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„U-Bahn“ – Versionsunterschied

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[[Datei:U9 im U-Bahnhof Zoologischer Garten.jpg|mini|[[U-Bahn Berlin]]:<br />Ältestes und größtes Netz im deutschsprachigen Raum]]
[[Bild:U-bahn-wien.jpg|thumb|U-Bahnschild in Wien]]
[[Datei:London Underground S7 Stock 21329 on District Line, Earl's Court (18280510331).jpg|mini|[[London Underground]]:<br />Ältestes Netz der Welt sowie größtes Netz Westeuropas]]
[[Datei:FS009 leaving Suzhuang (20230509162141).jpg|mini|[[U-Bahn Peking]]:<br />Netz mit der größten Streckenlänge weltweit]]
Die '''U-Bahn''', auch '''Untergrundbahn''' oder '''Metro''' genannt, ist ein zu den [[Bahn (Verkehr)|Bahnen]] gehöriges öffentliches Nahverkehrsmittel ([[ÖPNV]], [[Stadtverkehr]]) ähnlich der [[S-Bahn|S-]], der [[Straßenbahn|Straßen-]] oder der [[Stadtbahn]] (zusammengefasst als [[Schienenpersonennahverkehr]]). Auch wenn das ''U'' eigentlich eine Abkürzung für ''Untergrund'' ist, verkehren viele U-Bahnen auch oberirdisch; aus diesem Grund wird das ''U'' in Deutschland mitunter auch als ''unabhängig'' interpretiert, handelt es sich doch um Schienenverkehrssysteme, die als eigenständige Systeme kreuzungsfrei und unabhängig von anderen städtischen Verkehrssystemen konzipiert sind.
[[Datei:MTA NYC Subway F-express train at Fourth Ave.jpg|mini|[[New York City Subway]]:<br />Netz mit den meisten drei- und viergleisigen Abschnitten weltweit sowie größtes Netz in [[Amerika]]]]
[[Datei:Tokyo-Metro Series15000-15013.jpg|mini|[[U-Bahn Tokio]]:<br />Netz mit den meisten Fahrgästen weltweit sowie ältestes Netz Asiens]]
== Bezeichnungen ==
Eine '''U-Bahn''' oder '''Metro''' (Kurzform für '''Untergrundbahn''' oder '''Unabhängige Bahn''' bzw. abgeleitet von [[Englische Sprache|en.]] '''Metropolitan''' und [[Französische Sprache|fr.]] '''Métropolitain''') ist ein vom übrigen Verkehr vollständig unabhängiges, häufig im [[Tunnel]] geführtes Schienenverkehrsmittel des [[Öffentlicher Personennahverkehr|öffentlichen Personennahverkehrs]], das vorrangig im [[Stadtverkehr|städtischen Raum]] eingesetzt wird. Der Begriff wird gleichermaßen für das Gesamtsystem, seine [[Eisenbahnstrecke|Strecken]] und [[Verkehrslinie|Linien]] und umgangssprachlich auch für die einzelnen [[Schienenfahrzeug|Fahrzeuge]] (U-Bahn-[[Triebwagen]], U-Bahn-[[Zug (Schienenverkehr)|Zug]]) verwendet.
Der international gebräuchlichste Begriff ist ''Metro''. Dieser dürfte auf die englischen Begriffe ''Metropolitan Railway'' in [[London]] (heute ''[[Metropolitan Line]]'') sowie den ''Chemin de fer métropolitain'', kurz ''[[U-Bahn Paris|Métro]]'', in [[Paris]] zurückgehen. Weiter sind auch ''Underground'' (London) und ''Subway'' ([[New York]]) gebräuchlich, im skandinavischen Raum auch ''T-Bana'' (''[[Tunnelbana]]''). Die U-Bahnen in [[Manila]], [[Singapur]] und [[Taipeh]] tragen die Bezeichnung [[MRT]] für englisch Mass Rapid Transit, während in [[Hong Kong]] die Abkürzung MTR für [[Mass Transit Railway]] verwendet wird. In [[Buenos Aires]] schließlich heißen die U-Bahnen ''Subte'' (von ''Subterráneo'').

Während der Name ''Untergrundbahn'' zunächst auf eine unterirdische Trassierung hinweist, verfügen zahlreiche Netze auch über Streckenabschnitte an der Oberfläche, im [[Einschnitt (Verkehrsweg)|Einschnitt]], auf [[Bahndamm|Bahndämmen]] oder auf [[Viadukt]]en. Vor diesem Hintergrund wird das ''U'' teilweise auch in der Bedeutung ''unabhängig'' verwendet.

[[Geschichte der U-Bahn#Untergrundbahnen für den Güterverkehr|Untergrundbahnen für den Güterverkehr]] wie sogenannte ''Post-U-Bahnen'' sowie [[Grubenbahn]]en und [[Kasemattenbahn]]en weisen Gemeinsamkeiten mit U-Bahnen auf, dienen anders als diese jedoch nicht primär der [[Personenbeförderung]].

== Definition ==
=== Technische Definition ===
==== Internationaler Verband für öffentliches Verkehrswesen ====
Der [[Internationaler Verband für öffentliches Verkehrswesen|Internationale Verband für öffentliches Verkehrswesen]] (UITP) definiert den Begriff ''Metro'' als Schienenverkehrssystem für den städtischen Raum mit hoher Beförderungskapazität, das unabhängig von anderen Verkehrsmitteln trassiert ist.<ref name="UITPBrief2021">{{Internetquelle |url=https://cms.uitp.org/wp/wp-content/uploads/2022/05/Statistics-Brief-Metro-Figures-2021-web.pdf |titel=Statistics Brief: World Metro Figures 2021. |hrsg=Internationaler Verband für öffentliches Verkehrswesen |datum=2022-05 |format=PDF |sprache=en |abruf=2023-11-09}}</ref>

Der Begriff ''Schienenverkehrssystem'' (in der englischsprachigen Quelle: ''rail system'') wird dabei weit gefasst und bezieht sich insgesamt auf Systeme mit baulich fixierter Spurbindung der Fahrzeuge und umfasst neben Bahnen, die mit [[Eisenbahnrad|Stahlrädern]] auf zwei [[Schiene (Schienenverkehr)|Stahlschienen]] fahren, auch [[Métro sur pneumatiques|Bahnen auf Gummireifen]], [[Einschienenbahn]]en und [[Magnetschwebebahn]]en, soweit sie die weiteren genannten Kriterien erfüllen (siehe auch [[#Traktionssysteme|hier]]). [[Hochbahn]]en, das heißt in Hochlage auf [[Viadukt]]en geführte Bahnen, sind im Sinne des UITP ebenfalls Metros bzw. stellen eine Variante der Trassenführung von U-Bahnen dar (siehe auch [[#Streckenführung|hier]]). Ausdrücklich nicht zu Metros gezählt werden hingegen [[Hängebahn]]en. Das Kriterium der hohen Beförderungskapazität ist nicht präzise definiert, die UITP nennt als Bedingung lediglich den Einsatz von mindestens zweiteiligen Fahrzeugen mit einer Beförderungskapazität von mindestens 100 Fahrgästen.

Der Verband grenzt hiervon Bahnen ab, die vorrangig der Verbindung von Stadt und Region dienen,<ref name="UITPBrief2018">{{Internetquelle |url=https://cms.uitp.org/wp/wp-content/uploads/2020/06/Commuter-railway-Teaser.pdf |titel=Report: Commuter Railway Landscape |hrsg=Internationaler Verband für öffentliches Verkehrswesen |datum=2018-09 |format=PDF |sprache=en |abruf=2023-11-09 |kommentar=Auszug}}</ref> sowie [[Straßenbahn|Straßen-]] und [[Stadtbahn]]en, die mindestens teilweise [[Auf Sicht fahren|auf Sicht]] betrieben werden und auf Trassen verkehren, die mindestens teilweise auch von anderen Verkehrsmitteln genutzt werden.<ref name="UITPBrief2019">{{Internetquelle |url=https://cms.uitp.org/wp/wp-content/uploads/2020/09/Statistics-Brief-World-LRT_web.pdf |titel=Statistics Brief: The Global Tram and Light Rail Landscape. |hrsg=Internationaler Verband für öffentliches Verkehrswesen |datum=2019-10 |format=PDF |sprache=en |abruf=2023-11-09}}</ref> Ebenfalls nicht eingeschlossen sind [[Peoplemover]], da diese keine für den Stadtverkehr relevanten Relationen bedienen und/oder eine zu geringe Beförderungskapazität haben.

; Grenzfälle
Verschiedene Systeme verfügen über nicht vollständig kreuzungsfrei trassierte Strecken, die damit im Sinne der UITP-Definition eigentlich keinen Teil des U-Bahn-Netzes bilden. Hierzu gehören beispielsweise die Außenstrecken der ''Brown'', ''Pink'', ''Purple'' und ''Yellow Line'' der [[Chicago Elevated]], die jeweils zahlreiche [[Bahnübergang|Bahnübergänge]] aufweisen, und die historische Strecke der ''Hollmenkollbane'' in [[Oslo T-bane|Oslo]], die ebenfalls über zahlreiche Bahnübergänge und an den Stationen über [[Reisendenübergang|Reisendenübergänge]] verfügt. Auch die Strecken anderer Bahnen, die im Wege eines [[Durchbindung|wechselseitigen Betriebs]] von U-Bahn-Fahrzeugen befahren werden (siehe auch [[#Linienreinheit und Linienbündelung|hier]]), sind nicht ausschließlich kreuzungsfrei trassiert.

==== Verband Deutscher Verkehrsunternehmen ====
Der [[Verband Deutscher Verkehrsunternehmen]] (VDV) definiert den Begriff ''U-Bahn'' analog zum UITP als schienengebundenes und vom [[Individualverkehr]] vollständig getrennt geführtes [[Verkehrsmittel|Massenverkehrsmittel]], das ein ''geschlossenes System'' bildet.<ref name="VDV2001">Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (Hrsg.): ''Der Straßenbahner – Handbuch für U-Bahner, Stadt- und Straßenbahner'', Selbstverlag, Köln 2001</ref> Das Erfordernis der Geschlossenheit beinhaltet auch, dass eine U-Bahn weder niveaugleiche Kreuzungen mit anderen Schienenverkehrsmitteln noch [[Bahnübergang (Deutschland)|Bahnübergänge]] oder Reisendenübergänge aufweist. Die Trassierung kann sowohl im Tunnel als auch auf Dämmen und [[Viadukt]]en, im Einschnitt und zu ebener Erde im freien Gelände erfolgen, wobei die Unabhängigkeit der Trasse in letzterem Falle durch Einzäunung gesichert werden kann. Die Fahrstromzuführung kann sowohl über [[Stromschiene]] als auch über [[Oberleitung]] erfolgen. Allerdings erfordert letztere Variante, je nach Tunnelprofil, häufig niedrige Sonderbauformen der Fahrdrahtaufhängung und/oder besonders kompakte [[Stromabnehmer]]. Systeme, die die genannten Merkmale erfüllen, werden auch als ''Voll-U-Bahn'' bezeichnet.

Wie der UITP grenzt auch der VDV U-Bahnen von [[Straßenbahn|Straßen]]- und [[Stadtbahn]]en ab, die mindestens teilweise eine Streckenführung auf öffentlichen Straßen haben können, in deren Bereich die [[Straßenverkehrs-Ordnung (Deutschland)|Straßenverkehrs-Ordnung]] gilt. Aus diesem Grund haben in Deutschland U-Bahn-Wagen, anders als Straßenbahnwagen, weder [[Fahrtrichtungsanzeiger]] noch Klingeln respektive Glocken. Zur Abgabe von Achtungssignalen verfügen sie jedoch analog zur Eisenbahn über [[Makrofon]]e, um beispielsweise das in der [[Straßenbahn-Bau- und Betriebsordnung|BOStrab]] geforderte [[Straßenbahnsignale in Deutschland#Schutzsignale|Schutzsignal „Sh 5“]] abgeben zu können. Notwendig ist dies beispielsweise zur Warnung von Personen, die sich auf Stationen zu nah an der Bahnsteigkante aufhalten, oder zur Vorwarnung von Gleisarbeitern.

Im Sinne der genannten Definition verfügen [[U-Bahn Berlin|Berlin]], [[U-Bahn Hamburg|Hamburg]], [[U-Bahn München|München]] und [[U-Bahn Nürnberg|Nürnberg]] über U-Bahnen (siehe auch [[#Übersicht der Städte mit U-Bahnen|hier]]). Das [[U-Bahn Frankfurt|Frankfurter Stadtbahnsystem]], das von seinem Betreiber ebenfalls als ''U-Bahn'' bezeichnet wird, ist keine U-Bahn im Sinne des VDV, da es die Anforderung der vollständigen [[Höhenfreiheit]] bzw. Unabhängigkeit von anderen Verkehrsmitteln nicht erfüllt.

==== American Public Transportation Association ====
Die [[American Public Transportation Association]] (APTA) hat für die [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] in Zusammenarbeit mit Vertretern von Verkehrsbetrieben, Herstellern, technischen Sachverständigen und externen Beratern eine umfangreiche Zusammenstellung von gebräuchlichen Begriffen aus dem Gebiet des schienengebundenen Nahverkehrs erarbeitet. Ihre Verwendung ist freiwillig, der Verband strebt gleichwohl eine Übernahme durch die öffentlichen und privaten Akteure des öffentlichen Verkehrswesens an.<ref name="APTA190620">{{Internetquelle |url=https://www.apta.com/wp-content/uploads/APTA-Compendium-of-Definitions-Acronyms-for-Rail-Systems.pdf |titel=Compendium of Definitions and Acronyms for Rail Systems. |hrsg=American Public Transportation Association |datum=2019-06-20 |format=PDF |abruf=2024-01-15}}</ref> Die Begriffe wurden zudem durch die ''Canadian Urban Transit Association'' (CUTA), die grundsätzlich eng mit ihrer amerikanischen Schwesterorganisation zusammenarbeitet,<ref name="CUTA240112">{{Internetquelle |url=https://cutaactu.ca/cuta-renews-mou-with-apta/ |titel=CUTA Renews MoU with APTA. |hrsg=Canadian Public Transit Association |datum=2024-01-12 |abruf=2024-02-01}}</ref> für [[Kanada]] übernommen.

Die im Wesentlichen der Definition des Begriffs ''Metro'' des UITP entsprechenden Systeme werden von der APTA unter den Begriffen ''heavy rail'', ''metro'', ''subway'', ''rapid transit'' und ''rapid rail'' beschrieben. Sie bezeichnen elektrisch angetriebene Schienenbahnen mit hoher Beförderungskapazität für den Verkehr im städtischen Raum, die auf einem vollständig [[Bahnkörper#Unabhängiger Bahnkörper|unabhängigem Bahnkörper]] verkehren. [[Bahnübergang#USA|Bahnübergänge]] sind ebenfalls ausgeschlossen mit der ausdrücklichen Ausnahme von [[Chicago Elevated|Chicago]], dessen System auf den Außenstrecken der ''Brown'', ''Pink'', ''Purple'' und ''Yellow Line'' zahlreiche Bahnübergänge aufweist.<ref name="Schwandl2014" /> Ansonsten kann die Streckenführung im Tunnel, aufgeständert und in Dammlage, im Einschnitt und zu ebener Erde erfolgen. Die eingesetzten Fahrzeuge zeichnen sich durch hohe Beschleunigung und Beförderungsgeschwindigkeit aus, sind für den Zwei-Richtungs-Betrieb ausgelegt, können in Mehrfachtraktion eingesetzt werden und verfügen über zwei bis fünf Doppeltüren pro Wagenseite, um schnelle Fahrgastwechsel zu ermöglichen. Abweichend von der Definition des UITP werden ausschließlich [[hochflur]]ige Systeme anerkannt, während [[Niederflurtechnik|Niederflurfahrzeuge]] ausdrücklich auf [[Straßenbahn|Straßen]]- und [[Stadtbahn]]en beschränkt sind.

Der Verband unterscheidet hiervon als weitere elektrische Schienenbahnen im Stadtverkehr [[Straßenbahn]]en (''streetcar'', ''street railway'', ''tramway'' oder ''trolley'') und den weitgehend mit deutschen [[Stadtbahn#Übersicht über die Stadtbahnen in Deutschland|Stadtbahnsystemen]] vergleichbaren Typus ''[[Light rail vehicle|light rail/LRT]]''. Straßenbahnen verkehren vorrangig im Mischverkehr im oberirdischen Straßenraum, haben kürzere Stationsabstände und werden vorwiegend für kürzere Strecken genutzt. ''Light rail'' wird zwischen Straßen- und U-Bahnen eingeordnet und kombiniert straßenbündige Streckenabschnitte mit längeren auf unabhängigem oder [[Bahnkörper#Besonderer Bahnkörper|besonderem Bahnkörper]] trassierten Abschnitten. Beförderungskapazität, Beförderungsgeschwindigkeit und Stationsabstände liegen jeweils ebenfalls zwischen Straßen- und U-Bahn. Sowohl bei Straßenbahnen als auch bei ''light rail'' können Niederflur- und Hochflurfahrzeuge eingesetzt werden, die Stromversorgung erfolgt in der Regel über Oberleitung. Hinzu kommen [[Eisenbahn]]-Systeme, die vorrangig dem Pendlerverkehr in der engeren und/oder weiteren Stadtregion dienen (''commuter rail'', ''metropolitan rail'', ''regional rail'', ''suburban rail'') und mit lokomotivbespannten Zügen oder Triebzügen betrieben werden, also vergleichbar mit europäischen [[S-Bahn]]en und teilweise dem [[Schienenpersonennahverkehr|Regionalverkehr]] sind.

Im Sinne der genannten Definition verfügen in den Vereinigten Staaten [[Metropolitan Atlanta Rapid Transit Authority|Atlanta]], [[Baltimore Metro|Baltimore]], [[Massachusetts Bay Transportation Authority|Boston]], [[Chicago Elevated|Chicago]], [[Red Line (Cleveland)|Cleveland]], [[Skyline (Honolulu)|Honolulu]], [[Miami-Dade Metrorail|Miami]], [[New York City Subway|New York]] mit [[Port Authority Trans-Hudson|Newark]], [[Los Angeles Metro Rail#U-Bahn|Los Angeles]], [[Southeastern Pennsylvania Transportation Authority|Philadelphia]] mit dem [[PATCO Speedline|Camden County]], [[Bay Area Rapid Transit|San Francisco]] und [[Metro Washington|Washington,&nbsp;D.C.]] sowie [[Tren Urbano (San Juan)|San Juan]] im [[Außengebiet der Vereinigten Staaten|amerikanischen Außengebiet]] [[Puerto Rico]] über U-Bahnen.<ref name="Schwandl2010" /><ref name="Schwandl2012" /><ref name="Schwandl2014" /><br />In Kanada erfüllen die Systeme von [[Montreal]] ([[Metro Montréal|Métro]] und [[Réseau express métropolitain|REM]]), [[Toronto Subway|Toronto]] und [[SkyTrain Vancouver|Vancouver]] sowie die ''[[Confederation Line]]'' in [[O-Train|Ottawa]] die genannten Anforderungen.<ref name="SchwandlCA2024">Robert Schwandl: ''Urban Rail in Canada''. Robert Schwandl Verlag, Berlin 2024.</ref>

=== Rechtliche Definitionen ===
Die rechtliche Definition und die betrieblichen Bestimmungen für U-Bahnen sind international unterschiedlich ausgestaltet. Während U-Bahnen in [[Deutschland]] etwa eindeutig von [[Eisenbahn]]en abgegrenzt werden und in [[Österreich]] eine eigene Klasse innerhalb der Eisenbahnen bilden, sind die Grenzen in anderen Ländern teilweise fließender oder es besteht keine rechtliche Differenzierung. Die Abgrenzung orientiert sich dort beispielsweise an der betrieblichen Geschlossenheit oder am Eigentum des Systems, da sich U-Bahnen – anders als Eisenbahnen – in der Regel in kommunalem Besitz befinden.

Die Regelungen in Deutschland und Österreich gehen auf die aus dem Rechtsbestand des [[NS-Staat|Deutschen Reichs]] übergeleitete [[Straßenbahn-Bau- und Betriebsordnung]] (BOStrab) zurück, weshalb die hierzu in den beiden Ländern aktuell einschlägigen Normen eine große formale und materielle Nähe zueinander aufweisen.

==== Deutschland ====
Im rechtlichen Sinne gehören U-Bahnen in Deutschland zu den [[Straßenbahn]]en (vgl. §&nbsp;4 Abs.&nbsp;2 [[Personenbeförderungsgesetz (Deutschland)|Personenbeförderungsgesetz]] (PBefG)) und hier zu den sogenannten ''unabhängigen'' Bahnen, die explizit „[[Hochbahn|Hoch]]- und Untergrundbahnen, [[Hängebahn|Schwebebahnen]] [und] ähnliche Bahnen besonderer Bauart“ umfassen (vgl. §&nbsp;1 Abs.&nbsp;2 Nr.&nbsp;2 [[Straßenbahn-Bau- und Betriebsordnung]] (BOStrab) in Verbindung mit §&nbsp;4 Abs.&nbsp;2 PBefG). U-Bahnen sind demnach „Schienenbahnen“, die „ausschließlich oder überwiegend der [[Personenverkehr|Beförderung von Personen]] im [[Nahverkehr|Orts- oder Nachbarschaftsbereich]] dienen“ (§&nbsp;4 Abs.&nbsp;1 PBefG) und „durch ihre Bauart oder Lage auf der gesamten Streckenlänge vom Straßenverkehr oder anderen Verkehrssystemen getrennt [sind]“ (§&nbsp;1 Abs.&nbsp;2 BOStrab). Sie entsprechen damit der vom VDV sowie vom UITP für U-Bahnen formulierten Anforderung der vollständig unabhängigen und kreuzungsfreien Trassierung, wobei der UITP Hängebahnen ausdrücklich nicht zu den U-Bahnen zählt.<ref name="UITPBrief2021" />

Dem gegenüber stehen sogenannte ''straßenabhängige'' Bahnen (vgl. §&nbsp;1 Abs.&nbsp;2 Nr.&nbsp;1 BOStrab in Verbindung mit §&nbsp;4 Abs.&nbsp;1 PBefG), die „den Verkehrsraum öffentlicher Straßen benutzen und sich mit ihren baulichen und betrieblichen Einrichtungen sowie in ihrer Betriebsweise der Eigenart des Straßenverkehrs anpassen oder einen [[Bahnkörper#Besonderer Bahnkörper|besonderen Bahnkörper]] haben und in der Betriebsweise den [vorgenannten] Bahnen gleichen oder ähneln“ (§&nbsp;4 Abs.&nbsp;1 PBefG), das heißt teilweise oder ausschließlich im [[Mischverkehr]] mit anderen Verkehrsarten auf der [[Straßenquerschnitt#Fahrbahn|Fahrbahn]] verkehren. Hierunter fallen Straßenbahnen im engeren Sinne (z.{{nnbsp}}B. [[Straßenbahn Bremen|Bremen]], [[Straßenbahn Dresden|Dresden]], [[Straßenbahn Würzburg|Würzburg]]) sowie [[Stadtbahn]]en, die oberirdische, teilweise straßenbündige Abschnitte mit U-Bahn-mäßig ausgebauten Tunnel- und vereinzelt Viaduktstrecken kombinieren (z.{{nnbsp}}B. [[Stadtbahn Hannover|Hannover]], [[Stadtbahn Köln|Köln]], [[Stadtbahn Stuttgart|Stuttgart]]). Die Maße für Bahnen, die am Straßenverkehr teilnehmen, sind zudem auf eine Breite von 2,65&nbsp;Metern (vgl. §&nbsp;34 Abs.&nbsp;3 Nr.&nbsp;1 lit.&nbsp;a BOStrab) und eine Länge von 75&nbsp;Metern (vgl. §&nbsp;55 Abs.&nbsp;2 BOStrab) begrenzt, während für U-Bahnen keine entsprechenden Höchstmaße gelten.

Die Abgrenzung zwischen U-Bahn und [[Eisenbahn]] ergibt sich vor allem aus deren rechtlicher Stellung als [[Vollbahn]], die z.{{nnbsp}}B. auch niveaugleiche Kreuzungen mit anderen Verkehrsmitteln, insbesondere in Form von [[Bahnübergang (Deutschland)|Bahnübergängen]], haben kann. U-Bahnen werden zudem von [[Bergbahn|Berg-]] und [[Seilbahn]]en abgegrenzt.

Bau und Betrieb von U-Bahnen sind bundesrechtlich durch die [[Straßenbahn-Bau- und Betriebsordnung]] (BOStrab) geregelt.

; Zulassungsverfahren
Die Zulassung von Vorhaben für den Bau und die Änderung von Betriebsanlagen von U-Bahnen erfolgt in Deutschland gem. §&nbsp;28 [[Personenbeförderungsgesetz (Deutschland)|Personenbeförderungsgesetz]] (PBefG) auf [[Land (Deutschland)|Landesebene]] und grundsätzlich im Wege eines [[Planfeststellung]]sverfahrens auf Antrag des Vorhabenträgers durch die hierfür von der jeweiligen [[Landesregierung (Deutschland)|Landesregierung]] bestimmte Planfeststellungsbehörde (vgl. §&nbsp;29 Abs.&nbsp;1 PBefG). In den Stadtstaaten [[Berlin]] und [[Hamburg]] sowie im Flächenland [[Schleswig-Holstein]] (betroffen durch die [[U-Bahn Hamburg]]) ist diese Behörde jeweils bei einer [[Landesbehörde|Landesoberbehörde]] angesiedelt ([[Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt]],<ref>{{Internetquelle |url=https://www.berlin.de/sen/uvk/mobilitaet-und-verkehr/verkehrsplanung/planfeststellungen/beschluss-ablauf-und-zustaendigkeiten/ |titel=Planfeststellungsbeschluss, Ablauf und Zuständigkeiten. |hrsg=Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt des Landes Berlin. |abruf=2023-11-17}}</ref> [[Behörde für Wirtschaft und Innovation]],<ref>{{Internetquelle |url=https://www.hamburg.de/bwi/planfeststellungsbehoerde/ |titel=Zulassungsverfahren. Planfeststellungsbehörde. |hrsg=Behörde für Wirtschaft und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg. |abruf=2023-11-17}}</ref> [[Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein|Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus]]),<ref>{{Internetquelle |url=https://www.schleswig-holstein.de/DE/landesregierung/ministerien-behoerden/APV/apv_node.html |titel=Amt für Planfeststellung |hrsg=Amt für Planfeststellung beim Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein |abruf=2023-11-17}}</ref> in [[Bayern]] bei der [[Regierungspräsidium|Regierung]] des jeweils räumlich betroffenen [[Regierungsbezirk (Bayern)|Regierungsbezirks]] als Landesmittelbehörde, das heißt für die [[U-Bahn München]] die [[Regierung von Oberbayern]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.regierung.mittelfranken.bayern.de/aufgaben/40029/40076/leistung/leistung_28551/index.html |titel=Straßen- und U-Bahnen; Beantragung der Durchführung eines Planfeststellungsverfahrens |hrsg=Regierung von Mittelfranken. |abruf=2023-11-17}}</ref> und für die [[U-Bahn Nürnberg]] die [[Regierung von Mittelfranken]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.regierung.mittelfranken.bayern.de/aufgaben/40029/40076/leistung/leistung_28551/index.html |titel=Planverfahren, Planfeststellungen, Genehmigungsverfahren |hrsg=Regierung von Oberbayern. |abruf=2023-11-17}}</ref>

; Regelungen in der DDR
{{Anker|DDR}}In der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] waren Bau und Betrieb von U-Bahnen ebenfalls einheitlich geregelt, wobei es dort lediglich ein Netz in [[Ost-Berlin]] gab, das zum großen Teil aus zwei bereits vor der Staatsgründung bestehenden Strecken (nach aktueller Nomenklatur [[U-Bahn-Linie U2 (Berlin)|U2]] und [[U-Bahn-Linie U5 (Berlin)|U5]]) bestand. Zunächst galten in der DDR ebenfalls die übergeleitete BOStrab bzw. deren gleichnamige Novellierungen (vgl. §&nbsp;1 Abs.&nbsp;1 BOStrab (DDR) vom 8.&nbsp;Dezember 1959), ab dem 1.&nbsp;Juni 1979 eine eigenständige ''Bau- und Betriebsordnung für Untergrundbahnen'' (BO&nbsp;U).<ref name="BOU">{{Internetquelle |url=https://bauarchivddr.bbr-server.de/bauarchivddr/archiv/stbarchiv/stba-mb-01-1979-1068/akten-mappen-pdf/stba-mb-01-1979-1068-mitteilungsblatt-2-1979-sonderdruck.pdf |titel=Bau- und Betriebsordnung für Untergrundbahnen vom 1. Juni 1979. |hrsg=Spezialarchiv Bauen in der DDR und Informationszentrum Plattenbau beim Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung |format=PDF |abruf=2023-11-15}}</ref>

==== Österreich ====
Im rechtlichen Sinne gehören U-Bahnen in [[Österreich]] zur Gruppe der Straßenbahnen innerhalb der [[Eisenbahn]]en und hier zu den sogenannten ''straßenunabhängigen'' Bahnen, die explizit „[[Hochbahn|Hoch]]- und Untergrundbahnen, [[Hängebahn|Schwebebahnen]] [und] ähnliche Bahnen besonderer Bauart“ umfassen (§&nbsp;5 Abs.&nbsp;1 Nr.&nbsp;2 [[Eisenbahngesetz 1957]] (EisbG)). U-Bahnen sind demnach „für den öffentlichen Verkehr innerhalb eines Ortes bestimmte Schienenbahnen“, „auf denen Schienenfahrzeuge ausschließlich auf einem eigenen Bahnkörper verkehren“ (§&nbsp;5 Abs.&nbsp;1 EisbG). Sie entsprechen damit der vom UITP für U-Bahnen formulierten Anforderung der vollständig unabhängigen und kreuzungsfreien Trassierung.

Dem gegenüber stehen sogenannte ''straßenabhängige'' Bahnen, „deren bauliche und betrieblichen Einrichtungen sich zumindest teilweise im Verkehrsraum öffentlicher Straßen befinden und auf denen Schienenfahrzeuge zumindest teilweise den Verkehrsraum öffentlicher Straßen benützen und sich in ihrer Betriebsweise der Eigenart des Straßenverkehrs anpassen“ (§&nbsp;5 Abs.&nbsp;1 Nr.&nbsp;1 EisbG), das heißt teilweise oder ausschließlich im [[Mischverkehr]] mit anderen Verkehrsarten auf der [[Straßenquerschnitt#Fahrbahn|Fahrbahn]] verkehren. Hierunter fallen Straßenbahnen im engeren Sinne (z.{{nnbsp}}B. [[Straßenbahn Graz|Graz]], [[Straßenbahn Innsbruck|Innsbruck]], [[Straßenbahn Linz|Linz]]). Die Maße für Bahnen, die am Straßenverkehr teilnehmen, sind zudem auf eine Breite von 2,65&nbsp;Meter (§&nbsp;34 Abs.&nbsp;3 Nr.&nbsp;1 lit.&nbsp;a StrabVO) und eine Länge von 75&nbsp;Meter (§&nbsp;58 StrabVO) begrenzt, während für U-Bahnen keine entsprechenden Höchstmaße gelten.

Bau und Betrieb von U-Bahnen sind bundesrechtlich durch die [[Straßenbahn#Österreich|Straßenbahnverordnung 1999]] (StrabVO) geregelt.

; Zulassungsverfahren
Die Zulassung von Vorhaben für den Bau und die Änderung von Betriebsanlagen von U-Bahnen erfolgt in Österreich im Wege einer Bewilligung gem. §&nbsp;14 Abs.&nbsp;1 [[Eisenbahngesetz 1957|Eisenbahngesetz]] (EisbG). Das Verfahren erfolgt auf [[Land (Österreich)|Landesebene]] und auf Antrag des Vorhabenträgers bei der hierfür von der jeweiligen Landesregierung bestimmten Behörde (vgl. §&nbsp;12 Abs.&nbsp;1 EisbG). In Wien ist dies die für Bau-, Energie-, Eisenbahn- und Luftfahrtrecht zuständige [[Magistrat der Stadt Wien|Magistratsabteilung (MA) 64]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wien.gv.at/ma64/eisenbahn/bau-betrieb-bewilligung.html |titel=U-Bahn-, Straßenbahn- und Eisenbahnangelegenheiten. |hrsg=Magistratsabteilung 64 Bau-, Energie-, Eisenbahn- und Luftfahrtrecht der Stadt Wien. |abruf=2023-11-11}}</ref>

==== Schweiz ====
In der [[Schweiz]] sind die Begriffe „U-Bahn“ bzw. „Metro“ nicht gesondert [[Legaldefinition|legaldefiniert]] und fallen wie andere Schienenbahnen einschließlich Straßenbahnen unter die Regelungen des [[Eisenbahngesetz (Schweiz)|Eisenbahngesetzes]].

; Zulassungsverfahren
Die Zulassung von Vorhaben für den Bau und die Änderung von Betriebsanlagen von U-Bahnen erfolgt in der Schweiz gem. Art.&nbsp;18 EBG im Wege eines Plangenehmigungsverfahrens. Anders als in Deutschland und Österreich erfolgen Prüfung und Zulassung nicht regionalisiert, das heißt z.{{nnbsp}}B. durch die [[Kanton (Schweiz)|Kantone]], sondern auf [[Bundesverwaltung (Schweiz)|Bundesebene]] durch das [[Bundesamt für Verkehr|Bundesamt für Verkehr BAV]] (vgl. Art.&nbsp;18 Abs.&nbsp;2 EBG).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bav.admin.ch/bav/fr/home/publications/communiques-de-presse.msg-id-92182.html |titel=Projets lausannois : autorisations de l’OFT pour le métro et le tram |hrsg=Bundesamt für Verkehr BAV der Schweizerischen Eidgenossenschaft. |sprache=fr |abruf=2023-11-17}}</ref>

=== Übersicht der Städte mit U-Bahnen ===
{{Hauptartikel|Liste der Städte mit U-Bahnen}}
Ende 2020 gab es weltweit 193 Städte bzw. Ballungsräume mit U-Bahn-Systemen im Sinne der UITP-Definition, die über eine kombinierte Streckenlänge von 17.221&nbsp;Kilometern verfügten. Die Zählung nach Städten bedeutet, dass Netze, die technisch-betrieblich und/oder organisatorisch-rechtlich voneinander getrennt sind, verkehrlich jedoch ein zusammenhängendes Gesamtsystem bilden, nicht einzeln gezählt werden. Beispielsweise bilden die Linien von [[Tōkyō Metro]] und [[Toei-U-Bahn|Toei]] zusammen das Netz der [[U-Bahn Tokio]], ebenso wie die [[Metro Montreal]] und das [[Réseau express métropolitain]] ein Gesamtsystem bilden.<ref name="UITPBrief2021" />

Die globalen Regionen mit den höchsten Dichten von Systemen sind [[Ostasien]], das heißt insbesondere das [[Heihe-Tengchong-Linie|östliche China]], die [[koreanische Halbinsel]] bzw. die [[Südkorea|Republik Korea]] und [[Japan]], das westliche und zentrale [[Europa]] einschließlich der [[Türkei|Westtürkei]] sowie [[Südasien]]. Weitere kleinere Cluster bestehen in der dichtbesiedelten Region östlich der [[Große Seen (Region)|Großen Seen]] ([[Megalopolis (Stadtlandschaft)|Megaregion]] [[Boswash]] in den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] und [[Québec-Windsor-Korridor]] in [[Kanada]]), in den [[Liste der Bundesstaaten Brasiliens|Küstenstaaten Brasiliens]] und im zentralen [[Vorderasien]]. Sehr gering ist die Dichte hingegen auf dem [[afrika]]nischen Kontinent, auf dem nur eine sehr geringe Zahl der [[Liste der größten Städte Afrikas|zahlreichen Millionenstädte]] über ein System verfügt. Die nördlichste U-Bahn der Welt befindet sich in Helsinki, die südlichste in Buenos Aires. Zu den kleinsten [[Metropolregion]]en bzw. Städten mit einer U-Bahn zählen Rennes (227.830 Einwohner in der Stadt, 335.092 in der [[Unité urbaine]], 473.973 in [[Rennes Métropole]]), Lausanne (144'160 Einwohner in der Stadt, rund 430'000 in der Agglomeration, 1'321'105 in der [[Metropolregion Genf-Lausanne]]) und Brescia (196.606 Einwohner in der Stadt Brescia). Zu den [[Megastadt|Megastädten]] ohne U-Bahn zählen (Stand 2025) [[Karatschi]] in [[Pakistan]] und [[Kinshasa]] im [[DR Kongo|Kongo]].

{{Städte mit U-Bahnen Weltkarte}}

==== U-Bahnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz ====
===== Bestehende Systeme =====
<gallery class="center" widths="300" heights="250">
Topografischer Netzplan U-Bahn Berlin.png|Liniennetz der [[U-Bahn Berlin]]
Topografischer Netzplan U-Bahn Hamburg.png|Liniennetz der [[U-Bahn Hamburg]]
U-Bahn-Plan München.png|Liniennetz der [[U-Bahn München]]
U-Bahn Nürnberg Linienplan.png|Liniennetz der [[U-Bahn Nürnberg]]
U-Map Vienna complete.svg|Liniennetz der [[U-Bahn Wien]]
Metronetz Lausanne 2020.png|Liniennetz der [[Métro Lausanne]]
</gallery>

In [[Deutschland]] verfügen die vier Städte [[U-Bahn Berlin|Berlin]], [[U-Bahn Hamburg|Hamburg]], [[U-Bahn München|München]] und [[U-Bahn Nürnberg|Nürnberg]], in [[Österreich]] die Bundeshauptstadt [[U-Bahn Wien|Wien]] und in der [[Schweiz]] die Stadt [[Metro Lausanne|Lausanne]] über U-Bahn-Systeme, die den Definitionen des [[#Internationaler Verband für öffentliches Verkehrswesen|UITP]] entsprechen, das heißt insbesondere vollständig unabhängig von anderen Verkehrsarten trassiert sind.

''Zu weiteren Informationen zu Technik und Betrieb der Netze siehe [[#Fahrzeuge in Deutschland, Österreich und der Schweiz|hier]].''

{| class="wikitable"
! Logo
! System
! Bediente Gemeinden
! Eröffnung
! Netzlänge
! Anzahl Stationen
! Linien
! Anmerkungen
|-
| [[Datei:U-Bahnlogo Berlin.png|zentriert|50px]]
| |[[U-Bahn Berlin]]<ref name="Schwandl2023" />
| [[Berlin]]*
| 15.&nbsp;Februar 1902
| 155,4&nbsp;km
| 175
| <small>[[U-Bahn Berlin#Kleinprofil|Kleinprofillinien]]:</small><br />{{ÖPNV Berlin|U1}} {{ÖPNV Berlin|U2}} {{ÖPNV Berlin|U3}} {{ÖPNV Berlin|U4}}<br /><small>[[U-Bahn Berlin#Großprofil|Großprofillinien]]:</small><br />{{ÖPNV Berlin|U5}} {{ÖPNV Berlin|U6}} {{ÖPNV Berlin|U7}} {{ÖPNV Berlin|U8}} {{ÖPNV Berlin|U9}}
|
* Das Netz ist aufgeteilt auf die älteren ''Kleinprofillinien'' für Fahrzeuge mit einer Breite von ca. 2,3&nbsp;Metern und die ab 1923 in Betrieb genommenen ''Großprofillinien'' für 2,65&nbsp;Meter breite Fahrzeuge.
* Die [[U-Bahn-Linie U1 (Berlin)|U1]] und [[U-Bahn-Linie U3 (Berlin)|U3]] befahren zwischen ''[[U-Bahnhof Wittenbergplatz|Wittenbergplatz]]'' und ''[[Bahnhof Berlin Warschauer Straße#U-Bahnhof|Warschauer Straße]]'' eine gemeinsame Strecke.
|-
| [[Datei:U-Bahnlogo Hamburg.png|zentriert|50px]]
| |[[U-Bahn Hamburg]]<ref name="SchwandlHH2020">Robert Schwandl: ''U-Bahn, S-Bahn & Tram in Hamburg''. Robert Schwandl Verlag, Berlin 2020</ref>
| [[Hamburg]], [[Ahrensburg]], [[Ammersbek]], [[Großhansdorf]]**, [[Norderstedt]]
| 15.&nbsp;Februar 1912
| 106,4&nbsp;km
| 93
| <small>In Betrieb:</small><br />{{ÖPNV Hamburg|U1}} {{ÖPNV Hamburg|U2}} {{ÖPNV Hamburg|U3}} {{ÖPNV Hamburg|U4}}<br /><small>In Bau, Inbetriebnahme vsl. 2029:</small><ref name="BVA230523">{{Internetquelle |url=https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/83929/wort_protokoll_der_oeffentlichen_sitzung_des_verkehrsausschusses.pdf |titel=Protokoll der öffentlichen Sitzung des Verkehrsausschusses der Bürgerschaft vom 23. Mai 2023. |hrsg=Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg |datum=2022-07-15 |format=PDF |sprache=de |abruf=2023-05-27}}</ref><br />{{ÖPNV Hamburg|U5}}
|
* Die [[U-Bahn-Linie 1 (Hamburg)|U1]] verfügt nördlich von ''[[U-Bahnhof Volksdorf|Volksdorf]]'' über zwei Streckenäste.
* Die [[U-Bahn-Linie 2 (Hamburg)|U2]] und [[U-Bahn-Linie 4 (Hamburg)|U4]] befahren zwischen ''[[U-Bahnhof Billstedt|Billstedt]]'' und ''[[Bahnhof Hamburg Jungfernstieg|Jungfernstieg]]'' eine gemeinsame Strecke.
|-
| [[Datei:U-Bahnlogo München.svg|zentriert|50px]]
| |[[U-Bahn München]]<ref name="SchwandlM2021">Robert Schwandl, Wolfgang Wellige: ''U-Bahn, S-Bahn & Tram in München''. Robert Schwandl Verlag, Berlin 2021</ref>
| [[München]], [[Garching bei München|Garching b. München]]
| 19.&nbsp;Oktober 1971
| 103&nbsp;km
| 96
| <small>Hauptlinien:</small><br />{{ÖPNV München|U1}} {{ÖPNV München|U2}} {{ÖPNV München|U3}} {{ÖPNV München|U4}} {{ÖPNV München|U5}} {{ÖPNV München|U6}}<br /><small>Verstärkerlinien:</small><br />{{ÖPNV München|U7}} {{ÖPNV München|U8}}
|
* Das Netz verfügt im zentralen Bereich Münchens über drei [[Stammstrecke]]n, die von jeweils zwei Hauptlinien ([[Stammstrecke 2 (U-Bahn München)|U1+U2]], [[Stammstrecke 1 (U-Bahn München)|U3+U6]] und [[Stammstrecke 3 (U-Bahn München)|U4+U5]]) befahren werden. Die zwei Verstärkerlinien wechseln zwischen den verschiedenen Linienfamilien.
|-
| [[Datei:U-Bahnlogo Nürnberg.png|zentriert|50px]]
| [[U-Bahn Nürnberg]]<ref name="SchwandlDE2019">Robert Schwandl: ''U-Bahnen in Deutschland''. Robert Schwandl Verlag, Berlin 2019</ref>
| [[Nürnberg]], [[Fürth]]
| 1.&nbsp;März 1972
| 38,2&nbsp;km
| 49
| {{ÖPNV Nürnberg|U1}} {{ÖPNV Nürnberg|U2}} {{ÖPNV Nürnberg|U3}}
|
* Die [[U-Bahn Nürnberg#Linie U2|U2]] und [[U-Bahn Nürnberg#Linie U3|U3]] befahren zwischen ''[[U-Bahnhof Rathenauplatz|Rathenauplatz]]'' und ''[[U-Bahnhof Rothenburger Straße|Rothenburger Straße]]'' eine gemeinsame Strecke.
* Der westliche Abschnitt der U1 führt größtenteils entlang Strecke der [[Ludwigseisenbahn|ersten deutschen Eisenbahn]] nach [[Fürth]] und verbindet damit als einzige U-Bahn in Deutschland zwei [[Großstadt|Großstädte]].
* Die 2008 eröffnete U3 war Deutschlands erste [[Automatic Train Operation|fahrerlos]] betriebene U-Bahn-Linie, seit 2010 wird auch die U2 ausschließlich fahrerlos betrieben.
|-
| [[Datei:U-Bahn Wien.svg|zentriert|50px]]
| [[U-Bahn Wien]]<ref name="Schwandl2018">Robert Schwandl: ''U-Bahn, S-Bahn & Tram in Wien''. Robert Schwandl Verlag, Berlin 2018.</ref>
| [[Wien]]
| <small>Probebetrieb mit Fahrgästen:</small><br />8.&nbsp;Mai 1976
<small>Regelbetrieb:</small><br />25.&nbsp;Februar 1978
| 83&nbsp;km
| 98
| <small>In Betrieb</small>:<br />{{ÖPNV Wien|U1}} {{ÖPNV Wien|U2}} {{ÖPNV Wien|U3}} {{ÖPNV Wien|U4}} {{ÖPNV Wien|U6}}<br /><small>In Bau, Inbetriebnahme vsl. 2026</small>:<ref name="WL231104">{{Internetquelle |url=https://www.wienerlinien.at/u2xu5 |titel=Öffi-Ausbau U2xU5 |hrsg=Wiener Linien GmbH und Co KG |abruf=2023-11-04}}</ref><br />{{ÖPNV Wien|U5}}
|
* Die [[U-Bahn-Linie U6 (Wien)|U6]] verkehrt mit Niederflurfahrzeugen unter Oberleitung, die restlichen Linien mit Hochflurfahrzeugen und seitlicher Stromschiene.
|-
| [[Datei:Lausanne Metro Logo.svg|zentriert|50px]]
| [[Métro Lausanne]]
| [[Lausanne]], [[Epalinges]]
| <small>Kostenloser Probebetrieb:</small><br />18.&nbsp;September 2008
<small>Regelbetrieb</small>:<br />27.&nbsp;Oktober 2008
| 5,9&nbsp;km
| 14
| [[Datei:Lausanne Metro Logo.svg|20px]]&nbsp;[[Datei:Logo du M2 de Lausanne.png|20px]]
|
* Lediglich die Linie [[Linie M2 der Métro Lausanne|M2]] ist als U-Bahn qualifiziert, während die [[Linie M1 der Métro Lausanne|M1]] nicht vollständig kreuzungsfrei trassiert ist.
* Die Strecke geht auf die [[Zahnradbahn Lausanne–Ouchy]] zurück (siehe auch [[#Integration von Infrastruktur anderer Bahnen|hier]]) und überwindet zwischen ihren Endstationen bei einer durchschnittlichen Steigung von 57,3&nbsp;[[Promille|‰]] 338&nbsp;Höhenmeter und damit die größte Höhendifferenz aller U-Bahnen weltweit.
|-
| colspan="8"| <small>* Die damals selbstständigen Städte [[Berlin-Schöneberg|Schöneberg]], [[Berlin-Dahlem|Dahlem]] und [[Berlin-Wilmersdorf|Wilmersdorf]] eröffneten 1910 bzw. 1913 eigene U-Bahn-Strecken, die jedoch nach denselben technischen Parametern wie die Berliner U-Bahn geplant wurden und von Anfang an mit dem Berliner System verknüpft waren.<br />''[[U-Bahnhof Hönow|Hönow]]'', der östliche Endpunkt der [[U-Bahn-Linie U5 (Berlin)|U5]], lag zum Zeitpunkt seiner Eröffnung im Juni 1989 außerhalb [[Ost-Berlin|(Ost-)Berlins]] im [[Bezirk (DDR)|Bezirk]] [[Bezirk Frankfurt (Oder)|Frankfurt (Oder)]] und gelangte erst durch eine Grenzanpassung im Rahmen der Vereinigung [[West-Berlin|West]]- und Ost-Berlins im Zuge der [[Deutsche Wiedervereinigung|Wiedervereinigung]] zum [[Verwaltungsgliederung Berlins#Ortsteile|Berliner Ortsteil]] [[Berlin-Hellersdorf|Hellersdorf]]. Seitdem ist die Berliner U-Bahn die einzige in Deutschland, die ausschließlich auf dem Gebiet einer einzigen [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] liegt.<br />** Großhansdorf bildete zum Zeitpunkt seines Anschlusses an das U-Bahn-Netz eine [[Exklave]] Hamburgs und ging erst mit Inkrafttreten des [[Groß-Hamburg-Gesetz]]es 1937 an die [[Freistaat Preußen|preußische]] [[Provinz Schleswig-Holstein]], nach dem Zweiten Weltkrieg an das [[Land (Deutschland)|Land]] [[Schleswig-Holstein]], über.</small>
|}

===== Verworfene Planungen =====
; Deutschland
Zahlreiche Städte und Ballungsräume der Bundesrepublik verfolgten zwischen den 1950er und den 1970er Jahren umfangreiche Planungen für neue U-Bahn-Netze (siehe [[Geschichte der U-Bahn#Neubauplanungen in Westdeutschland|hier]]). Aufgrund der sich während der laufenden Umsetzung abzeichnenden mehrheitlich ungeklärten langfristigen Finanzierungsperspektive wurden diese jedoch mit Ausnahme von München und Nürnberg in keiner Stadt vollständig realisiert. Die Planungen wurden stattdessen weiterentwickelt und bildeten die Grundlage der heutigen [[Stadtbahn]]-Systeme von [[Stadtbahn Bielefeld|Bielefeld]], [[U-Bahn Frankfurt|Frankfurt]], [[Stadtbahn Hannover|Hannover]], [[Stadtbahn Köln|Köln]] und [[Stadtbahn Bonn|Bonn]] sowie [[Stadtbahn Stuttgart|Stuttgart]] und der Teilnetze der [[Stadtbahn Rhein-Ruhr]], die jeweils U-Bahn-mäßig ausgebaute Streckenabschnitte mit oberirdischen Strecken kombinieren, die häufig von früheren und teilweise parallel weiterbetriebenen [[Straßenbahn]]netzen übernommenen wurden.<ref>Ivo Köhler: ''Handbuch Straßenbahn. Fahrzeuge, Anlagen, Betrieb'', Seite 17f. GeraMond, München 2006.</ref><ref>Martin Pabst: ''Straßenbahn-Fahrzeuge. Band 1: Klassische Straßenbahnwagen'', Seite 7ff. GeraMond, München 2000.</ref><ref name="Pabst2000-2">Martin Pabst: ''Straßenbahn-Fahrzeuge. Band 2: Niederflur- und Stadtbahnwagen'', Seite 7ff. GeraMond, München 2000.</ref><ref name="Schwandl2007">Robert Schwandl: ''Schnellbahnen in Deutschland''. Robert Schwandl Verlag, Berlin 2007.</ref>

; Graz
In den 1990er Jahren und erneut ab 2018 untersuchte die Stadt [[Graz]] den Bau einer U-Bahn, nahm jedoch in beiden Fällen Abstand vom Vorhaben, nachdem die jeweils erstellten [[Machbarkeitsstudie]]n aufzeigten, dass der Ausbau des bestehenden [[Straßenbahn Graz|Straßenbahn]]- und [[S-Bahn Graz|S-Bahn]]-Netzes sinnvoller sei.

Die Planungen der 1990er Jahre sahen ein radial von der Innenstadt ausgehendes Netz mit drei Linien vor, die zwischen [[Jakominiplatz]] und [[Hauptplatz (Graz)|Hauptplatz]] eine kurze gemeinsame Stammstrecke befahren sollten.<ref>[http://www.public-transport.at/mini-metro-graz.htm Eine „Mini-Metro“ in Graz?]</ref> Die ab 2018 entwickelten Überlegungen sahen ein rund 25&nbsp;Kilometer langes, vollständig unterirdisches Netz mit zwei Strecken vor, die sich am Jakominiplatz kreuzen sollten. Die Baukosten wurden mit Stand Februar 2021 auf 3,3&nbsp;Mrd. Euro prognostiziert, eine Umsetzung bis 2030 wurde zum selben Zeitpunkt als realistisch eingeschätzt.<ref name="Mum211016">{{Internetquelle |url=https://api.steiermark.antenne.at/media/static/pp_mum_vollversion_2021021620210217183331-YXpuQWRDrp.pdf |titel=Die Metro – Unsere Stadtschnellbahn in Graz. Präsentation der MUM – Moderne Urbane Mobilität 2030+ vom 16.10.2021 |hrsg=Moderne Urbane Mobilität 2030+ |datum=2021-10-16 |format=PDF |abruf=2023-11-04}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.derstandard.at/story/2000124288061/graz-koennte-2030-eine-u-bahn-bekommen |titel=Graz könnte 2030 eine U-Bahn bekommen. |hrsg=[[Der Standard]] |datum=2021-02-18 |abruf=2021-02-24}}</ref><br />


; Zürich
== Definition und Abgrenzung ==
{{Hauptartikel|U-Bahn Zürich}}
Nach [[Deutschland|deutschem]] Recht (§&nbsp;4 [[Personenbeförderungsgesetz]]) gilt eine U-Bahn als Straßenbahn; sie wird demzufolge nach der ''[[Verordnung über den Bau und Betrieb der Straßenbahnen]]'' (BOStrab) betrieben. In [[Österreich]] gilt sinngemäß die ''[[Straßenbahnverordnung]]'' (StrabVO).
Die Stadt [[Zürich]] verfolgte in den 1960er und 1970er Jahren den Bau einer U-Bahn, deren erste Strecke von [[Dietikon]] über den [[Zürich Hauptbahnhof|Zürcher Hauptbahnhof]] zum [[Flughafen Zürich|Flughafen]] führen sollte und dabei die bedeutenden Siedlungsachsen entlang des [[Limmattal]]s und des [[Glatttal]]s erschlossen hätte. Das Vorhaben wurde im Mai 1973 in einer [[Volksabstimmung (Schweiz)|Volksabstimmung]] vom Zürcher Stimmvolk mehrheitlich abgelehnt. Ein bereits vor der Abstimmung genehmigter, als [[Bauvorleistung|Vorleistung]] für die U-Bahn vorgesehener rund 1,4&nbsp;Kilometer langer Tunnel wurde 1978 im Rohbau fertiggestellt und später in den [[Tramtunnel Milchbuck–Schwamendingen]] integriert, der seit 1986 von den Linien 7 und 9 der [[Strassenbahn Zürich|Zürcher Strassenbahn]] genutzt wird. Eine weitere Vorleistung ging im 1990 eröffneten Endbahnhof der [[Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn]] am Zürcher Hauptbahnhof auf.<ref name="trammuseum231104">{{Internetquelle |url=http://www.tram-museum-archiv.ch/Seiten_Zeitreise/in_Zuerich/Schwamendingen-D.shtml |titel=Das Tram von Oerlikon nach Schwamendingen |hrsg=Tram-Museum Zürich |datum=2006-08-30 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20101219020313/http://www.tram-museum-archiv.ch/Seiten_Zeitreise/in_Zuerich/Schwamendingen-D.shtml |archiv-datum=2010-12-19 |abruf=2023-11-04}}</ref>


===== Weitere als U-Bahn oder Metro bezeichnete Systeme =====
Der [[Verband Deutscher Verkehrsunternehmen|Verband Deutscher Verkehrsunternehmen]] (VDV) definiert eine U-Bahn als schienengebundenes, vom [[Individualverkehr]] völlig getrennt geführtes [[Massenverkehr]]smittel, das ein ''geschlossenes System'' bildet. Ihre Strecken können sowohl im Tunnel als auch auf Dämmen und Hochstrecken oder im freien Gelände angelegt sein. Die Fahrstromzuführung erfolgt im allgemeinen über eine seitlich am Gleis angeordnete [[Stromschiene]], was jedoch keine Bedingung sein muss.
; U-Bahn Frankfurt
Das [[U-Bahn Frankfurt|Frankfurter Stadtbahnsystem]] wird von [[Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main|seinem Betreiber]] als U-Bahn bezeichnet, erfüllt jedoch die Definition des [[#Internationaler Verband für öffentliches Verkehrswesen|UITP]] und des [[#Verband Deutscher Verkehrsunternehmen|VDV]] nicht, da es nicht vollständig [[Höhenfreiheit|höhenfrei]] bzw. unabhängig von anderen Verkehrsmitteln trassiert ist.


; Straßenbahn Linz
Zugleich grenzt der VDV die U-Bahn begrifflich von der ''Straßenbahn'' und der ''Stadtbahn'' ab, die zumindest in Teilen eine Streckenführung auf öffentlichen Straßen haben können, in deren Bereich die [[Straßenverkehrsordnung]] zu beachten ist.
Die [[Straßenbahn Linz]] verkehrt seit 2004 im Bereich des [[Linz Hauptbahnhof|Hauptbahnhofs]] auf einer Tunnelstrecke mit drei unterirdischen Stationen als [[U-Straßenbahn]]. Das System wird lokal teilweise als „Mini-U-Bahn“ bezeichnet, hat abseits der Tunnelstrecke jedoch eine weitgehend konventionelle straßenbündige Trassierung.


; Metro Alpin, Saas-Fee
Die Abgrenzung zur [[S-Bahn]] ergibt sich vor allem aus deren rechtlicher Stellung als [[Vollbahn]] bzw. [[Eisenbahn]], die z.&nbsp;B. auch niveaugleiche Kreuzungen mit anderen Verkehrsmitteln haben kann. Rein technisch betrachtet besteht der Unterschied zur S-Bahn vor allem in deren größerem [[Lichtraumprofil]], da sie nicht vorrangig für Tunnelbetriebe konzipiert ist.
Die [[Standseilbahn]] ''[[Metro Alpin]]'' bei [[Saas-Fee]] im [[Kanton Wallis]] verläuft vollständig unterirdisch und wird teilweise als U-Bahn bezeichnet. Aufgrund ihrer geringen Beförderungskapazität bzw. der zu kleinen Fahrzeuge und der fehlenden Bedeutung für den städtischen Nahverkehr erfüllt sie die Definition des UITP jedoch nicht.
Somit wird eine U-Bahn grundsätzlich ohne niveaugleiche Kreuzung mit anderen Verkehrsmitteln betrieben, fährt in dichter Fahrplan-Taktfolge im [[Stadt|städtischen Bereich]] und wird elektrisch angetrieben und gesteuert.


; U-Bahn Serfaus
*''Quelle: "Der Straßenbahner - Handbuch für U-Bahner, Stadt- und Straßenbahner", herausgegeben vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), 2001.''
Die in [[Serfaus]] in [[Tirol (Bundesland)|Tirol]] verkehrende [[U-Bahn Serfaus]] ist eine 1280&nbsp;Meter lange unterirdische [[Luftkissenbahn (Verkehr)|Luftkissenschwebebahn]] mit Seilantrieb. Mindestens aufgrund seiner geringen Beförderungskapazität ist das System keine U-Bahn im Sinne des UITP.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
{{Hauptartikel|Geschichte der U-Bahn}}
=== Technische Vorbedingungen und Meilensteine ===
[[Datei:Metropolitan Underground Railway stations.jpg|mini|Darstellung der sieben Stationen der ''Metropolitan Railway'' in den [[The Illustrated London News|Illustrated London News]] vom Dezember 1862, rund einen Monat vor Eröffnung der Strecke]]
==== Ausgangspunkt ====
Die ersten U-Bahn-Systeme entstanden ab der zweiten Hälfte des 19.&nbsp;Jahrhunderts in verschiedenen Großstädten [[Westeuropa|West]]- und [[Mitteleuropa]]s und der [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]]. Nachdem sich die Zahl der Betriebe bis zur Mitte des 20.&nbsp;Jahrhunderts weltweit auf rund zwei Dutzend Systeme beschränkte, die im Wesentlichen in den genannten Regionen sowie in [[Japan]] lagen, erlebt der U-Bahn-Bau seit der zweiten Hälfte 20.&nbsp;Jahrhunderts, insbesondere seit den 1970er Jahren, in fast allen Teilen der Welt ein deutliches Wachstum.
Das Verkehrsmittel Untergrundbahn, wie es heute in zahlreichen Städten eingesetzt wird, ist das Ergebnis einer längeren Entwicklung, die sich durch die ganze zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts zog. Am Anfang standen Pläne zur innerstädtischen, unterirdischen Verbindung zwischen zwei Fernbahn-Endbahnhöfen - eine Aufgabe, die heute eher einer [[S-Bahn]] zukäme. Solche Pläne gab es etwa bereits [[1844]] in [[Wien]], die erste Realisierung eines solchen Konzepts fand bis [[1863]] in London statt.


Die erste unterirdische Eisenbahnstrecke der Welt war die ''[[Metropolitan Railway#Geschichte|Metropolitan Railway]]'', die am 10.&nbsp;Januar 1863 den Betrieb zwischen den Kopfbahnhöfen ''[[Bahnhof Paddington|Paddington]]'' und ''[[Bahnhof Farringdon|Farringdon]]'' in [[London]] aufnahm und später in den ''Sub-Surface''-Linien der [[London Underground|Londoner U-Bahn]] aufging. Nachdem die ''Metropolitan Railway'' noch bis ins frühe 20.&nbsp;Jahrhundert mit [[Dampflokomotive|dampfbespannten]] Zügen bedient wurde, eröffnete am 4.&nbsp;November 1890 mit der ''[[City and South London Railway]]'' die erste elektrisch betriebene U-Bahn der Welt, die die Grundlage der heutigen ''[[Northern Line]]'' der Underground bildete. Ebenfalls im [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland|Vereinigten Königreich]] folgten die Systeme von [[Liverpool Overhead Railway#Geschichte|Liverpool]] (1893) und [[Glasgow Subway#Geschichte|Glasgow]] (1896).<ref name="SchwandlUK2006" />
==== Durchbruch dank elektrischem Betrieb ====
[[Bild:EElokSiemens.jpg|thumb|220px|Siemens' Elektrolokomotive, 1879]]
Die Londoner Tunnelstrecke wurde mit Dampfzügen betrieben, was –&nbsp;leicht nachvollziehbar&nbsp;– keine akzeptable Lösung darstellte und deshalb auch keine Nachahmungen in anderen Städten fand. Ein wichtiger Durchbruch zur Entwicklung des unterirdischen Stadtverkehrs war deshalb der Einsatz von [[Elektromotor]]en in Schienenverkehrsmitteln. Hier leistete der Berliner Unternehmer [[Werner von Siemens]] wichtige Pionierarbeit. Auf der Berliner Gewerbeausstellung 1879 stellte Siemens eine [[Elektrolokomotive#Erste Versuche|elektrische Lokomotive]] vor; 1881 eröffnete er in [[Berlin-Lichterfelde|Lichterfelde]] die erste elektrische Straßenbahn der Welt. Bedenkenträger und Bürokratie hinderten Siemens jedoch über Jahrzehnte hinweg am Bau eines elektrischen Schnellbahnnetzes in Berlin. Stattdessen wurde der elektrische Betrieb ab 1890 in London eingesetzt. Damit war die wichtigste Voraussetzung zum Siegeszug des neuen Verkehrsmittels geschaffen.


Ausgehend von Großbritannien wurden rund um die Wende vom 19. zum 20.&nbsp;Jahrhundert weitere Systeme in West- und Mitteleuropa und in den Vereinigten Staaten aufgebaut. Hierzu gehören [[Linie M1 (Metró Budapest)#Geschichte|Budapest]] (1896) als erste Stadt auf dem europäischen Festland, [[Métro Paris#Geschichte|Paris]] (1900), [[Geschichte der Berliner U-Bahn|Berlin]] (1902) und [[Geschichte der Hamburger Hochbahn|Hamburg]] (1912), in den Vereinigten Staaten entstanden Systeme in [[Chicago Elevated|Chicago]] (elektrischer Betrieb ab 1896) und in den [[Ostküste der Vereinigten Staaten|Ostküstenmetropolen]] [[New York City Subway#Geschichte|New York]] (elektrischer Betrieb ab 1900), [[Massachusetts Bay Transportation Authority#Geschichte|Boston]] (1901) und [[Market–Frankford Subway-Elevated Line#Geschichte|Philadelphia]] (1907). 1913 folgte mit der [[Subterráneos de Buenos Aires#Geschichte|Subterráneos de Buenos Aires]] zudem die erste U-Bahn-Strecke der [[Südhalbkugel|südlichen Hemisphäre]] und der [[Hispanophonie]].<ref name="SchwandlME2017" /><ref name="GroneckFR2020" /><ref name="Schwandl2007" /><ref name="Schwandl2010" /><ref name="Schwandl2014" />
==== Systemfrage: Hoch- oder Untergrundbahn ====
Die zweite zunächst unbeantwortete Grundsatzentscheidung der frühen Jahre war die Frage der [[Trasse|Trassierung]] der Schnellbahnstrecken: Die Londoner U-Bahn verkehrte überwiegend im [[Tunnel]]. Projekte in anderen europäischen Städten und in Nordamerika bevorzugten die Streckenführung auf eisernen [[Viadukt]]en, als [[Hochbahn]]. Die Mehrzahl der vor dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] gebauten Metrostrecken entstand letztlich als Hochbahn, die Baukosten lagen deutlich unter denen einer Tunnelstrecke, und insbesondere in den Stadtteilen der Unterschicht meinte man, keine Rücksicht auf die städtebaulichen Folgen nehmen zu müssen. Nach dem Weltkrieg wendete sich das Blatt jedoch; neue Strecken wurden nun fast ausschließlich im Tunnel errichtet. In Nordamerika, besonders in New York, wurden sogar ganze Hochbahnstrecken abgebaut und durch Tunnel ersetzt. Die ''Untergrundbahn'' entwickelte sich anstatt der ''Hochbahn'' zur Standardlösung.


Mit Beginn des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] endete die erste Phase des U-Bahn-Baus, gleichzeitig hatte das System U-Bahn in allen wesentlichen Komponenten, Technologien und Parametern (elektrischer Betrieb, [[Tunnelbau]]verfahren, Einführung der [[Rolltreppe]] u.{{nnbsp}}a.) eine erste Reife erreicht, deren Erkenntnisse maßgeblich für den Ausbau bestehender und die Anlegung neuer Netze wurden. [[Zwischenkriegszeit|Zwischen den Weltkriegen]] gingen in Europa lediglich die Netze in [[Metro Madrid#Geschichte|Madrid]] (1919), [[Metro Barcelona#Geschichte|Barcelona]] (1924) und [[Metro Moskau#Geschichte|Moskau]] (1935) in Betrieb. Auf dem restlichen Kontinent verhinderten die Instabilität der Zwischenkriegszeit und später die [[Weltwirtschaftskrise]] den Bau neuer Systeme. Außerhalb Europas wurden jedoch in [[U-Bahn Tokio#Geschichte|Tokio]] (1927) und [[U-Bahn Osaka|Osaka]] (1933) die ersten U-Bahnen Asiens in Betrieb genommen.<ref name="SchwandlES2015">Robert Schwandl: ''Metro + Tram Atlas Spanien.'' Robert Schwandl Verlag, Berlin 2015.</ref><ref name="Schwandl2016" /><ref name="Phipps2018" />
=== Die ersten Untergrundbahnen in London ===
[[Bild:London_Underground_Tube_Stock_1992.jpg|thumb|220px|Das erste unterirdische Schnellbahnnetz wurde in London eröffnet.]]
Als erste U-Bahn der Welt gilt allgemein die am [[10. Januar]] [[1863]] in [[London]] eröffnete ''[[Metropolitan Line|Metropolitan Railway]]''. Es handelte sich dabei jedoch zunächst noch um eine mit [[Dampflokomotive]]n betriebene Eisenbahn. Sie war als Verbindungslinie zwischen den Fernbahnhöfen ''[[Paddington (Bahnhof)|Paddington]]'', ''[[King's Cross (Bahnhof)|King's Cross]]'', ''[[St Pancras (Bahnhof)|St Pancras]]'' und ''[[Euston (Bahnhof)|Euston]]'', die alle relativ weit außerhalb der Innenstadt lagen, und der [[City of London]] gedacht.
Die erste [[Elektrizität|elektrische]] U-Bahn, die somit den heutigen Vorstellungen entspricht, war die ''City & South London Railway'' (heute ''[[Northern Line]]''), eröffnet am [[4. November]] [[1890]] in [[London Underground|London]]. Sie führte von ''[[Stockwell (London Underground)|Stockwell]]'' zur ''[[King William Street (London Underground)|King William Street]]''. Somit löste London einen U-Bahn-Boom aus, da zur gleichen Zeit auch viele andere europäische Metropolen nach Möglichkeiten suchten, ihre innerstädtischen Verkehrsprobleme zu lösen. Man glaubte, mit dem Konzept der Untergrundbahn alle diese Probleme lösen zu können.


Während und unmittelbar nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] ruhte der U-Bahn-Bau nahezu überall auf der Welt, wurde jedoch zügig wieder aufgenommen. In den beiden unmittelbaren Nachkriegsjahrzehnten beschränkten sich neue Netze weiterhin vorrangig auf die prosperierenden Staaten Europas, Nordamerikas und auf Japan mit neuen Systemen u.{{nnbsp}}a. in [[Stockholms tunnelbana#Geschichte|Stockholm]] (1950), [[Toronto Subway#Geschichte|Toronto]] (1954), [[Metropolitana di Roma|Rom]] (1955), [[Metro Lissabon#Geschichte|Lissabon]] (1959), [[Metropolitana di Milano#Geschichte|Mailand]] (1964), [[Metro Montreal#Geschichte|Montreal]] (1966), [[U-Bahn Mexiko-Stadt#Geschichte|Mexiko-Stadt]] (1969), [[U-Bahn München#Geschichte|München]] (1971) sowie [[U-Bahn Nürnberg#Geschichte|Nürnberg]] und [[Bay Area Rapid Transit#Geschichte|San Francisco]] (beide 1972). Zudem wurden in der [[Sowjetunion]] und anderen [[Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe|RGW]]-Staaten zahlreiche neue Netze realisiert oder initiiert, darunter [[Metro Sankt Petersburg#Geschichte|Leningrad]] (1955), [[Metro Kiew#Geschichte|Kiew]] (1960), [[Metro Prag#Geschichte|Prag]] (1974), [[Metro Bukarest#Geschichte|Bukarest]] (1979), [[Metro Minsk#Geschichte|Minsk]] (1984) und [[Metro Warschau#Geschichte|Warschau]] (1995).<ref name="Ovenden2015" />
=== Frühe U- und Hochbahnen in Europa ===
[[Bild:Budapest Metro Museum.jpg|thumb|220px|In Budapest eröffnete 1896 die zweite elektrische Untergrundbahn Europas.]]
[[Bild:Berlin U-Bahn Train A3L82.jpg|thumb|220px|1902 ging auch in Berlin ein U-Bahnnetz in Betrieb.]]
Die zweite elektrische Metro der Welt war die als [[Hochbahn]] verkehrende [[Liverpool Overhead]], welche am [[4. Februar]] [[1893]] als Verbindung zwischen Stadtzentrum und Hafen eröffnet, jedoch bereits am [[30. Dezember]] [[1956]] wieder stillgelegt wurde. Die erste elektrische U-Bahn auf dem europäischen Festland, nach der bereits [[1875]] eröffneten, bis zur Elektrifizierung 1910 aber noch von Pferden und Ochsen gezogenen unterirdischen [[Kabelbahn]] [[Tünel]] im europäischen Teil [[Istanbul|Istanbuls]], wurde am [[2. Mai]] [[1896]] in [[Budapest]] eröffnet. Diese Linie, die heute als ''[[Metro Budapest|Milleniums-U-Bahn]]'' bezeichnet wird, war auf Initiative des Erfinders Werner von Siemens entstanden. Ursprünglich war sie zuerst für Berlin geplant. Da sich dort die lokalen Behörden jedoch nicht einigen konnten, ließ Siemens die Budapester U-Bahn quasi als Demonstrationsobjekt für weitere europäische U-Bahnnetze bauen.


Ab den 1970er Jahren erlebte der U-Bahn-Bau ein sprunghaftes Wachstum und umfasste neben den weiterhin wachsenden frühen U-Bahn-Regionen erstmals auch eine größere Zahl von Städten in [[Lateinamerika]] und Asien außerhalb Japans. Bedeutende technische Neuerungen dieser Zeit sind zudem die Einführung des [[Automatic Train Operation|fahrerlosen Betriebs]] (z.{{nnbsp}}B. [[Métro Lille#Geschichte|Lille]] (1983); siehe auch [[#Steuerung|hier]]) und die Entwicklung [[Modularität|modularer]], standardisierter Systeme wie dem [[Véhicule automatique léger]] (siehe auch [[#Steuerung|hier]]), die aufgrund geringerer Herstellungs- und Betriebskosten erstmals auch kleineren Ballungsräumen den Bau von U-Bahnen ermöglichten.<ref name="SchwandlUK2006" /><ref name="GroneckFR2020" />
Ebenfalls [[1896]] ging am [[14. Dezember]] die [[Glasgow Subway]] als vierte Schnellbahn in Betrieb. Hier wurde die Strecke zuerst als [[Kabelbahn]] befahren und erst 1935 elektrifiziert. Ähnliches geschah mit der [[1898]] eröffneten [[Wiener Stadtbahn]], die bis 1925 mit Dampfzügen befahren wurde.


Einen nochmaligen Anstieg erlebte die Bauaktivität zu Beginn des 21.&nbsp;Jahrhunderts, wobei vor allem [[Ostasien|Ost]]-, [[Südostasien|Südost]]- und [[Südasien]] die wichtigsten globalen Entwicklungsschwerpunkte bildeten; gab es in den genannten Regionen bis zum Jahr 2010 insgesamt 39 Systeme, die mit Ausnahme der drei japanischen Netze in Tokio, Osaka und [[U-Bahn Nagoya|Nagoya]] alle nach 1970 eröffnet worden waren, wurden zwischen 2010 und 2020 insgesamt 44 Systeme neu in Betrieb genommen, davon 22 in [[Volksrepublik China|China]] und elf in [[Indien]].<ref name="UITPBrief2021" /> Ein Großteil der seit Beginn der 2020er Jahre eröffneten Systeme liegt ebenfalls in China. Mitte der 2020er Jahre sind in allen Teilen der Welt weitere neue Netze und Erweiterungen bestehender Systeme in Planung oder Umsetzung.
Im Jahr 1900 folgte Paris mit dem (von Beginn an elektrisch betriebenen) Netz der ''[[Métro Paris|Métropolitain]]''. In nur wenigen Jahren wurde hier ein Netz aus zahlreichen Linien erbaut. Auch heute trägt das Pariser Métrosystem einen Großteil der Verkehrsströme der französischen Hauptstadt.


