Februar 1979 (+1,90 m)[6] |
alle 20 Jahre |
+1,65 m | HW10 | 2. Januar 2019 (+1,67 m) 1. November 2006 (+1,74 m) 13. Januar 1987 (+1,72 m) 14. Januar 1960 (+1,76 m)[6] |
alle 10 Jahre |
über +1,50 m | schwere Sturmflut | alle 6 Jahre | |
+1,45 m | HW5 | alle 5 Jahre | |
+1,26 m | MHW, Mittleres (d. h. Durchschnitt der jährlich höchsten) Hochwasser im Bemessungszeitraum 1. November 2000 bis 31. Oktober 2010 |
k. A. | |
über +1,25 m | mittlere Sturmflut | k. A. | alle 2 Jahre |
über +1 m | leichte Sturmflut | k. A. | jährlich |
0 m | MW, Mittlerer Wasserstand im Bemessungszeitraum 504 cm, PNP=NHN-4,997m 1. November 2000 bis 31. Oktober 2010 1. November 2010 bis 31. Oktober 2020 |
k. A. | fast täglich |
unter −1 m | leichtes Sturmniedrigwasser | k. A. | jährlich |
−1,12 m | MNW, Mittleres (d. h. Durchschnitt der jährlich niedrigsten) Niedrigwasser im Bemessungszeitraum 1. Nov. 2010 bis 31. Okt. 2020 |
k. A. | |
−1,19 m | MNW, Mittleres (d. h. Durchschnitt der jährlich niedrigsten) Niedrigwasser im Bemessungszeitraum 1. Nov. 2000 bis 31. Okt. 2010 |
k. A. | |
unter −1,25 m | mittleres Sturmniedrigwasser | k. A. | alle 2 Jahre |
unter −1,5 m | ausgeprägtes Sturmniedrigwasser | 23. November 2023[7] | alle 6 Jahre |
−1,63 m | NW, Niedrigster Wasserstand im Bemessungszeitraum 1. November 2000 bis 31. Oktober 2010 |
9. Januar 2005 | |
−1,67 m | NW, Niedrigster Wasserstand im Bemessungszeitraum 1. November 2010 bis 31. Oktober 2020[8] |
6. Dezember 2013 | |
−1,90 m | zweitniedrigster Wasserstand | 6. November 1911 | |
−2,29 m | NNW niedrigster Wasserstand |
4. Oktober 1860 |
In der Ostsee gibt es Gezeiten, deren Tidenhub in Kiel nur bei etwa 0,1 m liegt.[9] Durch Wind hervorgerufen kommt es regelmäßig zu Hochwasser in Kiel:
In Kiel liegt das HW5, also ein Hochwasser, das nur alle fünf Jahre erwartet wird, also mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 % in jedem Jahr nicht erreicht wird, bei 1,45 m, HW10 1,65 m, HW20 1,84 m, HW50 2,08 m, HW100 (alle 100 Jahre erwartet, wird mit Wahrscheinlichkeit 99 % in jedem Jahr nicht erreicht) liegt in Kiel bei 2,27 m, das HW200 bei 2,36 m. Die Berechnung von HW1000, also einem alle 1000 Jahre eintretenden Hochwasser unter Zugrundelegung verschiedener Datenbestände ergibt ein 95-%-Intervall von 2,1–3,6 m über NN.[10][11]
Das Ostseesturmhochwasser 1872 war als Jahrtausendereignis das wahrscheinlich schwerste Sturmhochwasser in Kiel mit einem Wasserstand von 2,97 m über Normalnull am Pegel in Kiel-Holtenau.[12]
Eine sehr schwere Sturmflut (über zwei Meter) ereignete sich mit 2,25 m in Kiel zuletzt am 31. Dezember 1904.[12][13] Bezogen auf die heutigen Verhältnisse und unter Berücksichtigung eines seitdem eingetretenen säkularen Meeresspiegelanstieges von 0,15 m entspricht dies einem Wiederkehrintervall von etwa 400 Jahren (jährliche Häufigkeit = 0,0025).[12] Dies ist der höchste am Pegel Holtenau je gemessene Wasserstand, Daten werden hier seit 1901 lückenlos erhoben.[10] Davor wie oben bereits erwähnt am 13. November 1872 mit 2,97 m.

Eine schwere Sturmflut (über 1,5 m) ereignete sich im Mittel alle sechs Jahre, zuletzt mit +1,93 m am 20. Oktober 2023, mit +1,67 m am 2. Januar 2019[14] und mit +1,69 m am 5. Januar 2017.[15] Historisch an anderen Orten der Ostsee sehr schwer, in Kiel aber nur schwer, waren die Sturmfluten vom 9. Januar 1908 und vom 4. Januar 1954.[12]
Eine mittlere Sturmflut (1,25–1,5 m) gab es zuletzt am 31. Januar 2022,[16] am 28. März 2020,[17] am 6. Januar 2012,[18] davor am 29. November 2010,[19] 9. Januar 2010[20] sowie am 14. Oktober 2009.[21]
Eine leichte Sturmflut (1–1,25 m über mittlerem Wasserstand) ereignete sich beispielsweise im Januar und Dezember 2021,[22] am 14. Oktober 2020,[23] 9. Januar 2019,[24] 22. November 2015,[25] 14. Januar 2012,[26] 24. Dezember 2010[27] und am 12. Dezember 2010.[23]
Im Zeitraum 1901–1993 ereigneten sich am Kieler Pegel 115 Sturmfluten, davon 63 leicht, 32 mittel und 20 schwer.[23][28]
Auch besonders niedrige Wasserstände, Sturmniedrigwasser, mindestens 1 m unter NN, treten immer wieder auf, in den letzten zehn Jahren am 6. Dezember 2013 mit −1,68 m, 10. Dezember 2014 −1,20 m, 14. September 2017 −1,09 m (jeweils in Kiel-Holtenau gemessen).
Die historisch niedrigsten Wasserstände gab es mit −2,29 m am 4. Oktober 1860, −1,9 m am 6. November 1911,[29] −188 cm am 4. Dezember 1999, −183 cm am 25. November 1981.[30]
Im Zeitraum 1901–1990 ereigneten sich am Kieler Pegel 104 Sturmniedrigwasser, davon 59 leicht (1–1,25 m), 30 mittel (1,25–1,5 m), 15 ausgeprägt (mehr als 1,5 m unter NN).[28]
Eine sehr starke Wasserstandsschwankung um etwa 3 m innerhalb von 24 Stunden an der Pegelstation Kiel-Holtenau ereignete sich am 20. Dezember 2001. Die Schwankung von einem mittleren Sturmhochwasser (fast +1,5 m) zu einem mittleren Sturmniedrigwasser (fast −1,5 m) wurde von einer Änderung der Windrichtung in der zentralen Ostsee von NO nach SW ausgelöst.[11]
- Pegel-Orte
Der Pegel Kiel-Holtenau ist ab 1. September 1984 Nachfolger des Pegels Kiel (Seegarten). Der Pegel am Leuchtturm Friedrichsort ist am 1. November 1987 eingestellt worden.[31]
Öffentlich sichtbare Pegel gibt es (1) am Sartori & Berger-Speicher in der Straße Am Wall, hier liegt der niedrigste angezeigte Pegel jedoch bei 6,25 m und damit 1,25 m über dem mittleren Meeresspiegel; dieser Pegel zeigt also im Mittel nur alle zwei Jahre überhaupt einen Wasserstand an; das obere Pegelende von 8,45 m wurde noch nie erreicht; (2) ferner am Nordende Kiels zwischen Kiel-Schilksee und Strande am Ausfluss des Fuhlensee in die Ostsee, hier kann der Pegel bis 6,45 m abgelesen werden, also 1,45 m über dem mittleren Meeresspiegel, etwa alle zwei Jahre steht dieser Pegel komplett unter Wasser.
Steinmeteorit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1962 fiel im Stadtgebiet von Kiel ein 738 Gramm schwerer Steinmeteorit vom Typ L6.[32] Dabei durchschlug er ein Hausdach und landete auf dem Dachboden, wo ihn der Bewohner fand.[33]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gebiet an der Kieler Förde gehörte seit der Unterwerfung der Sachsen durch Karl den Großen zunächst zum Frankenreich und dann zu Holstein. Kiel wurde zwischen 1233 und 1242 von Graf Adolf IV. von Holstein gegründet, der erst kurz zuvor die Herrschaft über die zeitweilig an Dänemark verlorene Grafschaft zurückgewonnen hatte. Vermutlich gab es bereits längere Zeit vor 1233 eine Kaufmannssiedlung an dieser Stelle. Doch nur bei Kiel stieß das fränkisch-sächsische Territorium an die Ostsee – nördlich der Levensau lag Schleswig und damit dänisches Gebiet, östlich der Schwentine hinter dem Limes Saxoniae lag Wagrien und damit slawisches Gebiet, das zu dieser Zeit noch nicht fest in der Hand der holsteinischen Grafen war. Daher war diese Stelle an der Förde die einzige Möglichkeit für einen sächsischen bzw. holsteinischen Ostseehafen. Als solcher wurde Kiel als eine der nördlichsten Städte im Heiligen Römischen Reich planmäßig angelegt. Gleichzeitig stiftete Graf Adolf das Franziskanerkloster, in dem er seinen Lebensabend verbrachte, nachdem er dem Franziskanerorden beigetreten und zum Priester geweiht worden war. 1242 erhielt Kiel das Lübische Stadtrecht verliehen. Aus dieser Zeit stammen die ersten Stadtbücher, die sich zunächst im norddeutschen Raum verbreitet haben.
Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der ursprüngliche Stadtname lautete Holstenstadt tom Kyle (etwa „Holsteinstadt an der Förde“); 1232 wird der Ort to dem Kyle genannt. Das y im alten Namen ist ein langes /i/. Im Sprachgebrauch wurde der Name zu tom Kyle verkürzt und schließlich zu Kiel. Das Wort Kiel, niederdeutsch für „Keil“, dürfte hier die Förde bezeichnen, die Meeresbucht, die sich weit ins Land hineinschneidet. Daneben ist auch ein nordischer Ursprung denkbar, der auf altnordisch kíll „schmale Bucht“[34] zurückgeht.[35]
Historisch wurde Kiel auch bei seinem mittellateinischen Namen Chilonium (das ch als k ausgesprochen) genannt.[36]
Handelsstadt und Mitglied der Hanse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kiels Fernhandel blieb im Mittelalter weit hinter dem anderer Ostseehäfen wie Lübeck, Flensburg, Stralsund, Rostock und Wismar zurück. Zwar war die Stadt 1259 Gründungsmitglied des Wendischen Städtebundes und wurde 1283/1284 auch in die Hanse aufgenommen, beteiligte sich aber nur selten an gemeinsamen Aktivitäten und konnte auch die Handelsprivilegien kaum nutzen: Der landesherrliche Einfluss auf den Handel war hier stärker als in den freien Städten. Die Burg war 1465 bis 1469 an Hans Schackssohn von Rantzau verpfändet, Stadt und Burg waren 1469 bis 1496 an die Freie Hansestadt Lübeck verpfändet, das beschränkte die wirtschaftlichen Möglichkeiten der Stadt. All diese Nachteile führten schließlich 1554 zum Ausschluss aus der Hanse, zumal Kiel vorgeworfen wurde, Piraten beherbergt zu haben.[37]
Ökonomisch für die Stadt bedeutender als die Mitgliedschaft in der Hanse war der Kieler Umschlag, der 1469 erstmals erwähnt wird, vermutlich jedoch bereits deutlich länger bestand. Eine Woche lang (vom 6. bis zum 14. Januar) wurden hier Geldgeschäfte insbesondere des Adels und der Kaufleute betrieben. Dafür reisten die Interessenten aus dem ganzen Land an. Anschließend wurde ein Volksfest gefeiert, das es seit 1975 wieder einmal im Jahr gibt.
Im Jahr 1301 war Kiel bereits befestigt. Die Landesherren, die Schauenburger Grafen von Holstein und Stormarn, hatten eine Burg angelegt. Ab 1329 war die Stadt von einer steinernen Stadtmauer umgeben. In dieser Zeit hatte Kiel neun Stadttore: Holstentor (Holsteintor), Kütertor (Küter=Innereienfleischer), Haßtor, Dänisches Tor, Kattentor, Fischertor, Flämisches Tor, Schumachertor und Pfaffentor. Bis ins späte 16. Jahrhundert blieb das besiedelte Gebiet weitgehend auf die kleine Altstadt beschränkt. Neben dem Franziskanerkloster gab es nur eine Kirche, die bereits um 1240 fertiggestellte Nikolaikirche.
Frühe Neuzeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Seit 1460 wurde Kiel vom dänischen König in seiner Eigenschaft als Herzog von Holstein regiert (siehe Personalunion), blieb also staatsrechtlich weiter ein Teil des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, nicht Dänemarks. Die Reformation begann in Kiel 1526, als der Kieler Bürgersohn Marquard Schuldorp, der bei Martin Luther in Wittenberg studiert hatte, seinen Dienst als Vikar antrat. 1527 lud Friedrich I. Melchior Hofmann als Laienprediger nach Kiel ein. Hofmanns Lehre vom Abendmahl, der zufolge Brot und Wein nur Christi Leib bedeuten, widersprach der lutherischen Position, nach der Christus im Sakrament anwesend ist. Hofmann und Schuldorp sollen sich deshalb sogar auf der Kanzel geprügelt haben. 1529 wurden Hofmann und seine Anhänger nach der Flensburger Disputation vor Kronprinz Christian III. im Flensburger St. Katharinenkloster des Landes verwiesen. Kiel erhielt eine neue Kirchenordnung. Das Franziskanerkloster wurde aufgelöst und das Gebäude der Stadt übereignet, die es als Schule und später als Hospital nutzte.
In den Hexenverfolgungen in der Stadt Kiel von 1530 bis 1676 waren 32 Menschen betroffen.[38] Mindestens 25 Personen wurden in Hexenprozessen hingerichtet, darunter Trinke Preetzen und ihr Vater Hinrich Busch.[39]
Seit der Aufteilung der Herzogtümer Schleswig und Holstein zwischen dem dänischen König Christian III. und seinen Brüdern, den Herzögen Adolf und Johann, im Jahr 1544 gehörte Kiel zum herzoglichen Anteil, dem Haus Schleswig-Holstein-Gottorf. Im Verlauf des 16. Jahrhunderts und frühen 17. Jahrhunderts gelang es den Herzögen, die älteren Privilegien einiger Städte schrittweise abzubauen; so wurde Kiel gezwungen, beim Herrschaftsantritt von Herzog Friedrich III. einen speziellen Huldigungseid zu leisten, der die vormals „privilegierte Stadt“ auf den Status einer erbuntertänigen Körperschaft reduzierte.

1665 gründete Herzog Christian Albrecht von Gottorf die Christian-Albrechts-Universität, die nördlichste Universität im römisch-deutschen Reich, im Gebäude des ehemaligen Kieler Klosters. Die Universität hatte ursprünglich theologische, juristische, medizinische und philosophische Fakultäten und zog bald in eigene Gebäude um. Die Kieler Bürger waren anfänglich wenig begeistert, denn die Stadt hatte nicht nur die Gebäude zur Verfügung zu stellen, sondern die oft flegelhaften Studenten – schon 1700 waren es über 300 bei einer Einwohnerschaft von nur knapp 4000 Menschen – zu ertragen, die wie die übrigen Universitätsangehörigen nicht der städtischen Gerichtsbarkeit unterstanden. Zudem zahlten die Universitätsdozenten keine Steuern. Trotzdem profitierte Kiel wirtschaftlich von der Hochschule, an der schon bald bedeutende Gelehrte tätig waren.
Nachdem die Gottorfer Herzöge 1721 ihre Besitzungen in Schleswig verloren hatten, wurde Kiel für ein halbes Jahrhundert Hauptort und Residenz des verbliebenen Territoriums. 1728 wurde im Kieler Schloss der spätere russische Zar Peter III. als Sohn des Herzogs Karl Friedrich von Schleswig-Holstein-Gottorf geboren. Als Zar plante Peter einen Feldzug gegen Dänemark; nur sein früher Tod ersparte Kiel und den Elbherzogtümern einen erneuten Krieg.

Kiel als Teil des dänischen Gesamtstaats
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Peters Witwe, die Zarin Katharina die Große, überließ 1773 die Reste der gottorfschen Anteile in Holstein und damit auch Kiel dem dänischen König. Dieser regierte die Stadt fortan wieder in seiner Eigenschaft als Herzog von Holstein; Kiel gehörte also staatsrechtlich weiterhin zu Deutschland, nicht zu Dänemark, war aber zugleich Bestandtteil des dänischen Gesamtstaats. Die Universität wurde gefördert und erlebte einen erheblichen Aufschwung; 1803 wurde der erste Botanische Garten Deutschlands in Kiel eröffnet.