== Bezeichnungen ==
Die 1901 in den westdeutschen Nachbarstädten [[Barmen]] und [[Elberfeld]] eröffnete ''[[Einschienenbahn|einschienige]] [[Hängebahn]] System [[Eugen Langen]]'', heute besser bekannt als [[Wuppertaler Schwebebahn]], stellte eine Sonderform einer Hochbahn dar: die Züge fahren nicht ''auf'' Schienen, sondern hängen ''unter'' ihnen. Die [[Viadukt]]<nowiki></nowiki>konstruktion fiel dadurch aufwändiger aus als bei einer konventionellen Hochbahn, weil die Trägerrahmen über die Züge hinweg reichen müssen.
<gallery class="center" widths="200" heights="140">
Berlin-U-Bahnhof Wittenbergplatz-08-2017-gje.jpg|Schriftzug am U-Bahnhof ''[[U-Bahnhof Wittenbergplatz|Wittenbergplatz]]'', [[U-Bahn Berlin|Berlin]]<br />Originalentwurf von 1912
Accès Station Métro Anvers Boulevard Marguerite Rochechouart - Paris XVIII (FR75) - 2022-01-29 - 2.jpg|Klassische [[Jugendstil]]-[[Wortmarke]] der [[Métro Paris]] von [[Hector Guimard]]<br />Originalentwurf etwa 1900
Paris Metro Sign.jpg|[[Armleuchter|Kandelaber]] Typ ''Val d'Osne''<br />mit Kurzform ''METRO'' in Paris<br />Originalentwurf etwa 1909
Subway and subway entrance vc.jpg|Ehemaliger Eingang der Station ''Wall Street'' an der [[Strecken der Division A der New York City Subway#IRT Lexington Avenue Line|ältesten U-Bahn-Strecke New Yorks]]<br />Originalentwurf von 1904
Mosaic Underground roundel, Maida Vale.jpg|Ursprüngliches, flächiges ''roundel'' der [[London Underground]] als dekoratives [[Mosaik]] in der Station ''[[Maida Vale (London Underground)|Maida Vale]]''<br />Originalentwurf etwa 1915
PZA MAYO.jpg II (adjusted).jpg|Ursprünglicher Abgang zur ''[[Subterráneos de Buenos Aires|Subterráneos]]''-Station ''Plaza de Mayo'', Buenos Aires;<br />die Beschilderung weist das Linienziel aus, nicht den Stationsnamen
Tunnelbana Ringvägen 1933.jpg|Station ''Ringvägen'' (heute: ''[[Skanstull (Stockholms tunnelbana)|Skanstull]]'') der ursprünglichen ''[[Stockholms tunnelbana#Die grüne Linie|tunnelbana]]'', eines [[U-Straßenbahn|Straßenbahntunnels]]<br />Originalentwurf von 1933
</gallery>
; Deutschsprachiger Raum
In [[Deutschland]], [[Österreich]] und der [[Deutschschweiz]] wird das Verkehrsmittel als ''U-Bahn'' bezeichnet, insbesondere in Bezug auf die in diesen Ländern vorhandenen bzw. im Falle der Schweiz [[U-Bahn Zürich|ehemals geplanten]] Netze.


Der Name ist zum einen eine Abkürzung für ''Untergrundbahn'' und wird in dieser Bedeutung im [[Bundesrecht (Deutschland)|deutschen]] und österreichischen Bundesrecht (siehe [[#Deutschland|hier]] und [[#Österreich|hier]]) und vom [[Verband Deutscher Verkehrsunternehmen]] verwendet.<ref name="VDV240527">{{Internetquelle |url=https://www.mobi-wissen.de/Verkehr/U-Bahn |titel=U-Bahn. |hrsg=Verband Deutscher Verkehrsunternehmen |abruf=2024-05-27}}</ref> Der Begriff geht auf das erste entsprechende System im deutschsprachigen Raum zurück, das Ende des 19.&nbsp;Jahrhunderts in [[U-Bahn Berlin|Berlin]] durch die ''[[Hochbahngesellschaft|Gesellschaft für elektrische Hoch- und Untergrundbahnen in Berlin]]'' angelegt und 1902 eröffnet wurde. Während das Gesamtsystem in den ersten Jahrzehnten von Betreiberseite konsequent ''Hoch- und Untergrundbahn'' genannt wurde und die Bezeichnung ''Untergrundbahn'' auf die im Tunnel geführten Streckenabschnitte beschränkt war, wurde spätestens 1929 die Kurzbezeichnung ''U-Bahn'' eingeführt und [[pars pro toto]] für das Gesamtsystem verwendet.<ref name="BLC230711">{{Internetquelle |url=https://file1.hpage.com/003497/13/bilder/u-bahn_netz_1929.jpg |titel=Grafik „Anschlüsse an die U-Bahn“, 1929. |hrsg=berliner-linienchronik.de |abruf=2023-11-07}}</ref><ref name="Poppel2017" /> [[U-Bahn Hamburg|Hamburg]] übernahm die Bezeichnung 1936.<ref name="Pabst2000-2" /> Zum anderen wird der Begriff teilweise auch in der Bedeutung ''Unabhängige Bahn'' verwendet,<ref name="VAG230116">{{Internetquelle |autor=Elisabeth Seitzinger |url=https://blog.vag.de/einblick/nach-50-jahren-die-letzten-dt1-u-bahn-zuege-sagen-ade/ |titel=Nach 50 Jahren: Die letzten DT1-U-Bahn-Züge sagen Ade |hrsg=Dialog-Blog der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg |datum=2023-01-16 |abruf=2025-01-19}}</ref> womit auf das zentrale betriebliche Merkmal der unabhängigen Trassierung hingewiesen wird.
Nach langen Diskussionen wurde schließlich am [[15. Februar]] [[1902]] auch in Berlin eine Metrostrecke eröffnet. Siemens erlebte seinen späten Sieg über die Berliner Baubürokratie jedoch nicht mehr, er war bereits 1892 verstorben. Die ''[[U-Bahn Berlin|Elektrische Hoch- und Untergrundbahn]]'' des Betreibers [[Siemens & Halske]] verlief größtenteils auf einem Viadukt. Spätere Erweiterungen durch die Stadtmitte und durch wohlhabende Wohnviertel wurden jedoch unterirdisch errichtet. Aus Berlin stammt auch der Begriff ''U-Bahn'', er wurde 1929 erfunden, nachdem die [[Deutsche Reichsbahn]] für ihre ''Stadt-, Ring- und Vorortbahnen'' das griffige Kürzel ''[[S-Bahn Berlin|S-Bahn]]'' eingeführt hatte.


Im Deutschen nicht mehr gebräuchliche bzw. heute teilweise mit anderer Bedeutung verwendete Bezeichnungen sind ''Stadtbahn'',<ref>{{RöllEnzyklopädie |Band=9 |Seiten=132 ff. |Lemma=Stadtbahnen}}</ref> ''Schnellbahn'',<ref>{{RöllEnzyklopädie |Band=8 |Seiten=415 ff. |Lemma=Schnellbahnen}}</ref> ''Stadtschnellbahn'',<ref>{{RöllEnzyklopädie |Band=9 |Seiten=133 ff. |Lemma=Stadtschnellbahnen}}</ref> ''Untergrundstadtbahn'',<ref>''Die dritte Glasgower Untergrundbahn (District Subway)''. In: ''Zeitschrift für Kleinbahnen'', herausgegeben vom Ministerium für öffentliche Arbeiten, IV. Jahrgang, Berlin, März 1897, S. 205</ref> ''Untergrundschnellbahn'',<ref>[https://taz.de/!1448026/ Florian Marten: ''Die Stadtbahn machte Hamburg groß''], taz am Wochenende vom 29. April 1995, online auf taz.de, abgerufen am 21. November 2023</ref> ''Untergrundeisenbahn'', ''Metropolitain-Schnellbahn'',<ref>E. M. Kilgus: ''Fortschritte in der Profilgestaltung der Untergrundbahnen und statische Untersuchung der rechteckigen Profilformen''. In: [[Zeitschrift für Bauwesen]], herausgegeben im Preussischen Finanzministerium, Verlag von Wilhelm Ernst u. Sohn, 71. Jahrgang, Berlin 1921, S. 76</ref> ''Metropolitaneisenbahn'' oder ''Metropolitanbahn''.<ref>{{RöllEnzyklopädie |Band=7 |Seiten=224 ff. |Lemma=Londoner Schnellbahnen}}</ref> Der Begriff ''Schnellbahn'' wird regional (z.{{nnbsp}}B. in [[Hamburg]]<ref name="HVV231231">{{Internetquelle |url=https://www.hvv.de/resource/blob/120104/3b7a5ac2668b2ac106536f53648ec5c3/hvv_usar-plan.pdf |titel=Schnellbahn-/Regionalverkehr im HVV, Stand 10. Dezember 2023. |hrsg=Hamburger Verkehrsverbund |format=PDF |abruf=2023-12-31}}</ref><ref name="BVM231231">{{Internetquelle |url=https://www.hamburg.de/bvm/schnellbahnprojekte/ |titel=Alle Infos zu Hamburgs Schnellbahnprojekten. |hrsg=Behörde für Verkehr und Mobilitätswende der Freien und Hansestadt Hamburg |abruf=2023-12-31}}</ref> und [[München]])<ref name="UBM231231">{{Internetquelle |url=https://www.u-bahn-muenchen.de/report/schnellbahnnetzplaene/ |titel=Pläne des MVV-Schnellbahnnetzes von 1972 bis heute. |hrsg=u-bahn-muenchen.de |abruf=2023-12-31}}</ref> und teilweise in der Literatur<ref name="Schwandl2007" /><ref name="Pabst2006" /> als Sammelbegriff für U-Bahnen und [[S-Bahn]]en verwendet, soweit letztere wie beispielsweise in [[S-Bahn Berlin|Berlin]], [[S-Bahn Hamburg|Hamburg]] und [[S-Bahn München|München]] wesentliche Bedeutung für den städtischen Nahverkehr haben und in ihrer Betriebsweise U-Bahnen ähneln oder gleichen, das heißt insbesondere eine hohe Takt- und Stationsdichte aufweisen und mit entsprechenden Fahrzeugen betrieben werden.
Doch nicht nur in Berlin und Budapest hatte Siemens seine Idee einer elektrischen Schnellbahn vorgetragen, auch für die [[Hansestadt]] [[U-Bahn Hamburg|Hamburg]] hatte er ein Netz geplant. Dieses wurde genau zehn Jahre nach Berlin, am [[15. Februar]] [[1912]] der Öffentlichkeit übergeben. Der Betrieb trug den Namen [[Hamburger Hochbahn AG]], da der größte Teil der Strecken auf Viadukten und Dämmen angelegt wurde.


In Abgrenzung zur U-Bahn werden die übrigen städtischen Verkehrsträger auch als ''Oberflächenverkehr'' respektive ''Oberflächenverkehrsmittel'' bezeichnet.
=== Die Pionierbetriebe in Amerika ===
[[Bild:Subway elevated2.jpg|thumb|220px|Die frühen nordamerikanischen Metronetze (hier: New York) entstanden zunächst als Hochbahnen.]]
Doch nicht nur im europäischen Raum gediehen die ersten U-Bahnnetze, auch in Nordamerika setzte sich nach und nach die Idee der unabhängigen Schnellbahn durch. Das erste System, eine reine Hochbahn, wurde in [[Chicago]] 1892 als ''[[U-Bahn Chicago|Chicago & South Side Rapid Transit]]'' eröffnet, die Elektrifizierung folgte drei Jahre später. Das zweite System ging 1897 in [[U-Bahn Boston|Boston]] in Betrieb, die erste Tunnelstrecke diente dem Straßenbahnverkehr, wie man es 70 Jahre später (als "Stadtbahn") in zahlreichen Städten wiederentdeckte. Auf dieses relativ frühe Eröffnungsdatum sind die Einwohner von Boston bis heute sehr stolz, da erst 1904 die wohl bekannteste amerikanische Großstadt, [[New York]], ein U-Bahnetz unter dem Namen „[[New York City Subway|Subway]]“ eröffnete. Die letzte der alten Ostküstenmetropolen, [[U-Bahn Philadelphia|Philadelphia]], folgte 1907.


; Weitere Bezeichnungen
Im Jahr 1913 ging die U-Bahnlinie im argentinischen [[Subte Buenos Aires|Buenos Aires]] in Betrieb, die heute den Buchstaben 'A' trägt. Diese erste südamerikanische U-Bahn wird auch heute noch mit Zügen aus der Anfangszeit betrieben. Anfang des Ersten Weltkrieges wurde die meisten Bauarbeiten an neuen Netzen aufgegeben. Somit endete die erste Etappe des U-Bahnbaus.
Die außerhalb des deutschen Sprachraums am häufigsten verwendete Bezeichnung für das Verkehrsmittel ist ''Metro'' bzw. landessprachliche Variante hiervon (''Métro'', ''Metró'', ''Metrô'' etc.). Der Begriff wurde erstmals bei der 1863 eröffneten ''[[Metropolitan Railway]]'' in [[London]] (später aufgegangen in den ''Sub-Surface''-Linien der [[London Underground]], u.{{nnbsp}}a. der ''[[Metropolitan Line]]'') und der 1899 gegründeten ''[[Compagnie du chemin de fer métropolitain de Paris]]'', kurz ''[[Métro Paris|Métro de Paris]]'', verwendet und bedeutete jeweils ''(groß-)städtische Eisenbahn'' (vgl. [[Metropole]]) im Sinne einer ''Eisenbahn für den städtischen Raum''. Von dort ausgehend wurde der Name u.{{nnbsp}}a. in die meisten [[Romanische Sprachen|romanischen]] und [[Slawische Sprachen|slawischen Sprachen]], ins [[Finnische Sprache|Finnische]] und [[Ungarische Sprache|Ungarische]] sowie auch ins [[Englische Sprache|Englische]] übernommen. Darüber hinaus ist der Begriff auch im deutschsprachigen Raum allgemein bekannt, der Gebrauch beschränkt sich jedoch tendenziell auf Netze, die auch in der jeweiligen Landessprache als „Metro“ bezeichnet werden. In einigen Ländern ist der Begriff ''Metro'' kein reiner [[Gattungsname]], insbesondere in Spanien und Frankreich ist er durch die Betreiber der einzelnen Systeme häufig als [[Marke (Recht)|Marke]] geschützt.


In der [[Anglosphäre]], das heißt im Engeren dem [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]], der [[Irland|Republik Irland]], den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]], [[Kanada]], [[Australien]] und [[Neuseeland]], wird der Begriff ''rapid transit'' als allgemeine Bezeichnung für U-Bahnen verwendet. Insbesondere in den Vereinigten Staaten und Kanada wird auch ''Subway'' (z.{{nnbsp}}B. [[Massachusetts Bay Transportation Authority#U-Bahn|Boston]], [[New York City Subway|New York]] und [[Toronto Subway|Toronto]], jedoch auch [[Glasgow Subway|Glasgow]]) verwendet, womit im [[Britisches Englisch|britischen Englisch]] im Allgemeinen eine [[Unterführung|Personenunterführung]] bezeichnet wird. ''Underground'' sowie ''Tube'' werden als Eigennamen ausschließlich für das Londoner System genutzt. Weiterhin ist in den Vereinigten Staaten und Kanada vielfach verbreitet, im Zusammenhang mit einem bestimmten System den jeweiligen Betreibernamen [[totum pro parte]] für die U-Bahn sowie auch insgesamt als Synonym für den lokalen ÖPNV zu verwenden. Teilweise werden ''rapid transit'' sowie ''Metro'' auch nur für die Betreibergesellschaft (z.{{nnbsp}}B. [[Dallas Area Rapid Transit]], [[Metro Los Angeles]]) verwendet, während die Verkehrsmittel selbst andere Namen tragen.<ref name="Schwandl2015">Robert Schwandl: ''Tram Atlas Großbritannien & Irland''. Robert Schwandl Verlag, Berlin 2015.</ref><ref name="Schwandl2010">Robert Schwandl: ''Subways & Light Rail in den U.S.A., Band 1: Ostküste''. Robert Schwandl Verlag, Berlin 2010.</ref><ref name="Schwandl2011">Robert Schwandl: ''Urban Rail Down Under''. Robert Schwandl Verlag, Berlin 2011.</ref><ref name="Schwandl2012">Robert Schwandl: ''Subways & Light Rail in den U.S.A., Band 2: Westen''. Robert Schwandl Verlag, Berlin 2012.</ref><ref name="Schwandl2014">Robert Schwandl: ''Subways & Light Rail in den U.S.A., Band 3: Mittlerer Westen & Süden''. Robert Schwandl Verlag, Berlin 2014.</ref>
=== Untergrundbahnen für den Güterverkehr ===
[[Bild:Chicago Freight Subway c1910.jpg|thumb|220px|Güter-U-Bahn in Chicago, 1910.]]
Der Kreativität der Konstrukteure waren keine Grenzen gesetzt. Nachdem der elektrische Betrieb und die wachsende Erfahrung beim Tunnelbau viele Städte zur Planung von Metronetzen animierten, lag es nahe, die neue Technik auch für den innerstädtischen Güterverkehr einzusetzen. Die zwei realisierten Anlagen waren allerdings weniger Weiterentwicklungen des konventionellen Güterverkehrs auf der Eisenbahn als vielmehr solche der [[Rohrpost]]technik.


Weitere Gattungsnamen sind ''[[Stockholms tunnelbana|tunnelbana/T-bana]]'' im [[Schwedische Sprache|Schwedischen]] und ''[[Oslo T-bane|tunnelbane/T-bane]]'' im [[Norwegische Sprache|Norwegischen]] (dt. jeweils: ''Tunnelbahn''). Im [[Dänische Sprache|Dänischen]] wird das analog zur deutschen Bezeichnung gebildete und gleichbedeutende ''undergrundbane'', das auch dem Norwegischen als ''undergrunnsbane'' ([[Bokmål]]) bzw. ''undergrunn'' ([[Nynorsk]]) bekannt ist, für das Verkehrsmittel verwendet, während das einzige dänische System jedoch ''[[Metro Kopenhagen|Metro]]'' heißt.
Die erste Rohrpostanlage der Welt, die ''[[Pneumatic Despatch Railway]]'', wurde 1859 in London in Betrieb genommen. In der Folge entstanden solche unterirdischen Netze in einigen Dutzend europäischen sowie einigen außereuropäischen Städten. Das Berliner Netz war 1940 rund 400 km lang und bediente 79 Post- und Telegraphenämter. Die Postsendungen wurden in verschlossenen Kapseln befördert, zum Antrieb diente Druckluft. Die Kapazität dieser Anlagen war gering. In Berlin durften Briefe maximal 20 Gramm, in München 100 Gramm wiegen, das Netz in New York konnte immerhin Päckchen befördern. Zur innerstädtischen Verteilung schwererer Güter unter der Erde musste also wieder auf Rad-Schiene-Technik zurückgegriffen werden, und die Untergrundbahnen des Personenverkehrs hatten die Grundlagen dafür geschaffen.


Weitere Bezeichnungen sind ''Földalatti'' (dt. ''[die] Unterirdische'', von [[Ungarische Sprache|hu.]] ''föld'' für ''Erde'' und ''alatt'' für ''unter'') speziell für die [[Linie M1 (Metró Budapest)|älteste Linie]] der [[Metró Budapest|Budapester U-Bahn]], ''MTR'' (''Mass Transit Railway'') in [[Mass Transit Railway|Hongkong]], ''MRT'' (''Mass Rapid Transit'') für die Netze in [[Mass Rapid Transit Manila|Manila]], [[Mass Rapid Transit (Singapur)|Singapur]] und [[Metro Taipei|Taipeh]] sowie ''Subte'' (von [[Spanische Sprache|es.]] ''subterráneo''; dt. ''unterirdisch'') in [[Subterráneos de Buenos Aires|Buenos Aires]], das sich trotz der Pionierfunktion des Systems als erste U-Bahn der [[Hispanität]] nicht weiter verbreitet hat.
In Chicago begann ab 1899 der Bau eines solchen Untergrundnetzes, der ''[[Chicago Tunnel Company Railroad]]'', das [[1906]] fertiggestellt war und Tunnelstrecken unter nahezu jeder Straße der Innenstadt besaß. Das Netz erreichte eine maximale Länge von 97 km, mit 149 Lokomotiven und 3000 Güterwaggons wurden Fracht und Kohle von Güterbahnhöfen der Eisenbahn zu Warenhäusern, Büros und Lagern in der Innenstadt und Asche von dort weg befördert. Der aufkommende Lastwagenverkehr und die Umstellung von Kohlen- auf Gasheizung ließ die Umsätze in den 1940er Jahren einbrechen, die Betreiberin musste 1956 [[Konkurs]] anmelden. Das Netz wurde 1959 stillgelegt. Die Tunnel werden jedoch heute noch zur Verlegung von Strom- und Telefonleitungen verwendet.


; Weitere Verwendungen der Begriffe ''Metro'' und ''rapid transit''
Nach Vorbild des Systems in Chicago entstand 1927 die ''[[Post Office Railway]]'' (auch ''Mail Rail'') in London. Dieses kleine U-Bahnnetz versorgte acht Postämter. Die Tunnel liegen bis zu 21 Meter unter dem Straßenniveau. Die 10,5 Kilometer lange Strecke verlief vom Postsortieramt am Bahnhof [[Paddington Station|Paddington]] in west-östlicher Richtung zum Bezirkspostamt im östlichen Stadtteil [[Whitechapel]]. Da fünf der angeschlossenen Postämter im Laufe der Zeit geschlossen wurden, wurde die Anlage 2003 stillgelegt.
<gallery class="center" caption="Beispiele für Verkehrssysteme, deren Namen vom Begriff ''Metro'' abgeleitet wurden" widths="200" heights="140">
HCMT at Carnegie.jpg|[[Metro Trains Melbourne]]<br />[[S-Bahn]]-artige Vorortbahn
Brindleyplace tram stop August 2022.jpg|[[West Midlands Metro]]<br />Niederflurige Straßen- und Regionalstadtbahn
Metro do Porto (407708996).jpg|[[Metro do Porto]]<br />Niederflurstadtbahn mit Tunnel- und straßenbündigen Streckenabschnitten
Métro léger de Charleroi - ligne M3 - Traversée de Gosselies 01.jpg|[[Stadtbahn Charleroi|Métro léger de Charleroi]]<br />Hochflurstadtbahn mit Tunnel- und straßenbündigen Streckenabschnitten
Tramlijn 9 Brussel 2018 2.jpg|[[Premetro Brüssel|Prémétro de Bruxelles]]<br />[[U-Straßenbahn]] als Vorstufe zur Voll-U-Bahn
May2015 Volgograd img13 PLenina metrotram station.jpg|[[Metrotram Wolgograd]]<br />U-Straßenbahn
Metrobús Preparatoria 1.jpg|[[Mexiko-Stadt#Straßenverkehr|Metrobús de la Ciudad de México]]<br />[[Bus Rapid Transit|BRT]]-System mit [[Bussteig|Hochbussteig]]
</gallery>
Als [[Marke (Marketing)|Marke]] werden der Begriff ''Metro'' und von ihm abgeleitete Bezeichnungen teilweise auch für Schienenbahnen verwendet, die der Definition des [[Internationaler Verband für öffentliches Verkehrswesen|UITP]] (siehe [[#Internationaler Verband für öffentliches Verkehrswesen|hier]]) nicht entsprechen und im deutschsprachigen Raum eher als [[Straßenbahn|Straßen]]- oder [[Stadtbahn]] (z.{{nnbsp}}B. [[Metro Málaga|Metro de Málaga]], [[Metro do Porto]], [[Muni Metro]] in [[San Francisco]], [[West Midlands Metro]] im Raum [[Birmingham]], [[Metro Express (Mauritius)|Metro Express]] in [[Port Louis]], [[Manchester Metrolink]], [[Valley Metro Rail]] in [[Phoenix (Arizona)|Phoenix]]), [[S-Bahn]] (z.{{nnbsp}}B. [[Metro Trains Melbourne]], [[Metrô de Teresina]], [[Metrorail Western Cape]]) und [[Peoplemover]] ([[Miami-Dade Metromover]], [[MiniMetro]]-System von [[Leitner AG|Leitner]]) bezeichnet würden.


Weiterhin wurden von ''Metro'' in verschiedenen Ländern und Sprachen Begriffe wie ''premetro''/''prémétro'' (dt. ''Vor-Metro'', ursprünglich im Sinne einer Vorstufe zu einer Voll-Metro, deren Entwicklung (langfristig) verfolgt wird), ''light metro''/''métro léger''/''metro ligero''/''metropolitana leggera'' (dt. ''Leichtmetro''), ''semimetro''/''semi-metro'' (dt. ''Halb-Metro'') und ''metrotram''/''metrotranvia''/''metrotranvía'' abgeleitet. Auf nationaler Ebene sind diese Begriffe teilweise [[Normung|normiert]], beispielsweise definiert die ''norma UNI 8379:2000'' der [[Italien|italienischen]] Normierungsorganisation ''UNI'' neben dem Begriff ''metropolitana'' auch ''metropolitana leggera'' und ''tranvia veloce'' (dt. ''[[Schnellstraßenbahn]]'') bzw. ''metrotranvia''. Insgesamt bestehen international jedoch keine exakt einheitlichen Definitionen und die genannten Begriffe werden ähnlich der ausgeweiteten Verwendung von ''Metro'' sowohl als [[Gattungsname]]n als auch als Eigenbezeichnungen bzw. Markennamen für verschiedene hoch- und niederflurige Systeme von Schnellstraßenbahnen (z.{{nnbsp}}B. die [[Premetro (Buenos Aires)|Premetro]] in [[Buenos Aires]]) und [[U-Straßenbahn]]en (z.{{nnbsp}}B. [[Premetro Antwerpen|Prémétro d’Anvers]], [[Premetro Brüssel|Prémétro de Bruxelles]], [[Metrotram Wolgograd|Metrotram Wolgograd/Волгоградский метротрам]] und [[Straßenbahn Krywyj Rih|Metrotram Krywyj Rih/Криворізький метротрам]]) über Stadtbahnen (z.{{nnbsp}}B. [[Stadtbahn Charleroi|Métro léger de Charleroi]], [[Stadtbahn Madrid|Metro Ligero de Madrid]], [[Metrotranvía Mendoza|Metrotranvía de Mendoza]], [[Stadtbahn Tunis|Métro léger de Tunis]]) bis zu (Kleinprofil-)U-Bahnen (z.{{nnbsp}}B. die als ''metropolitana leggera'' bezeichnete Linie M5 der [[Metropolitana di Milano|Metro Mailand]]<ref name="ATM240723">{{Internetquelle |url=https://www.atm.it/it/AtmNews/Comunicati/Pagine/m5lanuovametropolitanadiMilano.aspx |titel=M5: la nuova metropolitana di Milano. |hrsg=Azienda Trasporti Milanesi S.p.A. |sprache=it |abruf=2024-07-23}}</ref> und das als ''métro léger''/''light metro'' bezeichnete [[Réseau express métropolitain]] in [[Montreal]])<ref name="REM240723">{{Internetquelle |url=https://rem.info/fr/metro-leger |titel=Métro léger. |hrsg=Réseau express métropolitain |sprache=fr |abruf=2024-07-23}}</ref> verwendet.
=== U-Bahnbau zwischen den Weltkriegen ===
[[Bild:Moscow Metro, Kievskaya station.jpg|thumb|220px|''„Palast der Arbeiterklasse“'' – U-Bahnhof Kiewskaja in Moskau.]]
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs endete die erste Phase des U-Bahn-Baus in den Metropolen der westlichen Welt. Die wesentlichen Systemfragen waren beantwortet. Die Untergrundbahn hatte sich gegen die Hochbahn durchgesetzt. Die Fahrzeuge der ältesten Systeme hatten sich als zu klein erwiesen, man ging zu größeren Tunnelprofilen und Zügen mit größerem Fassungsvermögen über. Die [[Fahrtreppe]] war praxisreif entwickelt und ermöglichte den Transport großer Fahrgastmengen zwischen tiefliegenden U-Bahnhöfen und der Erdoberfläche. Das System U-Bahn war in allen wesentlichen Bereichen ausgereift und wird bis heute weitgehend unverändert angewandt.


Ausgehend vom englischen ''rapid transit'' wurde die Bezeichnung ''[[Bus Rapid Transit]]'' (kurz: ''BRT'') als Gattungsname für Stadt- bzw. [[Schnellbus]]systeme mit besonders qualifizierter Infrastruktur (z.{{nnbsp}}B. durchgängige oder weitgehende Führung auf [[Busfahrstreifen|eigener Spur]] und/oder [[ÖPNV-Bevorrechtigung|Vorrangschaltung]] an [[Ampel]]n, komfortablere Fahrzeuge, stufenloser Einstieg durch angepasste [[Bussteig]]e) und höherer Angebotsqualität entwickelt. Diese Systeme werden zudem teilweise als ''[[Metrobus#Metrobusse im Ausland|Metrobus]]'' vermarktet (z.{{nnbsp}}B. [[Metrobus Istanbul|Metrobüs]] in [[Istanbul]], [[Mexiko-Stadt#Straßenverkehr|Metrobús]] in [[Mexiko-Stadt]], [[Lahore Metrobus|Metrobus]] in [[Lahore]], Metrobus-Q in [[Quito]]).
Zwischen den Weltkriegen gingen im europäischen Raum nur drei Netze in Betrieb: Eines 1919 in der spanischen Hauptstadt [[Metro Madrid|Madrid]] und wenig später, 1924, in [[Metro Barcelona|Barcelona]]. Das System von Madrid gehört heute zu den größten und am schnellsten wachsenden; bis 2007 sollen noch 40 Kilometer neue U-Bahntunnel entstehen. Das dritte Netz entstand in [[U-Bahn Moskau|Moskau]]. Dort wurde die erste unterirdische Schnellbahn im Jahr 1935 in Betrieb genommen. Zuvor war eine Expertenkommission nach Berlin geschickt worden, um das System zu begutachten und Erfahrungen zu sammeln. Bekannt ist Moskau vor allem durch seine sehr tief liegenden und prunkvoll ausgeschmückten Bahnhöfe. Der damalige sowjetische Führer [[Josef Stalin|Stalin]] wollte die U-Bahnhöfe als ''„Paläste der Arbeiterklasse“'' betrachtet sehen.


Die Verkehrsbetriebe bzw. -verbünde verschiedener deutscher Städte (u.{{nnbsp}}a. [[Busverkehr in Berlin#MetroBus|Berlin]], [[Busverkehr in Hamburg#Metrobuslinien|Hamburg]] und [[Busverkehr in München#MetroBus|München]]) führten zu Beginn des 21.&nbsp;Jahrhunderts im Zuge der Neustrukturierung ihrer Stadtbusnetze den Begriff ''[[Metrobus#Metrobus-Netze|Metrobus]]'' für die wichtigsten Linien des jeweiligen Netzes ein. Die [[Berliner Verkehrsbetriebe]] führten zusätzlich die Bezeichnung ''[[Straßenbahn Berlin#Nummernschema seit den 2000er Jahren|Metrotram]]'' für die wichtigsten Linien der [[Straßenbahn Berlin|Straßenbahn]] ein, die [[Braunschweiger Verkehrs-GmbH]] bezeichnete zwischen 2009 und 2016 ebenfalls einzelne [[Nahverkehr in Braunschweig#Stadtbus|Bus]]- und [[Straßenbahn Braunschweig|Straßenbahn]]-Linien als ''Metrolinien''.<ref name="IGEB050215">{{Internetquelle |url=http://www.igeb.org/pressedienst/igebpresse_20050215.html |titel="BVG 2005 plus". Berliner Fahrgastverband IGEB fordert Nachbesserungen in dem am 12.12.2004 eingeführten neuen BVG-Liniennetzkonzept und legt einen 15-Punkte-Plan für Sofortmaßnahmen vor, damit Berlin einen attraktiven ÖPNV behält. Einführung des BVG-Liniennetzkonzeptes am 12. Dezember 2004 |titelerg=Pressemitteilung vom 15. Februar 2005 |hrsg=Interessengemeinschaft Eisenbahn, Nahverkehr und Fahrgastbelange Berlin e.&nbsp;V. |datum=2005-02-15 |abruf=2024-07-21}}</ref><ref name="Dialog210609">{{Internetquelle |url=https://dialog.hochbahn.de/unser-job-fuer-hamburg/20-jahre-metrobus-weshalb-man-es-heute-erfinden-muesste-wenn-es-das-nicht-schon-gaebe/ |titel=20 Jahre MetroBus – Weshalb man es heute erfinden müsste, wenn es das nicht schon gäbe. |hrsg=Dialog-Blog der Hamburger Hochbahn AG |datum=2021-06-09 |abruf=2024-07-21}}</ref><ref name="MVG240721">{{Internetquelle |url=https://www.mvg.de/ueber/das-unternehmen/zeitreise.html |titel=Zeitreise. Die Geschichte der MVG. 2000–2009. |hrsg=Münchner Verkehrsgesellschaft mbH |abruf=2024-06-24}}</ref><ref>'' {{Webarchiv |url=http://www.verkehr-bs.de/aktuelles/aktuelles-detailansicht/article/fahrplananpassungen-zum-07-januar-2016.html |text=Fahrplananpassungen zum 7. Januar 2016 |wayback=20160103110745}}'', Pressemitteilung der Braunschweiger Verkehrs-GmbH.</ref> Im Unterschied zu den oben genannten BRT-Systemen wurden diese Linien auf Grundlage und als Teil der bestehenden Infrastruktur eingeführt und nicht als technisch und betrieblich (weitgehend) eigenständiges System neu angelegt.
Die bereits vor dem Weltkrieg bestehenden Netze wurden weiter ausgebaut, teilweise als völlig neue, mit den älteren Linien inkompatible Systeme, um den Einsatz größerer Fahrzeuge zu ermöglichen.


Die jeweils unter dem Namen „Metro“ auftretenden Verkehrsbetriebe der [[Venezuela|venezolanischen]] Hauptstadt [[Caracas]] und der [[Kolumbien|kolumbianischen]] Großstadt [[Medellín]] wiederum bezeichnen die von ihnen [[Luftseilbahn#Öffentlicher Verkehr|als Teil des ÖPNV betriebenen Luftseilbahnen]] als ''Metrocable'' (von es. ''cable'', dt. ''Seil''; analog zur in verschiedenen englischsprachigen Regionen verwendeten Konstruktion ''Metrorail''/''Metro Rail'').
Die erste asiatische U-Bahn ging in der japanischen Hauptstadt [[U-Bahn Tōkyō|Tokio]] 1927 in Betrieb. Die Ginza-Linie zwischen ''Asakusa'' und ''Ueno'' war der erste Abschnitt der dortigen U-Bahn. 1933 folgte die japanische Metropole [[U-Bahn Osaka|Osaka]] mit der Midosuji-Linie.


== Organisatorisches ==
=== Die Entwicklung der Nachkriegszeit ===
==== Massenmotorisierung und Verkehrspolitik ====
=== Eigentum und Betrieb ===
[[Datei:Metro de Paris - Ligne 12 - Sevres - Babylone 05.jpg|mini|Erhaltenes Logo der ehemaligen Pariser U-Bahn-Gesellschaft [[Société du chemin de fer électrique souterrain Nord-Sud de Paris]], kurz NS]]
Während und nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] stagnierte der U-Bahnbau nahezu überall. Nach 1945 nahmen in den Städten der westlichen Welt die Anzahl der [[Auto|Kraftfahrzeuge]] rapide zu, der wachsende Wohlstand sorgte für die ''Massenmotorisierung''.
Während die frühen U-Bahn-Systeme vorrangig als [[Privatbahn]]en entwickelt und betrieben wurden (siehe [[Geschichte der U-Bahn#Frühe U- und Hochbahnen|hier]]), vollzog sich in der ersten Hälfte des 20.&nbsp;Jahrhunderts ein weitgehend flächendeckender Übergang von Planung, Bau, Eigentum und Betrieb in die [[öffentliche Hand]] einschließlich der Überführung bestehender Netze in [[Verstaatlichung|öffentliches Eigentum]] (z.{{nnbsp}}B. [[London Underground|London]] 1933, [[U-Bahn Berlin|Berlin]] 1938, [[New York City Subway|New York]] 1940 und [[Métro Paris|Paris]] 1949), sodass sich heute die Mehrheit der U-Bahn-Systeme in Europa, den Vereinigten Staaten, Kanada und Japan im öffentlichen Eigentum befindet. Hierbei sind gleichermaßen [[Öffentliches Recht|öffentlich-rechtliche]] wie [[privatrecht]]liche Organisations- und Rechtsformen verbreitet (siehe auch [[Öffentliches Unternehmen|hier]]), wobei in Europa und Japan privatrechtlich verfasste Unternehmen im Eigentum der jeweiligen [[Gemeinde|Kommune]] überwiegen, während Eigentum und Betrieb in den Vereinigten Staaten mehrheitlich in der Hand eigenständiger Nahverkehrsbehörden (engl. ''transportation''/''transit authorities'') liegen, die vom jeweiligen [[Bundesstaat der Vereinigten Staaten|Bundesstaat]] eingerichtet wurden und deren räumliche Zuständigkeitsbereiche von einer Kernstadt und ihrem relativ eng gefassten [[Agglomeration]]sraum (z.{{nnbsp}}B. [[Metropolitan Atlanta Rapid Transit Authority|Atlanta]], [[Massachusetts Bay Transportation Authority|Boston]], [[Chicago Transit Authority|Chicago]]) bis zu weitläufigen Stadtregionen (z.{{nnbsp}}B. die [[Metropolitan Transportation Authority]] für große Teile der [[New York Metropolitan Area|Tri-State area]] und die [[Metro Los Angeles|Los Angeles County Metropolitan Transportation Authority]] für das gesamte [[Los Angeles County]]) reicht. Sowohl in Europa als auch in den Vereinigten Staaten sind die Eigentümer und Betreiber der U-Bahn-Netze häufig auch der zentrale bzw. ein wesentlicher Betreiber des weiteren ÖPNV-Angebots in der jeweiligen Region, darüber hinaus obliegen den amerikanischen ''authorities'' häufig auch Planung, Organisation und Finanzierung sowie Ausbau und Unterhaltung der physischen Infrastruktur für den gesamten ÖPNV in ihrem Zuständigkeitsbereich, womit sie in dieser Hinsicht den deutschen [[ÖPNV-Aufgabenträger]]n ähneln.<ref name="Schwandl2010" /><ref name="Schwandl2012" /><ref name="Schwandl2014" /><ref name="Schwandl2015" /><ref name="Schwandl2018" /><ref name="SchwandlBNL2020">Robert Schwandl: ''Tram Atlas Benelux''. Robert Schwandl Verlag, Berlin 2020.</ref><ref name="Schwandl2021" /><ref name="Phipps2023">Andrew Phipps, Robert Schwandl: ''Tram Atlas Südosteuropa''. Robert Schwandl Verlag, Berlin 2023.</ref><ref name="SchwandlME2017">Robert Schwandl: ''Tram Atlas Mitteleuropa'', S. 132ff. Robert Schwandl Verlag, Berlin 2017.</ref><ref name="SchwandlDE2019" /><ref name="SchwandlFR2006" /><ref name="GroneckPT2008" /><ref name="SchwandlES2015" /><ref name="Brignole2010" /><ref name="Schwandl2016" /><ref name="Phipps2017">Andrew Phipps, Robert Schwandl: ''Metros & Trams in Japan, Band 2: Nord- & Zentraljapan''. Robert Schwandl Verlag, Berlin 2017.</ref><ref name="Phipps2018">Andrew Phipps, Robert Schwandl: ''Metros & Trams in Japan, Band 3: West- & Südjapan'', Seite 14ff. Robert Schwandl Verlag, Berlin 2018.</ref>


Verschiedene Netze befinden sich auch im alleinigen oder anteiligen Eigentum des jeweiligen Staates bzw. wurden durch ihn eingerichtet. Hierzu gehören beispielsweise:
Um dem dadurch stark zunehmenden Straßenverkehr gerecht zu werden, galt es in vielen Städten als „modern“, die dortigen [[Straßenbahn]]netze stillzulegen, da die Straßenbahnen angeblich den motorisierten Individualverkehr erheblich behindern würden. Somit verschwanden unter anderem in London, Paris, West-Berlin und Hamburg alle Straßenbahnen aus dem Stadtbild.
* [[Metro Bukarest]] – Metrorex S.A.: Verkehrsbetrieb in der Rechtsform einer [[Societate pe Acțiuni|Aktiengesellschaft]], die von der rumänischen Regierung gegründet wurde und direkt dem Verkehrsministerium untersteht. Die weiteren [[Bukarest#Verkehr|öffentlichen Verkehrsmittel in Bukarest]] ([[Straßenbahn Bukarest|Straßenbahn]], [[Oberleitungsbus Bukarest|Oberleitungsbus]] und Stadtbus) werden von der städtischen ''Societatea de Transport Bucuresti STB SA'' betrieben.<ref name="Phipps2023" /><ref name="RO990617">{{Internetquelle |url=https://legislatie.just.ro/Public/DetaliiDocument/18495 |titel=Hotărâre nr. 482 din 17 iunie 1999 privind înfiinţarea Societăţii Comerciale de Transport cu Metroul Bucureşti "Metrorex" - S.A (dt. ''Entscheidung Nr. 482 vom 17. Juni 1999 über die Gründung des Transportunternehmens der Metro Bukarest „Metrorex“ AG'') |hrsg=Rumänische Regierung |datum=1999-06-17 |sprache=ro |abruf=2024-05-12}}</ref>
* [[Metro Delhi]] – Delhi Metro Rail Corporation Ltd. (DMRC): Gemeinsamer Verkehrsbetrieb der [[Politisches System Indiens|indischen Bundesregierung]] und der Regierung des [[Delhi#Nationales Hauptstadtterritorium|Nationalen Hauptstadtterritoriums Delhi]] (jeweils 50 %).<ref name="DMRC240609">{{Internetquelle |url=https://www.delhimetrorail.com/pages/en/introduction |titel=Introduction |hrsg=Delhi Metro Rail Corporation Ltd. |sprache=en |abruf=2024-06-09}}</ref>
* [[Métro Paris]] – [[RATP|Régie autonome des transports Parisien]] (RATP): Verkehrsbetrieb in der Rechtsform einer [[Anstalt des öffentlichen Rechts]] (fr. ''[[établissement public]]'', hier spezieller: ''établissement public à caractère industriel et commercial''), die vom [[Französisches Parlament|französischen Parlament]] durch Gesetz eingerichtet wurde und unter seiner Aufsicht steht.<ref name="RATP240613">{{Internetquelle |url=https://www.ratp.fr/groupe-ratp/presentation-du-groupe/lessentiel-sur-notre-groupe |titel=L’essentiel sur notre Groupe. |hrsg=Régie Autonome des Transports Parisiens |sprache=fr |abruf=2024-06-13}}</ref>
* [[U-Bahn Tokio]] – [[Tōkyō Metro|Tokyo Metro Co., Ltd.]] (jp. 東京地下鉄株式会社 (''Tōkyō Chikatetsu Kabushiki-gaisha'')): Gemeinsamer Verkehrsbetrieb der [[Japanisches Kabinett|japanischen Regierung]] (53,4 %) und der [[Tokyo Metropolitan Government|Regierung der Präfektur Tokio]] (46,6 %) in der Rechtsform einer [[Kabushiki-gaisha|Aktiengesellschaft]], der das größere der beiden Teilnetze der Tokioter U-Bahn betreibt. Die Gesellschaft entstand 2004 durch Privatisierung der staatlichen Nahverkehrsbehörde ''Teito Rapid Transit Authority'', die wiederum durch die Verstaatlichung und Verschmelzung der privaten ''Tokyo Underground Railway Company'' und ''Tokyo Rapid Transit Railway Company'' im Jahr 1941 entstanden war. Das [[Toei-U-Bahn|kleinere Teilnetz der U-Bahn]] wird durch ''Toei'', das [[Verkehrsamt der Präfektur Tokio]], betrieben, zu dem auch weitere Verkehrsmittel in Tokio gehören.<ref name="Schwandl2016" />


Einzelne U-Bahnen befinden sich im Eigentum privater Unternehmen ohne (mehrheitliche) öffentliche Beteiligung, z.{{nnbsp}}B. die privat finanzierte und betriebene Linie&nbsp;9 der [[U-Bahn Seoul]]<ref name="RGI090724">{{Internetquelle |url=https://www.railwaygazette.com/seoul-line-9-is-now-open/34236.article |titel=Seoul Line 9 is now open. |hrsg=Railway Gazette International |datum=2009-07-24 |abruf=2024-06-13}}</ref> oder die zum Netz der [[Metro Delhi]] gehörende [[Rapid Metro Gurgaon]], deren Betrieb jedoch aufgrund finanzieller Engpässe im Jahr 2019 von der Delhi Metro Rail Corporation übernommen wurde.<ref name="ToI191023">{{Internetquelle |autor=Joel Joseph |url=https://timesofindia.indiatimes.com/city/gurgaon/its-official-now-dmrc-takes-over-operation-upkeep-of-rapid-metro/articleshow/71712694.cms |titel=DMRC takeover of Rapid Metro operations official. |werk=The Times of India – Onlineausgabe vom 23.&nbsp;Oktober 2019 |abruf=2024-06-13}}</ref>
Auch das Baugeschehen im Bereich der U-Bahnnetze kam weitgehend zum erliegen. In vielen Metropolen, etwa in Paris, wurde jahrzehntelang keine einzige neue Strecke eröffnet. Ausnahmen waren teilweise politisch motiviert, wie in [[West-Berlin]], das von der [[Deutsche Reichsbahn (Ostdeutschland)|DDR-Reichsbahn]] und deren [[S-Bahn Berlin|S-Bahnnetz]] unabhängig werden wollte, oder in [[Metro Moskau|Moskau]], das zur repräsentativen Hauptstadt der zur Weltmacht aufgestiegenen Sowjetunion ausgebaut wurde.


; Trennung von Infrastruktur und Betrieb
==== U-Straßenbahn und Stadtbahn ====
In verschiedenen Netzen erfolgt eine Trennung von Infrastruktur und Betrieb sowie teilweise auch von Planung und Ausbau, bei der nur einzelne der genannten Bereiche in der öffentlichen Hand verbleiben, während die anderen an Dritte vergeben werden. Hierbei sind neben Privatunternehmen auch öffentliche Betreibergesellschaften anderer Städte aktiv.
[[Bild:TW6000.jpg|thumb|220px|Eine Stadtbahn (hier: Hannover) nutzt außer Tunneln auch ausgebaute Straßenbahnstrecken.]]
Wo es noch keine U-Bahn gab, kam die Idee auf, Straßenbahnstrecken abschnittsweise in den Untergrund zu verlegen, um dem Straßenverkehr an der Oberfläche mehr Platz zu verschaffen und das Tramnetz mittelfristig ganz aufgeben zu können. Diese Lösung wurde vor allem im deutschsprachigen Raum und in Belgien angewandt.


Beispielsweise wurde die [[Stockholms tunnelbana|Stockholmer U-Bahn]] von 2001 bis 2009 durch ein Tochterunternehmen von [[Veolia Transport]] betrieben, bevor der Betrieb 2009 an die zur mehrheitlich staatlichen [[Hongkong]]er [[MTR Corporation]] gehörende ''MTR Tunnelbanan AB'' überging,<ref name="Schwandl2021">Robert Schwandl: ''Tram Atlas Nordeuropa''. Robert Schwandl Verlag, Berlin 2021.</ref> die wiederum 2025 den Betrieb an die ''Connecting Stockholm AB'', ein gemeinsames Tochterunternehmen der privaten britischen ''[[Go-Ahead]]''-Gruppe und der ebenfalls privaten Singapurer ''ComfortDelGro Corporation'', übergeben wird.<ref name="SL240123">{{Internetquelle |url=https://www.mynewsdesk.com/se/sl/pressreleases/connecting-stockholm-ab-vinner-tunnelbaneupphandling-3298965 |titel=Connecting Stockholm AB vinner tunnelbaneupphandling |hrsg=Storstockholms Lokaltrafik AB |datum=2024-01-23 |abruf=2024-06-15}}</ref> Die physische Infrastruktur verbleibt dabei im Eigentum der [[Storstockholms Lokaltrafik|Storstockholms Lokaltrafik AB]], der Nahverkehrsplanungs- und -managementgesellschaft der [[Stockholms län|Provinz Stockholm]].
Dabei sind zwei unterschiedliche Grundkonzepte zu unterscheiden. Bei der einfacheren Variante wird ein Stück Straßenbahnstrecke unter die Erde verlegt, aber ansonsten wie zuvor betrieben, wie bereits 1897 in [[U-Bahn Boston|Boston]]. Bei diesen als [[U-Straßenbahn]] bezeichneten Anlagen gibt es beispielsweise unterirdische Gleisdreiecke und recht enge Kurvenradien.


Ein Beispiel für die Vergabe der Infrastruktur an Private bei Verbleib des Betriebs in der öffentlichen Hand findet bzw. fand sich bei der [[London Underground]]; [[Transport for London]] (TfL), die für den Nahverkehr in [[Greater London]] zuständige Fachbehörde (engl. ''executive agency'') der [[Greater London Authority]], vergab Unterhaltung und Erneuerung der physischen Infrastruktur im Jahr 2002 in einem [[Öffentlich-private Partnerschaft|ÖPP]]-Modell für einen Zeitraum von 30 Jahren an die Privatunternehmen ''[[Metronet]]'' und ''[[Tube Lines]]'', während der Fahrbetrieb weiterhin durch die ''London Underground Ltd.'', eine 100-prozentige Tochter von TfL, erbracht werden sollte. Infolge der [[Insolvenz]] von ''Metronet'' (2008) und ''Tube Lines'' (2010) wurden die ausgelagerten Aufgaben jedoch vorzeitig wieder von TfL übernommen.<ref name="Schwandl2015" />
Das aufwändigere [[Stadtbahn]]konzept sieht in den inneren Stadtbereichen dagegen Tunnelstrecken vor, die hinsichtlich Kurvenradien, Kreuzungsfreiheit und Zugsicherung teilweise mit den Anlagen klassischer Metros identisch sind, die jedoch in den Außenbezirken vorhandene Straßenbahnstrecken nutzen. Der Grundgedanke dabei war, dass ein fertig gestellter Tunnelabschnitt sofort in das bestehende Straßenbahnnetz eingebunden werden kann, anstatt, wie etwa eine kurze „klassische“ Metrostrecke über viele Jahre einen Fremdkörper im Verkehrsnetz darzustellen.


; Deutschland, Österreich und die Schweiz
Dieser kurzfristige Vorteil wurde jedoch durch gewisse Nachteile „erkauft“, dazu gehören die Kreuzungen (in manchen Fällen sogar gemeinsame Fahrbahnbenutzung) mit dem Straßenverkehr und die damit verbundene Störungsanfälligkeit sowie zahlreiche schwere Verkehrsunfälle.
Eigentum und Betrieb der U-Bahn-Systeme in Deutschland, Österreich und der Schweiz liegen jeweils in Hand eines (vorwiegend) kommunalen Verkehrsunternehmens, das selbst oder durch eine Tochtergesellschaft auch einer der Hauptbetreiber des weiteren ÖPNV-Angebots in der jeweiligen Region ist.


{| class="wikitable"
Die ersten Straßenbahntunnel eröffneten [[1966]] in [[Wiener_Linien#Straßenbahn|Wien]] und [[Stadtbahn Stuttgart|Stuttgart]], in rascher Folge kamen weitere Städte hinzu ([[Stadtbahnnetz Rhein-Ruhr|Essen]] 1967, [[U-Bahn Frankfurt|Frankfurt]] und [[Stadtbahn Köln|Köln]] 1968, [[Metro Brüssel|Brüssel]] 1969, [[Stadtbahn Bielefeld|Bielefeld]] 1971, [[Nahverkehr in Antwerpen|Antwerpen]] und [[Stadtbahn Hannover|Hannover]] 1975, [[Stadtbahn Bonn|Bonn]] und [[Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG|Bochum]] 1979, [[Verkehrsbetriebe Zürich|Zürich]], [[Rheinbahn|Düsseldorf]] 1981, [[Nahverkehr in Charleroi|Charleroi]] und [[Verkehrsabteilung der DSW21|Dortmund]] 1983).
! System
! colspan="2"| Eigentümer und Betreiber
! Rechtsform
! Eigentümer/Gesellschafter
! weitere Verkehrsmittel des Betreibers
|-
| |[[U-Bahn Berlin]]
| [[Datei:BVG Logo 07.2021.svg|zentriert|60px]]
| [[Berliner Verkehrsbetriebe]]
| [[Anstalt des öffentlichen Rechts (Deutschland)|Anstalt des öffentlichen Rechts]]
| [[Berlin|Land Berlin]] (100 %)<ref name="SWEB240615">{{Internetquelle |url=https://www.berlin.de/sen/betriebe/anstalten-oeffentlichen-rechts/ |titel=Anstalten öffentlichen Rechts. |hrsg=Senatsverwaltung für Wirtschaft, Verkehr und Betriebe des Landes Berlin |abruf=2024-06-15}}</ref>
|
* [[Straßenbahn Berlin|Straßenbahn]]
* [[Busverkehr in Berlin|Stadtbusse]]
* [[Fährverkehr in Berlin|Fähren]]
|-
| |[[U-Bahn Hamburg]]
| [[Datei:Hochbahn.svg|zentriert|120px]]
| [[Hamburger Hochbahn]]*
| |[[Aktiengesellschaft (Deutschland)|Aktiengesellschaft]]
| [[Hamburg|Freie und Hansestadt Hamburg]] (100 %)<br /><small>über [[HGV (Unternehmen)|HGV]]</small><ref name="HGVGB22">{{Internetquelle |url=https://hgv.hamburg.de/resource/blob/416270/a4ff37df02c11cbf5c638f1745ad59d7/geschaeftsbericht-2022-data.pdf |titel=Geschäftsbericht 2022. |hrsg=HGV Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsmanagement mbH |format=PDF |abruf=2024-06-15}}</ref>
|
* Großteil des [[Busverkehr in Hamburg|Stadtbusverkehrs]]
* Fährverkehr im [[Hamburger Hafen]]<br /><small>über Tochtergesellschaft [[HADAG Seetouristik und Fährdienst|HADAG]] (100 %)</small>
|-
| |[[U-Bahn München]]
| [[Datei:MVG.svg|zentriert|120px]]
| [[Münchner Verkehrsgesellschaft]]**
| [[Gesellschaft mit beschränkter Haftung (Deutschland)|Gesellschaft mit beschränkter Haftung]]
| [[München|Landeshauptstadt München]] (100 %)<br /><small>über [[Stadtwerke München]]</small><ref name="SWMGB23">{{Internetquelle |url=https://www.swm.de/dam/doc/swm/swm-geschaeftsbericht.pdf |titel=Geschäftsbericht 2023. |hrsg=SWM Stadtwerke München GmbH |format=PDF |abruf=2024-06-15}}</ref>
|
* [[Straßenbahn München|Straßenbahn]]
* Großteil des [[Busverkehr in München|Stadtbusverkehrs]]
|-
| [[U-Bahn Nürnberg]]
| [[Datei:VAG Logo.svg|zentriert|120px]]
| [[VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg]]***
| Aktiengesellschaft
| [[Nürnberg|Stadt Nürnberg]] (100 %)<br /><small>über Städtische Werke Nürnberg</small><ref name="StWNGB22">{{Internetquelle |url=https://www.stwn.de/content/uploads/2023/06/StWN_Geschaeftsbericht_2022.pdf |titel=Geschäftsbericht 2022. |hrsg=StWN Städtische Werke Nürnberg GmbH |format=PDF |abruf=2024-06-15}}</ref>
|
* [[Straßenbahn Nürnberg|Straßenbahn]]
* Großteil des [[Stadtbus Nürnberg|Stadtbusverkehrs]]
|-
| |[[U-Bahn Wien]]
| [[Datei:Wiener Linien logo.svg|zentriert|120px]]
| [[Wiener Linien]]
| [[GmbH & Co. KG]]
| [[Wien|Stadt Wien]] (100 %)<br /><small>über [[Wiener Stadtwerke]]</small><ref name="WStWFB23">{{Internetquelle |url=https://www.wienerstadtwerke.at/o/document/240502_wstw_fb_2023_dt_final |titel=Finanzbericht 2023. |hrsg=Wiener Stadtwerke GmbH |abruf=2024-06-15}}</ref>
|
* [[Straßenbahn Wien|Straßenbahn]]
* Großteil des [[Busverkehr in Wien|Stadtbusverkehrs]]
|-
| |[[Métro Lausanne]]
| [[Datei:Logo TL Lausanne 2023.svg|zentriert|50px]]
| [[Transports publics de la région lausannoise]]
| [[Aktiengesellschaft (Schweiz)|Aktiengesellschaft]]
|
* [[Lausanne|Stadt Lausanne]] und weitere Gemeinden (67 %)
* [[Kanton Waadt]] (26 %)
* [[Banque Cantonale Vaudoise]] (4 %)
* Streubesitz (3 %)
|
* [[Liste der Trolleybus- und Autobuslinien in Lausanne|Stadt- und Trolleybusse]]
* ''künftig: [[Strassenbahn Lausanne#Neue Strassenbahn (ab 2026)|Strassenbahn]]''
|-
| colspan="8"| <small>* Der in [[Norderstedt]] gelegene Streckenabschnitt der [[U-Bahn-Linie 1 (Hamburg)|U1]] sowie zwei Fahrzeuge des Typs [[HHA Typ DT4|DT4]] befinden sich im Eigentum der ''[[Stadtwerke Norderstedt#Nahverkehr|Verkehrsgesellschaft Norderstedt]]'', der Betrieb erfolgt jedoch durch die Hochbahn</small><ref name="SWN2020">{{Internetquelle |url=https://www.stadtwerke-norderstedt.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/Geschaeftsberichte/Geschaeftsbericht_2020.pdf |titel=Stadtwerke Norderstedt: Unser Geschäftsbericht 2020. |hrsg=Stadtwerke Norderstedt |datum=2021 |format=PDF |sprache=de |abruf=2023-11-03}}</ref><br /><small>** Der im [[Landkreis München]] gelegene Streckenabschnitt der [[U-Bahn München#Linie U6|U6]] befindet sich im Eigentum des Landkreises, der Betrieb erfolgt jedoch durch die MVG</small><ref>{{Internetquelle |url=https://www.landkreis-muenchen.de/artikel/landkreis-muenchen-neuer-inhaber-der-u6-nach-garching/ |titel=Landkreis München neuer Inhaber der U6 nach Garching. |hrsg=Landratsamt München |datum=2023-10-23 |sprache=de |abruf=2023-11-01}}</ref><br /><small>*** Der in der [[Fürth|Stadt Fürth]] gelegene Streckenabschnitt der [[U-Bahn Nürnberg#Linie U1|U1]] befindet sich im Eigentum der Stadt Fürth, der Betrieb erfolgt jedoch durch die VAG</small><ref>{{Internetquelle |url=https://www.vgn.de/planungsprojekte/nvp-stadt-fuerth/endbericht_2018_teil1.pdf |titel=Nahverkehrsplan Fürth (NVP) |hrsg=Stadtplanungsamt Fürth |datum=2018-04-27 |sprache=de |abruf=2025-05-20}}</ref>
|}


=== Planung ===
Aus [[Prestige]]gründen errichteten sogar mittelgroße westdeutsche Großstädte wie [[Nahverkehr in Kassel|Kassel]] oder [[Nahverkehr in Ludwigshafen am Rhein|Ludwigshafen]] unterirdische Straßenbahnstationen, der finanzielle Aufwand stand dabei jedoch -&nbsp;aus heutiger Sicht&nbsp;- in keinem Verhältnis zum erzielten verkehrlichen Nutzen.
[[Datei:Karte ubahn berlin entwicklung.png|mini|Karte der [[Geschichte der Berliner U-Bahn|Entwicklung des Berliner U-Bahn-Netzes]] mit mittel- bis langfristigen Erweiterungen gem. [[Flächennutzungsplan]] des Landes Berlin]]
In der Frühzeit des U-Bahn-Baus erfolgte häufig ein organisches und nur begrenzt planvolles Wachstum der Netze aus einzelnen, isoliert und teilweise von konkurrierenden Privatunternehmen geplanten Strecken, die nach und nach zu größeren und komplexeren Netzen erweitert und verbunden wurden.<ref name="Schwandl2015" /><ref name="Schwandl2010" /><ref name="Schwandl2014" /> Gleichzeitig verabschiedete [[Paris]] als eine der frühesten U-Bahn-Städte bereits 1897 eine konsistente und abgestimmte Gesamtplanung für den Aufbau seines [[Métro Paris|Métro-Netzes]] und realisierte auf dieser Grundlage gemeinsam mit der privaten ''[[Compagnie du chemin de fer métropolitain de Paris]]'' zwischen 1898 und 1910 ein 65&nbsp;Kilometer langes Grundnetz aus vier Durchmesser- und einer Ringstrecke.<ref name="GroneckFR2020">Christoph Groneck: ''U-Bahn, S-Bahn & Tram in Paris''. Robert Schwandl Verlag, Berlin 2020.</ref>


Spätestens mit der in vielen Teilen der Welt seit Beginn des 20.&nbsp;Jahrhunderts gewachsenen Bedeutung der [[Stadtplanung]] und der [[Verkehrsplanung]] als eigenständigen Disziplinen und als Aufgaben der [[Öffentliche Verwaltung|öffentlichen Verwaltung]] und dem vielfach erfolgten Übergang des ÖPNV-Wesens in die [[öffentliche Hand]] einschließlich der [[Verstaatlichung|Kommunalisierung]] bestehender Netze setzte sich vielfach der Ansatz durch, die U-Bahn-Entwicklung auf Grundlage eines abgestimmten, mittel- bis langfristig angelegten Planwerks und mit Blick auf ein in diesem Planwerk definiertes Zielnetz zu verfolgen. Dies können sowohl [[Fachplanung|Fachpläne]] wie ein [[Verkehrsentwicklungsplan]] (z.{{nnbsp}}B. [[München]])<ref name="VEP-M-2006">{{Internetquelle |url=https://stadt.muenchen.de/dam/jcr:35de0167-b45e-4217-8a7c-83358e247898/vep06_beschluss.pdf |titel=Verkehrsentwicklungsplan. Beschluss der Vollversammlung des Stadtrats vom 15. März 2006. |hrsg=Referat für Stadtplanung und Bauordnung der Landeshauptstadt München. |format=PDF |abruf=2023-12-12}}</ref> als auch integrierte Pläne sein, beispielsweise enthält der [[Flächennutzungsplan]] des Landes [[Berlin]] seit 1994 eigenständige Darstellungen zu mittel- bis langfristig zu verfolgenden Ausbauvorhaben der U-Bahn-Netzes.<ref name="FNP-B-2015">{{Internetquelle |url=https://datenbox.stadt-berlin.de/ssf/s/readFile/share/26368/-3282092329077383599/publicLink/FNP_Arbeitskarte.pdf |titel=FNP Berlin, Neubekanntmachung vom Januar 2015 einschließlich aller wirksamen Änderungen und Berichtungen bis Ende April 2023. |hrsg=Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen des Landes Berlin |format=PDF |abruf=2023-12-12}}</ref><ref name="FNP-B-2015-SPNV">{{Internetquelle |url=https://www.berlin.de/sen/stadtentwicklung/_assets/planung/flaechennutzungsplanung/themenkarte_schienen_nahverkehr.pdf |titel=Flächennutzungsplan Berlin – Themenkarte Schienengebundener Nahverkehr. |hrsg=Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen des Landes Berlin |format=PDF |abruf=2023-12-12}}</ref><ref name="FNP-B-1994-Erl">{{Internetquelle |url=https://www.berlin.de/sen/stadtentwicklung/_assets/planung/flaechennutzungsplanung/berichte-plaene/fnp-94-erlaeuterungsbericht_klein-.pdf |titel=Flächennutzungsplan Berlin – FNP 94. Erläuterungsbericht. |hrsg=Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz des Landes Berlin |format=PDF |abruf=2023-12-12}}</ref>
Einige Städte, etwa Köln oder Stuttgart, die zunächst auf die preiswertere Lösung U-Straßenbahn setzten, änderten in der Folge ihre Planungen und entwickelten sie zu einem (leistungsfähigeren) Stadtbahnbetrieb weiter.


Vorteile einer solchen koordinierten und längerfristig angelegten Planung können u.{{nnbsp}}a. in einem effizienteren Einsatz von Mitteln und einer verbesserten Bauplanung liegen, indem beispielsweise im Zuge der Herstellung eines Streckentunnels oder eines Stationsbauwerks gleichzeitig [[Bauvorleistung|Vorleistungen]] für ein später zu realisierendes Teilvorhaben erbracht werden, etwa Anschlusspunkte für weitere Streckentunnel oder zusätzliche Bahnsteige in einer Station. Auf diese Weise kann der später erforderliche Eingriff in das in Betrieb befindliche Bauwerk beim Anschluss einer neuen Strecke reduziert werden und Stationsbauwerke können von Anfang an in Hinblick auf direkte und komfortable Wegebeziehungen zwischen den Bahnsteigen der einzelnen Linien optimiert werden. Beispiele hierfür sind etwa die zahlreichen für eine mögliche Linie [[U-Bahn-Linie U10 (Berlin)#Vorleistungen|U10]] in [[U-Bahn Berlin|Berlin]] erbrachten Vorleistungen oder die zusätzlichen Bahnsteige an den Stationen ''[[Hamburg Hauptbahnhof#Hauptbahnhof Nord|Hauptbahnhof Nord]]'', ''[[Bahnhof Hamburg Jungfernstieg|Jungfernstieg]]'' und ''[[U-Bahnhof Sengelmannstraße|Sengelmannstraße]]'' in [[U-Bahn Hamburg|Hamburg]], die in Hinblick auf eine [[U-Bahn-Linie 4 (Hamburg) historisch|letztlich nicht zur Umsetzung gelangte Linie U4]] angelegt wurden, später jedoch in die Planungen für die ''neue'' [[U-Bahn-Linie 4 (Hamburg)|U4]] und die Linie [[U-Bahn-Linie 5 (Hamburg)|U5]] integriert wurden.
Einige Stadtbahnnetze entwickeln sich mit zunehmendem Ausbau tendenziell in Richtung Metro-Standards, so gibt es in Frankfurt am Main bereits seit 1980 eine „echte“ U-Bahnlinie, in Essen, Bochum und Dortmund verkehren Stadtbahnlinien, die nahezu keine Querungen mit dem Straßenverkehr mehr aufweisen. In Brüssel wurden zwei Stadtbahntunnel nach Erreichen einer verkehrlich sinnvollen Länge auf Stromschienenbetrieb umgerüstet und werden seitdem mit Metrofahrzeugen betrieben.


=== Tarifierung und Fahrkarten ===
==== Neuanlagen „klassischer“ U-Bahnnetze ====
{{Hauptartikel|Tarifsystem (Öffentlicher Personenverkehr)}}
[[Bild:Metro Paris rubber wheel.jpg|thumb|220px|Neue Technologien bei der U-Bahn: Ab 1959 werden in Paris Züge mit Gummi- statt Stahlrädern eingesetzt.]]
<gallery class="center" widths="200" heights="140">
Das Stadtbahnkonzept konnte sich in Nordamerika erst in den 80er Jahren durchsetzen (''[[Light Rail]]''), wobei in den meisten Fällen auf Tunnelstrecken verzichtet wurde. Die meisten neuen Schnellbahnnetze außerhalb Europas wurden deshalb als klassisches Metrosystem gebaut, so etwa in [[U-Bahn Cleveland|Cleveland]], [[Métro Montréal|Montréal]], [[Subway Toronto|Toronto]] und [[U-Bahn Nagoya|Nagoya]].
Erste-Klasse-Fahrkarte der Pariser Metro.jpg|Historische Erste-Klasse-Fahrkarte der [[Métro Paris]] zum ermäßigten Preis, durch Lochung entwertet
NYSubwayTokens.tif|Verschiedene Generationen von [[Straßenbahnmünze|Zahlmarken]] der [[New York City Subway]];<br />die [[Metropolitan Transportation Authority|MTA]] gab dieses System 2003 auf
5 копеек СССР 1989 г.jpg|Der Preis für eine Metro-Fahrt betrug in allen Netzen der Sowjetunion von 1961 bis 1991 stabil 5&nbsp;[[Kopeke]]n und wurde direkt an der [[Bahnsteigsperre]] entrichtet
Einzelticket Erwachsener VBB Preisstufe Berlin AB BVG - 2023.jpg|Von der [[Berliner Verkehrsbetriebe|BVG]] ausgegebene [[Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg|VBB]]-Einzelkarte als Papierticket, hier mit Entwerterabdruck im oberen Drittel
London-underground-travelcard-2006.jpg|Von ''[[National Rail]]'' ausgegebene Tageskarte auf einer Wegwerf-[[Magnetstreifen]]karte
Oystercard.jpg|[[Chipkarte|Smartcards]] wie die [[Oyster Card]] wurden seit der Jahrtausendwende weltweit in zahlreichen ÖPNV-Netzen eingeführt
IPhone Mobile Suica.jpg|''Mobile Suica'', [[Mobilgerät|Mobil]]-Variante der elektronischen Ticketplattform [[Suica]]
</gallery>


Die rund 200 auf der Welt bestehenden U-Bahn-Systeme verwenden eine erhebliche Bandbreite unterschiedlicher Tarif- und hierauf aufbauender Fahrkartensysteme, die anhand folgender Merkmale grob beschrieben werden können:
Gleichzeitig wurde auch eine neue Technologie eingeführt, die Gummibereifung. Erstmals wurde diese ab 1954 auf einer Versuchsstrecke der [[Métro Paris|Pariser Métro]] getestet, wo 1959 auch die erste Linie damit ausgestattet wurde. Dieses System, das weiterhin die Rad-Schiene-Technik beibehält, zeichnet sich besonders durch gute Brems- und Anfahrwerte aus. Unter anderem verwenden heute ungefähr die Hälfte der Métrolinien in Paris, die Netze in Marseille, Lyon, Montréal, Mexico City und Santiago de Chile gummibereifte Züge.
* Grundsätzlich kann unterschieden werden zwischen [[Tarifsystem (Öffentlicher Personenverkehr)#Einheitstarif|Einheitstarifen]], bei denen eine Fahrkarte stets für das gesamte Netz gilt, und Tarifen, bei denen der Preis nach einem bestimmten System individuell berechnet wird, beispielsweise auf Grundlage der zurückgelegten Strecke, der Anzahl der Stationen oder der durchquerten Tarifzonen/-ringe/-waben o.{{nnbsp}}ä. Teilweise werden hierbei für bestimmte Strecken pauschale [[Zuschlag (Eisenbahn)|Zuschläge]] erhoben, die sich nicht in die sonstige Berechnungssystematik einfügen, beispielsweise für Fahrten durch die [[Transbay Tube]] unter der [[Bucht von San Francisco]] und für Fahrten zu den Flughäfen in [[Flughafen Madrid-Barajas#Schiene|Madrid]] und [[Flughafen Barcelona-El Prat|Barcelona]].<ref name="SchwandlCA2024" /><ref name="MM240623">{{Internetquelle |url=https://www.metromadrid.es/en/travel-in-the-metro/fares-and-tickets/airport |titel=Airport. |hrsg=Metro Madrid S.A. |sprache=en |abruf=2024-06-23}}</ref><ref name="MB240623">{{Internetquelle |url=https://www.tmb.cat/en/visit-barcelona/public-transport/metro-airport |titel=From the airport by metro. |hrsg=Ferrocarril Metropolità de Barcelona, SA |sprache=en |abruf=2024-06-23}}</ref> In verschiedenen Netzen werden auch Karten angeboten, die grundsätzlich im gesamten Netz, jedoch nur für eine begrenzte Dauer (z.{{nnbsp}}B. 60, 90 oder 120&nbsp;Minuten) gelten.
* In verschiedenen Netzen werden die Fahrpreise nach [[Verkehrszeiten|Verkehrs]]- bzw. Tageszeit differenziert, beispielsweise wird in [[London Underground|London]] während der Hauptverkehrszeiten ein Zuschlag für Einzelfahrten erhoben, während in [[Metro Washington|Washington,&nbsp;D.C.]] und [[SkyTrain Vancouver|Vancouver]] am Abend und am Wochenende ein vergünstigter Einheitstarif anstatt des sonst angewendeten Entfernungs- bzw. Zonentarifs gilt.<ref name="Schwandl2015" /><ref name="Schwandl2010" /><ref name="SchwandlCA2024" /> Ebenso gibt es Tages- und Zeitkarten, die erst ab einem bestimmten Zeitpunkt (z.{{nnbsp}}B. 9 oder 10&nbsp;Uhr) bzw. nur zu bestimmten Zeiten (z.{{nnbsp}}B. nur außerhalb der Hauptverkehrszeiten oder nur in den Abend- und Nachtstunden) genutzt werden können, jedoch günstiger als ganztägig gültige Karten sind.<ref name="BVG240624" /><ref name="HVV240624" /><ref name="STM240718">{{Internetquelle |url=https://www.stm.info/en/info/fares/transit-fares/unlimited-evening |titel=Unlimited Evening |hrsg=Société de transport de Montréal |abruf=2024-07-18}}</ref> Historisch gab es zudem vereinzelt Nachtzuschläge, so kostete eine Fahrt mit der [[Metro Prag|Prager Metro]] zwischen 23 und 4&nbsp;Uhr drei statt sonst einer Krone.
* In zahlreichen Netzen wird ein differenziertes Fahrkartensortiment angeboten, das sich insbesondere an der unterschiedlichen Nutzungshäufigkeit orientiert (z.{{nnbsp}}B. Einzelkarten für Gelegenheitsfahrer, Mehrtages- und Wochenkarten z.{{nnbsp}}B. für Touristen, [[Zeitkarte|Monatskarten]] für regelmäßige Nutzer). Zu den Ausnahmen zählen beispielsweise das [[Bay Area Rapid Transit|BART]]-System in der [[San Francisco Bay Area]] und die [[Metro Kolkata]], für die ausschließlich Einzelkarten angeboten werden.<ref name="BART240626">{{Internetquelle |url=https://www.bart.gov/sites/default/files/docs/F%26S_2017%20GERMAN.pdf |titel=BART – Tarife und Fahrpläne. Stand: Februar 2017. |hrsg=Bay Area Rapid Transit District |format=PDF |abruf=2024-06-26}}</ref><ref name="MRK240710">{{Internetquelle |url=https://mtp.indianrailways.gov.in/view_section.jsp?lang=0&id=0,2,661 |titel=FARE CHART. |hrsg=Metro Railway Kolkata |datum=2024-07-10 |abruf=2024-07-18}}</ref>
* Während verschiedene Netze weiterhin einfache Papierfahrkarten verwenden, nutzt eine große Anzahl von Systemen mittlerweile vorrangig oder ausschließlich [[E-Ticket|elektronische Medien]] wie [[Magnetstreifen]]karten, kontaktlose [[Chipkarte|Smartcards]] und [[Mobilgerät]]e zur Speicherung von Fahrkarten oder Guthaben bzw. der entsprechenden [[Digitale Information|digitalen Information]], die elektronisch ausgelesen bzw. mittels [[RFID]]/[[Near Field Communication|NFC]] übertragen werden kann. In einer wachsenden Zahl von Netzen können zudem auch direkt reguläre [[Kreditkarte|Kredit]]- und [[Debitkarte]]n mit denselben Funktionen verwendet werden.<ref name="OV240623">{{Internetquelle |url=https://www.ov-chipkaart.nl/en/ovpay |titel=OVpay. The new way of checking in and out. |hrsg=Trans Link Systems B.V. |sprache=en |abruf=2024-06-23}}</ref><ref name="TNSW240626">{{Internetquelle |url=https://transportnsw.info/tickets-opal/opal/contactless-payments |titel=Contactless payments. |hrsg=Transport for NSW |sprache=en |abruf=2024-06-26}}</ref> In verschiedenen Netzen mit Einheitstarif werden [[jeton]]artige [[Straßenbahnmünze|Zahlmarken]] aus Metall oder Kunststoff verwendet, die an der [[Bahnsteigsperre]] eingeworfen und dort einbehalten werden. Historisch war zudem in einigen Netzen der Einwurf gewöhnlicher [[Kursmünze]]n möglich.
* Fahrkarten werden grundsätzlich vor dem Fahrtantritt gekauft, im Zuge der [[E-Ticket|Digitalisierung des Fahrkartenwesens]] insbesondere seit Ende der 1990er Jahre wurde jedoch in zahlreichen Netzen eine automatische Fahrpreisberechnung als Alternative zum Vorabkauf eingeführt. Der Fahrgast bucht sich hierbei vor Fahrtbeginn ein und nach Fahrtende wieder aus und das System rechnet automatisch die für die zurückgelegte Strecke erforderliche Fahrkarte von einem vorher aufgeladenen Guthaben oder über eine hinterlegte Bankverbindung ab. Teilweise gilt hierbei eine automatische Preisobergrenze (engl. ''price''/''fare cap''), bei der automatisch das jeweils günstigste Ticket abgerechnet wird und beispielsweise ab einer bestimmten Zahl von Einzelfahrten anstelle individueller Einzelkarten eine günstigere Tages- oder Wochenkarte berechnet wird.<ref name="TfL240630">{{Internetquelle |url=https://tfl.gov.uk/fares/find-fares/tube-and-rail-fares/pay-as-you-go-caps |titel=Pay as you go caps |hrsg=Transport for London |sprache=en |abruf=2024-06-30}}</ref><ref name="LAM240630">{{Internetquelle |url=https://www.metro.net/about/farecapping/ |titel=Fare Capping on Metro. |hrsg=Los Angeles County Metropolitan Transportation Authority |sprache=en |abruf=2024-06-30}}</ref> Ebenso erlauben verschiedene Systeme, beispielsweise in Japan, für den Fall, dass für eine absolvierte Fahrt eine unzureichende Fahrkarte gelöst wurde, eine Nachzahlung bis zum Preis der korrekten Fahrkarte, ohne dass dies als [[Beförderungserschleichung]] bestraft wird.<ref name="Schwandl2016" />


; Fahrkartenkontrolle
Auch in Deutschland wurden noch zwei neue U-Bahnnetze gebaut, das erste in [[U-Bahn München|München]]. Ursprünglich war auch in der bayerischen Hauptstadt ein unterirdisches Straßenbahnnetz geplant. Doch später wurde das Konzept überarbeitet und zu einer Voll-U-Bahn umgeplant. Die anfangs für 1974 vorgesehene Eröffnung wurde aufgrund der [[Olympische Sommerspiele 1972|Olympischen Spiele 1972]] auf 1971 vorgezogen.
{{Hauptartikel|Fahrkartenkontrolle}}
<gallery class="center" widths="200" heights="140">
PASSENGERS PLACE TOKENS IN THE TURNSTILES ON THE LEXINGTON AVENUE SUBWAY LINE OPERATED BY THE NEW YORK CITY TRANSIT... - NARA - 556824.jpg|Zwei Fahrgäste der [[New York City Subway]] werfen Zahlmarken in eine [[Bahnsteigsperre]] ein, 1974
Alby metro 20180616 19.jpg|Moderne hohe Bahnsteigsperre in der Station ''[[Alby (Stockholms tunnelbana)|Alby]]'', [[Stockholms tunnelbana|Stockholms län]], ausschließlich für kontaktlose Trägermedien
Turnstile jumping in Moscow Metro (1).jpg|Ein Mann überspringt eine halbhohe Bahnsteigsperre in [[Metro Moskau|Moskau]]
57th St BMT td (2018-08-27) 03 - North Mezzanine.jpg|[[Vereinzelungsanlage#Drehkreuze|Drehkreuze]] am Ausgang der Station<br />''57th Street–Seventh Avenue'' in New York;<br />das Durchschreiten erfolgt ohne vorherige Fahrkartenkontrolle
JREastFareAdjustment.jpg|Nachzahlautomat (''Fare Adjustment Machine'') der [[Tōkyō Metro]]
Bahnhof Hamburger Straße 20160911 1627 ofl.jpg|Offener Zu- und Abgang in [[U-Bahn Hamburg|Hamburg]]; der fahrkartenpflichtige Bereich wird durch das in den Boden eingelassene [[Messing]]band markiert
Berlin - U-Bahnhof Prinzenstraße - Linie U1 (7545539976).jpg|[[Entwerter|Fahrkartenentwerter]] auf dem Bahnsteig der Station ''[[U-Bahnhof Prinzenstraße|Prinzenstraße]]'', [[U-Bahn Berlin|Berlin]]
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In der Mehrheit der U-Bahn-Netze wird der Zugang zum und teilweise auch der Abgang vom Bahnsteig bzw. fahrkartenpflichtigen Bereich durch automatische [[Bahnsteigsperre]]n reguliert, die sich gegen Vorlage einer gültigen [[Fahrkarte]] öffnen, sodass der Nachweis des Kartenbesitzes bereits vor Fahrtantritt erbracht werden muss. Abhängig von der Bauweise der Sperren und der Kooperationsbereitschaft anderer Fahrgäste besteht allerdings teilweise die Möglichkeit, Sperren zu übersteigen, zu durchkriechen oder sie gemeinsam mit einer anderen Person zu passieren, weshalb auch in Systemen mit Bahnsteigsperren teilweise Fahrkartenkontrolleure eingesetzt werden und/oder die Sperren zusätzlich durch Personal überwacht werden. In Netzen mit Einheitstarif, in denen der Preis unabhängig von der zurückgelegten Entfernung ist, wird häufig nur der Zugang kontrolliert, während der Abgang über [[Vereinzelungsanlage#Drehkreuze|Drehkreuze]], sensorgesteuerte Automatiktore oder offene, teilweise überwachte Tore frei möglich ist. In Netzen mit individuell berechnetem Tarif wird hingegen auch der Ausgang kontrolliert, um sicherzustellen, dass die gelöste Fahrkarte für die gesamte zurückgelegte Strecke gültig ist. Wird hierbei eine Differenz festgestellt, kann in verschiedenen Systemen, u.{{nnbsp}}a. in den meisten japanischen, eine Nachzahlung am Automaten und/oder beim Stationspersonal geleistet werden, ohne dass dies als [[Beförderungserschleichung]] bestraft wird.
Das vierte (und jüngste) deutsche U-Bahnnetz ging 1972 in [[U-Bahn Nürnberg|Nürnberg]] in Betrieb. Ursprünglich war auch dort ein Stadtbahnnetz geplant. Eine Besonderheit ist, dass die U-Bahnfahrzeuge von München und Nürnberg ursprünglich vom selben Bautyp und somit jederzeit austauschbar sind. So können sich die beiden Städte bei Engpässen aushelfen, was bisher dreimal geschah.