Nach dem Ende des Heiligen Römischen Reiches 1806 wurden Kiel und Holstein für neun Jahre staatsrechtlich Teil Dänemarks. Während der Koalitionskriege wurde Kiel im „Kosakenwinter“ 1813 von den Schweden eingenommen; 1814 wurde der Kieler Frieden geschlossen: Das Herzogtum Holstein wurde weiter vom dänischen König regiert, 1815 wurde es Mitglied des Deutschen Bundes. Damit gehörte Kiel formal wieder zu Deutschland. 1817 nahmen so Kieler Studenten am Wartburgfest teil. Die Kieler Universität wurde in den folgenden Jahren zu einem Zentrum der Burschenschaftsbewegung. Nicht ohne Grund wählte der Urburschenschafter und Absolvent der Kieler Universität Uwe Jens Lornsen deshalb 1830 Kiel als den Ort, wo er Über das Verfassungswerk in Schleswigholstein veröffentlichte, eine der einflussreichsten Streitschriften des Vormärz. Er wurde von Franz Hermann Hegewisch unterstützt, der später einer der wichtigsten Propagatoren der Eisenbahnverbindung mit Altona war. 1838 erfolgte die Gründung der Maschinenbauanstalt Schweffel und Howaldt; dies war Kiels erster großer Industriebetrieb, aus dem später die Werft Howaldtswerke-Deutsche Werft hervorging. Mit dem Bau der Eisenbahnstrecke nach Altona (König-Christian-VIII.-Ostseebahn) wurde der Ostseehafen Kiel bereits 1844 mit Elbe und Nordsee verbunden. Mit dem Brandtaucher wurde 1850 in Kiel das erste deutsche und älteste heute noch erhaltene Unterseeboot gebaut.
In Kiel konstituierte sich 1848 eine provisorische schleswig-holsteinische Regierung. Der Versuch, sich vom Gesamtstaat zu lösen und souveränes Mitglied im Deutschen Bund zu werden, scheiterte.
Marinehafen Kiel
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Doch 1864 kam es zur Eroberung Schleswig-Holsteins durch Preußen und Österreich im Deutsch-Dänischen Krieg; Kiel wurde zunächst von Preußen und Österreich gemeinsam verwaltet. 1865 ordnete der preußische König die Verlegung der Marinestation der Ostsee der Marine Preußens von Danzig nach Kiel an. Österreich und Preußen vereinbarten am 14. August 1865 in der Gasteiner Konvention, eine Bundesflotte aufzubauen und Kiel zum Bundeshafen zu machen. Dieser Plan wurde wegen des Deutschen Krieges 1866 nicht realisiert; trotzdem entwickelte sich Kiel von diesem Zeitpunkt an rasch zur Großstadt.
Im Jahr 1867 wurde Kiel Teil der preußischen Provinz Schleswig-Holstein und Kriegshafen in der in die Marine des Norddeutschen Bundes umgewandelten preußischen Marine, der späteren Kaiserlichen Marine. Das Artilleriedepot (ab 1891 Kaiserliche Torpedowerkstatt) wurde in Friedrichsort eingerichtet; hier wurden unter anderem Über- und Unterseewaffen entwickelt. Im selben Jahr entstand mit der Norddeutschen Schiffbaugesellschaft (ab 1882 Germaniawerft) nach Schweffel & Howaldt der zweite große Schiffbaubetrieb in Kiel. Die Stadt wurde Sitz des aus den Ämtern Bordesholm, Kronshagen, Kiel und Neumünster gebildeten Kreises Kiel.
Mit der Deutschen Reichsgründung wurde Kiel wie Wilhelmshaven Reichskriegshafen. Das seit 1865 bestehende preußische Marinedepot wurde zur Königlichen Werft Kiel, die wiederum nach Gründung des Deutschen Kaiserreiches 1871 in Kaiserliche Werft umbenannt wurde. Die Kieler Werftarbeiter begannen sich 1873 zu organisieren; der Allgemeine Deutsche Schiffszimmerer-Verein wurde gegründet.
Die erste Kieler Woche fand 1882 statt; seit 1885 wurde sie als Kombination von Schiffsparade, Segelregatten und Volksfest veranstaltet. Sie wurde im Laufe der Zeit zu einem weltweit bekannten Segelsportereignis und neben dem Oktoberfest und dem Cannstatter Volksfest zu einem der größten Volksfeste Deutschlands. Kaiser Wilhelm II. besuchte sie regelmäßig.
1883 schied Kiel aus dem gleichnamigen Kreis aus und wurde kreisfreie Stadt; neuer Sitz des Kreises Kiel wurde Bordesholm. In den 1880er Jahren setzte durch den Anstieg des Schiffbaus ein schnelles Bevölkerungswachstum ein. Deren Beschäftigte organisierten sich rasch: Das Kieler Gewerkschaftskartell wurde 1893 gegründet und hatte zu Anfang 2900 Mitglieder.
Am 20. Juni 1895 wurde der Kaiser-Wilhelm-Kanal (heute Nord-Ostsee-Kanal) eröffnet; er wurde bald der meistbefahrene Kanal der Welt. In der Folge wurde Kiel zum Haupthafen der deutschen Kriegsflotte. Mitten im Ersten Weltkrieg wurde Kiel 1917 Amtssitz des Oberpräsidenten der Provinz Schleswig-Holstein und somit Provinzialhauptstadt. Vorher saß das Oberpräsidium in Schleswig.

Mit dem Kieler Matrosenaufstand begann am 3. November 1918 eine Revolution, die maßgeblich zum Ende des Ersten Weltkriegs beitrug. Am 3. November 1918 erhoben sich dort die Matrosen, gründeten nach einem spontanen Gefecht mit regierungstreuen Truppen am 4. November den ersten Arbeiter- und Soldatenrat Deutschlands und begannen somit die Novemberrevolution, die innerhalb weniger Tage ganz Deutschland erfasste und den Grundstein für die Weimarer Republik legte.
Der Zivilflugplatz Kiel-Holtenau wurde 1928 in Betrieb genommen.
Kiel im Nationalsozialismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Kiel erstarkten (wie in der übrigen preußischen Provinz Schleswig-Holstein auch) gegen Ende der Weimarer Republik republikfeindliche Kräfte und hier vor allem die Nationalsozialisten. Kiel war Hauptort des NS-Gaus Schleswig-Holstein. Von den Übergriffen der Nationalsozialisten nach der Machtergreifung am 30. Januar 1933 waren deutsche Juden am meisten betroffen. Daneben wurden vor allem kommunistische und sozialdemokratische Arbeiterführer sowie Personen verfolgt, die als Demokraten die Existenz der Weimarer Republik öffentlich befürwortet hatten. Nachdem Nationalsozialisten das Kieler Rathaus am 11. März 1933 unrechtmäßig besetzt hatten, wurde in der folgenden Nacht der bekannte republiktreue Rechtsanwalt Wilhelm Spiegel von mehreren Männern in SA- und SS-Uniform in seinem Haus ermordet. Die anschließenden Ermittlungen dienten als Vorwand, um den mächtigen Kieler SPD-Ortsverein rasch zu zerschlagen und viele Sozialdemokraten und Kommunisten ins KZ zu schaffen.
Ermordung Friedrich Schumms
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei dem Boykott jüdischer Geschäfte am 1. April wurde der Rechtsanwalt Friedrich Schumm am 1. April 1933 in einer Zelle des Polizeigefängnisses in der Gartenstraße in Kiel von einer Meute aus SA- und SS-Leuten ermordet. Schumm war am Vormittag des Tages gegen 11 Uhr während des Nazi-Boykotts gegen Geschäfte von Juden vor dem Möbelgeschäft seines Vaters Georg Schumm in der Kehdenstraße von mehreren dort stehenden SS- und SA-Leuten geschlagen worden, die ihn daran hindern wollten, das Geschäft seines Vaters zu betreten. Dagegen hatte er sich in Notwehr mit einer Pistole verteidigt. Es kam zu einem Schusswechsel mit den SS-Leuten. Dabei wurde ein SS-Mann mit Namen Asthalter, auch er ein Schütze bei dem Zwischenfall, verletzt und ins Krankenhaus gebracht. Asthalter wurde wegen eines Lebersteckschusses operiert und war bald außer Lebensgefahr. Nach dem Zwischenfall begab Schumm sich selbst zum Polizeirevier II und gab dort seine Waffe ab. Er wurde gegen 12:30 Uhr ins Polizeigefängnis gebracht. Zur gleichen Zeit hatte ein SS-Kommando das Möbelgeschäft seines Vaters Georg Schumm restlos verwüstet und hinterließ einen Sachschaden von 25.000 Reichsmark. Schumms Vater und seine Schwester wurden festgenommen. Danach begaben sich der SS-Trupp, weitere SA-Einheiten und Personen in Zivil zum Polizeigefängnis und verschafften sich dort mit Hilfe des NSDAP-Kreisleiters Behrens und unter Beteiligung des NSDAP-Gauleiters Hinrich Lohse bei dem antidemokratisch und antisemitisch gesinnten Polizeipräsidenten Otto zu Rantzau den Eintritt ins Gefängnis. SS-Leute erhielten den Zellenschlüssel, überfielen den wehrlosen Friedrich Schumm in seiner Zelle und töteten ihn mit etwa 30 Schüssen.[40][41]
Einige Zeit später wurde Georg Schumm in einem Zivilprozess verurteilt, Asthalter die hohe Summe von 25.000 RM als Schmerzensgeld zu zahlen – sie entsprach dem sieben- bis zehnfachen des Jahreseinkommens von Asthalter. Bei dem Gerichtsverfahren am 5. Mai 1934 waren im Gerichtssaal zahlreiche SS-Leute anwesend, vor denen nicht nur Georg Schumm „berechtigte Angst zeigte“. Der Befehlshaber dieser Schlägertruppe hatte sich gegenüber dem Gericht verpflichtet, es zu „keinen Störungen“ der Verhandlung kommen zu lassen. Unter den SS-Leuten befanden sich „vielleicht“ auch die Mörder von Friedrich Schumm.[42] Ein von einem Oberstaatsanwalt eröffnetes Ermittlungsverfahren wegen der Tötung Friedrich Schumms wurde auf Geheiß des preußischen Justizministeriums am 7. Juli 1933 eingestellt. Für die Mordtat gab es auch nach dem Ende des Nationalsozialismus weder eine gerichtliche Strafe noch eine Entschädigung, denn es gelang der Kieler Staatsanwaltschaft nach 1945 nicht, die „Kumpanei und das Schweigen der überlebenden Tatzeugen und Mörder zu durchbrechen.“ Nur drei untergeordneten SS-Männern konnte ein Fehlverhalten in einer Nebensache nachgewiesen werden: Sie hätten aus „rassischen Gründen einen Juden verfolgt und die Polizei gezwungen, ihn der SS herauszugeben.“ Zwei hatten zudem bei der Zerstörung des Geschäftes des Georg Schumm Geld gestohlen. Sie wurden zu Freiheitsstrafen von zwölf bzw. zweimal 20 Monaten verurteilt.[43]
Universität
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, unter deren Studenten die NSDAP schon länger besonders populär war, wurde nach der Machtübernahme 1933 schnell gleichgeschaltet. Bei den Juristen entwickelte sich mit der Kieler Schule eine strikt regimetreue und antisemitische Rechtslehre, die die Stellen der zuvor rechtswidrig entlassenen bedeutenden jüdischen oder liberalen Kieler Professoren vereinnahmte. Im philosophischen Seminar wurden so die liberalen Dozenten Julius Stenzel und Richard Kroner rasch durch die aktiven Nationalsozialisten Kurt Hildebrandt und Ferdinand Weinhandl ersetzt. Weinhandl war im Mai 1933 Hauptredner bei der Kundgebung zur Bücherverbrennung auf dem Kieler Wilhelmplatz.[44]
Repressionen gegen Juden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Kiel 1936 zum Austragungsort der olympischen Segelwettbewerbe wurde, bemühten sich die Behörden und das NS-Regime, ihre antisemitischen Maßnahmen wie auch im übrigen Reich im Verborgenen zu halten, um die Weltöffentlichkeit nicht zu schockieren. Danach gingen die antijüdischen Maßnahmen weiter. Jüdischen Unternehmern wurden auf diverse Weise ihre Geschäfte geraubt, ein Vorgang, den die Nazis Arisierung nannten. Juden wurden in jeder Weise im öffentlichen Leben benachteiligt. Bei der Reichspogromnacht am 9. November 1938 zerstörten Nazieinheiten aus SA und SS die große Kieler Synagoge am Schrevenpark. Zur Ausschaltung der Juden aus dem Wirtschaftsleben dienten mehrere Gesetze und Verordnungen, darunter die Verordnung über den Einsatz des jüdischen Vermögens. Die Verfolgung der Juden endete schließlich in ihrer Ermordung: Viele der über 600 im Jahr 1933 in Kiel ansässigen Juden wurden Opfer der Deportation von Juden aus Deutschland und später in den Vernichtungslagern ermordet. Nur wenigen gelang die Flucht ins Exil, nachdem sie ihre Geldmittel durch deutsche Zwangsmaßnahmen verloren hatten.
Zwangsarbeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Juni 1944 wurde überwiegend zur Unterbringung sowjetischer und polnischer Zwangsarbeiter das Arbeitserziehungslager Nordmark errichtet, in dem bis Anfang 1945 über 600 Menschen umkamen.
Kriegsschäden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwischen dem 2. Juli 1940 und dem 3. Mai 1945 wurde die Stadt, wichtiger Stützpunkt der Kriegsmarine und Standort von drei Großwerften, durch westalliierte Luftangriffe auf Kiel zu weit über 80 Prozent zerstört. Mit 350 versenkten Schiffen war die Kieler Förde am Kriegsende der wohl größte Schiffsfriedhof.[45]
Kriegsende
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Am 2. Mai 1945 um 21:30 Uhr verkündete das Marineoberkommando Ostsee, dass Kiel nicht verteidigt werden sollte. Am nachfolgenden Tag wurden vorhandenes Kriegsmaterial und Munition vernichtet, was zu zahlreichen Detonationen und Schüssen führte, die überall in der Stadt zu hören waren.[46] Noch am 3. Mai wurde die Stadt zur „Offenen Stadt“ erklärt.[47][48] In der darauffolgenden Nacht vom 3. auf den 4. Mai erfolgte schließlich der letzte Luftangriff auf Kiel. Am 4. Mai unterschrieb Hans-Georg von Friedeburg im Auftrag des letzten Reichspräsidenten Karl Dönitz, der sich zuvor mit der letzten Reichsregierung nach Flensburg-Mürwik abgesetzt hatte, bei Lüneburg die Kapitulation aller deutschen Truppen in Nordwestdeutschland, den Niederlanden und Dänemark.[49] Am selben Tag erreichte der erste britische Panzerwagen die Stadt. Am Nachmittag betrat eine kleine britische Abordnung das Kieler Rathaus und übergab dem Oberbürgermeister Behrens Anordnungen für das Verhalten der Bevölkerung. Die alliierte Kontrolle über Kiel hatte begonnen. In den folgenden Tagen wurde die Stadt schrittweise kampflos besetzt. Auch der Rest Schleswig-Holsteins wurde in den Folgetagen vollständig besetzt, mit Ausnahme des Sonderbereichs Mürwik, der erst am 23. Mai besetzt wurde. Mit anschließenden Verhaftungen endete die letzte Reichsregierung.[46][50]
Kiel als Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins
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Nach Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte Kiel ab 1945 zur Britischen Besatzungszone. Die britische Militärregierung richtete im Stadtgebiet ein DP-Lager zur Unterbringung von Displaced Persons ein. Die Mehrzahl von ihnen waren ehemalige NS-Zwangsarbeiter aus Polen und dem Baltikum.
Mit der Verordnung Nr. 46 der Britischen Militärregierung wurde am 23. August 1946 die Provinz Schleswig-Holstein aus dem Land Preußen herausgelöst und das neue Land Schleswig-Holstein gegründet; der Freistaat Preußen selbst wurde am 25. Februar 1947 durch das Kontrollratsgesetz Nr. 46 aufgelöst. Kiel war Hauptstadt Schleswig-Holsteins, das 1949 zum Bundesland der neu gegründeten Bundesrepublik Deutschland wurde.
Bereits ab Ende 1944 kamen viele Flüchtlinge aus Ostpreußen, Westpreußen und Pommern nach Schleswig-Holstein. Noch lange nach Kriegsende mussten in der stark zerstörten Stadt Vertriebene aus den Ostgebieten des Deutschen Reiches untergebracht werden. In den Nachkriegsjahren wurde Kiel unter „modernistischen“ Gesichtspunkten wieder aufgebaut.[51] Es entwickelte sich bald wieder zum wirtschaftlichen, politischen und geistigen Zentrum Schleswig-Holsteins.