In der geringeren Zahl der Systeme, darunter jenen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, werden keine Bahnsteigsperren eingesetzt und der fahrkartenpflichtige Bereich einer Station ist hier physisch frei zugänglich. Die Prüfung des Fahrkarten- oder [[Bahnsteigkarte]]n-Besitzes erfolgt hier [[stichprobe]]nartig durch Prüfdienste in den Zügen und auf den Stationen. In solchen Netzen werden häufig [[Entwerter|Fahrkartenentwerter]] verwendet, um die Karte vor Fahrtantritt mit Zugangszeit, -datum und -station auszuzeichnen, sodass die Fahrkarte nur einmalig verwendet und die Einhaltung einer zeitlich oder auf eine bestimmte Entfernung beschränkten Gültigkeit vom Prüfpersonal nachvollzogen werden kann. Eine Ausnahme hiervon ist beispielsweise [[U-Bahn Hamburg|Hamburg]], da Einzel- und Tageskarten des [[Hamburger Verkehrsverbund]]s immer mit Ausgabezeitpunkt und -ort versehen und zur sofortigen Verwendung bereits ab Kauf entwertet sind. Außerhalb des deutschsprachigen Raums verwenden u.{{nnbsp}}a. die U-Bahnen von [[Metro Helsinki|Helsinki]] und [[Metro Kopenhagen|Kopenhagen]] keine Bahnsteigsperren. Im englischsprachigen Raum, wo dieses System weniger verbreitet ist, wird es als ''proof-of-payment'' (dt. ''Zahlungsnachweis'') bezeichnet.
==== Neue Metros im Ostblock====
[[Bild:Metro Andel 2005-03-26 00.jpeg|thumb|220px|Mithilfe sowjetischer Partnerschaftsverträge wurde unter anderem in Prag ein neues U-Bahnnetz geschaffen]]
Seit den 60er Jahren wurden in der Sowjetunion und anderen osteuropäischen Staaten zahlreiche neue U-Bahnbetriebe gegründet. Neue U-Bahnstädte waren zum Beispiel [[Metro Sankt Petersburg|Leningrad]] (1955), [[Metro Kiew|Kiew]] (1960), [[Metro Prag|Prag]] (1974), [[Metro Charkiw|Charkiw]] (1975), [[Metro Bukarest|Bukarest]] (1979) und [[Metro Minsk|Minsk]] (1984). In [[Metro Budapest|Budapest]] wurden zusätzlich zur 1896 eröffneten Linie zwei moderne Linien gebaut, der erste Abschnitt eröffnete 1970.


; Tarifliche Integration
Die technischen Grundlagen, die Fahrzeuge und sogar die Netzkonzeption waren relativ einheitlich. In den meisten Städten wurde ein ''Sekantennetz'' mit drei Linien konzipiert. Streckentunnel und Bahnhöfe liegen teilweise sehr tief unter Straßenniveau, lange Rolltreppen verbinden Straße und Bahnsteig. Der Abstand zwischen einzelnen Stationen ist größer als in den westeuropäischen Netzen der gleichen Periode, was die Durchschnittsgeschwindigkeit steigert, aber weiterhin Straßenbahn- oder Buslinien zur Feinerschließung der Quartiere erfordert. Anders als in westlichen Städten gab es im sozialistischen Europa allerdings auch keine Großstädte, die auf ihre Straßenbahn verzichteten.
[[Datei:Verkehrsnetz München.png|mini|hochkant=1.4|Integriertes ÖPNV-Netz des [[Münchner Verkehrs- und Tarifverbund|MVV]] mit [[U-Bahn München|U-Bahn]], [[S-Bahn München|S-Bahn]], [[Straßenbahn München|Straßenbahn]], wichtigen Buslinien und regionalem Zugverkehr]]


Ein insbesondere aus Fahrgastperspektive interessanter Aspekt ist die tarifliche Integration der U-Bahn und der weiteren öffentlichen Verkehrsmittel der jeweiligen Region, das heißt die Möglichkeit zur Nutzung des gesamten ÖPNV mit derselben Fahrkarte.
=== Aktuelle Tendenzen ===
==== Flaute in der westlichen Welt, Metro-Boom in Asien ====
[[Bild:Mexico City Metro.jpg|thumb|220px|Die orangefarbenen Züge der U-Bahn Mexiko-Stadt sind oft überfüllt.]]
Auch im „Westen“ gingen neue Systeme in Betrieb. Neben einigen Städten in Frankreich, Italien und Spanien gilt dies vor allem für den außereuropäischen Raum. Es entstanden neue Metronetze in den Industriestaaten Ostasiens, aber auch in [[Megastadt|Megastädten]] der sogenannten Schwellenländer, wie [[U-Bahn Mexico City|Mexico City]], [[Metro São Paulo|São Paulo]], [[Metro Rio de Janeiro|Rio de Janeiro]] oder [[Kairo Metro|Kairo]]. Trotz intensiven Ausbaus stoßen diese Betriebe oftmals an ihre Kapazitätsgrenzen. Ebenfalls erhielt [[Metro Caracas|Caracas]] 1983 eine U-Bahn, die bis heute als eine der saubersten und gepflegtesten U-Bahnen weltweit gilt.


Das Niveau der Integration unterscheidet sich zwischen den verschiedenen Netzen; während die U-Bahn-Systeme in Europa und Kanada im Rahmen organisatorischer Strukturen wie [[Verkehrsverbund|Verkehrsverbünden]] mehrheitlich vollständig in das jeweilige Nahverkehrsnetz integriert sind, werden in den Vereinigten Staaten und Japan überwiegend keine einheitlichen oder nur teilweise integrierte Tarifsysteme verwendet, sodass bei der Nutzung der Verkehrsmittel unterschiedlicher Betreiber – und teilweise bei der Nutzung verschiedener Verkehrsmittel desselben Betreibers – separate Fahrkarten erforderlich sind. In den Vereinigten Staaten wird lediglich bei den Systemen in [[Metropolitan Atlanta Rapid Transit Authority|Atlanta]], [[Massachusetts Bay Transportation Authority|Boston]], [[Greater Cleveland Regional Transit Authority|Cleveland]], [[Skyline (Honolulu)|Honolulu]], [[Tren Urbano (San Juan)|San Juan]] und [[Metro Washington|Washington,&nbsp;D.C.]] ein einheitliches Tarifsystem für alle öffentlichen Verkehrsmittel der jeweiligen Region angewendet. In den anderen amerikanischen und in den japanischen Systemen werden jedoch teilweise kombinierte Karten für Verkehrsmittel verschiedener Betreiber bzw. die verschiedenen Verkehrsmittel desselben Betreibers, die günstiger als separat gelöste Fahrkarten sind, oder vergünstigte Umsteige-/Anschlusstarife angeboten. Zudem vereinfachen die verstärkt seit Ende der 1990er Jahre in zahlreichen Verkehrsnetzen eingeführten [[E-Ticket|elektronischen Fahrkartensysteme]] das Reisen, indem sie Zahlung und Verwaltung der Fahrkarten der verschiedenen Betreiber mit einem einzigen Medium erlauben.<ref name="Schwandl2010" /><ref name="Schwandl2012" /><ref name="Schwandl2014" /><ref name="Schwandl2015" /><ref name="Schwandl2018" /><ref name="SchwandlBNL2020" /><ref name="Schwandl2021" /><ref name="Phipps2023" /><ref name="SchwandlME2017" /><ref name="SchwandlDE2019" /><ref name="SchwandlFR2006" /><ref name="GroneckPT2008">Christoph Groneck: ''Metros in Portugal''. Robert Schwandl Verlag, Berlin 2008.</ref><ref name="SchwandlES2015" /><ref name="Brignole2010">Claudio Brignole, Robert Schwandl: ''Metros in Italien''. Robert Schwandl Verlag, Berlin 2010.</ref><ref name="Schwandl2016" /><ref name="Phipps2017" /><ref name="Phipps2018" />
Dennoch verringerte sich seit Ende der 1980er die Zahl der Neueröffnungen, besonders aufgrund der hohen Baukosten für Tunnelstrecken. Auf anderen Kontinenten werden bestehende Netze erweitert, neue aber kaum noch gebaut. Eine Ausnahme sind dabei die GUS-Staaten, wo aufgrund der dortigen Finanzknappheit seit den 1980ern immer noch Bauarbeiten für noch nicht eröffnete Netze stattfinden, zum Beispiel in [[Tscheljabinsk]] oder [[Donezk]]. Deshalb hat sich die Eisenbahnindustrie auf die Errichtung von kostengünstigeren „Light Metros“ ausgerichtet, die derzeit in der „Blütezeit“ sind. Normale U-Bahnen („Heavy Metros“) sind derzeit kaum noch durchzusetzen.


; Staaten des RGW
Eine Ausnahme stellt der ostasiatische Raum dar &ndash; hier entstanden und entstehen in den letzten Jahren zahlreiche neue Strecken, weitere sind in Planung.
In der [[Sowjetunion]] galt von der [[Sowjetischer Rubel#Sechster sowjetischer Rubel, 1961–1991|Währungsreform des Jahres 1961]] bis zur Auflösung der Union im Jahr 1991 landesweit in allen U-Bahnen sowie den beiden Metrotram-Systemen ein Einheitstarif von 5&nbsp;[[Kopeke]]n für eine Einzelfahrt. Dies war der gleiche Preis wie für eine Autobusfahrt, wohingegen der [[Oberleitungsbus]] (4&nbsp;Kopeken) und die Straßenbahn (3&nbsp;Kopeken) günstiger waren.<ref>[https://varjag-2007.livejournal.com/912506.html livejournal.com], abgerufen am 24. Juni 2024</ref> Auf den Stationen wurde direkt die entsprechende Kursmünze in die [[Bahnsteigsperre]]n eingeworfen, ohne hierfür eine Fahrkarte bzw. einen Zahlungsbeleg zu erhalten. Fahrgäste konnten damit die Metro inklusive beliebiger Umstiege bis Betriebsschluss zeitlich unbegrenzt benutzen, solange sie den fahrkartenpflichtigen Bereich nicht verließen.<ref name="RB240624-01">{{Internetquelle |autor=Alexej Michejew |url=https://de.rbth.com/blogs/2013/12/26/eins_zwei_drei_vier_fuenf_mehr_als_nur_zahlen_27499 |titel=Eins, Zwei, Drei, Vier, Fünf – mehr als nur Zahlen. |hrsg=Russia Beyond |abruf=2024-06-24}}</ref><ref name="RB240624-02">{{Internetquelle |autor=Iwan Denisenko |url=https://de.rbth.com/geschichte/86798-fahrscheine-fuer-die-moskauer-metro |titel=Wie haben sich die Fahrscheine für die Moskauer Metro im Laufe der Jahre verändert? |hrsg=Russia Beyond |abruf=2024-06-24}}</ref> [[Zeitkarte]]n wurden demgegenüber als [[Sichtkarte]]n beim Stationspersonal vorgezeigt, das bei Bedarf auch passendes [[Kleingeld]] für die Passage der Münzsperren wechselte. Die Verwendung von Kursmünzen anstelle von Papierfahrkarten oder spezieller [[Straßenbahnmünze|Zahlmarken]] für Einzelfahrten wurde in den 1970er Jahren auch bei den zu dieser Zeit neu eröffneten bzw. wesentlich erweiterten Betrieben in [[Metró Budapest|Budapest]] (1&nbsp;[[Forint]]), [[Metro Bukarest|Bukarest]] (1&nbsp;[[Rumänischer Leu|Leu]]) und [[Metro Prag|Prag]] (1&nbsp;[[Tschechoslowakische Krone|Krone]]) übernommen, jedoch um 1990 herum aufgegeben.


; Deutschland, Österreich und die Schweiz
==== VAL-Metros ====
Die U-Bahnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind jeweils Teil eines Verkehrsverbunds und tariflich vollständig mit den weiteren öffentlichen Verkehrsmitteln ihrer jeweiligen Region integriert. Sie sind zudem in die nationalen (Nah-)Verkehrstickets der drei Länder ([[Deutschlandticket]] sowie [[Bahncard#Bahncard 100|Bahncard&nbsp;100]], [[Klimaticket|KlimaTicket]] und [[Generalabonnement]]) integriert, ebenso gelten in Deutschland die jeweiligen [[Länderticket]]s.
Nachdem Frankreich schon in den 1950ern mit dem Gummiradantrieb als Innovationsstandort für U-Bahnen galt, wurde in den 1980ern ein neues System erprobt und erfolgreich eingesetzt: der VAL-Betrieb. Das Wort [[Véhicule automatique léger|VAL]] (ausgeschrieben ''Véhicule automatique léger'') steht für ein neues gummibereiftes, automatisches U-Bahnsystem, das dank zahlreicher standardisierter Komponenten günstiger zu erstellen ist als herkömmliche U-Bahnen. Als erstes setzte man dieses System in [[Métro Lille|Lille]] erfolgreich um. Damit hatte Lille mit nur ungefähr einer Million Einwohnern gezeigt, dass auch mittelgroße Städte ein rentables und effizientes U-Bahnnetz betreiben können. Bis heute gilt die französische Stadt als Vorbild, andere Orte folgten nach. So besitzt [[Métro Toulouse|Toulouse]] seit 1993 das VAL-System, [[MRT (Taipei)|Taipei]] seit 1996, [[Métro Rennes|Rennes]] seit 2002. In naher Zukunft wollen [[U-Bahn Turin|Turin]] (ab 2005), [[Métro Lausanne|Lausanne]] (2007) und [[Metro Brescia|Brescia]] (ca. 2012) folgen.


{| class="wikitable"
VAL-Metros dienen auch dem internen Personentransport mehrerer Großflughäfen, etwa in [[Flughafen Orly|Paris-Orly]], [[Rhein-Main-Flughafen|Frankfurt am Main]] und [[O'Hare International Airport|Chicago]].
! System
! colspan="2"| Verkehrs- und Tarifverbund
! für das U-Bahn-Netz gültiges Tarifsystem
|-
| |[[U-Bahn Berlin]]
| [[Datei:VBB-Logo.svg|zentriert|60px]]
| [[Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg]]
|
* Einzelkarte Kurzstrecke: feste Anzahl von Stationen (max. 3)
* alle sonstigen Karten: Einheitstarif<ref name="BVG240624">{{Internetquelle |url=https://www.bvg.de/de/abos-und-tickets/alle-tickets |titel=BVG-Tickets im Überblick. |hrsg=Berliner Verkehrsbetriebe AöR |abruf=2024-06-24}}</ref>
* weitere gültige Tickets: [[Deutschlandticket]], [[Länderticket#Brandenburg-Berlin-Ticket|Brandenburg-Berlin-Ticket]], [[Bahncard#Bahncard 100|Bahncard&nbsp;100]]
|-
| |[[U-Bahn Hamburg]]
| [[Datei:Hvv Logo 2021.svg|zentriert|120px]]
| [[Hamburger Verkehrsverbund]]
|
* Einzelkarte Kurzstrecke und Nahbereich: Entfernungstarif
* alle sonstigen Karten: Einheitstarif<ref name="HVV240624">{{Internetquelle |url=https://www.hvv.de/resource/blob/83262/539f0ed8fe1508783850fe80fa6d5708/hvv_tarif_bekanntmachung.pdf |titel=Sammlung der Bekanntmachungen von Neuerungen bzw. Änderungen zu den Tarifen des Hamburger Verkehrsverbundes (hvv). Stand Juni 2024 |hrsg=Hamburger Verkehrsverbund Gesellschaft mbH |format=PDF |abruf=2024-06-24}}</ref>
* weitere gültige Tickets: Deutschlandticket, [[Länderticket#Mecklenburg-Vorpommern-Ticket|Mecklenburg-Vorpommern-Ticket]], [[Niedersachsentarif#Niedersachsen-Ticket|Niedersachsen-Ticket]], [[Länderticket#Schleswig-Holstein-Ticket|Schleswig-Holstein-Ticket]], Bahncard&nbsp;100
|-
| |[[U-Bahn München]]
| [[Datei:MVV Logo 2022.svg|zentriert|120px]]
| [[Münchner Verkehrs- und Tarifverbund]]
|
* Einzelkarte Kurzstrecke: feste Anzahl von Stationen (max. 2)
* alle sonstigen Karten: Tarifringe<ref name="MVV240624">{{Internetquelle |url=https://www.mvv-muenchen.de/fileadmin/PressImages/2024_Broschuere_MVV_TICKETS_final_v3_24_web2.pdf |titel=MVV-Tickets: Ein Überblick. 2024 |hrsg=Münchner Verkehrs- und Tarifverbund GmbH |format=PDF |abruf=2024-06-24}}</ref>
* weitere gültige Tickets: Deutschlandticket, [[Bayern-Ticket]], Bahncard&nbsp;100
|-
| [[U-Bahn Nürnberg]]
| [[Datei:Vgn-logo.svg|zentriert|120px]]
| [[Verkehrsverbund Großraum Nürnberg]]
|
* Einzelkarte Kurzstrecke: feste Anzahl von Stationen (max. 2)
* alle sonstigen Karten: Einheitstarif<ref name="VGN240624-1">{{Internetquelle |url=https://www.vgn.de/media/preistabelle-2024.pdf |titel=Ticket-Preise. Gültig ab 1.1.2024. |hrsg=Verkehrsverbund Großraum Nürnberg GmbH |format=PDF |abruf=2024-06-24}}</ref><ref name="VGN240624-2">{{Internetquelle |url=https://www.vgn.de/ratgeber/kurzstrecke/ |titel=Ein paar Stationen fahren lohnt sich nicht? – Von wegen. |hrsg=Verkehrsverbund Großraum Nürnberg GmbH |abruf=2024-06-24}}</ref>
* weitere gültige Tickets: Deutschlandticket, Bayern-Ticket, Bahncard&nbsp;100
|-
| |[[U-Bahn Wien]]
| [[Datei:Logo VOR.svg|zentriert|120px]]
| [[Verkehrsverbund Ost-Region]]
|
* alle Karten: Einheitstarif<ref name="WL240624">{{Internetquelle |url=https://www.wienerlinien.at/tickets |titel=Tickets. |hrsg=Wiener Linien GmbH und Co KG |abruf=2024-06-24}}</ref>
* weiteres gültiges Ticket: [[Klimaticket|KlimaTicket]]
|-
| |[[Métro Lausanne]]
| [[Datei:Logo Mobilis.svg|zentriert|120px]]
| [[Tarifverbund Waadt|Communauté tarifaire Vaudoise]]
|
* Einzelkarte Kurzstrecke: feste Anzahl von Stationen (max. 3)<ref name="Mobilis240626">{{Internetquelle |url=https://www.mobilis-vaud.ch/en/faq-items/what-is-a-short-journey-mobilis-ticket/ |titel=What is a ‘Short Journey’ Mobilis ticket? |hrsg=Communauté tarifaire Vaudoise |sprache=en |abruf=2024-06-26}}</ref>
* alle sonstigen Karten: Tarifringe<ref name="Mobilis240624">{{Internetquelle |url=https://www.mobilis-vaud.ch/en/prices/ |titel=Prices. |hrsg=Communauté tarifaire Vaudoise |sprache=en |abruf=2024-06-24}}</ref>
* weiteres gültiges Ticket: [[Generalabonnement]]
|}


== Streckenführung und Betrieb ==
== Technik und Infrastruktur ==
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[[Bild:U-Bahn Berlin Alexanderplatz Elevator.JPG|thumb|Aufzug am Berliner U-Bahnhof [[Alexanderplatz]]]]
London Underground Tube SSL Comparison.jpg|Die [[London Underground]] besteht aus den betrieblich und technisch nur teilweise kompatiblen Teilnetzen der ''sub-surface'' (links) und ''deep tube lines'' (rechts)
[[Bild:Madrid-metro-map.png|thumb|Streckenplan der Metro in Madrid]]
BVG Baureihe IK17 at Hönow (20180412 170745).jpg|Asymmetrische Kompatibilität:<br />Entsprechend angepasste Fahrzeuge der [[U-Bahn Berlin|Berliner]] [[U-Bahn Berlin#Kleinprofil|Kleinprofilbaureihe]] [[BVG-Baureihe IK|IK]] können im [[U-Bahn Berlin#Großprofilnetz|Großprofilnetz]] eingesetzt werden, Großprofilzüge jedoch nicht im Kleinprofilnetz
Während in den Geburtsstädten der U-Bahn, [[London]] und [[Paris]], die ersten Strecken von Beginn an unterirdisch gebaut wurden, legte man diese in anderen Städten oft als ''Hochbahn'' auf [[Viadukt]]en an, bevor zunehmend Tunnelstrecken in den Verlauf eingefügt wurden, wie etwa in [[Liverpool]], [[Chicago]], [[Berlin]], [[Hamburg]], [[Wien]] und [[New York City|New York]]. Dies lag vor allem daran, dass die Konstrukteure noch keine Erfahrungen mit dem Tunnelbau unter schwierigen Bedingungen hatten. Aber auch heute gibt es Städte, die wegen des schlammigen Untergrundes nur wenige, dafür aber in der Realisierung sehr teure U-Bahnen haben. Das Problem ist der [[Auftrieb]] der hohlen, luftgefüllten Tunnel, außerdem besteht die Gefahr des Absinkens von Straßen und Gebäuden. Deshalb gibt es zum Beispiel in [[Glasgow]], [[Amsterdam]] und [[St. Petersburg]] jeweils nur wenige U-Bahn-Linien. Die unterirdische Bauweise ist in felsigem Untergrund dagegen verhältnismäßig einfach zu realisieren.
PYONGYANG METRO DPR KOREA OCT 2012 (8148604784).jpg|Interoperabilität zwischen U-Bahnen:<br />Fahrzeug der Berliner Baureihe [[BVG-Baureihe D|D]] im Einsatz bei der [[Metro Pjöngjang]]
Toei 5300 series EMU 012.JPG|Systemübergreifende Interoperabilität zwischen U- und Vorortbahn: Zug der ''[[Asakusa-Linie|Asakusa Line]]'' der [[Toei-U-Bahn|Toei]] (links) und der [[Keikyū]] (rechts) im Netz der [[Keisei Dentetsu|Keisei]] im Großraum Tokio
I12 046 Bf Jar, ET 172.jpg|Mischverkehr von U- und Straßenbahn:<br />Gemeinsame Strecke von [[Oslo T-bane|T-bane]] und [[Straßenbahn Oslo|Trikk]] im Bereich der Station ''Jar''; die Bahnsteiggleise der Straßenbahn zweigen in der Art von [[Ausweiche|Ausweichstellen]] von den Streckengleisen ab
Ex pyongyang metro.JPG|Transfer ins Eisenbahnnetz: Fahrzeug der Baureihe [[DK4 (Triebwagen)|DK4]] der [[Metro Pjöngjang]] als Nahverkehrszug im [[Koreanische Staatsbahn|nordkoreanischen Eisenbahnnetz]]; die Dachaufbauten enthalten die zusätzliche Technik für den Betrieb unter Oberleitung
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Das Verkehrsmittel U-Bahn ist auf technischer Ebene ein komplexes System, das entlang einer Vielzahl von Parametern wie [[Lichtraumprofil]], [[Kurvenradius]], [[#Spurweiten|Spurweite]], [[#Stromversorgung|Stromversorgung]], [[Betriebsspannung]], [[Polarität (Physik)|Polarität]], [[#Steuerung|Betriebssteuerung]], [[#Traktionssysteme|Traktionssystem]] und Bahnsteig- bzw. maximaler Zuglänge variiert werden kann. Insbesondere die bis zur Mitte des 20.&nbsp;Jahrhunderts gebauten Netze weisen dabei so weitgehende Unterschiede zueinander auf, dass sie in der Mehrzahl der Fälle untereinander nicht kompatibel sind, während die ab der zweiten Hälfte des Jahrhunderts neu geplanten Netze häufiger auf stärker vereinheitlichten Parametern beruhen (siehe auch [[#Standardisierung|hier]]). Weiterhin sind U-Bahnen in der Mehrheit der Fälle nicht mit anderen Bahnen wie dem jeweiligen nationalen oder lokalen [[Eisenbahn]]netz oder dem [[Straßenbahn]]netz ihrer jeweiligen Stadt kompatibel (zu Ausnahmen siehe [[#Linienreinheit und Linienbündelung|hier]]).


Auf Ebene der einzelnen Systeme gibt es sowohl Netze, in denen alle Strecken nach einheitlichen Spezifikationen entworfen sind und in denen alle Fahrzeuge grundsätzlich freizügig im gesamten Netz eingesetzt werden können (z.{{nnbsp}}B. [[Metro Montreal|Montreal]], [[U-Bahn München|München]], [[Stockholms tunnelbana|Stockholm]]), als auch Netze, in denen die einzelnen Strecken nach unterschiedlichen Standards ausgebaut sind und die daher aus mehreren technisch und betrieblich nicht oder nur eingeschränkt kompatiblen Teilnetzen bestehen.
Hauptvorteil und -grund der U-Bahnen liegt in der Unabhängigkeit der Strecke durch Verlegung in eine andere Ebene. Durch Vermeidung sowohl von Kreuzungen mit Straßen als auch mit auf Straßen verlaufenden Schienen können Störungen des Betriebs auf ein Minimum reduziert werden. So wird dann auch, wie inzwischen öfters praktiziert, ein vollautomatischer Betrieb möglich. Vollautomatische U-Bahnen gibt es mittlerweile in Paris, [[Lyon]], [[Rennes]] und Kopenhagen. Erste Versuche mit vollautomatischem Betrieb in Deutschland erfolgten in [[U-Bahn Berlin|Berlin]], [[U-Bahn Hamburg|Hamburg]] und [[U-Bahn Frankfurt|Frankfurt am Main]]. Die erste vollautomatische U-Bahn in Deutschland im Normalbetrieb, die außerdem weltweit einmalig ein Jahr lang teilweise im Mischbetrieb mit konventionellen Zügen fahren wird, soll ab Spätsommer 2006 die zur Zeit im Bau befindliche U3 in [[U-Bahn Nürnberg|Nürnberg]] werden.


Vorteile technisch homogener Systeme können beispielsweise der flexible Einsatz von Fahrzeugen im gesamten Netz, die Möglichkeit zur Nutzung derselben Betriebswerkstätten und anderer Infrastruktur durch alle Fahrzeuge und [[Skaleneffekt|Skalenvorteile]] bei der Beschaffung von Fahrzeugen und Fahrzeugteilen sein. Gründe für unterschiedliche Parameter innerhalb desselben Systems umfassen beispielsweise die Umsetzung neuerer technischer Entwicklungen und Standards, die Korrektur früherer Spezifikationen, die im Nachhinein als unzulänglich oder nachteilig beurteilt werden wie Fahrzeuge mit zu geringer Kapazität, die Reduzierung der Baukosten durch günstigere Bauverfahren (z.{{nnbsp}}B. ''[[Ōedo-Linie|Ōedo Line]]'' in Tokio) oder vereinfachte und reduzierte Ausbaustandards (z.{{nnbsp}}B. auf den Außenstrecken der Linien [[Linie 7 (Metro Madrid)|7]], [[Linie 9 (Metro Madrid)|9]] und [[Linie 12 (Metro Madrid)|12]] in Madrid),<ref name="SchwandlES2015" /> die bewusste Differenzierung der Beförderungskapazitäten der einzelnen Linien (z.{{nnbsp}}B. ''[[Metro Taipei#Wenhu-Linie, braun|Wenhu Line]]'' in [[Metro Taipei|Taipeh]], historisch ''[[Scarborough-Linie|Scarborough Line]]'' in [[Toronto Subway|Toronto]]), die Vereinigung mehrerer zuvor unabhängiger Netze (z.{{nnbsp}}B. [[London Underground|London]], [[New York City Subway|New York]]) bzw. die Integration bestehender Strecken anderer Bahnen (z.{{nnbsp}}B. [[Métro Lyon#Linie C|Linie&nbsp;C]] in [[Métro Lyon|Lyon]]) oder die Ermöglichung des [[Durchbindung|wechselseitigen Betriebs]] mit Strecken, die nach anderen Standards ausgebaut sind (z.{{nnbsp}}B. [[Metrolinie 1 (Barcelona)|Linie L1]] in Barcelona (wechselseitiger Betrieb allerdings nicht umgesetzt),<ref name="SchwandlES2015" /> ''[[Mita-Linie|Mita Line]]'' und ''[[Toei Shinjuku-Linie|Shinjuku Line]]'' in Tokio).
U-Bahnen zeichnen sich in der Regel durch eine dichte Taktfolge aus. Allerdings geht der Zeitvorteil auf kurzen Strecken bei tief liegenden Stationen durch den Weg zum unterirdischen Bahnhof verloren. Ebenso ist Menschen mit Behinderungen, besonders bei älteren Systemen, die Benutzung oft nur erschwert oder gar nicht möglich. Nur nach und nach werden die U-Bahnhöfe behindertengerecht mit Aufzügen ausgestattet. So haben die [[Berliner Verkehrsbetriebe]] eine Rechnung aufgestellt, dass der Einbau eines Fahrstuhls ungefähr genauso viel kostet wie die Sanierung eines kompletten Bahnhofs. Die Nürnberger U-Bahn ist eines der wenigen Systeme, das inzwischen komplett barrierefrei erreicht werden kann. Generell wird bei Neubauten seit Ende der 1980er immer ein Aufzug mit eingeplant.


Die nachträgliche Änderung von Parametern kann – insbesondere bei Tunnelstrecken und -stationen − mit erheblichem baulichem, zeitlichem und finanziellem Aufwand verbunden sein, weshalb auf Seite der Betreiber im Allgemeinen die ausgeprägte Tendenz besteht, die für eine Strecke einmal gewählten Standards dauerhaft fortzuführen. Gleichwohl gibt es eine Vielzahl von Beispielen für Anpassungen bestimmter technischer Aspekte auf bestehenden Strecken, insbesondere für die vergleichsweise einfache Umstellung der Stromversorgung von Stromschiene zu Oberleitung bzw. umgekehrt, jedoch auch für die nachträgliche Verlängerung von Bahnsteigen, um den Einsatz längerer Züge zu ermöglichen (z.{{nnbsp}}B. [[U-Bahn Hamburg|Hamburg]], [[Metro Lissabon|Lissabon]], [[Métro Toulouse|Toulouse]]).<ref name="SchwandlHH2004" /><ref name="GroneckPT2008" />
Es gibt bei den zahlreichen auf der Welt vorhandenen U-Bahnsystemen verschiedene Netzformen. So entstehen beispielsweise die ''Ringnetze'' meistens auf gleich verlaufenden Ringstraßen. Eine Weiterentwicklung ist dabei das Ring-Radialen-Netz. Die ''Sekantennetze'' sind sehr typisch für U-Bahn-Systeme in Städten in ehemals [[Realer Sozialismus|realsozialistischen]] Ländern wie zum Beispiel in [[U-Bahn Minsk|Minsk]], [[U-Bahn Charkiw|Charkiw]] oder [[U-Bahn Prag|Prag]]. Diese Systeme werden trotz des Zusammenbruchs der Sowjetunion immer noch weitergeplant und -gebaut. Vermaschte Netze entstehen meistens unter einem bereits vorhandenen Straßennetz wie zum Beispiel in [[Subway New York|New York]] oder [[Métropolitain|Paris]]. Bei all diesen Systemen kommen verständlicherweise Abweichungen vor.


; U-Bahnen als Wahrzeichen und Sehenswürdigkeit
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Bild:Circle-system.png|Ringnetz (z.&nbsp;B. [[Glasgow Subway|Glasgow]])
Eingang zur London Underground am Piccadilly Circus.jpg|Abgang zur Station ''[[Piccadilly Circus (London Underground)|Piccadilly Circus]]'' in [[London Underground|London]] mit dem charakteristischen Underground-''roundel''
Bild:Circle-radial-system.png|Ring-Radialen-Netz (z.&nbsp;B. [[Metro Moskau|Moskau]], [[U-Bahn Wien|Wien]])
Paris Metro 2 Porte Dauphine Libellule.JPG|Abgang zur Station ''[[Porte Dauphine (Métro Paris)|Porte Dauphine]]'' in [[Métro Paris|Paris]] mit typischer [[Jugendstil|Art-nouveau]]-Überdachung nach Entwurf von [[Hector Guimard]]
Bild:Secant-system.png|Sekantennetz (z.&nbsp;B. [[U-Bahn Minsk|Minsk]], [[U-Bahn Prag|Prag]])
U-Bahn Berlin verschiedene Fahrzeugtypen Friedrichsfelde.JPG|Die gelb lackierten Fahrzeuge der [[U-Bahn Berlin]] sind seit den 1930er Jahren markanter Bestandteil des Stadtbildes<ref name="BVG240125">{{Internetquelle |url=https://unternehmen.bvg.de/pressemitteilung/alles-muss-man-gelber-machen/ |titel=Alles muss man gelber machen. |hrsg=Berliner Verkehrsbetriebe AöR |datum=2024-01-25 |abruf=2024-10-01}}</ref>
Bild:Intermeshed-system.png|Vermaschtes Netz (z.&nbsp;B. [[London Underground|London]], [[Métropolitain|Paris]], [[Berliner_U-Bahn|Berlin]])
Jan-Fedder-Promenade und Hochbahnviadukt Hamburg, August 2021.jpg|Die Viaduktstrecke der [[U-Bahn-Linie 3 (Hamburg)|U3]] entlang von [[Baumwall]] und [[Vorsetzen]] ist seit 1912 prägender Teil des [[Hamburg]]er [[Elbe|Elbufers]]
Bild:X-system.png|X-förmiges Netz (z.&nbsp;B. [[Oslo T-Bane|Oslo]], [[U-Bahn San Francisco|San Francisco]])
CTA Green Line Loop.jpg|Der ''Loop'', die Hochbahnringstrecke der [[Chicago Elevated]], gab [[Chicago Loop|Chicagos Innenstadt]] ihren Spitznamen
Bild:Diameter-line.png|Durchmesserlinie (z.&nbsp;B. [[Tren Urbano Lima|Lima]], [[U-Bahn_Warschau|Warschau]] )
Rådhuset underground metro station Stockholm 2016 01b.jpg|''[[Rådhuset (Stockholms tunnelbana)|Rådhuset]]'': Für [[Stockholms tunnelbana|Stockholm]] typische, künstlerisch gestaltete ''Höhlenstation'' ([[Schwedische Sprache|se.]] ''grottstation'')
Bild:Air-bladder-system.png|Fischblasennetz (z.&nbsp;B. [[Métro Lille|Lille]], [[Metro Rotterdam|Rotterdam]])
Times Sq 42nd St station.jpg|Typisches Stationsschild der [[New York City Subway]] an der Haltestelle ''Times Square–42nd Street''
Bild:Cross-system.png|Kreuznetz (z.&nbsp;B. [[U-Bahn Kyoto|Kyoto]], [[U-Bahn Sapporo|Sapporo]])
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Wie andere Einrichtungen des öffentlichen Verkehrs und öffentlicher Infrastruktur insgesamt bilden U-Bahn-Systeme und ihre einzelnen Elemente häufig einen prominenten Teil des spezifischen physischen und graphischen Inventars ihrer jeweiligen Stadt und können so deren visuelle Identität und Atmosphäre in bedeutender Weise mitprägen und über ihre verkehrliche Funktion hinaus ein Symbol bzw. [[Wahrzeichen]] der Stadt und auch eine eigenständige [[Sehenswürdigkeit]] sein.


Hierzu können gleichermaßen singuläre Elemente wie gestalterisch besonders markante und/oder stadträumlich besonders exponierte Stations- und Streckenbauwerke wie auch serielle und standardisierte Elemente wie bestimmte Gebäudetypen (siehe [[#Standardisierte Entwürfe/Architektur als Erkennungszeichen|hier]]) und [[Stadtmöbel|Einbauten]] (z.{{nnbsp}}B. Stationsmasten), Fahrzeuge, Logos (siehe [[#Logos|hier]]), Liniennetzpläne (siehe [[#Liniennetzpläne|hier]]) und die weitere graphische Gestaltung einschließlich [[Typografie]], Farbsystemen und [[Wegeleitsystem]]en/[[Signaletik]] zählen. Ebenso charakteristisch und identitätsstiftend können die spezifische Klangwelt (z.{{nnbsp}}B. Türschließsignale, Stationsansagen, Durchsagen wie das u.{{nnbsp}}a. aus London bekannte ''[[Mind the gap]]'' und die – u.{{nnbsp}}a. in verschiedenen japanischen Netzen verwendeten – Bahnhofs-[[Jingle]]s sowie ein gesamthaft konzipiertes [[Akustische Markenführung|Sound Branding]]), das [[Olfaktorische Wahrnehmung|olfaktorische]] Profil (z.{{nnbsp}}B. der spezifische Geruch der [[Glasgow Subway]]) sowie abstrakte Prinzipien wie ein besonderer Anspruch an die architektonische und künstlerische Ausgestaltung von Stationen (siehe [[#Architektur und Kunst|hier]] und [[#Integration künstlerischer Arbeiten|hier]]) sein.
[[Bild:Third Rail.jpg|thumb|Eine Stromschiene der Amsterdamer Metro. Dort werden die Stromschienen von unten bestrichen]]


=== Trasse ===
Die Energieversorgung erfolgt zwecks Verringerung des Tunnelquerschnitts meist durch eine zwischen oder neben den Schienen liegende [[Stromschiene]]. Nur in seltenen Fällen besitzen U-Bahnzüge [[Stromabnehmer]] auf dem Dach, was die deutliche Abgrenzung zur Eisen- und Straßenbahn zeigt. Dennoch gibt es inzwischen auch zahlreiche Sonderformen, allerlei Stromsysteme und -versorgungsmöglichkeiten. So wird in manchen Städten eine zweite Stromschiene zur Vermeidung von [[Streustromkorrosion]] eingesetzt, in Budapest gibt es auf der Linie M1 eine feste Stromschiene an der Tunneldecke. Auch bei den Stromschienen selber existieren allerlei Varianten. Die verbreitetste Art ist die Bestreichung durch den Stromabnehmer von unten. Beim Berliner Kleinprofil geschieht dies von oben, was jedoch ein größeres Sicherheitsrisiko darstellt. Bei der Fahrspannung hat sich inzwischen ein Wert von 600 bis 900 Volt eingependelt. So wird in Berlin beispielsweise bei 750 Volt gefahren, in allen Städten der früheren Sowjetunion bei 825 Volt. Da bei der U-Bahn oft erhebliche Höhenunterschiede zu überwinden sind und so eine höhere Motorleistung erforderlich ist, ist die Spannung häufig höher als bei Straßenbahnen.
==== Streckenführung ====
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Metro train 81-717.5M-714.5M 2606 in tunnel.jpg|Streckentunnel der [[Metro Moskau]]
London Underground 1992 Stock at Theydon Bois by tompagenet.jpg|Oberirdische Strecke der [[London Underground]]
Pont de Bir-Hakeim, Paris 27 January 2018.jpg|[[Hochbahn]]strecke der [[Métro Paris]] über den [[Pont de Bir-Hakeim]]
Westbound train west of Castro Valley station, May 2018.JPG|[[Verkehrswegebündelung]] mit<br />U-Bahn ([[Bay Area Rapid Transit|BART]]) in Mittellage zwischen den Richtungsfahrbahnen einer Autobahn ([[Interstate 580 (Kalifornien)|Interstate 580]])
New Westminster, British Columbia.jpg|[[Skybridge (TransLink)|SkyBridge]], [[SkyTrain Vancouver|Vancouver]]:<br />Aufwändige U-Bahn-Brücke über den [[Fraser River]]
Manhattan Bridge half 2008.jpg|U-Bahn-Strecke auf der unteren Ebene der [[Manhattan Bridge]], [[New York City Subway|New York]]
Prague Metro between Luziny and Hurka.jpg|Oberirdischer Tubus der [[Metro Prag]]
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Das wesentliche Kriterium der Trassierung ist die vollständige Unabhängigkeit von anderen Verkehrsarten, was auch den Ausschluss von [[Bahnübergang|Bahnübergängen]] umfasst. Ebenso dürfen – nach aktuellen Anforderungen – die verschiedenen [[Streckengleis]]e einer U-Bahn-Strecke einander nicht höhengleich kreuzen, sondern müssen durch [[Überwerfungsbauwerk]]e [[Höhenfreiheit|höhenfrei]] entflochten werden.<ref name="VDV2001" /> Innerhalb dieser Maßgabe können U-Bahn-Strecken im Tunnel, im Einschnitt, auf Dämmen, als [[Hochbahn]] auf [[Viadukt]]en oder zu ebener Erde angelegt werden, wobei die Unabhängigkeit in letzterem Falle durch die Einzäunung der Trasse gesichert wird. Zentraler Vorteil der strikten Trennung ist die Erhöhung der [[Betriebssicherheit]] und -stabilität durch Ausschluss und Reduzierung potenzieller [[Betriebsstörung|Störungs-]] und [[Unfall]]quellen wie blockierten Gleisen in Folge von [[Verkehrsstau]]s oder liegengebliebenen Kraftfahrzeugen. Ebenso wird die Gefahr von Kollisionen mit Kraftfahrzeugen, Personen und kreuzenden Zügen ausgeschlossen.
== Sicherheit ==
[[Bild:London underground mind the gap.jpg|thumb|Das Londoner „Mind the Gap!“ soll auf den Spalt zwischen Zug und Bahnsteig hinweisen]]
[[Bild:Dhobyghautplatformscreen.jpg|thumb|Bahnsteigtüren in Singapur]]
=== Risikoverschiebung ===
Für U-Bahnen sind prinzipiell die gleichen Sicherheitseinrichtungen notwendig wie für alle Schienenfahrzeuge mit Personenbeförderung. Gegenüber der Eisenbahn sind jedoch die Risikofelder verschoben. Bei der Eisenbahn liegen die Risiken vorrangig bei der Streckenfahrt mit hohen Geschwindigkeiten auf einem offenem Gleiskörper. Demgegenüber sind die Gefahrenmomente bei der U-Bahn weit mehr in der „Bahnsteigsituation“ gegeben, wobei vor allem der Massenandrang in Stoßzeiten mit seinem intensiven Fahrgastwechsel eine Rolle spielt. Die überwiegende Ausführung in Tunnelstrecken führt dazu, dass auch das Stehenbleiben auf „freier“ Strecke wegen der engen Umschließung durch den Tunnel zu einem besonderen Risikofeld wird, vor allem wenn vom Zug zusätzlich Gefahrenmomente, etwa durch den Brand von Betriebseinrichtungen, ausgehen. Daneben bieten U-Bahnen und ihre Bahnhöfe mit ihrer leichten Zugänglichkeit und den zeitlich und räumlich kurzen Halte-Abständen in Ballungsräumen weit mehr als die Eisenbahn ein Feld für kriminelle Vorgänge, insbesondere in den Zeiten mit geringer Fahrgastfrequentierung, sowohl auf den Bahnsteigen als auch in den Fahrzeugen.


Der Anteil der verschiedenen Streckenführungen unterscheidet sich zwischen den einzelnen Netzen. Während in den frühesten europäischen U-Bahn-Städten [[London Underground|London]] und [[Métro Paris|Paris]] die ersten Strecken von Beginn an zu großen Teilen in Tunneln angelegt wurden, favorisierten andere frühe Betriebe eine Führung als Hochbahn, was insbesondere an den zu diesem Zeitpunkt noch begrenzten ingenieurtechnischen Erfahrungen beim Bau von Verkehrstunneln, den deutlich geringeren Herstellungskosten von Viadukt- gegenüber Tunnelstrecken und dem Betrieb einiger der frühesten Strecken mit [[Dampflokomotive]]n lag, die sich für Tunnelstrecken nur bedingt eigneten und von denen U-Bahn-Betreiber bereits im frühen 20.&nbsp;Jahrhundert Abstand nahmen (siehe auch [[Geschichte der U-Bahn#Erste unterirdische Bahnstrecken in London|hier]]). Eine wesentliche ingenieurtechnische Herausforderung vor allem beim frühen Tunnelbau war der [[Statischer Auftrieb|statische Auftrieb]] des hohlen, luftgefüllten Tunnels in [[grundwasser]]führenden und grundwassernahen Bodenschichten, weiterhin bestand bzw. besteht die Gefahr von [[Setzung (Bauwesen)|Setzungen]] von Straßen und Gebäuden. In felsigem Untergrund, wie z.{{nnbsp}}B. in [[Stockholms tunnelbana|Stockholm]], ist der Tunnelbau hingegen vergleichsweise einfach zu realisieren. Mit reifendem technischem Wissen wurden jedoch auch in Städten mit hohem Grundwasserstand bzw. insgesamt anspruchsvollem Untergrund vermehrt Tunnelstrecken angelegt.
=== Türen und Fahrgastwechsel ===
Seit der Eröffnung der [[London Underground]] als erste unterirdische Schnellbahn wurden viele Maßnahmen eingeführt, um eine höchstmögliche Sicherheit für die Fahrgäste zu gewährleisten. Zum Standard eines heutigen U-Bahnsystems gehört neben der Abfahrtsansage auch ein Abfahrtssignal, das auch für ausländische Fahrgäste verständlich ist. Visuelle Abfahrtssignale, die insbesondere für Gehörlose gedacht sind, werden erst seit einigen Jahren nachgerüstet, während sie an anderen Orten bereits von Anfang an vorhanden waren.
Nach einem tödlichen Unfall in München und einem fast identischen Unfall mit einer Verletzen in Nürnberg bei denen der Fahrer in den Türen eingeklemmte Personen nicht bemerkt hat und auch die technischen Einrichtungen die ein Abfahren in solchen Situationen verhindern sollten nicht angesprochen hatten wird in Deutschland die Empfindlichkeit des Türschließmechanismus stärker beachtet, um das Einklemmen von Personen oder Gegenständen zu vermeiden. So wird bei der Münchener U-Bahn jetzt bei Neubauzügen die Türkante mit einem druckempfindlichen Sensor versehen, alte Züge werden nachgerüstet. Ebenso werden die neu ausgelieferten DT3-Züge in Nürnberg mit entsprechend empfindlichen Türgummis ausgeliefert und die bereits im Betriebsdienst befindlichen Züge der Bauarten DT2 und DT1 (mit Ausnahme der DT1, die in Kürze ausgemustert werden sollen) werden mit den gleichen Türgummies und mit visuellen Türschließwarnungen nachgerüstet.


Tendenziell werden Tunnelstrecken vorrangig in verdichteten Siedlungsbereichen, insbesondere in Innenstädten, angelegt, in denen eine Trassierung im Einschnitt, zu ebener Erde oder in Höhenlage vielfach nur unter erheblichen Eingriffen in bestehende bauliche Substanz, in Frei- und Grünraumstrukturen oder in Straßenquerschnitte möglich wäre, als Belastung des städtebaulichen Bildes betrachtet würde und/oder Konflikte in Hinblick auf die [[Lärmschutz|Lärmbelastung]] des Trassenumfeldes auslöste, die durch die unterirdische Streckenführung ebenfalls ausgeschlossen werden können. Außerhalb der Zentren werden Strecken hingegen vielfach oberirdisch bzw. außerhalb von Tunneln geführt.
Ein weiteres Sicherheitsrisiko ist die Lücke zwischen Zug und Bahnsteig, die in einigen Fällen bis zu fünfzig Zentimeter breit ist; dies ist vor allem bei Stationen der Fall, die in einer Kurve liegen. An sich nicht unüberwindbar, ergibt sich das Risiko durch den Zeitdruck beim Ein- und Aussteigen sowie der Unübersichtlichkeit bei starkem Fahrgastandrang. Lösungen dafür sind beispielsweise das berühmte ''„Mind the Gap“'' in London, das durch Ansagen und Schriftzügen auf dem Bahnsteigboden verdeutlicht wird. Eine Alternative ist die Anbringung von zusätzlichen Klappbrettern oder Schiebetritten, wie sie bei den DT3-Zügen in Nürnberg und bei vielen deutschen Stadtbahnen vorhanden sind.


; Strecken- und Trassenplanung
Gefahrensituationen können sich auch durch die Anwesenheit von einer Person auf den Gleisen ergeben. Sie nötigen den Zugfahrer zu Schnellbremsungen, die unter Umstanden ein Unglück auch nicht mehr verhindern können. Um dagegen vorzugehen, wurden vor allem in asiatischen Städten (und vereinzelt auch bei der London Underground) Bahnsteigtüren installiert. Diese öffnen sich synchron mit den Zugtüren und können so ein unbeabsichtigtes „auf die Gleise Fallen“ vor dem Zug verhindern. Alternativ wurden in Kopenhagen auf den Hochbahnhöfen elektronische Sensorsysteme an den fahrerlosen Zügen angebracht, die Gefahrensituationen automatisch erkennen sollen und gegebenenfalls eine Notbremsung auslösen. In Nürnberg wurden auf den für fahrerlosen Betrieb vorgesehenen Strecken (U2 und U3) auf den Bahnhöfen Mikrowellen"licht"schranken montiert. Diese befinden sich unter der Bahnsteigkante und an der gegenüberliegenden Wand, und sollen in den Gleisbereich fallende Gegenstände und Menschen ab 20 bis 30 cm Größe erkennen und Zwangsbremsungen von herannahenden fahrerlosen Zügen veranlassen. Dieses System ist bisher noch nicht in Betrieb (vsl. Inbetriebnahme September 2006).
[[Datei:Nouveau plan du Métropolitain et du Nord-Sud de Paris - btv1b530581734.jpg|mini|Geographischer Netzplan der [[Métro Paris]] im Jahr 1914; die Strecken folgen fast ausschließlich bestehenden Straßenverläufen]]


Die konkrete Entscheidung über Verlauf und Trassierung einer U-Bahn-Strecke sowie die anzuwendenden Bauverfahren erfolgt wie bei anderen infrastrukturbedeutsamen Vorhaben grundsätzlich im Rahmen einer komplexen, mehrstufigen planerisch-fachlichen [[Abwägung]] der betroffenen öffentlichen und privaten Belange. Der Umfang der hierbei einzustellenden Belange, die Tiefe der jeweiligen Betrachtung und die Gewichtung der ermittelten Belange gegen- und untereinander können sich dabei abhängig vom jeweils lokal einschlägigen Rechtsrahmen und politischen Zielsetzungen und Prioritäten unterscheiden.
Die in Deutschland für U-Bahnen geltende [[BOStrab]] besagt in §31 Haltestellen:


In Deutschland fließen u.{{nnbsp}}a. [[Verkehrsplanung|verkehrsplanerische]] (z.{{nnbsp}}B. Erschließungswirkung, Bedienung relevanter Verkehrsrelationen, Verknüpfung mit dem weiteren ÖPNV-Netz und anderen Verkehrsträgern), betriebliche (z.{{nnbsp}}B. Beförderungsgeschwindigkeit, Reisezeiten, Beförderungskapazität), konstruktive (z.{{nnbsp}}B. minimaler [[Kurvenradius]], maximale [[Steigung]] und [[Überhöhung#Schienenbahnen|Querneigung]]), wirtschaftliche (z.{{nnbsp}}B. Grunderwerbs-, Bau-, Betriebs- und Unterhaltungskosten, verfügbare [[Finanzielle Fördermittel|Förderkulissen]]), [[Topographie|topographische]] und [[Geologie|geologische]] (z.{{nnbsp}}B. Beschaffenheit/Eignung des Bodens für den Tunnelbau, [[Grundwasser]]spiegel), infrastrukturelle und technisch-praktische (z.{{nnbsp}}B. bestehende und geplante Bebauung, Ver- und Entsorgungsinfrastruktur und Verkehrswege einschließlich weiterer U-Bahn- und sonstiger Verkehrstunnel), [[städtebau]]liche und [[baukultur]]elle Belange, die Belange von Schutzgütern im Sinne der [[Umweltverträglichkeitsprüfung]] wie menschliche Gesundheit, Natur und Landschaft sowie Hinweise und Einwendungen der Öffentlichkeit in den Planungsprozess ein.<ref name="HHA1412XX">{{Internetquelle |url=http://daten.transparenz.hamburg.de/Dataport.HmbTG.ZS.Webservice.GetRessource100/GetRessource100.svc/4ce82603-91b5-461c-8efa-e83c6746f194/Akte_745.3410-036.pdf |titel=Konzeptstudie zur U-Bahn-Netzerweiterung: Ergebnisbericht. |hrsg=Hamburger Hochbahn AG |datum=2014-12 |format=PDF |abruf=2024-05-06}}</ref><ref name="HHA160410">{{Internetquelle |url=http://daten.transparenz.hamburg.de/Dataport.HmbTG.ZS.Webservice.GetRessource100/GetRessource100.svc/8b3587e2-ab26-4766-a8ca-8ff4b4e85d4e/Akte_745.3410-036.pdf |titel=Netzerweiterung U5 Ost – Machbarkeitsuntersuchung. |hrsg=Hamburger Hochbahn AG |datum=2016-04-10 |format=PDF |abruf=2024-05-06}}</ref><ref name="BWI210930-01">{{Internetquelle |url=https://www.hamburg.de/contentblob/15453118/fbbe45fef245c6d06234427ff9f6d4d5/data/dl-pfb-u5-ost.pdf |titel=Planfeststellungsbeschluss nach § 28 Abs. 1 PBefG für den Neubau der U-Bahnlinie U5-Ost City Nord bis Bramfeld. |hrsg=Behörde für Wirtschaft und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg |datum=2021-09-30 |format=PDF |abruf=2024-05-06}}</ref><ref name="BWI210930-02">{{Internetquelle |url=https://www.hamburg.de/contentblob/15453126/cd9d3173aef41fa509d1d99fc604d7bc/data/dl-02-00-erlaeuterungsbericht.zip |titel=U5 Ost City Nord bis Bramfeld. Planfeststellungsunterlagen, Anlage 02.01 Erläuterungsbericht U5 Ost, 3. Änderung. |hrsg=Behörde für Wirtschaft und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg |datum=2021-09-30 |format=PDF |abruf=2024-05-06}}</ref>
:(4) Soweit es die betrieblichen Verhältnisse erfordern, müssen Haltestellen versehen sein mit
:# Einrichtungen zur Information und Abfertigung der Fahrgäste,
:# Anlagen zur Überwachung des Fahrgastwechsels,
:# Notrufeinrichtungen,
:# Feuerlöscheinrichtungen, Löschwasserversorgung,
:# Mitteln und Einrichtungen zur Ersten Hilfe.
:
:(...)
:
:(7) Der waagerechte Abstand zwischen Bahnsteigkante und Fahrzeugfußboden oder Trittstufen muss möglichst klein sein; er darf im ungünstigsten Fall in der Türmitte 0,25 m nicht überschreiten.
:
:(8) Die Höhen von Bahnsteigoberflächen, Fahrzeugfußboden und Fahrzeugtrittstufen müssen so aufeinander abgestimmt sein, dass die Fahrgäste bequem ein- und aussteigen können. Die Bahnsteigoberfläche soll nicht höher liegen als der Fahrzeugfußboden in seiner tiefsten Lage; sie muss rutschhemmend sein.
:
:(9) An den Bahnsteiggrenzen muss der Gefahr des Abstürzens von Personen vorgebeugt sein. Bahnsteigkanten müssen deutlich erkennbar sein.


Seit der Planung der ersten U-Bahn-Systeme stellt das bestehende Straßennetz einer Stadt eine zentrale Orientierung für die Streckenplanung dar, da dieses zum einen relevante verkehrliche Beziehungen abbildet und zum anderen der Bau von Strecken unter einer Straße als [[Unterpflasterbahn]] oder aufgeständert als [[Hochbahn]] darüber wesentlich einfacher – insbesondere unter Berücksichtigung der zum damaligen Zeitpunkt zur Verfügung stehenden [[Tunnelbau|Bauverfahren]] –, sicherer und nicht zuletzt kostengünstiger war als der Bau unter bestehender Bebauung. Gleichzeitig gibt es eine große Anzahl von Strecken, die unterhalb von Gebäuden verlaufen, um beispielsweise eine direktere Wegeführungen und hierdurch kürzere Tunnellängen und Fahrzeiten zu ermöglichen, oder bewusst keinen zum Zeitpunkt ihrer Planung etablierten bzw. vorrangigen Verkehrsbeziehungen folgen, um beispielsweise zuvor unterentwickelte, jedoch attraktive Tangentialverbindungen herzustellen und hierdurch neue Verknüpfungen zu schaffen und bestehende Korridore zu entlasten.
=== Sicherung gegen Zerstörungen und Bedrohungen ===
Aufgrund von Sparzwängen und Rationalisierungsmaßnahmen vieler Verkehrsbetriebe gibt es inzwischen größtenteils weder die anfänglich noch üblichen Zugbegleiter noch die Bahnhofswärter, die auf den Stationen die Züge abfertigten und eine allgemeine Aufsicht führten. Ihre Funktion wurde größtenteils durch eine Überwachung mit Kameras übernommen. Für die allgemeine Sicherheit der Fahrgäste wurden beispielsweise in Berlin und Hamburg Sicherheitsrufsäulen errichtet, die eine direkte Sprechverbindung zur Leit- und Informationsstelle ermöglichen.


==== Tunnelbauverfahren ====
Gleiches gilt auch für die Züge: Durch das in den letzten Jahrzehnten in Mode gekommene [[Scratching]] und [[Graffiti]] sind die Fahrzeuge teilweise kaum noch wiederzuerkennen. Auch für das allgemeine Sicherheitsgefühl der Fahrgäste werden in vielen Metrostädten ständige Kameraüberwachungen auch in den Fahrzeugen installiert. Gegen die Graffiti und das Scratching werden zudem auch Spezialfolien an den Fenstern verwendet sowie auf den Sitzpolsterungen ein „Würmchenmuster,“, auf dem Graffiti nur schwer auffallen und deren Anbringung daher unattraktiv machen. Zusätzlich gibt es für den Fahrgast die von der Eisenbahn übernommenen Notbremsen, an denen meistens noch ein Notruf, das heißt eine direkte Sprechverbindung zum Fahrer, gekoppelt ist. Außerdem sind auch Feuerlöscher und Nothämmer in den Zügen vorhanden.
[[Datei:M5 Separarea liniei la Romancierilor.jpg|mini|Bukarest: Tunnel in offener (links) und bergmännischer (rechts) Bauweise]]
Unterirdische U-Bahn-Strecken werden in zwei alternativen Bauverfahren errichtet, die in vielen Netzen auch gemischt auftreten können:


{| class="wikitable"
=== Risikominderung im Tunnel ===
|-
Um Gefahrensituationen im Tunnel zu begegnen, sind bei etlichen U-Bahnen zwischen den Stationen zusätzliche Notausgänge eingebaut, sowie auch an den Tunnelwänden grafische Hinweise auf die günstigste „Fluchtrichtung“ angebracht. Die für U-Bahnen in Deutschland geltende [[BOStrab]] fordert in §30 Tunnel: „''(5) Im Tunnel müssen ins Freie führende Notausstiege vorhanden und so angelegt sein, dass der Rettungsweg bis zum nächsten Bahnsteig, Notausstieg oder bis zur Tunnelmündung jeweils nicht mehr als 300 m lang ist. Notausstiege müssen auch an Tunnelenden vorhanden sein, wenn der nächste Notausstieg oder der nächste Bahnsteig mehr als 100 m entfernt ist.''“ In Hamburg wurden Tunnelstationen, die bislang nur auf einer Seite einen Ausgang hatten, auf der entgegengesetzten Seite mit einem weiteren Ausgang oder zumindest einem normalerweise unbenutzten Notausgang versehen.
| Offene Bauweise: || Hierbei wird die Straße aufgegraben, das rechteckige Tunnelprofil ausgehoben und betoniert sowie anschließend ein Deckel erstellt. Dem Kostenvorteil beim Bau steht der Nachteil gegenüber, dass sich derart erstellte Trassen stets am vorhandenen Straßennetz orientieren müssen. Somit sind Kurven nur im Bereich von Plätzen oder sonstigen Freiflächen möglich. Außerdem wird der Oberflächenverkehr während dem Bau stark beeinträchtigt, ebenso müssen vorhandene Versorgungsleitungen berücksichtigt und gegebenenfalls, temporär oder dauerhaft, verlegt werden.
|-
| Bergmännische Bauweise: || Hierbei wird die Trasse, wie bei klassischen [[Eisenbahntunnel]]n im Gebirge, mittels [[Sprengvortrieb]] (maulförmiges Tunnelprofil) oder [[Tunnelvortriebsmaschine]] (kreisrundes Tunnelprofil) vorangetrieben. Diese Methode ist teurer, unter anderem weil auch die Stationen tiefer liegen müssen. Im Gegenzug können jedoch auch Gebäude samt Keller sowie Gewässer unterfahren werden. Zudem entstehen beim Bau nur an den jeweiligen Tunnelangriffspunkten Beeinträchtigungen für den Oberflächenverkehr.
|-
|}


Immer wieder kommt es beim Bau von U-Bahn-Strecken in dichtbesiedelten Ballungsräumen auch zu Baupannen. Besondere Bekanntheit erlangte in Deutschland beispielsweise das [[Busunglück von Trudering]], bei dem 1994 ein Stadtlinienbus mit Fahrgästen in einen im Bau befindlichen U-Bahn-Tunnel stürzte, der von einem Wassereinbruch betroffen war.
=== Selbstmorde ===
Ein großer Teil der schweren Unfälle mit U-Bahnen geschieht absichtlich. Die leichte Zugänglichkeit von U-Bahnhöfen und Streckentunneln und die relativ hohe Geschwindigkeit eines in den Bahnhof einfahrenden Zuges wird immer wieder für [[Suizid|Selbstmorde]] ausgenutzt. Der so genannte [[Schienensuizid]] gehört zu den verbreitetsten Formen der Selbsttötung, ein Überleben ist weniger wahrscheinlich als bei anderen Methoden. Selbst ein nichttödlicher Suizidversuch auf der Schiene hat in aller Regel schwerste und bleibende Verletzungen zur Folge, in den meisten Fällen abgetrennte Gliedmaßen wie Arme oder Beine.


==== Spurweiten ====
Der Selbstmord auf der Schiene gehört zu den Suizidmethoden, die (über die eigenen Angehörigen hinaus) ganz erhebliche Folgen für Unbeteiligte haben. Ein Schienensuizid auf einer Eisenbahnstrecke außerhalb von Ortschaften zieht für den Lokführer meist eine schwere [[Trauma]]tisierung nach sich. Auch für die Rettungskräfte geht das „Einsammeln“ weit verstreuter Leichenteile weit über das ihnen üblicherweise Zugemutete hinaus. Bei einer Selbsttötung in einer innerstädtischen U-Bahn-Station trifft das Beschriebene sogar auf einen noch größeren Personenkreis zu, weil auch wartende Fahrgäste zu unmittelbaren Augenzeugen des Selbstmordes werden.
[[Datei:DT 5 bei Priort.JPG|mini|Einheit der Baureihe [[HHA Typ DT5|DT5]] der [[Hamburger Hochbahn]] auf Überführungsfahrt im Eisenbahnnetz, vorne und hinten je ein Kuppelwagen zwischen der U-Bahn-typischen [[Scharfenbergkupplung]] und der bei der Eisenbahn üblichen [[Schraubenkupplung]] mit [[Puffer (Bahn)|Puffern]]]]


Die Mehrheit der U-Bahn-Systeme verwendet die im jeweiligen Land bei den Eisenbahn-[[Vollbahn]]en übliche [[Spurweite (Bahn)|Spurweite]], das heißt im Großteil [[Europa]]s, in [[Nordamerika]], [[Nordafrika]], [[Vorderasien]] und [[China]] die [[Normalspur]] (1435&nbsp;mm) und in den ehemals vom [[Kaiserreich Russland]] beherrschten Staaten die [[Russische Breitspur]] (1520 bis 1524&nbsp;mm). Ein wesentlicher Vorteil der Verwendung der national üblichen Spurweite ist die Möglichkeit zur Überführung der Fahrzeuge über das Eisenbahnnetz, wobei sie mitunter in reguläre [[Güterzug|Güterzüge]] eingestellt werden.
== Rekorde ==
[[Bild:Moscow Metro escalator.jpg|thumb|Eine der langen Rolltreppen in Moskau]]
[[Bild:Paris Metro Entrance.jpg|thumb|Ein Eingang zur Pariser Métro, gestaltet von [[Hector Guimard]]]]
[[Bild:Munich subway GBR.jpg|thumb|Der Münchener U-Bahnhof Georg-Brauchle-Ring, gestaltet von [[Franz Ackermann]]]]
Auf der ganzen Welt gibt es gut 120 verschiedene U-Bahnsysteme. Alle haben sich unterschiedlich entwickelt. Manche stagnieren auf ihrem Eröffnungszustand, andere entwickeln sich rasant weiter. Das größte U-Bahnnetz ist unumstritten das der London Underground mit 408 Kilometern und zwölf teilweise mehrfach verzweigten Linien. Darauf folgt die [[New York Subway|New York City Subway]] mit 368 Kilometern - dort gibt es 26 Linien, wobei auch Expresslinien mitgezählt sind. Weitere große Netze befinden sich in [[U-Bahn Tōkyō|Tokio]] (292&nbsp;km), [[U-Bahn Seoul|Seoul]] (286&nbsp;km), [[U-Bahn Moskau|Moskau]] (269&nbsp;km), [[Metro Madrid|Madrid]] (226&nbsp;km) und [[Métro Paris|Paris]] (212&nbsp;km). Das größte deutsche Netz, das der Berliner U-Bahn (144&nbsp;km), ist auf der Weltrangliste auf Platz 12 zu finden.


Die Normalspur ist darüber hinaus auch in Netzen von Ländern verbreitet, die ansonsten andere Spurweiten verwenden. Beispielsweise nutzen weder [[Metro Lissabon|Lissabon]] noch die spanischen Netze die in [[Comboios de Portugal|Portugal]] und [[Renfe|Spanien]] übliche [[Breitspurbahn#Iberische Breitspur|Iberische Breitspur]] (1668&nbsp;mm), sondern mehrheitlich ebenfalls Normalspur sowie in einigen spanischen Netzen [[Meterspur]]. Barcelona nutzt mit Meterspur, Normalspur und dem alten spanischen Maß von 1674&nbsp;mm insgesamt drei Spurweiten, Madrid zudem ausschließlich die seltene Weite von 1445&nbsp;mm. Die japanischen Systeme verwenden sowohl die aus dem regulären Eisenbahnnetz stammende [[Kapspur]] (1067&nbsp;mm) als auch Normalspur, die in Japan erstmals 1927 bei der späteren ''[[Ginza-Linie|Ginza Line]]'' der [[U-Bahn Tokio]] realisiert und bei der Eisenbahn erst mit dem Bau des [[Shinkansen]]-[[Hochgeschwindigkeitszug|Hochgeschwindigkeitsnetzes]] eingeführt wurde. Die Tokioter [[Toei-U-Bahn|Toei]] verwendet neben Kap- und Normalspur zusätzlich die ''Schottische Spur'' (1372&nbsp;mm). Die Systeme auf dem [[Indischer Subkontinent|indischen Subkontinent]] verwenden ebenfalls mehrheitlich Normalspur, lediglich [[Metro Delhi|Delhi]] und [[Metro Kolkata|Kolkata]] haben auch in Indischer Breitspur (1676&nbsp;mm) trassierte Strecken.
Besonders in den ehemaligen sozialistischen Staaten legte man bevorzugt tiefgelegene U-Bahnhöfe an. Die Budapester Metrolinie M2 liegt bis zu sechzig Meter tief. Noch tiefer sind teilweise die U-Bahnnetze von Moskau und [[Metro Sankt Petersburg|Sankt Petersburg]] mit bis zu achtzig Metern. Aktueller Rekordhalter ist derzeit die im Jahr 2005 eröffnete St. Petersburger Station ''Komendantskij Prospekt'' der Linie 4. Ein Grund für den Bau der U-Bahnhöfe in großer Tiefe waren beziehungsweise sind einerseits geologische Aspekte, andererseits aber sollten die Stationen zur Zeit des [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]] als Atomschutzbunker für einen möglichen Präventivschlag der ''„kapitalistischen Mächte“'' dienen. Um die Bahnhöfe zu erreichen, wurden ungewöhnlich lange Rolltreppen installiert.