Der SPD-Oberbürgermeister Hans Müthling forderte (schon als Kandidat) 1954 eine Stationierung von Marineeinheiten in Kiel angesichts der zu erwartenden Wiederbewaffnung der Bundesrepublik. Im März 1956 wurden die ersten drei Schnellboote der Bundesmarine stationiert. Im Juli 1960 lief das erste Kriegsschiff, das nach 1945 in Kiel gebaut wurde, bei der Lindenau Werft vom Stapel. Wegen der Nähe zur innerdeutscher Grenze wurden andere Einheiten später in das nördliche Olpenitz verlegt. Noch 1960 übertraf kriegsbedingt die Zahl der Frauen in Kiel die der Männer um etwa 14 %.[52]
Die 1960er Jahre waren durch Eingemeindungen, Hafenausbau, Ausbau der Fährverbindungen, Neuansiedlung von Unternehmen und das Wirtschaftswunder geprägt. 1965 feierte die auf einem neuen Campus stark expandierende Universität Kiel ihr 300-jähriges Bestehen. 1968 gab es Demonstrationen Kieler Schüler, Studenten und Lehrlinge gegen den Bildungsnotstand und Tariferhöhungen im Nahverkehr. Letztere blieben erfolglos.[53]
1972 – also 36 Jahre nach den Olympischen Sommerspielen 1936 – war Kiel wieder Austragungsort der Segelwettbewerbe der Olympischen Sommerspiele, dieses Mal im neuen Olympiazentrum Schilksee. 1975 wurde der Kieler Umschlag als modernes Volksfest wiederbelebt. 1985 wurde der Betrieb der Straßenbahn Kiel eingestellt, eine Entscheidung, die später oft bedauert wurde. 1992 beging die Stadt ihre 750-Jahr-Feier und 1994 wurde die 100. Kieler Woche veranstaltet. Wegen der Weltkriege fanden von 1915 bis 1919 und von 1940 bis 1946 keine Kieler Wochen statt.
Am 23. September 2008 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel Ort der Vielfalt.
Ein Tornado am 29. September 2021 verletzte mehrere Menschen.
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1850 umfasste das Stadtgebiet von Kiel inklusive Hammer eine Fläche von insgesamt 1277 Hektar.
Ab 1869 wurden folgende Gemeinden und Gemarkungen in die Stadt Kiel eingegliedert.[54]
Jahr | Orte | Landesteil | Zuwachs in ha | Einwohner (2008) |
---|---|---|---|---|
1869 | Brunswik | Holstein | 277 | 6.036 |
1893 | Wik | Holstein | 560 | 17.715 |
1901 | Gaarden-Ost | Holstein | 311 | 16.287 |
1909 | Projensdorf | Holstein | 229 | siehe Wik |
1910 | Gaarden-Süd | Holstein | 618 | 10.356 |
1910 | Hassee | Holstein | 369 | 11.897 |
1910 | Ellerbek | Holstein | 89 | 5.780 |
1910 | Wellingdorf | Holstein | 420 | 7.877 |
1910 | Hasseldieksdamm | Holstein | 293 | 2.843 |
1922 | Holtenau | Schleswig | 512 | 5.239 |
1922 | Pries | Schleswig | 336 | 7.278 |
1922 | Friedrichsort | Schleswig | 132 | 2.373 |
1923 | Kronsburg | Holstein | 69 | siehe Gaarden-Süd |
1924 | Neumühlen-Dietrichsdorf | Holstein | 401 | 11.729 |
1939 | Elmschenhagen/Kroog | Holstein | 655 | 17.209 |
1958 | Suchsdorf | Holstein | 760 | 9.098 |
1959 | Schilksee | Schleswig | 608 | 5.158 |
1963 | Mettenhof | Holstein | 158 | 18.865 |
1970 | Russee | Holstein | 398 | 7.342 |
1970 | Meimersdorf | Holstein | 766 | 2.252 |
1970 | Moorsee | Holstein | 557 | 1.622 |
1970 | Wellsee | Holstein | 501 | 5.059 |
1970 | Rönne | Holstein | 479 | 422 |
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerentwicklung
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1885 hatte Kiel mehr als 50.000 Einwohner. 1900 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Bis 1910 verdoppelte sich diese Zahl auf 211.000. Im Dezember 1942 erreichte die Bevölkerungszahl der Stadt wegen der Hochrüstung im Zweiten Weltkrieg (Kriegshafen, Werften) mit 306.000 ihren historischen Höchststand. Bis 2023 stieg die Einwohnerzahl wieder auf rund 250.000.[55] Der Bevölkerungsanteil mit einem Migrationshintergrund lag Ende 2024 bei 30,7 % und der ohne deutsche Staatsangehörigkeit bei 15,3 %.[56]
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Konfessionsstatistik
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Gemäß dem Zensus 2011 waren 41,3 % der Einwohner evangelisch, 7,4 % römisch-katholisch und 51,3 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[57] Die Zahl der Katholiken und vor allem die der Protestanten ist seit dem Zensus 2011 gesunken; die Zahl der Einwohner mit sonstiger Konfession oder ohne Konfession nimmt jährlich um etwa 1 Prozentpunkt zu. Am Stichtag 31. Dezember 2023 waren nach Recherchen der Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland 29,6 % der Einwohner der Stadt evangelisch, 5,8 % römisch-katholisch und 64,6 % waren konfessionsfrei oder gehörten einer sonstigen Religionsgemeinschaft an.[58][59][60]
Nach einer Berechnung aus den Zensuszahlen für die Personen mit Migrationshintergrund lag der Bevölkerungsanteil der Muslime in Kiel 2011 bei 6,7 %.[61]
Christentum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Geschichte
Die Bevölkerung der Stadt Kiel gehörte anfangs zum Erzbistum Bremen und dessen Suffraganbistum Schleswig. Ab 1526 wurde durch den Landesherrn die Reformation eingeführt. 1534 mussten die Katholiken auf die einzige Pfarrkirche der Stadt (daneben gab es noch eine weitere Kirche) verzichten. Bereits vier Jahre zuvor war das Franziskanerkloster in Kiel geschlossen worden. Danach war Kiel über eine lange Zeit eine überwiegend protestantische Stadt, die zur Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schleswig-Holsteins gehörte. Heute gehören die lutherischen Kirchengemeinden der Stadt – sofern sie nicht Mitglied der Selbstständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche oder der Dänischen Kirche in Südschleswig (in Kiel-Holtenau) sind – zum Kirchenkreis Altholstein innerhalb des Sprengels Schleswig und Holstein in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Norddeutschlands.
Im Jahre 1891 wurde mit St. Nikolaus die erste katholische Pfarrkirche seit der Reformation erbaut. Die Gemeindeglieder Kiels gehörten zum damals bestehenden „Apostolischen Vikariat der Nordischen Missionen“. Die katholischen Gemeinden in Kiel und Umgebung gehören heute zur Pfarrei Franz von Assisi[62] im Erzbistum Hamburg.
Von den evangelischen Freikirchen sind in Kiel die Baptisten (seit 1872), die Evangelisch-methodistische Kirche, die Freie evangelische Gemeinde, die Siebenten-Tags-Adventisten und mehrere Pfingstgemeinden vertreten.
Sonstige in Kiel vertretene christliche Gemeinden und Kirchengemeinschaften sind die Apostolische Gemeinschaft, Zeugen Jehovas, die Neuapostolische Kirche, die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) und die von der Anthroposophie inspirierte Christengemeinschaft. Seit dem Jahr 2004 gibt es auch eine Russisch-orthodoxe Gemeinde.[63]
Insgesamt gibt es 23 evangelische Gemeinden und vier katholische Pfarreien.
Judentum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Existenz einer jüdischen Gemeinde in Mittelalter und früher Neuzeit ist nicht belegt. Die Geschichte der Juden in Kiel beginnt daher vermutlich erst relativ spät, Ende des 17. Jahrhunderts. Es ist der Politik König Christians VII. zu verdanken, dass sich der Kieler Magistrat mit seiner zunächst judenfeindlichen Haltung nicht durchsetzte und Juden sich in Kiel ansiedeln konnten. 1782 wurde das ehemalige Kaffeehaus der Universität in der Kehdenstraße 12 in das erste jüdische Bethaus der Stadt umgewandelt (das Gebäude existiert nicht mehr), bis die Gemeinde 1869 in die größere, dreistöckige Synagoge in der Haßstraße umzog (ein Teil des Erdgeschosses ist als Ruine bis heute erhalten). Diese Synagoge wurde bald zu klein, so dass die Gemeinde 1910 in einen großen Neubau beim Schrevenpark, an der Ecke Humboldtstraße/Goethestraße, umzog.
1933 hatte die Gemeinde etwa 600 Mitglieder. Diese letzte Synagoge wurde in der Pogromnacht vom 9./10. November 1938 zerstört. Wegen des Nationalsozialismus verließ der größte Teil der Kieler Juden die Stadt und ging ins Exil oder wurde in Vernichtungslager deportiert und ermordet. Aufgrund der geringen Anzahl der Juden nach Ende der NS-Herrschaft wurde die Verwaltung der jüdischen Belange für Schleswig-Holstein 1968 an die Jüdische Gemeinde in Hamburg übertragen.
Mit dem Zusammenbruch des Ostblocks und der darauffolgenden Einwanderung osteuropäischer Juden nach Deutschland änderte sich die Situation der jüdischen Gemeinden deutschlandweit grundlegend. 1995 wurde in Kiel das „Jüdische Bildungs-, Kultur- und Sozialwerk“ gegründet, und 1997 lud der von Hamburg neu berufene Kantor Daniel Katz die etwa 250 Juden in Kiel zum ersten jüdischen Gottesdienst nach der Zerstörung des letzten Betsaals der Jüdischen Gemeinde (bis 1941 im Feuergang, heute Europaplatz).
Die gegenwärtig etwa 550 Juden in der Stadt sowie die regelmäßig stattfindenden Gottesdienste führten Anfang 2004 zur Neugründung einer eigenständigen Jüdischen Gemeinde Kiel, die dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Schleswig-Holstein angehört. Im Oktober 2004 gründeten Mitglieder des bisherigen Hamburger Gemeindezentrums in Kiel eine zweite Gemeinde und – zusammen mit dem ehemaligen Hamburger Gemeindezentrum Flensburg und der Jüdischen Gemeinde Lübeck – einen zweiten, separaten Dachverband (Jüdische Gemeinschaft Schleswig-Holstein). Beide Kieler Gemeinden sind seit 2005 Mitglieder im Zentralrat der Juden in Deutschland. Das Gemeindezentrum und der Sitz der Jüdischen Gemeinschaft befinden sich in der Wikingerstraße. Die Synagoge der Jüdischen Gemeinde Kiel steht in der Waitzstraße in Brunswik. Der alte jüdische Friedhof befindet sich in der Michelsenstraße. Zwei neue jüdische Friedhöfe wurden auf städtischem Gelände am Eichhof eingerichtet.
Islam
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Zahl der muslimischen Gemeinden ist seit Gründung der ersten Gemeinde 1978 auf 14 angestiegen. Im Sommer 2004 wurde mit der Habib-Moschee (Moschee des Freundes) in der Flintbeker Straße die erste Moschee, die nach außen als Sakralbau zu erkennen ist, fertiggestellt. Die Moschee gehört zur Ahmadiyya Muslim Jamaat. Der Großteil der Moscheen befindet sich in Gaarden, wo der Anteil der Einwohner mit Migrationshintergrund mit 43,6 %[64] (insbesondere aus der Türkei und arabisch geprägten Staaten) überdurchschnittlich hoch ist. Weitere Moscheen gibt es in Friedrichsort, Dietrichsdorf und am Königsweg im Innenstadtbereich.[65]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kommunalpolitik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ratsversammlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ratsversammlung ist die kommunale Volksvertretung der Stadt Kiel. Über die Zusammensetzung entscheiden die Bürger alle fünf Jahre.
Seit der letzten Wahl in Kiel am 14. Mai 2023,[66] aus der Bündnis 90/Die Grünen erstmals als stärkste Kraft in Kiel hervorging, regiert in der Stadt eine grün-rote Koalition, die 25 der 49 Sitze in der Kieler Ratsversammlung auf sich vereinigt.
Stadtoberhaupt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]An der Spitze der Stadt Kiel stand ursprünglich ein Vogt, der vom Landesherrn eingesetzt wurde. Neben dem Vogt gab es schon sehr früh einen Rat, der nach 1315 immer mehr die tatsächliche Macht in der Stadt ausübte. Der Gemeinderat in Kiel wird heute als Ratsversammlung bezeichnet. Vorsitzender des Rates war der Bürgermeister. Später gab es mehrere Bürgermeister. Nach dem Übergang an Preußen wurde in ganz Schleswig-Holstein 1867 die preußische Städteordnung eingeführt. An der Spitze der Stadt stand ein Oberbürgermeister.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Schleswig-Holstein Teil der Britischen Besatzungszone. Die Militärregierung führte 1946 eine zweigleisige Verwaltungsspitze ein. Danach gab es zunächst einen Oberbürgermeister als Vorsitzenden des Rates und daneben einen Oberstadtdirektor als Leiter der Verwaltung. Die schleswig-holsteinische Gemeindeordnung von 1950 übertrug dem Leiter der Verwaltung jedoch wieder den traditionellen Titel Bürgermeister oder Oberbürgermeister und führte für den Vorsitzenden des Rates bei größeren Städten – so in Kiel – die neue Bezeichnung Stadtpräsident ein.
Erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1997 der Oberbürgermeister (Norbert Gansel, SPD) direkt gewählt; 2003 folgte ihm Angelika Volquartz (CDU) als Kiels erste Oberbürgermeisterin. Torsten Albig (SPD) wurde 2009 für eine Amtszeit von sechs Jahren direkt gewählt, schied aber 2012 nach seiner Wahl in den schleswig-holsteinischen Landtag aus. Bis zur Neuwahl eines Oberbürgermeisters nahm Bürgermeister Peter Todeskino von den Grünen stellvertretend die Aufgaben des Oberbürgermeisters wahr, und am 11. November 2012 wurde die SPD-Kandidatin Susanne Gaschke zur neuen Kieler Oberbürgermeisterin gewählt. Am 28. Oktober 2013 trat Susanne Gaschke wegen des sogenannten Kieler Steuer-Deals mit sofortiger Wirkung zurück, und Todeskino übernahm bis zur fälligen Neuwahl wieder die Amtsgeschäfte. Bei der Neuwahl des Oberbürgermeisters am 23. März 2014 gewann Ulf Kämpfer (SPD) mit 63,1 % die Wahl zum Amt des Stadtoberhauptes.[2] Am 27. Oktober 2019 wurde Kämpfer im ersten Wahlgang für eine weitere Amtszeit gewählt. Seine Stellvertreterin ist seit 2018 Bürgermeisterin Renate Treutel.
Die nächste Wahl zum Kieler Oberbürgermeister ist für den 16. November 2025 angesetzt.[67] Im August 2024 kündigte Ulf Kämpfer an, nicht erneut für das Amt des Oberbürgermeisters zu kandidieren.[68]

Bild-Ecke rechts unten: Hauptbahnhof mit Bahnhofsvorplatz, links gegenüber der ZOB mit aufgesatteltem Parkdeck; auf der linken Bildhälfte das grüne Kupferdach der Nikolaikirche – Zentrum des Stadtkernes am Alten Markt

Stadtoberhäupter 1800–1946
- 1800–1816: Hartwig Jeß, Bürgermeister
- 1816–1834: Friedrich Theodor Wiese, Bürgermeister
- 1834–1844: Schwen Hans Jensen, Bürgermeister
- 1844–1853: Georg Ludwig Balemann, Bürgermeister
- 1853–1862: Johann Nikolaus Anton Kirchhoff, Bürgermeister
- 1862–1864: Konrad Bargum, Bürgermeister
- 1864–1867: Gustav Konstantin Thomsen, Bürgermeister[69]
- 1867–1888: Heinrich Mölling, Oberbürgermeister
- 1888–1912: Paul Fuß, Oberbürgermeister
- 1912–1919: Paul Lindemann, Oberbürgermeister
- 1920–1933: Emil Lueken (ab 1925 DVP), Oberbürgermeister
- 1933–1945: Walter Behrens (NSDAP), Oberbürgermeister
- 1945–1946: Max Emcke (CDU), Oberbürgermeister
Vorsitzende des Rates seit 1946
- 1946: Otto Tschadek (SPD), kommissarischer Oberbürgermeister
- 1946: Willi Koch (CDU), Oberbürgermeister
- 1946–1950: Andreas Gayk, (SPD), Oberbürgermeister
- 1950–1951: Peter Jeschke, Stadtpräsident
- 1951–1955: Max Schmidt (SPD), Stadtpräsident
- 1955–1959: Wilhelm Sievers (CDU), Stadtpräsident
- 1959: Hans-Carl Rüdel (CDU), Stadtpräsident
- 1959–1970: Hermann Köster (SPD), Stadtpräsident
- 1970–1974: Ida Hinz (SPD), Stadtpräsidentin
- 1974–1978: Eckhard Sauerbaum (CDU), Stadtpräsident
- 1978–1982: Rolf Johanning (SPD), Stadtpräsident
- 1982–1985: Eckhard Sauerbaum (CDU), Stadtpräsident
- 1985–1986: Günter Schmidt-Brodersen, Stadtpräsident
- 1986–1998: Silke Reyer (SPD), Stadtpräsidentin
- 1998–2003: Cathy Kietzer (SPD), Stadtpräsidentin
- 2003–2005: Arne Wulff (CDU), Stadtpräsident
- 2005–2008: Rainer Tschorn (CDU), Stadtpräsident
- 2008–2013: Cathy Kietzer (SPD), Stadtpräsidentin
- 2013–2023: Hans-Werner Tovar (SPD), Stadtpräsident
- seit 2023: Bettina Aust (Bündnis 90/Die Grünen), Stadtpräsidentin[70]
Leiter der Verwaltung seit 1946
- 1946–1950: Walther Lehmkuhl (SPD), Oberstadtdirektor
- 1950–1954: Andreas Gayk (SPD), Oberbürgermeister
- 1955–1965: Hans Müthling (SPD), Oberbürgermeister
- 1965–1980: Günther Bantzer (SPD), Oberbürgermeister
- 1980–1992: Karl Heinz Luckhardt (SPD), Oberbürgermeister
- 1992–1996: Otto Kelling (SPD), Oberbürgermeister
- 1996–1997: Karl-Heinz Zimmer (CDU), Bürgermeister als Stellvertreter des Oberbürgermeisters
- 1997–2003: Norbert Gansel (SPD), Oberbürgermeister
- 2003–2009: Angelika Volquartz (CDU), Oberbürgermeisterin
- 2009–2012: Torsten Albig (SPD), Oberbürgermeister
- 2012: Peter Todeskino (Bündnis 90/Die Grünen), Bürgermeister als Stellvertreter des Oberbürgermeisters
- 2012–2013: Susanne Gaschke (SPD), Oberbürgermeisterin
- 2013–2014: Peter Todeskino (Bündnis 90/Die Grünen), Bürgermeister als Stellvertreter der Oberbürgermeisterin
- seit 2014: Ulf Kämpfer (SPD), Oberbürgermeister
Vertretung Kiels im Landtag von Schleswig-Holstein
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadt Kiel ist landespolitisch in drei Wahlkreise aufgeteilt. Es gibt den Landtagswahlkreis Kiel-Nord (12), den Landtagswahlkreis Kiel-West (13) und den Landtagswahlkreis Kiel-Ost (14). Bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein 2022 wurden für den Wahlkreis 12 Lasse Petersdotter (Bündnis 90/Die Grünen), für den Wahlkreis 13 Anna Langsch (Bündnis 90/Die Grünen) und für den Wahlkreis 14 Seyran Papo (CDU) direkt gewählt.