Umgekehrt gibt es in den Regionen, die ansonsten Normal- oder Russische Breitspur verwenden, wenige Systeme mit abweichenden Spurweiten. Zu den wenigen Beispielen gehören das System der [[Bay Area Rapid Transit|San Francisco Bay Area]] (BART) mit Indischer Breitspur, die [[Market–Frankford Subway-Elevated Line|Market–Frankford Line]] in [[Philadelphia]] mit ''Pennsylvania-Spur'' (1581&nbsp;mm) und die [[Glasgow Subway]] mit der ''Englischen 4-Fuß-Spur'' (1219&nbsp;mm). Der vermeintliche Nachteil, dass Vollbahnfahrzeuge damit vom Netz der U-Bahn ausgeschlossen sind, war in einigen dieser Fälle sogar ein wesentlicher Grund ''für'' den Bau in abweichenden Spurweiten. So war bei den elektrischen [[Interurban]]s, auf welche die Pennsylvania-Spur zurückgeht, der Ausschluss dampfbetriebener Lokomotiven von innerstädtischen Strecken explizites politisches Ziel, welcher durch die inkompatible Spurweite in der Infrastruktur „zementiert“ wurde. Durch die teilweise geplante bzw. umgesetzte Durchbindung von Interurbans auf die neuen Tunnelstrecken (die gebaute aber nie in Betrieb genommene [[Cincinnati Subway]] sollte ursprünglich als innerstädtische Tunnelstrecke für das damalige weitreichende Netz der Interurbans dienen) wurden die Tunnelstrecken ebenfalls in dieser Spurweite trassiert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.columbia.edu/~brennan/pitts/pat.html |titel=Title |abruf=2025-03-19}}</ref> Beim System BART vertritt der Betreiber die These, dass die bessere Stabilität gegen Seitenwinde, zum Beispiel beim damals geplanten Befahren des unteren Decks der [[Golden Gate Bridge]], den Ausschlag für die Wahl der Indischen Breitspur gegeben habe.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bart.gov/news/articles/2022/news20220708-2 |titel=50 years of BART: Why BART uses a nonstandard broad gauge {{!}} Bay Area Rapid Transit |abruf=2025-03-19}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://wearerailfans.com/c/article/a-rail-link-between-san-francisco-and-india |titel=A rail link between San Francisco and India? |sprache=en |abruf=2025-03-19}}</ref> Andere Quellen gehen jedoch davon aus, dass ähnlich wie bei den Interurbans die Trennung des U-Bahn-Netzes von der Infrastruktur des [[Schienengüterverkehr]]s ein weiterer wichtiger Grund war.
Hinsichtlich der Fahrgastzahlen gilt die Moskauer Metro als die meistbenutzte. Ungefähr 3,2 Milliarden Menschen benutzen jährlich die dunkelblauen Züge der russischen Hauptstadt. Auf Platz zwei liegt die Tokioter Metro mit 2,7 Milliarden jährlich. Auf dem dritten Platz die Metro Seoul mit 1,6 Milliarden.


==== Ein- und Mehrgleisigkeit ====
Als Stadt mit den meisten U-Bahn-Planungen der Welt gilt [[U-Bahn Wien|Wien]]. Es wird sogar von Plänen aus dem Jahr [[1843]] berichtet [http://www.aardvark.at/metro/deutsch/history.html#oldmetro]. Hingegen wurde das erste Teilstück der [[U-Bahn Warschau|Warschauer]] U-Bahn erst [[1995]] eröffnet, obwohl die ersten Planungen bereits aus dem Jahre [[1925]] datieren.
[[Datei:City Hall Station (32200).jpg|mini|Die ehemalige Endstation ''[[Station City Hall (New York City Subway)|City Hall]]'' in [[New York City Subway|New York]] lag in einer Wendeschleife, erkennbar an der starken Gleiskrümmung]]


U-Bahn-Strecken sind grundsätzlich [[Mehrgleisigkeit|zweigleisig]] ausgebaut mit separaten Streckengleisen für beide Fahrtrichtungen, um eine hohe Taktdichte zu ermöglichen und Redundanzen für den Fall des Ausfalls eines Gleises zu schaffen. Strecken, auf denen zusätzliche Expressverbindungen angeboten werden (siehe [[#Betriebsschemata|hier]]), sind häufig drei- bis viergleisig ausgebaut, um schnellere und langsamere Züge voneinander trennen bzw. aneinander vorbeileiten zu können.
== Kulturelles ==
Wie unter Rekorde für die [[Moskau]]er Metro erwähnt, gibt es immer wieder U-Bahnen mit ausgesprochen kulturell ausgestalteten Stationen.<br />
So zum Beispiel in [[Stockholm]] (s.o.) eine Linie, in [[München]] vor allem die Haltestellen Königsplatz (Kunst) und Tierpark (Tierwelt). In der Haltestelle [[Königsplatz]] (Kunst-Zentrum) gibt es nicht nur Anklänge an Gemälde sondern auch an Skulpturen, die in Vitrinen auf dem Bahnsteig in Form von Kopien zu bewundern sind.<br />
Bemerkenswert ist, dass bei [[Russland]] zwar die Ausgestaltung der Moskauer Metro weltbekannt ist, aber andere Städte (in der [[GUS]]) in der Hinsicht absolut unbekannt sind. Zu der Unkenntnis hat wohl beigetragen, dass es seinerzeit verboten war, in diesen Metros Fotos zu machen.


Weiterhin verfügen grundsätzlich alle Linien bzw. Linienbündel eines Netzes (siehe auch [[#Linienreinheit und Linienbündelung|hier]]) über eigene Streckengleise. Die U-Bahn unterscheidet sich darin von Eisen- und Straßenbahnen, bei denen dieselben Streckengleise von Zügen unterschiedlicher Linien genutzt werden. Ein zentraler Vorteil dieser Struktur ist die höhere Betriebsstabilität, da sich Störungen und Verspätungen nicht zwischen Linien übertragen und einzelne Strecken, etwa für Bauarbeiten, separat gesperrt werden können, ohne den Betrieb mehrerer Linien zu beeinflussen.
So sind damals von der [[Sowjetunion]] in vielen Städten, zum Beispiel im damaligen Leningrad und in Minsk, die zentralen Stationen ebenso wie in Moskau als künstlerische Paläste ausgebaut worden.


Einzelne Netze verfügen über eingleisige bzw. nur in eine Fahrtrichtung bediente Streckenabschnitte, hierzu gehören beispielsweise:
Besonders interessant ist die Architektur, wenn es sich um eine Stadt mit anderer als europäischer Kultur handelt. In [[Taschkent]] ([[Usbekistan]]) findet man zum Beispiel eine Haltestelle, deren Decke sich auf Säulen stützt, die den Holz-Säulen der usbekischen älteren [[islamisch]]en Tempel sehr schön nachempfunden sind. Nebenbei gibt es eine Haltestelle, die der [[Raumfahrt]] gewidmet ist - in tiefem Nachtblau als Grundton.


* [[U-Bahn Hamburg|Hamburg]]: Der durch vorstädtisch bis ländlich geprägte Gebiete führende nordöstliche Ast der [[U-Bahn-Linie 1 (Hamburg)|U1]] ist zwischen ''[[U-Bahnhof Buchenkamp|Buchenkamp]]'' und dem östlichen Linienendpunkt ''[[U-Bahnhof Großhansdorf|Großhansdorf]]'' auf der zweigleisig angelegten Trasse nur eingleisig ausgebaut, allerdings verfügen zwei der vier Zwischenstationen und die Endstation über zwei Gleise, sodass sich auf dem Abschnitt Züge begegnen können.
== Städte mit U-Bahn==
* [[London Underground|London]]: Die [[Piccadilly Line]] verfügt an ihrem südwestlichen Ende westlich der Station ''[[Hatton Cross (London Underground)|Hatton Cross]]'' am [[Flughafen London Heathrow|Flughafen Heathrow]] über zwei Streckenäste; während der nördliche Ast zweigleisig über die Station ''[[Heathrow Terminals 2 & 3 (London Underground)|Heathrow Terminals&nbsp;2&nbsp;&&nbsp;3]]'' die Endstation ''[[Bahnhof Heathrow Terminal 5|Heathrow Terminal&nbsp;5]]'' erreicht, befährt der südliche Ast ab ''Hatton Cross'' eine eingleisige Schleife mit der Station ''[[Heathrow Terminal 4 (London Underground)|Heathrow Terminal&nbsp;4]]'', die anschließend auf das in Richtung Innenstadt führende Gleis des Nordastes einfädelt und dort auch die Station ''Heathrow Terminals&nbsp;2&nbsp;&&nbsp;3'' bedient.
[[Bild:Hamburg U-Bahn DT4.JPG|thumb|U-Bahn Hamburg]]
* [[New York City Subway|New York]]: Die ältesten Strecken der New Yorker U-Bahn verfügten über eingleisige [[Wendeschleife]]n an den Streckenenden, beispielsweise an der Station ''[[Station City Hall (New York City Subway)|City Hall]]'' im Süden von [[Manhattan]]. Diese Schleife wird nach wie vor von Zügen der [[U-Bahn-Linie 6 (New York City)|Linien 6 und <6>]] durchfahren, die an der Station ''Brooklyn Bridge–City Hall'' enden bzw. dort nach Durchfahren der Schleife erneut beginnen.
=== Deutschland ===
* [[U-Bahn Nürnberg|Nürnberg]]: Der gut zwei Kilometer lange nördliche Abschnitt der U2 zwischen ''[[U-Bahnhof Ziegelstein|Ziegelstein]]'' und ''[[U-Bahnhof Flughafen|Flughafen]]'' wurde aus Kostengründen nur eingleisig gebaut, wodurch die Taktdichte hier auf maximal 10&nbsp;Minuten beschränkt wird. Die Endstation am Flughafen ist jedoch zweigleisig und die Trasse ist für einen späteren zweigleisigen Ausbau ausgelegt.
In Deutschland gibt es derzeit nur vier echte U-Bahn-Netze. Zum einen die [[U-Bahn Berlin|Berliner U-Bahn]], die 1902 als Erste in Betrieb genommen wurde. Zehn Jahre später folgte die [[U-Bahn Hamburg|Hamburger Hochbahn]], deren heute insgesamt 101 km langes Streckennetz in drei Linien aufgeteilt ist. [[1971]] wurde das [[U-Bahn München|U-Bahnnetz in München]] als drittes deutsches U-Bahnsystem in Betrieb genommen, wobei die damals bevorstehenden [[Olympische Spiele|Olympischen Spiele]] den Bau des Systems beschleunigte. Nur ein Jahr danach ging das vierte und bisher jüngste und kleinste Netz in [[Nürnberg]] in Betrieb. Derzeit (2005) hat es zwei Hauptlinien mit insgesamt 30 Kilometern Strecke. Ab 2006 soll eine dritte Linie folgen. Nürnberg ist bisher die einzige Stadt, in der konkrete Planungen für einen fahrerlosen Betrieb bestehen.
* [[Métro Paris|Paris]]:
** Die älteren Strecken der Pariser Métro wurden durchgehend mit [[Endschleifen der Métro Paris|Wendeschleifen]] an den Streckenenden angelegt, die zu großen Teilen bis heute genutzt werden. Die östlich der Station ''[[Botzaris (Métro Paris)|Botzaris]]'' gelegene Wendeschleife der [[Métrolinie 7bis (Paris)|Linie 7<sup>bis</sup>]], die ''Boucle de Pré-Saint-Gervais'', beispielsweise wird ausschließlich gegen den Uhrzeigersinn befahren und bedient dabei die drei Stationen ''[[Place des Fêtes (Métro Paris)|Place de Fêtes]]'', ''[[Pré-Saint-Gervais (Métro Paris)|Pré-Saint-Gervais]]'' und ''[[Danube (Métro Paris)|Danube]]'', bevor sie wieder zu ''Botzaris'' zurückgelangt.
Andere deutsche Städte bzw. Ballungsräume, etwa das [[Stadtbahnnetz Rhein-Ruhr|Rhein-Ruhr-Gebiet]], [[Hannover]], [[Frankfurt am Main]] oder [[Stuttgart]], haben U-Bahn-ähnliche Systeme, die weniger strikt kreuzungsfrei sind und offiziell als ''[[Stadtbahn]]'', im tagtäglichen Sprachgebrauch jedoch als ''U-Bahn'' oder ''Straßenbahn'' bezeichnet werden.
** Die [[Métrolinie 10 (Paris)|Linie 10]] teilt sich zwischen ''[[Mirabeau (Métro Paris)|Mirabeau]]'' und ''[[Boulogne – Jean Jaurès (Métro Paris)|Boulogne – Jean Jaurès]]'' in zwei getrennte, teilweise eingleisige Strecken auf, deren drei nördliche Stationen nur stadtauswärts und deren drei südliche Stationen (einschließlich ''Mirabeau'') nur stadteinwärts bedient werden.
* [[U-Bahn Peking|Peking]]: Der nordöstliche Streckenteil des ''Capital Airport Express'' erschließt den [[Flughafen Peking-Hauptstadt|Hauptstadtflughafen]] in der Art eines [[Gleisdreieck]]s; die aus Richtung Innenstadt kommenden Züge erreichen zuerst die Station am [[Flughafen Peking-Hauptstadt#Terminal 3|Terminal&nbsp;3]], wenden dort durch [[Fahrtrichtungswechsel#Andere Begriffe|Kopfmachen]], fahren zur Station am [[Flughafen Peking-Hauptstadt#Terminal 2|Terminal&nbsp;2]], wenden dort erneut und fahren dann zurück in die Innenstadt.


==== Sicherheit in Tunnelstrecken ====
[[Bild:U-Bahn_Wien_am_VIC.jpg|thumb|Wiener U-Bahn an der [[UNO-City]]]]
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Why London Underground is nicknamed The Tube.jpg|Enge Tunnelprofile können ein Risiko für die Evakuierung darstellen; das hier gezeigte Fahrzeug der [[London Underground]] kann im Notfall durch den Führerstand verlassen werden
TunnelMetroBrescia.jpg|Streckentunnel mit außenliegenden Wartungs- und Rettungsstegen<br />([[Metropolitana di Brescia|Brescia]])
L6 Los Leones - Puertas de andén.jpg|Durch Bahnsteigtürenanlage gesicherter Tunnelzugang (Tür mit Aufschrift „Precaución“ rechts)<br />(''Los Leones'', [[Metro de Santiago|Santiago de Chile]])
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Die [[Evakuierung]] von Zügen auf Tunnelstrecken kann aufgrund des beschränkten [[Lichtraumprofil]]s ein besonderes Risikofeld darstellen, insbesondere bei gleichzeitiger Rauchentwicklung infolge eines Brandes von Betriebseinrichtungen. Dies trifft in besonderer Weise auf Tunnel älterer Netze mit ihren häufig sehr schmalen Profilen zu, beispielsweise auf die Röhrentunnel der ''deep-tube''-Linien in [[London Underground|London]], in denen ein Verlassen eines Zuges über die regulären Fahrgasttüren nicht möglich ist. Die Evakuierung erfolgt in solchen Fällen häufig über (Not-)Übergangstüren zwischen den Wagen und Stirntüren an Front bzw. Heck der Züge.
=== Österreich ===
Die einzige klassische U-Bahn Österreichs befindet sich in [[Wien]], die [[U-Bahn Wien|Wiener U-Bahn]]. In [[Serfaus]], Tirol, gibt es eine 1.280 m lange unterirdische Luftkissenbahn mit Seilantrieb. In [[Linz]] verkehrt seit [[2004]] die Straßenbahn auf einem 1,9 km langen unterirdischen Abschnitt mit drei unterirdischen Stationen, der zwar als ''Mini-U-Bahn'' bezeichnet wird, aber eher einer [[Stadtbahn]] entspricht.


Moderne Streckentunnel sind jedoch so dimensioniert, dass sie über ausreichenden Raum für einen sicher zugänglichen und nutzbaren Fluchtweg verfügen, und mit zusätzlichen [[Notausgang|Notausgängen]] ausgestattet.
=== Schweiz ===
In [[Lausanne]] wird die [[Funiculaire Lausanne-Ouchy|Zahnradbahn Lausanne-Ouchy]] in eine vollautomatische U-Bahn des Typs [[Véhicule automatique léger|VAL]] umgebaut und bis nach [[Epalinges]] verlängert. Die geplante Eröffnung der ''m2'' (Linie 2 der [[Métro Lausanne]]) ist [[2007]]. Aufgrund der Steigungen werden die Züge mit Pneus ausgestattet.


Gleichzeitig stellt das Betreten von Tunnelanlagen durch betriebsfremde Personen eine Gefahr für deren Leben und die Betriebssicherheit dar. Vor diesem Hintergrund werden Tunnelzugänge, z.{{nnbsp}}B. am Ende der Bahnsteige, häufig videoüberwacht und/oder sind mit [[Lichtschranke]]n oder alarmgesicherten Türen ausgestattet. Auf Strecken mit [[Bahnsteigtür]]en entfällt dieses Problem, da diese auch den Tunnelzugang vom Bahnsteig trennen.
Langfristig projektiert ist eine gesamtschweizerische U-Bahn unter dem Namen [[Swissmetro]]. Sie ist als [[Magnetschwebebahn]] konzipiert, welche in einem [[Vakuum|Teilvakuum]] fahren soll. Sie soll die Städtezentren verbinden und dabei eine mittlere Geschwindigkeit von rund 500 km/h haben.


Für Deutschland sind bezüglich Rettungswegen in Tunneln die Regelungen des §&nbsp;30 [[Straßenbahn-Bau- und Betriebsordnung|BOStrab]] einschlägig;<br />„''Im Tunnel müssen ins Freie führende Notausstiege vorhanden und so angelegt sein, dass der Rettungsweg bis zum nächsten Bahnsteig, Notausstieg oder bis zur Tunnelmündung jeweils nicht mehr als 300&#8239;m lang ist. Notausstiege müssen auch an Tunnelenden vorhanden sein, wenn der nächste Notausstieg oder der nächste Bahnsteig mehr als 100&nbsp;Meter entfernt ist.''“
== Anhang ==

=== Pionierbetriebe: Metrosysteme bis 1914 ===
=== Fahrbetriebsmittel ===
{| {{prettytable}}
==== Allgemeine Merkmale ====
|'''Stadt'''
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|'''Betrieb'''
Ligne 1 du métro de Lille Métropole - Interstation CHR Oscar-Lambret ↔ CHR B-Calmette (02A).JPG|26&nbsp;Meter langer [[Véhicule automatique léger|VAL]]-[[Doppeltriebwagen]] vom Typ ''VAL 208'' bei der [[Métro Lille]]<br />([[Matra]]/[[Siemens Mobility|Siemens]])
| align="right" |'''Eröffnung'''
M300 (302) Tapiolaan Vesalassa 04.jpg|Vierteiliger, 88&nbsp;Meter langer Triebzug der Baureihe [[Metro Helsinki#Baureihe M300|M300]] der [[Metro Helsinki]]<br />([[Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles|CAF]])
|'''Anmerkung'''
141012 Paris Stalingrad IMG 5848.JPG|Fünfteiliger, 76&nbsp;Meter langer Triebzug der Baureihe [[RATP-Baureihe MF 01|MF 01]] der [[Métro Paris]]<br />([[Alstom]], [[Bombardier Transportation|Bombardier]], [[Areva|Areva TA]] und [[Ansaldo STS|Ansaldo STS France]])
|-
Treno Leonardo Linea M2 Metropolitana di Milano Leonardo train Milan metro.jpg|Sechsteiliger, 105&nbsp;Meter langer Triebzug des Typs ''Leonardo'' der [[Metropolitana di Milano|Metro Mailand]]<br />([[AnsaldoBreda]]/[[Hitachi Transportation Systems|Hitachi Rail Italia]])
| valign="top" | [[Brooklyn]]
Berlin U-bahn line 1 at Landwehrkanal.jpg|Achtteilige, 100&nbsp;Meter lange Vierfachtraktion aus Fahrzeugen der Baureihe [[BVG-Baureihe A3|A3]] der [[U-Bahn Berlin]]<br />(diverse Hersteller)
| valign="top" | [[Atlantic Avenue Tunnel]]
Tokyo Metro 18000 Series 18101F 20210807.jpg|Zehnteiliger, 200&nbsp;Meter langer Triebzug der Baureihe [[Hitachi A-Train|18000]] von [[Tōkyō Metro]]<br />([[Hitachi Transportation Systems|Hitachi]])
| valign="top" align="right" | [[3. Dezember]] [[1844]]
81-717m 8783 railcar at Charbakh station.jpg|Sonderfall eines Einzelwagens auf Basis des Typs [[Metrowagonmasch 81-717/714|81-717/714]] in [[Metro Jerewan|Jerewan]]<br />([[Metrowagonmasch]])
| valign="top" | Der auch als [[Cobble Hill Tunnel]] bekannte, knapp 500 Meter lange Abschnitt der [[Long Island Rail Road]] wurde zunächst in einem Graben gebaut und 1850 überwölbt. Darüber lag die ''Atlantic Avenue'', weshalb der Tunnel in der Literatur vereinzelt als erste U-Bahn der Welt bezeichnet wird. Es handelte sich jedoch um einen Eisenbahntunnel ohne Bahnhöfe. Er wurde 1861 stillgelegt.
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Während die ''[[Metropolitan Railway]]'', die ''[[City and South London Railway]]'' und die frühen Hochbahnen in [[New York City Subway#„Schnellbahnen“ im 19. Jahrhundert|New York]] und [[Chicago Elevated|Chicago]] anfangs konventionell gebildete Züge aus [[Lokomotive]]n und [[Reisezugwagen]] nutzten, entwickelte sich ab Ende des 19.&nbsp;Jahrhunderts ein eigener, an die spezifische Betriebsweise des Verkehrssystems U-Bahn angepasster Fahrzeug-Typus. Charakteristisch für moderne U-Bahn-Fahrzeuge sind insbesondere folgende Merkmale:<ref name="Pabst2006">Martin Pabst: ''S-Bahn und U-Bahn-Fahrzeuge in Deutschland''. GeraMond, München 2006.</ref>

* Triebwagen/Triebzüge: U-Bahn-Systeme verwenden [[Triebwagen|Triebwagen und Triebzüge]]. Ein zentraler Vorteil gegenüber lokbespannten Zügen ist die Verteilung der Antriebsausrüstung auf den gesamten Zug, wodurch eine höhere [[Beschleunigung]] und [[Bremsverzögerung]] (s.{{nnbsp}}u.) und eine gleichmäßigere Verteilung der [[Achslast#Schienenverkehr|Achslast]] erreicht werden. Zudem können Tunnelstationen durch den Verzicht auf eine separate Lokomotive bei gleichem Platzangebot des Zuges kompakter und somit kostengünstiger gebaut werden.<br />Als erste elektrisch betriebene U-Bahn setzte die 1893 eröffnete ''[[Liverpool Overhead Railway]]'' Triebwagen ein, deren Grundprinzip – mit wenigen Ausnahmen – bei allen nachfolgend eröffneten U-Bahn-Systemen verwendet wurde.<br />Nachdem zur Erhöhung der Beförderungskapazität anfangs einzelne Triebwagen zu [[Mehrfachtraktion]]en gekoppelt wurden, wobei in der Mitte eines Zuges teilweise nicht angetriebene [[Beiwagen (Bahn)|Beiwagen]] und [[Geführter Triebwagen|geführte Triebwagen]] ohne eigene [[Führerstand|Führerstände]] eingesetzt wurden, entwickelten sich später der Typus des zwei- und mehrteiligen [[Doppeltriebwagen]]s aus fest miteinander verbundenen Wagen und zuletzt die heute weit verbreiteten Triebzüge. Hiermit verbunden war vielfach auch der Übergang von separaten Einzelwagen zu vollständig durchgängigen Fahrzeugen, die u.{{nnbsp}}a. eine gleichmäßigere Verteilung der Fahrgäste über den ganzen Zug ermöglichen.<br />Sowohl Doppeltriebwagen als auch Triebzüge verwenden teilweise [[Jakobs-Drehgestell]]e, bei denen sich benachbarte Wagen auf ein gemeinsames Drehgestell stützen. Vorteile dieser Bauweise sind die Reduzierung des Fahrzeuggewichts, da Drehgestelle zu den besonders schweren Bauteilen eines Zuges gehören, und die Erhöhung der Laufruhe.
* Beschleunigung und Bremsen: Um eine hohe Reisegeschwindigkeit trotz der im Durchschnitt kürzeren Haltestellenabständen zu ermöglichen, verfügen U-Bahn-Züge über eine hohe [[Beschleunigung]] und [[Bremsverzögerung]], sodass die vorgesehene Fahrtgeschwindigkeit schnell erreicht und aufgrund des kurzen [[Bremsweg]]s lang gehalten werden kann.
* Türen und Türräume: Um einen schnellen Wechsel großer Mengen von Fahrgästen zu ermöglichen, verfügen U-Bahn-Wagen über eine größere Anzahl von Türen – vorwiegend Doppeltüren – entlang des gesamten Zuges sowie großzügig dimensionierte Aufstell- und Auffangfläche im Türbereich für aus- und einsteigende Fahrgäste.
* Zweirichtungsbetrieb: Um das [[Fahrtrichtungswechsel#Wenden|Wenden]] zu beschleunigen und auf aufwendige und flächenintensive [[Fahrtrichtungswechsel#Kehren|Kehranlagen]] ([[Wendeschleife]]n, [[Gleisdreieck]]e) verzichten zu können, sind U-Bahn-Fahrzeuge in der Regel für den [[Zweirichtungsfahrzeug|Zweirichtungsbetrieb]] ausgelegt und verfügen daher über Türen auf beiden Fahrzeugseiten und entweder [[Führerstand|Führerstände]] an beiden Fahrzeugenden oder die Möglichkeit zur Kopplung von Einzelfahrzeugen mit einem Führerstand an jeweils nur einem Ende. In den allermeisten Netzen erfolgt das Wenden entsprechend am Bahnsteig oder in hinter der Station gelegenen Wendeanlagen, die zudem häufig als [[Bauvorleistung]] für einen späteren Weiterbau der Strecke angelegt sind.<br />Die [[Métro Paris]] gehört zu den wenigen Systemen, in denen ein Großteil der Strecken über [[Endschleifen der Métro Paris|Wendeschleifen]] verfügt und in denen diese bis heute genutzt werden, die [[New York City Subway]] verfügt teilweise ebenfalls über solche Schleifen.
* Steuerung/Zugbildung: Sofern die Bildung von [[Mehrfachtraktion]]en vorgesehen ist, um beispielsweise das Platzangebot an eine im Tagesverlauf schwankende Nachfrage anzupassen, müssen Fahrzeuge im Verband eingesetzt werden können und über entsprechende Steuerungstechnik verfügen.

Die genannten Merkmale beschränken sich gleichwohl nicht auf U-Bahn-Fahrzeuge, sondern finden sich vielfach auch bei der [[Eisenbahn]], in Deutschland beispielsweise bei den U-Bahn-ähnlich betriebenen [[S-Bahn]]en, und bei [[Straßenbahn|Straßen]]- und [[Stadtbahn]]en.

Die Dimensionierung der Wagen und die (maximal mögliche) Länge eines Zuges werden insbesondere in Hinblick auf die geplante Beförderungskapazität einer Strecke gewählt, die neben der Kapazität der Fahrzeuge von der maximalen [[Taktfahrplan|Taktdichte]] abhängt (siehe auch [[#Bedienungsfrequenz und Betriebszeiten|hier]]). Die Spanne der eingesetzten Züge reicht entsprechend von kompakten Doppeltriebwagen etwa in kleineren Großstädten bis zu mehrere hundert Meter langen Zügen mit zehn oder mehr Wagen etwa in den [[Megastadt|Megastädten]] [[Ostasien]]s.

; Innenraumgestaltung
<gallery class="center" widths="200" heights="140">
Toulouse - Métro - Basso Cambo (25078711866).jpg|Innenraum eines 2,08&nbsp;Meter breiten Fahrzeugs des Typs [[Véhicule automatique léger#Fahrzeugtypen|VAL 208]] bei der [[Métro Toulouse]] mit gemischter Sitzkonfiguration mit 1+1-Querbestuhlung
R211A A Train Interior 4070.jpg|Innenraum eines 3,05&nbsp;Meter breiten Fahrzeugs der Baureihe R211A der [[New York City Subway]] mit Längssitzen
DT5 Hamburg - Innenraum 2024.jpg|Innenraum eines durchgängigen Zuges des Typs [[HHA Typ DT5|DT5]] der [[U-Bahn Hamburg]] mit gemischter Sitzkonfiguration
Fukuoka-Series2000 Free-space.jpg|Innenraum eines durchgängigen Zuges der Baureihe 2000 der [[U-Bahn Fukuoka]] mit Mehrzweckfläche für Rollstühle und Kinderwagen und Vorrangsitzen
Priority seat signs in Vienna U-Bahn train 2010.jpg|Markierung von Vorrangsitzen für Schwangere, Personen mit Kind, Sehbehinderte und Senioren in [[U-Bahn Wien|Wien]]
Glasgow Subway 2018.jpg|Fahrzeug der zweiten Generation der [[Glasgow Subway]] mit abgeschrägten Seitenwänden zur Anpassung an das Tunnelprofil
Interior de vagon de metrou tip IVA.jpg|Fahrzeug der ersten Generation der [[Metro Bukarest]] mit hexagonalem Profil
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Beim Massenverkehrsmittel U-Bahn ist die Organisation des Wageninnenraums in der Regel vorrangig auf die Beförderung einer möglichst großen Zahl von Fahrgästen ausgerichtet. Wie bei anderen Fahrzeugen des [[Nahverkehr]]s und im Unterschied zur [[Schienenpersonenfernverkehr|Fernbahn]] wird bei der U-Bahn daher üblicherweise ein größerer Anteil der Plätze in Form von [[Stehplatz|Stehplätzen]] vorgehalten.

Die Innenraumgestaltung betrifft neben den oben genannten Aufstell- und Auffangflächen im Türbereich insbesondere die Anordnung der Sitze und das Verhältnis von Sitz- zu Stehplätzen. Senkrecht zur Längsachse des Wagens angeordnete Quersitze sind dabei aufgrund des höheren Fahrkomforts vorrangig für längere Fahrten gedacht, während parallel zur Achse angeordnete Längssitze vorrangig für kürzere Strecken vorgesehen sind. Zudem ermöglichen Längssitze aufgrund ihres geringeren Flächenbedarfs eine Erhöhung der Zahl der Stehplätze und somit der rechnerischen Gesamtkapazität des Fahrzeugs. In älteren Netzen werden Längssitze zudem aufgrund der häufig geringeren Fahrzeugbreiten teilweise ebenfalls bevorzugt. Vielfach werden auch gemischte Sitzkonfigurationen für unterschiedliche Fahrgastgruppen und Reiselängen gewählt.

Seit Ende des 20.&nbsp;Jahrhunderts berücksichtigt die Innenraumplanung verstärkt die spezifischen Bedürfnisse von Menschen, die in ihrer körperlicher Bewegungsfähigkeit eingeschränkt und etwa auf die Benutzung eines [[Rollstuhl]]s oder [[Rollator]]s angewiesen sind, oder die mit Kinderwagen, [[Fahrradmitnahme|Fahrrädern]] und größeren Gepäckstücken reisen. Zu den Maßnahmen gehört insbesondere die Einrichtung von Mehrzweckflächen und die Ausweisung von Sitzplätzen, die vorrangig für Gruppen wie Senioren, Schwangere und Fahrgäste mit kleinen Kindern vorgesehen sind. Entsprechende Flächen und Plätze befinden sich dabei üblicherweise in unmittelbarer Nähe zu den Türen, um einen schnellen Zu- und Abgang zu ermöglichen.<ref name="Pabst2006" />

Insbesondere bei frühen U-Bahnen, deren Tunnel aufgrund der noch weniger weit entwickelten [[Tunnelbau|Bauverfahren]] häufig mit einem geringeren Querschnitt hergestellt wurden, musste das Profil der Wagen an das des Streckentunnels angepasst werden. Ein eindrückliches Beispiel hierfür ist die [[Glasgow Subway]], deren Züge Röhrentunnel mit einem Durchmesser von lediglich 3,4&nbsp;Metern befahren. Hierdurch ergibt sich eine Fahrzeugbreite von lediglich 2,34&nbsp;Metern und eine [[lichte Höhe]] im Innenraum von weniger als 2&nbsp;Metern sowie markant abgeschrägten Seitenwänden, um sich an das kreisförmige Profil anzupassen.<ref name="SchwandlUK2006">Robert Schwandl: ''Metros in Britain''. Robert Schwandl Verlag, Berlin 2006.</ref>

; Niederflurfahrzeuge
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Földalatti Wagen 12.jpg|Wagen der ersten Generation der [[Metró Budapest|Budapester]] ''[[Linie M1 (Metró Budapest)|Földalatti]]'' von [[Ignatius Schlick]] und [[Siemens#Gründung durch Siemens und Halske|Siemens & Halske]]; oberhalb der Drehgestelle sind die an das niedrige Tunnelprofil angepassten [[Stromabnehmer#Scherenstromabnehmer|Stromabnehmer]] zu erkennen
Sevilla metro Condequinto II.JPG|Fahrzeug vom Typ [[CAF Urbos#Urbos 2|Urbos&nbsp;2]] auf der [[Metro Sevilla#Linie 1|Linie&nbsp;1]] der [[Metro Sevilla]]
UOttawa - 14.jpg|Fahrzeug vom Typ [[Alstom Citadis#Citadis Spirit|Alstom Citadis Spirit]] auf der ''[[Confederation Line]]'' in [[O-Train|Ottawa]]
150 Jahre Wiener Straßenbahn - Typ T1 (U6) (21892196751).jpg|Fahrzeug vom Typ [[U-Bahn Wien T und T1|T<sub>1</sub>]] der [[U-Bahn-Linie U6 (Wien)|U6]] der<br />[[U-Bahn Wien]] auf Überführungsfahrt im [[Straßenbahn Wien|Straßenbahnnetz]]
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Seit der Frühzeit des Verkehrsmittels setzt die überwiegende Zahl der Systeme [[hochflur]]ige Fahrzeuge ein, die entsprechend angepasste [[Bahnsteighöhe|Hochbahnsteige]] bedienen. Die hochflurige Ausführung ergibt sich – zumindest historisch – daraus, dass die elektrischen [[Fahrmotor]]en direkt mit den angetriebenen [[Achse (Maschinenelement)|Achsen]] verbunden waren und daher unterhalb des Fahrzeugs angeordnet werden mussten. Gleichzeitig ergab sich hieraus der Vorteil, dass die weiteren technischen Anlagen vollständig im Unterbodenbereich angeordnet und der Fahrgastraum von ihnen freigehalten werden konnte. Der hieraus resultierende niedrige [[Massenmittelpunkt|Schwerpunkt]] der Fahrzeuge ist ebenfalls größtenteils vorteilhaft.

Einzelne Netze verwenden [[Niederflurtechnik|Niederflurfahrzeuge]], die auch bei der [[Straßenbahn]] eingesetzt werden bzw. ursprünglich für diese entworfen wurden. Es sind dies:
* [[Metró Budapest|Budapest]], Linie [[Linie M1 (Metró Budapest)|M1]]: Die ''Földalatti'', die zweite elektrisch betriebene Untergrundbahn der Welt und die erste auf dem europäischen Festland, setzte von Anfang an Wagen mit einer Gesamthöhe des Fahrzeugkastens von lediglich 2,6&nbsp;Metern und einer Fußbodenhöhe von 450&nbsp;mm über Schienenoberkante ein,<ref name="Pabst2006" /> die nach heutigem Begriffsverständnis als Niederflurfahrzeuge eingeordnet werden können. Grund hierfür war das sehr niedrige Tunnelprofil von lediglich 2,85&nbsp;Metern, das sich aus der Bauweise als [[Unterpflasterbahn]] in einfacher Tiefenlage zum einen und einer Tiefenbeschränkung durch eine die Strecke in einer gegebenen Höhe kreuzende Hauptabwasserleitung zum anderen ergab.<ref name="SchwandlME2017" />
* [[Metro Sevilla|Sevilla]]: Die im Jahr 2009 eröffnete Metro Sevilla nutzt Fahrzeuge des Typs [[CAF Urbos#Urbos 2|Urbos&nbsp;2]] des spanischen Herstellers [[Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles|CAF]], die bis zur Einführung des neueren Typs [[CAF Urbos#Urbos 3|Urbos&nbsp;3]] auch bei der [[Straßenbahn Sevilla]] eingesetzt wurden.
* [[O-Train|Ottawa]], ''[[Confederation Line]]'': Die im Jahr 2019 eröffnete Linie wird mit Fahrzeugen des Typs [[Alstom Citadis|Citadis]] der französischen [[Alstom]]-Gruppe betrieben.
* [[U-Bahn Wien|Wien]], Linie [[U-Bahn-Linie U6 (Wien)|U6]]: Die U6 wird seit ihrer Einrichtung mit straßenbahnartigen Fahrzeugen bedient, unter anderem, weil diese die [[Hauptwerkstätte der Wiener Linien]] nur über das [[Straßenbahn Wien|Straßenbahnnetz]] erreichen können. Anfangs wurden hochflurige Züge des [[Stadtbahn Wien E6|Typs E<sub>6</sub>-c<sub>6</sub>]] eingesetzt, die zwischen 1993 und 2008 durch Niederflurzüge der [[U-Bahn Wien T und T1|Typen T und T<sub>1</sub>]] abgelöst wurden.

==== Stromversorgung ====
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Metropolitan Railway, Praed Street Junction.jpg|Künstlerische Darstellung eines Zuges der ''[[Metropolitan Railway]]'' mit einer ''Metropolitan-Class''-Dampflokomotive der [[Great Western Railway]]
The street railway review (1891) (14572890100).jpg|Zug der ''[[City and South London Railway]]'' mit [[Elektrolokomotive]]<br />(Indienststellung 1890)
The Street railway journal (1902) (14574158560).jpg|Elektrisch betriebener Drei-Wagen-Zug der [[Liverpool Overhead Railway]]<br />(Indienststellung ca. 1896)
The Bowery, New York Times, 1896.JPG|Dampfbetriebene Hochbahn der ''Third Avenue El'', [[New York City Subway|New York]] 1896
Central London Railway locomotive.png|Zug der [[Central London Railway]] mit Elektrolokomotive an der Station ''[[Shepherd’s Bush (London Underground)|Shepherd's Bush]]''<br />(Aufnahme ca. 1900)
Electric locomotive and train, Metropolitan Railway (CJ Allen, Steel Highway, 1928).jpg|Zug der ''Metropolitan Railway'' mit Elektrolokomotive von [[Metropolitan-Vickers]]<br />(Aufnahme von 1928)
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Die ''[[Metropolitan Railway#Geschichte|Metropolitan Railway]]'' sowie die frühen Hochbahnen in [[New York City Subway#Geschichte|New York]] und [[Chicago Elevated|Chicago]] wurden anfangs mit [[Dampflokomotive|dampflokomotivbespannten]] Zügen betrieben. Mit der Verfügbarkeit zuverlässiger und sicherer [[Geschichte des elektrischen Antriebs von Schienenfahrzeugen|elektrischer Fahrmotoren]] zum Ende des 19.&nbsp;Jahrhunderts vollzog sich analog zur Entwicklung bei der [[Straßenbahn]] ein rascher Übergang zur [[Elektrolokomotive|elektrischen Traktion]], der bei beiden Verkehrsmitteln bereits Mitte der 1890er Jahre zum technischen Standard geworden war und – mit wenigen Ausnahmen – bei allen ab diesem Zeitpunkt neu eröffneten Systemen umgesetzt wurde. Die erste elektrisch betriebene U-Bahn war dabei die ''[[City and South London Railway]]'', die bereits am 4.&nbsp;November 1890 eröffnet worden war, jedoch noch separate [[Elektrolokomotive]]n nutzte. Elektrische Triebwagen wurden erstmals bei der 1893 eröffneten ''[[Liverpool Overhead Railway]]'' eingesetzt und entwickelten sich ebenfalls rasch zum Standard für die nachfolgend realisierten Systeme.<ref name="SchwandlUK2006">Robert Schwandl: ''Metros in Britain''. Robert Schwandl Verlag, Berlin 2006.</ref>

Ein grundsätzlicher Vorteil des elektrischen Betriebs war der deutlich höhere [[Wirkungsgrad]] gegenüber Dampflokomotiven,<ref name="PTJ1901/316">{{Internetquelle |autor=Bruno Böhm-Raffay |url=https://dingler.bbaw.de/articles/ar316134.html |titel=Vergleich zwischen einer elektrischen Lokomotive und einer Dampflokomotive. |werk=Polytechnisches Journal, Band 316, Jahrgang 1901 |abruf=2025-01-11}}</ref> der bei der Kombination von [[Dampfkraftwerk|Dampfkraft]] und [[Elektromotor]] bei Einsatz desselben Primärenergieträgers doppelt bis viermal so hoch lag.<ref name="ECM151115">{{Internetquelle |autor=Chao Fu, Rahul Anantharaman et al. |url=https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0196890415007657 |titel=Thermal efficiency of coal-fired power plants: From theoretical to practical assessments. |werk=Energy Conversion and Management, Ausgabe 105 vom 15. November 2015 |sprache=en |abruf=2024-11-18}}</ref><ref name="WWR241118">{{Internetquelle |url=https://worldwiderails.com/how-efficient-are-steam-locomotives/?expand_article=1 |titel=How Efficient are Steam Locomotives? |hrsg=Worldwide Rails |sprache=en |abruf=2024-11-18}}</ref> Ein spezieller Vorteil im Kontext des U-Bahn-Betriebs war die Vermeidung von [[Abgas]]en und [[Frischdampf|Abdampf]] in den Tunnelstrecken,<ref name="AH160316">{{Internetquelle |autor=Ian Chpaman-Curry |url=https://www.almosthistorypodcast.com/vip-06-an-experience-of-hades/ |titel=Commuting hell on the underground steam railway. |hrsg=Almost History |datum=2016-03-16 |sprache=en |abruf=2024-11-18}}</ref> die zum einen eine Belastung von Gesundheit und Komfort der Fahrgäste und des Personals und zum anderen eine Feuergefahr darstellten. Zudem konnte der Betrieb mit Dampflokomotiven die [[Kühlgrenztemperatur]] im Tunnel bedeutend erhöhen, da diese sowohl [[Abwärme]] als auch [[Wasserdampf]] abgaben und damit die [[Luftfeuchtigkeit]] erhöhten. Die Einführung des elektrischen Betriebs ermöglichte bzw. vereinfachte damit auch den Bau von Tunnelstrecken ohne offene Belüftung in höheren Tiefenlagen.

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Stromabnehmer U-Bahn-Detail.JPG|Von unten bestrichene [[Stromschiene]] mit [[Stromabnehmer#Stromschienen-Stromabnehmer|Stromabnehmer]] an einem Zug der [[MVG-Baureihe A|Baureihe&nbsp;A]] der [[U-Bahn München]]
Tokyo Metro Third rail 20130406.JPG|Von oben bestrichene Stromschiene mit Schutzabdeckung im Depot Nakano der ''[[Marunouchi-Linie|Marunouchi Line]]'', [[U-Bahn Tokio|Tokio]]
Milano treno M2.JPG|U-Bahn unter [[Oberleitung]]<br />(Linie [[Metropolitana di Milano#M2 (Grüne Linie)|M2]] in [[Metropolitana di Milano|Mailand]])
Barcelona metro pl Espanya.JPG|[[Stromschiene#Deckenstromschienen|Deckenstromschiene]]<br />([[Metrolinie 1 (Barcelona)|Linie&nbsp;1]] in [[Metro Barcelona|Barcelona]])
Battery-Electric Locomotive L48 at St John's Wood.jpg|[[Arbeitswagen|Arbeitszug]] der [[London Underground]] mit [[Elektrolokomotive#Gleichstrom|Akkumulatorlokomotive]] an der Station ''[[St. John’s Wood (London Underground)|St.&nbsp;John’s Wood]]''
Bway Junction td (2019-01-16) 01 - BMT Jamaica.jpg|Arbeitszug der [[New York City Subway]] mit [[Diesellokomotive]] vom Typ MPI MP8AC-3 von [[Wabtec]]
Barmbek-Nord, Hamburg, Germany - panoramio (50).jpg|Arbeitslok der [[U-Bahn Hamburg|Hamburger Hochbahn]] von [[Gmeinder|Kaelble-Gmeinder]], die sowohl über Stromschiene als auch über Akkumulator betrieben werden kann
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Die Energieversorgung erfolgt bei der Mehrheit der U-Bahn-Systeme durch eine neben oder zwischen den Fahrschienen angeordnete [[Stromschiene]]. Einzelne Netze wie das der [[London Underground]] verwenden ein System mit einer seitlichen und einer zwischen den Fahrschienen angeordneten Stromschiene, um hierdurch [[Streustromkorrosion]] in den metallischen Installationen zu verhindern. Verschiedene Netze beziehen ihren Fahrstrom über konventionelle [[Oberleitung]], darunter alle spanischen Systeme, zahlreiche Strecken in Italien und ein großer Teil der seit dem Jahr 2000 in China und Indien eröffneten Strecken.

Historisch lag ein wesentlicher Vorteil von Stromschienen in ihrer im Vergleich zu Oberleitung und [[Stromabnehmer|Dachstromabnehmer]] kompakteren Bauweise und der hiermit eröffneten Möglichkeit zur Reduzierung des Tunnelprofils. Infolge der Entwicklung von [[Stromschiene#Deckenstromschienen|Deckenstromschienen]] konnte jedoch auch bei Systemen mit Versorgung über Dachstromabnehmer eine bedeutende Reduzierung des Profils erreicht werden.

Bei Stromschienen am weitesten verbreitet ist die Bestreichung von unten, jedoch gibt es auch Systeme mit seitlich und von oben (u.{{nnbsp}}a. [[U-Bahn Berlin#Kleinprofil|Kleinprofillinien]] in Berlin, [[London Underground|London]], jüngere Linien in [[Metró Budapest|Budapest]], zahlreiche japanische Netze) bestrichener Schiene. Gerade letztere stellen jedoch aufgrund der Möglichkeit zum Auftreten auf die stromführende Schiene ein größeres Sicherheitsrisiko für Betriebspersonal sowie betriebsfremde Personen im Gleisbereich dar. Ein weiterer Nachteil ist die Möglichkeit des Vereisens der Stromschiene bei [[Schnee]]fall oder [[Regen#Gefrierender Regen (Raueis)|gefrierendem Regen]], sodass kein Kontakt mehr zwischen Schiene und Stromabnehmer besteht. Unter anderem in Budapest und Tokio verfügen die Stromschienen daher über entsprechende Schutzabdeckungen bzw. Einfassungen. In einzelnen Netzen (z.{{nnbsp}}B. [[U-Bahn Nürnberg|Nürnberg]]) verfügen Züge über zusätzliche Dachstromabnehmer, die etwa bei Werkstattfahrten eingesetzt werden, sodass auf Gleis- und Radhöhe keine Stromschiene erforderlich ist.

Bei der Betriebsspannung hat sich, unabhängig von der Zuführung über Stromschiene oder Oberleitung, ein Bereich von 600 bis 1500 [[Volt]] [[Gleichspannung]] etabliert. So verwenden alle U-Bahnen im deutschsprachigen Raum eine Spannung von 750&nbsp;Volt, während in den Städten der früheren Sowjetunion 825&nbsp;Volt genutzt werden. Wechselspannung wird seltener verwendet, beispielsweise bei verschiedenen indischen Systemen (z.{{nnbsp}}B. [[Mumbai Metro|Mumbai]] mit 25&nbsp;kV, 50&nbsp;Hz über Oberleitung)<ref>{{Internetquelle |autor=Raghav Thakur |url=https://www.railjournal.com/passenger/metros/mumbai-opens-first-metro-line/ |titel=Mumbai opens first metro line |datum=2014-06-09 |sprache=en-GB |abruf=2025-03-19}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.constructionworld.in/transport-infrastructure/metro-rail-and-railways-infrastructure/-mumbai-metro--mmrda-completes-overhead-electrification-work/27392 |titel=Mumbai Metro: MMRDA completes overhead electrification work |sprache=en |abruf=2025-03-19}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://themetrorailguy.com/2023/12/29/4-bidders-for-mumbai-metro-line-7a-9s-electrification-contract-ca-176/ |titel=4 Bidders for Mumbai Metro Line 7A & 9's Electrification Contract CA-176 |werk=The Metro Rail Guy |datum=2023-12-29 |sprache=en-US |abruf=2025-03-19}}</ref> und bei chinesischen Express- und Vorortlinien.

Für tunnelgängige [[Arbeitswagen|Arbeitszüge]] wurden anfangs ebenfalls Dampflokomotiven verwendet, wobei teilweise spezielle abgas- und abdampfärmere Fabrikate verwendet wurden, beispielsweise auf der Londoner ''[[Central Line]]''.<ref name="IV231107">{{Internetquelle |autor=Ian Mansfield |url=https://www.ianvisits.co.uk/articles/the-surprising-story-of-steam-trains-in-the-central-line-tunnels-67050/ |titel=The surprising story of steam trains on the Central line. |hrsg=ianvisits.co.uk |datum=2023-11-07 |abruf=2024-06-14}}</ref> Mittlerweile werden für derartige Zwecke [[Elektrolokomotive#Gleichstrom|Akkumulator]]- oder [[Diesellokomotive]]n verwendet, die teilweise auch die reguläre Stromversorgung der U-Bahn-Fahrzeuge über Stromschiene oder Oberleitung nutzen können.

==== Traktionssysteme ====
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Views From The Rockaways.jpg|Zug der Baureihe R46 der [[New York City Subway]] mit angetriebenen [[Eisenbahnrad|Stahlrädern]] auf [[Schiene (Schienenverkehr)|Stahlschienen]]
MP 89 ligne 6.jpg|[[Métro sur pneumatiques|Zug mit Gummireifen]] der Baureihe MP&nbsp;89 der [[Métro Paris]]; außerhalb der Stahlschienen gut zu erkennen die Fahrprofile für die Reifen
ST SN5000 20061102 001.jpg|[[Leitschienenbahn]] auf Gummireifen ohne ergänzende Stahlräder bei der [[U-Bahn Sapporo]]
TTC UTDC ICTS Mark I 3012.jpg|Fahrzeug des Typs [[Scarborough-Linie#Fahrzeuge|ITCS Mark&nbsp;I]] auf der ''[[Scarborough-Linie|Scarborough Line]]'' der [[Toronto Subway]] mit [[Schienengebundene Bahnen mit Linearantrieb|Linearantrieb]]; zwischen den Führungsschienen gut zu erkennen der Stator, an dem sich der Zug entlangzieht
公園西駅に停車するリニモ - 2.jpg|Fahrzeug der [[Serie 100 Linimo|Serie 100]] der [[Magnetschwebebahn]] [[Linimo]] in [[Präfektur Aichi|Aichi]]
MCL 80 - Croix-Paquet - Lyon - 2012.JPG|Fahrzeug des Typs [[Métro Lyon#MCL 80|MCL&nbsp;80]] auf der [[Zahnradbahn|Zahnradstrecke]] der Linie&nbsp;C in [[Métro Lyon|Lyon]]; zwischen den Führungsschienen gut zu erkennen die [[Zahnstange]]
Tama-monorail-1110F-20191231-121548.jpg|Zug der Baureihe 1000 der [[Einschienenbahn Tama]]
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Die Mehrzahl der U-Bahn-Systeme verwendet das von der Eisenbahn übernommene [[Rad-Schiene-System]] mit angetriebenen [[Eisenbahnrad|Stahlrädern]] auf [[Schiene (Schienenverkehr)|Stahlschienen]]. Daneben wurden im Laufe des 20.&nbsp;Jahrhunderts auch andere Systeme entwickelt bzw. andere Technologien in den U-Bahn-Betrieb eingeführt.

Eine zentrale Innovation, die weitere Verbreitung gefunden hat, ist die in den 1950er Jahren in Frankreich entwickelte ''[[Métro sur pneumatiques]]'' (dt. ''U-Bahn auf Reifen''), bei der zusätzlich zu konventionellen Stahlrädern gasbefüllte Gummireifen genutzt werden. Diese sind auf denselben [[Achse (Maschinenelement)|Achsen]] wie die Stahlräder montiert und nutzen neben den regulären Stahlschienen angeordnete flache Profile als Fahrbahn. Ein wesentlicher Vorteil dieses Systems ist das deutlich bessere Beschleunigungs- und Bremsverhalten der Züge aufgrund der höheren [[Haftreibung]] der Gummireifen, weshalb diese Traktionsart insbesondere für Strecken mit steileren Steigungen geeignet ist. Zudem ist das ursprüngliche französische System redundant aufgebaut, das heißt die Züge können bei Schäden an den Reifen auch ausschließlich auf den Stahlrädern fahren. Die Technologie wurde erstmals ab 1954 auf einer [[Voie navette|Versuchsstrecke]] der [[Métro Paris|Pariser Métro]] getestet, als erste reguläre Linie wurde 1959 die [[Métrolinie 11 (Paris)|Linie 11]] mit gummibereiften Fahrzeugen ausgestattet. Heute verwenden u.{{nnbsp}}a. fünf Linien der Métro Paris, drei Linien der [[Métro Lyon]], das Netz in [[Métro Marseille|Marseille]] sowie die Systeme in [[U-Bahn Mexiko-Stadt|Mexiko-Stadt]], [[Metro Montreal|Montreal]] und [[U-Bahn Santiago de Chile|Santiago de Chile]] das ursprüngliche französische System. Daneben gibt es andere Systeme, die ebenfalls gummibereifte Fahrzeuge verwenden, jedoch auf Stahlräder verzichten, hierzu gehören z.{{nnbsp}}B. die [[Véhicule automatique léger|VAL]]-Systeme (siehe [[#Steuerung|hier]]) in [[Métro Lille|Lille]] und [[Metropolitana di Torino|Turin]], die [[Leitschienenbahn]] in [[U-Bahn Sapporo|Sapporo]] und das [[Astram]]-System in [[Hiroshima]].

Als weiteres Traktionssystem wird in einzelnen Netzen der [[Schienengebundene Bahnen mit Linearantrieb|Linearantrieb]] eingesetzt, bei dem das Fahrzeug ebenfalls mit Stahlrädern auf Stahlschienen fährt, der [[Vortrieb (Physik)|Vortrieb]] jedoch durch ein [[Linearmotor#Unabhängige Erklärung|Magnetfeld]] zwischen dem Fahrzeug und einem entlang der Gleisachse installierten [[Stator|Langstator]] bewirkt wird, das heißt das Fahrzeug zieht und/oder schiebt sich entlang des Stators voran. Vorteile dieser Bauweise sind die geringere Empfindlichkeit gegenüber der Witterung, da der Antrieb anders als bei Systemen mit angetriebenen Rädern nicht von der Haftreibung der Räder auf der Schiene abhängt und daher z.{{nnbsp}}B. auch bei [[Schnee]]fall, [[Regen#Gefrierender Regen (Raueis)|gefrierendem Regen]] oder bei Herbstlaub auf den Gleisen funktioniert,<ref>''Führerlos durch Vancouver'' in: [[Straßenbahn Magazin]] 5/98, S. 58 ff.</ref> und die Möglichkeit zur Reduzierung des Profils von Tunnelstrecken, da durch den Verzicht auf konventionelle Fahrmotoren Fahrzeuge mit geringerer Höhe konstruiert werden können. Die erste reguläre U-Bahn-Linie mit Linearantrieb war die ''[[Scarborough-Linie|Scarborough Line]]'', die von 1985 bis 2023 als Teil der [[Toronto Subway]] betrieben wurde. Es folgten u.{{nnbsp}}a. die ''[[Expo Line]]'' (1986) und die ''[[Millennium Line]]'' (2002) des [[SkyTrain Vancouver|Vancouver SkyTrain]] und weitere Systeme in Japan (z.{{nnbsp}}B. ''Nagahori-Tsurumi-ryokuchi-Linie'' in [[U-Bahn Osaka|Osaka]], ''[[Ōedo-Linie|Ōedo Line]]'' in [[U-Bahn Tokio|Tokio]]) und China.

Einzelne Systeme betreiben Strecken mit [[Magnetschwebebahn|Magnetschwebetechnik]], darunter die unter dem Markennamen ''[[Linimo]]'' betriebene Bahn in der [[Präfektur Aichi]], die die erste kommerzielle Anwendung des in den 1970er Jahren von [[Japan Airlines]] entwickelten [[High Speed Surface Transport|HSST]]-Systems darstellt, und die Linie S1 der [[U-Bahn Peking]]. Die ''Linimo''-Fahrzeuge schweben dabei 8&nbsp;mm über dem Fahrweg, der Antrieb erfolgt über einen Linearmotor.<ref name="Phipps2017" />

Weltweit einzigartig ist der Antrieb der Linie&nbsp;C der [[Métro Lyon]], die aus einer bestehenden [[Zahnradbahn]] entwickelt wurde und auf dem südlichen Abschnitt zwischen ''Hôtel de Ville – Louis Pradel'' und ''Croix Rousse'' weiterhin mit Zahnradantrieb fährt.

Vor allem ist [[Ostasien|Ost]]- und [[Südostasien]] gibt es eine Reihe von [[Einschienenbahn]]en, die als Teil des städtischen Nahverkehrs betrieben werden. Die älteste hiervon ist die 1964 eröffnete [[Tōkyō Monorail]], die den internationalen [[Flughafen Tokio-Haneda|Flughafen Haneda]] mit dem Bahnhof [[Bahnhof Hamamatsuchō|Hamamatsuchō]] im Süden des Tokioter Zentrums im [[Bezirke Tokios|Bezirk]] [[Minato (Tokio)|Minato]] verbindet. Gemäß der Definition des UITP (siehe [[#Internationaler Verband für öffentliches Verkehrswesen|hier]]) sind lediglich [[Einschienenbahn#Stehende Bahnen (Sattelbahnen)|Sattelbahnen]], das heißt Einschienenbahnen, die ''auf'' einem Fahrbalken fahren, zu den U-Bahnen zu zählen, während [[Einschienenbahn#Hängende Bauarten (Hängebahnen)|Hängebahnen]], die ''unterhalb'' des Fahrwegs hängen (z.{{nnbsp}}B. [[Chiba Monorail|Chiba]], [[Shōnan Monorail|Kamakura]], [[Wuppertaler Schwebebahn|Wuppertal]] und [[H-Bahn]]) nicht hierzu gezählt werden.

Historisch nutzten einzelne der frühen U-Bahnen einen [[Kabelstraßenbahn|Kabelantrieb]], bei dem die Fahrzeuge von einem sich kontinuierlich bewegenden Zugseil zwischen den Fahrgleisen gezogen wurden. Hierzu gehörte beispielsweise die [[Glasgow Subway]], die jedoch 1935 auf elektrischen Antrieb umgestellt wurde.<ref name="SchwandlUK2006" />

==== Steuerung ====
[[Datei:MPL 16 Ligne B - Brotteaux.jpg|mini|Fahrerloses Fahrzeug der Baureihe ''MPL 16'' der [[Métro Lyon]]; hinter der Frontscheibe gut zu erkennen der Fahrgastraum]]
[[Datei:Pupitre provisoire de pilotage des rames MPL16.jpg|mini|Zum manuellen Rangieren geöffnetes Not-/Hilfsfahrpult in einem Zug derselben Baureihe]]

Die Zugsteuerung kann entweder ausschließlich manuell durch einen [[Triebfahrzeugführer]] oder [[Automatic Train Operation|automatisch]], das heißt teilweise oder vollständig durch einen Fahrtrechner, erfolgen. Der [[Internationaler Verband für öffentliches Verkehrswesen|Internationale Verband für öffentliches Verkehrswesen]] (UITP) unterscheidet insgesamt fünf [[Automatic Train Operation#Stufen|Automatisierungsgrade]] (engl. ''Grade of Automation'' – ''GoA''), die von ''GoA&nbsp;0/OS'' (''on-sight train operation''; dt. [[Auf Sicht fahren|Sichtfahrbetrieb]]) mit Verzicht auf jegliche Automatisierung bis ''GoA&nbsp;4/UTO'' (''unattended train operation''; dt. fahrerloser Betrieb) mit ausschließlicher Steuerung durch einen Rechner ohne Einfluss und Anwesenheit von Fahrpersonal an Bord reichen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.uitp.org/sites/default/files/Metro%20automation%20-%20facts%20and%20figures.pdf |titel=A global bid for automation: UITP Observatory of Automated Metros confirms sustained growth rates for the coming years |hrsg=International Association of Public Transport |format=PDF |sprache=en |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160501034433/http://www.uitp.org/sites/default/files/Metro%20automation%20-%20facts%20and%20figures.pdf |archiv-datum=2016-05-01 |abruf=2023-04-24}}</ref> Gleichwohl verfügen auch im regulären Betrieb fahrerlos gesteuerte Züge über Not-/Hilfsfahrpulte, um das Fahrzeug z.{{nnbsp}}B. bei einem Ausfall des automatischen Systems oder bei Werkstattfahrten manuell steuern zu können.

Die ersten fahrerlosen U-Bahn-Linien im Sinne der Definition des UITP (siehe [[#Internationaler Verband für öffentliches Verkehrswesen|hier]]) waren die ''[[U-Bahn Kōbe#Weitere Stadtbahnen|Port Island Line]]'' in [[Kōbe]] (Eröffnung 5.&nbsp;Februar 1981), die Linie&nbsp;1 der [[Métro Lille]] (25.&nbsp;April 1983) und die spätere ''[[Expo Line]]'' des [[SkyTrain Vancouver|Vancouver SkyTrain]] (3.&nbsp;Januar 1986). Ende 2020 gab es weltweit in 48 U-Bahn-Netzen Linien, die mit ''GoA 4/UTO'' betrieben wurden, dies entspricht rund einem Viertel der zu diesem Zeitpunkt vorhandenen 193 Netze. Die Zahl der fahrerlos betrieben Streckenkilometer zeigt seit Beginn der 2010er Jahre ein konstantes Wachstum und stieg zwischen 2012 und Ende 2020 von 627 auf 1358&nbsp;Kilometer, was zehn Prozent der in diesem Zeitraum neu in Betrieb genommenen Strecken und acht Prozent der weltweit bestehenden Streckenkilometer (17.221&nbsp;Kilometer) entspricht.<ref name="UITPBrief2021" /> 2023 wurde bereits rund 1700&nbsp;Kilometer Strecke mit ''GoA&nbsp;4/UTO'' betrieben, die Hälfte davon im [[Asien-Pazifik|asiatisch-pazifischen Raum]].<ref name="rgi-2024-02-18">{{Literatur |Autor=François Guénard, Vladimir Cabanis, Simon Riou |Titel=Driverless metro market set to surge |Sammelwerk=[[Railway Gazette International]] |Band=180 |Nummer=2 |Datum=2024-02 |ISSN=0373-5346 |Seiten=18–21}}</ref>

In Europa betreiben u.{{nnbsp}}a. [[Metro Barcelona|Barcelona]], [[Metro Kopenhagen|Kopenhagen]], [[Métro Lyon|Lyon]], [[Metropolitana di Milano|Mailand]] und [[Métro Paris|Paris]] fahrerlose Linien. Als erste Linie in der [[D-A-CH|DACH-Region]] wurde am 18.&nbsp;September 2007 die Linie [[Linie M2 (Métro Lausanne)|M2]] der [[Métro Lausanne]] in der [[Romandie|französischsprachigen Schweiz]] den Betrieb genommen. Die erste Linie im deutschsprachigen Raum war die U3 in [[U-Bahn Nürnberg|Nürnberg]], die am 14.&nbsp;Juni 2008 eröffnet wurde. Die Nürnberger U2 war zudem die erste Linie im deutschsprachigen Raum, die von manuellen auf fahrerlosen Betrieb umgestellt wurde, die Inbetriebnahme erfolgte hier am 2.&nbsp;Januar 2010 (siehe [[RUBIN|hier]]). Weltweit erstmalig erfolgte hierbei die Umstellung im laufenden Betrieb, das heißt ohne Unterbrechung während der Umbauphase.

; Ausblick
Der UITP ging 2019 in einem Kurzbericht zum Stand der Automatisierung im U-Bahn-Wesen davon aus, dass der fahrerlose Betrieb bis 2023 neben konventionell betriebenen Linien zum Standard für neu geplante Linien wird. Er hebt in diesem Zusammenhang die erhebliche Beschleunigung des Wachstums fahrerlos betriebener Strecken hervor; während in den 37 Jahren zwischen der Eröffnung der ''Port Island Line'' Anfang 1981 und dem Berichtsjahr 2018/2019 weltweit 1026&nbsp;Streckenkilometer realisiert wurden, wird für den Zehnjahreszeitraum von 2018 bis 2028 eine knappe Vervierfachung auf mehr als 3800&nbsp;Streckenkilometer erwartet.<ref name="UITPBrief1904XX">{{Internetquelle |url=https://cms.uitp.org/wp/wp-content/uploads/2020/06/Statistics-Brief-Metro-automation_final_web03.pdf |titel=World Report on Metro Automation 2018. |hrsg=Internationaler Verband für öffentliches Verkehrswesen |datum=2019-04 |format=PDF |sprache=en |abruf=2023-11-09}}</ref> Guénard, Cabanis und Riou gingen demgegenüber Anfang 2024 davon aus, dass die Zahl von rund 1700&nbsp;Kilometern im Jahr 2023 bis 2030 auf rund 2930&nbsp;Kilometer anwachsen wird.<ref name="rgi-2024-02-18" />

Der UITP geht für die ihm vorgelegten Zahlen davon aus, dass die Hauptquellen des Wachstums Neubauten und Erweiterungen bestehender fahrerloser Strecken sein werden, während auf die Umrüstung bislang nicht fahrerlos betriebener Strecken (u.{{nnbsp}}a. geplant für Linien 1 und 5 in [[Metro Brüssel|Brüssel]], das Gesamtnetz in [[Métro Marseille|Marseille]], [[U-Bahn-Linie U2 (Wien)|Linie U2]] in [[U-Bahn Wien|Wien]]) nur sieben Prozent entfallen sollen. Weiterhin erwartet der UITP, dass die Automatisierung eine wesentliche Rolle bei den anstehenden Modernisierungen der in den 1970er und 1980er Jahren eröffneten Netze spielen wird. Entsprechend der insgesamt auf Asien konzentrierten Neubauaktivität wird hier der größte Anteil des Wachstums mit der Hälfte aller neu hergestellten Streckenkilometer liegen. In Asien soll 2028 auch die Hälfte aller weltweit fahrerlos betriebenen Linien liegen, gefolgt von Europa (21&nbsp;Prozent) und dem Mittleren Osten (15&nbsp;Prozent).<ref name="UITPBrief1904XX" />

Das umfangreichste Ausbauvorhaben dieser Art in Europa ist der [[Grand Paris Express]] in der [[Île-de-France|französischen Hauptstadtregion]]. Es umfasst den Neubau von rund 200&nbsp;Kilometern Strecke und 68 Stationen, die sich auf die vier neuen Linien [[Métrolinie 15 (Paris)|15]], [[Métrolinie 16 (Paris)|16]], [[Métrolinie 17 (Paris)|17]] und [[Métrolinie 18 (Paris)|18]] und Verlängerungen der zwei bestehenden Linien [[Métrolinie 11 (Paris)|11]] und [[Métrolinie 14 (Paris)|14]] aufteilen. Das Netz der Métro wird sich hiermit bis voraussichtlich 2030 von 219,9&nbsp;Kilometern vor Umsetzung des Projekts auf rund 420&nbsp;Kilometer Streckenlänge knapp verdoppeln und die [[London Underground]] als größtes Netz Westeuropas ablösen.<ref name="GroneckFR2020" /> In Österreich befindet sich mit der [[U-Bahn-Linie U5 (Wien)|U5]] der Wiener U-Bahn eine fahrerlose Linie in Umsetzung, die Eröffnung ist hier für 2026 vorgesehen.<ref name="WL231209">{{Internetquelle |url=https://www.wienerlinien.at/u2xu5/u2-update |titel=U2 Update: Wir machen die U2 fit für die automatische U-Bahn-Zukunft. |hrsg=Wiener Linien GmbH & Co KG |abruf=2023-12-09}}</ref> In Deutschland soll die künftige Linie [[U-Bahn-Linie 5 (Hamburg)|U5]] der [[U-Bahn Hamburg|Hamburger U-Bahn]] fahrerlos betrieben werden, die Inbetriebnahme soll sukzessive ab 2029 erfolgen.<ref name="BVA230523" />

==== Standardisierung ====
<gallery class="center" widths="200" heights="140">
A2.3 7203 Neuperlach Süd U5.jpg|[[MVG-Baureihe A|Baureihe&nbsp;A]] der [[U-Bahn München]]: Fahrzeug gem. ''Typenempfehlung U-Bahnfahrzeuge'' des [[Verband Deutscher Verkehrsunternehmen|VDV]]
Dedication Ceremony SOAC (Oct 12, 1972).png|Demonstrationsfahrzeug des ''State-of-the-Art Car'' des [[Verkehrsministerium der Vereinigten Staaten|DOT]] bei seiner [[Jungfernfahrt|Premierenfahrt]] im Jahr 1972
Shanghai Metro Line 11 AC11 Zhaofeng Road.jpg|Zug gem. GB-Standard GB/T 7928-2003 (Typ A) bei der [[Metro Shanghai]]<br /><small>Länge/Breite Einzelwagen: 22/3,0&nbsp;m<br />Kapazität pro Einzelwagen: 310 Personen<br />Stromversorgung: 1500 V, Oberleitung<br />Minimaler Bogenradius: 300&nbsp;m</small>
01 035 leaving Sihui (20210421103655).jpg|Zug gem. GB-Standard GB/T 7928-2003 (Typ B1) bei der [[U-Bahn Peking]]<br /><small>Länge/Breite Einzelwagen: 19/2,8&nbsp;m<br />Kapazität pro Einzelwagen: 240 Personen<br />Stromversorgung: 750 V, Stromschiene<br />Minimaler Bogenradius: 250&nbsp;m</small>
南京地铁4号线04-029030驶入仙林湖站.jpg|Zug gem. GB-Standard GB/T 7928-2003 (Typ B2) bei der [[U-Bahn Nanjing]]<br /><small>Länge/Breite Einzelwagen: 19/2,8&nbsp;m<br />Kapazität pro Einzelwagen: 240 Personen<br />Stromversorgung: 1500 V, Oberleitung<br />Minimaler Bogenradius: 250&nbsp;m</small>
81-717m and Ev metro.JPG|Standardfahrzeuge der meisten Netze der [[Sowjetunion]]/[[Gemeinschaft Unabhängiger Staaten|GUS]] und [[Osteuropa]]s: Baureihe [[Metrowagonmasch 81-717/714|81-717/714]] (links) und ihr Vorgänger [[Metro Moskau#Die E-Familie|E]] (rechts) von [[Metrowagonmasch]]
</gallery>
Ab der zweiten Hälfte des 20.&nbsp;Jahrhunderts entwickelten sich Ansätze zur stärkeren Standardisierung von U-Bahn-Fahrzeugen, wie sie gleichzeitig und auch bereits früher für andere Nahverkehrsfahrzeuge verfolgt wurden (vgl. beispielsweise [[Schweizer Standardwagen]], [[Standard-Bus]], [[Boeing LRV|US Standard Light Rail Vehicle]]). Ziele waren insbesondere die Senkung von Planungs-, Produktions- und Unterhaltungskosten und im Zusammenspiel mit ebenfalls standardisierten Parametern für den Strecken- und Stationsbau eine Senkung der Kosten für den U-Bahn-Bau insgesamt.

Zum einen verfolgten Regierungen und Verbände in verschiedenen Ländern eine Vereinheitlichung der Fahrzeuge auf nationaler Ebene. Hierzu zählen etwa die sogenannte ''Typenempfehlung U-Bahnfahrzeuge'' des [[Verband Deutscher Verkehrsunternehmen|VDV]] in der Bundesrepublik Deutschland, nach deren Parametern die erste Fahrzeuggeneration der Systeme in [[U-Bahn München|München]] und [[U-Bahn Nürnberg|Nürnberg]] entworfen wurde, das Anfang der 1970er Jahre vom [[Verkehrsministerium der Vereinigten Staaten|Department of Transportation]] in Zusammenarbeit mit [[Boeing|Boeing Vertol]] als Vorschlag für ein amerikanisches Standardfahrzeug entwickelte ''State-of-the-Art Car'' (''SOAC''; dt. ''Wagen auf dem [[Stand der Technik]]''), von dem letztlich nur eine einzige Einheit zu Demonstrationszwecken gebaut wurde, das jedoch Einfluss auf verschiedene später entwickelte Fahrzeuge hatte,<ref name="STM250220">{{Internetquelle |url=https://trolleymuseum.org/exhibits-at-seashore/state-art-cars/ |titel=State of the Art Cars. |hrsg=Seashore Trolley Museum |sprache=en |abruf=2025-02-20}}</ref><ref name="ChiL250220">{{Internetquelle |url=https://www.chicago-l.org/trains/roster/SOAC.html |titel=SOAC (State-of-the-Art Cars). |hrsg=Chicago-L.org |sprache=en |abruf=2025-02-20}}</ref> und der [[GB-Standard]] GB/T 7928-2003 der [[Standardization Administration of the People’s Republic of China|chinesischen Normungsorganisation SAC]] für U-Bahn-Fahrzeuge (mit den beiden wichtigsten Typen A und B; siehe Galerie oben), dessen Spezifikationen die Grundlage der meisten Fahrzeuge bilden, die für die zahlreichen seit den 1990er Jahren in China realisierten Systeme produziert wurden.<ref name="CBH220427">{{Internetquelle |url=https://www.checkerboardhill.com/2022/04/metro-train-carbody-standards-of-china/ |titel=Standard metro trains of China. |hrsg=Blog: Checkerboard Hill. An Aussie's view of Hong Kong |datum=2022-04-27 |sprache=en |abruf=2025-02-20}}</ref>

Zum anderen entwickelten verschiedene Hersteller ab den 1970er Jahren standardisierte U-Bahn-Systeme mit eigenen Fahrzeugtypen, die identisch oder mit nur wenigen Abwandlungen von einer Basisvariante an verschiedenen Standorten realisiert werden (siehe auch [[#Schlüsselfertige und standardisierte Systeme|hier]]). Ähnlich dazu basierte der Großteil der ab den 1950er Jahren in der damaligen [[Sowjetunion]] und den mit ihr verbündeten Staaten realisierten Systeme auf einem [[Technologietransfer]] von der [[Metro Moskau|Moskauer Metro]], der im Weiteren auch die Ausstattung des Großteils der Netze mit Fahrzeugen des Herstellers [[Metrowagonmasch]] beinhaltete, u.{{nnbsp}}a. der ab 1976 hergestellten Baureihe [[Metrowagonmasch 81-717/714|81-717/714]], die damit praktisch zu deren Standardfahrzeugen wurden.