Erstmals gelang es dabei der CDU mit Seyran Papo den Wahlkreis 14 Kiel-Ost direkt zu gewinnen, welchen zuvor immer die SPD gewinnen konnte, und Bündnis 90/Die Grünen erlangten erstmals Direktmandate.
Vertretung Kiels im Bundestag
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bundestagswahlkreis Kiel (5) umfasst auch Kronshagen und Altenholz im Kreis Rendsburg-Eckernförde. Die Bürger dieses Wahlkreises wählten bei der Bundestagswahl 2017 mit 31 % der Erststimmen Mathias Stein (SPD) direkt in den Bundestag.[71]
Wappen und Flagge
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Blasonierung: In Rot das silberne holsteinische Nesselblatt, belegt mit einem gemauerten schwarzen Boot.[72] Das silberne Nesselblatt auf rotem Grund ist das Wappen der Schauenburger. Das gemauerte Boot symbolisiert die Stadtrechte (durch die Stadtmauer) sowie die Lage als Hafenstadt.
Städtepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Landeshauptstadt Kiel unterhält folgende Städtepartnerschaften:[73][74]
Brest (Frankreich), seit 26. Juni 1964[75]
Coventry (Vereinigtes Königreich), seit 1967
Vaasa (Finnland), seit 1967
Gdynia (Polen), seit 1985
Tallinn (Estland), seit 1986
Stralsund (Deutschland), seit 1987
Kaliningrad (Russland), seit 1992
Sowjetsk (Russland), seit 1953/1992
Samsun (Türkei), seit 2012
Antakya (Türkei), Schwesterstadt-Vertrag seit 2012
Moshi Rural (Tansania), seit 2013
San Francisco (Vereinigte Staaten), seit 2017[76]
Aarhus (Dänemark), seit 2019[77]
Cherson (Ukraine), seit 2024[78]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaftszahlen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kiel ist ein Dienstleistungsstandort. In diesem Sektor sind 78,5 % aller Bediensteten in Kiel beschäftigt, 21,4 % sind im produzierenden Gewerbe (sekundärer Sektor) beschäftigt und 0,2 % in der Landwirtschaft (primärer Sektor). Kiel ist ein Standort wichtiger Werften. Ansonsten befinden sich in Kiel Maschinenfabriken und weitere Industrie, wie EDV-/Büromaschinenfertigung. Eine wirtschaftlich bedeutende Rolle spielt der Hafen, insbesondere die Fähr- und Kreuzfahrtschifffahrt.
Die Arbeitslosenquote lag im Dezember 2018 bei 7,4 %.[79] Im Jahr 2016 erbrachte Kiel ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 11,312 Milliarden € und belegte damit Platz 34 innerhalb der Rangliste der deutschen Städte nach Wirtschaftsleistung. Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 45.821 € (Schleswig-Holstein: 31.294 €, Deutschland 38.180 €) und damit über dem regionalen und dem nationalen Durchschnitt. In der Stadt gab es 2016 ca. 170.400 erwerbstätige Personen.[80] Die integrierte Gesamtverschuldung der Stadt betrug Ende 2023 rund 1,1 Mrd. Euro (4430 € pro Kopf).[81] In jüngster Zeit hat sich die wirtschaftliche Situation der Stadt entspannt. Überdies war auch ein Bevölkerungszuwachs zu verzeichnen, so dass Kiel nun wieder fast 250.000 Einwohner zählt.
Im Zukunftsatlas 2016 belegte die kreisfreie Stadt Kiel Platz 174 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „ausgeglichenem Chancen-Risiko Mix“ für die Zukunft.[82]
Wichtige Unternehmen und Institutionen in Kiel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Autokraft (ÖPNV / größtes Omnibus-Verkehrsunternehmen in Schleswig-Holstein)

- Kieler Nachrichten (Tageszeitung)
- Kieler Verkehrsgesellschaft (KVG, ÖPNV-Unternehmen)
- ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS, bis Ende 2012 HDW), größte deutsche Werft
- Lindenau-Werft
- coop eG
Kiel ist mit der Förde Sparkasse, Kieler Volksbank eG, der Hamburg Commercial Bank, der Evangelischen Bank eG mit einem Vorstandssitz, der Provinzial NordWest Versicherungsgruppe und der Investitionsbank Schleswig-Holstein Banken- und Versicherungsstandort.
Die noch immer bekannten Betriebe MaK (Maschinenbau) und Hagenuk (Telekommunikation) existieren nicht mehr.
Es gibt auch eine aktive Startup-Kultur in Kiel, vertreten durch das Gründerzentrum StarterKitchen und Startups wie die SciEngines GmbH, Real-Eyes, myBoo, SealMedia, Cliplister, Druckpreis.DE, promotionbasis.de, Yoosello, GetAnEdge, Flowy Apps, fraguru, Schnexagon, lokalportal, Piano Motion and ubique art.[83][84][85][86][87][88][89][90][91]

Energiewirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kiel ist zudem Kraftwerksstandort. Zwischen 1970 und 2019 lieferte das mit Steinkohle betriebene Gemeinschaftskraftwerk Kiel elektrische Energie und versorgte zudem die Stadt mit Fernwärme. Im November 2019 wurde es durch das mit Erdgas befeuerte Küstenkraftwerk ersetzt.[92] Insgesamt sind ca. 70.000 Kunden an das Fernwärmenetz angeschlossen.
Medien
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- In Kiel befinden sich das Landesfunkhaus Schleswig-Holstein des Norddeutschen Rundfunks mit der Produktion des Schleswig-Holstein Magazins und des Hörfunkprogramms NDR 1 Welle Nord und das Landesstudio und Auslandstudio Nordeuropa des ZDF.
- Die landesweiten privaten Radiosender R.SH (Radio Schleswig-Holstein, der erste sendende Privatsender Deutschlands), Delta radio und Radio BOB! (auf den Frequenzen des ehemaligen Radio NORA – Nord-Ostsee-Radio) sind alle in Kiel im Funkhaus Wittland oder auch Radiozentrum Kiel ansässig.
- Der Bürgerfunk ist durch den Offenen Kanal Kiel mit dem Fernsehsender Kiel TV und dem Radiosender KielFM vertreten. Gesendet wird aus dem Hause des Offenen Kanals Schleswig-Holstein in der Hamburger Chaussee.
- In Kiel-Holtenau strahlte die britische Armee den Armeesender BFBS mit sehr geringer Reichweite bis Oktober 2016 über UKW aus.
- RTL und Sat.1 haben je ein Regionalstudio in Kiel.
- Als Tageszeitung erscheinen die Kieler Nachrichten, die von der Kieler Zeitung Verlags- und Druckerei KG GmbH & Co herausgegeben werden, die wiederum eng mit der SPD-nahen[93] Verlagsgesellschaft Madsack verbunden ist.
- In Kiel gibt es weitere kostenlose Stadtmagazine, die alle eine Mischung aus den Themen Musik, Kultur, Kino, Veranstaltungen, Terminen, lokalen Werbeanzeigen, Kleinanzeigen, Sport und Partyleben zum Inhalt haben: Kiel Magazin, KIELerleben und Ultimo.
- Das größte Online-Magazin über Kiel ist der Fördeflüsterer. Daneben gibt es den redaktionellen Online-Gastronomieführer kielometer.
- In Kiel spielen seit 2003 die Folgen der ARD-Krimireihe Tatort mit dem von Axel Milberg gespielten Kommissar Klaus Borowski. Sie werden für den NDR produziert.
Trinkwasserversorgung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gewinnung, Aufbereitung und Verteilung des Trinkwassers wird von den Stadtwerken Kiel übernommen. In vier Wasserwerken wird das Rohwasser aus dem Hauptgrundwasserleiter Kiel-Bramstedt-Trog aufbereitet.
Wasserwerk | Aufbereitungsmenge | Versorgungsgebiet | Gesamthärte |
---|---|---|---|
Schulensee | 30.000 m³/d | Altstadt, Vorstadt, Exerzierplatz, Damperhof, Brunswik, Düsternbrook, Blücherplatz, Ravensberg, Schreventeich, Südfriedhof, Gaarden-Süd, Kronsburg, Hassee, Hasseldieksdamm, Suchsdorf, Mettenhof, Russee, Meimersdorf, Moorsee, Wellsee, Rönne, Flintbek und die Gemeinden Molfsee, Melsdorf, Ottendorf, Preetz und Schellhorn | 15,5 °dH (hart) |
Schwentinental | 16.000 m³/d | Gaarden-Ost, Gaarden-Süd, Kronsburg, Ellerbek, Wellingdorf, Neumühlen-Dietrichsdorf und Elmschenhagen, der Schwentinentaler Ortsteil Klausdorf sowie die Gemeinden Mönkeberg und Schönkirchen | 18,1 °dH (hart) |
Pries | 7.000 m³/d | Holtenau, Pries, Friedrichsort und Schilksee sowie die Gemeinde Altenholz | 12,1 °dH (mittel) |
Wik | 2.000 m³/d | Wik | 19,9 °dH (hart) |
Die Brunnen haben eine Tiefe von bis zu 240 Metern. In den Wasserwerken wird dem Rohwasser Eisen, Mangan und Kohlensäure entzogen, anschließend gelangt es in das 950 km lange Leitungsnetz.[94][95]
Der Brutto-Verbrauchspreis liegt bei 1,90 Euro je Kubikmeter.[96]
Abwasserentsorgung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ableitung und Reinigung des anfallenden Abwassers fällt in den Zuständigkeitsbereich der Stadt Kiel. Im Klärwerk Bülk wird das Abwasser der Stadt und von 20 Umlandsgemeinden gereinigt. 364.000 Einwohnerwerte sind an die Anlage angeschlossen. Die jährliche Abwassermenge liegt bei 19 Mio. m³. Das gereinigte Abwasser wird einen Kilometer vor der Küste in die Ostsee geleitet.
Seit 1925 werden die Abwässer aus Kiel und den angeschlossenen Umlandgemeinden über lange Schmutzwasser-Transportkanäle bis zum Bülker Leuchtturm in der Gemeinde Strande gepumpt und wurden dort in die Ostsee geleitet („Bülker System“). Im Jahr 1972 wurde aus Anlass der Olympischen Spiele das Klärwerk in Betrieb genommen. Zunächst gab es nur eine mechanische Reinigung. Später kamen auch eine chemische und biologische Reinigung hinzu.[97][98] Einbezogen sind die Gemeinden Noer, Schwedeneck, Strande, Dänischenhagen, Felm, Altenholz, Ottendorf, Kronshagen, Melsdorf, Milkendorf, Molfsee, Schwentinental, Schönkirchen, Mönkeberg, Heikendorf, Laboe, Brodersdorf, Stein, Lutterbek, und Wendtorf.[97][98][99][100]
Inzwischen werden 80 % der benötigten Energie (8,75 von 11 GWh/a) selbst erzeugt. Dies geschieht in einem Blockheizkraftwerk, in dem das anfallende Klärgas verstromt wird. Für Anfang 2022 ist außerdem die Inbetriebnahme einer Photovoltaikanlage auf dem Dach eines Lagergebäudes geplant.[98]
Staatliche Einrichtungen
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Kiel ist Sitz folgender Einrichtungen und Institutionen, GmbHs und Körperschaften des öffentlichen Rechts in vorwiegender Zuordnung/Zuständigkeit:
Stadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Land
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Landesregierung des Landes Schleswig-Holstein
- Landtag Schleswig-Holstein
- Industrie- und Handelskammer
- Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Landeskirchenamt)
- Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek
- Versorgungsausgleichskasse der Kommunalverbände in Schleswig-Holstein
- Landesamt für Vermessung und Geoinformation Schleswig-Holstein (Hauptsitz in Kiel)
- Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, Standort Kiel (Sitz in Hamburg)
- Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel
Bund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hauptzollamt
- Oberfinanzdirektion des Bundes
- Außenstelle Nord der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (ehemalige Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord)
- Außenstelle mit Schwerpunktaufgaben des Bundesamtes für Güterverkehr
- Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit (ehemaliges Landesarbeitsamt Nord)
- Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG), Geschäftsstelle Kiel.
- Segelschulschiff Gorch Fock der Deutschen Marine mit dem Heimathafen Kiel; untersteht der Marineschule Mürwik in Flensburg-Mürwik.
- THW Landesverband Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein sowie THW-Ortsverband Kiel
Gerichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kiel ist Sitz mehrerer Gerichte:
- Ordentliche Gerichtsbarkeit: Landgericht Kiel, Amtsgericht Kiel
- Finanzgerichtsbarkeit: Schleswig-Holsteinisches Finanzgericht
- Arbeitsgerichtsbarkeit: Landesarbeitsgericht Schleswig-Holstein, Arbeitsgericht Kiel
- Sozialgerichtsbarkeit: Sozialgericht Kiel
Das Landesverfassungsgericht sowie drei weitere Obergerichte und die Generalstaatsanwaltschaft befinden sich in Schleswig.
Militär
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- Amphibische Gruppe (1978–1993)
- Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Kiel (seit 1955)[101]
- Bundeswehrkrankenhaus in Kronshagen (1961–1996)
- Centre of Excellence for Operations in Confined and Shallow Waters (seit 2009)
- Einsatzflottille 1 (seit 2006)
- Garnisonfriedhof, siehe Nordfriedhof (Kiel)
- Garnisonkirche, siehe Petruskirche (Kiel)
- Kaiserliche Werft Kiel (1867–1920)
- Katholische Garnisonkirche St. Heinrich
- Landeskommando Schleswig-Holstein
- MAD-Stelle 1 (seit 2010/2011)
- Marineabschnittskommando Ostsee (1956–1967) überführt in Marinedivision Ostsee (1967–1975) überführt in Marineabschnittskommando Nord (1975–2001)
- Marineakademie und -schule (Kiel) (1866–1993), Vorgänger der Marineschule Mürwik in Flensburg
- Marinefliegergeschwader 4 (1963–1968)
- Marinefliegergeschwader 5 (1958–2012)
- Marinesignalstelle (bis in die 1990er)
- Marinestützpunkt Kiel (seit dem 19. Jahrhundert)
- Marinestützpunktkommando Kiel (seit 2001)
- Technische Marineschule (Kiel) (1911–2002)
- Territorialkommando Schleswig-Holstein (1969–1994)
- 1. Versorgungsgeschwader (1967–1997)
- Wehrbereichskommando I – Küste (mittlerweile aufgelöst)
- 1. Zerstörergeschwader (1958–2003)
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hochschulen
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Die 1665 von Herzog Christian Albrecht gegründete Christian-Albrechts-Universität ist mit über 27.000 Studenten die einzige Volluniversität des Landes Schleswig-Holstein. Angeschlossen ist der Campus des Universitätsklinikums UKSH mit rund 1330 Betten in der Innenstadt.
Daneben gibt es mit der Fachhochschule Kiel (gegründet 1969) und der Muthesius Kunsthochschule Kiel (gegründet 1907) weitere tertiäre Bildungseinrichtungen in der Stadt. Die Projekte Murmann School of Global Management and Economics und Multimedia Campus Kiel waren letztendlich nicht erfolgreich. Die Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein bietet neben Weiterbildungen an der Berufsakademie ein duales Studium zum Betriebswirt, Wirtschaftsingenieur und Wirtschaftsinformatiker an.
Forschungseinrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unabhängig, jedoch teilweise mit der Universität Kiel verbunden sind weitere Forschungseinrichtungen wie die Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft (ZBW), das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW), das Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung (GEOMAR) und die Forschungsanstalt der Bundeswehr für Wasserschall und Geophysik.
Erwähnenswert als Ressortforschungseinrichtung ist die Bundesanstalt für Milchforschung, die jedoch 2004 mit anderen Einrichtungen zum Max Rubner-Institut zusammengeschlossen wurde. Die Landeshauptstadt Kiel ist „Korporativ Förderndes Mitglied“ der Max-Planck-Gesellschaft.[102]
Die Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e. V. hat als dienstälteste Bauforschungseinrichtung der Bundesrepublik Deutschland ihren Sitz in Kiel.
Schulen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Kiel gibt es zwölf Gymnasien, von denen die bereits 1320 gegründete Kieler Gelehrtenschule als humanistisches Gymnasium die älteste Schule der Stadt ist. Weitere Gymnasien sind unter anderem das Gymnasium Elmschenhagen und die Max-Planck-Schule mit dem Schwerpunkt Naturwissenschaften und die Ricarda-Huch-Schule mit dem Schwerpunkt Sprachen. Zudem gibt es zahlreiche über das Stadtgebiet verteilte Gemeinschaftsschulen – teilweise mit gymnasialer Oberstufe – sowie Schulen in privater Trägerschaft.
Verkehr
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Straßenverkehr
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Von Kiel führen die beiden Bundesautobahnen 210 und 215 auf die A 7 Hamburg–Flensburg zum Autobahnkreuz Rendsburg und zum Autobahndreieck Bordesholm. Ferner führen die Bundesstraßen B 76 und B 202 durch das Stadtgebiet und bilden so eine wichtige und vielbefahrene Stadtautobahn. Ab dem Kreuz Kiel-Mitte ist die B 76 als autobahnähnliche Straße ausgebaut. Weiterhin beginnen/enden die Bundesstraßen B 404 (wird zur A 21 ausgebaut), B 502 und B 503 auf dem Kieler Stadtgebiet. Kiel war einer der beiden Endpunkte der B 4 (der andere ist Nürnberg), bis der Abschnitt Kiel–Bad Bramstedt wegen der parallel verlaufenden A 7 zur Landesstraße herabgestuft wurde.
Kiel ist Ausgangs- und Endpunkt einer im Mai 2004 eröffneten touristischen Ferienstraße: Die Deutsche Fährstraße von Kiel bis Bremervörde verbindet rund 50 verschiedene Fähren, Brücken, Schleusen, Sperrwerke und maritime Museen; Wahrzeichen sind die Schwebefähren in Rendsburg und an der Oste.
Radverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kieler legen 17 Prozent aller Wege mit dem Fahrrad zurück. Mit Projekten zum Ausbau der Infrastruktur für Radfahrer wie dem Bau von Radschnellwegen und Velorouten versucht die Stadt diesen Anforderungen gerecht zu werden.[103]
Kiel ist auch an zahlreiche nationale und internationale Radwanderwege angeschlossen: unter anderem an den Ostseeküsten-Radweg (verläuft innerhalb des europäischen EuroVelo-Netzes als EV 10 um die ganze Ostsee und verbindet Kiel so mit Städten wie Stralsund, Kopenhagen, Stockholm, Sankt Petersburg, Danzig und Riga).[104]
Öffentlicher Nahverkehr
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Den städtischen öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen Stadtbusse der Kieler Verkehrsgesellschaft (KVG) und die Fähren der SFK, die die Kieler Förde vom Westufer (Strande) über die Innenstadt bis Laboe befahren. Den Regionalbusverkehr betreiben die Autokraft und die Verkehrsbetriebe Kreis Plön (VKP).
Wiedereinführung einer Stadtbahn
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Ende der Kieler Straßenbahn gab es mehrere Anläufe, eine StadtRegionalBahn nach dem Karlsruher Modell in Kiel einzuführen. Der im Januar 2008 veröffentlichte Entwurf des neuen Verkehrsentwicklungsplanes (VEP) der Stadt Kiel enthielt ein solches Projekt als Maßnahmenvorschlag. Nach längerer Planungsdauer wurde im Mai 2015 das Aus für das Projekt vom Kieler Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) bekanntgegeben. Da sich die umliegenden Kreise – außer dem Kreis Plön – nicht mit der Idee der StadtRegionalBahn anfreunden konnten, wird sich Kiel auf eine Stadtbahn innerhalb des Stadtgebietes konzentrieren, die zu einem späteren Zeitpunkt über die Stadtgrenzen hinaus erweitert werden könnte.[105]
Im September 2019 wurde eine Grundlagenstudie vorgestellt, die zu dem Ergebnis kam, dass in Kiel ein trassengebundenes System mit drei Linien auf definierten Korridoren (von der Innenstadt in die Wik, nach Suchsdorf, Mettenhof, Elmschenhagen und Neumühlen-Dietrichsdorf) sinnvoll ist. Als mögliche Transportsysteme wurden sowohl eine Stadtbahn als auch ein qualifiziertes Bussystem berücksichtigt.[106] Das Ergebnis der Trassenplanung wurde im Oktober 2022 vorgestellt mit eindeutiger Präferenz für ein Stadtbahn-System.[107] Die Kieler Ratsversammlung wird voraussichtlich im November 2022 zwischen den einzelnen System- und Netzvarianten entscheiden. Das gewählte System soll unmittelbar danach in die Vorplanung überführt werden, die Entwurfs- und Genehmigungsplanung sollen 2025 aufgenommen werden. Im Falle einer zügigen Durchführung der Planungs- und Genehmigungsverfahren und der Umsetzung könnte die erste Ausbaustufe mit einer Strecke vom Hauptcampus der Christian-Albrechts-Universität über die Innenstadt und den Hauptbahnhof nach Wellingdorf in Betrieb genommen werden.[108]



Schienenverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 1844 hat Kiel eine Eisenbahn. Der Kieler Hauptbahnhof ist zusammen mit Lübeck Hauptbahnhof einer der beiden größten Bahnhöfe in Schleswig-Holstein und ein Kopfbahnhof.[109] Die sieben kleinen Bahnstationen Kiel-Russee, Kiel-Schulen am Langsee, Kiel-Ellerbek, Kiel-Oppendorf, Kiel-Suchsdorf, Kiel-Hassee CITTI-PARK und Kiel-Elmschenhagen werden vom Regionalverkehr bedient. Durchgehend elektrifiziert ist seit 1995 die von Kiel in Richtung Neumünster–Hamburg führende Strecke. Seitdem ist Kiel ein Endpunkt des ICE-Netzes der Deutschen Bahn. Es bestehen insgesamt acht tägliche Verbindungen in Richtung Köln, Frankfurt und Berlin, die zudem nach München oder in die Schweiz durchgebunden werden.
Zweimal pro Stunde besteht Regionalverkehr über Neumünster nach Hamburg, von wo aus stündlich direkte Anschlüsse nach Berlin, München und Köln bestehen. Außerdem gibt es Regionalverkehr über Plön nach Lübeck, über Eckernförde nach Flensburg, über Rendsburg nach Husum und auf dem ersten reaktivierten Teilstück der Bahnstrecke Kiel Süd–Schönberger Strand bis Kiel-Oppendorf. In der Region um Kiel wird auf diesen Regionalstrecken durch zusätzliche Fahrten nach Rendsburg, Eckernförde und Lübeck das Angebot zu einem Halbstundentakt verdichtet. Alle Strecken werden von der DB betrieben. Ein weiterer Ausbau des Angebotes zu einer S-Bahn ist für die Zeit nach 2030 projektiert.[110] Von der Bahnstrecke Kiel–Flensburg zweigt in Suchsdorf ein Gleis für den Güterverkehr zum Kieler Hafen im Stadtteil Wik ab.
Wasserverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit 1,6 Millionen Passagieren[111] war der Kieler Hafen nach dem Puttgardener und dem Rostocker Hafen bereits 2007 der drittgrößte Passagierhafen Deutschlands. Seitdem ist das Passagieraufkommen weiter gestiegen. Es wird insbesondere aus den Fährlinien nach Göteborg und Oslo, aber auch aus dem Kreuzfahrtgeschäft generiert. 2019 wurden im Passagierverkehr von und nach Kiel insgesamt knapp 2,4 Mio. Reisende (2018: über 2,2 Mio.; 2017: 2,117 Mio., 2015: 2,1 Mio., 2014: 1,98 Mio., 2013: 1,94 Mio.) auf Fähr- und Kreuzfahrtschiffen gezählt. Im ersten Jahr der COVID-19-Pandemie 2020 gingen nur 517.500 Passagiere an oder von Bord, im zweiten Jahr 2021 waren es 921.800 Passagiere.
Im Kreuzfahrtbereich gab es 2021 wieder 134 Schiffsanläufe, im ersten COVID-19-Jahr 2020 waren es nur 29 Anläufe von ursprünglich 198 vorgesehenen Anläufen. 2019 waren es noch 175 (2018: 169; 2017: 143; 2016: 147; 2015: 133; 2014: 127; 2013: 128) von 32 verschiedenen Kreuzfahrtschiffen (2018: 34; 2017: 29; 2016: 26; 2015+2014: je 25; 2013: 22). Parallel dazu stiegen auch die Passagierzahlen mit 803.000 Passagiere im Jahr 2019 (2018: knapp 600.000[112]; 2017: 513.500; 2016: 485.500[113], 2015: 458.771[114]). Um diesen Zahlen gerecht zu werden, wurde für gut 10 Millionen Euro am Liegeplatz 28, dem Ostseekai, ein neues Terminalgebäude für Kreuzfahrtschiffe gebaut, das im März 2020 in Betrieb genommen wurde und bis zu zwei große Kreuzfahrtschiffe zeitgleich abfertigen kann, wie z. B. die AIDAnova, die Kiel ab der Sommersaison 2021 als Heimathafen wöchentlich ansteuerte.[115] In den Jahren zuvor war bereits zusätzlich am Ostufer das Kreuzfahrtterminal „Ostuferkai“ in Betrieb genommen worden, wodurch Kiel zusammen mit dem Santorikai und dem Norwegenkai mitsamt Terminalgebäude, welche nur kleinere Kreuzfahrtschiffe beherbergen können, theoretisch über fünf Liegeplätze verfügt, wobei die beiden letzteren nur selten angefahren werden.
Erstes Kreuzfahrstchiff war im Juni 1974 die Europa, der 4.000 Anlauf erfolgte im Juni 2025.[116]
Der reine Güterumschlag, der zum großen Teil im Kieler Ostuferhafen stattfindet, spielt dagegen deutschlandweit eine eher untergeordnete Rolle.
Jahr | Umschlag (in Mio. Tonnen) |
---|---|
2010 | 5,8 |
2011 | 6,29 |
2012 | 6,3 |
2013 | 6,32 |
2014 | 6,43 |
2015 | 6,2 |
2016 | 6,5 |
2017 | 7,4 |
2018 | 7,15 |
2020 | 6,29 |
2021 | 7,33 |
Zuständig für den Hafen in Kiel ist die Seehafen Kiel GmbH & Co. KG.
Es bestehen spezielle Güterzugverbindungen zwischen dem Seehafen Kiel und dem adriatischen Logistikknotenpunkt Triest als Endpunkt der maritimen Seidenstraße. Damit ist Kiel an die Transportlinien angebunden, die ausgehend vom Shanghaier Tiefwasserhafen Yangshan, über Hongkong, Singapur, Port Klang (Malaysia), Laem Chabang (Thailand), durch den Suezkanal, über den griechischen Hafen Piräus bis in die Nordadria führen.[117] Im Kieler Hafen betrug der Hafen-Umschlag im Kombinierten Ladungsverkehr (KLV) 2018 knapp 29.000 Trailer und Container, die im Hafenhinterlandverkehr mit der Eisenbahn transportiert wurden.
Kombinierte Passagier-/Frachtfähren verkehren nach
Göteborg (Stena Line: Stena Germanica und Stena Scandinavica, Abfahrt täglich 18:45 Uhr, Fahrzeit etwa 14 Stunden)
Oslo (Color Line: Color Fantasy und Color Magic, Abfahrt täglich 14 Uhr, Fahrzeit etwa 20 Stunden)
Klaipėda (Memel) (DFDS Seaways: Victoria Seaways und Regina Seaways, sechsmal wöchentlich, Fahrzeit etwa 21 Stunden)
Frachtfähren verkehren nach
Oslo (Color Line)
Sankt Petersburg (DFDS Seaways: Tor Botnia, einmal wöchentlich)
Ein Container-/Stückgutschiff verkehrt nach
Kaliningrad (Transmarine Line: TBN, einmal wöchentlich)
In Kiel-Holtenau befindet sich das östliche Ende des Nord-Ostsee-Kanals, der weltweit als Kiel Canal bekannt ist. Durch die Kieler Förde sind Ost- und Westteil der Stadt zum größten Teil (keilförmig) getrennt. Die Fördeschiffe der Schlepp- und Fährgesellschaft Kiel (SFK) als Teil des öffentlichen Personennahverkehrs ermöglichen das Überqueren der Förde.
Luftverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nördlich des Nord-Ostsee-Kanals befindet sich der Verkehrslandeplatz Kiel-Holtenau, dessen Erweiterung lange diskutiert und mittlerweile verworfen wurde. Seit November 2006 findet aufgrund mangelnder Auslastung bis auf weiteres kein Linienflugverkehr ab Kiel mehr statt. Weitere Flughäfen, die in etwas über einer Stunde erreicht werden können, sind der internationale Flughafen Hamburg sowie der Flughafen Lübeck-Blankensee.
Sonstige Verkehre
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- In Kiel gab es von 1974 bis 1989 eine Seilbahn, die über den Alten Bootshafen hinweg die beiden Teile des ehemaligen Weipert-Kaufhauses miteinander verband. Die Seilbahn wurde automatisch führerlos betrieben und konnte kostenlos benutzt werden.
- Die Postkutsche als wichtiges Reise- und Transportmittel wurde erst im Jahr 1957 endgültig von der Post außer Dienst gestellt. Bis dahin war Kiel neben Wuppertal die letzte deutsche Stadt, in der noch Pferdegespanne für die Postzustellung eingesetzt wurden.
Naturschutzgebiete
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Stadtgebiet befinden sich drei ausgewiesene Naturschutzgebiete (Stand Februar 2017).
Kultur
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Ost-Ansicht des Stadtzentrums vom Hafen aus:
v. l. n. r.: Segelschulschiff Gorch Fock im Heimathafen Kiel, Rathaus mit Rathausturm, Schifffahrtsmuseum, dahinter Dach des Opernhauses, rechts davon die Nikolaikirche, Konzertsaal und Kieler Schloss;
Deutsche Bundespost 1992


Kulinarische Spezialitäten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kieler Sprotten: Heringsart, gold geräuchert (wird oft in der Eckernförder Bucht gefangen und in Eckernförde für Verkauf und Versand in kleinen Holzschachteln verpackt.)
- Fliederbeersuppe Kieler Art
Darstellende Kunst
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Theater
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Theater Kiel mit Schauspielhaus, Opernhaus und Theater am Werftpark ist die größte Kultureinrichtung der Stadt. Daneben gibt es zahlreiche weitere Initiativen wie die Niederdeutsche Bühne Kiel, das Polnische Theater und studentisches Theater.
Musik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Klassische Konzerte des Philharmonischen Orchesters Kiel, die zahlreichen Konzerte des alljährlichen Schleswig-Holstein Musik Festivals und die besonders während der Kieler Woche stattfindenden Konzerte internationaler Popstars in der Wunderino Arena (frühere und auch heute gebräuchliche Bezeichnung: Ostseehalle; zwischenzeitlich auch Sparkassen-Arena), in der Halle400 oder im Kieler Schloss sorgen für ein abwechslungsreiches Angebot. Es gibt einen Kieler Knabenchor.
Im Januar 1975 gründete sich in der Stadt ein Amateurchor, der mit Kampf- und Arbeiterliedern auftritt. Er gab sich den Namen des Sängers und Schauspielers Ernst Busch, der hier in der Stadt geboren war: Ernst Busch-Chor Kiel.[118] Nach der deutschen Wiedervereinigung entstanden Kontakte mit dem in Ost-Berlin 1973 gegründeten Ernst-Busch-Chor Berlin.
Kinos
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Kiel gibt es mehrere Kinos, unter anderem ein Cinemaxx-Multiplexkino am Hauptbahnhof, ein Kommunales Kino in der Pumpe, das „Traum-Kino“, das „STUDIO – Filmtheater am Dreiecksplatz“, den „Hansa-Filmpalast“, das Metro-Kino und den Mediendom der Fachhochschule Kiel. Die Kinos „Neues Studio“ und „Die Brücke“ wurden wegen Insolvenz der Betreibergesellschaft am 31. August 2009 vorübergehend geschlossen. Das „Neue Studio“ wurde am 23. Dezember 2009 unter dem Namen Studio Filmtheater wiedereröffnet, die Räume der „Brücke“ blieben dagegen dauerhaft geschlossen.