Die grundsätzliche technische Kompatibilität zwischen verschiedenen Netzen bedeutet gleichwohl nicht, dass tatsächlich ein Austausch von Fahrzeugen zwischen diesen Systemen stattgefunden hat bzw. stattfindet.

==== Hersteller ====
Der Markt für U-Bahn-Fahrzeuge wird durch ostasiatische und europäische Unternehmen dominiert. Der im Jahr 2022 nach produzierten Einheiten mit weitem Abstand größte Hersteller war [[CRRC, Ltd.]] ([[Volksrepublik China]]) mit rund 73&nbsp;Prozent aller in diesem Jahr weltweit produzierten Fahrzeuge, die im Schwerpunkt in die Ausstattung der rapide wachsenden chinesischen Netze flossen. Es folgten [[Alstom]] ([[Frankreich]]; sechs Prozent), [[Hyundai Rotem]] ([[Südkorea]]; vier Prozent), [[Transmashholding]] ([[Russland]]; zwei Prozent) sowie [[Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles|CAF]] ([[Spanien]]), [[Siemens Mobility]] ([[Deutschland]]) und [[Stadler Rail]] ([[Schweiz]]) mit jeweils rund einem Prozent der 2022 produzierten Fahrzeuge.<ref name="Statista310831">{{Internetquelle |url=https://www.statista.com/statistics/1148125/leading-metro-rolling-stock-manufacturers-in-the-world/ |titel=Leading manufacturers of metro rolling stock worldwide in 2022, based on market share. |hrsg=Statista Research Department |datum=2023-08-31 |abruf=2023-12-15}}</ref> Weitere Hersteller sind u.{{nnbsp}}a. [[Hitachi Transportation Systems]], die [[Kawasaki Heavy Industries|Kawasaki Railcar Manufacturing Company]], [[Kinki Sharyo]] und [[Mitsubishi Heavy Industries]] (jeweils [[Japan]]).<ref name="NZZ211008">{{Internetquelle |autor=Dominik Feldes |url=https://www.nzz.ch/wirtschaft/alstom-der-konzern-wird-von-siemens-und-stadler-rail-bedraengt-ld.1649158 |titel=Der Schienenfahrzeughersteller Alstom hat sich mit Bombardier grosse Probleme eingehandelt. |werk=Neuer Zürcher Zeitung – Onlineausgabe vom 8.&nbsp;Oktober 2021 |abruf=2023-12-15}}</ref> Bedeutende frühere Fahrzeugbauer sind u.{{nnbsp}}a. [[AnsaldoBreda]] (zuletzt Teil der [[Italien|italienischen]] [[Leonardo S.p.A.|Finmeccanica-Gruppe]]; 2015 durch [[Hitachi (Unternehmen)|Hitachi]] übernommen und liquidiert, Nachfolgeunternehmen ist [[Hitachi Rail Italia]]) und [[Bombardier Transportation]] (Schienenverkehrssparte von [[Bombardier]], [[Kanada]]; 2021 von Alstom übernommen).

Ende 2023 bot der Großteil der genannten Hersteller modular aufgebaute [[Plattform (Schienenfahrzeug)|Plattformen]] für U-Bahn-Fahrzeuge an, die entlang verschiedener Parameter wie Spurweite, Stromsystem, Fahrzeugbreite und -länge, Türanzahl und -aufteilung sowie Design konfiguriert werden können. Hierzu gehören u.{{nnbsp}}a. ''Innovia'', ''[[Alstom Metropolis|Metropolis]]'' und ''[[Alstom Movia|Movia]]'' von Alstom (''Innovia'' und ''Movia'' ursprünglich als Produkte von Bombardier Transportation), ''Inneo'' von CAF (u.{{nnbsp}}a. [[Metro Helsinki#Baureihe M300|M300]] für [[Metro Helsinki|Helsinki]], [[Metropolitana di Roma#Fahrzeuge|MB&nbsp;400]] für [[Metropolitana di Roma|Rom]], Fahrzeuge für die Linie [[M5 (Metro Istanbul)|M5]] in [[Metro Istanbul|Istanbul]]),<ref name="CAF231218">{{Internetquelle |url=https://www.caf.net/de/soluciones/familia/inneo/index.php |titel=INNEO, Sicherheit und Komfort für die Städte der Zukunft. |hrsg=Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles, S.A. |abruf=2023-12-18}}</ref> ''[[Siemens Inspiro|Inspiro]]'' von Siemens (u.{{nnbsp}}a. [[London Underground 2024 Stock|2024 Stock]] für [[London Underground|London]], [[MVG-Baureihe C|Baureihe C2]] in [[U-Bahn München|München]], [[Oslo T-bane#Fahrzeuge|MX3000]] für [[Oslo T-bane|Oslo]])<ref name="Siemens231218">{{Internetquelle |url=https://www.mobility.siemens.com/global/de/portfolio/fahrzeuge/metros.html |titel=Inspiro – die Metro von Siemens Mobility. |hrsg=Siemens Mobility |abruf=2023-12-18}}</ref> und ''METRO'' von [[Stadler Rail|Stadler]] (u.{{nnbsp}}a. [[BVG-Baureihe IK|Baureihe IK]] für [[U-Bahn Berlin|Berlin]], [[Metro Valencia#Fahrzeuge|Baureihe 4300]] für [[Metro Valencia|Valencia]], [[Glasgow Subway#Fahrzeuge der dritten Generation|dritte Fahrzeuggeneration]] für [[Glasgow Subway|Glasgow]]).<ref name="Stadler231218">{{Internetquelle |url=https://www.stadlerrail.com/de/produkte/detail-all/metro/5/ |titel=METRO. |hrsg=Stadler Rail AG |abruf=2023-12-18}}</ref> Daneben wird auch der Entwurf von Fahrzeugen vollständig nach Kundenwunsch angeboten.

==== Wagenklassen und weitere Unterteilungen ====
<gallery class="center" widths="200" heights="140">
JHM-1964-0104 - Paris, métro ligne 1, Bastille.jpg|[[Métro Paris|Paris]]: Farblich differenzierter<br />Erste-Klasse-Wagen, 1964
Erste Klasse Wagen.jpg|Paris: Historische Beschilderung der Halteposition der Wagen der ersten Klasse auf dem Bahnsteig
Journées du patrimoine 2012 - Rame Sprague-Thomson 03.jpg|Paris: Klassenkennzeichnung im Innenraum durch [[Römische Zahlschrift|römische Zahlen]]
Doha Metro First Class 1.jpg|[[Metro Doha|Doha]]: Innenraum eines Wagens der ''Gold-Club''-Klasse mit [[Reisezugwagen|reisezugartigen]] Einzelsitzen; die Standardklasse verwendet durchgehende Sitzbänke
Platform for women only at Namba Station in 2017 - 2.JPG|[[U-Bahn Osaka|Osaka]]: Wagen, der während der Hauptverkehrszeiten nur von Frauen benutzt werden darf
U-Bahnhof Klosterstraße Berlin-Mitte (3).jpg|[[U-Bahn Berlin|Berlin]]: Darstellung eines historischen Raucherwagens in abweichender roter Lackierung
</gallery>

Die Mehrheit der U-Bahn-Systeme verfügt über eine einheitliche, nicht näher bezeichnete [[Wagenklasse]] mit identischer Ausstattung in allen Wagen. Lediglich einzelne Netze bieten analog zur Eisenbahn [[Zuschlag (Eisenbahn)|zuschlagpflichtige]] höherwertige Klassen an, die sich durch ein größeres Raumangebot und höheren Sitzkomfort auszeichnen (z.{{nnbsp}}B. die ''Gold Class'' in [[Metro Dubai#Fahrzeuge|Dubai]] und der ''Gold Club'' in [[Doha Metro#Besonderheiten|Doha]]) beziehungsweise aufgrund der Preisbarriere weniger dicht besetzt sind.

In der Vergangenheit wurden auch in Europa teilweise verschiedene Klassen angeboten, so in [[U-Bahn Hamburg|Hamburg]] bis 1920, in [[U-Bahn Berlin|Berlin]] bis 1927<ref name="Pabst2006" /> und in Paris bis 1991. Typisch war hierbei die farbliche Kennzeichnung der Wagenklassen durch eine abweichende Außenlackierung, um die Auffindbarkeit am Bahnsteig zu erleichtern. Ergänzend hierzu markierten Schilder auf den Bahnsteigen die Halteposition der komfortableren Klasse, beispielsweise in Paris. Während sich die Benennung der Klassen in den beiden genannten deutschen Städten an den damaligen Kategorien bei den deutschen Eisenbahnen orientierten und die komfortablere als ''2.&nbsp;Klasse'' und die einfachere als ''3.&nbsp;Klasse'' bezeichnet wurden – die den heute vornehmlich [[Metapher|metaphorisch]] oder [[Humor|humoristisch]] verwendeten ''Polster''- und ''Holzklassen'' entsprachen –, verwendete Paris bei analogem Komfortniveau eine ''1.&nbsp;Klasse'' und eine ''2.&nbsp;Klasse''.

Hiervon zu unterscheiden sind die vor allem in [[Indien]], im [[Naher Osten|Nahen Osten]] und in [[Ostasien]] verbreiteten [[Frauenwaggon|Frauenwagen]], deren Benutzung zuschlagsfrei, jedoch Frauen und in der Regel Kindern unabhängig vom Geschlecht vorbehalten ist (siehe [[#Sicherheit, Kriminalitäts- und Vandalismusprävention|hier]]).

In der Vergangenheit gab es zudem spezielle Raucherwagen oder -abteile, in denen das [[Tabakrauchen|Rauchen]] erlaubt war und die zur Unterscheidung von Nichtraucherwagen teilweise andersfarbig lackiert wurden. In [[U-Bahn Hamburg|Hamburg]] wurden Raucherwagen 1964 abgeschafft,<ref name="AB120201">{{Internetquelle |autor=Oliver Schirg |url=https://www.abendblatt.de/hamburg/article124437872/Rauchen-verboten-50-Jahre-rauchfreie-U-Bahn-in-Hamburg.html |titel=Rauchen verboten! 50 Jahre rauchfreie U-Bahn in Hamburg. |werk=Hamburger Abendblatt – Onlineausgabe vom 1.&nbsp;Februar 2014 |abruf=2024-01-09}}</ref> in [[West-Berlin]] 1978, in [[Ost-Berlin]] allerdings bereits 1962.<ref name="TS180511">{{Internetquelle |autor=Andreas Conrad |url=https://www.tagesspiegel.de/berlin/rauchen-in-der-u-bahn-ja-aber-nur-mit-theaterqualm--3830269.html |titel=Rauchen in der U-Bahn? Ja, aber nur mit Theaterqualm... |werk=Tagesspiegel – Onlineausgabe vom 11.&nbsp;Mai 2017 |abruf=2024-01-09}}</ref> Bereits vor Hamburg hatten u.{{nnbsp}}a. die Systeme in [[Massachusetts Bay Transportation Authority|Boston]], [[Metro Madrid|Madrid]], [[Metro Moskau|Moskau]], [[New York City Subway|New York]], [[Métro Paris|Paris]], [[Stockholms tunnelbana|Stockholm]] und [[Toronto Subway|Toronto]] entsprechende Angebote eingestellt. In Hamburg erfolgte die Abschaffung u.{{nnbsp}}a. vor dem Hintergrund der deutlich höheren Reinigungskosten von Raucherwagen, wegen der Unbeliebtheit beim Fahrpersonal aufgrund der schlechten Luftqualität und mit dem Ziel der Steigerung der Beförderungskapazität, da Raucherwagen in der Regel weniger genutzt wurden als Nichtraucherwagen.<ref name="AB120201" />

==== Fahrzeuge in Deutschland, Österreich und der Schweiz ====
<gallery class="center" widths="200" heights="140">
Berlin- U-Bahn-Station Kochstraße- auf Bahnsteig zu Gleis 1- Richtung Berlin-Alt-Tegel- U-Bahn BVG-Baureihe H 5013-6 8.8.2009.jpg|Sechsteiliger Triebzug der [[U-Bahn Berlin#Großprofiltypen|Großprofil]]-Baureihe [[BVG-Baureihe H|H]] der [[U-Bahn Berlin]]
U-Bahnhof HafenCity Universität Bahnsteig 2 02.jpg|Sechsteilige Doppeltraktion aus Fahrzeugen der Baureihe [[HHA Typ DT5|DT5]]<br />der [[U-Bahn Hamburg]]
MVG C2.12 728 Münchner Freiheit 20211129.jpg|Sechsteiliger Triebzug der Baureihe [[MVG-Baureihe C|C2]]<br />der [[U-Bahn München]]
U-BahnG1.jpg|Vierteiliger Triebzug der Baureihe [[VAG-Baureihe DT1|G1]]<br />der [[U-Bahn Nürnberg]]
U3 Ottakring X 3707 2024-04-26.jpg|Sechsteiliger Triebzug Typ [[U-Bahn Wien X|X]] für den Einsatz auf den Linien U1 bis U4 der [[U-Bahn Wien]]
U-Bahn Wien T1.JPG|Zug aus Triebwagen Typ [[U-Bahn Wien T und T1|T<sub>1</sub>]] auf der Linie [[U-Bahn-Linie U6 (Wien)|U6]] der U-Bahn Wien
U-Bahn Lausanne M2 (251 A W).jpg|Doppeltriebwagen der Baureihe Be&#8239;8/8 der Linie [[Linie M2 (Métro Lausanne)|M2]] der [[Métro Lausanne]]
</gallery>
In den vier deutschen Netzen werden mehrteilige, bei den jüngeren Generationen durchgängige Hochflurfahrzeuge eingesetzt. Der Antrieb erfolgt durchgehend über angetriebene Stahlräder auf Stahlschienen, die Stromversorgung über seitliche Stromschiene. Die vielfältigste Flotte wird von der [[U-Bahn Berlin]] betrieben, die aktuell über sechs verschiedene Baureihen verfügt. Zwei weitere Baureihen ([[BVG-Baureihe J|J]] und [[BVG-Baureihe JK|JK]]) sind bestellt bzw. befinden sich in Auslieferung.<ref name="BVG240806">{{Internetquelle |url=https://unternehmen.bvg.de/neue-u-bahn/ |titel=Die Zukunft steht in den Startlöchern. |hrsg=Berliner Verkehrsbetriebe AöR |abruf=2024-08-06}}</ref>

Die Fahrzeuge der [[U-Bahn Wien]] entsprechen in den oben genannten technischen Parametern denen der deutschen Systeme mit Ausnahme der Linie [[U-Bahn-Linie U6 (Wien)|U6]], auf der [[straßenbahn]]artige Niederflurfahrzeuge (aktuell Typen [[U-Bahn Wien T und T1|T und T<sub>1</sub>]]) eingesetzt werden, die über konventionelle [[Oberleitung]] versorgt werden.

Die Fahrzeuge der Linie [[Linie M2 (Métro Lausanne)|M2]] der [[Métro Lausanne]] entsprechen ebenfalls weitgehend jenen der deutschen Netze, verwenden jedoch das ursprünglich bei der [[Métro Paris]] entwickelte kombinierte System aus Stahlrad und [[Métro sur pneumatiques|Gummireifen]]. Zudem sind die Stationen ausschließlich für den Betrieb mit rund 30&#8239;Meter langen Doppeltriebwagen ausgelegt, während in den Netzen in Deutschland und Österreich deutlich längere Fahrzeuge bzw. Fahrzeugverbände eingesetzt werden können.

Der [[Verband Deutscher Verkehrsunternehmen]] (VDV) hat eine sogenannte Typenempfehlung für U-Bahn-Fahrzeuge entwickelt, die eine Breite von 2,9&nbsp;Metern und eine Höhe von 3,5&nbsp;Metern vorsieht.<ref name="MUU5Ost">{{Internetquelle |url=https://daten.transparenz.hamburg.de/Dataport.HmbTG.ZS.Webservice.GetRessource100/GetRessource100.svc/8b3587e2-ab26-4766-a8ca-8ff4b4e85d4e/Akte_745.3410-036.pdf |titel=Netzerweiterung U5 Ost Machbarkeitsuntersuchung. |hrsg=Hamburger Hochbahn AG über Transparenzportal der Freien und Hansestadt Hamburg |format=PDF |abruf=2023-12-31}}</ref> Dies entspricht den Abmessungen der Fahrzeuge der in den 1960er Jahren geplanten und realisierten [[U-Bahn München|Münchner]] und der [[U-Bahn Nürnberg|Nürnberger Netze]] sowie etwa den Abmessungen der Hochflur-Fahrzeuge der zur selben Zeit realisierten Wiener U-Bahn. Die ersten Baureihen der Münchner und Nürnberger U-Bahn ([[MVG Baureihe A]] und [[VAG Baureihe DT1]]) waren anfangs annähernd baugleich und konnten in jeweils beiden Systemen eingesetzt und miteinander gekuppelt werden, ein Austausch erfolgte u.{{nnbsp}}a. anlässlich verschiedener Großveranstaltungen. Im Zuge später erfolgter Umbauten der älteren Fahrzeuge entfiel diese Kompatibilität, ebenso sind die neueren Baureihen der in den beiden Netzen eingesetzten Fahrzeuge nicht miteinander kompatibel.

Die Nomenklatur der verschiedenen Fahrzeugtypen wird üblicherweise von den Verkehrsbetrieben bzw. den Herstellern vergeben. Anders als bei [[Vollbahn]]fahrzeugen, bei der die [[Liste der Lokomotiv- und Triebwagenbaureihen der Deutschen Bahn|Baureihenbezeichnungen der DB]] teilweise auch von [[Nichtbundeseigene Eisenbahn|nichtbundeseigenen Bahnen]] verwendet werden, haben die Betriebe der deutschsprachigen Länder jeweils eigene Namensschemata. So werden die auf der [[Siemens Inspiro|Inspiro]]-[[Plattform (Schienenfahrzeug)|Plattform]] von [[Siemens Mobility]] basierenden Fahrzeuge in München als Baureihe [[MVG Baureihe C|C]], in Nürnberg als Baureihe [[VAG Baureihe G1|G1]] und in Wien als Typ [[U-Bahn Wien X|X]] bezeichnet. Umgekehrt wird derselbe Name bei verschiedenen Betreibern für völlig unterschiedliche Fahrzeuge verwendet, beispielsweise die jeweils ''DT3'' genannten Baureihen der [[HHA Typ DT3|Hamburger Hochbahn]] und der Nürnberger [[VAG-Baureihe DT3|VAG]] (jeweils mit der Bedeutung ''[[Doppeltriebwagen]] der dritten Generation'').

Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die aktuell in den einzelnen Netzen eingesetzten Baureihen.

{| class="wikitable"
! colspan="2"| System
! Baureihe
! Hersteller
! Aufbau*
! Länge
! Breite
! Traktionssystem
! Spurweite
! Stromversorgung
! Spannung
! Automatisierungsstufe
! Max. Länge<br />der Zugverbände
|-
| rowspan="10"| [[U-Bahn Berlin]]<ref name="Schwandl2023">Robert Schwandl: ''U-Bahn, S-Bahn & Tram in Berlin''. Robert Schwandl Verlag, Berlin 2023.</ref>
| rowspan="6"| [[U-Bahn Berlin#Kleinprofiltypen|Kleinprofil]]
| [[BVG-Baureihe A3|A3]]
|
* [[Henschel & Sohn#Unternehmensgeschichte ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts|ABB Henschel]]
* [[Orenstein & Koppel|O&K]]
* [[Waggon Union|WU]]
| rowspan="2"| DT
| 25,66&#8239;m
| rowspan="3"| 2,3&#8239;m
| rowspan="21"| [[Eisenbahnrad|Stahlrad]] auf [[Schiene (Schienenverkehr)|Stahlschiene]]
| rowspan="22"| 1435&#8239;mm ([[Normalspur]])
| rowspan="6"| seitliche, von oben bestrichene Stromschiene
| rowspan="22"| 750 [[Volt|V]] [[Gleichspannung]]
| rowspan="10"|
* [[Automatic Train Operation#Stufen|GoA&#8239;1/NTO]]
* ''Einführung GoA&#8239;2/STO für [[U-Bahn-Linie U5 (Berlin)|U5]] und [[U-Bahn-Linie U8 (Berlin)|U8]] bis 2032 geplant''<ref name="Siemens240705">{{Internetquelle |url=https://press.siemens.com/global/de/pressemitteilung/siemens-mobility-ruestet-berliner-u-bahn-erstmals-mit-cbtc-technologie-fuer |titel=Siemens Mobility rüstet Berliner U-Bahn erstmals mit CBTC-Technologie für teilautomatisierten Betrieb aus. |hrsg=Siemens Mobility |datum=2024-07-05 |abruf=2024-08-11}}</ref>
| rowspan="10"| ca. 100&#8239;m
|-
| [[BVG-Baureihe G|G]]
| [[Lokomotivbau Elektrotechnische Werke „Hans Beimler“ Hennigsdorf|LEW Hennigsdorf]]
| 25,6&#8239;m
|-
| [[BVG-Baureihe HK|HK]]
| [[Bombardier Transportation|Bombardier]]
| rowspan="2"| TZ&nbsp;(4)&nbsp;d
| 51,59&#8239;m
|-
| [[BVG-Baureihe IK|IK]]
| rowspan="3"| [[Stadler Rail|Stadler]]
| 51,6&#8239;m
| rowspan="3"| 2,4&#8239;m
|-
| rowspan="2"| ''[[BVG-Baureihe JK|JK]]'' <small>(vsl. ab 2025)</small><ref name="RBB241213">{{Internetquelle |url=https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2024/12/berlin-bvg-stablitaetskonzept-neue-fahrzeuge-u1-bis-u4.html |titel=Neue U-Bahn-Wagen sollen ab September geliefert werden. |hrsg=Rundfunk Berlin-Brandenburg |datum=2024-12-13 |abruf=2024-12-30}}</ref>
| DT&nbsp;d
| 25,8&#8239;m
|-
| TZ&nbsp;(4)&nbsp;d
| 51,6&#8239;m
|-
| rowspan="4"| [[U-Bahn Berlin#Großprofiltypen|Großprofil]]
| [[BVG-Baureihe F|F]]
|
* [[AEG#Schienenfahrzeugbau|AEG]]/WU
* O&K
* WU
| DT
| 32,1&#8239;m
| rowspan="4"| 2,65&#8239;m
| rowspan="14"| seitliche, von unten bestrichene Stromschiene
|-
| [[BVG-Baureihe H|H]]
| ABB&#8239;Henschel/[[Adtranz|ADtranz]]/Bombardier
| TZ&nbsp;(6)&nbsp;d
| 98,74&#8239;m
|-
| rowspan="2"| ''[[BVG-Baureihe J|J]]'' <small>(bestellt)</small>
| rowspan="2"| Stadler
| DT&nbsp;d
| 32,1&#8239;m
|-
| TZ&nbsp;(4)&nbsp;d
| 64,2&#8239;m
|-
| rowspan="3" colspan="2"| [[U-Bahn Hamburg]]<ref name="SchwandlHH2020">Robert Schwandl: ''U-Bahn, S-Bahn & Tram in Hamburg''. Robert Schwandl Verlag, Berlin 2020</ref>
| [[HHA Typ DT4|DT4]]
| [[ABB (Unternehmen)|ABB]]/[[Alstom Transport Deutschland|LHB]]
| TZ&nbsp;(4)
| 60,1&#8239;m
| rowspan="2"| 2,58&#8239;m
| rowspan="3"|
* GoA&#8239;1/NTO
* ''Einführung GoA&#8239;2/STO für Teile von [[U-Bahn-Linie 2 (Hamburg)|U2]] und [[U-Bahn-Linie 4 (Hamburg)|U4]] bis 2029 geplant''<ref name="HHA210811">{{Internetquelle |url=https://www.hochbahn.de/de/projekte/automatisierung-u-bahn100 |titel=Alle 100 Sekunden eine U-Bahn für Hamburg. |hrsg=Hamburger Hochbahn AG |abruf=2024-08-11}}</ref>
* ''künftige Linie [[U-Bahn-Linie 5 (Hamburg)|U5]]: GoA&#8239;4/UTO''<ref name="BVA230523" />
| rowspan="3"|
* [[U-Bahn-Linie 1 (Hamburg)|U1]]/[[U-Bahn-Linie 2 (Hamburg)|U2]]/[[U-Bahn-Linie 4 (Hamburg)|U4]]/[[U-Bahn-Linie 5 (Hamburg)|U5]]: ca. 120&#8239;m
* [[U-Bahn-Linie 3 (Hamburg)|U3]]: ca. 80&#8239;m
|-
| [[HHA Typ DT5|DT5]]
| [[Alstom Transport Deutschland|Alstom LHB]]/Bombardier
| TZ&nbsp;(3)&nbsp;d
| 39,6&#8239;m
|-
| ''[[HHA Typ DT6|DT6]]'' <small>(vsl. ab 2028)</small><ref name="HHA240710-01">{{Internetquelle |url=https://www.hochbahn.de/resource/blob/83660/ef7a9b51db881dcfcedf1414e37888b2/die-neue-u-bahn-generation-dt6-data.pdf |titel=Hallo Zukunft! Die neue U-Bahn-Generation DT6. |titelerg=Präsentation der Hamburger Hochbahn AG anlässlich der Bekanntgabe des Abschlusses des Rahmenvertrags mit Alstom. |hrsg=Hamburger Hochbahn AG |datum=2024-07-10 |format=PDF |abruf=2024-07-11}}</ref>
| [[Alstom Transport Deutschland|Alstom]]
| TZ&nbsp;(4)&nbsp;d
| ca.&#8239;40&#8239;m
| 2,73&#8239;m
|-
| rowspan="3" colspan="2" | [[U-Bahn München]]<ref name="SchwandlM2021">Robert Schwandl, Wolfgang Wellige: ''U-Bahn, S-Bahn & Tram in München''. Robert Schwandl Verlag, Berlin 2021</ref>
| [[MVG-Baureihe A|A]]
|
* [[MAN]]/[[Messerschmitt-Bölkow-Blohm|MBB]]
* O&K
| rowspan="2"| DT
| 37,2&#8239;m
| rowspan="5"| 2,9&#8239;m
| rowspan="3"| GoA&#8239;2/STO
| rowspan="3"| ca. 115&#8239;m
|-
| [[MVG-Baureihe B|B]]
|
* [[Deutsche Waggonbau|DWA]]
* MAN/MBB
| 37,5&#8239;m
|-
| [[MVG-Baureihe C|C]]
|
* Bombardier/Siemens
* [[Siemens Mobility|Siemens]]
| TZ&nbsp;(6)&nbsp;d
| 114&#8239;m
|-
| rowspan="2" colspan="2" | [[U-Bahn Nürnberg]]<ref name="SchwandlDE2019">Robert Schwandl: ''U-Bahnen in Deutschland''. Robert Schwandl Verlag, Berlin 2019</ref>
| [[VAG-Baureihe DT3|DT3]]
| rowspan="2"| Siemens
| DT
| 38,4&#8239;m
| rowspan="2"|
* U1: GoA&#8239;1/NTO
* U2 und U3: GoA&#8239;4/UTO
| rowspan="2"| ca. 75&#8239;m
|-
| [[VAG-Baureihe G1|G1]]
| TZ&nbsp;(4)&nbsp;d
| 75,4&#8239;m
|-
| rowspan="3"| [[U-Bahn Wien]]<ref name="Schwandl2018" />
| rowspan="2"| [[U-Bahn Wien#Linien U1–U4|U1 bis U4]]
| [[U-Bahn Wien V|V]]
| Bombardier/[[ELIN]]/Siemens
| rowspan="2"| TZ&nbsp;(6)&nbsp;d
| rowspan="2"| 111,2&#8239;m
| rowspan="2"| 2,85&#8239;m
| rowspan="2"|
* GoA&#8239;2/STO
* ''künftige Linie [[U-Bahn-Linie U5 (Wien)|U5]]: GoA&#8239;4/UTO''<ref name="WL231209" />
| rowspan="3"| ca. 110&#8239;m
|-
| [[U-Bahn Wien X|X]]
| Siemens
|-
| [[U-Bahn Wien#Linie U6|U6]]
| [[U-Bahn Wien T und T1|T, T<sub>1</sub>]]
| Bombardier
| TZ&nbsp;(3)&nbsp;d
| 27,3&#8239;m
| 2,65&#8239;m
| [[Oberleitung]]
| GoA&#8239;1/NTO
|-
| colspan="2"| [[Métro Lausanne]]
| Be&#8239;8/8 TL
| Alstom
| DT&nbsp;d
| 30,68&#8239;m
| 2,46&#8239;m
| Stahlrad auf Stahlschiene in Kombination mit [[Métro sur pneumatiques|Gummireifen]]
| seitliche, seitlich bestrichene Stromschiene
| GoA&#8239;4/UTO
| 30,68&#8239;m<br /><small>nur Einzeltraktionen</small>
|-
|-
| colspan="13"| <small>'''* Legende''':<br />DT = [[Doppeltriebwagen]] mit zwei fest miteinander verbundenen Wagen; TZ (3/4/6) = [[Triebwagen|Triebzug]] mit drei/vier/sechs fest miteinander verbundenen Wagen; d = durchgängig begehbares Fahrzeug</small>
| valign="top" | [[London]]
| valign="top" | [[Metropolitan Line|Metropolitan&nbsp;Railway]]
| valign="top" align="right" | [[10. Januar]]&nbsp;[[1863]]
| valign="top" | Eröffnet als unterirdische Verlängerung der [[Great Western Railway]] zwischen ''[[Farringdon (Bahnhof)|Farringdon]]'' und ''[[Paddington (Bahnhof)|Paddington]]'' (7 Stationen), Dampfbetrieb (Elektrifizierung ab 1905), erste Erweiterung 1868. Die Strecke ist heute ein Teil der [[Hammersmith & City Line]].
|-
| valign="top" | [[New York]]
| valign="top" | West Side and Yonkers Patent Railway
| valign="top" align="right" | [[1867]]
| valign="top" | Hochbahn mit Kabelantrieb (später Dampfbetrieb) in ''Greenwich Street'' und ''Ninth Avenue''.
|-
| valign="top" | London
| valign="top" | [[District Line|District Railway]]
| valign="top" align="right" | [[24. Dezember|24.&nbsp;Dezember]]&nbsp;[[1868]]
| valign="top" | Erster Abschnitt: von ''[[Westminster (London Underground)|Westminster]]'' nach ''[[South Kensington (London Underground)|South Kensington]]''. Zunächst Tochter, dann Konkurrentin der Metropolitan Railway, baute und nutzte (ab 1884) gemeinsam mit dieser die Ringstrecke der heutigen [[Circle Line]].
|-
| valign="top" | New York, Brooklyn
| valign="top" |
| valign="top" align="right" |[[24. September]] [[1883]]
| valign="top" | Hochbahn über die [[Brooklyn Bridge]], später von der [[Brooklyn Rapid Transit|BRT]] übernommen.
|-
| valign="top" | London
| valign="top" | [[Tower Subway]]
| valign="top" align="right" | [[2. August]] [[1870]]
| valign="top" | Erste in [[Bergmännische Bauweise|bergmännischer Bauweise]] gebaute Untergrundbahn, Kabelantrieb, Pendelverkehr mit nur einem Wagen unter der [[Themse]] hindurch. Bereits am 24. Dezember desselben Jahres stillgelegt.
|-
| valign="top" | [[Istanbul]]
| valign="top" | [[Tünel]]
| valign="top" align="right" | [[17. Januar]] [[1875]]
| valign="top" | Unterirdische [[Standseilbahn]] mit zwei Stationen. Bis 1910 wurden die Züge nicht von Seilen, sondern von Pferden oder Ochsen gezogen. Die Strecke ist 574 m lang, die Steigung beträgt rund 15%.
|-
| valign="top" | Brooklyn
| valign="top" | [[Brooklyn Rapid Transit]]
| valign="top" align="right" | [[13. Mai]] [[1885]]
| valign="top" | Erste (dampfbetriebene) Hochbahn in Brooklyn. Verlief von der Brooklyn Bridge entlang der ''Lexington Avenue'' zum Brooklyner ''Broadway''.
|-
| valign="top" | London
| valign="top" | [[Northern Line|City and South London Railway]]
| valign="top" align="right" | [[4. November]] [[1890]]
| valign="top" | Erste elektrisch betriebene U-Bahn der Welt, erster Streckenabschnitt: von ''[[King William Street (London Underground)|King William Street]]'' (1900 stillgelegt) nach ''[[Stockwell (London Underground)|Stockwell]]''. Bergmännische Bauweise (''tube''), Themse-Unterfahrung.
|-
| valign="top" | [[Chicago]]
| valign="top" | [[Chicago Elevated]]
| valign="top" align="right" | [[27. Mai]] [[1892]]
| valign="top" | Obwohl New York wesentlich früher eine Hochbahn besaß, gilt die ''Chicago&nbsp;L'' (von ''El'' für ''elevated'') als die bekannteste Hochbahn der Welt. Die erste Strecke (''South Side Rapid Transit'') ging von der Congress Street zur 39. Straße südlich des Zentrums, wurde rasch erweitert und zunächst im Dampfbetrieb gefahren. Ab 1896 elektrischer Betrieb. Sie ist heute Teil der Grünen Linie des Betreibers CTA. 1893, 1895 und 1900 nahmen drei weitere Hochbahngesellschaften den Betrieb auf. 1897 eröffnete das gemeinsame Herzstück des Netzes, die ''Union Loop'', eine Ringstrecke im Stadtzentrum.
|-
| valign="top" | [[Liverpool]]
| valign="top" | [[Liverpool Overhead]]
| valign="top" align="right" | [[4. Februar]] [[1893]]
| valign="top" | Die erste elektrische Hochbahn der Welt verband das Stadtzentrum von Liverpool mit dem Hafen. Auf 10 km Streckenlänge hatte sie 14 Bahnhöfe. Bei späteren Erweiterungen entstand auch ein Tunnelbahhof. Das Netz wurde am 30. Dezember 1956 stillgelegt, die Strecken abgerissen.
|-
| valign="top" | [[Budapest]]
| valign="top" | [[Metro Budapest|Millenniumi Földalatti Vasút]]
| valign="top" align="right" | [[2. Mai]] [[1896]]
| valign="top" | Erste U-Bahn in Kontinentaleuropa. Erbaut zum 1000. Geburtstag Ungarns, unter dem Pflaster der zum gleichen Anlass geplanten Prachtstraße [[Andrassy út]]. Die Strecke war 3700 Meter lang und hatte neun Stationen. Elektrischer Betrieb.
|-
| valign="top" | [[Glasgow]]
| valign="top" | [[Glasgow Subway|Glasgow District Subway]]
| valign="top" align="right" | [[14. Dezember]] [[1896]]
| valign="top" | Ringlinie (10,5 km, 14 Bahnhöfe). Zunächst Kabelbetrieb, ab 1935 elektrischer Betrieb. 1977-80 wegen Renovierung komplett stillgelegt.
|-
| valign="top" | [[Boston]]
| valign="top" | [[U-Bahn Boston|Tremont Street Subway]]
| valign="top" align="right" | [[1. September]] [[1897]]
| valign="top" | Die erste Untergrundbahn außerhalb Europas war ein Straßenbahntunnel mit drei unterirdischen Stationen. Zwei davon wurden 1963 abgerissen und durch Neubauten ersetzt. 1901-08 auch von Zügen der Hochbahn genutzt (viergleisiger Ausbau).
|-
| valign="top" | [[Wien]]
| valign="top" | [[Wiener Stadtbahn]]
| valign="top" align="right" | [[1. Juni]] [[1898]]
| valign="top" | Der erste, 14 km lange Abschnitt verlief von [[Hütteldorf]] nach [[Heiligenstadt]] (15 Stationen). Entlang des [[Wiener Gürtel|Gürtels]] als Hochbahn, entlang der [[Wien (Fluss)|Wien]] im Graben errichtet. Der 29 Tage später eröffnete, 5 km lange Ast verlief im Tunnel unter der [[Wiener Ringstraße|Ringstraße]]. Dampfbetrieb, Elektrifizierung 1925.
|-
| valign="top" | [[Paris]]
| valign="top" | [[Métro Paris|Métropolitain de Paris]]
| valign="top" align="right" | [[19. Juli]] [[1900]]
| valign="top" | Die erste Strecke verlief von der [[Porte de Vincennes]] quer durch die Stadt zur [[Porte Maillot]] und ist Teil der heutigen Linie 1. In Paris planten nicht Privatunternehmen, sondern die Stadtverwaltung, deshalb entstand von Beginn an ein sinnvoll zusammenhängendes Netz. Elektrischer Betrieb.
|-
| valign="top" | [[Barmen]], [[Elberfeld]] und [[Vohwinkel]]
| valign="top" | [[Wuppertaler Schwebebahn]]
| valign="top" align="right" | [[1. März]] [[1901]]
| valign="top" | Die drei benachbarten bergischen Industriestädte entschieden sich für eine Hochbahn besonderer Art: eine einschienige [[Hängebahn]] über dem Fluss [[Wupper]]. Die 13,3 km lange Strecke wird bis heute betrieben, es gab keine Erweiterungen. Elektrischer Betrieb.
|-
| valign="top" | [[Boston]]
| valign="top" | [[U-Bahn Boston|Main Line Elevated]]
| valign="top" align="right" | [[10. Juni]] [[1901]]
| valign="top" | Vier Jahre nach dem Straßenbahntunnel erhielt Boston eine Metro. Sie verlief weitgehend als Hochbahn und nutzte im Zentrum den Tramtunnel mit. 1908 wurde die Strecke in den parallelen ''Washington Street Tunnel'' verlegt, sie ist heute als ''Orange Line'' Teil der Bostoner U-Bahn.
|-
| valign="top" | [[Berlin]] und [[Charlottenburg]]
| valign="top" | [[U-Bahn Berlin|Elektrische Hoch- und Untergrundbahn]] [[Siemens & Halske]]
| valign="top" align="right" | [[15. Februar]] [[1902]]
| valign="top" | Auch das zweite Metrosystem im damaligen Deutschen Reich verlief fast ausschließlich auf Viadukten. Nur ein Bahnhof in Berlin sowie die drei in der Nachbarstadt Charlottenburg lagen unterirdisch. Elektrischer Betrieb.
|-
| valign="top" | New York
| valign="top" | [[New York Subway|Interborough Rapid Transit]]
| valign="top" align="right" | [[28. Oktober]] [[1904]]
| valign="top" | Erste Tunnelstrecke einer New Yorker Metro, gilt als Geburtsstunde der ''Subway''. Die 14,5 km lange Strecke verlief vom Rathaus zur 145. Straße in [[Harlem]].
|-
| valign="top" | [[Philadelphia]]
| valign="top" | [[SEPTA|Philadelphia Rapid Transit]]
| valign="top" align="right" | [[4. März]] [[1907]]
| valign="top" | Hochbahn entlang der ''Market Street'', westlich des Flusses [[Schuylkill]] im Tunnel bis zum Rathaus. Der viergleisige Tunnel wird von Straßenbahnen mitbenutzt und ist heute ein Teil der (blauen) ''Market-Frankford Line''.
|-
| valign="top" | New York, [[Hoboken (New Jersey)|Hoboken]], [[Jersey City]]
| valign="top" | [[Port Authority Trans-Hudson|Hudson and Manhattan Railroad]]
| valign="top" align="right" | [[26. Februar]] [[1908]]
| valign="top" | Untergrundbahn zwischen [[Manhattan]] und [[New Jersey]]. Kernstück war ein Tunnel auf dem Grund des [[Hudson River]], ab 1909 noch ein weiterer Hudsontunnel. Der Betrieb ging 1962 an die Hafenbehörde über, die auf dem Grundstück des innerstädtischen Endbahnhofs das [[World Trade Center]] errichten ließ.
|-
| valign="top" | [[Berlin-Schöneberg|Schöneberg]]
| valign="top" | [[U-Bahnlinie 4 (Berlin)|Städtische Untergrundbahn]]
| valign="top" align="right" | [[1. Dezember]] [[1910]]
| valign="top" | In Schöneberg bei Berlin eröffnete 1910 die erste kommunal betriebene U-Bahn in Deutschland. Die knapp 3 km lange Strecke hatte fünf Bahnhöfe und wird bis heute unverändert als Berliner [[U-Bahnlinie 4 (Berlin)|Linie U4]] betrieben.
|-
| valign="top" | [[Hamburg]]
| valign="top" | [[U-Bahn Hamburg|Hamburger Hochbahn]]
| valign="top" align="right" | [[15. Februar]] [[1912]]
| valign="top" | Ringstrecke rund um die [[Außenalster|Alsterseen]], Viadukt- und Dammlage, nur im Stadtzentrum teilweise unterirdisch. Der erste Abschnitt verlief vom [[Hamburger Rathaus|Rathaus]] nach [[Barmbek]]. Elektrischer Betrieb.
|-
| valign="top" | [[Berlin-Wilmersdorf|Deutsch-Wilmersdorf]] und Königliche Domäne [[Berlin-Dahlem|Dahlem]].
| valign="top" | [[U-Bahnlinie 3 (Berlin)|Untergrundbahn Wilmersdorf]]
| valign="top" align="right" | [[12. Oktober]] [[1913]]
| valign="top" | Die Untergrundbahn der Stadt Wilmersdorf war rund 9 km lang und hatte zehn Stationen. Sie reichte vom Berliner U-Bahnhof [[Wittenbergplatz]] zum Thielplatz. Die Strecke ist heute Teil der Berliner [[U-Bahnlinie 3 (Berlin)|Linie U3]].
<!--
|-
| valign="top" |
| valign="top" |
| valign="top" align="right" |
| valign="top" |
-->
|}
|}


=== Stationen ===
== Weiterführende Informationen ==
{{Commons|Metro|U-Bahn}}
{{Hauptartikel|U-Bahnhof}}
==== Allgemeine Merkmale ====
{{Wiktionary|U-Bahn}}
<gallery class="center" widths="200" heights="140">
=== Wikipedia ===
Gleisdreieck B-Kreuzberg 07-2017.jpg|'' [[U-Bahnhof Gleisdreieck|Gleisdreieck]]'', [[U-Bahn Berlin|Berlin]];<br />Oberirdischer [[Turmbahnhof (U-Bahn)|Turmbahnhof]] von [[U-Bahn-Linie U1 (Berlin)|U1]] und [[U-Bahn-Linie U3 (Berlin)|U3]] (oben) und [[U-Bahn-Linie U2 (Berlin)|U2]] (unten)
Jurong East MRT station 230622.jpg|''[[Jurong East (MRT Singapur)|Jurong East]]'', [[Mass Rapid Transit (Singapur)|Singapur]]:<br />Komplexes [[Überwerfungsbauwerk]] am viergleisigen Bahnhof von ''[[East West Line|East West]]'' und ''[[North South Line]]''
Metro de Madrid Chamartín.jpg|''[[Bahnhof Madrid Chamartín|Chamartín]]'', [[Metro Madrid|Madrid]]:<br />Viergeschossiger unterirdischer Turmbahnhof der Linien [[Linie 1 (Metro Madrid)|L1]] (Ebene&nbsp;−4)<br />und [[Linie 10 (Metro Madrid)|L10]] (Ebene −2) unter dem gleichnamigen Regional- und Fernbahnhof
Hamburg U-Bahn Kellinghusenstraße DS943n.jpg|''[[U-Bahnhof Kellinghusenstraße|Kellinghusenstraße]]'', [[U-Bahn Hamburg|Hamburg]]:<br />Viergleisiger Bahnhof der [[U-Bahn-Linie 1 (Hamburg)|U1]] und [[U-Bahn-Linie 3 (Hamburg)|U3]] mit benachbarten [[Richtungs- und Linienbetrieb#Richtungsbahnsteige bei U-Bahnen|Richtungsbahnsteigen]] zum bahnsteiggleichem Umstieg zwischen den Linien
Station Lionel-Groulx - 207.jpg|''[[Lionel-Groulx (Metro Montreal)|Lionel-Groulx]]'', [[Metro Montreal|Montreal]]:<br />Viergleisiger Bahnhof der ''[[Metrolinie 1 (Montreal)|Ligne verte]]'' und ''[[Metrolinie 2 (Montreal)|Ligne orange]]'' mit Halt der Züge derselben Linie übereinander
Diego de León intercambio entre L5 y L4 7935.jpg|''Diego de León'', [[Metro Madrid|Madrid]];<br />Fußgängertunnel zwischen den Bahnsteighallen der Linien [[Linie 4 (Metro Madrid)|4]] und [[Linie 5 (Metro Madrid)|5]]
Andana clot metro.jpg|''Clot'', [[Metro Barcelona|Barcelona]];<br />Station mit sogenannter ''[[Spanische Lösung|Spanischer Lösung]]'', die außenliegende Seiten- und einen zentralen Mittelbahnsteig kombiniert
</gallery>
Grundsätzlich entspricht der Aufbau von U-Bahn-Stationen dem von [[Bahnhof|Bahnhöfen]] der [[Eisenbahn]]. Entsprechend dem überwiegend mindestens zweigleisigen Ausbau der Strecken (siehe [[#Ein- und Mehrgleisigkeit|hier]]) verfügen Stationen in der Regel über separate Bahnsteiggleise für beide Fahrtrichtungen einer Linie. Darüber hinaus verfügen [[Trennungsbahnhof|Trennungsbahnhöfe]], an denen sich eine Strecke in mehrere Äste aufteilt, teilweise über drei oder vier Gleise, ebenso Zwischenendpunkte von Linien, um ein- und aussetzende von weiterverkehrenden Zügen trennen zu können.

Wesentliche Merkmale von U-Bahn-Stationen sind insbesondere:

* Abstimmung von Station und Fahrzeug: Während Bahnhöfe der Eisenbahn häufig für die Bedienung von Zügen mit sehr unterschiedlichen Längen und Bodenhöhen ausgelegt sein müssen, ermöglichen der homogene Fahrzeugpark und die beschränkte Zahl möglicher Zuglängen bei der U-Bahn eine wesentlich engere Abstimmung von Station und Fahrzeug aufeinander, sodass die Bahnsteiglänge der maximalen Länge der einsetzbaren Fahrzeuge bzw. Fahrzeugverbände und die Bahnsteighöhe – im Wesentlichen – der Fußbodenhöhe des Zuges entspricht und so einen stufenlosen Zugang ermöglicht, der für die [[Barrierefreies Bauen|Barrierefreiheit]] (siehe [[#Barrierefreiheit|hier]]) sowie den allgemeinen Nutzungskomfort relevant ist.<br />Teilweise werden Stationen in Hinblick auf spätere Kapazitätssteigerungen bereits für längere Züge bzw. Zugverbände entworfen als zunächst eingesetzt werden, so z.{{nnbsp}}B. in [[Métro Lille|Lille]], wo die Bahnsteige von Anfang an für eine Bedienung mit Doppeltraktionen hergestellt wurden, bislang jedoch nur mit Einzeltraktionen bedient werden,<ref name="SchwandlFR2006" /> oder auf der [[Métrolinie 14 (Paris)|Linie 14]] in [[Métro Paris|Paris]], deren Bahnsteige für Acht-Wagen-Züge ausgelegt sind, aber nur mit Sechs-Wagen-Einheiten bedient werden.<ref name="GroneckFR2020" /> Die nachträgliche Verlängerung von Bahnsteigen bzw. Stationen ist ebenfalls möglich, beispielsweise wurden die Pariser Linien [[Métrolinie 1 (Paris)|1]] und [[Métrolinie 4 (Paris)|4]] in den 1960er Jahren im Zuge der Vorbereitung der Umstellung auf [[Métro sur pneumatiques|Gummireifenbetrieb]] von 75 auf 90&nbsp;Meter verlängert,<ref name="GroneckFR2020" /> ebenso die innerstädtischen Tunnelbahnhöfe der [[U-Bahn-Linie 3 (Hamburg)|Ringstrecke]] der [[U-Bahn Hamburg|Hamburger U-Bahn]], die Ende der 1920er Jahre für den Sechs-Wagen-Betrieb auf 90&nbsp;Meter verlängert wurden.<ref name="SchwandlHH2004">Robert Schwandl: ''Hamburg U-Bahn & S-Bahn Album''. Robert Schwandl Verlag, Berlin 2004.</ref> Derartige Anpassungen sind jedoch insbesondere bei Tunnelstationen mit einem erheblichen Aufwand verbunden.
* Separate Bahnsteiggleise für jede Linie: Entsprechend der unabhängigen Trassierung der einzelnen Linien (bzw. Linienbündel) eines Netzes (siehe [[#Ein- und Mehrgleisigkeit|hier]]) verfügen U-Bahn-Stationen in der Regel über separate Bahnsteiggleise für jede dort verkehrende Linie. Sie unterscheiden sich damit von Bahnhöfen der Eisenbahn und Haltestellen der Straßenbahn, bei denen dieselben Bahnsteiggleise von Zügen unterschiedlicher Linien genutzt werden.<br />Die Anordnung der Bahnsteige der einzelnen Linien zueinander ist abhängig von den räumlichen, baulichen und planerischen Bedingungen unterschiedlich komfortabel ausgestaltet. Aus Fahrgastperspektive besonders attraktiv ist die Anordnung der Gleise unterschiedlicher Linien am selben [[Bahnsteig#Mittelbahnsteig|Mittelbahnsteig]], um hierdurch einen bahnsteiggleichen Übergang zwischen den Linien zu schaffen. Teilweise wird der Fahrplan der einzelnen Linien in solchen Fällen so abgestimmt, dass Züge beider Linien einander abpassen, um Wartezeiten für umsteigende Fahrgäste zu vermeiden. Vielfach bestehen jedoch auch erheblichen Wegelängen zwischen den Bahnsteigen der einzelnen Linien, wenn beispielsweise bestehende Stationen erweitert werden und eine nähere Zusammenführung von alten und neuen Bahnsteigen mit zu großen baulichen Eingriffen und/oder einem zu hohen finanziellen Aufwand verbunden gewesen wären.
* Zwillingsbahnsteige: In einzelnen Netzen sind Stationen nach der sogenannten ''[[Spanische Lösung|Spanischen Lösung]]'' mit [[Bahnsteig#Zwillingsbahnsteig|Bahnsteigen auf beiden Seiten des Gleises]] angelegt. Bei zweigleisigen Stationen sind die Gleise häufig zwischen zwei separaten außenliegenden Seitenbahnsteigen und einem gemeinsamen zentralen Mittelbahnsteig angeordnet (siehe Beispiel ''Clot'' oben). Die so gewonnene zusätzliche [[Verkehrsfläche]] dient der Beschleunigung des Fahrgastwechsels, in einigen Netzen erfolgt zusätzlich eine Trennung von Ein- und Ausstieg nach Bahnsteigen, sodass ein- und aussteigende Fahrgäste einander nicht behindern.<ref name="SchwandlES2015" />

==== Stationsgebäude/Zugangsbauwerke ====
<gallery class="center" widths="200" heights="140">
Pyongyang metro 3.JPG|''[[Metrostation Yŏnggwang|Yŏnggwang]]'', [[Metro Pjöngjang|Pjöngjang]]:<br />Schlichter Abgang zum Tunnelbahnhof
Berlin - Hochbahn U2 Eberswalder Straße A3.jpg|''[[U-Bahnhof Eberswalder Straße|Eberswalder Straße]]'', Berlin:<br />[[Hochbahn]]hof
U-Bf Sierichstrasse 1912.jpg|''[[U-Bahnhof Sierichstraße|Sierichstraße]]'', [[U-Bahn Hamburg|Hamburg]]:<br />Bahnhof in Dammlage<br /><small>(Foto aus dem Eröffnungsjahr 1912)</small>
Istanbul - Landscapes of Turkey - Geography of Turkey 07.jpg|''Haliç'' (dt. ''[[Goldenes Horn (Türkei)|Goldenes Horn]]''), [[Metro Istanbul|Istanbul]]:<br />[[Metrobrücke über das Goldene Horn]] mit integriertem Bahnhof
Eastbound train at Castro Valley station from pedestrian bridge, May 2018.JPG|''Castro Valley'', [[Bay Area Rapid Transit|San Francisco Bay Area]]:<br />Bahnhof in Mittellage zwischen den Richtungsfahrbahnen einer Autobahn
Mariatorgets ingång.jpg|''[[Mariatorget (Stockholms tunnelbana)|Mariatorget]]'', [[Stockholms tunnelbana|Stockholm]]:<br />In ein Wohnhaus integrierter Stationszugang
李子坝站轻轨穿楼 0023.png|''Liziba'', [[Chongqing Rail Transit|Chongqing]]:<br />Sonderfall eines in ein Wohngebäude integrierten Bahnhofs
</gallery>
Entsprechend der unterschiedlichen Trassenführungen können Bahnhöfe im Tunnel, im Einschnitt, zu ebener Erde, auf Bahndämmen und auf Viadukten liegen oder auch in andere Gebäude integriert werden und sich entsprechend unterschiedlich prominent im Stadtraum abbilden. Während Stationen an oberirdischen und insbesondere in Hochlage geführten Strecken notwendigerweise größere Präsenz haben, reichen die Zugänge zu Tunnelstationen von einfachen Treppenabgängen über kleinere, [[pavillon]]artige Gebäude bis zu aufwändigen und selbstbewusst inszenierten Verkehrsbauwerken. Bei einer Reihe von Systemen werden Zugänge zu Tunnelstationen grundsätzlich eingehaust oder in andere Gebäude integriert, etwa in Städten mit kühlerem Klima und regelmäßigem Schneefall wie [[Metro Helsinki|Helsinki]], [[Metro Montreal|Montreal]], [[Toronto Subway|Toronto]], [[Oslo T-bane|Oslo]] und [[Stockholms tunnelbana|Stockholm]].

Da U-Bahnhöfe häufig an innerstädtischen, vielfach stadtgestalterisch sensiblen Standorten liegen, spielen die [[städtebau]]liche Figur und die [[Architektur|hochbauliche]] Gestaltung seit der Frühzeit des Verkehrsmittels häufig eine wesentliche Rolle beim Entwurf der Stationsbauwerke (siehe auch [[#Architektur und Kunst|hier]]).<ref name="Hopkins20126">Owen Hopkins: ''Architektur – Das Bildwörterbuch. Die wichtigsten Begriffe, Bautypen und Bauelemente''. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2012.</ref>

==== Ausstattung ====
<gallery class="center" widths="200" heights="140">
Piccadilly Circus tube stn Piccadilly westbound look east.JPG|''[[Piccadilly Circus (London Underground)|Piccadilly Circus]]'', [[London Underground|London]]:<br />Typischer Röhrenbahnhof der Tube
Station Victor Hugo Métro Paris Ligne 2 - Paris XVI (FR75) - 2022-06-29 - 3.jpg|''[[Victor Hugo (Métro Paris)|Victor Hugo]]'', [[Métro Paris|Paris]]:<br />Typische Gewölbestation der Métro
14th Street IRT Broadway 004.JPG|''14th Street/Sixth Avenue'', [[New York City Subway|New York]]:<br />Typische Tunnelstation der Subway
Iidabashi-Sta-Yurakucholine-Platform.JPG|''[[Bahnhof Iidabashi#Tōkyō Metro|Iidabashi]]'' (''[[Yūrakuchō-Linie (Tōkyō Metro)|Yūrakuchō Line]]''), [[U-Bahn Tokio|Tokio]]:<br />Für zahlreiche japanische Stationen typischer gestalterisch schlichter Entwurf
Hubei University Station Platform.jpg|''Hubei University'', ([[Wuhan Metro|Wuhan]]):<br />Typischer Bahnsteig eines der zahlreichen seit 2000 eröffneten chinesischen Systeme
U1.17 Südtiroler Platz BS a.jpg|''[[Wien Hauptbahnhof (Südtiroler Platz)#U-Bahn|Südtiroler Platz]]'', [[U-Bahn Wien|Wien]]:<br />[[U-Bahn Wien#Architektur|Standardentwurf]] der Wiener U-Bahn für einen Bahnhof mit Seitenbahnsteigen
Metro Hidalgo Line 2 Platforms.jpg|''Hidalgo'', [[U-Bahn Mexiko-Stadt|Mexiko-Stadt]]:<br />Typische Station der Metro
</gallery>
Die Ausstattung von U-Bahnhöfen ist grundsätzlich vergleichbar mit derjenigen von Stationen der Eisenbahn und umfasst in der Regel [[Fahrgastinformation]]seinrichtungen wie [[Zugzielanzeiger]] (siehe auch unten), [[Fahrplan]]- und [[Liniennetzplan]]aushänge, [[Fahrkartenautomat]]en, [[Notruftelefon|Notruf]]- und/oder Informationstelefone, Sitzgelegenheiten und bei oberirdischen Stationen häufig einen Witterungsschutz für mindestens einen Teil des Bahnsteigs. Insbesondere an innerstädtischen Standorten und bedeutenden Netzknoten verfügen Stationen zudem häufig über weitere Einrichtungen wie Kundenbüros der jeweiligen [[Verkehrsunternehmen|Verkehrsbetriebe]] bzw. [[Verkehrsverbund|Verkehrsverbünde]], Kioske, gastronomische Angebote und Toiletten.

Teilweise sind Stationen auch mit größeren unterirdischen [[Ladenpassage]]n oder [[Einkaufszentrum|Einkaufszentren]] verknüpft bzw. in diese integriert (vgl. [[Untergrundstadt]]). Beispiele für besonders ausgedehnte und komplexe unterirdische Netzwerke, die mit zahlreichen U-Bahn-Stationen verknüpft sind, sind das [[Untergrundstadt Montreal|RÉSO]] in [[Metro Montreal|Montreal]] und das [[PATH (Toronto)|PATH]]-Netz in [[Toronto Subway|Toronto]], wobei sich diese jeweils über einen längeren Zeitraum im Zusammenspiel von öffentlichem U-Bahn-Bau und privaten Bauvorhaben entwickelt haben und Teil der insgesamt sehr umfangreichen unterirdischen Infrastruktur beider Städte sind.

; Zugzielanzeiger und Zugfolgeuhren
{{Hauptartikel|Zugzielanzeiger}}
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Metro de Paris - Ligne 12 - Sevres - Babylone 03.jpg|Historischer Vorläufer:<br />Fahrtrichtungshinweis ''Direction Montparnasse'' über dem Tunnelportal<br /><small>(''[[Sèvres – Babylone (Métro Paris)|Sèvres – Babylone]]'', [[Métro Paris|Paris]])</small>
Uxbridge tube station - train indicator - geograph.org.uk - 6285768.jpg|Historischer Anzeiger mit hinterleuchteten Einzelfeldern für Linie, Abfahrtsbahnsteig und nächsten abfahrenden Zug<br /><small>''([[Uxbridge (London Underground)|Uxbridge]]'', [[London Underground|London]])</small>
Nürnberg, U-Bahnhof, Fallblattanzeiger, 1.jpeg|Mechanischer [[Fallblattanzeige]]r mit Darstellung von Linie, Ziel und Zuglauf<br /><small>(Standardbauart der [[U-Bahn Nürnberg]] ab 1980, 2022 endgültig ausgemustert)</small>
U-Bahn München, Zugzielanzeiger der 3. Generation.jpeg|Frei bespielbarer [[Segmentanzeige]]r, hier mit Angabe der drei nächsten Abfahrten mit verbleibender Zeit<br /><small>(1999 an einzelnen Stationen der [[U-Bahn München]] eingebaut, 2017 endgültig ersetzt)</small>
Hamburg - U-Bahnhof Klosterstern (13285051944).jpg|Frei bespielbarer [[Leuchtdiode|LED]]-Anzeiger, der in beschränktem Maße auch Bilddarstellungen erlaubt<br /><small>(Standardbauart der [[U-Bahn Hamburg]] 1996–2025)</small>
Toei-Mita-Line-Platform-Guide 20210319 100636.jpg|Hochauflösender [[Flüssigkristallanzeige|LCD]]-Anzeiger, der die Darstellung komplexer [[Glyphe]]n wie [[Kanji]] sowie von Bildern erheblich vereinfacht<br /><small>(''Shin-Takashimadaira'', [[Toei-U-Bahn|Toei]], [[U-Bahn Tokio|Tokio]])</small>
Hamburg Hbf Zugzielanzeiger S-Bahn+U-Bahn.jpg|Anzeiger der [[S-Bahn Hamburg|S-Bahn]] mit Abfahrtsinformationen zur U-Bahn am [[Hamburg Hauptbahnhof|Hamburger Hauptbahnhof]]
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[[Datei:Clockmm.jpg|mini|Zugfolgeuhr: Letzte Abfahrt vor 3&nbsp;Minuten und 23&nbsp;Sekunden<br /><small>(''[[Park Pobedy (Metro Moskau)|Park Pobjedy]]'', [[Metro Moskau]])</small>]]

Ein wesentliches Ausstattungselement zahlreicher U-Bahn-Systeme sind Zugzielanzeiger, die wie die entsprechenden Anlagen bei der Eisenbahn insbesondere auf dem Bahnsteig sowie teilweise im Zugangsbereich und in den [[Verteilerebene]]n eines Bahnhofs über die nächsten Abfahrten informieren. Der Umfang der dargestellten Informationen vergrößerte sich mit fortschreitender technischer Entwicklung und der hierdurch ermöglichten Flexibilisierung der Bespielung der Anlagen. Sie reicht von statischen Texttafeln zur alleinigen Angabe des Fahrtziels in der Frühzeit des Verkehrsmittels über mechanische Systeme wie [[Fallblattanzeige]]r, die wechselnde Informationen aus einem fest definierten Satz darstellen können, bis zu vollständig frei bespielbaren [[bildschirm]]basierten Anlagen, die seit dem frühen 21.&nbsp;Jahrhundert vielfach den Standard bei neu installierten Anzeigesystemen darstellen.

Bei neueren [[Dynamische Fahrgastinformation|dynamischen Anzeigern]] erfolgt die Steuerung der Anlagen über das [[Rechnergestütztes Betriebsleitsystem|digitale Betriebsleitsystem]] des jeweiligen Systems (z.{{nnbsp}}B. [[Leit-, Informations- und Sicherungssystem|LISI]] mit dem [[Fahrgastinformationssystem]] [[Dynamisches Auskunfts- und Informationssystem|DAISY]] bei der [[Berliner Verkehrsbetriebe|BVG]]), in das häufig auch die weiteren Verkehrsmittel des jeweiligen Betreibers eingebunden sind und das teilweise auch über [[Schnittstelle#Softwareschnittstelle|Schnittstellen]] zu entsprechenden Systemen anderer Verkehrsunternehmen verfügt, sodass beispielsweise wechselseitig Informationen eingespielt werden können (siehe Beispielbild aus [[U-Bahn Hamburg|Hamburg]] oben).

Der Umfang der dargestellten Informationen kann sich auch bei vergleichbaren technischen Voraussetzungen in den einzelnen Netzen unterscheiden, umfasst bei dynamischen Anzeigern jedoch in der Regel mindestens Linienbezeichnung, Ziel und Abfahrt des nächsten Zuges. Wie bei entsprechenden Anlagen im Bus- und Straßenbahnverkehr und im Unterschied zu Anlagen der [[Schienenpersonennahverkehr|Regional]]- und [[Schienenpersonenfernverkehr|Fernbahn]], die in der Regel die Abfahrtszeit eines Zuges angeben, zählen Anzeiger bei U-Bahnen im Großteil der Systeme die verbleibende Zeit bis zum Eintreffen bzw. bis zur Abfahrt herunter. Ausnahmen hiervon finden sich z.{{nnbsp}}B. bei zahlreichen japanischen Systemen, die ebenfalls Abfahrtszeiten angeben (siehe Beispielbild aus [[U-Bahn Tokio|Tokio]] oben).

Während Zugzielanzeiger nach dem beschriebenen Muster im Großteil Europas, in Nordamerika und in Asien weit verbreitet sind, sind in den Systemen der ehemaligen [[Sowjetunion]] und anderer (ehemals) [[Sozialismus|sozialistischer]] Staaten digitale Zugfolgeuhren üblicher. Diese sind am jeweils in Fahrtrichtung vorderen Ende des Bahnsteigs installiert und geben in der Art einer [[Stoppuhr]] die Zeit an, die seit Abfahrt des letzten Zuges vergangen ist und werden bei Abfahrt des Folgezuges auf Null zurückgesetzt. Bei Kenntnis der zur jeweiligen Tageszeit gültigen Taktfolge und unter Voraussetzung eines pünktlichen Betriebs kann so die Zeit bis zur nächsten Abfahrt ermittelt werden. Zugfolgeuhren stellen damit eine Umkehrung der üblichen Darstellung auf Zugzielanzeigern dar.

==== Sicherheit ====
; Gleisstürze
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15-07-16-Straszenszenen-Mexico-RalfR-WMA 1079.jpg|Überfüllter Bahnsteig der Station ''Tacuba'', [[U-Bahn Mexiko-Stadt|Mexiko-Stadt]]
Mayakovskaya (Маяковская) (6171547841).jpg|[[Bahnsteigtür]]en von 1967 in [[Opazität|opaker]] Ausführung<br />(''[[Majakowskaja (Metro Sankt Petersburg)|Majakowskaja]]'', [[Metro Sankt Petersburg|Sankt Petersburg]])
CastleHillMetroStation.jpg|Moderne gläserne Bahnsteigtüren<br />(''Castle Hill'', [[Sydney Metro]])
BarrierDSC01944 03.jpg|Halbhohe starre Absperrgitter als kostengünstige und schnell installierbare, jedoch weniger wirksame Alternative<br />(''Fifth Avenue station'', [[New York City Subway|New York]])
L03 026 Bf Schönbrunn.jpg|Krauchnische unterhalb der Bahnsteigkante<br />(''[[U-Bahn-Station Schönbrunn|Schönbrunn]]'', [[U-Bahn Wien|Wien]])
Станция метро " Партизанская ". Стоковое фото № 2.jpg|Rettungsgraben zwischen Fahrgleisen<br />(''[[Partisanskaja (Metro Moskau)|Partisanskaja]]'', [[Metro Moskau|Moskau]])
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Bei der U-Bahn besteht wie bei der Eisenbahn ein grundsätzliches Risiko, unbeabsichtigt auf das Gleis zu stürzen oder gestoßen zu werden. Neben der Verletzungsgefahr durch den Sturz selbst kann sich hierdurch eine unmittelbare Lebensgefahr ergeben, mindestens durch die Möglichkeit der Kollision mit einem einfahrenden Zug, in Systemen mit [[Stromschiene]] zusätzlich durch die Gefahr eines [[Stromunfall|Stromschlags]] durch Berühren der Schiene. Weiterhin ist die Möglichkeit des absichtlichen Springens vor einen Zug mit dem Ziel der [[Suizid|Selbsttötung]] ([[Schienensuizid]]) oder im Rahmen von [[Mutprobe]]n o.{{nnbsp}}ä. zu berücksichtigen. Durch die [[hochflur]]ige Ausführung der Mehrzahl der Systeme ergibt sich ein im Vergleich zur Eisenbahn oft tieferer Gleistrog, sodass im Falle eines Sturzes aufgrund der größeren Fallhöhe eine tendenziell größere Verletzungsgefahr besteht und das Hinaussteigen aus dem Trog schwieriger sein kann.

Eine effektive Maßnahme gegen Personen und Gegenstände auf dem Gleis ist die Installation von [[Bahnsteigtür]]en, die Bahnsteig und Gleistrog voneinander abgrenzen und sich synchron mit den Fahrzeugtüren öffnen und schließen. Sie können insbesondere auf [[Automatic Train Operation|fahrerlos]] betriebenen Linien von Bedeutung sein, da auf diesen die Möglichkeit zur manuellen [[Schnellbremsung]] durch den [[Triebfahrzeugführer]] entfällt. Entsprechend waren Ende 2018 77&nbsp;Prozent der Stationen der weltweit fahrerlos betriebenen Linien mit Bahnsteigtüren ausgestattet, während die restlichen 23&nbsp;Prozent andere Sicherungssysteme verwendeten.<ref name="UITPBrief1904XX" /><br />Bahnsteigtüren wurden zunächst bei verschiedenen U-Bahnen Asiens eingeführt und verbreiteten sich von dort aus in die restliche Welt. In Deutschland, Österreich und der Schweiz finden Bahnsteigtüren bislang bei automatisch betriebenen Linien Anwendung bzw. ist dort ein Einsatz geplant. In der Schweiz verfügt die Linie [[Linie M2 der Métro Lausanne|M2]] der [[Métro Lausanne]] seit ihrer Eröffnung 2008 über Bahnsteigtüren. In Österreich sind die Stationen der [[U-Bahn-Linie 2 (Wien)|Wiener U2]] auf dem Abschnitt von ''[[U-Bahn-Station Schottentor|Schottentor]]'' bis ''[[U-Bahn-Station Karlsplatz|Karlsplatz]]'' seit Dezember 2024 entsprechend ausgerüstet, wobei diese Strecke künftig von der neuen, fahrerlos betriebenen Linie [[U-Bahn-Linie 5 (Wien)|U5]] übernommen werden soll.<ref name="WL220909">{{Internetquelle |url=https://blog.wienerlinien.at/bahnsteigtueren-in-der-wiener-u-bahn/ |titel=Bahnsteigtüren in der Wiener U-Bahn – die Antworten auf die zehn häufigsten Fragen. |hrsg=Unternehmensblog der Wiener Linien |datum=2022-09-09 |abruf=2023-12-15}}</ref> In Deutschland wird die [[U-Bahn-Linie 5 (Hamburg)|U5]] der [[U-Bahn Hamburg|Hamburger U-Bahn]] voraussichtlich die erste Linie sein, deren Stationen über Bahnsteigtüren verfügen.<ref name="SDH191210">{{Internetquelle |url=https://schneller-durch-hamburg.de/u5-automatisierung-ohne-fahrer |titel=U5: Automatisch in die Zukunft. |hrsg=schneller-durch-hamburg.de |datum=2019-12-10 |abruf=2023-11-29}}</ref>

Eine andere technische Lösung, die das Kollisionsrisiko von Personen im Gleis reduzieren soll, sind elektronische Sensorsysteme (z.{{nnbsp}}B. [[Lichtschranke]]n) im Bereich des Gleistrogs und an den Zügen, die Personen und größere Gegenstände erkennen sollen und selbstständig eine [[Zwangsbremsung]] einleiten können. Entsprechende Systeme finden sich beispielsweise auf den Stationen der fahrerlos betriebenen Linien U2 und U3 in [[U-Bahn Nürnberg|Nürnberg]]<ref>„Weiter Warten auf die Linie U3“, Nürnberger Nachrichten, 26. Juli 2006, Seite 13</ref> und D in [[Métro Lyon|Lyon]], früher auch auf den Stationen des Hochbahnabschnitts der [[Metro Kopenhagen]],<ref name="SchwandlSkan2004">Robert Schwandl: ''U-Bahnen in Skandinavien''. Robert Schwandl Verlag, Berlin 2004.</ref> die jedoch später mit Bahnsteigtüren nachgerüstet wurden. Zusätzlich stehen Fahrgästen in Zügen und teilweise auch auf Bahnsteigen [[Notbremse]]n zur Verfügung, die häufig zusätzlich an einen Notruf und eine direkte Sprechverbindung zum Fahrzeugführer bzw. zur Leitstelle gekoppelt sind. In U-Bahn-Zügen aktueller Generationen bewirkt die Betätigung der Notbremse in der Regel nur in den ersten zehn Sekunden nach Anfahrt eine Bremsung, danach wird lediglich eine Sprechverbindung zum Fahrzeugführer hergestellt.

In einigen Systemen (z.{{nnbsp}}B. München, Nürnberg, Wien, teilweise Hamburg) verfügen die Bahnhöfe über sogenannte ''Krauchnischen'', ''Rettungsnischen'', ''Unterrollräume'' oder ''Sicherheitsschächte'' unterhalb der Bahnsteigkante, in die sich gestürzte Personen zum Schutz vor einfahrenden Zügen zurückziehen können. Gleichzeitig können diese Räume von Rettungskräften genutzt werden, um unter einem Zug liegende Verletzte zu erreichen, ohne hierfür den Zug bewegen zu müssen.<ref>[https://www.fnp.de/frankfurt/einem-sturz-zug-raten-experten-10749183.html ''Was tun bei einem Sturz vor den Zug? Das raten Experten.'' Artikel in der Frankfurter Neuen Presse vom 17. Dezember 2018, online auf fnp.de, abgerufen am 21. April 2025]</ref> Andere Systeme, darunter die meisten in der Sowjetunion gebauten Netze, verfügen zu diesem Zweck auf den Stationen über eine grabenartige Vertiefung zwischen den Fahrgleisen, in denen gestürzte Personen liegend unterhalb des Zuges Schutz finden können.

; Lücke zwischen Bahnsteig und Fahrzeug
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London underground mind the gap.jpg|Warnung „MIND&nbsp;THE&nbsp;GAP“ auf der Bahnsteigkante einer Station der [[London Underground]]
MTR Lo Wu Station Platform Gap Filler.jpg|Ausgefahrener Schiebetritt an einem Bahnsteig in [[Mass Transit Railway|Hongkong]]
U-Bahnhof Hauptbahnhof Nürnberg8.jpg|Fahrzeug der Baureihe [[VAG-Baureihe DT3|DT3]] der<br />[[U-Bahn Nürnberg]] mit ausgefahrenen Schiebetritten
U-Bahnhof Rathaus 2022-04.Bahnsteig.2.nnw.jpg|Nachträglich teilerhöhte Bahnsteige an der Station [[U-Bahnhof Rathaus (Hamburg)|Rathaus]], [[U-Bahn Hamburg|Hamburg]]
München, U-Bahn, Rollstuhlrampe, 1.jpeg|Nachträglich installierte Rollstuhlrampe auf einem Bahnsteig in [[U-Bahn München|München]]
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Ein weiteres Sicherheitsrisiko sowie Hindernis für die [[Barrierefreiheit]] ist der in einigen Netzen teilweise vorhandene horizontale Spalt zwischen Bahnsteigkante und Wagenfußboden, der vor allem bei Bahnsteigen in engen Kurvenlagen auftritt, bei denen die Enden der rechteckigen [[Wagenkasten|Wagenkästen]] eines Zuges geometrisch bedingt einen anderen Abstand von der Bahnsteigkante haben als deren Mitte. Weiterhin weisen Stationen in älteren Netzen häufig einen Unterschied zwischen Bahnsteig- und Fußbodenhöhe der Fahrzeuge auf. Solche ausgeprägten horizontalen und vertikalen Abstände stellen insbesondere für Menschen mit verminderter körperlicher Beweglichkeit, mit Rollstühlen und [[Rollator]]en sowie für Kinder und Personen mit [[Kleinwuchs]] ein Hindernis dar.