Museen und Ausstellungsorte
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In alphabetischer Reihenfolge:
- Alter Botanischer Garten mit altem Baumbestand
- Aquarium GEOMAR mit musealen Anteilen
- Atelierhaus im Anscharpark
- Botanischer Garten mit Gewächshäusern verschiedener Klimazonen, Arboreten und Alpinum
- Brunswiker Pavillon
- Bunker-D (Kultur- und Kommunikationszentrum)
- Computermuseum der Fachhochschule Kiel
- Erlebnisraum SEALEVEL
- Flandernbunker Mahnmal Kilian
- Geologisches und Mineralogisches Museum der CAU zu Kiel
- Hans Kock Stiftung (Skulpturenpark)
- Industriemuseum Howaldtsche Metallgießerei
- Kunsthalle zu Kiel (mit Antikensammlung)
- Landesgeschichtliche Sammlung der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek
- Maschinenmuseum Kiel-Wik
- Max-Planck-Ausstellung (im Physikzentrum Kiel)
- Medizin- und Pharmaziehistorisches Museum
- Militärhistorische Ausstellung Flugabwehr im Marinearsenal Kiel
- Museum für Völkerkunde der Universität zu Kiel
- Museumsbrücke Zoogarten
- Nord-Ostsee-Kanal-Ausstellung
- Ofenmuseum Kiel
- Schifffahrtsmuseum Kiel mit Museumshafen
- Schleusenmuseum Kiel
- spce der Muthesius Kunsthochschule
- Stadtgalerie Kiel
- Stadtmuseum Warleberger Hof
- Theatergeschichtliche Sammlung der Universität und Hebbel-Sammlung
- Waterkant Ausstellung
- Zoologisches Museum Kiel
- 50er Jahre Museum Kiel
- Außerhalb Kiels in Molfsee liegt das Schleswig-Holsteinische Freilichtmuseum, das das größte seiner Art in Norddeutschland ist.
- Außerhalb Kiels in Heikendorf liegt das Künstlermuseum Heikendorf der Heinrich-Blunck-Stiftung.
- Außerhalb Kiels in Laboe liegen das Technische Museum U 995 (U-Boot-Museum) sowie das Marine-Ehrenmal.
Ehemalige Museen der Stadt:
- Museum vaterländischer Alterthümer (Erstes öffentliches Museum Kiels aus dem Jahr 1835 mit regionalhistorischen Artefakten. Zerstörung 1944 innerhalb des Zweiten Weltkriegs)
- Thaulow-Museum (Kunstsammlung des Professors Thaulow, abgerissen am 27. Mai 1948)
Anmerkungen: Nicht aufgelistet sind in der Regel die Galerien und Ausstellungen in Kiel, bei denen der Verkauf im Vordergrund steht. Auch sind Wanderausstellungen nicht aufgelistet, die sich nur temporär in der Stadt befinden.
Stadtbild
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In der Zeit bis 1945
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kiel ist geprägt von der Nähe zum Meer und verfügt über einige Strände (Falckenstein, Friedrichsort, Schilksee). Die erste städtische Siedlung entstand auf der Halbinsel zwischen Förde und Kleinem Kiel. Der nördliche Landzugang wurde durch die Burg gesichert. Die Stadt wurde sehr regelmäßig angelegt, mit einem Marktplatz im Zentrum, von dessen Ecken acht Straßen im rechten Winkel zueinander abgingen. Ausgehend von diesen, führten einige kleine Nebenstraßen zum alten Mauerring und weiter zum Wasser. Hauptstraße der Stadt war die Nord-Süd-Achse Dänische Straße–Holstenstraße, die diagonal über den Marktplatz führte.
Über Jahrhunderte stand Kiel, eine der größeren Städte Holsteins, im Schatten anderer Ostseestädte (vor allem Flensburgs und Lübecks), obwohl es lange Zeit (unbedeutendes) Mitglied der Hanse war. Erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts begann die Stadt, sich über ihre Halbinsel hinaus nach Süden auszudehnen. In Verlängerung der Holstenstraße entstand die Vorstadt, die sich schließlich bis zur St.-Jürgen-Kapelle (sie lag neben dem heutigen Hauptbahnhof) ausdehnte, deren Friedhof im 19. Jahrhundert der Hauptfriedhof der Stadt wurde. Auch in der Vorstadt entstanden einige bemerkenswerte Bürgerbauten. Der größte Teil war ein Handwerker- und Kleinbürgerquartier. Insgesamt galt die kleine Universitätsstadt als ein hübscher Ort und wurde von Dichtern wie Theodor Storm, der in Kiel studierte, wegen ihrer Schönheit gepriesen.
Als Kiel 1864 vom dänischen Gesamtstaat getrennt und wenig später preußischer Kriegshafen wurde, wandelte sich das Stadtbild grundlegend. Nur wenige Städte des Deutschen Reichs wuchsen so rasant wie Kiel. Die Stadt änderte ihren Charakter und dehnte sich nach allen Himmelsrichtungen aus. Villenviertel entstanden vor allem im Norden (Düsternbrook) und teilweise im Westen, während in der Nähe der Innenstadt zahlreiche Mietskasernenviertel gebaut wurden. Am Ostufer der Förde in Kiel-Gaarden, Kiel-Ellerbek und Wellingdorf entstanden die größten Werften Europas und weitere Arbeiterviertel. Alt- und Vorstadt wurden zusehends mit überdimensionierten zeittypischen Bauten überformt. Unter anderem entstanden neue Universitätsgebäude in der Nähe des Schlosses am Fördeufer. Auch die Verbindung zwischen Kleinem Kiel und Förde wurde immer mehr überbaut. Westlich der Vorstadt entstand mit dem zum Kleinen Kiel hin offenen Neuen Markt mit Rathaus und Stadttheater ein bedeutendes städtebauliches Ensemble.
Die verwinkelte Enge der Innenstadt erregte bereits in den 1920er Jahren die Aufmerksamkeit der Städteplaner. In der NS-Zeit wurden Pläne zur großzügigen Umgestaltung der Innenstadt konkretisiert. Auch der 1940 eingesetzte Stadtbaurat Herbert Jensen setzte sich für einen Umbau ein, der aus der Altstadt das Zentrum einer „deutschen Stadt“ machen sollte.
In der Zeit nach 1945
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei 90 Luftangriffen auf Kiel wurden im Zweiten Weltkrieg 75 % der Wohngebäude zerstört oder beschädigt.[119] Nach den schweren Bombenangriffen lagen die östlichen Stadtteile und die gründerzeitlichen Vorstädte zum großen Teil, Alt- und Vorstadt sogar fast vollständig in Trümmern. Den Wiederaufbau leitete der im Amt verbliebene Herbert Jensen, der auch den Kieler Architekten Wilhelm Neveling beteiligte. Grundsätzlich sollte die Stadt nun im Stil der Zeit moderner, offener und großzügiger gestaltet werden. Man wollte die Verbindung der Stadt mit dem Wasser und den schön gelegenen Stadtkern wieder stärker in den Blickpunkt rücken. Auf die Rekonstruktion der im Krieg zerstörten historischen Bauten verzichtete man – anders als in Städten wie Lübeck oder Münster – dagegen vollständig; stattdessen wurden selbst Bauten wie das durch Feuer beschädigte Hauptgebäude der Universität abgerissen.
Während der Wiederaufbau Kiels in den ersten Nachkriegsjahrzehnten noch als vorbildlich gelobt wurde, sieht man das Ergebnis inzwischen deutlich kritischer. Zwar ist die Altstadthalbinsel als solche aus der Luft noch zu erkennen. Doch massive Eingriffe in das historische Straßennetz der Altstadt (Aufhebung der meisten kleineren Nebenstraßen, Überbauung der Haßstraße am Markt, Verkehrsschneise Eggerstedtstraße längs durch die östliche Altstadt, Überbauung des alten Marktplatzes mit Geschäftsbauten, Ersatz der alten Gebäude), die Errichtung zahlreicher überdimensionierter Kauf-, Park- und Bürohausbauten und die ohnehin wenig einfallsreiche Architektur der 1950er, 1960er und 1970er Jahre lassen nur mehr wenig urbanes Flair oder Charme aufkommen. Der im Sommer monatlich am Sonntag stattfindende Flohmarkt sorgt hingegen für eine Belebung des gesamten Innenstadtbereiches.
Gewissermaßen hat Kiel heute daher zwar eine Innen-, aber keine Altstadt mehr. Heute gilt ausgerechnet die Dänische Straße mit den recht vielen erhaltenen Gründerzeitbauten als „Gute Stube“ der Altstadt. Die Vorstadt wurde sehr großzügig wiederaufgebaut. Die enge Bebauung der gründerzeitlichen Stadtteile wurde beim Wiederaufbau aufgelockert und durchgrünt. Vielfach wird das heutige Kieler Stadtbild als geradezu typisch für eine im Zweiten Weltkrieg zerstörte Großstadt gesehen und gilt daher allgemein als wenig ansprechend.
Seit der Jahrtausendwende wird der Stadtkern allerdings optisch permanent aufgewertet (Umbau des Hörngeländes am Hauptbahnhof; vollständige Sanierung des Hauptbahnhofes unter Berücksichtigung baulich-historischer Aspekte, die bei der Wiederherstellung nach den Kriegsschäden nicht beachtet wurden; Neugestaltung des Bootshafens etc.). Gleichzeitig soll durch einen Rückbau der Eggerstedtstraße und die Umgestaltung des Alten Marktes ein Teil des alten Stadtkerns rekonstruiert werden. Flankiert wird dies durch Ausgrabungen auf dem ehemaligen Parkplatz zwischen Schlossgarten und Universitätsklinik, auf dem sich einst das Hauptgebäude der Universität befand. Es wird vermutet, dass hier nach dem Zweiten Weltkrieg viel historische Bausubstanz vergraben wurde.
Sehenswürdigkeiten
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- Die Kiellinie, vormals Hindenburgufer (Fördepromenade auf dem Westufer)
- Der Kleine Kiel
- Die Hörn mit der Hörnbrücke, einer Dreifeldzugklappbrücke
- Der Hafen (z. B. per Hafenrundfahrt)
- Die Kieler Museen (siehe hierzu Unterkapitel „Museen“)
- Der Norwegenkai mit Fährverkehr nach Oslo, Schwedenkai und Ostseekai (der ehemalige Oslo-Kai)
- Marineehrenmal und U 995 in Laboe (vor den Toren Kiels), eins von fünf übrig gebliebenen deutschen Unterseebooten aus dem Zweiten Weltkrieg
- U-Boot-Ehrenmal Möltenort
- Das olympische Dorf in Kiel-Schilksee
- Die malerische Steilküste bei Friedrichsort, dazu zahlreiche Strände auf Stadtgebiet
- Die Schleusenanlagen des Nord-Ostsee-Kanals in Kiel-Holtenau
- Der Kieler Marinehafen
- Das Kieler Marineviertel
- Der Alte Botanische Garten
- Die Holstenstraße (eine der ältesten Fußgängerzonen in Deutschland)
- Die Wunderino Arena (Großveranstaltungsort, ehem. Ostseehalle)
- Die Forstbaumschule
- Der Botanische Garten der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
- Die fünf Kieler Tiergehege
Bauwerke
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- Das Rathaus (Hermann Billing 1907–1911), dessen Turm als Wahrzeichen der Stadt gilt (dem Campanile in Venedig nachempfunden); das Jugendstildach des Hauptgebäudes wurde 1945 zerstört und später durch ein einfaches Walmdach ersetzt.
- Opernhaus Kiel, ehemaliges Stadttheater (Heinrich Seeling 1905–1907) neben dem Rathaus, ursprünglich wie dieses Jugendstil, vereinfacht wiederaufgebaut
- St.-Nikolai-Kirche (evang.), gotisch, bis 1875 einzige Pfarrkirche der Stadt, 1876–1879 stark verändert, nach schweren Kriegszerstörungen ab 1949 vereinfacht wiederaufgebaut, historische Ausstattung zum großen Teil erhalten; von besonderer Bedeutung das bronzene Tauffass in der Pommernkapelle
- Pauluskirche 1878-1882, Kiel-Düsternbrook am Niemannsweg, erste Marine-Garnisonkirche und zentraler Gedenkort der Marinestation der Ostsee, viele Marine-Gedenktafeln; neugotisch; seit 1925 zur zivilen Gemeinde gehörig, um 1960 umgestaltet
- Petruskirche 1905–1909 (ehemalige Marine-Garnisonskirche) in Kiel-Wik
- Kieler Schloss der Schauenburger Grafen, später der Holstein-Gottorfer Herzöge (1721–1773): Westflügel erhalten, Hauptbau nach schweren Kriegszerstörungen 1959 gesprengt und durch modernen Neubau ersetzt, der kulturellen Zwecken dient.
- Warleberger Hof (Stadtmuseum), einziger noch erhaltener Adelshof aus dem Jahre 1616, überhaupt der einzige erhaltene Privatbau von vor 1864 in der Kieler Altstadt und das älteste Haus in Kiel
- Lutherkirche (Kiel) (evang.), Nachfolgebau von 1958 der am 4. April 1945 zerstörten Lutherkirche am Schrevenpark
- Pumpe, ehemaliges Maschinenhaus für die Stadtentwässerung (1929), heute Kommunikations- und Kulturzentrum
- Kreuzgang des ehemaligen Heiliggeistklosters, ältestes Bauwerk der Stadt (Ausstellungen)
- Justizministerium (1892–1894) am Kleinen Kiel
- Landeshaus, ehemalige Marineakademie und heute Sitz des Landtags, direkt an der Förde
- Hörn Campus, bestechend durch extravagante Architektur mit einer in Wellenform geschwungenen und gleichzeitig geneigten Glasfront
- Fernmeldeturm (nicht für die Öffentlichkeit zugänglich)
- Luftschutzbunker in Kiel
- Die Alte Metallgießerei der „Kieler Schiffswerft“ von Georg Howaldt, 1884 an der Schwentine-Mündung von Architekt Heinrich Moldenschardt erbaut, ist das älteste erhaltene Belegstück für die Werftindustrieentwicklung am Ostufer der Kieler Förde. Sie ist 2006 restauriert und im Mai 2007 als Museum eröffnet worden.
- Levensauer Hochbrücken über den Nord-Ostsee-Kanal
- Humboldt-Schule zwischen Knooper Weg, Stadtwerken und Schrevenpark, 1876/77 vom damaligen Kieler Stadtbaumeister Friedrich Wilhelm Schweitzer erbaut
- Universitätskirche (Kiel), 1965 von Eiermannschüler Erhart Kettner und Hermann Weidling erbaut
- Wasserturm Ravensberg
- Kieler Hauptbahnhof
- ehemaliges Arbeitsamt auf dem Wilhelmplatz, 1930 von Willy Hahn und Rudolf Schroeder; wegen der Architektur unter Einfluss des Bauhauses galt es als ein modernes Arbeitsamt seiner Zeit.
- Die Leuchttürme Holtenau und Friedrichsort befinden sich am Westufer an der Förde, der Leuchtturm Kiel steht vor der Küste in der zentralen Kieler Bucht.
- Die Vicelin-Kirche wurde als Notkirche errichtet.
Verlorene Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heiligengeistkirche, 14. Jahrhundert, Ende des 19. Jahrhunderts umgebaut, am 13. Dezember 1943 bei Luftangriff bis auf den Kreuzgang zerstört
- Altes Rathaus, im Kern 14. Jahrhundert, auf dem Marktplatz, am 13. Dezember 1943 bis auf Gewölbereste vernichtet
- Persianische Häuser, Fachwerkhäuser aus dem 17. Jahrhundert vor der Nikolaikirche, am 22. Mai 1944 zerstört
- Schloss, Mittelbau und Ostflügel, Geburtsort des russischen Zaren Peter III., Ruine 1959 gesprengt
- Telemannsches Haus, Haßstraße 1, außergewöhnlich reich verzierter Fachwerkbau des 16. Jahrhunderts, in der Nacht vom 7./8. Mai 1941 zerstört. Reste der geschnitzten Balken befinden sich im Landesmuseum in Schleswig.
- Thaulow-Museum, nach Kriegszerstörungen im Mai 1948 abgerissen
- St.-Jürgen-Kapelle, südlich der Vorstadt, 13. Jahrhundert,[120] 1902 abgerissen und durch die St.-Jürgen-Kirche von 1902 bis 1904 ersetzt. Die im Krieg schwer beschädigte St.-Jürgen-Kirche wurde im Sommer 1954 gesprengt und abgetragen, der zugehörige Friedhof eingeebnet. Die Glocke der St.-Jürgen-Kapelle von 1530 befindet sich im neuen Stadtkloster in der Harmsstraße.
- Alte Universität, Kattenstraße, Bau von Ernst Georg Sonnin, später Museum, 1944 zerstört
- Neue Universität, Schlossgarten, Bau von Martin Gropius, Ruine nach dem Zweiten Weltkrieg abgetragen; nur Teile der Uniklinik sind erhalten.
- Buchwaldscher Hof, größter Kieler Adelshof, Dänische Straße, nach Kriegszerstörung abgerissen
- Marientempel (von 1808) im Düsternbrooker Gehölz, 1944 durch eine Sprengbombe teilweise zerstört und 1948 abgetragen
- Geburtshaus des Dichters Detlev von Liliencron, Herzog-Friedrich-Straße, 1964 dem Bau des Kaufhauses Hertie geopfert; eine Gedenktafel im Übergang zur Shoppingmeile Sophienhof erinnert noch daran.