Zum Umgang hiermit sind zum einen Warnungen vor der Sturzgefahr verbreitet, beispielsweise das u.{{nnbsp}}a. aus London bekannte ''[[Mind the Gap]]'' (dt. ''Achten Sie auf die Lücke''), in Form von Durchsagen und Schriftzügen etwa an der Bahnsteigkante. Sowohl stations- als auch fahrzeugseitig kann dem Problem teilweise durch ausfahrbare Schiebetritte begegnet werden, die den Spalt schließen bzw. seine Breite reduzieren. Ein weiterer stationsseitiger Ansatz ist die Verbreiterung des Bahnsteigs durch sogenannte ''gap filler'' (dt. ''Lückenfüller'') in Form von Kunststofflamellen an der Bahnsteigkante, die stabil betreten werden können, in Horizontalrichtung jedoch so flexibel sind, dass sie dem an ihnen vorbeistreichenden Wagenkasten nachgeben.<ref name="Dialog170315">{{Internetquelle |url=https://dialog.hochbahn.de/gute-fahrt/wie-der-gapfiller-der-barrierefreiheit-hilft/ |titel=Weg mit der Lücke oder wie der Gapfiller der Barrierefreiheit hilft. |hrsg=Dialog-Blog der Hamburger Hochbahn AG |datum=2017-03-15 |abruf=2023-11-29}}</ref> Zur Angleichung des Niveaus von Fahrzeugfußboden und Bahnsteig können letztere nachträglich erhöht werden, wobei aus Gründen der Kostenreduktion und/oder des Denkmalschutzes teilweise nur Teilerhöhungen erfolgen.

Zur sicheren und barrierefreien Gestaltung von Bahnsteigen sind in Deutschland die Regelungen des §&nbsp;31 BOStrab einschlägig, weitere konkretisierende Empfehlungen zu Planung und Ausführung sind in der [[Barrierefreies Bauen#Deutschland|DIN 18040-3]] enthalten. Die Regelungen der BOStrab schreiben einen möglichst geringen, maximal jedoch 25&nbsp;cm großen horizontalen Abstand zwischen Bahnsteigkante und Fahrzeugfußboden, aufeinander abgestimmte Höhen von Bahnsteigoberkante und Fahrzeugfußboden, die einen bequemen Zu- und Ausstieg erlauben, die rutschhemmende Ausführung der Bahnsteigoberfläche und Maßnahmen zur Vorbeugung des Abstürzens von Personen an der Bahnsteigkante vor.

; Zugluft
[[Datei:Budapest, M1 metró, Vörösmarty tér, 31.jpg|mini|Holztüren zur Vermeidung von Zugluft in [[Metró Budapest|Budapest]]]]
Die von Zügen bei Tunnelfahrt bewirkte Luftverdrängung erzeugt einen spürbaren Luftstoß vor und einen entsprechenden [[Sog (Saugwirkung)|Sog]] hinter dem Fahrzeug, die eine Gefahr für auf dem Bahnsteig befindliche Personen darstellen können. In [[U-Bahn Wien|Wien]] beispielsweise ist die zulässige [[Windgeschwindigkeit|Geschwindigkeit des Luftstroms]] gesetzlich auf maximal 36 km/h beschränkt, andernfalls sind bauliche Gegenmaßnahmen an der Tunnelinfrastruktur zu ergreifen.<ref>[https://www.deutschlandfunk.de/gefaehrlicher-sog-im-untergrund-100.html Bibiane Presenhuber: ''Gefährlicher Sog im Untergrund'', Sendung vom 3. August 2004 im Deutschlandfunk, online auf deutschlandfunk.de, abgerufen am 22. April 2025]</ref> Die Stationen der [[Linie M1 (Metró Budapest)|Földalatti]] in [[Metró Budapest|Budapest]] wurden aufgrund des beschriebenen Phänomens bereits 1915 mit winddichten [[Schwingtür]]en ausgestattet, um den bis dahin in den Zugängen sowie auf den Bahnsteigen spürbaren [[Luftzug]] zu unterbinden.<ref>Ágnes Medveczki: ''A millenniumi földalatti vasút''. Közlekedési Múzeum, Közleményei 4. Budapest, 1975, S. 45</ref>

==== Benennung ====
Wie bei anderen öffentlichen Verkehrsmitteln werden auch für die Stationen von U-Bahnen mehrheitlich Namen verwendet, die vom jeweiligen Stationsstandort abgeleitet sind (Straßen- und Platznamen, besondere Bauwerke und Einrichtungen, Quartiers- und Stadtteilnamen etc.). Dabei wird im Interesse der einfachen und eindeutigen Zuordnung und Orientierung in fast allen Systemen der Welt jeder Name nur einmal pro Netz vergeben. Stationen, an denen sich mehrere Linien kreuzen, tragen üblicherweise auf allen Linien denselben Namen.<ref name="Ovenden2015">Mark Ovenden: ''Transit Maps of the World''. Penguin Books, New York City 2015.</ref>

In [[Germanische Sprachen|germanischsprachigen]] Regionen werden Stationsnamen, die sich auf [[Straßenname|Straßen, Gassen, Plätze und dergleichen]] beziehen, in der Regel vollständig übernommen. In [[Romanische Sprachen|romanisch]]- und [[Slawische Sprachen|slawischsprachigen]] Regionen werden Namen dieses Typs hingegen mehrheitlich auf den jeweils namensgebenden Bestandteil verkürzt, beispielsweise ''[[Concorde (Métro Paris)|Concorde]]'' für die [[Place de la Concorde]] in [[Paris]], ''Diagonal'' für die [[Avinguda Diagonal]] in [[Barcelona]], ''[[U-Bahnhof Duomo (Mailand)|Duomo]]'' für die [[Piazza del Duomo (Mailand)|Piazza del Duomo]] in [[Mailand]] und ''Teatralnaja'' ''(Театральная)'' für den [[Theaterplatz (Moskau)|Teatralnaja Ploschtschad (Театральная площадь, dt. ''Theaterplatz'')]] in [[Moskau]].<ref name="Ovenden2015" />

Zahlreiche Netze in Regionen, die nicht bzw. nicht hauptsächlich das [[Lateinisches Alphabet|lateinische]] [[Schriften der Welt|Schriftsystem]] verwenden, benutzen parallel zum im lokalen Schriftsystem geschriebenen Namen lateinische [[Transkription (Schreibung)|Transkriptionen]] und teilweise Transkriptionen in Schriftsysteme anderer regional bedeutender Sprachen. Weiterhin werden in Netzen nicht englischsprachiger Regionen die Namen von Stationen, die sich verstärkt an ein internationales Publikum richten (Flughäfen, Messe- und Kongresszentren, Hauptbahnhöfe u.{{nnbsp}}a.), häufig aus der lokalen Sprache ins Englische übersetzt.

; Benennung in mehrsprachigen Städten
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Mellunmäki metro station bus terminal entrance April 2022.jpg|Zweisprachig benannte Station ''Mellunmäki''/''Mellungsbacka'' der [[Metro Helsinki]]
Anzeiger Metro Brüssel.jpg|Zweisprachiges [[Linienband]] der Linien 1 und 5 der [[Metro Brüssel]] in der Station ''[[Bahnhof Bruxelles-Central/Brussel-Centraal|Gare Centrale/Centraal Station]]''
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In offiziell mehrsprachigen Städten und Regionen wird die Benennung von Stationen unterschiedlich gehandhabt. Die jeweiligen Regelungen bewegen sich häufig in einem Spannungsfeld zwischen Berücksichtigung der faktischen sprachlichen Mehrheitsverhältnisse auf der einen und sprachpolitischen (Ziel-)Setzungen auf der anderen Seite.

* [[Metro Algier|Algier]] ([[Arabische Sprache|Arabisch]]/[[Berbersprachen|Tamazight]]): Das System der [[Algerien|algerischen]] Hauptstadt verwendet lediglich die arabische Sprache und verzichtet auf die Berücksichtigung der seit 2016 ebenfalls als Amtssprachen anerkannten Berbersprachen. Es wird jedoch zusätzlich [[Französische Sprache|Französisch]] verwendet, das aufgrund der [[Geschichte Algeriens#Französische Besetzung und Kolonialherrschaft (ab 1830)|kolonialen Geschichte Algeriens]] und der weiterhin engen [[Algerisch-französische Beziehungen|Beziehungen zu Frankreich]] große Bedeutung als [[Verkehrssprache|Lingua franca]] hat.
* [[Metro Bilbao|Bilbao]] ([[Baskische Sprache|Baskisch]]/[[Spanische Sprache|Spanisch]]): Wie die gesamte [[Autonome Gemeinschaft Baskenland|Autonome Gemeinschaft des Baskenlandes]] sind [[Bilbao]] und die [[Liste der Provinzen Spaniens|Provinz]] [[Bizkaia]] offiziell zweisprachig, während die deutliche Mehrheit der Bevölkerung in diesem Gebiet allerdings spanischsprachig ist und im Alltag entsprechend das Spanische vorherrscht. Mit wenigen Ausnahmen sind die Stationen jeweils einfach benannt, wobei überwiegend die baskischen Namen bzw. die baskischen Varianten der jeweiligen Ortsnamen (z.{{nnbsp}}B. eu. ''Etxebarri'' statt es. ''Echévarri'') verwendet werden.
* [[Metro Barcelona|Barcelona]] ([[Katalanische Sprache|Katalanisch]]/Spanisch): Während [[Katalonien]] insgesamt zweisprachig ist, haben in Barcelona nur katalanischen Varianten von Ortsnamen offiziellen Charakter, was auch für die Namen der Metro-Stationen gilt.<ref name="SchwandlES2015" />
* [[Metro Brüssel|Brüssel]] ([[Belgisches Französisch|Französisch]]/[[Belgisches Niederländisch|Niederländisch]]): Die Stationsbenennung in Brüssel spiegelt das komplexe Verhältnis zwischen französischer und niederländischer Sprache in der [[Region Brüssel-Hauptstadt|belgischen Hauptstadt]] und ihrem Umland wider. Grundsätzlich sind in Brüssel beide Sprachen [[Amtssprache]]n, die Mehrheit der Bevölkerung ist jedoch französischsprachig (siehe auch [[Brüssel#Sprachen und Gemeinschaften|hier]]), gleichzeitig liegt Brüssel innerhalb der niederländischsprachigen [[Politisches System Belgiens#Regionen|Region]] [[Flandern]].<br />Die [[Société des Transports Intercommunaux de Bruxelles/Maatschappij voor het Intercommunaal Vervoer te Brussel|Brüsseler Verkehrsbetriebe]] verwenden ein gemischtes System, das sich grundsätzlich am jeweiligen lokalen Sprachgebrauch orientiert und u.{{nnbsp}}a. einsprachig französische und niederländische Ortsnamen, Doppelbenennungen mit der jeweiligen französischen und niederländischen Variante desselben Namens (z.{{nnbsp}}B. ''Osseghem''/''Ossegem'', ''Trône''/''Troon'', ''Yser''/''IJzer'') und zweisprachige Benennungen bei entsprechend zweisprachig benannten Straßen, Orten, Bauwerken und Einrichtungen (z.{{nnbsp}}B. ''Botanique''/''Kruidtuin'', ''Comte de Flandre''/''Graaf van Vlaanderen'', ''Étangs Noirs''/''Zwarte Vijvers'') umfasst. Zudem alterniert die Reihenfolge der Nennung des französischen und des niederländischen Namens von einer Station zur nächsten, sodass beide Sprachvarianten etwa gleich häufig zuerst genannt werden.
* [[Dublin]] ([[Hiberno-Englisch|Englisch]]/[[Irische Sprache|Irisch]]): Für das in Planung befindliche Dubliner System ist wie bei den Stationen der [[Iarnród Éireann|Irish Rail]] und der [[Straßenbahn Dublin]] eine Benennung in beiden Sprachen vorgesehen, wobei wie bei Eisenbahn und Straßenbahn der irische Name jeweils zuerst genannt werden soll.<ref name="DML210201-1">{{Internetquelle |url=https://www.metrolink.ie/ga/bealach/route-description/ |titel=An Bealach Deiridh a cuireadh faoi bhráid An Bhoird Phleanála. |hrsg=Transport Infrastructure Ireland |datum=2020-10-09 |sprache=ga |abruf=2024-02-01}}</ref><ref name="DML210201-2">{{Internetquelle |url=https://www.metrolink.ie/ga/bealach/image-gallery/ |titel=Image Gallery - Tá an leagan Gaeilge ag teacht go luath. |hrsg=Transport Infrastructure Ireland |datum=2020-10-09 |sprache=ga |abruf=2024-02-01}}</ref><br />Dieses Muster spiegelt die (symbolische) Bedeutung des Irischen für die nationale und kulturelle Identität der [[Irland|Republik Irland]] wider; während Art.&nbsp;8 der [[Verfassung von Irland|irischen Verfassung]] bestimmt, dass ''die irische Sprache als nationale Sprache die erste offizielle Sprache'' Irlands sei, wird Englisch gem. Art.&nbsp;9 der Verfassung lediglich als ''eine zweite offizielle Sprache'' anerkannt. Dem steht gegenüber, dass nach eigenem Bekunden zwar rund 40&nbsp;Prozent der Bevölkerung über Kenntnisse des Irischen verfügen, jedoch weniger als 1,5&nbsp;Prozent die Sprache täglich im Alltag verwenden (Werte für 2022),<ref name="CSO240424">{{Internetquelle |url=https://www.cso.ie/en/releasesandpublications/ep/p-cpp8/census2022profile8-theirishlanguageandeducation/irishlanguageandthegaeltacht/ |titel=Census 2022 Profile 8 - The Irish Language and Education. Irish Language and the Gaeltacht. |hrsg=''Central Statistics Office'' der Republik Irland |abruf=2024-04-24}}</ref> während Erst- und Alltagssprache der weit überwiegenden Mehrheit und insbesondere der stärker urbanisierten Bevölkerungsteile Englisch ist.
* [[Metro Helsinki|Helsinki]] ([[Finnische Sprache|Finnisch]]/[[Finnlandschwedisch|Schwedisch]]): In Helsinki, das wie ganz [[Finnland]] offiziell zweisprachig ist, tragen wie bei den Bahnhöfen der [[VR-Yhtymä|Finnischen Bahn]] alle Stationen Namen in beiden Sprachen, wobei der finnische stets zuerst genannt und in einer [[Schriftschnitt#Variation der Schriftstärke|fetteren Schriftstärke]] dargestellt wird.<br />Dieser Vorrang des Finnischen spiegelt die deutliche Mehrheit der finnischsprachigen Bevölkerung wider, deren Anteil im gesamten Land bei 84,9 und in Helsinki bei 75&nbsp;Prozent liegt, während der Anteil der schwedischsprachigen Bevölkerung bei 5,1 bzw. 5,5&nbsp;Prozent liegt (Werte für 2023).<ref name="Tilaskokeskus240424">{{Internetquelle |url=https://pxdata.stat.fi/PxWeb/pxweb/en/StatFin/StatFin__vaerak/statfin_vaerak_pxt_11ra.px/ |titel=11ra -- Key figures on population by region, 1990–2023. |hrsg=Tilaskokeskus (Statistischer Dienst der Republik Finnland) |abruf=2024-04-28}}</ref>
* [[Mass Transit Railway|Hongkong]] ([[Chinesische Sprachen|Chinesisch]] bzw. vorrangig [[Kantonesische Sprache|Kantonesisch]]/Englisch): Es werden überwiegend kantonesische Namen und eine einfache [[Kantonesische Sprache#Umschriftsysteme|lateinischen Transkription]] verwendet. Ausgenommen sind Ortslagen, die über einen etablierten englischsprachigen Namen (z.{{nnbsp}}B. ''Admirality'' für 金鐘 (dt. ''Goldene Glocke''), ''Causeway Bay'' für 銅鑼灣 (dt. ''Kupfer-Gong-Bucht'')) oder eine etablierte englische Übersetzung (z.{{nnbsp}}B. ''Central'' für ''中環'', ''Fortress Hill'' ''für 炮台山'', ''North Point'' für ''北角'') verfügen, wo stattdessen diese neben dem kantonesischen Namen verwendet werden.
* [[O-Train|Ottawa]] ([[Kanadisches Englisch|Englisch]]/[[Französisch in Kanada|Französisch]]): Die [[Confederation Line|''Confederation Line''/''Ligne de la Confédération'']] erschließt sowohl die offiziell zweisprachige [[Kanada|kanadische]] Hauptstadt [[Ottawa]] in der [[Provinzen und Territorien Kanadas|Provinz]] [[Ontario]] als auch deren im angrenzenden [[Québec]] gelegene, offiziell einsprachig französische [[Zwillingsstadt]] [[Gatineau]]. Während im Alltag in Ottawa das Englische und in Gatineau das Französische dominiert, beherrscht ein großer Teil der Bevölkerung, insbesondere in Gatineau, beide Sprachen fließend.<ref name="CIRLM240414">{{Internetquelle |autor=Jack Jedwab |url=https://icrml.ca/fr/recherches-et-publications/references/item/69580-capital-languages-differences-in-knowledge-and-use-of-english-and-french-in-ottawa-and-gatineau |titel=Capital languages : Differences in knowledge and use of English and French in Ottawa and Gatineau. |hrsg=Canadian Institute for Research on Linguistic Minorities |datum=2011 |sprache=en |abruf=2024-04-14}}</ref><br />Bei einer ähnlich komplexen sprachlichen Situation wie in Brüssel tragen die Stationen hier mit Ausnahme von ''Parliament''/''Parlement'' lediglich einen Namen, der jeweils so gewählt wurde, dass er für Sprecher beider Sprachen leicht verständlich, auszusprechen und zu schreiben ist.<ref name="CTV200806">{{Internetquelle |autor=Joseph Pringle |url=https://ottawa.ctvnews.ca/ottawa-asks-for-feedback-on-new-o-train-station-names-1.5053503?cache=fbvfbdkpstrm |titel=Ottawa asks for feedback on new O-Train station names. |hrsg=CTV News |datum=2020-08-06 |sprache=en |abruf=2024-02-01}}</ref>
* [[Métro Rennes|Rennes]] ([[Französisch]]/[[Bretonisch]]/[[Gallo]]): Die Stationen sind einsprachig französisch benannt, jedoch ist die Beschilderung aller Stationen der jüngeren [[Métro Rennes#Linie b|Linie&nbsp;b]] dreisprachig in Französisch, Bretonisch und Englisch aufgeführt, zusätzlich ist die Beschilderung an einzelnen Stationen der älteren Linie [[Métro Rennes#Linie a|Linie&nbsp;a]] neben französisch zusätzlich bretonisch oder auf Gallo ausgeführt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.20minutes.fr/rennes/2081887-20170607-rennes-action-reclamer-plus-breton-metro |titel=A Rennes, une action pour réclamer plus de breton dans le métro |datum=2017-06-07 |sprache=fr |abruf=2025-03-19}}</ref>
* [[Metro Valencia|Valencia]] ([[Valencianisch]]/Spanisch): In Valencia, dass wie die gesamte [[Valencianische Gemeinschaft]] zweisprachig ist, haben sowohl die valencianische als auch spanische Variante von Ortsnamen offiziellen Status und die Mehrheit der Bevölkerung ist spanischsprachig, jedoch werden für die Metro-Stationen ausschließlich valencianische Namen verwendet.<ref name="SchwandlES2015" />

; Stationsnummerierung und Stationslogos
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TokyoMetro-T09-Otemachi-station-sign-20180225-160748.jpg|''Ōtemachi'', [[U-Bahn Tokio|Tokio]]:<br />Linienband der ''[[Tōzai-Linie (Tōkyō Metro)|Tōzai Line]]'' mit Stationsnummer (T09), Vollname in [[Kanji]] (大手町) und Transkriptionen in [[Hiragana]] (おおてまち), [[Japanische Schrift#Rōmaji|Rōmaji]], [[Chinesische Schrift|Chinesisch]] (大手町) und [[Koreanisches Alphabet|Hangeul]] (오테마치)
Seoul-metro-131-Jonggak-station-sign-20181125-171848.jpg|''Jonggak'', [[U-Bahn Seoul|Seoul]]:<br />Stationsnummer (131), Vollname in Hangeul (종각) und Transkriptionen in [[Revidierte Romanisierung|revidierter Romanisierung]], [[Kurzzeichen|vereinfachtem Chinesisch]] (钟阁; als [[Langzeichen]] sowie [[Hanja]]: 鐘閣) und [[Katakana]] (チョンガク)
Estación metro Zócalo Tenochtitlan.jpg|''Zócalo/Tenochtitlan'', [[U-Bahn Mexiko-Stadt|Mexiko-Stadt]]:<br />Schild mit Vollname und Stationslogo ([[Wappen Mexikos|Adler, Schlange und Kaktus]])
Ohori Park Station(April 2013).jpg|''Ōhorikōen'', [[U-Bahn Fukuoka|Fukuoka]]:<br />Stationslogo ([[japanische Kirschblüte]]), Vollname in Kanji (大濠公園) und Transkriptionen in Hiragana (おおほりこうえん) und Rōmaji, englische Übersetzung und Stationsnummer (K06)
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Eine vorwiegend in asiatischen Netzen verbreitete Praxis ist die Nummerierung von Stationen, bei der jede Haltestelle zusätzlich zu ihrem im jeweils lokal verwendeten, nicht [[Lateinisches Alphabet|lateinischen]] [[Schriften der Welt|Schriftsystem]] geschriebenen Namen ein Kurzzeichen, beispielsweise in Form eines lateinischen Buchstabens und einer fortlaufenden, mit [[Arabische Zahlschrift|arabischen Ziffern]] geschriebenen Nummer, trägt. Auf diese Weise wird die Orientierung für Personen vereinfacht, die nicht in der Lage zum Lesen des lokalen Schriftsystems sind. Die Stationen sind dabei von einem Linienende zum anderen durchnummeriert, Umsteigestationen tragen entsprechend der Anzahl der sich dort berührenden Linien und der Position im Verlauf der einzelnen Linie mehrere Kurzzeichen. So verwendet der von fünf Linien bediente Netzknoten ''Ōtemachi'' der [[U-Bahn Tokio|Tokioter U-Bahn]] die Kurzzeichen ''C11'' (''[[Chiyoda-Linie|Chiyoda Line]]''), ''I09'' (''[[Mita-Linie|Mita Line]]''), ''M18'' (''[[Marunouchi-Linie|Marunouchi Line]]''), ''T09'' (''[[Tōzai-Linie (Tōkyō Metro)|Tōzai Line]]'') und ''Z09'' (''[[Hanzōmon-Linie|Hanzōmon Line]]''). In zahlreichen japanischen Systemen werden zudem [[Transkription (Schreibung)|Transkriptionen]] der in [[Kanji]] geschriebenen Stationsnamen in [[Japanische Schrift#Kana|Kana]] verwendet, sodass Namen beispielsweise auch von Kindern und Sprachlernenden, die die verwendeten Kanji noch nicht beherrschen, [[Phonetik|phonetisch]] gelesen werden können.

Einen ähnlichen Ansatz wie die Stationsnummerierung verfolgt das in [[U-Bahn Mexiko-Stadt|Mexiko-Stadt]] entwickelte System, bei dem jede Station zusätzlich zu ihrem Namen ein individuelles graphisches Zeichen trägt, das sich auf den Namen, die Geschichte des Standorts oder ein dort gelegenes markantes Bauwerk oder Objekt bezieht. Beispielsweise zeigt das Logo der Station ''Zócalo/Tenochtitlan'' am [[Plaza de la Constitución (Mexiko-Stadt)|zentralen Platz]] der mexikanischen Hauptstadt einen Adler, eine Schlange und einen Kaktus und spielt hiermit sowohl auf den [[Gründungsmythos]] von [[Tenochtitlan]], der historisch an diesem Ort gelegenen Hauptstadt des [[Aztekenreich]]s, als auch auf das an diesen Mythos angelehnte moderne [[Wappen Mexikos]] und hiermit auf die Bedeutung des Platzes als politisches ([[Palacio Nacional (Mexiko)|Sitz von Präsident und Regierung]]), geistliches ([[Kathedrale von Mexiko-Stadt|Sitz des Erzbischofs von Mexiko]]) und ideelles Zentrum Mexikos an. Das System wurde u.{{nnbsp}}a. eingeführt, um der zum Zeitpunkt des Baus der U-Bahn hohen Zahl von [[Analphabetismus|Analphabeten]] in der mexikanischen Gesellschaft die Nutzung des Verkehrsmittels zu erleichtern, wurde als charakteristisches Element der graphischen Gestaltung des Systems jedoch auch bei späteren Erweiterungen fortgeführt.<ref name="Guardian141209">{{Internetquelle |autor=Mariana Mogilevich, Ben Campkin and Rebecca Ross |url=https://www.theguardian.com/cities/2014/dec/09/symbolic-simplicity-mexico-city-metro-signs-lance-wyman |titel=The symbolic simplicity of Mexico City's metro signs. |werk=The Guardian – Onlineausgabe vom 9.&nbsp;Dezember 2014 |abruf=2023-12-16}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Sofia Villarreal |url=https://urbanauth.de/Artikel/2023/mexiko-stadt-ikonografie-des-oeffentlichen-verkehrs/ |titel=Mexiko-Stadt: Ikonografie des öffentlichen Verkehrs |werk=Urbanauth |datum=2023-06-12 |sprache=de |abruf=2025-03-19}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.speedweek.com/formel1/news/101038/U-Bahn-in-Mexiko-Stadt-Zurueck-zur-Zeichensprache.html |titel=U-Bahn in Mexiko-Stadt: Zurück zur Zeichensprache / Formel 1 - SPEEDWEEK.com |datum=2016-10-26 |sprache=de |abruf=2025-03-19}}</ref> Die U-Bahnen von [[U-Bahn Fukuoka|Fukuoka]], [[U-Bahn Monterrey|Monterrey]] und [[Métro Toulouse|Toulouse]] sowie das [[Linimo]]-System in [[Präfektur Aichi|Aichi]] verwenden ähnliche Systeme.

; Namenssponsoring
Ein seit Beginn des 21.&nbsp;Jahrhunderts auftretendes Phänomen ist der [[Sponsoring#Namenssponsoring|Verkauf von Namensrechten]] von U-Bahn- sowie anderen ÖPNV-Stationen zu [[Werbung|Werbezwecken]], wie er zuvor beispielsweise von Sportstadien bekannt war. Der bestehende Stationsname kann hierbei um den Namen des Sponsors ergänzt, durch ihn ersetzt oder abgewandelt werden. Verbunden mit der Verkauf eines Namens sind teilweise auch exklusive Rechte zur Nutzung der regulären Werbeanlagen der Station durch den Sponsor oder zur Durchführung von Werbeaktionen. Unter Anderen die [[Metropolitan Transit Authority|Verkehrsbetriebe von New York]], [[Chicago Transit Authority|Chicago]], [[Southeastern Pennsylvania Transportation Authority|Philadelphia]], [[U-Bahn Seoul|Seoul]], [[Schnellbahnverkehr in Kuala Lumpur|Kuala Lumpur]] und [[Mass Rapid Transit Manila|Manila]] bieten entsprechende Vereinbarungen an, u.{{nnbsp}}a. in [[Toronto Transit Commission|Toronto]] wird die Möglichkeit hierzu geprüft.<ref name="MTA201009">{{Internetquelle |url=https://new.mta.info/doing-business-with-us/station-naming-rights |titel=Station naming rights. |hrsg=Metropolitan Transportation Authority |datum=2020-10-09 |sprache=en |abruf=2023-12-19}}</ref><ref name="MTA120722">{{Internetquelle |url=https://new.mta.info/doing-business-with-us/station-naming-rights |titel=Staff Summary: Re-Naming of MTA Facilities at the Request of Third-Party Sponsors. |hrsg=Metropolitan Transportation Authority |datum=2013-07-22 |format=PDF |sprache=en |abruf=2023-12-19}}</ref><ref name="CTA231219">{{Internetquelle |url=https://www.transitchicago.com/partnership/ |titel=Corporate Partnership. |hrsg=Chicago Transit Authority |sprache=en |abruf=2023-12-19}}</ref><ref name="CTA231219-2">{{Internetquelle |url=https://www.transitchicago.com/assets/1/6/CTA_Station_Naming_Rights.pdf |titel=Station Naming Rights. |hrsg=Chicago Transit Authority |format=PDF |sprache=en |abruf=2023-12-19}}</ref><ref name="KT230823">{{Internetquelle |autor=Lee Yeon-woo |url=https://www.koreatimes.co.kr/www/biz/2023/12/602_357512.html |titel=Financial firms battle for subway naming rights in Seoul. |hrsg=The Korea Times |datum=2023-08-23 |sprache=en |abruf=2023-12-19}}</ref><ref name="PMB231219">{{Internetquelle |url=https://www.prasarana.com.my/station-naming-rights/ |titel=Station Naming Rights. |hrsg=Prasarana Malaysia Berhad |sprache=en |abruf=2023-12-19}}</ref><ref name="CBC110707">{{Internetquelle |url=https://www.cbc.ca/news/canada/toronto/ttc-deal-opens-door-to-station-naming-rights-1.1023460 |titel=TTC deal opens door to station naming rights. |hrsg=CBC/Radio-Canada |datum=2011-07-07 |sprache=en |abruf=2023-12-16}}</ref><ref name="CTV230415">{{Internetquelle |autor=Mike Walker |url=https://toronto.ctvnews.ca/ttc-considers-selling-naming-rights-of-stations-1.6356485 |titel=TTC considers selling naming rights of stations. |hrsg=CTV News |datum=2023-04-15 |sprache=en |abruf=2023-12-19}}</ref>

Die Verkehrsbetriebe bzw. -behörden begründen den Verkauf mit den erzielbaren zusätzlichen Einnahmen vor dem Hintergrund der latenten bis chronischen Unterfinanzierung des ÖPNV bzw. mit der Entlastung des öffentlichen Haushalts, der Defizite aus dem ÖPNV-Betrieb auffangen muss. Kritiker verweisen demgegenüber auf die mögliche Verschlechterung der Orientierung für Fahrgäste, wenn eine Station keinen ortsbezogenen Namen trägt, und die aus ihrer Sicht grundsätzliche Entbehrlichkeit zusätzlicher Werbung im öffentlichen Raum. Mithin leiste der Verkauf von Namen öffentlicher Einrichtungen dem Eindruck einer Privatisierung selbiger Vorschub.<ref name="CTA231219" /><ref name="CTA231219-2" /><ref name="CBC110707" /><ref name="CTV230415" /><ref name="SEPTA100624">{{Internetquelle |url=https://www.septa.org/news/septa-board-approves-station-naming-rights-agreement/3095452 |titel=SEPTA Board Approves Station Naming Rights Agreement. |hrsg=Southeastern Pennsylvania Transportation Authority |datum=2010-06-24 |sprache=en |abruf=2023-12-16}}</ref><ref name="TPI100625">{{Internetquelle |autor=Dan Geringer |url=https://www.inquirer.com/philly/hp/news_update/20100625_SEPTA_s_getting_an_AT_T_Station_-_and__3_4M.html |titel=SEPTA renames station for $3.4M. |werk=The Philadelphia Inquirer – Onlineausgabe vom 25.&nbsp;Juni 2010 |sprache=en |abruf=2023-12-16}}</ref><ref name="LAT170227">{{Internetquelle |autor=Laura J. Nelson |url=https://www.latimes.com/local/lanow/la-me-ln-metro-naming-rights-20170227-story.html |titel=Transit officials backtrack on controversial policy to sell naming rights for Metro stations. |werk=Los Angeles Times – Onlineausgabe vom 17.&nbsp;Februar 2017 |sprache=en |abruf=2023-12-19}}</ref><ref name="Bloom191125">{{Internetquelle |autor=Kriston Capps |url=https://www.bloomberg.com/news/articles/2019-11-25/should-d-c-metro-sell-naming-rights-to-stations |titel=The ‘Namewashing’ of Public Transit. |hrsg=Bloomberg |datum=2019-11-25 |sprache=en |abruf=2023-12-19}}</ref><ref name="TPI180726">{{Internetquelle |autor=Andrew Maykuth, Jason Laughlin |url=https://www.inquirer.com/business/septa-sells-naming-rights-att-station-nrg-20180726.html |titel=SEPTA sells naming rights of AT&T Station to NRG. |werk=The Philadelphia Inquirer – Onlineausgabe vom 26.&nbsp;Juli 2018 |sprache=en |abruf=2023-12-16}}</ref><ref name="SZ160726">{{Internetquelle |autor=Thomas Urban |url=https://www.sueddeutsche.de/politik/spanien-vodafone-gibt-madrids-herz-frei-1.3095452 |titel=Spanien:Vodafone gibt Madrids Herz frei. |werk=Süddeutsche Zeitung – Onlineausgabe vom 26.&nbsp;Juli 2016 |abruf=2023-12-16}}</ref>

Von gesponserten Namen abzugrenzen sind Stationen, die den tatsächlichen physischen Standort eines Unternehmens, einer Einrichtung oder einer Organisation erschließen und aus diesem Grund nach ihnen benannt sind und für die keine Sponsorenvereinbarungen bestehen (z.{{nnbsp}}B. ''[[Bahnhof Amsterdam Bijlmer Arena|Bijlmer ArenA]]'' in [[Metro Amsterdam|Amsterdam]], ''[[U-Bahnhof Hagenbecks Tierpark|Hagenbecks Tierpark]]'' in [[U-Bahn Hamburg|Hamburg]] und ''[[U-Bahnhof Olympia-Einkaufszentrum|Olympia-Einkaufszentrum]]'' in [[U-Bahn München|München]]).

; Beispiele
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NRG Station.jpg|''NRG Station'', [[Southeastern Pennsylvania Transportation Authority|Philadelphia]]<br />(seit 2018)
LRT 1 Monumento Station.jpg|''Yamaha Monumento'', [[Mass Rapid Transit Manila|Manila]]<br />(2018–2021)
Apgujeong Station 20220423 002.jpg|''Apgujeong (Hyundai Department Store)'', [[U-Bahn Seoul|Seoul]]
Burberry Street signage.jpg|''[[Bahnhof Bond Street|Bond Street]]'' als ''[[Burberry|Burberry Street]]'', [[London Underground|London]] (2023)
Madrid - Metro Sol y Tío Pepe - 140815 204041.jpg|''Vodafone Sol'', [[Metro Madrid|Madrid]]<br />(2013–2016)
Genoa Metro Station Entrance De Ferrari Hitachi Sep 2024.jpg|''[[U-Bahnhof De Ferrari|De Ferrari Hitachi]]'', [[Metropolitana di Genova|Genua]]<br />(seit 2020)
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Beispiele für derartige Vereinbarungen sind die ursprünglich ''Pattison Avenue'' genannte südliche Endstation der ''[[Broad Street Line]]'' in Philadelphia, die von 2010 bis 2018 nach dem [[Telekommunikationsunternehmen]] [[AT&T]] benannt war und seit 2018 den Namen des [[Energieversorgungsunternehmen]]s [[NRG Energy]] trägt, die Station ''Monumento'' in [[Mass Rapid Transit Manila|Manila]], die infolge einer Vereinbarung mit der [[Yamaha Motor|Yamaha Motor Company]] zwischen 2018 und 2021 ''Yamaha Monumento'' hieß<ref name="Phar2100624">{{Internetquelle |autor=Thomas Urban |url=https://www.pharpartnerships.com/pharnews/2018/2/21/lrt-1-station-is-now-yamaha-monumento |titel=LRT-1 Station is now Yamaha Monumento. |hrsg=Phar Partnerships |datum=2018-02-14 |sprache=en |abruf=2023-12-16}}</ref> und die einwöchige Umbenennung des [[London Underground|Londoner]] Bahnhofs ''[[Bahnhof Bond Street|Bond Street]]'' in ''Burberry Street'' nach dem [[Burberry|gleichnamigen Modeunternehmen]] anlässlich der [[London Fashion Week]] im September 2023.

Die für Philadelphia zuständigen regionalen Verkehrsbetriebe [[Southeastern Pennsylvania Transportation Authority|SEPTA]] erzielten mit dem Verkauf an AT&T 3,4&nbsp;Millionen Dollar für zunächst fünf Jahre und mit der Vereinbarung mit ''NRG Energy'' rund 4,5&nbsp;Millionen Dollar für eine Laufzeit von ebenfalls fünf Jahren. In Manila erfolgte die Kompensation in Form der Übernahme von Sanierungs- und Modernisierungs- sowie Betriebs- und Unterhaltungskosten für die Station. [[Transport for London]] erhielt für die Umbenennung der Station 200.000&nbsp;[[Pfund Sterling|Pfund]], zudem wurden sämtliche Kosten für die Neubeschilderung und sonstigen Anpassungen der Station sowie den anschließenden Rückbau durch den Sponsoren getragen.<ref name="TfL231010">{{Internetquelle |url=https://tfl.gov.uk/corporate/transparency/freedom-of-information/foi-request-detail?referenceId=FOI-2093-2324 |titel=FOI request detail: Burberry Street. Request ID: FOI-2093-2324. |hrsg=transport for London |datum=2023-10-10 |abruf=2024-05-02}}</ref>

Ein Beispiel, das aufgrund der negativen Reaktion der lokalen Öffentlichkeit internationalen Widerhall fand, war die Station ''Sol'' der [[Metro Madrid]], deren Name für 3&nbsp;Millionen Euro an den [[Mobilfunkanbieter]] [[Vodafone]] verkauft wurde und von Mitte 2013 bis Mitte 2016 ''Vodafone Sol'' hieß. Die Station liegt an der [[Puerta del Sol]], einem zentralen, historischen Stadtplatz in der Madrider Innenstadt, und die Umbenennung zu werblichen Zwecken wurde angesichts der Bedeutung des Ortes vielfach als unangemessen kritisiert. Die für den Verkauf verantwortliche Regierung der [[Autonome Gemeinschaft Madrid|Autonomen Gemeinschaft Madrid]] erhielt mehrere Zehntausend Protestschreiben und zahlreiche der neuen Stationsschilder wurden zerstört, übergesprüht und entwendet. Die Regierung nahm vor diesem Hintergrund Abstand von einer Verlängerung der Vereinbarung mit Vodafone und räumte rückblickend eine Fehleinschätzung der Tragweite der Umbenennung ein und bezeichnete die öffentliche Reaktion als „gesellschaftlichen Aufruhr“.<ref name="SZ160726" /><ref name="Reuters231216">{{Internetquelle |autor=Sonya Dowsett |url=https://www.reuters.com/article/uk-spain-metro-idUKKCN0VS206/ |titel=Madrid Sol metro station to lose 'Vodafone' tag. |werk=Reuters |datum=2016-02-19 |abruf=2023-12-16}}</ref>

; Weitere Besonderheiten
* Von der üblichen Praxis der einmaligen Vergabe eines Namens innerhalb desselben Netzes weichen weltweit einzig die Netze der [[Chicago Elevated]] und der [[New York City Subway]] ab, in denen eine Vielzahl von Stationen den gleichen Namen trägt.<ref name="Ovenden2015" /> Dies erklärt sich grundsätzlich aus der rasterförmigen Anlage der beiden Städte mit sehr langen Straßenverläufen, die über ihre gesamte Länge denselben Namen tragen. Einzelne Linien, die dieselbe Straße an unterschiedlichen Punkten kreuzen und dort Haltepunkte haben, werden einheitlich nach dieser Straße benannt. So gibt es in Chicago u.{{nnbsp}}a. jeweils vier Stationen mit den Namen ''Western'' (davon zwei auf der ''Blue Line'') und ''Pulaski'' und jeweils dreimal die Station ''Cicero'', ''Damen'' und ''Kedzie'', jeweils benannt nach den kreuzenden ''[[Avenue#Avenues in amerikanischen Städten|Avenues]]''. In New York trägt u.{{nnbsp}}a. ein Großteil der Stationen der vier bis fünf parallel in Nord-Süd-Richtung durch [[Manhattan]] verlaufenden Strecken den Namen der jeweils in Ost-West-Richtung kreuzenden ''Streets'', entsprechende Doppelungen gibt es auch auf Strecken in den anderen [[Verwaltungsgliederung von New York City|Bezirken]]. Die eindeutige Identifikation einer Station erfordert in diesen Netzen entsprechend die Kenntnis sowohl des Stationsnamens als auch der Linie.

* Von der üblichen Praxis der einheitlichen Benennung von Kreuzungspunkten weichen die Netze der früheren [[Sowjetunion]] ([[Metro Charkiw|Charkiw]], [[Metro Kiew|Kiew]], [[Metro Minsk|Minsk]], [[Metro Moskau|Moskau]], [[Metro Nowosibirsk|Nowosibirsk]], [[Metro Sankt Petersburg|Sankt Petersburg]], [[Metro Taschkent|Taschkent]]) ab, in denen Stationen an Kreuzungspunkten mehrheitlich unterschiedliche Namen tragen bzw. als unterschiedliche, jedoch miteinander verbundene Stationen behandelt werden.<ref name="Ovenden2015" />

==== Sekundärnutzung im Kriegsfall ====
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The Underworld- Taking cover in a Tube Station during a London air raid Art.IWMART935.jpg|Walter Bayes: ''The Underworld: Taking cover in a Tube Station during a London air raid'' (1918); künstlerische Verarbeitung der Flucht in die ''Tube''-Station ''[[Bahnhof Elephant & Castle|Elephant & Castle]]'' während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]]
People of Madrid seek refuge in the metro during the Francoist bombings.jpg|Schutzsuchende in der Station ''Ventas'' der [[Metro Madrid]] während des [[Spanischer Bürgerkrieg|Spanischen Bürgerkriegs]], 1937
The Home Front in Britain during the Second World War HU44272.jpg|Schutzsuchende Zivilisten in der<br />''Tube''-Station ''[[Aldwych (London Underground)|Aldwych]]'' während der [[The Blitz|Luftangriffe auf London]], 1940
«Маяковская», 1941.jpg|Schutzsuchende in der [[Metro Moskau|Metro]]-Station ''[[Majakowskaja (Metro Moskau)|Majakowskaja]]'' während des [[Luftangriffe auf Moskau|Luftangriffs auf Moskau]] im Sommer 1941
Civil protection room Pankstrasse.jpg|Hinweis auf den Schutzraum in der 1977 eröffneten Station ''[[U-Bahnhof Pankstraße|Pankstraße]]'', [[West-Berlin]]
People on a metro station during Russian invasion, Kyiv, 2022.jpg|Nutzung als Zufluchtsort in [[Kiew]] während [[Russischer Überfall auf die Ukraine seit 2022|russischer Angriffe]], 2022
School lessons in Kharkiv Metro during Russian invasion, 2023-09-04 (07).jpg|In der Metro eingerichtetes Klassenzimmer in [[Charkiw]], 2023
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Tunnelstationen und -strecken werden aufgrund ihrer vergleichsweise sicheren Lage im Untergrund seit dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] auch als [[Luftschutzkeller|Schutzräume]] gegen [[Bombardement]]s genutzt.<ref name="LTM240822">{{Internetquelle |url=https://www.ltmuseum.co.uk/collections/stories/war/shelter-wartime |titel=Shelter in wartime. |hrsg=London Transport Museum |sprache=en |abruf=2024-08-22}}</ref> Während diese Nutzung bei der Planung der ersten Tunnelstrecken der [[London Underground|Londoner U-Bahn]] nicht eingeplant worden war und sich spontan als Reaktion auf die [[Luftkrieg#Strategische Bombardements|deutschen Luftangriffe]] ergab, wurde die [[Metro Moskau|Moskauer Metro]] bereits gezielt in Hinblick auf eine mögliche [[Metro Moskau#Stationen|Nutzung als Schutzanlage]] entworfen und daher in besonders großer Tiefenlage gebaut, um im Falle eines Waffengangs Schutzsuchende aufnehmen zu können. Zu einem [[Metro Moskau#Bahnhöfe werden zu Bunkern und Lazaretten|entsprechenden Einsatz]] kam es bereits wenige Jahre nach Eröffnung der Metro während der [[Luftwaffe (Wehrmacht)|deutschen]] [[Luftangriffe auf Moskau]] im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]].

Unter dem Eindruck dieser Erfahrungen und vor dem Hintergrund des [[Kalter Krieg|Kalten Kriegs]] und des mit ihm verbundenen [[Kernwaffe|atomaren]] [[Kalter Krieg#Wettrüsten|Wettrüstens]] wurden in der zweiten Hälfte des 20.&nbsp;Jahrhunderts zahlreiche neu gebaute Stationen und ganze Systeme auf beiden Seiten des [[Eiserner Vorhang|Eisernen Vorhangs]] als Schutzanlagen konzipiert. Insbesondere in der [[Sowjetunion]] und den mit ihr [[Warschauer Pakt|alliierten Staaten]] wurden Streckentunnel und Stationen nach Moskauer Vorbild vielfach in erheblicher Tiefe angelegt. Im Sinne dieser Planung verwendet wurden die Anlagen außerhalb Moskaus jedoch erst im Zusammenhang mit dem [[Russischer Überfall auf die Ukraine seit 2022|russischen Überfall auf die Ukraine seit 2022]], als Metrostationen in [[Kiew]] und [[Charkiw]] als Schutzräume geöffnet wurden. In Stationen in Charkiw wurden darüber hinaus im Jahr 2023 insgesamt 60 Klassenräume für insgesamt mehr als 1000 Schüler eingerichtet, um diese vor möglichen Luftangriffen zu schützen.<ref>{{Internetquelle |autor=ORF at/Agenturen red |url=https://orf.at/stories/3329337/ |titel=Charkiw richtet Klassenräume in U-Bahnhöfen ein |datum=2023-08-30 |sprache=de |abruf=2023-08-31}}</ref>

In westlichen Staaten verfügen u.{{nnbsp}}a. [[U-Bahn Berlin|Berlin]], [[Bunker in Hamburg#Mehrzweckanlagen (MZA)|Hamburg]] und [[Metro Helsinki|Helsinki]] über entsprechende Schutzanlagen. In letzterem betrifft dies die sechs innerstädtischen Stationen von ''Sörnäinen''/''Sörnäs'' bis ''Ruoholahti''/''Gräsviken'',<ref name="HCRD240526">{{Internetquelle |url=https://pelastustoimi.fi/en/helsinki/services/civil-defence-in-helsinki/civil-defence-shelters-in-helsinki |titel=Civil defence shelters in Helsinki. |hrsg=Helsinki City Rescue Department |sprache=en |abruf=2024-05-26}}</ref> wobei der [[Bevölkerungsschutz]] in Finnland aufgrund der direkten Nachbarschaft zur Sowjetunion und später zu Russland seit der zweiten Hälfte des 20.&nbsp;Jahrhunderts politisch priorisiert wird<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dw.com/en/helsinkis-underground-city/video-67629242 |titel=Helsinki's 'underground city' |hrsg=DW |datum=2023-08-12 |abruf=2024-05-24}}</ref> und das Land nach Angaben der finnischen Regierung im Jahr 2023 über mehr als 50.000 öffentliche Luftschutzkeller verfügte.<ref>{{Internetquelle |url=https://abcnews.go.com/International/helsinkis-underground-city-reflects-tense-position-russias-neighbor/story?id=84668764 |titel=Helsinki's 'underground city' reflects tense position as Russia's neighbor |hrsg=abcnews.go.com |datum=2022-05-12 |abruf=2024-05-24}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.reuters.com/world/europe/finland-counted-its-bomb-shelters-found-50500-them-2023-08-29/ |titel=Finland counted its bomb shelters and found 50,500 of them |hrsg=Reuters |datum=2023-08-29 |abruf=2024-05-24}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.wsj.com/articles/beneath-helsinki-finns-prepare-for-russian-threat-1500024602 |titel=Beneath Helsinki, Finns Prepare for Russian Threat |hrsg=wsj.com |datum=2017-07-14 |abruf=2024-05-24}}</ref>

=== Betriebswerkstätten, Depots und Abstellanlagen ===
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239th Street Yard, NYC IRT Subway, Summer, 2010.jpg|239th Street Yard der [[New York City Subway]] in vorstädtischer Lage in der nördlichen [[Bronx]]
Tokyo-Metro-Fukagawa-Depot.jpg|Depot Fukagawa (Bildmitte) der [[U-Bahn Tokio]] im verdichteten urbanen Kontext des [[Bezirke Tokios|Bezirks]] [[Kōtō]]
B-Wedding Seestr U-Bahn Werk.jpg|[[U-Bahn Berlin#Hauptwerkstatt Seestraße|Hauptwerkstatt Seestraße]] der [[Berliner Verkehrsbetriebe|BVG]] mit begleitender Blockrandbebauung im [[Berliner Innenstadt|innenstadtnahen]] Ortsteil [[Berlin-Wedding|Wedding]]
U-Bahnhof Billstedt 9.jpg|Zwölfgleisige oberirdische Abstellanlage zwischen ''[[U-Bahnhof Legienstraße|Legienstraße]]'' und ''[[U-Bahnhof Billstedt|Billstedt]]'' in [[U-Bahn Hamburg|Hamburg]] mit außenliegenden Streckengleisen
Inside the U8 U-Bahn tunnel, Berlin.jpg|Zweigleisige unterirdische Abstellanlage der Berliner [[U-Bahn-Linie U8 (Berlin)|U8]] mit außenliegenden Streckengleisen
CCL trains at Kim Chuan Depot.jpg|''Kim Chuan Depot'' der [[Mass Rapid Transit (Singapur)|Singapurer]] ''[[Circle Line (Singapur)|Circle Line]]'', größte unterirdische Abstellanlage der Welt mit einer Hallenlänge von 800&nbsp;Metern
U55 Materialeinlassoeffnung Waggon2658 4.jpg|Einheben eines Wagens der Berliner [[U-Bahn-Linie U55 (Berlin)|U55]] in den Streckentunnel durch die speziell hierfür vorgesehene sogenannte ''Materialeinlassöffnung'', 2014
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Betriebswerkstätten für Wartung, Reinigung, Instandhaltung und Reparatur sowie [[Depot (Verkehr)|Depots]] und Abstellanlagen für Fahrzeuge werden aus Kosten- und Platzgründen in der Regel oberirdisch und überwiegend außerhalb des inneren Stadtbereichs angelegt, sowohl am Streckenende als auch entlang der Streckengleise, beispielsweise an Endpunkt einer Linie oder für kurzlaufende [[Kurs (ÖPNV)|Kurse]], wodurch jeweils längere Ein- und Ausrückfahrten vermieden werden. Anlagen am Ende einer Strecke sind zudem häufig so geplant, dass sie als [[Bauvorleistung|Vorleistung]] für mögliche Streckenverlängerungen genutzt werden können, etwa durch Umwandlung von Abstell- zu Streckengleisen, wodurch die Bauarbeiten erleichtert und Eingriffe in Betrieb und bestehende Infrastruktur während der Bauphase reduziert werden können. Ein wichtiges Kriterium für den Standort von Hauptdepots und Hauptwerkstätten ist weiterhin eine gute Anbindung an Schiene und Straße für die Belieferung mit Fahrzeugen, Ersatzteilen usw.

Teilweise werden auch größere Werkstätten und Depots unterirdisch angelegt, beispielsweise das ''Norsborgsdepå'' der [[Stockholms tunnelbana|Stockholmer U-Bahn]] westlich der Endstation ''[[Norsborg (Stockholms tunnelbana)|Norsborg]]'' und das ''Kim Chuan Depot'' der [[Mass Rapid Transit (Singapur)|Singapurer]] ''[[Circle Line (Singapur)|Circle Line]]'', das mit einer Fläche von 12&nbsp;ha zum Zeitpunkt seiner Eröffnung im Jahr 2009 die weltweit größte unterirdische Anlage dieser Art war und bis voraussichtlich 2026 um weitere 16&nbsp;ha erweitert wird.<ref name="TST160119">{{Internetquelle |autor=Adrian Lim |url=https://www.straitstimes.com/singapore/transport/biggest-underground-train-depot-set-to-become-even-bigger |titel=Biggest underground train depot set to become even bigger. |werk=The Straits Times, Onlineausgabe vom 30. Oktober 2015, aktualisiert am 19. Januar 2016. |abruf=2024-05-23}}</ref><ref name="LTA240523">{{Internetquelle |url=https://www.lta.gov.sg/content/ltagov/en/upcoming_projects/rail_expansion/circle_line_6.html |titel=Circle Line 6. Closing the Loop. |hrsg=Land Transport Authority der Republik Singapur |sprache=en |abruf=2024-05-23}}</ref>

Sind nicht alle Strecken eines Systems miteinander verbunden, ist für jedes Teilnetz ein eigener Betriebshof vorhanden. Einen Sonderfall stellen Linien dar, die im [[Inselbetrieb (Eisenbahn)|Inselbetrieb]] auf Strecken verkehren, die nicht mit dem Restnetz verbunden sind, weil sie z.{{nnbsp}}B. als Teil einer größeren Streckenerweiterung vorab eröffnet wurden. Beispielsweise verkehrte die von 2009 bis 2020 bestehende [[U-Bahn-Linie U55 (Berlin)|U55]] in [[U-Bahn Berlin|Berlin]] isoliert zwischen ''[[Berlin Hauptbahnhof#U-Bahn|Hauptbahnhof]]'' und ''[[Bahnhof Berlin Brandenburger Tor#U-Bahnhof|Brandenburger Tor]]'', bis sie 2020 am ''[[Bahnhof Berlin Alexanderplatz#U-Bahnhof|Alexanderplatz]]'' mit der [[U-Bahn-Linie U5 (Berlin)|U5]] verknüpft und in diese integriert wurde. Entsprechendes galt für die [[U-Bahn-Linie U1 (Wien)|U1]] in [[U-Bahn Wien|Wien]] von 1978 bis 1979. In beiden Fällen mussten die Wagen provisorisch mit Kränen in den Tunnelschacht ein- und zu Wartungszwecken ausgehoben werden. In [[Glasgow Subway|Glasgow]] wiederum stellte das Ein- und Ausheben von Wagen für 80 Jahre den Regelfall dar, da es keine Gleisverbindung zwischen den unterirdischen Streckentunneln und dem oberirdischen Depot an der Broomloan Road gab. Diese wurde erst Ende der 1970er Jahre im Rahmen eines umfassenden Sanierungs- und Modernisierungsprogramms des Gesamtsystems mit zwei Tunnelrampen südlich der Station ''Govan'' geschaffen.<ref name="SchwandlUK2006" />

=== Grafische Elemente und visuelle Kommunikation ===
Neben den großen technischen Komponenten wie Strecke, Zug und Bahnhof gehört auch eine Reihe grafischer Elemente und auf ihnen aufbauender Systeme wie [[Logo (Zeichen)|Logos]], [[Liniennetzplan|Liniennetzplänen]], Beschilderungen und [[Wegeleitsystem|Wegeleit]]- bzw. [[Signaletik]]systeme zur charakteristischen Infrastruktur eines U-Bahn-Netzes. Diese dienen zum einen den praktischen Funktionen der Fahrgastorientierung und -information, zum anderen sind sie durch ihre flächendeckende Präsenz im gesamten Netz zentrale Träger der [[Visuelle Kommunikation|visuellen Kommunikation]] des Systems und wesentlich für dessen Erscheinungsbild und Außenwirkung und können so [[Image]], [[Atmosphäre (Ästhetik)|Atmosphäre]] und die umfassendere [[User Experience|Benutzererfahrung]] und die Attraktivität eines Netzes insgesamt mitprägen. Neben unmittelbaren praktischen Erfordernissen wie [[Lesbarkeit#Erkennbarkeit – Typografie|Leserlichkeit]]/visueller Identifizierbarkeit und [[Bedeutung|inhaltlicher]] [[Verstehen|Verständlichkeit]] spielt daher häufig auch die [[Ästhetik|ästhetische Qualität]] eine wesentliche Rolle bei der Gestaltung dieser Elemente.

Vielfach verfolgen Verkehrsbetriebe eine anwendungs- und medienübergreifend kohärente visuelle Kommunikation, um hierdurch das jeweilige U-Bahn-System bzw. die mit ihm erbrachte Dienstleistung ''Nahverkehr'' als einheitliche, wiedererkennbar [[Marke (Marketing)|Marke]] zu stärken und die mit dieser Marke zu assoziierenden [[Marke (Marketing)#Markencharakter|Eigenschaften]] (z.{{nnbsp}}B. Zuverlässigkeit, Sicherheit, Komfort, Modernität, Innovationsorientiertheit, Nutzerorientiertheit) zu vermitteln sowie den grundsätzlichen Anspruch des Unternehmens auf [[Profi|Professionalität]] (Strukturiertheit, planvolles und effizientes Vorgehen, Verlässlichkeit, Sorgfalt usw.) zu unterstreichen. [[Styleguide|Gestaltungshandbücher]], die die formalen Merkmale der grafischen Gestaltung ([[Schriftart]]en, Farben, [[Signet]]s, Logos und [[Piktogramm]]e, Formate, Proportionen und [[Layout]], [[Informationsarchitektur|Hierarchisierung und Strukturierung von Informationen]] usw.) für alle oder einen Teil der Anwendungszwecke und Informationsträger (Beschilderung, Aushänge und Plakate, Taschenfaltpläne, Smartphone, Internet usw.) verbindlich definieren, spielen daher auch im U-Bahn-Wesen häufig eine zentrale Rolle.

Die Umsetzung von Gestaltungsstandards erfolgt in den einzelnen Systemen mit unterschiedlicher Konsequenz, beispielsweise werden Beschilderungen nach dem jeweils aktuellen Standard vielfach nur bei Neubauten oder Sanierungen von Bahnhöfen installiert oder ergänzend zu älteren Beschilderungen verwendet, insbesondere, wenn diese Teil des ursprünglichen architektonischen Entwurfs sind und ggf. fest in die Gestaltung eingebunden und/oder als Teil der Gesamtanlage [[Baudenkmal|denkmalgeschützt]] sind. Auch in Netzen mit umfassenden und detaillierten Gestaltungsregeln kann es entsprechend eine Mehrzahl parallel verwendeter unterschiedlicher Ausführungen einzelner Elemente geben.

Teilweise verwenden Betreiber dieselben bzw. ein System eng aufeinander abgestimmter Gestaltungsstandards für mehrere oder alle ihre Verkehrsmittel, um die Verzahnung aller Teile des ÖPNV-Netzes auch auf gestalterischer Ebene sichtbar zu machen, die Benutzung durch einheitlich strukturierte und dargestellte Informationen zu erleichtern und die einzelnen Verkehrsmittel fest in die übergeordnete Nahverkehrsmarke einzubinden, so etwa bei [[Berliner Verkehrsbetriebe|BVG]], [[RATP]] und [[Transport for London]].<ref name="Ovenden2024">Mark Ovenden: ''Transit Maps. Ikonische Designs von Berlin bis Tokio.'' Prestel Verlag, München/London/New York 2024.</ref> In Systemen, die aus dem Zusammenschluss mehrerer zuvor unabhängiger Vorgängernetze hervorgegangen sind, ist eine einheitliche Gestaltung analog hierzu ein zentrales Instrument, um die Geschlossenheit des neu geformten Gesamtnetzes zu unterstreichen. Beispiele hierfür finden sich etwa in [[London Underground|London]] nach Übernahme der ''London General Omnibus Company'', der ''[[Central London Railway]]'' und der ''[[City and South London Railway]]'' durch die ''[[Underground Electric Railways Company of London|Underground Group]]'' 1912/1913,<ref name="Ovenden2013">Mark Ovenden: ''London Underground by Design.'' Penguin Books, London 2013.</ref> in [[New York City Subway|New York]], wo die Netze von [[New York City Subway#Die Interborough und die erste U-Bahn|IRT]], [[New York City Subway#Brooklyn und die BRT|BRT]] und [[New York City Subway#Die städtische „Independent“|IND]] 1940 vereinigt und ab 1966 auch auf gestalterischer Ebene konsequent zusammengeführt wurden,<ref name="NYTM240402">{{Internetquelle |url=https://www.nytransitmuseum.org/vignelli/ | titel=Towards a Better Way: The “Vignelli” Map at 50. |hrsg=New York Transit Museum |sprache=en |abruf=2025-04-02}}</ref> und [[U-Bahn Berlin|Berlin]], wo nach der [[Geschichte Berlins#Mauerfall und Wiedervereinigung (1988–1990)|Wiedervereinigung]] die über rund vier Jahrzehnte [[Geschichte der Berliner U-Bahn#Spaltung der BVG|getrennten Betriebe]] von [[Ost-Berlin|Ost]]- und [[West-Berlin]] auch über die neue gemeinsame Gestaltung verbunden wurden.<ref name="Poppel2017" />

==== Logos ====
<gallery class="center" caption="Logos verschiedener U-Bahn-Systeme" widths="110" heights="110">
Underground.svg|[[London Underground]]
Logo Metropolitane Italia.svg|Diverse italienische Metrosysteme
Metro İstanbul icon.svg|[[Metro Istanbul]]
Tokyo Metro logo.svg|[[Tōkyō Metro]]<br />Lateinisches M anstelle von メトロ (''metoro'') oder 地下鉄 (''chikatetsu'', dt. U-Bahn)
Metroalger.png|[[Metro Algier]]<br />[[Ligatur (Typografie)|Ligaturartige]] Kombination der lateinischen Buchstaben M und A sowie مترو (''mitru'')
Metro Tbilisi logo.svg|[[Metro Tiflis]]<br />Kyrillisches M anstelle eines [[Georgisches Alphabet|georgischen]] [[მ]] für '''მ'''ეტროპოლიტენი (''metropoliteni'')
Pyongyang Metro logo.png|[[Metro Pjöngjang]]<br />Erste Silbe von 지하철도 (''chihach'ŏlto'', dt. U-Bahn)
Ícone metro sp.svg|[[Metrô São Paulo]]
Montreal public transit icons - Métro.svg|[[Metro Montreal|Métro de Montréal]]
Delhi Metro logo.svg|[[Metro Delhi]]
</gallery>

[[Datei:Metro Rotterdams Openbaar Vervoer Museum 03.jpg|mini|hochkant|M-Logo an einem Zug der Metro Rotterdam]]
Das Verkehrsmittel U-Bahn wird in der Mehrheit der bedienten Städte und Regionen durch ein [[Prägnanz|prägnantes]] [[Logo (Zeichen)|Logo]] gekennzeichnet, etwa an Stationsbauwerken, auf Liniennetzplänen, in Wegeleitsystemen oder auf den Fahrzeugen selbst.

Verbreitet sind insbesondere Zeichen, die auf den Namen des jeweiligen Systems Bezug nehmen. Entsprechend der weiten Verbreitung der Bezeichnung ''Metro'' (und seiner landessprachlichen Varianten) findet sich daher vor allem eine Vielzahl von Logos, die die [[Initiale]] „M“ aufgreifen, auch in Regionen, die nicht hauptsächlich das [[Lateinisches Alphabet|lateinische]], [[Kyrillisches Alphabet|kyrillische]] oder [[Griechisches Alphabet|griechische]] Alphabet, in denen der Buchstabe „M“ identisch ist, verwenden. Andere Logos stellen illustrativ oder assoziativ den Themenkomplex Verkehr/Verbindung/Bewegung/Geschwindigkeit dar, verweisen auf die unterirdische Streckenführung oder sind weitgehend [[Abstrakte Kunst|ungegenständlich]].

Verschiedene Betreiber (u.{{nnbsp}}a. [[Metropolitan Atlanta Rapid Transit Authority|MARTA]] im Raum [[Atlanta]], [[Chicago Transit Authority|CTA]] im Raum [[Chicago]], [[Metro Los Angeles]], die [[Metropolitan Transportation Authority|MTA]] im [[New York (Bundesstaat)|Staat New York]], [[Southeastern Pennsylvania Transportation Authority|SEPTA]] im Raum [[Philadelphia]], [[Verkehrsamt der Präfektur Tokio|Toei]] in [[Tokio]]) verwenden kein spezifisches Logo für das jeweilige U-Bahn-System, sondern kennzeichnen alle von ihnen betriebenen Verkehrsmittel mit demselben Logo. Im Falle von Toei, dem Verkehrsamt der [[Präfektur Tokio]], ist dieses identisch mit dem offiziellen [[Liste japanischer Präfektursymbole|Symbol der Präfektur]], wodurch es eine unmittelbare [[Hoheitszeichen|hoheitliche]] Bedeutungsebene erhält.<ref>{{Internetquelle |url=http://mic-ro.com/metro/metrologos.html |titel=Metro Logos. |hrsg=metrobits.org |abruf=2023-11-04}}</ref>

Während in den allermeisten Ländern jedes U-Bahn-System ein individuelles Zeichen verwendet, wird das Verkehrsmittel in Italien und Deutschland jeweils durch ein weitgehend einheitliches Logo gekennzeichnet. In den italienischen Metro-Städten [[Metropolitana di Catania|Catania]], [[Metropolitana di Genova|Genua]], [[Metropolitana di Milano|Mailand]], [[Metropolitana di Napoli|Neapel]], [[Metropolitana di Roma|Rom]] und [[Metropolitana di Torino|Turin]] ist dies ein weißes, in einer [[Grotesk (Schrift)|Groteskschrift]] gesetztes „M“ auf einer quadratischen roten Trägerfläche, wobei in Catania eine Modifikation durch Einbindung des Betreiberlogos und Kursivsetzung der M-Initiale erfolgt. Lediglich [[Metropolitana di Brescia|Brescia]] verwendet ein eigenes Logo. Weiterhin hat die [[Stadtbahn Charleroi]] das Logo der [[Metro Brüssel]], eine Variante des Buchstabens „M“, übernommen.

; Deutschland, Österreich und die Schweiz
<gallery class="center" widths="110" heights="110">
U-Bahn Berlin logo.svg|[[U-Bahn Berlin]]
U-Bahnlogo Hamburg.png|[[U-Bahn Hamburg]]
U-Bahnlogo München.svg|[[U-Bahn München]]
U-Bahnlogo Nürnberg.png|[[U-Bahn Nürnberg]]
U-Bahn Wien.svg|[[U-Bahn Wien]]
Lausanne Metro Logo.svg|[[Métro Lausanne]]
</gallery>
In den vier deutschen U-Bahn-Städten [[U-Bahn Berlin|Berlin]], [[U-Bahn Hamburg|Hamburg]], [[U-Bahn München|München]] und [[U-Bahn Nürnberg|Nürnberg]] wird die U-Bahn einheitlich durch ein weißes, in einer Groteskschrift gesetztes „U“ auf einer quadratischen blauen Trägerfläche gekennzeichnet. Innerhalb dieses Grundaufbaus unterscheiden sich die Logos der einzelnen Systeme allerdings geringfügig in Größe und Proportionierung des U.<br />Ein weißes U auf blauem Grund wurde in Berlin spätestens seit 1926 zur Kennzeichnung von Stationszugängen genutzt.<ref>{{Internetquelle |url=https://digital.zlb.de/viewer/image/34857050/1/ |titel=Zur Eröffnung der direkten Schnellbahnverbindung vom Osten nach dem Westen über das Gleisdreieck, den Nollendorfplatz und den Wittenbergplatz am 24. Oktober 1926, Seite 11. Digitalisierung des Werks im Angebot der Zentral- und Landesbibliothek Berlin. |hrsg=Hochbahngesellschaft Berlin |abruf=2023-11-01}}</ref> Als logoartiges Zeichen mit kompakter, jedoch zunächst kreisrunder Fläche wird es dort spätestens ab 1929 auf Liniennetzplänen verwendet,<ref name="BLC230711" /> eine rechteckige Version spätestens seit 1939.<ref name="Poppel2017">Uwe Poppel: ''Berliner U-Bahn: Zeitgeschichte in Liniennetzplänen – von 1902 bis heute''. Gesellschaft für Verkehrspolitik und Eisenbahnwesen e.&nbsp;V. (GVE-Verlag), Berlin 2017.</ref> Die heute gebräuchliche Form wurde im Juni 1991 eingeführt.<ref name="BLC230711-2">{{Internetquelle |url=https://www.berliner-linienchronik.de/get_file.php?id=8577799&vnr=710632 |titel=Grafik „Region Berlin Schnellbahnnetz, Stand Juni 1991“. |hrsg=berliner-linienchronik.de |format=PDF |abruf=2023-11-07}}</ref><br />Die deutschen [[Stadtbahn]]systeme verwenden ebenfalls Logos nach dem genannten Muster bzw. hiervon abgeleitete Zeichen, teilweise in der Kombination „U-Stadtbahn“. Während das U-Logo bei den Voll-U-Bahnen zur Kennzeichnung aller Stationen unabhängig von ihrer Geländelage verwendet wird, beschränken verschiedene Betreiber von Stadtbahn-Systemen die Nutzung auf die Markierung unterirdischer bzw. nach U-Bahn-Standard ausgebauter Haltestellen und kennzeichnen andere Stationen mit dem regulären [[Bildtafel der Verkehrszeichen in der Bundesrepublik Deutschland seit 2017#Seitenstreifen als Fahrstreifen, Haltestellen und Taxenstände|Verkehrszeichen 224]] für Bus- und Straßenbahnhaltestellen.

Das von der einzigen österreichischen U-Bahn in [[U-Bahn Wien|Wien]] genutzte Logo ähnelt den bei den deutschen Systemen verwendeten, hat allerdings eine kreisförmige Trägerfläche.

Die [[Métro Lausanne]] verwendet eine stark abstrahierte Variante des Buchstaben „M“ in Form von drei steigenden weißen Balken auf einer kreisförmigen, magentafarbenen Trägerfläche. Das Logo wurde mit der Eröffnung des Systems eingeführt.

==== Liniennetzpläne ====
{{Hauptartikel|Liniennetzplan}}
<gallery class="center" widths="200" heights="140">
U-Bahn Landungsbrücken Bahnsteig.jpg|Netzplan im für den [[Hamburger Verkehrsverbund|HVV]] typischen [[Plakat#Deutschland und Österreich|Großflächenformat]] auf der Station ''[[Bahnhof Hamburg Landungsbrücken#U-Bahn|Landungsbrücken]]''
Fare table and ticket machines of Fukuoka Municipal Subway in Kaizuka Station.JPG|Netzplan-Variante der [[U-Bahn Fukuoka]] mit Angabe der Fahrkartenpreise ab ''Kaizuka'' (200 bis 350&nbsp;[[Yen]])
Metro Lisboa, 2016 (06).jpg|Formatvariante des Netzplans der [[Metro Lissabon]] zur Verwendung im Wageninnenraum
Puhung station, Pyongyang Metro 02.JPG|Ungewöhnlicher elektronischer Netzplan in [[Metro Pjöngjang|Pjöngjang]]; die grünen Druckknöpfe korrespondieren mit den einzelnen Stationen und zeigen bei Betätigung den Fahrtweg von der aktuellen Station
Beijing subway ticket 2009 IMG 2837 r.JPG|Netzplan der [[U-Bahn Peking]] auf einer Einzelkarte im [[ISO/IEC 7810#ID-1|Scheckkartenformat]] (2009)
TokyoMetro-Z05-Hanzomon-station-sign-20190216-172113.jpg|[[Linienband]] der ''[[Hanzōmon-Linie|Hanzōmon Line]]'' der [[Tōkyō Metro]] und ihrer [[#Linienreinheit und Linienbündelung|Anschlussstrecken]] (''[[Tōkyū Den’entoshi-Linie|Tōkyū Den-en-toshi Line]]'' und ''[[Tōbu Tetsudō|Tōbu Skytree Line]]'') auf der Station ''Hanzōmon''
Tokyo metro 1000 series lcd display 01.png|Digitales Linienband im Innenraum eines Zuges der Baureihe 1000 auf der ''[[Ginza-Linie|Ginza Line]]'' der Tōkyō Metro
</gallery>
Ein zentrales Informationselement von U-Bahn-Systemen und eines der am stärksten mit ihnen assoziierten grafischen Elemente sind Liniennetzpläne, die in übersichtlicher Form das gesamte Netz mit allen Linien und Stationen darstellen und beispielsweise auf den Bahnhöfen und in den Fahrzeugen ausgehängt und als Taschenfaltpläne und in Informationsbroschüren ausgegeben werden. Neben der heute im Vordergrund stehenden Funktion als Orientierungs- und Navigationshilfe dienten Netzpläne in der Frühzeit der U-Bahnen auch als Werbemittel, das potenzielle Fahrgäste über die Ziele informierte, die mit der U-Bahn erreicht werden konnten.

Insbesondere in Städten und Regionen mit tariflich integriertem ÖPNV-System sind Pläne üblich, die neben U-Bahn- auch weitere wichtige Nahverkehrslinien bzw. weitere wichtige Verkehrsmittel darstellen. Beispielsweise werden in den vier deutschen Netzen und in Wien ausschließlich oder vorrangig [[Verkehrsverbund|Verbundnetzpläne]] verwendet, die neben den U-Bahn- mindestens auch die jeweiligen [[S-Bahn]]-Linien enthalten. In tariflich nicht oder nicht vollständig integrierten Netzen verwenden die einzelnen Verkehrsunternehmen demgegenüber teilweise eigene Pläne, in denen Linien anderer Betreiber nicht oder nur untergeordnet dargestellt werden.<ref name="Ovenden2005" /><ref name="Ovenden2015" />

Häufig werden neben einem Hauptplan weitere Varianten für spezielle Einsatzzwecke und -orte verwendet, beispielsweise mit ergänzenden Informationen zur Barrierefreiheit oder mit angepasstem Format zur Verwendung in Fahrzeugen, in denen keine geeigneten Flächen zur Anbringung des Standardplans zur Verfügung stehen. Verwandt mit Liniennetzplänen sind zudem [[Linienband|Linienbänder]], die den Verlauf einzelner Linien oder Linienbündel darstellen und beispielsweise auf dem Bahnsteig der entsprechenden Linie oder in den auf der Linie verkehrenden Fahrzeugen verwendet werden.

Statische Liniennetzpläne werden seit dem frühen 21.&nbsp;Jahrhundert durch dynamische digitale Angebote ergänzt, die sowohl von den Verkehrsbetrieben und -verbünden selbst – hier häufig auf Grundlage von auf [[Open Data]] basierenden Anwendungen wie [[Open Street Map]] – als auch durch externe Anbieter wie [[Google LLC|Google]] mit [[Google Maps]] bereitgestellt werden und insbesondere [[Internet|online]] abgerufen und genutzt werden können. Diese Anwendungen erlauben u.{{nnbsp}}a. eine gezielte Suche nach Verkehrsverbindungen und stellen diese detailliert anhand topografischer Karten dar.

; Topografische und schematische Pläne
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Tube map 1908-2.jpg|Offizieller Netzplan der [[London Underground]] mit Innenstadtbereich (1908), topografische Darstellung auf Grundlage eines [[Stadtplan]]s
Beckmap1.jpg|Erste im Fahrgasteinsatz verwendete Version der schematischen ''[[Tube map]]'' von [[Harry Beck]] (1933); bis heute Grundlage des Netzplans der Underground
Soviet Ministry of Railways. Maps of Moscow Metro.jpg|Offizieller Netzplan der [[Metro Moskau]] (1988), der durch vollständigen Verzicht auf geografische Elemente und besonders konsequente Abstraktion gleichermaßen kartografische Darstellung und grafisches Ornament ist
Montrealmetromap.svg|Offizieller Netzplan der [[Metro Montreal]] (2016), der weitgehend den Prinzipien von Harry Beck folgt, jedoch vereinzelte Brüche damit aufweist
Official New York City Subway Map 2013 vc.jpg|Offizieller Netzplan der [[New York City Subway]] (2013) mit pseudotopografischer Darstellung mit vergrößerter Darstellung von [[Manhattan]]
</gallery>
Während in der Frühzeit der U-Bahnen [[topografische Karte]]n verwendet wurden, die häufig auf regulären [[Stadtplan|Stadtplänen]] basierten und daher neben den U-Bahn-Linien auch das Straßennetz und weitere [[Geoobjekt|geografische Objekte]] darstellten, vollzog sich in der ersten Hälfte des 20.&nbsp;Jahrhunderts ein schrittweiser Übergang zu [[Diagramm#Figürliche oder kartografische Darstellung|schematischen]] Plänen, in denen nicht mehr das Liniennetz im Verhältnis zur Stadt, sondern vorrangig das Verhältnis der einzelnen Elemente des Netzes (Linien, Stationen und Umsteigeknoten) zueinander dargestellt wurde und geografische Informationen und topografische Genauigkeit in den Hintergrund traten. Ein wesentlicher Grund hierfür war, dass die zwischenzeitlich in den einzelnen Systemen erreichte Komplexität, Dichte und räumliche Ausdehnung der Netze bei einer maßstäblichen Darstellung in einem topografischen Plan zu sinkender Übersichtlichkeit und Lesbarkeit und/oder zu einer Beschränkung des sinnvoll darstellbaren Netzausschnitts geführt hatte bzw. geführt hätte oder durch größere Planbilder hätte ausgeglichen werden müssen.

Als bedeutender Schritt für die Entwicklung schematischer Netzpläne gilt die ''[[Tube map]]'' der [[London Underground]], die ab 1931 von [[Harry Beck]], einem zu diesem Zeitpunkt arbeitslosen [[Technisches Zeichnen|technischen Zeichner]], als Freizeitprojekt entwickelt und 1933 erstmals testweise an Fahrgäste ausgegeben wurde. Beck griff in seinem Entwurf auf Gestaltungsprinzipien zurück, die bereits zuvor bei der Underground und anderen englischen sowie ausländischen Bahnen genutzt worden waren, um die Lesbarkeit von Plänen zu verbessern. Er kombinierte, verfeinerte und vereinheitlichte diese Prinzipien jedoch und wendete sie konsequent auf das komplexe Netz der Londoner U-Bahn an. Beck entwarf damit einen Plan von großer visueller Klarheit und hoher Lesbarkeit, der im Wesentlichen auf alle zum Verständnis des U-Bahn-Netzes unerheblichen Informationen verzichtete und dennoch weiterhin als kartografische Darstellung erkennbar blieb. Beck wendete insbesondere folgende Prinzipien an:

* Individuelle Kennfarben für alle Linien zur Verbesserung der Unterscheidbarkeit – Beck übernahm für seinen Entwurf die Farben, die seit 1908 von der Underground verwendet wurden;
* Reduzierung und Vereinheitlichung der grafischen Elemente durch standardisierte Linienorientierungen zur Steigerung der visuellen Ruhe – Beck verwendete ein oktolineares System mit 45°-Winkeln und acht möglichen Linienrichtungen sowie eine lot- bzw. waagerechte Kompositionsachse. Die [[Reichsbahndirektion Berlin]] veröffentlichte bereits 1931 einen Plan der [[S-Bahn Berlin|Berliner S-Bahn]] auf Grundlage desselben Prinzips, wobei die [[Berliner Ringbahn|Ringbahn]] im genannten Plan stark abstrahiert als Kreis dargestellt wurde;
* Vereinfachung/Abstrahierung geografischer Zusammenhänge und Merkmale zur Steigerung der Übersichtlichkeit und visuellen Ruhe:
** Begradigung der Linienverläufe und Vereinheitlichung der Stationsabstände – Diese Darstellung ist verwandt mit [[Linienband|Linienbändern]], die seit dem frühen 20.&nbsp;Jahrhundert für die Darstellung des Verlaufs einzelner Linien genutzt wurden;
** Vergrößerte Darstellung von Gebieten mit besonders hoher Linien- und Stationsdichte in der Art einer [[Kartenanamorphote|Anamorphose]] – Beck vergrößerte das Londoner Zentrum, das etwa von der ''[[Circle Line (London)|Circle Line]]'' definiert wird, und verkleinerte die Außenbezirke;
** Weitgehender Verzicht auf die Darstellung von geografischen Objekten – Bereits ab dem späten 19.&nbsp;Jahrhundert verzichteten verschiedene Pläne der Underground bzw. ihrer Vorgängerbahnen (weitgehend) auf die Darstellung der Streckenumgebung. Beck stellte in der ''Tube map'' lediglich die [[Themse]] aufgrund ihrer Bedeutung als Orientierungspunkt dar. Markante Gewässer gehören bis in die Gegenwart zu den wenigen regelmäßig auf Liniennetzplänen dargestellten Geoobjekten;
* Genordetes Planbild – Trotz der inhaltlichen Entfernung von einer topografischen Karte verwendete Beck weiterhin die bei modernen [[Karte (Kartografie)|Karten]] übliche genordete Darstellung bzw. näherte sich an diese an, das heißt die im Planbild oben dargestellten Elemente liegen (im Wesentlichen) im Norden, die unten dargestellte im Süden usw.
[[Datei:Fahrkartenautomat Hochbahn Almex 2021.jpg|mini|Fahrkartenautomat der [[Hamburger Hochbahn]] mit integriertem digitalem topografischem Verkehrsnetzplan]]
Die technisch anmutende formale Reduziertheit wird teilweise mit Becks fachlichem Hintergrund und mit einem Einfluss der zur Entstehungszeit aktuellen [[Moderne#Kunstgeschichte|modernistischen]] Gestaltungsströmungen in Verbindung gebracht, während in der ausgewogenen, fast dekorativ wirkenden Gesamtkomposition des Netzbildes mit langen Achsen und eleganten Kurven teilweise Einflüsse des ebenfalls aktuellen [[Art déco]] erkannt werden.

Schematische Pläne auf Grundlage der oben genannten Prinzipien setzten sich im Laufe des 20.&nbsp;Jahrhunderts weltweit bei der großen Mehrheit der U-Bahn-Systeme durch. Zudem werden sie für andere Verkehrsmittel genutzt und aufgrund ihrer weiten Kreisen verständlichen Systematik und bekannten Ästhetik auch zur Visualisierung von Zusammenhängen abseits des Verkehrswesens verwendet. Gleichzeitig enthalten Stadtpläne in der Regel auch Darstellungen des ÖPNV-Netzes und Verkehrsbetriebe verwenden häufig topografische Pläne bzw. Stadtpläne als eigenständige Planvarianten, beispielsweise als Umgebungs-/Quartiersplan auf den Haltestellen.

Eine Ausnahme stellte lange Zeit [[New York City Subway|New York]] dar, das im Jahr 1979 nach verschiedenen schematischen Plänen zu einer (pseudo-)topografischen Darstellung zurückgekehrt war, in der [[Manhattan]], der [[Verwaltungsgliederung von New York City|Bezirk]] mit der höchsten Netzdichte, gegenüber den anderen Teilen des Stadtgebiets deutlich vergrößert dargestellt wurde. Dieser Plan wurde im Frühjahr 2025 durch eine vollständig überarbeitete Darstellung ersetzt, die sich eng an den von Harry Beck etablierten Gestaltungsprinzipien orientiert und damit auch einen direkten Rückgriff auf den bereits 1972 von [[Massimo Vignelli]] für die [[Metropolitan Transportation Authority|New Yorker Verkehrsbetriebe]] entworfenen Netzplan darstellt.<ref name="MTA250402-01">{{Internetquelle |url=https://www.mta.info/press-release/mta-unveils-first-fully-redesigned-subway-map-half-century |titel=MTA Unveils First Fully Redesigned Subway Map in Half a Century. |hrsg=Metropolitan Transportation Authority |datum=2025-04-02 |sprache=en |abruf=2025-04-09}}</ref><ref name="MTA250409-01">{{Internetquelle |url=https://www.mta.info/maps |titel=Maps. |hrsg=Metropolitan Transportation Authority |datum=2025-04-02 |sprache=en |abruf=2025-04-09}}</ref>

Mit der seit dem frühen 21.&nbsp;Jahrhundert wachsenden Bedeutung digitaler Kartendienste wie [[Google Maps]] und den von den Verkehrsbetrieben selbst betriebenen Diensten für Fahrplan- und Verbindungsauskünfte vollzog sich in gewisser Weise eine Rückkehr zu topografischen Karten, die insbesondere durch die Fähigkeit dieser Dienste zur [[Maßstab (Kartografie)|freien Skalierbarkeit]] der digitalen Karten ermöglicht wird, durch die die Beschränkung der physischen Größe des Kartenmediums keine wesentliche Rolle mehr spielt.<ref name="Ovenden2005">Mark Ovenden: ''Metro Maps of the World''. Capital Transport Publishing. 2. Auflage, Harrow 2005.</ref><ref name="Ovenden2015" />

=== Barrierefreiheit ===
<gallery class="center" widths="200" heights="140">
Spiral staircase at the Gloucester Road Underground station.jpg|Wendeltreppe in der Station ''[[Gloucester Road (London Underground)|Gloucester Road]]'', [[London Underground|London]];<br />der [[Barrierefreies Bauen|barrierefreie Ausbau]] ist teilweise mit Herausforderungen verbunden
U-Bahnhof Rotes Rathaus (50687432023).jpg|Kontrastreicher Leitstreifen eines [[Bodenleitsystem]]s auf dem Bahnsteig und kontrastreich markierte Bahnsteigkante<br />(''[[U-Bahnhof Rotes Rathaus|Rotes Rathaus]]'', [[U-Bahn Berlin|Berlin]])
MVG C2 Mangfalplatz.jpg|Visuelle Signalisierung der Zustiegsfreigabe durch Lichtbänder bei einem Zug der [[MVG-Baureihe C#C2|Baureihe C2]] in [[U-Bahn München|München]]; beim Schließen wechselt die Farbe zu rot
Gallery Pl-Chinatown Upper Level January 28, 2010.jpg|Visuelle Signalisierung der Einfahrt eines Zugs durch [[Warnleuchte]]n an der Bahnsteigkante<br />(''Gallery Place'', [[Metro Washington|Washington,&nbsp;D.C.]])
Tablica informacyjna w języku Braille na stacji metra Centrum.jpg|[[Blindenkarte|Taktiler Orientierungsplan]] der Station ''[[U-Bahnhof Centrum|Centrum]]'' der [[Metro Warschau]] mit Beschriftung in [[Brailleschrift|Braille]]
</gallery>

[[Barrierefreiheit]] bildet mittlerweile in zahlreichen Regionen einen zentralen Aspekt bei Planung und Betrieb von U-Bahn-Systemen und ihren einzelnen Komponenten (Stationen, Informationssysteme, Fahrzeuge u.{{nnbsp}}a.). Eine wesentliche Bedeutung hat hierbei die Perspektive von Menschen, die auf Mobilitätshilfen wie [[Rollstuhl|Rollstühle]] oder [[Rollator]]en angewiesen sind und die daher nicht bzw. nur eingeschränkt zum Treppensteigen in der Lage sind. Diese Gruppe ist von besonderer Bedeutung, da sie eine große und mit Blick auf die [[Demografischer Wandel|zunehmende Alterung]] der Gesellschaft tendenziell wachsende Zahl von Personen umfasst, da die Beeinträchtigung des [[Gehen]]s stärker als viele andere körperliche Einschränkungen den Zugang zur U-Bahn limitiert und weil auch andere Gruppen wie Personen mit Kinderwagen und großen Gepäckstücken von einer stufenlosen Zugänglichkeit profitieren. Der Begriff wird jedoch vielfach weiter betrachtet und umfasst auch Belange von Menschen mit anderen körperlichen oder kognitiven Einschränkungen, die im Zusammenhang mit der Benutzung von U-Bahnen relevant sein können.

; Stationen

Aufgrund der vollständig unabhängigen Trassierung von U-Bahnen einschließlich des Ausschlusses von [[Bahnübergang|Bahnübergängen]] besteht zwangsläufig die Notwendigkeit zur Überwindung einer Höhendifferenz zwischen dem Zugangspunkt zu einer Station und dem Bahnsteig. Die Nutzung der U-Bahn kann hierdurch für Menschen mit verminderter körperlicher Bewegungsfähigkeit wie Rollstuhlfahrer und Personen mit Rollatoren unmöglich gemacht oder erheblich erschwert werden.

In der [[Europäische Union|Europäischen Union]] sind neue U-Bahn-Stationen [[Barrierefreiheit|barrierefrei]] herzustellen, bestehende nicht barrierefreie Stationen sind entsprechend um- und auszubauen. Rechtliche Grundlage hierfür sind in Deutschland insbesondere §&nbsp;8 [[Personenbeförderungsgesetz (Deutschland)|PBefG]] und die entsprechenden [[Landesgleichstellungsgesetz#Gleichstellung von Menschen mit Behinderung|Gleichstellungsgesetze der Länder]] (z.{{nnbsp}}B. §&nbsp;11 Abs.&nbsp;2 des Berliner Landesgleichberechtigungsgesetzes).

Die U-Bahnen in München und Nürnberg sind vollständig barrierefrei bzw. rollstuhlgerecht ausgebaut, die Netze in Berlin und Hamburg weitgehend.

; Informations- und Leitsysteme

Entsprechend dem [[Zwei-Sinne-Prinzip]] werden an Fahrgäste gerichtete Informationen häufig sowohl akustisch als auch visuell vermittelt, sodass sie sowohl für Menschen mit eingeschränktem Seh- als auch [[Schwerhörigkeit|Hörvermögen]] verständlich sind. Hierzu zählt beispielsweise die Ankündigung von einfahrenden Zügen und ihrem Fahrtziel über Durchsagen und [[Zugzielanzeiger]] und die Begleitung des Türschließens durch [[Signalton|Signaltöne]] und -leuchten.

Für sehbehinderte Menschen finden sich vielfach taktile [[Bodenleitsystem]]e, die mithilfe eines [[Langstock]]s eine selbstständige Orientierung ermöglichen. In den vier deutschen U-Bahn-Städten verfügen alle rollstuhlgerecht ausgebauten Stationen auch über solche Leitsysteme. Weiterhin finden sich teilweise Beschriftungen in [[Brailleschrift]], beispielsweise in Aufzügen und an Handläufen und Türtastern, oder [[Blindenkarte|taktile Orientierungskarten]].

=== Schlüsselfertige und standardisierte Systeme ===
Verschiedene Hersteller bieten sogenannte [[Schlüsselfertiges Bauen|schlüsselfertige Systeme]] für den U-Bahn-Systeme an, die neben der Bereitstellung der gesamten technischen Infrastruktur einschließlich Fahrzeugen, Stromversorgung und elektrischer Ausrüstung, [[Eisenbahnsignal|Signal]]-, [[Kommunikationstechnik|Kommunikations]]- und [[Steuerungstechnik]] und Stations- und Werkstattausstattung aus dem Produktportfolio des jeweiligen Unternehmens auch sämtliche erforderlichen Dienstleistungen von [[Bauplanung|Planung]] und [[Finanzierung]] über [[Projektsteuerung]], Bau und Systemintegration bis zu Wartung und Instandhaltung aller Komponenten umfassen. Zu den Anbietern gehören u.{{nnbsp}}a. [[Alstom]] (u.{{nnbsp}}a. Neubau der ''[[Circle Line (Singapur)|Circle Line]]'' in [[Mass Rapid Transit (Singapur)|Singapur]] und der Linie&nbsp;1 in [[Cluj-Napoca#Verkehr|Cluj-Napoca]]),<ref name="Alstom231215">{{Internetquelle |url=https://www.alstom.com/our-solutions/systems/metro-systems-efficient-effective-rapid-transit-delivery |titel=Metro systems: efficient, effective rapid. |hrsg=Alstom SA |sprache=en |abruf=2023-12-16}}</ref><ref name="Alstom230523">{{Internetquelle |url=https://www.alstom.com/press-releases-news/2023/5/alstom-provide-integrated-metro-system-city-cluj-napoca-romania |titel=Pressemitteilung: Alstom to provide integrated metro system for the city of Cluj-Napoca in Romania. |hrsg=Alstom SA |datum=2023-05-23 |sprache=en |abruf=2023-12-16}}</ref><ref name="Alstom231216-2">{{Internetquelle |url=https://www.alstom.com/sites/alstom.com/files/2018/07/16/country_sheet_singapore_2018_final.pdf |titel=Alstom in Singapore. |hrsg=Alstom SA |format=PDF |sprache=en |abruf=2023-12-16}}</ref> [[Hyundai Rotem]] (u.{{nnbsp}}a. Neubau der Linie&nbsp;9 der [[U-Bahn Seoul]], der Linie&nbsp;7 der [[Mass Rapid Transit Manila|MRT Manila]] und der ''Green Line'' der [[Taoyuan Metro]] in der Metropolregion [[Taipeh]])<ref name="HR231215">{{Internetquelle |url=https://www.hyundai-rotem.co.kr/en/business/rail/details.do?productNm=E%27M(Turnkey) |titel=E&M(Turnkey). |hrsg=Hyundai Rotem |abruf=2023-12-16}}</ref> und [[Siemens Mobility]] (u.{{nnbsp}}a. Erweiterung der ''[[MRT (Bangkok)#Blaue Linie|Blue Line]]'' in [[MRT (Bangkok)|Bangkok]], Neubau der Strecke der [[Sydney Metro]] zum [[Sydney Metro#Western Sydney Airport Line|Western Sydney Airport]] und der Linie&nbsp;3 der [[Metro Pune]]).<ref name="Siemens231215">{{Internetquelle |url=https://www.mobility.siemens.com/global/de/portfolio/schluesselfertige-bahnloesungen.html |titel=Schlüsselfertige Lösungen von Siemens Mobility. |hrsg=Siemens Mobility |abruf=2023-12-16}}</ref><ref name="Siemens21221">{{Internetquelle |url=https://press.siemens.com/global/de/pressemitteilung/siemens-mobility-liefert-schluesselfertiges-metro-system-fuer-das-projekt-sydney |titel=Pressemitteilung: Siemens Mobility liefert schlüsselfertiges Metro-System für das Projekt „Sydney Metro – Western Sydney Airport“. |hrsg=Siemens Mobility |datum=2022-12-21 |abruf=2023-12-16}}</ref>

Während die oben genannten Produkte ein hohes Maß an Flexibilisierung der technischen Parameter nach Kundenwunsch ermöglichen, bieten und boten verschiedene Hersteller auch weitgehend standardisierte Systeme an, die identisch oder mit nur wenigen Abwandlungen von einer Basisvariante an verschiedenen Standorten realisiert werden. Hierzu zählen etwa das System ''VAL'' (s.{{nnbsp}}u.), die [[fahrerlose Metro von Hitachi Rail Italia]] (ehemals [[AnsaldoBreda]]) sowie historisch das ''ICTS'' (''Intermediate Capacity Transit System''), das die Grundlage der heutigen ''Innovia''-[[Plattform (Schienenfahrzeug)|Plattform]] von Alstom bildet.

; System VAL
[[Datei:Ligne 1 du métro de Lille Métropole - Interstation CHR Oscar-Lambret ↔ CHR B-Calmette (02A).JPG|mini|[[Véhicule automatique léger|VAL]]-Fahrzeug vom Typ ''VAL 208'' der [[Métro Lille]]]]
Das französische Unternehmen [[Matra]] entwickelte mit dem [[Véhicule automatique léger|VAL]] (''Véhicule automatique léger''; dt. ''leichtes automatisches Fahrzeug'') bereits in den 1970er Jahren eine fahrerlose Kleinprofil-U-Bahn, die als kostengünstige Alternative zu konventionellen U-Bahn-Systemen für kleinere Ballungsräume und Strecken mit mittelhoher Frequentierung konzipiert ist. Die Kostenreduktion sollte insbesondere durch einen hohen Grad an Standardisierung der einzelnen Systemkomponenten und einen reduzierten Aufwand für den Bau der Streckeninfrastruktur erreicht werden, wozu kürzere und schmalere Fahrzeuge (ursprünglich 2,06&nbsp;Meter, später auch 2,08 und 2,56&nbsp;Meter) genutzt werden, die engere [[Kurvenradius|Kurvenradien]] und ein geringeres [[Lichtraumprofil]] ermöglichen. Im laufenden Betrieb soll die fahrerlose Steuerung weitere Einsparungen ermöglichen.<ref name="SchwandlFR2006">Robert Schwandl: ''Metros in Frankreich''. Robert Schwandl Verlag, Berlin 2006.</ref>

Die erste U-Bahn auf Grundlage der VAL-Technologie wurde 1983 mit der neu geschaffenen [[Métro Lille]] eröffnet, weitere Einsätze im städtischen Nahverkehr folgten in [[Métro Toulouse|Toulouse]] (1993), [[Metro Taipei|Taipeh]] (1996), [[Métro Rennes|Rennes]] (2002), [[Metropolitana di Torino|Turin]] (2006) und [[Uijeongbu]], [[Südkorea]] (2012). Das System wird bzw. wurde darüber hinaus an den Flughäfen [[Flughafen Paris-Orly|Paris-Orly]] (''[[Orlyval]]'', 1991), [[Chicago O’Hare International Airport|Chicago-O’Hare]] (''Airport Transit System'', 1993), [[Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle|Paris-Charles de Gaulle]] (''[[CDGVAL]]'', 2007), [[Flughafen Bangkok-Suvarnabhumi|Bangkok-Suvarnabhumi]] (2020)<ref name="Siemens171214">{{Internetquelle |url=https://press.siemens.com/global/de/pressemitteilung/siemens-baut-vollautomatischen-people-mover-am-flughafen-bangkok |titel=Pressemitteilung: Siemens baut vollautomatischen People Mover am Flughafen Bangkok. |hrsg=Siemens Mobility |datum=2017-12-14 |abruf=2023-12-16}}</ref> und [[Flughafen Frankfurt Main|Frankfurt]] (2023)<ref name="Siemens180320">{{Internetquelle |url=https://press.siemens.com/global/de/pressemitteilung/siemens-liefert-vollautomatischen-people-mover-fuer-flughafen-frankfurt |titel=Pressemitteilung: Siemens liefert vollautomatischen People Mover für Flughafen Frankfurt. |hrsg=Siemens Mobility |datum=2018-03-20 |abruf=2023-12-16}}</ref> sowie ehemals [[Jacksonville International Airport|Jacksonville]] (1989 bis 1996, ersetzt durch die [[Einschienenbahn]] ''Jacksonville Skyway'') auch als [[Peoplemover]] bzw. Zubringer eingesetzt.

Seit vollständiger Übernahme der ''Matra Transport International S.A.S'' im Jahr 2001 ist [[Siemens Mobility|Siemens]] alleiniger Eigentümer der VAL-Technologie. Sie wurde in der Folgezeit in Kooperation mit [[Lohr Industrie]] zum sogenannten ''Neoval''<ref name="SchwandlFR2006" /> mit den Varianten ''Airval'' speziell für den Flughafen- und ''Cityval'' für den Stadtverkehr weiterentwickelt, das sich im Vergleich zur ursprünglichen Konzeption u.{{nnbsp}}a. durch deutlich breitere Fahrzeuge (2,65 und 2,8&nbsp;Meter) auszeichnet, die dem Profil moderner Voll-U-Bahnen nahekommen.<ref name="Siemens231216">{{Internetquelle |url=https://www.mobility.siemens.com/global/de/portfolio/fahrzeuge/val-systeme.html |titel=VAL – Automated People Mover. |hrsg=Siemens Mobility |abruf=2023-12-16}}</ref>

=== Straßenbahnvorlaufbetrieb ===
<gallery class="center" widths="200" heights="140">
Station Opera 2019 lichtput.jpg|[[Premetro Antwerpen|Antwerpen]], 2019:<br />Unterirdischer [[Turmbahnhof]] ''Opera'', Kreuzungspunkt der beiden Hauptachsen der Premetro bzw. der früher geplanten Metro
1985 ingang premetrotunnel.jpg|[[Metro Brüssel|Brüssel]], 1985:<br />Südliche Rampe des [[Premetro Brüssel|Prémétro]]-Tunnels entlang der ''Petite Ceinture''; wurde im selben Jahr mit der Südverlängerung des Tunnels nach ''Louise''/''Louiza'' aufgegeben
Bruxelles - Brussel - Parvis de Saint-Gilles - Sint-Gillis Voorplein (cropped).jpg|Brüssel, 2014:<br />Prémétro-Station ''Sint-Gillisvoorplein''/''Parvis de Saint-Gilles'' des Nord-Süd-Tunnels mit teilabgesenkten Bahnsteigen für den Betrieb mit Straßenbahnfahrzeugen
Kryvyi Rih Prospekt Metalurhiv5.JPG|[[Straßenbahn Krywyj Rih#U-Straßenbahn|Krywyj Rih]], 2007:<br />Linksverkehr im Tunnel, sodass die Einrichtungsfahrzeuge mit rechtsseitigen Türen die Mittelbahnsteige der unterirdischen Stationen bedienen können
Lambertseterbanen 4.jpg|[[Oslo T-bane|Oslo]], 1966:<br />Strecken der ''Østensjøbane'' im Straßenbahnvorlaufbetrieb (links) und der bereits auf U-Bahn-Betrieb umgestellten ''Lambertseterbane'' (rechts) östlich von ''Brynseng''
N153000000 2er Linie, Umbau für U Bahn Linie U2, Linie H2, Typ L 552 ca. März 1980.jpg|[[U-Bahn Wien|Wien]], 1980:<br />Straßenbahnvorlaufbetrieb auf der Strecke der späteren [[U-Bahn-Linie U2 (Wien)|U2]], die Anpassung für die U-Bahn ist weit fortgeschritten, zu erkennen u.{{nnbsp}}a. an den bereits installierten Stromschienen
Комсомольская..jpg|[[Metrotram Wolgograd|Wolgograd]], 2019:<br />Metrotram-Station ''Komsomolskaja'' mit abgesenktem Bahnsteig für den Betrieb mit Straßenbahnfahrzeugen; der Fuß der Fahrtreppe entspricht der endgültigen Höhe des Metro-Bahnsteigs
</gallery>
Teilweise werden Strecken und Stationen vor Aufnahme des U-Bahn-Betriebs in einem [[Vorlaufbetrieb]] in das [[Straßenbahn]]netz der jeweiligen Stadt integriert. Sie werden teilweise als ''premetro'' (wörtlich: ''Vor-Metro'') bezeichnet. Solche Anlagen können sowohl im Zusammenhang mit einem bereits in Umsetzung befindlichen bzw. fest geplanten Anschluss an das U-Bahn-Netz errichtet werden als auch eine eigenständig nutzbare [[Bauvorleistung|Vorleistung]] für den perspektivischen Aus- bzw. Aufbau eines U-Bahn-Netzes bilden. Ein wesentlicher Vorteil des Vorlaufbetriebs ist, dass die in der Regel sehr kostenaufwändige U-Bahn-Infrastruktur bereits vor Fertigstellung bzw. Anschluss der U-Bahn einen verkehrlichen Nutzen entfalten kann. Aufgrund der unabhängigen Trassierung und der im Vergleich zum konventionellen Straßenbahnnetz häufig größeren [[Kurvenradius|Kurvenradien]] können hierbei zudem eine höhere Geschwindigkeit und eine bessere Betriebsstabilität erreicht werden bzw. entsprechen diese Strecken funktional einer [[Schnellstraßenbahn|Schnell]]- und/oder [[U-Straßenbahn]].

Für den Vorlaufbetrieb ist vielfach ein an den Betrieb mit Straßenbahnfahrzeugen angepasster Ausbau der Anlagen erforderlich, der insbesondere die Installation von Oberleitungen zur Stromversorgung und die Anpassung von Lage, Länge, Breite und Höhe der Bahnsteige zur Bedienung der im Vergleich zur U-Bahn häufig schmaleren und teilweise mit Stufen ausgestatteten oder niederflurigen Fahrzeuge umfassen kann. Hinzu kommen Gleisverbindungen und Rampenbauwerke zwischen Straßenbahn- und U-Bahn-Strecken, wobei letztere auch in die spätere U-Bahn-Strecke integriert werden können, sowie gegebenenfalls eine abweichende Spurweite. Letzteres hätte bei der finalen Umstellung eine [[Umspurung (Oberbau)|Umspurung]] zur Folge. Verfügen die Stationen über Mittelbahnsteige, müssen [[Einrichtungsfahrzeug]]e mit Türen auf nur einer Fahrzeugseite zudem auf der [[Links- und Rechtsverkehr|Gegenseite]] durch die Tunnel geführt werden, was wiederum [[Kreuzung (Bahn)|Gleiskreuzungen]] vor und nach dem betreffenden Abschnitt erfordert. Teilweise erfolgt dies mittels aufwändiger unterirdischer [[Überwerfungsbauwerk]]e, etwa in [[Metrotram Wolgograd|Wolgograd]] an beiden Tunnelenden jeweils kurz nach der Einfahrt.

Beispiele für Vorlaufbetriebe sind bzw. waren:
* [[Premetro Antwerpen|Antwerpen]]: Antwerpen entwickelte ab Ende der 1950er Jahre Planungen für Tunnelstrecken für seine [[Straßenbahn Antwerpen|Straßenbahn]], die langfristig in einer Voll-U-Bahn aufgehen sollten. Das Ziel einer erst langfristigen Umwandlung ergab sich u.{{nnbsp}}a. daraus, dass die Antwerpener Verkehrsbetriebe zum Zeitpunkt der Entscheidung für den Tunnelbau im Begriff einer weitreichenden Modernisierung ihres Fahrzeugparks waren und die neu beschafften Straßenbahnen möglichst lange auf den neu gebauten Strecken eingesetzt werden können sollten.<br />Die Ursprungsplanungen sahen ein komplexes Tunnelnetz mit zwei innerstädtischen Hauptachsen mit mehreren Ästen im Außenbereich und zahlreichen Verknüpfungen untereinander vor. Nachdem ab 1970 erste Tunnel gebaut und ab 1975 in Betrieb genommen wurden, nahm die Stadt in den 1980er Jahren aufgrund der unklaren Finanzierungsperspektive Abstand von den U-Bahn-Planungen sowie vorübergehend auch von Planung und Bau neuer Tunnelstrecken insgesamt, revidierte letztere Position jedoch später. Bis 2019 wurden insgesamt rund 13&nbsp;Kilometer an ''premetro''-Strecken realisiert, die sich auf die im Wesentlichen vollständig realisierte Ost-West-Achse und ihre anschließenden nordöstlichen und südlichen Äste sowie einen kurzen Teil der zweiten Achse im Stadtzentrum und die drei anschließenden östlichen Äste aufteilen. Mit Ausnahme des rund 1,4&nbsp;Kilometer langen, nur im Rohbau fertiggestellten nordöstlichen Astes der zweiten Achse sowie fünf ebenfalls nur im Rohbau vorhandenen Stationen auf den beiden anderen östlichen Ästen wird dieses Netz heute durch die Straßenbahn genutzt.<br />Nachdem die ersten realisierten Tunnelabschnitte mit Blick auf das perspektivische Ziel einer Voll-U-Bahn entworfen und die Stationen mit 95&nbsp;Meter langen Bahnsteigen ausgestattet worden waren, wurde dieses Maß nach Aufgabe der U-Bahn-Planungen auf 60&nbsp;Meter reduziert.<ref name="GroneckBE2009">Christoph Groneck, Dirk Martin Stein: ''Metros in Belgien''. Robert Schwandl Verlag, Berlin 2009.</ref><ref name="SchwandlBNL2020" />
* [[Metro Brüssel|Brüssel]]: Brüssel entwickelte in der ersten Hälfte der 1960er Jahre weitreichende Planungen zur Umgestaltung seines [[Straßenbahn Brüssel|Straßenbahnnetzes]], die u.{{nnbsp}}a. die Verlegung besonders hochfrequentierter und störanfälliger Strecken in den Untergrund vorsahen. Die etwa gleichzeitig aufgenommenen Metro-Planungen griffen diese Überlegungen auf und entwickelten sie dahingehend weiter, dass die Straßenbahntunnel von Anfang an nach Metro-Parametern hergestellt und nur während einer möglichst kurzen Übergangszeit bis zum Anschluss an die Metro von Straßenbahnen genutzt werden sollten und daher wie in Antwerpen als ''prémétro''/''premetro'' bezeichnet wurden bzw. werden.<br />Insgesamt wurden vier von anfangs fünf geplanten Tunnelstrecken gebaut; die in Ost-West-Richtung verlaufende Innenstadtstrecke wurde 1969 für die Straßenbahn in Betrieb genommen und 1976 auf Metrobetrieb umgestellt (heutige Linien 1 und 5), die entlang der inneren Ringstraße (''Petite Ceinture'') verlaufende Strecke wurde in mehreren Schritten ab 1970 eröffnet und 1988 auf Metrobetrieb umgestellt (Linien&nbsp;2 und 6). Der entlang eines Teils der äußeren Ringstraße (''Grande Ceinture'') östlich der Innenstadt verlaufende Tunnel (Eröffnung ab 1972) und der in Nord-Süd-Richtung verlaufende Innenstadttunnel (ab 1976) werden bis heute ausschließlich durch die Straßenbahn genutzt, die Nord-Süd-Strecke wird jedoch aktuell umgewandelt (künftige Linie&nbsp;3). Für den Tunnel entlang der äußeren Ringstraße wird hingegen kein Ausbau mehr verfolgt.<br />Die frühen Bahnhöfe der Ost-West-Strecke verweisen durch ihre beschränkte Größe auf ihren konzeptionellen Ursprung als Straßenbahnbauwerke, während die später realisierten Stationen großzügiger entworfen wurden. Die Stationen der Strecke entlang der ''Grande Ceinture'' wiederum wirken für die eingesetzten Straßenbahnfahrzeuge deutlich überdimensioniert.<ref name="GroneckBE2009" /><ref name="STIB241124">{{Internetquelle |url=https://metro3.be/nl/project |titel=Het Project. |hrsg=STIB – Société de transports intercommunaux de Bruxelles/MIVB – Maatschappij voor het Intercommunaal Vervoer te Brussel |sprache=nl |abruf=2024-11-24}}</ref>
* [[U-Bahn München|München]]: Die 1962 eröffnete Schnellstraßenbahn-Strecke zwischen ''Frankfurter Ring'' (nicht identisch mit der 1993 eröffneten [[U-Bahnhof Frankfurter Ring|gleichnamigen Station]] der [[U-Bahn München#Linie U2|U2]]) und ''Freimanner Platz'' wurde 1971 in das zu diesem Zeitpunkt neu eröffnete U-Bahn-Netz integriert. Die Stationen ''Frankfurter Ring'' und ''Freimanner Platz'' entfielen hierbei, die beiden Zwischenstationen ''Edisonstraße'' und ''Harnierplatz'' wurden durch die neue Station ''[[U-Bahnhof Freimann|Freimann]]'' ersetzt.
* [[U-Bahn Nürnberg|Nürnberg]]: Die Hochbahnstationen ''[[U-Bahnhof Muggenhof|Muggenhof]]'' und ''[[U-Bahnhof Stadtgrenze|Stadtgrenze]]'' der [[U-Bahn Nürnberg#U1 Hardhöhe – Langwasser Süd|U1]] gingen 1970 zunächst als Teil des [[Straßenbahn Nürnberg|Nürnberger Straßenbahnnetzes]], das damals noch bis [[Fürth]] reichte, in Betrieb und werden erst seit 1982 von der U-Bahn bedient. Da die eingesetzten Straßenbahnfahrzeuge nur auf der rechten Seite über Türen verfügten und die Strecke im üblichen Rechtsverkehr betrieben werden sollte, wurden die beiden genannten Bahnhöfe als einzige des Nürnberger Netzes mit Außenbahnsteigen entworfen.
* [[Oslo T-bane|Oslo]]: Die ''Lambertseterbane'', die Strecke der heutigen Linien&nbsp;1 und 4 nach ''Bergkristallen'', und der Abschnitt von ''Oppsal'' nach ''Bøler'' der ''Østensjøbane'', der Strecke der heutigen Linie&nbsp;3 nach ''Mortensrud'', wurden anfangs als Schnellstraßenbahnstrecken betrieben, waren in Hinblick auf die geplante Einführung des U-Bahn-Betriebs jedoch bereits vollständig nach Metroparametern entworfen worden. Die ''Lambertseterbane'' wurde 1957 für die Straßenbahn eröffnet und im Mai 1966 als erste Strecke auf U-Bahn-Betrieb umgestellt, die ''Østensjøbane'' folgte im Oktober 1967.<ref name="SchwandlSkan2004" /><ref name="Schwandl2021" />
* [[Stockholms tunnelbana|Stockholm]]: Die Strecke von ''[[Thorildsplan (Stockholms tunnelbana)|Thorildsplan]]'' nach ''[[Islandstorget (Stockholms tunnelbana)|Islandstorget]]'', die heute von der [[Gröna linjen (Stockholm)|Grünen Linie]] befahren wird, wurde zunächst als Schnellstraßenbahnstrecke betrieben, war in Hinblick auf die geplante Einführung des U-Bahn-Betriebs jedoch bereits vollständig nach Metroparametern entworfen worden. Die Strecke wurde 1944 für die Straßenbahn eröffnet, die Umstellung auf U-Bahn-Betrieb erfolgte 1952 im Zuge der Inbetriebnahme der durchgehenden Strecke von ''Kungsgatan'' (heute ''[[Hötorget (Stockholms tunnelbana)|Hötorget]]'') nach ''[[Vällingby (Stockholms tunnelbana)|Vällingby]]''.<ref name="SchwandlSkan2004" /><ref name="Schwandl2021" />
* [[U-Bahn Wien|Wien]]: Der Teilabschnitt ''[[U-Bahn-Station Karlsplatz|Karlsplatz]]''–''[[U-Bahn-Station Schottenring|Schottenring]]'' der 1980 eröffneten [[U-Bahn-Linie U2 (Wien)|U2]] wurde bereits ab 1966 durch die [[U-Straßenbahn Wien|U-Straßenbahn]] bedient. Gleiches gilt für die Strecken nach ''[[U-Bahn-Station Siebenhirten|Siebenhirten]]'' (1979 eröffnet als Straßenbahnlinie 64, seit 1995 [[U-Bahn-Linie U6 (Wien)|U6]]) und nach ''[[U-Bahn-Station Oberlaa|Oberlaa]]'' (1974 eröffnet als Straßenbahnlinie 67, seit 2017 [[U-Bahn-Linie U1 (Wien)|U1]]).
* In der ehemaligen Sowjetunion eröffnete 1984 in [[Wolgograd]] (heute Russland) und 1986 in [[Krywyj Rih]] (heute Ukraine) je eine U-Bahn-Strecke im Straßenbahnvorlaufbetrieb. Hierbei handelt es sich um die [[Metrotram Wolgograd]] mit fünf unterirdischen und 17 oberirdischen Stationen sowie die [[Straßenbahn Krywyj Rih#U-Straßenbahn|Krywyj Rih]] mit vier unterirdischen und elf oberirdischen Stationen. In beiden Systemen wurden von Beginn der höhere Metro-Tarif berechnet sowie Metro-Logos verwendet, ein Ausbau zur Voll-U-Bahn ist jedoch in keiner der beiden Städte mehr geplant.

=== Integration von Infrastruktur anderer Bahnen ===
<gallery class="center" widths="200" heights="140">
Looking from North Station down subway incline (15946834415).jpg|[[Massachusetts Bay Transportation Authority|Boston]], 1901:<br />Nördliche Tunnelrampe der ''[[Tremont Street Subway]]'' mit innenliegenden Straßenbahn- und außenliegenden U-Bahn-Gleisen
Bowdoin station from center of platform, January 1916.jpg|Boston, 1916:<br />''[[Bowdoin (MBTA-Station)|Bowdoin]]'', westlichste Tunnelstation des ''East Boston Tunnel'' im Eröffnungsjahr
Lausanne - Ouchy - Flon.jpg|[[Linie M2 (Métro Lausanne)|Lausanne]], vor 1958:<br />Begegnung des berg- und des talwärts fahrenden Wagens der [[Zahnradbahn Lausanne–Ouchy#Geschichte|Standseilbahn Lausanne–Ouchy]] an der [[Ausweiche|Ausweichstelle]] bei der Station ''Montriond''
Funiculaire Croix Paquet 09.jpg|[[Métro Lyon|Lyon]], vor 1972:<br />Wagen der [[Standseilbahnen in Lyon|Standseilbahn Croix-Pâquet - Croix-Rousse]]; die Bahn wurde von 1972 bis 1974 auf [[Zahnradbahn|Zahnradantrieb]] umgerüstet und 1978 als [[Métro Lyon#Linie C|Linie&nbsp;C]] offiziell in das Métronetz einbezogen
810 Oslo. Undergrundsbanen. Nationalteateret st - no-nb digifoto 20151104 00024 bldsa PK03749.jpg|[[Oslo T-bane|Oslo]], ca. 1928:<br />Wagen einer der westlichen Vorortbahnen in der Tunnelstation ''Nationalteatret'' (heute ''Nationaltheatret''), Teil der späteren Stammstrecke des Osloer Netzes
Örbybanan 1933-09-03 LB SSA 3319 03 090.jpg|[[Stockholms tunnelbana|Stockholm]], 1933:<br />Zug der ''Örbybana'' an der Station ''Ringvägen'' (heute ''[[Skanstull (Stockholms tunnelbana)|Skanstull]]'') der ursprünglichen ''tunnelbana'', eines [[U-Straßenbahn|Straßenbahntunnels]], der 1950 von der [[Gröna linjen (Stockholm)|Grünen Linie]] übernommen wurde
Tåg i Alvik.jpg|Stockholm, 1937:<br />Zug einer der westlichen Vorortstraßenbahnen in ''[[Alvik (Stockholms tunnelbana)|Alvik]]''; die Station entstand 1934 im Zusammenhang mit dem Bau der [[Tranebergsbron|Tranebergsbro]] und wurde 1952 von der Grünen Linie übernommen
</gallery>

Teilweise werden Anlagen anderer Bahnen für den U-Bahn-Betrieb ausgebaut bzw. in das U-Bahn-Netz einer Stadt integriert. Gemeint sind hiermit Trassen, Strecken, Bahnhöfe und sonstige Einrichtungen von Bahnen, die nicht auf gesamter Länge kreuzungsfrei trassiert und somit nicht bereits als U-Bahn qualifiziert sind. Nicht hierunter fallen hingegen U-Bahn-Strecken, die durch bauliche und/oder betriebliche Maßnahme in andere U-Bahn-Netze integriert werden sowie die betriebliche Verknüpfung von U-Bahnen mit anderen Bahnen (siehe [[#Linienreinheit und Linienbündelung|hier]]).

Gründe für die Nutzung bestehender Anlagen können u.{{nnbsp}}a. die Aufwertung, Stärkung und Sicherung einer bedeutenden Bestandsstrecke und Kosten- und Zeitersparnisse durch Reduzierung des Investitions-, Planungs- und Bauaufwandes sein, wenn etwa auf bestehende Gleise, Tunnel, Viadukte, Bahnhöfe oder bereits [[Erschließung (Grundstück)|erschlossene]] und im Eigentum der Betreibergesellschaft stehende Trassen zurückgegriffen werden kann.

Beispiele für Anlagen anderer Bahnen, die Ausgangspunkt von U-Bahn-Strecken wurden, sind:

* [[Massachusetts Bay Transportation Authority#U-Bahn|Boston]]:
** Die westliche Innenstadtstrecke der ''[[Boston Elevated Railway]]'', aus der 1965 die ''[[Orange Line (MBTA)|Orange Line]]'' der Bostoner U-Bahn hervorging, verlief nach ihrer Eröffnung im Juni 1901 zunächst durch die ''[[Tremont Street Subway]]'', einen [[U-Straßenbahn|Straßenbahntunnel]], der ursprünglich zur Entlastung der Innenstadt vom seinerzeit sehr dichten [[Geschichte der Straßenbahn Boston|Straßenbahnverkehr]] gebaut worden war und zum Zeitpunkt der Eröffnung seines ersten Abschnitts im September 1897 die erste unterirdische Schienenstrecke auf dem amerikanischen Kontinent war. Die größtenteils viergleisig ausgebaute ''Subway'' gab dabei die äußeren Gleise an die ''Elevated'' ab, während die inneren Gleise weiterhin von der Straßenbahn genutzt wurden. Der lediglich zweigleisige zentrale Abschnitt zwischen ''[[Park Street (MBTA-Station)|Park Street]]'' und ''Scollay Square'' (heute: ''[[Government Center (MBTA-Station)|Government Center]]'') wurde vollständig an die ''Elevated'' abgegeben, sodass kein durchgehender Straßenbahnbetrieb durch die ''Subway'' mehr möglich war, was deren Attraktivität erheblich schmälerte. Die ''Elevated'' wurde daher bereits im November 1908 in einen neu angelegten separaten Tunnel unter der parallel verlaufenden Washington Street verlegt, sodass der durchgehende Straßenbahnbetrieb durch die ''Subway'' wieder aufgenommen werden konnte – sie ist heute Teil der Stammstrecke der ''[[Green Line (MBTA)|Green Line]]''.
** Die Strecke der heutigen ''[[Blue Line (MBTA)|Blue Line]]'' geht auf den ''East Boston Tunnel'' zurück, einen zweiten Straßenbahntunnel, der ab 1904 ''Court Street'' (heute: ''Government Center'') in der Innenstadt unter dem [[Boston Harbor]] hindurch mit [[East Boston]] verband, wo er über eine Rampe im Bereich der heutigen Station ''[[Maverick (MBTA-Station)|Maverick]]'' an das oberirdische Straßenbahnnetz anschloss. Die Strecke wurde 1916 von ''Court Street'' nach ''[[Bowdoin (MBTA-Station)|Bowdoin]]'' verlängert und dort ebenfalls an das Straßenbahnnetz angeschlossen. Die Strecke wurde 1924 auf U-Bahn-Betrieb umgestellt und in den 1950er Jahren größtenteils oberirdisch zu ihrem heutigen östlichen Endpunkt ''[[Wonderland (MBTA-Station)|Wonderland]]'' verlängert.<ref name="Schwandl2010" />
* [[Linie M2 (Métro Lausanne)|Lausanne]]: Der Abschnitt der heutigen Linie&nbsp;M2 zwischen ''[[Ouchy (Métro Lausanne)|Ouchy]]'' und ''[[Bahnhof Lausanne-Flon|Flon]]'' nutzt die Trasse der früheren [[Zahnradbahn Lausanne–Ouchy]], die ihrerseits im Jahr 1958 aus einer bereits [[Zahnradbahn Lausanne–Ouchy#Geschichte|1877 eröffneten Standseilbahn]] hervorgegangen war.<br />Für den Umbau zur Metro wurde die Strecke zwischen Januar 2006 und September 2007 vollständig zweigleisig ausgebaut, auf [[Métro sur pneumatiques|gummibereifte Fahrzeuge]] und [[Automatic Train Operation#Vollautomatischer Zugbetrieb|fahrerlosen Betrieb]] umgestellt und nach [[Epalinges]] verlängert.<ref name="SchwandACH2023">Robert Schwandl: ''Tram Atlas Schweiz & Österreich.'' 3. Auflage. Robert Schwandl Verlag, Berlin 2023.</ref>
* [[Métro Lyon|Lyon]]: Die Abschnitt der heutigen [[Métro Lyon#Linie C|Metrolinie&nbsp;C]] zwischen ''Croix-Paquet'' und ''Croix-Rousse'' geht auf eine bereits [[Standseilbahnen in Lyon|1891 eröffnete Standseilbahn]] zurück. Diese wurde zunächst zwischen 1972 und 1974 zur [[Zahnradbahn]] umgebaut und schließlich 1978 offiziell in das Metronetz einbezogen. Die früheren Tal- und Bergstationen waren nach der Umstellung zunächst weiterhin Endpunkte der Strecke, wurden jedoch im Zuge späterer Streckenverlängerungen an beiden Enden um- und ausgebaut.<br />Das heutige nördliche Streckenende nutzt zudem die Trasse der 1975 stillgelegten [[Bahnstrecke Lyon-Croix-Rousse–Trévoux]], der 1984 eröffnete Endbahnhof ''Cuire'' befindet sich am selben Standort wie der gleichnamige frühere Bahnhof der aufgelassenen Eisenbahnstrecke.<ref name="SchwandlFR2006" />
* [[Oslo T-bane|Oslo]]: Große Teile des Netzes der T-bane gehen auf Strecken früherer Vorortstraßenbahnen zurück, die ab den 1960er Jahren für den U-Bahn-Betrieb ausgebaut wurden. Diese umfassen insbesondere die östlich des Osloer Zentrums gelegene Strecke von ''Brynseng'' nach ''Mortensrud'' (historische ''Østensjøbane''; Inbetriebnahme ab 1926/Umstellung auf Metrobetrieb 1967) und im Westen die 1928 als Teil der ''Hollmenkollbane'' (s.{{nnbsp}}u.) eröffnete Tunnelstrecke zwischen ''Nationaltheatret'' und ''Majorstuen'' mit den anschließenden Ästen nach ''Kolsås'' (''Kolsåsbane''; 1924/2008-2014), ''Østerås'' (''Røabane''; 1912/1995) und ''Sognsvann'' (''Sognsvannbane''; 1934/1993). Die Strecken wurden im Zuge der Umstellung auf Metrobetrieb von Oberleitung auf seitliche Stromschiene umgerüstet und mit neuer [[Eisenbahnsignal|Signaltechnik]] ausgestattet, die Bahnsteige wurden verlängert und sämtliche Bahnübergänge beseitigt, weiterhin wurde zur Reduzierung der Fahrzeit eine Reihe von Stationen auf den einzelnen Strecken stillgelegt.<br />Die zwischen 1898 und 1928 in Betrieb genommene ''Hollmenkollbane'' nach ''[[Frognerseteren]]'' bildet westlich von ''Majorstuen'' einen vierten Streckenast. Dieser ist in das weitere U-Bahn-Netz eingebunden und wird mit den gleichen Fahrzeugen wie die restlichen Strecken bedient, weist auf seiner Bergstrecke jedoch zahlreiche Bahnübergänge sowie an seinen Bahnhöfen Personenübergänge auf und ist daher keine Voll-U-Bahn.<ref name="SchwandlSkan2004" /><ref name="Schwandl2021" />
* [[Stockholms tunnelbana|Stockholm]]: Zentrale Abschnitte der heutigen [[Gröna linjen (Stockholm)|Grünen Linie]], der ältesten U-Bahn-Linie Stockholms, gehen auf Strecken früherer Vorortstraßenbahnen zurück. Südlich der Innenstadt waren dies die von ''Johanneshov'' (heute ''[[Gullmarsplan (Stockholms tunnelbana)|Gullmarsplan]]'') ausgehenden Strecken der Linie&nbsp;8 nach ''[[Blåsut (Stockholms tunnelbana)|Blåsut]]'' und der Linie&nbsp;19 (''Örbybana'') nach ''[[Stureby (Stockholms tunnelbana)|Stureby]]'', die 1930 eröffnet wurde und bereits größtenteils auf eigenem Gleiskörper verkehrte, sowie der Söder- oder Katarinatunnel zwischen ''[[Slussen (Stockholms tunnelbana)|Slussen]]'' und ''Ringvägen'' (heute ''[[Skanstull (Stockholms tunnelbana)|Skanstull]]''), der 1933 als erster Straßenbahntunnel Stockholms eröffnet wurde. Im Westen Stockholms entstand weiterhin eine unabhängig trassierte Straßenbahnstrecke über die 1934 eröffnete [[Tranebergsbron|Tranebergsbro]] (dt. ''Tranebergsbrücke'') zwischen ''[[Kristineberg (Stockholms tunnelbana)|Kristineberg]]'' und ''[[Alvik (Stockholms tunnelbana)|Alvik]]''.<br />Der Södertunnel und die Strecke nach ''Blåsut'' gingen am 1.&nbsp;Oktober 1950 in der ersten Tunnelbana-Strecke von ''Slussen'' nach ''[[Hökarängen (Stockholms tunnelbana)|Hökarängen]]'' (heutige Linie&nbsp;18) auf, die Strecke der ''Örbybana'' folgte 1951 und übernahm deren Liniennummer 19. Die Strecke über die Tranebergsbro wurde 1952 im Zuge der Inbetriebnahme der durchgehenden Strecke von ''Kungsgatan'' (heute ''[[Hötorget (Stockholms tunnelbana)|Hötorget]]'') nach ''[[Vällingby (Stockholms tunnelbana)|Vällingby]]'' auf Metrobetrieb umgestellt.<ref name="SchwandlSkan2004" /><ref name="Schwandl2021" />

=== Stilllegung von Betriebsanlagen ===
<gallery class="center" widths="200" heights="140">
Commercial Street looking south from Lincoln Power Station, November 1942.jpg|[[Massachusetts Bay Transportation Authority#U-Bahn|Boston]], 1942: Stahlpfeiler auf der Fahrbahn der Commercial Street als Fragment der früheren Hochbahnstrecke der [[Atlantic Avenue Elevated]]; der Rückbau wurde 1955 abgeschlossen
Budapest bridge over metro line 1 in 2015.jpg|[[Metró Budapest|Budapest]]: Verfüllte ehemalige Trasse der [[Linie M1 (Metró Budapest)|M1]] mit darüber führender [[Wünsch híd]]
Liverpool overhead railway 2023B.JPG|Originalfahrzeug der [[Liverpool Overhead Railway]] im ''[[National Museums Liverpool|Museum of Liverpool]]''
Heiligenstädter Ast 1.JPG|[[U-Bahn Wien|Wien]]: Trasse des 1996 stillgelegten Heiligenstädter Astes der [[U-Bahn-Linie U6 (Wien)|U6]]
</gallery>

Aufgrund der erheblichen Herstellungskosten und der zentralen Bedeutung für das öffentliche Verkehrsnetz sind Strecken und Stationen der U-Bahn grundsätzlich von großer Dauerhaftigkeit und werden im Vergleich zu Anlagen von Straßenbahn und Eisenbahn nur in wenigen Fällen dauerhaft [[Stilllegung|stillgelegt]].

Entscheidungen für Stilllegungen werden insbesondere aus betrieblichen und wirtschaftlichen Erwägungen getroffen, beispielsweise mit dem Ziel der Reduzierung der Reisezeit durch Aufgabe von Zwischenstationen oder Zusammenlegung benachbarter Stationen oder durch die Anpassung des Streckenverlaufs, mit dem Ziel der Verbesserung der Erschließungswirkung durch die Verlegung von Stationen oder die Verschwenkung von Strecken, aufgrund des Verlustes der verkehrlichen Bedeutung einer Station oder Strecke und einer entsprechend reduzierte Auslastung oder mit dem Ziel der Reduzierung redundanter Strecken bzw. als entbehrlich betrachteter Mehrfacherschließungen. Zwangsweise Stilllegungen können sich aus schwerwiegenden Beschädigungen infolge von Unfällen oder Kriegseinwirkungen ergeben, wobei historisch von Betreiberseite teilweise auf die Reparatur bzw. den Wiederaufbau zuvor ohnehin schwach ausgelasteter Strecken verzichtet wurde.

Beispiele für dauerhaft oder zumindest auf unbestimmte Zeit stillgelegte Anlagen sind:

* [[U-Bahn Berlin|Berlin]]:
** Bahnhof ''[[U-Bahnhof Osthafen|Osthafen]]'' (1945)<br />Der Bahnhof wurde im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] durch einen Bombenangriff weitgehend zerstört und aufgrund der geringen Entfernung zu den benachbarten heutigen Stationen ''[[U-Bahnhof Schlesisches Tor|Schlesisches Tor]]'' und ''[[Bahnhof Berlin Warschauer Straße#U-Bahnhof|Warschauer Straße]]'' nicht wieder aufgebaut.
** Bahnhof ''[[U-Bahnhof Französische Straße|Französische Straße]]'' (2020)<br />Im Zuge des Lückenschlusses zwischen [[U-Bahn-Linie U55 (Berlin)|U55]] und [[U-Bahn-Linie U5 (Berlin)|U5]] zwischen ''[[Bahnhof Berlin Brandenburger Tor#U-Bahnhof|Brandenburger Tor]]'' und ''[[Bahnhof Berlin Alexanderplatz#U-Bahnhof|Alexanderplatz]]'' wurde der Bahnhof ''Französische Straße'' der [[U-Bahn-Linie U6 (Berlin)|U6]] geschlossen und durch den neuen, rund 150&nbsp;Meter weiter nördlich gelegenen [[Kreuzungsbahnhof]] ''[[U-Bahnhof Unter den Linden|Unter den Linden]]'' ersetzt.
* [[Massachusetts Bay Transportation Authority#U-Bahn|Boston]]: Ursprüngliche Strecke der heutigen ''[[Orange Line (MBTA)|Orange Line]]'' (1908 bis 1987): Die erste U-Bahn-Strecke Bostons, aus der 1965 die ''Orange Line'' hervorging, wurde im Laufe des 20.&nbsp;Jahrhunderts in mehreren großen Abschnitten neu trassiert, sodass die heutige Streckenführung annähernd vollständig von der ursprünglichen abweicht.<br/>Das 1901 eröffnete System verlief vom ''[[Sullivan Square (MBTA-Station)|Sullivan Square]]'' im Norden über die Innenstadt bis zum ''Dudley Square'' im Süden. In der Innenstadt verfügte die Bahn über zwei Nord-Süd-Strecken; die ''Main Line Elevated'' führte im Westen unterirdisch durch die ''[[Tremont Street Subway]]'', einen ursprünglich für die [[Geschichte der Straßenbahn Boston|Straßenbahn]] gebauten Tunnel, während die ''[[Atlantic Avenue Elevated]]'' im Osten als Hochbahn am [[Hafen Boston|Bostoner Hafen]] entlangführte und die dortigen Industriebetriebe und Anleger für den Fährverkehr durch den [[Boston Harbor]] erschloss.<br />Die ''Main Line Elevated'' wurde bereits 1908 in einen eigenen, weiter östlich verlaufenden Tunnel verlegt, um auf der ''Tremont Street Subway'' wieder einen durchgehenden Straßenbahnverkehr zu ermöglichen, nachdem dieser mit Einführung der U-Bahn aufgrund der begrenzten Kapazität der Tunnelstrecke eingestellt worden war. Die Hafenstrecke wurde 1938 aufgrund der zwischenzeitlich deutlich zurückgegangenen Nachfrage stillgelegt und zwischen 1942 und 1955 vollständig zurückgebaut. Der 1901 als Teil der ersten Strecke eröffnete Abschnitt zwischen der [[Boston North Station|North Station]] und ''Sullivan Square'' wurde 1975 durch eine weiter westlich gelegene Neubaustrecke ersetzt, die anschließende, seit 1919 bestehende Strecke nach [[Everett (Massachusetts)|Everett]] wurde in diesem Zuge stillgelegt. Die 1901/1908 eröffnete Strecke vom Innenstadttunnel zum ''Dudley Square'' einschließlich der 1909 eröffnete Südverlängerung nach ''[[Forest Hills (MBTA-Station)|Forest Hills]]'' wurde 1987 durch eine neue, weiter westlich gelegene Trasse ersetzt.<ref name="Schwandl2010" />
* [[Metró Budapest|Budapest]]:
** Bahnhof ''[[Deák Ferenc tér (Metró Budapest)|Deák Ferenc tér]]'' (1956)<br />Im Zusammenhang mit den 1950 aufgenommenen [[Metró Budapest#Bau der M2|Bauarbeiten für die Linie M2]] wurde die bestehende Tunnelstrecke der [[Linie M1 (Metró Budapest)|M1]] im Bereich der Station ''Deák Ferenc tér'' zwischen 1952 und 1956 neu trassiert und die Station um rund 40&nbsp;Meter verlegt. Die ursprüngliche Station aus dem Eröffnungsjahr 1896 und das anschließende Tunnelstück wurden hierbei vom Netz getrennt, seit 1975 beherbergt die Station das [[Metró Budapest#U-Bahn-Museum|U-Bahn Museum Budapest]].
** Strecke ''[[Hősök tere (Metró Budapest)|Hősök tere]]''–''[[Széchenyi fürdő (Metró Budapest)|Széchenyi fürdő]]'' (1973)<br />Im Zuge der [[Linie M1 (Metró Budapest)#Sanierung, Umtrassierung und Verlängerung des Jahres 1973|Verlängerung der Linie M1]] von ''Széchenyi fürdő'' nach ''[[Mexikói út (Metró Budapest)|Mexikói út]]'' wurde die Tunnelrampe sowie das in einem engen 180°-Bogen verlaufende östliche Streckenende im Bereich des [[Stadtwäldchen]]s aufgegeben und durch eine neue, begradigt verlaufende Tunnelstrecke ersetzt. Die ursprüngliche oberirdische Endstation wurde durch eine weiter nordöstlich gelegene Tunnelstation ersetzt, die Zwischenstation ''[[Állatkert (Metró Budapest)|Állatkert]]'' am [[Zoo Budapest|Zoo]] wurde aufgegeben.
* [[U-Bahn Hamburg|Hamburg]]: [[Geschichte der Hamburger Hochbahn#Zweigstrecke nach Rothenburgsort|Rothenburgsorter Zweigstrecke]] (1943)<br />Die rund 3,2&nbsp;Kilometer lange, größtenteils als Hochbahn trassierte Zweigstrecke der [[U-Bahn-Linie 3 (Hamburg)|Ringlinie]] vom [[Hamburg Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]] über [[Hamburg-Hammerbrook|Hammerbrook]] nach [[Hamburg-Rothenburgsort|Rothenburgsort]] wurde 1943 durch Luftangriffe im Rahmen der [[Operation Gomorrha]] erheblich beschädigt. Da bei den Angriffen auch der hochverdichtete, [[Gründerzeitviertel|gründerzeitliche]] Wohnstadtteil Hammerbrook weitgehend zerstört wurde und die Auslastung der Strecke seit ihrer Eröffnung ohnehin hinter den Erwartungen zurückgeblieben war, entschied sich die Stadt gegen einen Wiederaufbau.<ref name="SchwandlHH2020" />
* [[Liverpool Overhead Railway|Liverpool]]: Gesamtsystem (1956)<br />Das einzige jemals vollständig stillgelegte U-Bahn-System weltweit ist die Liverpool Overhead Railway, die 1893 als erste elektrische Hochbahn der Welt eröffnet worden war. Da keine Mittel für die dringend erforderliche Generalsanierung und Modernisierung des Systems zur Verfügung standen, wurde die Strecke am 30.&nbsp;Dezember 1956 nach fast 64 Jahren Betrieb stillgelegt und der [[Viadukt]] bereits 1957/1958 zurückgebaut.<ref name="SchwandlUK2006" />
* [[New York City Subway|New York]]: Verschiedene Hochbahnstrecken (u.{{nnbsp}}a. 1940 bis 1955)<br />Große Teile des ehemals sehr weitläufigen New Yorker Hochbahnnetzes wurden stillgelegt und durch parallele Tunnelstrecken ersetzt bzw. wurden parallel zu neueren Tunnelstrecken verlaufende ältere Hochbahnstrecken stillgelegt, darunter auch die vier ältesten Strecken auf Manhattan. Ihren Höhepunkt erreichte die Schließungswelle zwischen 1940 und 1955, nachdem die beiden früheren privaten U-Bahn-Gesellschaften [[New York City Subway#Eckdaten|IRT und BMT]] von der Stadt New York [[New York City Subway#Vereinigung 1940|übernommen]] worden waren und das bislang aus zahlreichen direkt miteinander konkurrierenden Strecken bestehende Netz bereinigt wurde.<ref name="Schwandl2010" />
* [[Métro Paris|Paris]]: Bahnhöfe ''[[Arsenal (Métro Paris)|Arsenal]]'', ''[[Champ de Mars (Métro Paris)|Champ de Mars]]'', ''[[Croix-Rouge (Métro Paris)|Croix-Rouge]]'' und ''[[Saint-Martin (Métro Paris)|Saint-Martin]]'' (1939)<br />Die [[Compagnie du chemin de fer métropolitain de Paris|CMP]] schloss bereits am 2.&nbsp;September 1939, das heißt einen Tag nach dem [[Überfall auf Polen|deutschen Überfall auf Polen]] und einen Tag vor den Kriegserklärungen [[Dritte Französische Republik|Frankreichs]] und des [[Kriegserklärung des Vereinigten Königreichs an Deutschland (1939)|Vereinigten Königreichs]] an das [[NS-Staat|Deutsche Reich]], weite Teile der Métro; von 159&nbsp;Kilometern Netzlänge wurden nur noch 93 betrieben und 150 der 235 Stationen des Netzes wurden geschlossen. Wesentliche Gründe hierfür waren die Reduzierung des Betriebspersonals infolge der [[Einberufung]] und die Sorge um mögliche Angriffe auf die Viaduktstrecken wie jene der Ringlinien [[Métrolinie 2 (Paris)|2]] und [[Métrolinie 6 (Paris)|6]].<ref name="ACF240818">{{Internetquelle |url=http://archivchemindefer.free.fr/Metroparisocc/Metroccupation.html |titel=Le métro parisien sous l'occupation. |hrsg=Archives du chemin de fer |sprache=fr |abruf=2024-08-18}}</ref><br />Der überwiegende Großteil der Anlagen wurde spätestens mit der [[La Libération|Befreiung Frankreichs]] wieder in Betrieb genommen, lediglich die drei Stationen ''Arsenal'' ([[Métrolinie 5 (Paris)|Linie&nbsp;5]]), ''Champ de Mars'' ([[Métrolinie 8 (Paris)|Linie&nbsp;8]]) und ''Croix-Rouge'' ([[Métrolinie 10 (Paris)|Linie 10]]) blieben bis in die Gegenwart geschlossen. Die Station ''Saint-Martin'' (Linien 8 und [[Métrolinie 9 (Paris)|9]]) ging nach der Befreiung kurzzeitig wieder in Betrieb, wurde jedoch aufgrund der sehr geringen Entfernung von nur rund 100&nbsp;Metern zur Nachbarstation ''[[Strasbourg – Saint-Denis (Métro Paris)|Strasbourg – Saint-Denis]]'' bereits kurze Zeit später wieder geschlossen.
* [[Metro Pjöngjang|Pjöngjang]]: Bahnhof [[Metrostation Kwangmyŏng|Kwangmyŏng]] (1995)<br />Die Station ''Kwangmyŏng'' der [[Metro Pjöngjang#Hyŏksin-Linie|Hyŏksin-Linie]] wurde 1995 auf unbestimmte Zeit geschlossen, nachdem der an der Station gelegene [[Kumsusan-Palast der Sonne|Kŭmsusan-Palast]], ursprünglich der [[Amtssitz]] von [[Liste der Staatsführer Nordkoreas|Präsident]] [[Kim Il-sung]], nach dessen Tod in ein [[Mausoleum]] umgewandelt wurde. Die Station wird seitdem ohne Halt durchfahren. Eine begrenzte Anbindung des Palastes an den ÖPNV erfolgt seit 1996 durch die damals neu eingerichtete [[Kŭmsusan-Linie]] der [[Straßenbahn Pjöngjang]], die vormittags als [[Shuttlezug|Shuttle]] für Besucher zwischen der U-Bahn-Station ''Samhŭng'' und dem Palast verkehrt.
* [[Toronto Subway|Toronto]]: [[Scarborough-Linie|Scarborough Line]] (2023)<br />Die 1985 eröffnete, rund 6,4&nbsp;Kilometer lange ''Scaborough Line'' bildete die logische Verlängerung der ''[[Bloor-Danforth-Linie|Bloor–Danforth line]]'' von deren östlichem Endpunkt ''[[Kennedy (Toronto Subway)|Kennedy]]'' zum Zentrum des Torontoer Bezirks [[Scarborough (Toronto)|Scarborough]], war jedoch aufgrund ihrer abweichenden [[#Spurweiten|Spurweite]] (1435 ggü. 1495&nbsp;mm), [[#Stromversorgung|Stromversorgung]] (zwei ggü. einer Stromschiene), [[#Traktionssysteme|Antriebstechnik]] ([[Schienengebundene Bahnen mit Linearantrieb|Linearantrieb]] ggü. konventionellen [[Fahrmotor]]en) und Wagenlängen bzw. Kurvenradien technisch nicht mit dieser kompatibel, sodass an der Station ''Kennedy'' ein Umsteigezwang bestand.<br />Nach längeren Diskussionen über die Zukunft der Linie wurde im Zusammenhang mit der Entscheidung für die [[Bloor-Danforth-Linie#Scarborough-Erweiterung|Verlängerung der ''Bloor–Danforth line'' nach Scarborough]] die Stilllegung beschlossen, die nach der Entgleisung eines Zuges von November 2023 auf den 27.&nbsp;Juli desselben Jahres vorgezogen wurde.<ref name="SchwandlCA2024" />
* [[U-Bahn Wien|Wien]]: Verschiedene Streckenabschnitte (1991/1996)<br />Die ''Gürtellinie'' der ehemaligen ''Wiener Stadtbahn'', die heutige [[U-Bahn-Linie U6 (Wien)|U6]], verfügte östlich der Station ''[[U-Bahn-Station Nußdorfer Straße|Nußdorfer Straße]]'' bis 4.&nbsp;März 1991 mit dem sogenannten [[Verbindungsbogen (Wien)|Verbindungsbogen]] über eine Querverbindung zur Station ''[[U-Bahn-Station Friedensbrücke|Friedensbrücke]]'' der ehemaligen ''Donaukanallinie'' der Stadtbahn, der heutigen [[U-Bahn-Linie U4 (Wien)|U4]]. Der Verbindungsbogen wurde aufgelassen, um den Bau der [[Verkehrsstation Wien Spittelau|Verkehrsstation Spittelau]] und der U-Bahn-Strecke nach ''[[Bahnhof Wien Floridsdorf|Floridsdorf]]'' zu ermöglichen. Mit deren Inbetriebnahme am 4.&nbsp;Mai 1996 wurde schließlich auch der nördliche Abschnitt der ''Gürtellinie'', das heißt die Verbindung Abzweigstelle ''Nußdorfer Straße'' – ''[[Bahnhof Wien Heiligenstadt|Heiligenstadt]]'', aufgegeben.<ref name="Schwandl2018" /><br /> Ferner wurde das ursprüngliche Stationsbauwerk der ''Gürtellinie''/U6 am [[Wien Westbahnhof|Westbahnhof]] von 1898 schon Ende der 1980er Jahre durch einen rund 53&nbsp;Meter weiter östlich gelegenen Neubau ersetzt. Die letzten Arbeiten wurde offiziell am 8.&nbsp;November 1991 abgeschlossen, nachdem die Station jedoch bereits seit dem 28.&nbsp;Januar 1990 teilweise genutzt worden war. Das Ursprungsbauwerk wurde später verfüllt, die unterirdischen Zufahrtsstrecken blieben jedoch erhalten, um sie gegebenenfalls künftig als Straßentunnel nachnutzen zu können.<ref>''[http://wiener-untergrund.at/chronik_90-00.shtml Chronik 1990–2000.]'' Auf: ''wiener-untergrund.at.'' Abgerufen am 29. Oktober 2017.</ref><ref>''[https://homepage.univie.ac.at/horst.prillinger/metro/deutsch/faq.html Was geschah mit aufgelassenen Stationen?]'' Abgerufen am 29. Oktober 2017.</ref>

; Stillgelegte Anlagen im geteilten Berlin
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Berlin Flohmarkt U- Nollendorfplatz 1983.jpg|''[[U-Bahnhof Nollendorfplatz|Nollendorfplatz]]'' 1983:<br />Flohmarkt auf dem stillgelegten Bahnsteig der Hochbahnstation
U-Bahnhof Bühlowstraße 1990.tif|''[[U-Bahnhof Bülowstraße|Bülowstraße]]'' 1990, Blickrichtung Westen:<br />Historischer Straßenbahnwagen auf der Trasse der heutigen [[U-Bahn-Linie U2 (Berlin)|U2]]
M-Bahn Berlijn 1990 10.jpg|Wagen der [[M-Bahn]] auf der Trasse der heutigen U2 bei der Einfahrt in die Station ''[[U-Bahnhof Gleisdreieck#In der geteilten Stadt|Gleisdreieck]]''
Bundesarchiv Bild 183-1989-1111-007, Berlin, U-Bahnhof Jannowitzbrücke, Eröffnung.jpg|Ehemaliger [[Geisterbahnhof]] ''[[Bahnhof Berlin Jannowitzbrücke#U-Bahnhof|Jannowitzbrücke]]'' am 11.&nbsp;November 1989, zwei Tage nach dem [[Berliner Mauer#Der Mauerfall in der Nacht vom 9. zum 10. November 1989|Fall der Mauer]]
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Einen Sonderfall stellte das Netz der Berliner U-Bahn dar, das während der [[Geschichte Berlins#Teilung der Stadt (1948–1990)|Teilung der Stadt]] zunächst organisatorisch und nach dem [[Berliner Mauer#Mauerbau|Bau der Mauer]] im August 1961 auch physisch in einen [[West-Berlin|westlichen]] und einen [[Ost-Berlin|östlichen]] Teil getrennt wurde, wobei der Großteil des Netzes in West-Berlin lag. Während die zunächst [[Viermächte-Status#Berlin|sektoren]]- und später [[Innerdeutsche Grenze|grenzüberschreitende]] Strecke der Linie&nbsp;A (in West-Berlin ab 1966 Linie&nbsp;2, heute [[U-Bahn-Linie U2 (Berlin)|U2]]) zwischen ''[[U-Bahnhof Gleisdreieck|Gleisdreieck]]'' (West) und ''[[Bahnhof Berlin Potsdamer Platz#U-Bahnhof Potsdamer Platz (U2)|Potsdamer Platz]]'' (Ost) relativ einfach geteilt und in beiden Hälften der Stadt separat weiterbetrieben werden konnte, verliefen die zentralen Abschnitte der Linie&nbsp;C ([[U-Bahn-Linie U6 (Berlin)|6/U6]]) und Linie&nbsp;D ([[U-Bahn-Linie U8 (Berlin)|8/U8]]) durch Ost-Berlin, während die nördlichen und südlichen Außenstrecken in West-Berlin lagen, sodass sich eine Teilung der Linien in diesen Fällen nicht anbot. Die Lösung bestand in der Vereinbarung, dass die [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] gegen Nutzungsentgelt einen Betrieb der West-Berliner U-Bahn auf ihrem Territorium gestattete, jedoch mit Ausnahme des Bahnhofs ''[[Bahnhof Berlin Friedrichstraße#U-Bahnhof|Friedrichstraße]]'', der hierdurch zur [[Bahnhof Berlin Friedrichstraße#DDR-Grenzübergangsstelle|Grenzübergangsstelle]] wurde, sämtliche in Ost-Berlin gelegenen Stationen der beiden Linien geschlossen und ohne Halt durchfahren wurden. Diese Situation blieb für knapp 30 Jahre bis zum [[Berliner Mauer#Mauerfall|Fall der Mauer]] bestehen, nach dem jedoch bereits Ende 1989 [[Geschichte der Berliner U-Bahn#Fall der Mauer und Wiedervereinigung der Netze|erste Stationen provisorisch wiedereröffnet]] werden konnten.<ref name="Poppel2017" />

Für die stillgelegten Bahnhöfen auf Ost-Berliner Gebiet wurde umgangssprachlich der atmosphärische Begriff ''[[Geisterbahnhof]]'' geprägt, der später für stillgelegte, jedoch physisch weiterhin vorhandene Bahnhöfe insgesamt übernommen wurde und eine zusätzliche Erweiterung auf Bahnhofsbauten erfuhr, die zwar vollständig oder teilweise hergestellt, jedoch (noch) nicht in Betrieb genommen wurden oder Teil eines aufgegebenen Ausbauprojektes sind.