- Zahlreiche bemerkenswerte Bürgerhäuser des 15.–19. Jahrhunderts wurden bereits während des rasanten Wachstums der Stadt in der Kaiserzeit durch zeittypische Neubauten ersetzt, fast alle übrigen wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört.
- U-Boot-Bunker Kilian, 2001 beim Bau des Ostuferhafens überbaut
- Holsatiamühle an der Schwentinemündung, 2008 abgerissen
Bedeutende Denkmäler und Plastiken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kriegerdenkmal im Schlossgarten, eingeweiht 1879, entworfen von Heinrich Moldenschardt, versehen mit einem Figurenfries des Berliner Bildhauers Rudolf Siemering
- Reiterstandbild Kaiser Wilhelm I., Schlossgarten von Adolf Brütt (1896)
- Schwerttänzerin im Rathaus, obere Rotunde von Adolf Brütt (1896)
- Bronzestatue Bismarck im Hiroshima-Park von Harro Magnussen (1897)
- Schwertträger von Adolf Brütt auf dem Rathausplatz (1912)
- Geistkämpfer an der Nikolaikirche von Ernst Barlach (1928)
- Gefallenen-Ehrenmal der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel am Schloßgarten von Gustav August Munzer (1931)
- Statue des Pferdes Meteor, Düsternbrooker Weg, von Hans Kock (1957)
- Relief Bürger bauen eine neue Stadt im Kieler Rathaus von Alwin Blaue und Fritz During (1957)
- Denkmal Werftarbeiter im Prinzengarten von Walter Rössler (1959)
- Skulptur Fünf Erdteile am Stresemannplatz von Bernhard Heiliger (1961)
- Skulptur Der Segler am Ostseekai von Karlheinz Goedtke (1962)
- Skulptur Neunlinge am Rungholtplatz von Ursula Hensel-Krüger (1967)
- Skulptur Hafen 77 gegenüber der Tirpitzmole (seit 2021 Gorch-Fock-Mole[121]), Felix Fehlmann (1977)
- Plastik Asmus Bremer auf dem gleichnamigen Platz im Stadtzentrum von Frauke Wehberg (1982)
- Statue Zeitungsjunge der Kieler Nachrichten von Frauke Wehberg (1982)
- Gedenkstein an das Arbeitserziehungslager Nordmark (1985)
- Denkmal Wik von Hans-Jürgen Breuste (1982) im Ratsdienergarten erinnert an den Kieler Matrosenaufstand
- Vinetabrunnen auf dem gleichnamigen Platz mit der Bronzeplastik Tanzpaar von Hans Kock im Stadtteil Gaarden (1987)
- Mahnmal für die zerstörte Synagoge Goethestraße von Doris Waschk-Balz (1989)
- Edelstahlskulptur Seewind, Kaistraße am Neuen Rathaus, von Denninghoff und Matschinsky (1989)
- Skulptur Adam und Eva am Germaniahafen, Bjørn Nørgaard (1989)
- Guter Hausgeist von Tauno Kangro am Opernhaus (2002)
- Bronzeplastik des Stadtgründers Adolf IV. von Schauenburg und Holstein vor dem Klostergarten von Karl-Henning Seemann (2005)
- In Kiel gibt es 268 Stolpersteine zur Erinnerung an Opfer des Nationalsozialismus, siehe Liste der Stolpersteine in Kiel.
-
Bronzeplastik Kilia, Stadtgöttin, (E. Lürssen, 1889)
-
Reiterdenkmal für Wilhelm I. im Schlossgarten (Adolf Brütt, Enthüllung 1896)
-
Bismarck-Denkmal im Hiroshima-Park (Harro, Magnussen, 1897)
-
Bronzeplastik Schwertträger auf dem Rathausplatz, (Adolf Brütt, Enthüllung 1912)
-
Bronzeplastik Geistkämpfer an der Nikolaikirche,
(Ernst Barlach, 1928) -
Gefallenen-Ehrenmal der CAU am Schloßgarten (Gustav August Munzer)
-
Relief im Kieler Rathaus (Alwin Blaue und Fritz During, 1957)
-
Statue des Pferdes Meteor vor der Staatskanzlei (Hans Kock, 1957)
-
Denkmal Weftarbeiter im Prinzengarten (Walter Rössler, 1959)
-
Teil der Berliner Mauer vor dem Landeshaus (1961)
-
Skulptur Fünf Erdteile (Bernhard Heiliger, 1961)
-
Skulptur Der Segler (Karlheinz Goedtke, 1962)
-
Skulptur Hafen 77 (Felix Fehlmann, 1977)
-
Asmus-Bremer-Plastik (Frauke Wehberg, 1986) auf dem gleichnamigen Platz
-
Zeitungsjunge der Kieler Nachrichten (Frauke Wehberg, 1982)
-
Mahnmal für die zerstörte Synagoge Goethestraße (Doris Waschk-Balz, 1989)
-
Edelstahlskulptur Seewind, Kaistraße am Neuen Rathaus (Denninghoff und Matschinsky, 1989)
-
Adam und Eva am Germaniahafen (Bjørn Nørgaard, 1989)
-
Skulptur Guter Hausgeist am Opernhaus (Tauno Kangro, 2002)
-
Bronze Graf Adolf IV. von Schauenburg vor dem Kieler Kloster (Karl-Henning Seemann, 2005)
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Handball
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Kiel ist eine Hochburg des Profi-Handballs. Bekanntestes sportliches Aushängeschild der Stadt ist der deutsche Rekordmeister THW Kiel, der eine Reihe von nationalen und internationalen Meistertiteln vorweisen kann: Bis 2023 hatte man 23 deutsche Meistertitel, zwölf Pokalsiege und vier Siege in der EHF Champions League errungen.
Die Heimspielstätte des THW Kiels ist seit Jahrzehnten die Wunderino Arena (ehemals Ostseehalle), eine der größten Veranstaltungshallen Deutschlands.

Fußball
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Der bekannteste und erfolgreichste Kieler Fußballverein ist Holstein Kiel. Der Traditionsverein, der 1912 als erster norddeutscher Verein die deutsche Fußballmeisterschaft gewann, trägt seit 1911 seine Begegnungen im derzeit 15.034 Zuschauer fassenden Holstein-Stadion aus. Die Spielstätte gehört zu den ältesten und traditionsreichsten Spielstätten in Deutschland. Der Verein, der im Volksmund auch die Störche genannt wird, stieg zur Saison 2024/25 erstmals in die Fußball-Bundesliga auf. Die größten Erfolge in der Vereinsgeschichte sind der Gewinn der deutschen Meisterschaft 1912, das Erreichen zweier deutscher Vizemeisterschaften 1910 und 1930 sowie der Einzug in das Halbfinale des DFB-Pokals 1941 und 2021. Auf regionaler norddeutscher Ebene errang der Verein über dreißig Titel. Für den DFB-Pokal qualifizierte sich der Verein über dreißigmal und erreichte dabei sechsmal das Achtelfinale, zweimal das Viertelfinale und zweimal das Halbfinale.
Weitere Kieler Fußballvereine, die ab der Saison 1947/48 mindestens viertklassig oder höher gespielt haben, sind in alphabetischer Reihenfolge:
FC Kilia Kiel, NDTSV Holsatia Kiel, Polizei SV Kiel, SC Comet Kiel, SV Ellerbek, SV Friedrichsort, TSV Schilksee, TuS Gaarden/FSV Borussia Kiel Gaarden, TuS Holtenau, TuS Schwarz-Weiß Elmschenhagen, Union-Teutonia Kiel, Wiker SV und VfB Kiel.
Wassersport
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Kiel ist ein wichtiger Schauplatz für den Segelsport. In Kiel fanden 1936 und 1972 die Segelwettbewerbe der Olympischen Sommerspiele statt. Eine erneute Bewerbung für die Segelwettbewerbe der Olympischen Sommerspiele im Jahr 2024 scheiterte aufgrund eines Referendums in Hamburg. In Kiel stimmten im Gegensatz zu Hamburg 65,6 % der Abstimmenden für eine Bewerbung.[122] Das Olympiazentrum Schilksee von 1972 in Kiel-Schilksee ist seither ein wichtiger Hafen für Segelwettbewerbe. Der alte Olympiahafen von 1936 ist an der Westseite der Kieler Innenförde an der Kiellinie (vormals Hindenburgufer) gelegen und gehört zum Ortsteil Düsternbrook. Die Kieler Woche ist die größte Segelsportveranstaltung der Welt, noch vor der Travemünder Woche, der Hanse Sail und den Segelwettbewerben der Olympischen Spiele. An ihr nehmen jährlich viele Segler mit Tausenden von Booten (fast) aller Klassen aus allen Kontinenten in Kiel-Schilksee teil. Während der restlichen Saison findet darüber hinaus eine Vielzahl weiterer Regatten statt. Träger dieser Aktivitäten sind vor allem mehrere Segelklubs, die ihren Sitz rund um die Kieler Förde haben, mit dem Kieler Yacht-Club (KYC, ehemals: „Kaiserlicher Yacht Club“) als dem größten und sportlich aktivsten Verein. Im Jahr 2002 war Kiel der Zielhafen des Volvo Ocean Race. Weitere Regattaveranstaltungen sind zum Beispiel das Inshore Race Weekend des Akademischen Seglervereins.
Neben dem Segeln dominiert in Kiel der Rudersport. Der Erste Kieler Ruder-Club von 1862 e. V. stellt den ältesten Ruderverein im Kieler Raum und den drittältesten Ruderverein der Bundesrepublik dar. Seine rund 400 (Stand 31. Dezember 2017) Mitglieder verbuchten viele Weltmeisterschaften und deutsche Meisterschaften für sich, insgesamt verzeichneten die Mitglieder des Clubs im Laufe der 150-jährigen Geschichte etwa 5300 (Stand 31. Dezember 2017) Regattasiege. Neben dem Ersten Kieler Ruder-Club gibt es in Kiel die Rudergesellschaft Germania Kiel, den Kieler Kanuklub (KKK),[123] die Ruderriege der ATV Ditmarsia, den Akademischen Ruderverein, die Rudervereinigung der CAU und außerdem viele Schülerruderriegen.
American Football
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kiel Baltic Hurricanes sind der erfolgreichste American-Football-Verein in Schleswig-Holstein und spielen in der German Football League. 2010 wurden sie Deutscher Meister, nachdem sie in den Jahren 2008 und 2009 bereits die Vizemeisterschaft erringen konnten.
Rugby
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Herren-Mannschaft der FT Adler Kiel spielt seit der Saison 2015/2016 in der 2. Rugby-Bundesliga. In der Gruppe Nord ist sie derzeit Vize-Meister.
Softball
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Damenmannschaft der Kiel Seahawks spielten 2008[124] und wieder seit 2012 in der Softball-Bundesliga.[125]
Volleyball/Beachvolleyball
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Volleyball-Männer des Kieler TV spielen in der 2. Bundesliga Nord. Kiel war darüber hinaus bis 2016 Bundesstützpunkt im Beachvolleyball.
Weitere Sportarten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tischtennis: Der Kieler TTK Grün-Weiß gehörte lange Zeit zur deutschen Spitze im Tischtennis und ist der älteste Tischtennisverein in Deutschland.
- Kegeln: Die SG ETV/Phönix Kiel wurde von 2009 bis 2022 elfmal Deutscher Meister im Sportkegeln.
- Poolbillard: Die Kieler Billard Union wurde 1997 und 1998 Deutscher Poolbillardmeister.
- Schach: Die SG Turm Kiel stieg 2018 in die 1. Bundesliga auf. Durch eine Vereinsverschmelzung ging der Startplatz 2021 auf den SK Doppelbauer Kiel über. Die Kieler Schachgesellschaft 1884 gehörte in den Saisons 1974/75 und 1979/80 der 1. Liga an. Der SC Meerbauer Kiel und der SK Doppelbauer Kiel gehörten jeweils für vier Jahre zu den Mitgliedern der Frauenbundesliga.
- Tanzsport und Rollstuhltanz: Tanzen in Kiel, seit 2010 beim PTSK e. V., hat seit Mai 2014 auch eine Gruppe für Rollstuhltanz.[126] Die Lateinformation des Tanzsportvereins 1. Latin Team Kiel tanzt seit der Saison 2021/22 in der 1. Bundesliga Latein.
- Schwimmen: Im Schwimmen gibt es in Kiel mehrere Vereine im Leistungssportbereich. Mehrfach war Kiel bereits in der zweiten Bundesliga (bei den Deutschen-Mannschaftsmeisterschaften) vertreten,[127] beispielsweise 2014 und 2019.[128] 2020 waren sogar die zwei größten Schwimmvereine Kiels, der SV Wiking Kiel und die SV Neptun Kiel (Schwimmabteilung im Kieler TV), dabei.[129]
- Seit 1988 wird der Halbmarathon Kiellauf ausgetragen.
- Vom 14. bis 18. Mai 2018 war Kiel Austragungsort der Special Olympics National Games.[130]
- In Kiel entsteht das deutschlandweit erste Landeszentrum für E-Sport.[131][132] Aufgrund der langen Umsetzungsphase und anderweitiger Probleme geriet dieses in der Vergangenheit in Kritik.[133]
Special Olympics
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2021 bewarb sich die Stadt als Beherbergungsstadt für die Gestaltung eines viertägigen Programms für eine internationale Delegation der Special Olympics World Summer Games 2023 in Berlin. 2022 wurde sie als Gastgeberin für Special Olympics Bulgarien ausgewählt.[134] Damit wurde sie Teil des größten kommunalen Inklusionsprojekts in der Geschichte der Bundesrepublik mit mehr als 200 Beherbergungsstädten.[134]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Siehe auch: Personen aus Kiel (Kategorie), Bekannte Gelehrte an der Kieler Universität und Liste der Ehrenbürger von Kiel
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lexika
- Doris Tillmann, Johannes Rosenplänter (Hrsg.): Kiel Lexikon. Wachholtz, Neumünster 2010, ISBN 978-3-529-02556-3.
- Hans-G. Hilscher, Dietrich Bleihöfer: Kieler Straßenlexikon. Fortgeführt seit 2005 durch das Amt für Bauordnung, Vermessung und Geoinformation der Landeshauptstadt Kiel, Stand: Januar 2021 (Suchbegriff hier eingeben: kiel.de).
Stadtführer
- Karl Baedeker, Otto Brandt: Baedekers Kiel. 5. Auflage. Ostfildern-Kemnat/München 1990.
- Sarah Nadine Habeck, Jacqueline Melzer, Anne Reddehase, Imke Schröder: Endlich Kiel! Dein Stadtführer. rap Verlag, Freiburg i. Br. 2012, ISBN 978-3-942733-05-2.
- Burkhard Hackländer: Kiel. Reisehandbuch, 4. überarb. Auflage. Conrad-Stein-Verlag, Welver 2010, ISBN 978-3-86686-960-8.
Historische Darstellungen
- Thomas Hill: Hansestadt Kiel. Wachholtz, Kiel/Hamburg 2019, ISBN 978-3-529-05040-4.
- Jürgen Jensen, Peter Wulf (Hrsg.): Geschichte der Stadt Kiel. Kiel, 1242–1992, 750 Jahre Stadt. Wachholtz, Neumünster 1991, ISBN 3-529-02718-9.
- Werner Paravicini (Hrsg.), Uwe Albrecht, Annette Henning: Begegnungen mit Kiel. Gabe der Christian-Albrechts-Universität zur 750-Jahr-Feier der Stadt. Wachholtz, Neumünster 1992, ISBN 3-529-02722-7.
- Annerose Sieck: Kiel. Eine kleine Stadtgeschichte. Sutton, Erfurt 2006, ISBN 3-86680-052-5.
- Doris Tillmann; Johannes Rosenplänter: Luftkrieg und „Heimatfront“. Kriegserleben in der NS-Gesellschaft in Kiel 1929–1945. Solivagus-Verlag, Kiel 2020, ISBN 978-3-947064-09-0.
- C.Mehlert, P.Nissen (Hrsg.): Ut der stat tom Kyle .Geschichten und Sagen aus Kiels Vergangenheit für jung und alt . (Neudruck). Klaus Becker Verlag, Potsdam 2022, ISBN 978-3-88372-373-0.
Historische Stadtbilder
- Jürgen Jensen: Kiel im Zeitalter der Weltkriege. Fotografierte Stadtgeschichte von 1914 bis 1955. Husum-Verlag, Husum 2017, ISBN 978-3-89876-874-0.
- Jürgen Jensen: Historischer Stadtbildatlas Kiel. Eine Dokumentation zu den Anfängen der Ortsbild- und Denkmalpflege um 1900. Wachholtz, Neumünster 1986, ISBN 3-529-02678-6.
- Jürgen Jensen: Kieler Bilderschatz – Wirklichkeit und Wahrnehmung der Stadt auf alten Photographien. Boyens Buchverlag, Heide 2012, ISBN 978-3-8042-1358-6.
- Jürgen Jensen: Kriegsschauplatz Kiel – Luftbilder der Stadtzerstörung 1944/45. 2., erweiterte Auflage. Wachholtz, Neumünster 1997, ISBN 3-529-02697-2.
- Hedwig Sievert: Kiel einst und jetzt – Die Altstadt. 2. Auflage. Verlag Walter G. Mühlau, Kiel 1963.
- Doris Tillmann; Johannes Rosenplänter: Luftkrieg und „Heimatfront“. Kriegserleben in der NS-Gesellschaft in Kiel 1929–1945. Solivagus-Verlag, Kiel 2020, ISBN 978-3-947064-09-0.
Wiederaufbau nach 1945
- Arbeitskreis Demokratische Geschichte (Hrsg.): Wir sind das Bauvolk. Kiel 1945 bis 1950. Neuer Malik, Kiel 1985, ISBN 3-89029-950-4.
- Jürgen Jensen: Kiel im Wirtschaftswunder auf Pressefotos von Friedrich Magnussen. Aufbruch – Glanz – Krise. Mit einem Beitrag von Karl Rickers. (= Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Sonderveröffentlichung Band 20). Wachholtz Verlag, Neumünster 1987, ISBN 3-529-02689-1.
- Doris Tillmann, Johannes Rosenplänter (Hrsg.): Kiel Lexikon. Wachholtz, Neumünster 2010, ISBN 978-3-529-02556-3, Lemma Wiederaufbau, S. 409–412.
Spezialthemen
- Uwe Albrecht, Anke Feiler: Stadtarchäologie in Kiel. Ausgrabungen nach 1945 in Wort und Bild, Neumünster 1996.
- Annegret Bergmann (Hrsg.): Geht nicht gibt’s nicht … 24 Portraits herausragender Frauen aus der Kieler Stadtgeschichte. Kiel 2007, OCLC 255464970.
- Heinrich Detering: Andersen und andere. Kleine dänisch-deutsche Kulturgeschichte Kiels. Boyens, Heide 2005, ISBN 3-8042-1159-3.
- Timo Erlenbusch: Kiels Städtepartnerschaften. Die kommunale Außenpolitik der Stadt Kiel von der frühen Nachkriegszeit bis ans Ende der Neunzigerjahre. Wachholtz, Kiel 2022, ISBN 978-3-529-05079-4.
- Rudolf Jaworski, Witold Molik (Hrsg.): Denkmäler in Kiel und Posen: Parallelen und Kontraste. Ludwig, Kiel 2002, ISBN 3-933598-41-9 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Fritz Jürgens u. a. (Hrsg.): Mehr als nur Sailing City! Kiel im Spiegel archäologischer Quellen. Ludwig, Kiel 2022, ISBN 978-3-86935-435-4.
- Dieter-J. Mehlhorn: Architekturführer Kiel. Dietrich-Reimer-Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-496-01165-3.
- Christoph Laucht (Hrsg.): Kiel – Coventry. Beginn einer Freundschaft. Provost Howards Besuch in Kiel 1947. (= Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Band 102). Aus dem Englischen übersetzt von Christoph Laucht. Zweisprachig in Deutsch und Englisch. Verlag Ludwig, Kiel 2025, ISBN 978-3-86935-485-9.
- Dieter-J. Mehlhorn, BDA Bund Deutscher Architektinnen und Architekten (Hrsg.): Kiel Architektur 1990–2020+. Ludwig, Kiel, ISBN 978-3-86935-407-1.
- Jens Rönnau: Open-Air-Galerie Kiel: Kunst und Denkmäler. Wachholtz, Neumünster 2011, ISBN 978-3-529-05433-4.
- Reinhard Stewig (Hrsg.): Stadtteiluntersuchungen in Kiel. Baugeschichte, Sozialstrukturen, Lebensqualität, Heimatgefühl. (= Kieler geographische Schriften, Band 87). Geographisches Institut der Universität Kiel, Kiel 1993, ISBN 3-923887-29-9.
Bildbände
- Jan Köhler-Kaeß (Fotos), Boris Geißler: Kiels schönste Seiten • Kiel’s Most Beautiful Sides. Medien-Verlag Schubert, Hamburg 2009, ISBN 978-3-937843-06-3.
- Peter Cornelius (Fotos), Jan S. Kunstreich: Farbenfrohes Kiel. Walter G. Mühlau Verlag, Kiel 1962.
- Tom Körber: kiel. landeshauptstadt an der förde / capital at the Fjord: panorama-photographien. Körber Photographie & Verlag, Kiel 2009, ISBN 978-3-00-028534-9.
- Marco Knopp: Hundertsechs Meter Kiel: Ein unterhaltsamer Bildband mit besonderen Geschichten über 17 Orte in Kiel. Kronshagener Agentur & Haase Verlag, Kiel 2014, ISBN 978-3-9816327-5-0.
- Katrin Kroll: Kieler Woche. Wachholtz, Neumünster 2007, ISBN 978-3-529-02555-6.
- Peter Schuster: Kiel und die Kieler Förde – Deutschlands schönste Seestadt. 2. Auflage. Boyens Buchverlag, Heide 2012, ISBN 978-3-8042-1258-9.
Luftaufnahmen
- Jürgen Jensen: Kriegsschauplatz Kiel – Luftbilder der Stadtzerstörung 1944/45. 2., erweiterte Auflage. Wachholtz, Neumünster 1997, ISBN 3-529-02697-2.
- Jan Köhler-Kaeß: Kiel von oben – Bilder von der Landeshauptstadt aus der Vogelperspektive. Conrad Stein Verlag, Welver 1998, ISBN 3-89392-263-6.
Weblinks
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- Weitere Websites
- Stadtwiki Kiel
- Kieler Stadtentwicklung – Graphische Morphologie seit den Anfängen mit vielen Detail-Karten
- Linkkatalog zum Thema Kiel bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- Literatur zu Kiel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Stadtansichten von Kiel im 16. u. 17. Jhd. (PDF) Franz Obermeier, abgerufen am 7. Mai 2011.
- kieler-rundschau.de – Online-Archiv historischer Bilder aus Kiel
- Fotoarchiv Online mit mehr als 15.000 historischen Fotos aus Beständen des Kieler Stadtarchivs
- Kiel auf stadtpanoramen.de (gegenwärtige Aufnahmen)
- KUNST@SH: Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Kiel
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2024 (XLSX-Datei); (Hilfe dazu).
- ↑ a b OB-Wahl 2014. Gesamtergebnis ( vom 23. März 2014 im Internet Archive) Website der Stadt Kiel, abgerufen am 23. März 2014.
- ↑ Urbane Agglomerationen (Deutschland): & Urbane Agglomerationen – Einwohnerzahlen, Grafiken und Karte. Abgerufen am 21. August 2020.
- ↑ Siehe Zeitreihe der Niederschlagssummen in Deutschland seit 1881
- ↑ Hitzerekord in Schleswig-Holstein gebrochen – und auch in Kiel gibt es einen Temperatur-Rekord. Abgerufen am 21. Juli 2022.
- ↑ a b 5 schwerste Sturmfluten seit 1955 laut Helmholtz-Zentrum Hereon
- ↑ Niedrigwasser in der Ostsee: Viele Boote lagen auf Grund Stand: 23.11.2023 21:55 Uhr
- ↑ WSV, Pegel Holtenau Kennzeichnende Wasserstände
- ↑ Schwankungen des Wasserspiegels der Kieler Förde – Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der hohen philosophischen Fakultät der Königlichen Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, vorgelegt von Karl Meier 1913 PDF
- ↑ a b MUSTOK Uni Siegen
- ↑ a b bsh.de Bericht 39 Sturmfluten in der südlichen Ostsee (westlicher und mittlerer Teil) (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2022. Suche in Webarchiven)
- ↑ a b c d LKN.SH
- ↑ Stadtarchiv Kiel kiel.de
- ↑ BSH zum Hochwasser am 2. Januar 2019
- ↑ BSH zur Sturmflut 4./5.1.2017
- ↑ Auswertung der statistischen Monatsberichte des BSH
- ↑ BSH
- ↑ BSH
- ↑ BSH
- ↑ BSH
- ↑ BSH 14. Oktober 2009
- ↑ bsh.de Übersicht
- ↑ a b c BSH
- ↑ BSH
- ↑ BSH
- ↑ BSH
- ↑ BSH
- ↑ a b Die Küste, Band 66 Ostsee, 2003, Seite 106–261, PDF
- ↑ Schriften des Naturwissenschaftlichen Vereins für Schleswig-Holstein, Band 28, Heft 1, Extrem-Wasserstände an der deutschen Beltseeküste im Zeitraum 1901–1954, Kannenberg, 1956, PDF
- ↑ WSV, Pegel Holtenau, historische Daten PDF (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2022. Suche in Webarchiven)
- ↑ WSV, historische Wasserstände (PDF ( vom 17. September 2018 im Internet Archive)).
- ↑ Kiel. Meteoritical Bulletin, abgerufen am 13. Juni 2020.
- ↑ W. Schreyer, E. Hellner: Ein Meteoritenfall in Kiel. In: Zeitschrift für Astrophysik. Nr. 58, 1964, S. 161–164.
- ↑ Nudansk Ordbog, 13. Ausgabe, Politikens Forlag, Kopenhagen 1986.
- ↑ Beide Erklärungen nach Deutsches Ortsnamenbuch. Hrsg. von Manfred Niemeyer. De Gruyter, Berlin/Boston 2012, S. 312 f.
- ↑ Lateinische Stadtnamen ( vom 14. Juli 2012 im Webarchiv archive.today) (Lexicum nominum geographicorum latinorum).
- ↑ Kurze Geschichte der Stadt Kiel. I: 1242–1867. ingowelt.de, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 26. Juni 2012; abgerufen am 8. Oktober 2012.
- ↑ Liste der Namen der Opfer der Hexenverfolgung Kiel mit Quellen
- ↑ Schicksale der Opfer der Hexenprozesse Kiel
- ↑ Dietrich Hauschildt: Vom Judenboykott zum Judenmord. In: Erich Hoffmann, Peter Wulf (Hrsg.): Wir bauen das Reich. Aufstieg und erste Herrschaftsjahre des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein. Neumünster 1983, S. 345ff.
- ↑ Uwe Danker, Astrid Schwabe: Schleswig-Holstein und der Nationalsozialismus. Neumünster 2005, ISBN 3-529-02810-X, S. 104.
- ↑ Dietrich Hauschildt: Vom Judenboykott zum Judenmord. Neumünster 1983, S. 358f.
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- ↑ Dabei spielten drei Männer eine hervorgehobene Rolle: der SPD-Oberbürgermeister Andreas Gayk und die beiden evangelischen Pröpste Johannes Lorentzen und Hans Asmussen. Sie wurden unterstützt von Spendern aus USA, Kanada, der Schweiz, aus Schweden und anderen Ländern. Besonders das mennonitische Hilfswerk Mennonite Central Committee unter Cornelius J. Dyck tat sich mit umfangreichen Hilfslieferungen in den ersten Nachkriegsjahren hervor. Vgl. dazu: Johannes Rempel: Mit Gott über die Mauer springen. Vom mennonitischen Bauernjungen am Ural zum Kieler Pastor. (Postum) herausgegeben von Hans-Joachim Ramm, Husum: Matthiesen 2013, bes. S. 420 ff.
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- ↑ https://www.kiel.de/de/kiel_zukunft/statistik_kieler_zahlen/_statistische_kurzinformationen/2025/Kurzinfo_Nr._526_-_Die_Kieler_Bevoelkerung_am_31._Dezember_2024.pdf
- ↑ Stadt Kiel Religion ( vom 25. Mai 2020 im Internet Archive), Zensus 2011
- ↑ Großstädte: Kirchenmitglieder Ende 2023, Tabelle 1, Auswertungen von Carsten Frerk und Eberhard Funk FOWID, abgerufen am 30. Juli 2024.
- ↑ Open Data Kiel Bevölkerung Einwohner, abgerufen am 12. September 2022
- ↑ Kieler Zahlen 2023 Seite 42, abgerufen am 2. Mai 2025
- ↑ Kartenseite: Muslime in den Grossstaedten beim Zensus 2011. April 2020, abgerufen am 9. Dezember 2021.
- ↑ Website der Pfarrei Franz von Assisi: Katholisch-in-Kiel.de. Abgerufen am 12. Februar 2021.
- ↑ Russisch-orthodoxe Gemeinde Kiel
- ↑ Stand: 31. Dezember 2008 Statistischer Bericht Kieler Stadtteile ( vom 19. Dezember 2010 im Internet Archive)
- ↑ Zahl der Moscheen steigt rasant
- ↑ a b Wahlen und Abstimmungen in der Landeshauptstadt Kiel. Abgerufen am 11. Juni 2023.
- ↑ Direktwahltermine in Schleswig-Holstein abgerufen am 6. März 2025
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- ↑ Deutscher Bundestag (Hrsg.): Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Torsten Herbst, Frank Sitta, Dr. Christian Jung, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP – Drucksache 19/19475 – Verlässlichkeit des Schienenverkehrs an Knotenbahnhöfen. Band 19, Nr. 20455, 29. Juni 2020, ISSN 0722-8333, S. 9 (BT-Drs. 19/20455).
- ↑ Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein GmbH (NAH-SH GmbH): Landesweiter Nahverkehrsplan bis 2027. Hrsg.: Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus. 30. November 2021, S. 63–64 (nah.sh [PDF; 4,1 MB; abgerufen am 4. Februar 2023]).
- ↑ Pressemitteilung der Seehafen Kiel GmbH & Co KG ( vom 19. Juli 2011 im Internet Archive) vom 15. Januar 2008
- ↑ Frank Binder: Passagierrekord im Kieler Hafen · Immer größere Luxusliner · Die Gesamttonnage stieg erstmals auf zehn Millionen BRZ. In: Täglicher Hafenbericht, 23. Oktober 2017, S. 4
- ↑ Eckhard-Herbert Arndt: Kiel rechnet mit sieben Millionen Tonnen · Neugeschäft mit SCA und Iggesund wird 2017 zur vollen Entfaltung kommen · Kräftiger Zuwachs auch bei Passagieren. In: Täglicher Hafenbericht, 18. Januar 2017, S. 1+3
- ↑ Kiel schließt Kreuzfahrtsaison mit Passagierrekord ab. In: Schiff & Hafen, Heft 12/2015, S. 54
- ↑ Eckhard-Herbert Arndt, Frank Binder: Kiels neue Cruise-Dimension · Mittwoch geht neues Terminalgebäude in Betrieb. In: Täglicher Hafenbericht, 2. März 2019, S. 2
- ↑ Michael Meyer: 4.000 Kreuzfahrt-Anläufe in Kiel. 30. Juni 2025, abgerufen am 30. Juni 2025.
- ↑ Vgl. auch „Kombizug Triest-Kiel offiziell gestartet“ in DVZ vom 22. Februar 2017; Frank Behling „DFDS kauft türkische Reederei“ in Kieler Nachrichten vom 12. April 2018; Frank Behling „Hafenzug Kiel-Triest · Von der Förde ans Mittelmeer“ in Kieler Nachrichten vom 25. Januar 2017
- ↑ Homepage Ernst-Busch-Chor Kiel.
- ↑ Doris Tillmann, Johannes Rosenplänter (Hrsg.): Kiel Lexikon. Wachholtz, Neumünster 2010, Lemma Wiederaufbau, S. 409–412.
- ↑ nach Daten der Gesellschaft für Leprakunde befand sich bei der Kapelle seit 1271 ein Siechenhaus für Leprakranke, siehe Mittelalterliche Leprosorien in Schleswig-Holstein und Hamburg ( vom 10. Dezember 2014 im Internet Archive)
- ↑ Umbenennungen der Marine in Kiel
- ↑ Bürgerentscheid zur Olympiabewerbung 2024 ( vom 25. Dezember 2015 im Internet Archive) Abgerufen am 9. Dezember 2015.
- ↑ Kieler Kanuklub. Abgerufen am 20. August 2018.
- ↑ Deutscher Baseball & Softball Verband: Statistiken Bundesliga Softball Nord 2008, abgerufen am 15. August 2012.
- ↑ Tabelle Bundesliga Nord. In Softball-Deutschland.de, abgerufen am 15. August 2012.
- ↑ Tanzen in Kiel ( vom 27. August 2014 im Internet Archive), abgerufen am 26. August 2014.
- ↑ Wettkampfsport. In: Webseite der SV Neptun Kiel im Kieler TV. SV Neptun Kiel, abgerufen am 29. November 2020.
- ↑ Protokoll der 2. Bundesliga Nord 2019. (PDF) In: Archiv des Deutschen Schwimm-Verbandes. Deutscher Schwimm-Verband e. V., 2. Februar 2019, abgerufen am 29. November 2020.
- ↑ Protokoll der 2. Bundesliga Nord 2020. (PDF) In: Archiv des Deutschen Schwimm-Verbandes. Deutscher Schwimm-Verband e. V., 2. Februar 2020, abgerufen am 29. November 2020.
- ↑ Special Olympics Kiel 2018. Abgerufen am 4. Mai 2018.
- ↑ LEZ.SH. Abgerufen am 8. Dezember 2019.
- ↑ Gameswirtschaft: Schleswig-Holstein: Kiel baut Landeszentrum für eSport (Update). In: GamesWirtschaft.de. 6. Dezember 2019, abgerufen am 1. Januar 2020.
- ↑ Timo Schöber über das LEZ SH: Stand und Eindrücke. 20. Juni 2020, abgerufen am 12. März 2023 (deutsch).
- ↑ a b Host Town Program. Abgerufen am 21. März 2023.