Nachdem der Betrieb auf der in West-Berlin gelegenen Viaduktstrecke der heutigen U2 im Zuge der Teilung bis ''Gleisdreieck'' verkürzt worden war, legte die BVG 1970 auch die anschließende Strecke bis ''[[U-Bahnhof Wittenbergplatz|Wittenbergplatz]]'' aufgrund ihrer geringen Wirtschaftlichkeit und der geringen verkehrlichen Bedeutung still, wodurch die Linie auf den Abschnitt ''[[U-Bahnhof Krumme Lanke|Krumme Lanke]]'' – ''Wittenbergplatz'' verkürzt wurde und die Viaduktstrecke vollständig aus Nutzung fiel. In Ost-Berlin war die Strecke bereits mit dem Mauerbau von ''Potsdamer Platz'' zu ''Thälmannplatz'' (heute: ''[[U-Bahnhof Mohrenstraße|Mohrenstraße]]'') verkürzt worden.

Da die Teilung der Stadt und des Netzes als dauerhaft bzw. mindestens längerfristig betrachtet wurde, wurden die stillgelegten Bahnanlagen für verschiedene andere Zwecke genutzt, die erst im Zuge der Reaktivierung der Strecke für den regulären Betrieb Anfang der 1990er Jahre aufgegeben wurden;
* Abschnitt ''Nollendorfplatz'' – ''Bülowstraße'': 1974 wurde auf dem ungenutzten Bahnsteig des Hochbahnhofs ''[[U-Bahnhof Nollendorfplatz|Nollendorfplatz]]'' und in einer Reihe von dort zu diesem Zweck abgestellten historischen U-Bahn-Wagen ein ortsfester [[Flohmarkt]] eingerichtet.<ref name="BMP040103">{{Internetquelle |autor=Rainer L. Hein |url=https://www.morgenpost.de/printarchiv/bezirke/article103369774/Seit-30-Jahren-Nippes-in-der-Nolle.html |titel=Seit 30 Jahren Nippes in der "Nolle". |werk=Berliner Morgenpost – Onlineausgabe vom 3.&nbsp;Januar 2004 |abruf=2024-10-20}}</ref><br />1978 wurde zwischen ''Nollendorfplatz'' und dem benachbarten Bahnhof ''[[U-Bahnhof Bülowstraße|Bülowstraße]]'' zudem ein Pendelbetrieb mit einem [[Straßenbahn Berlin|historischen Berliner Straßenbahnwagen]] eingerichtet, der den Flohmarkt mit einem zur gleichen Zeit in der Bahnhofshalle von ''Bülowstraße'' eingerichteten ortsfesten [[Jahrmarkt]] verband. Der Straßenbahnwagen verkehrte auf dem nördlichen Gleis und nutzte provisorische Bahnsteige außerhalb der Bahnhofshallen. Nachdem der Jahrmarkt bereits nach wenigen Monaten schließen musste, eröffnete im September 1980 der sogenannte „Türkische Basar“, ein [[markthalle]]nartiges Konzept mit verschiedenen Betrieben wie Lebensmittelmärkten, Musikläden, Bekleidungsgeschäften und Gastronomiebetrieben, das sich zu einem wichtigen Treffpunkt für die [[Türken in Berlin|türkischstämmige Gemeinde Berlins]] entwickelte.<ref name="OdE241020">{{Internetquelle |url=https://www.orte-der-einheit.de/bahnhof-buelowstrasse/ |titel=Bahnhof Bülowstraße. Vom Rand in die Mitte der Hauptstadt. |hrsg=Orte der Einheit – ein Angebot der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik |abruf=2024-10-20}}</ref>
* Abschnitt ''Gleisdreieck'' – Grenze: Die Station ''Gleisdreieck'' und der Großteil der nördlich anschließenden Strecke bis zur Ost-Berliner Grenze wurden für die Trasse der [[M-Bahn]], eines experimentellen Transportsystems mit [[Schienengebundene Bahnen mit Linearantrieb|Linearantrieb]], genutzt. Ausgehend von der bestehenden Station ''Gleisdreieck'' verlief die Strecke auf dem bestehenden Viadukt bis zur neu gebauten Zwischenstation ''Bernburger Straße'' auf Höhe der gleichnamigen Straße, schwenkte kurz danach in nordwestliche Richtung auf eine neu gebaute Viaduktstrecke ab und erreichte die nördliche Endstation ''Kemperstraße'' bei der [[Berliner Philharmonie|Philharmonie]] bzw. in der nordwestlichen Ecke des heute vom [[Sony Center]] eingenommenen Areals.<br />Nach Baubeginn Ende 1983 wurde ab 1984 zunächst ein mehrjähriger Probebetrieb ohne Fahrgäste durchgeführt, zwischen August 1989 und dem 31.&nbsp;Juli 1991 wurde die Strecke mit Fahrgästen befahren.<ref name="TS160725">{{Internetquelle |autor=Klaus Kurpjuweit |url=https://www.tagesspiegel.de/berlin/wie-berlin-eine-magnetbahn-plante-3743533.html |titel=Verkehr: Wie Berlin eine Magnetbahn plante |werk=Tagesspiegel – Onlineausgabe vom 25.&nbsp;Juli 2017 |datum=2016-07-25 |abruf=2024-10-20}}</ref>

== Netz und Betrieb ==
=== Rolle im öffentlichen Verkehrsnetz ===
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Berliner S- und U-Bahn am Bahnhof Wuhletal.jpg|''[[Bahnhof Berlin Wuhletal|Wuhletal]]'', [[U-Bahn Berlin|Berlin]]: Viergleisiger Bahnhof mit bahnsteiggleichem Umstieg zwischen [[S-Bahn Berlin|S-Bahn]] (links) und [[U-Bahn Berlin|U-Bahn]] (rechts)
Stratford x pltfm.jpg|''[[Bahnhof Stratford|Stratford]]'', [[London Underground|London]]: Bahnsteiggleicher Umstieg zwischen Underground (links) und [[National Rail|Eisenbahn]] (rechts)
Busbahnhof Wandsbeker Marktplatz vom Kirchturm gesehen.jpg|''[[U-Bahnhof Wandsbek Markt|Wandsbek Markt]]'', [[U-Bahn Hamburg|Hamburg]]: U-Bahnhof im [[Bezirk Wandsbek|Wandsbeker]] [[Hamburg-Wandsbek|Bezirkszentrum]] und zentraler Busknoten im Hamburger Osten
Wien-wiener-linien-sl-67-1132439.jpg|Wien: [[Straßenbahn Wien|Straßenbahnlinie]] mit Zubringerfunktion zur [[U-Bahn Wien|U-Bahn]], in der Zielanzeige entsprechend mit dem U-Bahn-Logo signalisiert
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U-Bahnen werden vorrangig im städtischen Raum und teilweise im engeren Verflechtungsraum von Stadt und Umland eingesetzt, wo die hohe Bebauungs- und Bevölkerungsdichte einerseits den Einsatz eines leistungsfähigen Massenverkehrsmittels und andererseits die aufwändige unabhängige Trassierung erfordert bzw. rechtfertigt. Einzelne Netze verfügen über [[Überlandstraßenbahn|überlandartige]] Strecken, die durch weniger dicht besiedelten Gebiete führen (z.{{nnbsp}}B. Nordostteil der [[U-Bahnlinie 1 (Hamburg)|U1]] in [[U-Bahn Hamburg|Hamburg]]), oder [[Regionalverkehr|regional]] ausgerichtete Strecken, darunter verschiedene der zu Beginn des 21.&nbsp;Jahrhunderts realisierten chinesischen Netze bzw. deren in diesem Zeitraum realisierten Erweiterungen, die Expressverbindungen zwischen Kernstadt und Region bedienen (z.{{nnbsp}}B. Linien [[U-Bahn Chengdu#Linie 10|10]], [[U-Bahn Chengdu#Linie 18|18]] und [[U-Bahn Chengdu#Linie 19|19]] in [[U-Bahn Chengdu|Chengdu]], Linie [[Metro Shanghai#Linie 16|16]] in [[Metro Shanghai|Shanghai]]), und verschiedene Linien der [[U-Bahn Seoul]], wobei es sich hierbei vielfach um stark verstädterte Räume mit durchgehend hoher Bebauungsdichte handelt. Der [[Grand Paris Express]] soll ebenfalls vorrangig regionale Funktionen im engeren Pariser Umland erfüllen, wobei dieses ebenfalls zu großen Teilen urbanisiert ist.<ref name="GroneckFR2020" /> Durch den [[Durchbindung|wechselseitigen Betrieb]] zwischen U-Bahn, Vorort- und S-Bahnen, der beispielsweise in verschiedenen japanischen Netzen praktiziert wird, verfügen verschiedene Netze ebenfalls über eine bedeutende Ausdehnung des Bedienungsgebiets in die Region (siehe [[#Linienreinheit und Linienbündelung|hier]]).

U-Bahnen bilden innerhalb der städtischen Verkehrsnetze in der Regel das Verkehrsmittel mit der höchsten Beförderungskapazität und werden – insbesondere in abgestimmt geplanten und betriebenen Verkehrsnetzen wie jenen der deutschen, österreichischen und schweizerischen [[Verkehrsverbund|Verkehrsverbünde]] – vorrangig für übergeordnete Verbindungs- und Erschließungsaufgaben eingesetzt, während Verkehrsmittel mit geringerer Kapazität (insbesondere [[Straßenbahn]], [[Oberleitungsbus]] und [[Omnibus]]) vorrangig Zubringer- und Feinverteilerfunktionen sowie den Quartiersverkehr übernehmen. U-Bahn-Stationen sind daher häufig wichtige Knotenpunkte im städtischen Verkehrsnetz, auch zwischen den einzelnen Oberflächenverkehrsmitteln untereinander.

; Verknüpfung von Fernbahnhöfen
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Major railway stations of London map.svg|Die [[Eisenbahnknoten London|Londoner Fernbahnhöfe]] gruppieren sich um das Stadtzentrum mit den [[London Borough|Bezirken]] [[London Borough of Camden|Camden]] und [[City of Westminster]] und der [[City of London]] und werden auf der Schiene vorrangig durch die [[London Underground|Underground]] verbunden
Gares de Paris.svg|Die [[Liste der Bahnhöfe in Paris#Fernverkehrsbahnhöfe|sieben Pariser Kopfbahnhöfe]] waren nach Stilllegung des [[Chemin de Fer de Petite Ceinture]] für den Personenverkehr 1934 und bis zum Bau des [[Réseau express régional d’Île-de-France|RER]] ab den 1960er Jahren innerstädtisch nur durch das [[Métro Paris|Metronetz]] miteinander verbunden
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In einigen Großstädten haben U-Bahnen bis in die Gegenwart Bedeutung für die Verknüpfung von [[Fernbahnhof|Fernbahnhöfen]], die vielfach als [[Kopfbahnhof|Kopfbahnhöfe]] am Rande der historischen Innenstädte liegen und untereinander über keine oder nur umwegige Eisenbahnverbindungen verfügen, so etwa in [[Eisenbahnknoten London|London]] und eingeschränkt in [[Liste der Bahnhöfe in Paris#Fernverkehrsbahnhöfe|Paris]] als zwei der frühesten U-Bahn-Städte. Die U-Bahn ermöglicht hierdurch bei Fahrten, die einen Umstieg zwischen zwei Bahnhöfen erfordern, eine durchgehende Reisekette auf der Schiene – wenngleich mit mindestens einem zusätzlichen Umstieg und häufig ohne die Möglichkeit der Durchtarifierung. Zudem erheben einzelne Betreiber einen Zuschlag für die Mitnahme größerer Gepäckstücke. Beispielsweise in London führen diese gebrochenen Verkehre bzw. die fehlende Durchbindung des Vorortverkehrs in die Innenstadt zudem regelmäßig zu erheblichen Überlastungen der zentralen Abschnitte der [[London Underground|Underground]], da diese sowohl die in Richtung Innenstadt weiterreisenden als auch die zwischen den einzelnen Kopfbahnhöfen reisenden Fahrgäste aufnehmen muss.<ref name="Schwandl2015" />

In den vier deutschen U-Bahn-Städten hat die U-Bahn insgesamt eine weniger große Bedeutung für die Verknüpfung der jeweils wichtigsten Regional- und Fernbahnhöfe, da diese überwiegend direkt miteinander verbunden sind. Lediglich die [[Nebenbahn]] [[Bahnstrecke Nürnberg Nordost–Gräfenberg|Nürnberg Nordost–Gräfenberg]] wird im Personenverkehr nur durch die [[U-Bahn Nürnberg|Nürnberger]] U-Bahn-Linie U2 mit dem restlichen deutschen Eisenbahnnetz verbunden. Vor diesem Hintergrund gelten Fernverkehrs-Fahrkarten nach dem [[Preissystem der Deutschen Bahn]] und Nahverkehrsfahrkarten gemäß [[Deutschlandtarif]], sofern sie von oder zu einer Station auf der genannten Bahnstrecke ausgestellt wurden, im Rahmen einer Sonderregelung auch im innerstädtischen Transitverkehr auf der U2 zwischen [[Nürnberg Hauptbahnhof|Nürnberg&#8239;Hbf]] und [[Bahnhof Nürnberg Nordost|Nürnberg Nordost]].

; Netztypen
Ausgangspunkt der Entwicklung der Mehrzahl der U-Bahn-Netze war bzw. ist die Erschließung der [[Innenstadt]] mit ihren bedeutenden Verkehrszielen (Haupt-/Fernbahnhöfe, Geschäfts- und Verwaltungszentren, Einkaufsstraßen u.{{nnbsp}}a.) und die Verknüpfung der Innenstadt mit anderen Teilen des verdichteten Siedlungsbereichs, sodass Netze in ihren frühen Entwicklungsphasen häufig aus von der Innenstadt ausgehenden [[Radiallinie|Radial]]- bzw. [[Durchmesserlinie|Transversallinien]] bestehen. Vorrangig in späteren Phasen wurden bzw. werden [[Tangente (Verkehr)|Tangential]]- und [[Ringlinie]]n, die häufig außerhalb der engeren Innenstadt verlaufen und Querverbindungen zwischen den anderen Linien herstellen und so Reisewege und -zeiten verkürzen und innerstädtische Stationen vom Umsteigeverkehr entlasten, und Streckenverlängerungen in periphere Teile des Stadtgebiets, beispielsweise auch zur Anbindung der häufig am Rande des städtischen Siedlungsbereichs gelegenen Flughäfen, errichtet (siehe auch [[#Geschichte|hier]]).

U-Bahn-Netze können in die unten dargestellten Grundtypen eingeteilt werden, wobei erkennbar ist, dass die verschiedenen Typologien aufeinander aufbauen bzw. Varianten und Kombinationen voneinander darstellen und die Auflistung daher weder exakt trennscharf noch zwingend abschließend ist. Entsprechend besteht ein Großteil der vorhandenen Netze aus Mischformen oder entwickelte sich – wie oben beschrieben – von einem Typus zu einem anderen oder zu einer Mischform weiter. Beispielsweise hat die [[U-Bahn München|Münchner U-Bahn]] ein Sekantennetz, dessen Strecken sich außerhalb des Stadtzentrums verzweigen, das Netz der [[New York City Subway|New Yorker U-Bahn]] ist vor allem in den [[Verwaltungsgliederung von New York City|Bezirken]] [[Manhattan]] und [[Brooklyn]] stark vermascht, besteht jedoch auf gesamtstädtischer Ebene betrachtet vorwiegend aus Radialstrecken, die auf das übergeordneten Stadtzentrum in Manhattan ausgerichtet sind, und in [[U-Bahn Tokio|Tokio]] löst sich ähnlich zu New York das hochgradig vermaschte Netz der inneren [[Bezirke Tokios|Bezirke]] in den äußeren Bezirken und ihrem Umland in Radialstrecken auf und verfügt mit der ''[[Ōedo-Linie|Ōedo Line]]'' zusätzlich über eine Ringstrecke, die die inneren Bezirke umschließt.

<gallery class="center" caption="Netztypen" id="Netztypen" widths="110" heights="110">
Diameter-line.png|Durchmesserlinie<br />(z.{{nnbsp}}B. [[Metro Almaty|Almaty]], [[Metro Dnipro|Dnipro]], [[Metropolitana di Genova|Genua]], [[Skyline (Honolulu)|Honolulu]])
X-system.png|Durchmesserlinie mit Verzweigungen<br />(z.{{nnbsp}}B. [[Oslo T-bane|Oslo]], [[Stockholms tunnelbana|Stockholm]])
Cross-system.png|Kreuznetz<br />(z.{{nnbsp}}B. [[U-Bahn Kyōto|Kyoto]], [[Metro Pjöngjang|Pjöngjang]], [[U-Bahn Sapporo|Sapporo]], [[Metro Warschau|Warschau]])
Air-bladder-system.png|Fischblasennetz<br />(z.{{nnbsp}}B. [[Métro Lille|Lille]], [[Metro Marseille|Marseille]])
Radial-system.png|Radialnetz<br />(z.{{nnbsp}}B. [[Massachusetts Bay Transportation Authority|Boston]], [[Metró Budapest|Budapest]], [[Subterráneos de Buenos Aires|Buenos Aires]], [[Chicago Elevated|Chicago]])
Secant-system.png|Sekantennetz<br />(z.{{nnbsp}}B. [[Metro Athen|Athen]], [[Metro Charkiw|Charkiw]], [[Metro Kiew|Kiew]], [[Metro Prag|Prag]])
Intermeshed-system.png|Vermaschtes Netz<br />(z.{{nnbsp}}B. [[U-Bahn Berlin|Berlin]], [[London Underground|London]], [[New York City Subway|New York]], [[U-Bahn Osaka|Ōsaka]], [[Métro Paris|Paris]])
Loop extended.png|Schleife<br />(z.{{nnbsp}}B. [[Metro Brüssel|Brüssel]], [[Metro Sofia|Sofia]])
Circle-system.png|Ringlinie<br />(z.{{nnbsp}}B. [[Glasgow Subway|Glasgow]])
Circle-radial-system.png|Ring-Radialen-Netz<br />(z.{{nnbsp}}B. [[Metro Madrid|Madrid]], [[Metro Moskau|Moskau]], [[U-Bahn Peking|Peking]])
</gallery>

=== Linienreinheit und Linienbündelung ===
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U-Bahn Netz Wien.svg|[[U-Bahn Wien]]: Netz mit linienreinem Betrieb
Netzplan U-Bahn München.svg|[[U-Bahn München]]: Netz mit Stamm- und Zweigstrecken
Tokyo metro map en.png|[[U-Bahn Tokio]]: Kernnetz von [[Tōkyō Metro]] und [[Toei-U-Bahn|Toei]] (fette Linien) und Anschlussstrecken anderer Betreiber (dünne Linien)
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U-Bahn-Strecken werden sowohl linienrein als auch mit gebündelten Linien betrieben. ''Linienrein'' bedeutet, dass eine [[Eisenbahnstrecke|Strecke]] ausschließlich durch eine [[Verkehrslinie|Linie]] befahren wird und jede Linie über eine ihr vorbehaltene Strecke verfügt. Hierunter fällt auch, dass eine Strecke keine Äste hat, die jeweils von einem Teil der [[Kurs (ÖPNV)|Kurse]] der auf der Hauptstrecke verkehrenden Linie bedient werden. Ausschließlich linienrein betriebene Netze finden sich u.{{nnbsp}}a. in [[Metro Lissabon|Lissabon]], [[Metro Montreal|Montreal]], [[Metro Prag|Prag]], [[U-Bahn Sapporo|Sapporo]] und [[U-Bahn Wien|Wien]].

In Netzen mit gebündelten Linien werden demgegenüber dieselben Strecken von mehreren Linien befahren und Linien wechseln zwischen verschiedenen Strecken und ihren Ästen. Häufiges Beispiel hierfür sind Strecken, die sich stadtauswärts in mehrere Äste aufteilen. Teilweise überlagern sich dabei die Takte der einzelnen Linien sinnvoll und erlauben so eine gleichmäßige Bedienung des gemeinsamen Streckenabschnitts. Netze mit gebündelten Linien finden sich u.{{nnbsp}}a. in [[Metro Brüssel|Brüssel]], [[Metro Kopenhagen|Kopenhagen]], [[London Underground|London]], [[New York City Subway|New York]] und [[Stockholms tunnelbana|Stockholm]], ferner sind Linienbündelung und der Wechsel zwischen verschiedenen Strecken charakteristisch für zahlreiche [[Straßenbahn]]- und [[S-Bahn]]-Netze.

Wesentliche Vorteile des linienreinen Betriebs sind der geringere Aufwand für die technische Sicherung und eine höhere Betriebsstabilität im Gesamtnetz, da Störungen auf einer Linie, etwa aufgrund eines liegengebliebenen Zuges, nicht auf andere Linien übertragen werden. Ein Vorteil in investiver Hinsicht kann im Verzicht auf kostenaufwändige und flächenintensive [[Überwerfungsbauwerk]]e erkannt werden, die beispielsweise nach deutschem Recht für die Trennung von U-Bahn-Strecken erforderlich sind, da diese – anders als Straßenbahnstrecken – [[Höhenfreiheit|höhenfrei]] entflochten werden müssen.<ref name="VDV2001" />

Gleichwohl verfügen auch ansonsten linienrein betriebene Netze teilweise über Verbindungen zwischen den einzelnen Strecken, um beispielsweise für alle Linien einen Zugang zu einer zentralen Betriebswerkstatt oder einem zentralen [[Depot (Verkehr)|Depot]] herzustellen oder um abweichende Linienlaufwege bei Streckensperrungen zu ermöglichen.

; Wechselseitiger Betrieb mit anderen Bahnen
Eine besondere Form des gebündelten Betriebs ist die vor allem in verschiedenen japanischen Ballungsräumen praktizierte [[Durchbindung]] zwischen U-Bahnen und Vorort- bzw. [[S-Bahn]]en, bei der Züge zwischen den Netzen verschiedener Betreiber wechseln. Zentrale Vorteile dieses wechselseitigen Betriebs sind die Schaffung umsteigefreier Verbindungen zwischen Region und Kernstadt, die effizientere Auslastung von Infrastruktur und die Möglichkeit, Betriebsanlagen wie U-Bahn-Depots auf günstigerem Bauland außerhalb der Kernstädte errichten zu können.

Der erste Vorschlag zur Einrichtung eines wechselseitigen Betriebs in Japan wurde 1956 für die Region [[Tokio]] vorgelegt, um die damals rapide wachsenden Vorstädte umsteigefrei mit den Zentren der Hauptstadt zu verbinden und die bisherigen stadtseitigen Endpunkte der Vorortbahnen vom Umsteigeverkehr zu entlasten. Der erste wechselseitige Betrieb wurde 1960 zwischen der ''[[Asakusa-Linie|Asakusa Line]]'' der Tokioter [[Toei-U-Bahn|Toei]] und der ''[[Keisei Dentetsu]]'' aufgenommen, aktuell sind zehn der 13 Linien der [[U-Bahn Tokio|Tokioter U-Bahn]] mit Vorortbahnen verknüpft, wodurch sich die Länge des U-Bahn-Netzes von 304,1&nbsp;Kilometern (Netze von [[Tōkyō Metro]] und Toei) auf 926,5&nbsp;Kilometer (Stand Mai 2016) erhöht. Weitere Betriebe dieser Art gibt es in Japan auf Strecken der U-Bahnen von [[U-Bahn Fukuoka|Fukuoka]], [[U-Bahn Kōbe|Kōbe]], [[U-Bahn Kyoto|Kyoto]], [[U-Bahn Nagoya|Nagoya]] und [[U-Bahn Osaka|Osaka]].<ref name="Schwandl2016">Robert Schwandl: ''Metros & Trams in Japan, Band 1: Tokyo Region'', Seite 8f. Robert Schwandl Verlag, Berlin 2016.</ref>

Außerhalb Japans gibt es Durchbindungen von U-Bahn-Zügen auf andere Netze u.{{nnbsp}}a. in verschiedenen chinesischen Systemen und im Raum [[U-Bahn Seoul|Seoul]], in Europa bei der Linie&nbsp;3 der [[Metro Athen|Athener U-Bahn]], die in das Netz der Vorortbahn [[Proastiakos]] wechselt und über dieses den [[Flughafen Athen-Eleftherios Venizelos|Athener Flughafen]] erreicht.

; Situation in Deutschland
Von den vier deutschen U-Bahn-Netzen wird aktuell keines ausschließlich linienrein betrieben:
* Berlin: Die Linien [[U-Bahn-Linie 1 (Berlin)|U1]] und [[U-Bahn-Linie 3 (Berlin)|U3]] teilen den Großteil ihrer Strecke (''[[U-Bahnhof Wittenbergplatz|Wittenbergplatz]]'' – ''[[U-Bahnhof Warschauer Straße|Warschauer Straße]]''), nachdem die U3 im Jahr 2018 von ihrem bisherigen Endpunkt ''[[U-Bahnhof Nollendorfplatz|Nollendorfplatz]]'' auf der Strecke der U1 bis zur ''Warschauer Straße'' verlängert wurde.
* Hamburg: Die Linie [[U-Bahn-Linie 1 (Hamburg)|U1]] verfügt im Nordosten der Stadt über zwei Streckenäste und die Linien [[U-Bahn-Linie 2 (Hamburg)|U2]] und [[U-Bahn-Linie 4 (Hamburg)|U4]] befahren zwischen ''[[U-Bahnhof Billstedt|Billstedt]]'' und ''[[Bahnhof Hamburg Jungfernstieg|Jungfernstieg]]'' dieselbe Strecke.
* München: Das Netz verfügt im inneren Stadtbereich über drei [[Stammstrecke]]n, an die sich jeweils mehrere Zweigstrecken anschließen und die jeweils von zwei Hauptlinien ([[Stammstrecke 2 (U-Bahn München)|U1+U2]], [[Stammstrecke 1 (U-Bahn München)|U3+U6]] und [[Stammstrecke 3 (U-Bahn München)|U4+U5]]) befahren werden. Hinzu kommen zwei Verstärkerlinien, die zwischen den Linienfamilien wechseln.
* Nürnberg: Die Linien [[U-Bahn Nürnberg#Linie U2|U2]] und [[U-Bahn Nürnberg#Linie U3|U3]] befahren zwischen ''[[U-Bahnhof Rathenauplatz|Rathenauplatz]]'' und ''[[U-Bahnhof Rothenburger Straße|Rothenburger Straße]]'' dieselben Gleise.

=== Betriebsschemata ===
[[Datei:Kings Hwy BMTSeaBeach.jpg|mini|Viergleisige Strecke der ''BMT Sea Beach Line'' in [[New York City Subway|New York City]] mit mittigen Expressgleisen]]

In den meisten Netzen bedienen alle auf einer Strecke verkehrenden [[Kurs (ÖPNV)|Kurse]] alle dort vorhandenen Stationen. Verbreitet sind zudem kurzlaufende Kurse, die z.{{nnbsp}}B. als [[Verstärker (Verkehr)|Verstärkerfahrten]] in der [[Hauptverkehrszeit]] nur besonders stark frequentierte Streckenabschnitte bedienen, bzw. Linien, auf denen nur ein bestimmter Anteil der Kurse die gesamte Länge der Strecke befährt.

Daneben gibt es in einzelnen Netzen zusätzliche Expresslinien, die die gleiche Strecke wie reguläre Linien befahren, jedoch nur eine reduzierte Anzahl von Stationen bedienen und so eine schnelle Verbindung anbieten. Die zentrale infrastrukturelle Voraussetzung für den Expressbetrieb auf einer Strecke mit dichtem Taktverkehr ist ein entsprechender mehrgleisiger Ausbau oder mindestens die Einrichtung von [[Ausweiche#Bahnen|Ausweich- und Überholstellen]], um schnellere und langsamere Züge voneinander trennen bzw. aneinander vorbeileiten zu können.

Expresslinien werden traditionell auf zahlreichen Strecken der [[New York City Subway|New Yorker U-Bahn]] und auf der ''[[Broad Street Line]]'' in [[Southeastern Pennsylvania Transportation Authority|Philadelphia]] betrieben und dort jeweils als ''express services'' bezeichnet. Linien, die an allen Stationen halten, werden demgegenüber als ''local services'' bezeichnet. Weiterhin wird die ''Purple Line'' der [[Chicago Elevated]] während der Hauptverkehrszeit als Express über ihren Regelendpunkt ''Howard'' hinaus auf der Strecke der ''Red Line'' und der ''Brown Line'' in die [[Chicago Loop|Innenstadt]] verlängert. Strecken, die von beiden Linienarten bedient werden, sind in den genannten Städten zu großen Teilen viergleisig ausgebaut mit jeweils zwei Gleisen für ''local'' und ''express services''. In New York finden sich zudem dreigleisige Strecken mit einem einzelnen Expressgleis, das während der morgendlichen und nachmittäglichen Hauptverkehrszeit jeweils in Hauptlastrichtung befahren wird. In New York sind die Expressgleise zwischen den ''local''-Gleisen angeordnet, von beiden Linientypen bediente Stationen verfügen vielfach über zwei Mittelbahnsteige und erlauben einen bahnsteiggleichen Umstieg zwischen Express- und ''local''-Zügen in dieselbe Fahrtrichtung. Die ''[[Orange Line (MBTA)|Orange Line]]'' in [[Massachusetts Bay Transportation Authority|Boston]] verfügt zwischen ''[[Wellington (MBTA-Station)|Wellington]]'' und dem Tunnelportal südlich von ''[[Community College (MBTA-Station)|Community College]]'' ebenfalls über ein drittes Gleis für den Expressbetrieb, welches jedoch bislang nicht zu diesem Zweck genutzt wurde.

Von diesen im Mischverkehr betriebenen Expresslinien zu unterscheiden sind Linien, die vollständig auf eigener Infrastruktur verkehren und aufgrund einer direkteren Streckenführung, größerer Haltestellenabstände und ggf. schnelleren Fahrzeugen als ''Express'' bezeichnet werden. Hierzu zählen beispielsweise verschiedene [[Flughafentransfer|Flughafenzubringer]], die zwischen dem Zentrum einer Stadt und ihrem in der Peripherie gelegenen Flughafen verkehren (z.{{nnbsp}}B. in [[Airport-Express-Linie (Metro Delhi)|Delhi]], [[U-Bahn Peking#U-Bahn-Linien und andere Schnellbahnen in die Vororte oder zu den Flughäfen|Peking]] und [[Shenzhen Metro#Linie 11|Shenzen]]). Ebenso weisen die seit Beginn des 21.&nbsp;Jahrhunderts in verschiedenen chinesischen Ballungsräumen eröffneten, eher [[Regionalverkehr|regional]] ausgerichteten Linien teilweise die genannten Merkmale auf.

Ein mit dem Expressbetrieb verwandtes Schema ist das sogenannte ''[[Skip-stop]]'', bei dem bestimmte Haltestellen entlang einer Strecke von aufeinander folgenden Kursen alternierend bedient werden. Ein Vorteil dieser Betriebsweise ist die Erhöhung der Beförderungsgeschwindigkeit ohne die Notwendigkeit des Baus zusätzlicher Infrastruktur, ein Nachteil die Reduzierung der Bedienungsfrequenz der einzelnen Stationen. Das Schema wurde früher u.{{nnbsp}}a. in Chicago und bei der ''[[Market–Frankford Subway-Elevated Line|Market–Frankford Line]]'' in Philadelphia angewendet.<ref name="Schwandl2010" /><ref name="Schwandl2014" />

=== Bedienungsfrequenz und Betriebszeiten ===
[[Datei:Nyc metro transit map 2023 - Night Service.png|mini|[[Nachtverkehr|Nachtliniennetz]] für [[New York City Subway|New York]] und das [[Port Authority Trans-Hudson|östliche New Jersey]]]]
U-Bahn-Linien verkehren in der Regel nach einem dichten [[Taktfahrplan]] mit [[Zugfolge]]-Zeiten im einstelligen Minutenbereich. Wie bei anderen öffentlichen Verkehrsmitteln wird die Taktung häufig nach [[Verkehrszeiten|Verkehrszeit]], Wochentag und Bedienungsgebiet differenziert mit der höchsten Fahrplandichte während der werktäglichen [[Verkehrszeiten#Hauptverkehrszeit|Hauptverkehrszeiten]] in der Innenstadt und der geringsten Dichte am frühen Morgen und am späten Abend am Sonntag am Stadtrand.

Auf technischer Ebene wird die mögliche Taktdichte hauptsächlich durch die Steuerung und den Signal-[[Streckenblock|Blockabstand]] begrenzt, wobei auf [[Automatic Train Operation|automatisch]] betriebenen Linien grundsätzlich höhere Taktdichten erreicht werden können. Auf der [[Automatic Train Operation#Stufen|fahrerlos]] betriebenen [[Métrolinie 14 (Paris)|Linie 14]] der [[Métro Paris|Pariser Métro]] wird ein Takt von bis zu 85&nbsp;Sekunden erreicht,<ref>[https://www.lok-report.de/news/europa/item/20745-frankreich-neue-zuege-mit-hoeherer-kapazitaet-fuer-die-pariser-metro-linie-14.html ''Frankreich: Neue Züge mit höherer Kapazität für die Pariser Metro-Linie 14'' auf lok-report.de, abgerufen am 29. Dezember 2023]</ref> in [[Metro Moskau|Moskau]] und [[Metro Kiew|Kiew]] von bis zu 90&nbsp;Sekunden.<ref>[https://www.suedkurier.de/ueberregional/sport/Weltrekord-bei-der-Puenktlichkeit-und-Schoenheiten-im-Moskauer-Untergrund;art410965,9756147 Ralf Mittmann: ''Weltrekord bei der Pünktlichkeit und Schönheiten im Moskauer Untergrund'', Artikel vom 29. Mai 2018, online auf suedkurier.de, abgerufen am 29. Dezember 2023]</ref><ref>[https://eng.asmetro.ru/metro/metro/kiev/kiev_full/ ''Kiev Metro'' auf eng.asmetro.ru, abgerufen am 29. Dezember 2023]</ref> In Netzen mit sehr dichtem Takt wird in [[Fahrplan|Fahrplänen]] teilweise auf die Angabe präziser Abfahrtszeiten verzichtet, stattdessen wird ein sogenannter [[Intervallfahrplan]] verwendet, der lediglich das Abfahrtsintervall ausweist, also beispielsweise „alle zwei bis drei Minuten“.

Längere eingleisige Abschnitte begrenzen ebenfalls die mögliche Taktfolge.

; Nächtliche Betriebspause und Nachtverkehr
Die meisten Systeme halten eine nächtliche Betriebspause ein, die u.{{nnbsp}}a. für Inspektionen der Betriebsanlagen und Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten genutzt werden, die im laufenden Betrieb nur erschwert durchgeführt werden könnten bzw. mit Einschränkungen für diesen verbunden wären.

In verschiedenen Systemen wird ein durchgehender [[Nachtverkehr|Nachtbetrieb]] durchgeführt, der sich jedoch mehrheitlich auf Wochenendnächte und teilweise zusätzlich auf Nächte vor Feiertagen beschränkt und teilweise nur für Teile des jeweiligen Netzes gilt. Zu den wenigen Städten weltweit, in denen ein täglicher 24-Stunden-Betrieb angeboten wird, zählen [[New York City Subway#Fahrplan|New York]] und [[Metro Kopenhagen#Linien|Kopenhagen]]. In New York erlaubt der drei- und viergleisige Ausbau zahlreicher Streckenabschnitte (siehe [[#Betriebsschemata|hier]]) die Durchführung der oben genannten technischen Maßnahmen auch bei laufendem Betrieb.

Im deutschsprachigen Raum halten alle U-Bahnen wochentags eine nächtliche Betriebspause ein und bieten – mit Ausnahme Nürnbergs – einen Wochenendnachtverkehr an.

=== Fahrordnung ===
Aufgrund der unabhängigen Trassierung kann die [[Mehrgleisigkeit#Fahrordnung in den einzelnen Ländern|Fahrordnung]], das heißt die Seite, auf der der Zug auf zweigleisigen Strecken fährt, von der Fahrordnung des Eisenbahnverkehrs und der im [[Straßenverkehr]] verwendeten [[Links- und Rechtsverkehr|Straßenseite]] in der jeweiligen Region abweichen. So verkehrte beispielsweise die [[Metró Budapest|Budapester U-Bahn]] noch bis 1973 im Linksverkehr, obwohl im Straßenverkehr des Landes bereits seit 1941 Rechtsverkehr galt.<ref name="HVG Kiadó">{{Internetquelle |autor=HVG Kiadó Zrt |url=https://hvg.hu/tudomany/20210501_125_eves_a_budapesti_kis_foldalatti |titel=125 éves a budapesti "kis földalatti" |datum=2021-05-01 |sprache=hu |abruf=2024-01-11}}</ref> Die [[Metropolitana di Roma|Metro Rom]] wiederum fährt bis heute im Linksverkehr und orientiert sich damit an der Praxis des italienischen Eisenbahnverkehrs und nicht am Straßenverkehr. Die [[Métro Paris|Pariser Metro]] hingegen fährt wie der Straßenverkehr in Frankreich rechts, während im [[Schienenverkehr in Frankreich|französischen Eisenbahnverkehr]] der Linksfahrbetrieb vorherrscht. Daran wiederum orientiert sich die [[Métro Lyon]], die ebenfalls links fährt. Die [[Metro Madrid]] verkehrt seit ihrer Eröffnung 1919 im Linksverkehr, der bis 1924 auch im madrilenischen Straßenverkehr galt, bis dieser an den im Rest Spaniens bereits seit 1918 geltenden Rechtsverkehr angeglichen wurde.

; Deutschland, Österreich und Schweiz
Die Netze in Deutschland, Österreich und der Schweiz werden jeweils im Rechtsverkehr betrieben, was der jeweiligen Regelung für den Straßenverkehr und in Deutschland der Regelung für die Eisenbahn entspricht, während beim [[Schienenverkehr in Österreich]] eine gemischte Fahrordnung und in der [[Schienenverkehr in der Schweiz|Schweiz]] grundsätzlich Linksbetrieb gilt.

=== Linienbezeichnungen und Liniensymbole ===
{{Hauptartikel|Verkehrslinie#Linienbezeichnungen|titel1=Kapitel zu Bezeichnungen im Artikel zum Thema Verkehrslinien}}
<gallery class="center" caption="Liniensymbole verschiedener U-Bahn-Systeme" widths="110" heights="110">
Paris transit icons - Métro 1.svg|[[Métro Paris]]
Tehran Metro Line 2.svg|[[U-Bahn Teheran]],<br />[[Arabische Ziffern|arabische]] und [[Persisches Alphabet#Ziffern|persische]] Ziffer „2“
Hamburg U3.svg|[[U-Bahn Hamburg]]<br />ähnlich in [[U-Bahn Berlin|Berlin]], [[U-Bahn München|München]] und [[U-Bahn Nürnberg|Nürnberg]]
Milano linea M1.svg|[[Metropolitana di Milano]]
BJS Line 1 icon.svg|[[U-Bahn Peking]],<br />[[Mandarin (Sprache)|Mandarin]] und [[English]] ausgeschrieben
NYCS-bull-trans-A-Std.svg|[[New York City Subway]],<br />[[U-Bahn-Linie A (New York City)|A&nbsp;Eighth Avenue Express]]
WMATA Red.svg|[[Metro Washington]],<br />Red Line
Logo of Tokyo Metro Ginza Line.svg|[[U-Bahn Tokio]],<br />[[Ginza-Linie|Ginza Line]]
Metropolitan line roundel.svg|[[London Underground]],<br />[[Metropolitan Line]]
MetroLisboa-linha-azul.svg|[[Metro Lissabon]],<br />[[Linha Azul|Linha Azul/da Gaivota]]<br />(dt. Blaue/Möwen-Linie)
</gallery>
[[Datei:NYC subway-4D.svg|mini|Liniennetz der [[New York City Subway]] mit nach Stammstrecken geordneten Liniengruppen]]
U-Bahn-Systeme mit mehr als einer [[Verkehrslinie|Linie]] verwenden in der Regel individuelle Bezeichnungen, Kennfarben – insbesondere für die Darstellung auf [[Liniennetzplan|Liniennetzplänen]] – und Symbole zur Unterscheidung der einzelnen Laufwege, wobei diese drei Elemente in der Regel miteinander korrespondieren.

Bei der Mehrheit der Systeme werden für die Bezeichnung fortlaufende Nummern verwendet, teilweise mit einem [[Präfix]] wie „M“ oder „U“, das sich auf den Namen des jeweiligen Systems bezieht. In geringerem Umfang werden Buchstaben (z.{{nnbsp}}B. [[Metro Almaty|Almaty]], [[Subterráneos de Buenos Aires|Buenos Aires]], [[Los Angeles Metro Rail#U-Bahn|Los Angeles]], [[Métro Lyon|Lyon]], [[Metro Prag|Prag]], [[Metropolitana di Roma|Rom]], [[Metro Rotterdam|Rotterdam]], teilweise [[New York City Subway|New York]]), die Linienkennfarbe selbst (z.{{nnbsp}}B. [[Massachusetts Bay Transportation Authority|Boston]], [[Chicago Elevated|Chicago]], [[Metro Montreal|Montreal]], [[Metro Washington|Washington,&nbsp;D.C.]]) oder individuelle Namen, die sich beispielsweise auf das Bedienungsgebiet (z.{{nnbsp}}B. [[Metro Moskau|Moskau]], [[U-Bahn Tokio|Tokio]], [[Toronto Subway|Toronto]], teilweise [[London Underground|London]]) oder Himmelsrichtungen (z.{{nnbsp}}B. [[Metrô de Fortaleza|Fortaleza]], [[Metrô do Recife|Recife]], historisch [[Metró Budapest|Budapest]])<ref>[https://villamosok.hu/metro/men/menold.html ''Archív menetrendek'' auf villamosok.hu, abgerufen am 5. Dezember 2023]</ref> beziehen oder weitgehend frei gewählt sind (z.{{nnbsp}}B. [[Metro Lissabon|Lissabon]], [[Metro Pjöngjang|Pjöngjang]]), verwendet.<br />Die Vergabe von Nummern oder Buchstaben erfolgt nicht zwingend aufsteigend nach dem Zeitpunkt des Baubeginns oder der Inbetriebnahme, sondern beispielsweise auch nach einem Muster, das bereits während der Planung bestimmt wird; die erste Linie der [[U-Bahn München]] war beispielsweise die U6 und die Nummerierung in [[U-Bahn Wien|Wien]] weist seit 1989 eine Lücke zwischen U4 und U6 auf, die erst mit der für 2026 vorgesehenen Inbetriebnahme der [[U-Bahn-Linie U5 (Wien)|U5]] geschlossen wird.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.derstandard.at/consent/tcf/story/2000123413246/warum-gibt-es-keine-u5 |titel=Warum gibt es in Wien keine U5? |sprache=de-AT |abruf=2025-03-19}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.swm.de/unternehmen/magazin/leben/mvg-50-jahre-ubahn |titel=Wir feiern 50 Jahre U-Bahn in München. |hrsg=Stadtwerke München GmbH |abruf=2025-03-19}}</ref>

Teilweise werden die genannten Benennungssysteme kombiniert, beispielsweise tragen die Linien der U-Bahnen in Montreal, New York und Toronto jeweils eine Nummer oder einen Buchstaben sowie einen Namen. Im komplexen New Yorker Netz gehen aus dem Namen sowie der Kennfarbe einer Linie zudem die von ihr befahrene [[Stammstrecke]] und das Betriebsschema als ''local'' oder ''express'' (siehe [[#Betriebsschemata|hier]]) hervor. Im in der Galerie gezeigten Beispiel ''[[U-Bahn-Linie A (New York City)|A&nbsp;Eighth Avenue Express]]'' ist so erkennbar, dass die Linie zusammen mit den ebenfalls durch die Kennfarbe Blau gekennzeichneten Linien ''[[U-Bahn-Linie C (New York City)|C&nbsp;Eight Avenue Local]]'' und ''[[U-Bahn-Linie E (New York City)|E&nbsp;Eighth Avenue Local]]'' die Stammstrecke ''IND Eighth Avenue Line'' befährt und als Express verkehrt.

In einzelnen Netzen werden bestimmte Streckenäste als Neben- oder Ergänzungslinien anderer Linien behandelt, beispielsweise die Linien [[Métrolinie 3bis (Paris)|3<sup>bis</sup>]] und [[Métrolinie 7bis (Paris)|7<sup>bis</sup>]] in [[Métro Paris|Paris]]. Das [[latein]]ische [[Zahlwort#Wiederholungszahlwörter (Iterativzahlen) und Vervielfältigungszahlwörter (Multiplikativa)|Wiederholungszahlwort]] ''bis'' bedeutet ''zweimal'', ''3<sup>bis</sup>'' beispielsweise entspricht damit dem deutschen ''3a'' und ordnet die Linie der [[Métrolinie 3 (Paris)|Linie&nbsp;3]] zu.

In Systemen, die nur aus einer einzigen Linie bestehen, wird vielfach auf eine spezielle Linienbezeichnung verzichtet (z.{{nnbsp}}B. [[Baltimore Metro|Baltimore]], [[Metropolitana di Genova|Genua]], [[Glasgow Subway|Glasgow]], [[Skyline (Honolulu)|Honolulu]], [[Tren Urbano (San Juan)|San Juan]]), die Linie wird dann sinngemäß lediglich als ''die U-Bahn'' bezeichnet. Andere Systeme mit nur einer Linie verwenden Bezeichnungen nach den oben genannten Mustern, insbesondere, wenn weitere Linien geplant oder bereits im Bau sind (z.{{nnbsp}}B. [[Metro Almaty|Almaty]], [[Metropolitana di Torino|Turin]]). In Budapest wurde für die [[Linie M1 (Metró Budapest)|erste Linie]] in Abgrenzung zu den Oberflächenverkehrsmitteln die Abkürzung ''FAV'' für '''''F'''öld'''a'''latti '''V'''asút'' (dt. ''Untergrundbahn'') verwendet. Die Bezeichnung wurde auch nach Inbetriebnahme der ''Kelet-Nyugati Vonal'' (dt. ''Ost-West-Linie'', heute [[Linie M2 (Metró Budapest)|M2]]) 1970 und der ''Észak-Déli Vonal'' (dt. ''Nord-Süd-Linie'', heute [[Linie M3 (Metró Budapest)|M3]]) 1976 beibehalten, die aktuell verwendeten Bezeichnungen wurden 1978 eingeführt.

In einigen Netzen, in denen Fahrzeuge fest bestimmten Linien zugeordnet sind, werden die Linienkennfarben bei der Gestaltung der Wagen aufgegriffen (z.{{nnbsp}}B. [[Metro Delhi|Delhi]], [[Metropolitana di Milano|Mailand]] und [[U-Bahn Tokio|Tokio]]). Ebenso werden die Kennfarben in einigen Netzen bei der Stationsgestaltung aufgenommen, beispielsweise als Akzentfarben für die [[Bahnhofsschild|Stationsschilder]] und das Mobiliar. Mit besonderer Konsequenz wurde und wird dieses architektonische Prinzip in [[U-Bahn Wien#Leitsystem und Linienkennfarben|Wien]] angewendet.

; Liniensymbole
[[Datei:1988 MBTA subway map.png|mini|Offizieller Netzplan der [[Massachusetts Bay Transportation Authority#U-Bahn|Boston Subway]] ohne Liniensymbole (1988); für [[Farbenfehlsichtigkeit|farbenfehlsichtige]] Menschen nur erschwert lesbar]]
Im frühen 21.&nbsp;Jahrhundert werden in den meisten U-Bahn-Systemen die einzelne Linien des jeweiligen Netzes durch individuelle Symbole gekennzeichnet, die beispielsweise in Wegeleitsystemen verwendet werden und in der Regel der jeweiligen Linienkennfarbe entsprechen. In der Regel verwenden diese Logos eine einheitliche Grundform, die anhand von Farbe und Beschriftung differenziert wird. Eine Besonderheit in diesem Zusammenhang sind die Expressvarianten der Linien [[U-Bahn-Linie 6 (New York City)|6]], [[U-Bahn-Linie 7 (New York City)|7]] und [[U-Bahn-Linie F (New York City)|F]] der New Yorker U-Bahn, die abweichend vom ansonsten kreisförmigen Liniensymbol durch ein rautenförmiges Symbol gekennzeichnet und als ''diamond services'' (dt. sinngemäß ''Rautenlinien'') bezeichnet. In Fließtexten, in denen das Symbol aufgrund des verwendeten [[Zeichensatz]]es nicht dargestellt werden kann, werden diese Linien mit <nowiki><6>, <7> und <F></nowiki> dargestellt.

Die Gestaltung von Liniensymbolen ist unter dem Gesichtspunkt der [[Barrierefreiheit|barrierefreien]] Informationsgestaltung relevant, da die Symbole für [[Farbenfehlsichtigkeit|farbenfehlsichtige]] Personen, für [[Analphabetismus|Analphabeten]] bzw. des lokal verwendeten Schriftsystems unkundige Personen und Personen mit reduzierter [[Sehschärfe]] unterschiedlich verständlich sein können. Die oben gezeigten Beispiele verwenden in Analogie zum [[Zwei-Sinne-Prinzip]] jeweils eine Kombination aus Kennfarbe und Ziffer/Schriftzeichen, sodass diese z.{{nnbsp}}B. auch für Analphabeten, die die Schrift nicht bzw. nicht ausreichend sicher lesen, und farbenfehlsichtige Menschen, die die Farbe nicht bzw. nicht eindeutig erkennen können, verständlich sind. Die [[Metro Lissabon]] hat den weltweit einmaligen Ansatz gewählt, dass jede der vier Linien des Netzes über ein individuelles, rein grafisches Linienlogo verfügt, das kein Lesen erfordert, dessen Farbe nicht erkannt werden muss und das anhand seiner spezifischen Form bis zu einem gewissen Grad auch bei reduzierter Sehschärfe identifiziert werden kann. Für farbenfehlsichtige Personen stellt bereits die grundsätzliche Verwendung von Symbolen nach den genannten Mustern ein Hilfsmittel für die Nutzung von Liniennetzplänen dar, um die einzelnen Linien eindeutig unterscheiden zu können.<ref name="Ovenden2015" />

; Deutschland, Österreich und die Schweiz
<gallery class="center" caption="Liniensymbole der U-Bahnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz" widths="110" heights="110">
Berlin transit icons - U1.svg|[[U-Bahn Berlin]]
Hamburg U1.svg|[[U-Bahn Hamburg]]
München U1.svg|[[U-Bahn München]]
Nürnberg U1.svg|[[U-Bahn Nürnberg]]
Wien U1.svg|[[U-Bahn Wien]]
Logo du M2 de Lausanne.png|[[Linie M2 (Métro Lausanne)|Métro Lausanne]]
</gallery>
Die fünf U-Bahn-Systeme im deutschsprachigen Raum unterscheiden ihre Linien einheitlich mit einem führenden „U“ und einer fortlaufenden Nummer.<br />Als erster Betreiber führte die [[Hamburger Hochbahn]] das System am 22.&nbsp;Mai 1966 ein.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.urbanrail.net/eu/de/hh/Hamburg-U-Bahn-History.htm |titel=UrbanRail.Net > Europe > Hamburg U-Bahn History |abruf=2025-03-19}}</ref> Die 1971 und 1972 eröffneten Netze in [[U-Bahn München|München]] und [[U-Bahn Nürnberg|Nürnberg]] verwendeten es von Anfang an, in [[U-Bahn Wien|Wien]] wurde es mit Eröffnung der zweiten Linie im Jahr 1978 eingeführt. Die [[Berliner Verkehrsbetriebe]] führten das System 1984 in [[West-Berlin]] nach Übernahme des Betriebs der dortigen [[Geschichte der Berliner S-Bahn#Die S-Bahn in BVG-Verwaltung|S-Bahn-Linien]] ein; sie hatten allerdings bereits seit März 1966 Liniennummern verwendet, die die vorherigen Buchstaben (A bis E sowie G) ersetzten und der späteren U-Nummerierung entsprachen. Die [[Ost-Berlin]]er Verkehrsbetriebe BVB nutzten für die beiden von ihr betriebenen U-Bahn-Linien zunächst die historischen Bezeichnungen A und E weiter, gaben dies jedoch mit dem Bau der [[Berliner Mauer]] auf und unterschieden die Linien nur noch nach ihren Endpunkten (zuletzt ''Pankow (Vinetastraße)'' – ''Otto-Grotewohl-Straße'', historisch Linie&nbsp;A, heute Teil der [[U-Bahn-Linie U2 (Berlin)|U2]]; ''Alexanderplatz'' – ''Hönow'', historisch Linie&nbsp;E, heute Teil der [[U-Bahn-Linie U5 (Berlin)|U5]]).<ref name="Poppel2017" /><br />Weiterhin verwenden auch die Stadtbahnsysteme in [[U-Bahn Frankfurt|Frankfurt]] (seit 1978) und [[Stadtbahn Stuttgart|Stuttgart]] (seit 1989) sowie die Teilnetze der [[Stadtbahn Rhein-Ruhr]] (seit 1988) ein führendes „U“ mit fortlaufender Nummer, in [[Stadtbahn Bonn|Bonn]] wurde dieses System von 1975 bis 1988 genutzt.

Die [[Métro Lausanne]] in der [[Romandie|französischsprachigen Schweiz]] verwendet ein führendes „M“ und eine fortlaufende Nummer.

=== Zugbegleiter, Stationspersonal und Abfertigung ===
<gallery class="center" widths="200" heights="140">
Munich - U-Bahn - Theresienwiese - 2012 - IMG 7010.jpg|Sicherheitspersonal der [[Münchner Verkehrsgesellschaft|MVG]] an der Station [[U-Bahnhof Theresienwiese|Theresienwiese]] während des [[Oktoberfest]]s
Billettkontroll.jpg|Fahrscheinkontrolle beim Einstieg in [[Oslo T-bane|Oslo]]
Rush hour at Ueno 02.JPG|[[Oshiya]] bei der Arbeit, hier allerdings bei der [[S-Bahn]]-artigen ''[[Yamanote-Linie|Yamanote Line]]''
North Korea - Pyongyang metro (5024264576).jpg|Manuelle Zugabfertigung mit [[Befehlsstab|Kelle]] in [[Metro Pjöngjang|Pjöngjang]], 2010
Munich - U-Bahn - Münchner Freiheit - 2012 - IMG 7566.jpg|Kombinierte Monitor- und Spiegelabfertigung in [[U-Bahn München|München]]
2007-12-27-Röthenbach U 1.jpg|Selbstabfertigung bei einem Zug der [[VAG-Baureihe DT1|Baureihe DT1]] in [[U-Bahn Nürnberg|Nürnberg]] mit Türschließknopf an der Außenseite
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Zahlreiche U-Bahn-Betreiber verzichten auf die ständige Präsenz von [[Schaffner (Beruf)|Zugbegleitern]] in den Fahrzeugen sowie Aufsichtspersonal auf den Stationen, das neben der allgemeinen Aufsicht z.{{nnbsp}}B. die [[Abfahrbereitschaft|Zugabfertigung]] durchführt, Durchsagen macht oder zur Unterstützung der Fahrgäste zur Verfügung steht. Vielfach werden lediglich besonders hochfrequentierte Stationen durchgehend mit Personal besetzt, um dort die Sicherheit der Betriebsabläufe zu gewährleisten und zu unterstützen, Ausnahmen sind z.{{nnbsp}}B. die [[London Underground]] und die [[Metro Pjöngjang]], bei denen jede Station durchgehend mit mehreren Mitarbeitern besetzt ist.

In zahlreichen Systemen wird zudem anlassbezogen Personal in Präsenz eingesetzt, etwa an Stationen, die dem Veranstaltungsverkehr (Sportstadien, Volksfeste, Messen usw.) dienen und punktuell sehr große Fahrgastmengen bewältigen müssen. Eine Sonderform hiervon ist das u.{{nnbsp}}a. aus Japan bekannte und dort umgangssprachlich ''[[Oshiya]]'' (dt. ''Drücker'') genannte Personal, das während der [[Verkehrszeiten#Hauptverkehrszeit|Hauptverkehrszeit]] Fahrgäste in die Züge drückt, um die vorgesehenen [[Fahrgastwechselzeit]]en und damit die [[Pünktlichkeit (Bahn)|Pünktlichkeit]] einzuhalten.

In [[Automatic Train Operation|fahrerlos betriebenen Systemen]] werden teilweise Zugbegleiter eingesetzt, deren Aufgaben sich im regulären Betrieb etwa auf die Überwachung der Türschließung, Durchsagen und die Fahrscheinkontrolle beschränken, die jedoch bei Ausfällen des automatischen Systems die Züge manuell steuern können.

Eine wesentliche Aufgabe bei der Zugabfertigung besteht in der Prüfung, dass keine Personen durch das Schließen der Türen und die Abfahrt des Zuges gefährdet werden. Aufgrund des weitgehenden Verzichts auf Stationspersonal und Zugbegleiter erfolgt die Abfertigung überwiegend durch die Fahrer selbst, wobei verschiedene Systeme verwendet werden, um dem Fahrer einen Überblick über den Bahnsteig zu geben. Hierzu gehören insbesondere ortsfeste Spiegel am vorderen Bahnsteigende (Spiegelabfertigung), [[Videoüberwachung|Videomonitore]] am Bahnsteigende oder im Fahrerraum (Monitor-/Videoabfertigung) oder der direkte Blick des Fahrers auf den Bahnsteig, wozu dieser das Fahrzeug ggf. verlassen muss. Bei fahrerlosen Systemen erfolgt die Abfertigung oftmals per Videoüberwachung von der Leitstelle aus.

=== Sicherheit, Kriminalitäts- und Vandalismusprävention ===
<gallery class="center" widths="200" heights="140">
Moscow_MetroCrowded_(pixinn.net).jpg|Gedränge auf einem Bahnsteig der [[Metro Moskau]]
Metro Rio 01 2013 5382.JPG|Wagen der [[Metrô Rio de Janeiro|Metrô Rio]], der während der Hauptverkehrszeiten Frauen vorbehalten ist
Spring St IND td (2019-02-24) 02.jpg|[[Defensive Architektur|Defensiv]] gestaltete Sitzbank in einem U-Bahnhof in [[New York City Subway|New York]]
Heavily tagged subway car in NY.jpg|Innenraum eines Zuges der [[New York City Subway]], 1973
U Bahn Rom Graffiti Basilika St Paolo.jpg|Graffiti auf einem Zug der [[Metropolitana di Roma|U-Bahn Rom]], 2012
Berlin - U-Bahnhof Leopoldplatz - Linien U6, U9 (7618825330).jpg|Folierte Fenster als Schutz gegen [[Scratching (Graffiti)|Scratching]] bei der [[U-Bahn Berlin|Berliner U-Bahn]]
2021 storming of the United States Capitol IMG 9442 (50815806646).jpg|Mitarbeiter des Polizeidienstes der [[Metro Washington]]
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; Terrorismus
Aufgrund der großen Anzahl von Nutzern und den insbesondere in den Zügen begrenzten Fluchtmöglichkeiten sowie der Bedeutung für das städtische Verkehrsnetz stellen U-Bahnen ein potenziell reichweitenstarkes und zudem einfach zugängliches Ziel für [[Terrorismus|terroristische Anschläge]] dar. Zu den bekannt gewordenen Zwischenfällen zählen der von der sogenannten [[Ōmu Shinrikyō|Aum-Sekte]] verübte [[Ōmu Shinrikyō#Giftgasanschlag in der Tokioter U-Bahn (1995)|Saringas-Anschlag von Tokio im März 1995]], die von [[Islamistischer Terrorismus|islamistischen]] [[Selbstmordattentat|Selbstmordattentätern]] durchgeführten [[Terroranschläge am 7. Juli 2005 in London|Sprengstoffanschläge von London im Juli 2005]], die [[Tschetschenien|tschetschenischen Separatisten]] zugeschriebenen [[Anschläge auf die Moskauer Metro 2010|Sprengstoffanschläge von Moskau im März 2010]] und die ebenfalls von islamistischen Selbstmordattentätern durchgeführten [[Terroranschläge in Brüssel am 22. März 2016|Anschläge von Brüssel im März 2016]].

; Kleinkriminalität und sexuelle Belästigung
Aufgrund des bei hohem Fahrgastaufkommen auftretenden Gedränges und der hiermit verbundenen Unübersichtlichkeit auf den Stationen und in den Zügen können U-Bahnen ein geeignetes Umfeld für [[Taschendiebstahl]] und [[sexuelle Belästigung]] in Form des unerwünschten sexuell konnotierten Berührtwerdens durch andere Fahrgäste (vgl. [[Frotteur]], [[Chikan]]) bieten. Da das letztgenannte Phänomen insbesondere Frauen als Opfer und Männer als Täter betrifft, haben verschiedene Betreiber hierauf mit der Einrichtung reiner [[Frauenwaggon|Frauenwagen]] oder Frauenabteile reagiert, durch die sich Frauen der Gefahr einer Belästigung durch Männer entziehen können. Häufig gilt diese Trennung jedoch nur für die [[Verkehrszeiten|Hauptverkehrszeiten]].

; Umgang mit marginalisierten Gruppen
Da U-Bahn-Stationen witterungsgeschützt und über weite Teile des Tages offen zugänglich sind, in Systemen mit [[Nachtverkehr|Nachtbetrieb]] auch durchgehend, werden sie teilweise von Angehörigen bestimmter [[Soziale Randgruppe|marginalisierter Gruppen]] wie [[Obdachlosigkeit|Obdachlosen]] und [[Abhängigkeit von psychoaktiven Substanzen|Drogenabhängigen]] zum Aufenthalt und auch zur Übernachtung genutzt. Ebenso eignen sich Stationen und Züge aufgrund der zahlreichen Ansprachemöglichkeiten zum [[Bettler|Betteln]]. Unabhängig davon, ob der Aufenthalt, das Verhalten oder konkrete Handlungen der genannten Gruppen im Einzelfall tatsächlich illegal sind bzw. der [[Hausordnung]] oder den [[Beförderungsbedingung]]en des Betreibers widersprechen, empfinden Fahrgäste bereits ihre wahrnehmbare Präsenz teilweise als störend bis bedrohlich. Der Umgang hiermit variiert zwischen den einzelnen Betreibern und abhängig von der jeweils konkret vorliegenden Situation und reicht von einer gewissen [[Toleranz]], solange beispielsweise keine Ansprache von Fahrgästen und kein offener Drogenkonsum erfolgen, bis zur grundsätzlichen Entfernung der betroffenen Gruppen aus den Anlagen durch Aufsichts- und Sicherheitspersonal sowie ggf. durch die [[Polizei]]. Auf baulicher Ebene wird dem Phänomen teilweise mit Maßnahmen aus dem Bereich der [[Defensive Architektur|defensiven Architektur]] begegnet, beispielsweise durch die Verwendung von Sitzmöbeln, die durch ihre Größe oder Formgebung kein Liegen ermöglichen und daher nicht bzw. nur erschwert zum Schlafen genutzt werden können. Ebenso können [[Bahnsteigkarte]]n und [[Bahnsteigsperre]]n, die bei U-Bahnen außerhalb des deutschsprachigen Raums weitverbreitet sind, die Präsenz der genannten Gruppen regulieren.

; Vandalismus
Ausgehend von der New Yorker U-Bahn der 1970er Jahre und teilweise beeinflusst von Darstellungen in Filmen wie ''[[Wild Style!]]'' (1982) und ''[[Beat Street]]'' (1984), die in der amerikanischen [[Hip-Hop]]- und [[Breaking]]-Szene spielen, verbreiteten sich [[Graffiti]] und später auch [[Scratching (Graffiti)|Scratching]] in zahlreichen U-Bahn-Systeme auf der Welt. Rechtlich stellen diese eine [[Sachbeschädigung]] (vgl. [[Bahnfrevel]]) dar und stellen erhöhte Anforderungen an Pflege und Erhalt von Stationen und Fahrzeugen. Zudem kann ein erkennbar von [[Vandalismus]] belastetes Erscheinungsbild von den Fahrgästen als Ausdruck von Vernachlässigung und/oder fehlender Aufmerksamkeit auf Seiten des Betreibers interpretiert werden und so das [[Sicherheit]]sempfinden und damit die Attraktivität eines Systems insgesamt beeinträchtigen (vgl. [[Broken-Windows-Theorie]], [[Angstraum]]). Als Maßnahmen gegen Scratching und Graffiti an und in Zügen werden Fenster teilweise mit kratzfesten und austauschbaren Spezialfolien als [[Opferschicht]] ausgestattet und Sitzbezüge werden mit speziellen, kleinteilig-chaotischen Mustern gestaltet, auf denen z.{{nnbsp}}B. ''Tags'' weniger auffallen und die daher weniger attraktiv für deren Anbringung sind.

; Sicherheitsmaßnahmen
Aufgrund der genannten Aspekte ist in zahlreichen Systemen mittlerweile die [[Videoüberwachung]] von Stationen und Fahrzeugen verbreitet, um potenzielle Täter abzuschrecken, unzulässige Handlungen möglichst frühzeitig zu erkennen und im Falle eines [[Delikt]]s die [[Strafverfolgung]] zu unterstützen. Weiterhin rufen zahlreiche Betreiber ihre Fahrgäste durch Maßnahmen wie Durchsagen und Plakatkampagnen zur Meldung auffälliger bzw. verdächtiger Verhaltensweisen anderer Personen und zur Meldung unbeaufsichtigten Gepäcks oder verdächtiger Objekte auf. Teilweise stehen auf Stationen auch [[Notruftelefon]]e zur Verfügung.

Weiterhin unterhalten zahlreiche Betreiber eigene bzw. organisatorisch eng an sie angebundene [[Sicherheitsdienst]]e (z.{{nnbsp}}B. [[Hamburger Hochbahn#Tochtergesellschaften und Beteiligungen|Hochbahn-Wache]] in [[U-Bahn Hamburg|Hamburg]], [[U-Bahnwache]] in [[U-Bahn München|München]]) oder – abhängig von der jeweiligen lokalen Rechts- und Verwaltungstradition – eigene [[Polizei]]dienste (z.{{nnbsp}}B. die ''MBTA Transit Police'' der [[Massachusetts Bay Transportation Authority|Bostoner Verkehrsbetriebe]] oder das ''Metro Transit Police Department'' der [[Metro Washington|Washingtoner Verkehrsbetriebe]]) oder werden durch beauftragte externe Sicherheitsdienste oder spezielle Abteilungen der lokalen und nationalen Polizeibehörden (z.{{nnbsp}}B. das ''Transit Bureau'' des [[New York City Police Department|NYPD]] in [[New York City Subway|New York]], die ''Section métro'' der [[Service de police de la ville de Montréal|SPVM]] in [[Metro Montreal|Montreal]] oder die u.{{nnbsp}}a. für die [[London Underground]] zuständige [[British Transport Police]]) unterstützt.

; Sicherheitsmaßnahmen in Peking
Besonders weitreichende Sicherheitsvorkehrungen kommen in [[U-Bahn Peking|Peking]] zur Anwendung, wo in allen Stationen vor dem Zutritt Taschen, Gepäckstücke und andere Objekte, mit denen gefährliche Gegenstände wie [[Schusswaffe|Schuss-]] und [[Stichwaffe]]n verborgen werden können, mit einem [[Scanner (Sicherheitstechnik)#Röntgentechnik|Gepäckscanner]] überprüft werden. An einer Reihe von Stationen werden zusätzlich [[Körperscanner]] zur Überprüfung der Fahrgäste eingesetzt. Zudem können für verdächtig befundene Getränkeflaschen separat überprüft werden, entweder maschinell oder indem der Besitzer unter Aufsicht des Sicherheitspersonal etwas vom Inhalt verzehren muss, um dessen Unbedenklichkeit zu demonstrieren. Die Maßnahmen wurden im Vorfeld der [[Olympische Sommerspiele 2008|Olympischen Sommerspiele 2008]], die in [[Peking]] ausgerichtet wurden, eingeführt und danach beibehalten. Der Einsatz von Körperscannern war dabei zunächst auf die Stationen der Linie&nbsp;1 im Umfeld des [[Tian’anmen-Platz]]es (''Xidan'', ''Tian'anmenxi'' und ''Tian'anmendong''), für den aufgrund seiner politischen, historischen und symbolischen Bedeutung grundsätzlich erhöhte Sicherheitsvorkehrungen gelten, beschränkt und wurde dann ab dem Frühjahr 2014 zunächst versuchsweise auf andere Stationen ausgeweitet.<ref name="BJT120310">{{Internetquelle |url=https://english.visitbeijing.com.cn/article/47ON4k0bhta |titel=Security Checkpoints of the Beijing Subway System. |hrsg=Information Center of the Beijing Municipal Culture and Tourism Bureau |datum=2014-03-10 |sprache=en |abruf=2023-12-08}}</ref> 2016 wurden Körperscanner an 51 Stationen des Netzes eingesetzt.<ref name="BJS231208">{{Internetquelle |url=https://www.bjsubway.com/en/subway/images/renwutongjian.jpg |titel=Grafik „Beijing Subway Map“. |hrsg=Beijing Subway Ltd. |sprache=en |abruf=2023-12-08}}</ref>

=== Ersatzverkehr ===
<gallery class="center" widths="200" heights="140">
M1-es pótlóbusz (BPO-457).jpg|Schienenersatzverkehr für die [[Linie M1 (Metró Budapest)|Linie M1]] in [[Metró Budapest|Budapest]] mit einem [[Ikarus 280]], 2017
M2A trolibusz (8013).jpg|Zusatzlinie M2A in Budapest, betrieben mit [[Oberleitungsbus]]sen im Hilfsantriebsmodus, während der Schließung der Station ''[[Kossuth Lajos tér (Metró Budapest)|Kossuth Lajos tér]]'' der [[Linie M2 (Metró Budapest)|Linie M2]], 2018
Crowded E2+c5 U2Z on its first day of operation.jpeg|Im Anschluss an die verkürzte [[U-Bahn-Linie U2 (Wien)|U2]] verkehrende U-Bahn-Zusatzlinie U2Z der<br />[[Straßenbahn Wien]], 2021
</gallery>

Wie andere Schienenverkehrsmittel werden auch U-Bahn-Linien bei größeren Störungen oder Bauarbeiten häufig abschnittsweise oder vollständig im Ersatzverkehr betrieben. Hierbei werden je nach Betreiber bzw. lokalem Nahverkehrsnetz [[Omnibus]]se und/oder Taxen im [[Schienenersatzverkehr]] oder aber Straßenbahn-Sonderlinien eingesetzt. Der Ersatzverkehr kann dabei auch nur für einzelne U-Bahn-Stationen erfolgen, während diese saniert oder umgebaut werden. In diesem Fall pendelt der Ersatzverkehr nur zwischen der geschlossenen und einer regulär bedienten Nachbarstation.

In entsprechend verzweigten Systemen mit Linienüberlagerung werden U-Bahn-Linien auch zeitweise geändert und bedienen dann Relationen im Baustellenverkehr, welche normalerweise nicht angeboten werden. Ein Beispiel hierfür ist die immer wieder temporär auftauchende Berliner [[U-Bahn-Linie U12 (Berlin)|U12]].

== Architektur und Kunst ==
<gallery class="center" widths="200" heights="140">
Wien Karlsplatz Otto-Wagner-Pavillon 1.jpg|''[[U-Bahn-Station Karlsplatz|Karlsplatz]]'', [[U-Bahn Wien|Wien]] (1900):<br />[[Otto-Wagner-Pavillons auf dem Karlsplatz|Zugangspavillon]] im [[Wiener Secession|Secessionsstil]]<br /><small>Entwurf: [[Otto Wagner]]</small>
U-Bahnhof Mundsburg 20160911 1710 ofl.jpg|''[[U-Bahnhof Mundsburg|Mundsburg]]'', [[U-Bahn Hamburg|Hamburg]] (1912):<br />[[Reformarchitektur]]-Hochbahnhof<br /><small>Entwurf: [[Raabe & Wöhlecke]]</small>
Станция метро «Площадь Восстания». Санкт-Петербург 2H1A9713WI.jpg|''[[Ploschtschad Wosstanija]]'',<br />[[Metro Sankt Petersburg|Sankt Petersburg]] (1955):<br />[[Tempietto]]artiger [[Sozialistischer Klassizismus|klassizistischer]] Zugangsbau
L'Enfant Plaza Station (September 2023) 03.jpg|''L'Enfant Plaza'', [[Metro Washington|Washington,&nbsp;D.C.]] (1977):<br />[[Brutalismus|Brutalistisches]] [[Kassettendecke|Kassettengewölbe]] mit komplexem Licht- und Schattenspiel<br /><small>Entwurf: Harry Weese</small>
Kamppi metro station in Helsinki, Finland, 2023 December.jpg|''Kamppi''/''Kampen'', [[Metro Helsinki|Helsinki]] (1983):<br />Sparsame Anklänge an die [[Postmoderne Architektur|Postmoderne]]<br /><small>Entwurf: Eero Hyvämäki, Jukka Karhunen, Risto Parkkinen</small>
Oculus World Trade Center - August 18 2016.jpg|''[[World Trade Center (PATH-Station)|World Trade Center]]'', New York (2016):<br />Sakral anmutender Neo-Futurismus<br /><small>Entwurf: [[Santiago Calatrava]]</small>
岗厦北站 主图 (20221119).jpg|''Gangxia North'', [[Shenzhen Metro|Shenzhen]] (2022)<br /><small>Entwurf: Jiang & Associates Creative Design</small>
</gallery>
Da U-Bahnhöfe häufig an innerstädtischen, vielfach stadtgestalterisch sensiblen Standorten liegen, wird ihr Entwurf seit der Frühzeit des Verkehrsmittels auch in seiner [[Städtebau|städtebaulichen]], [[Architektur|architektonischen]], [[Kunst|künstlerischen]] und [[Ornament|dekorativen]] Dimension begriffen. Wie andere Bauaufgaben spiegeln Stationsbauwerke die [[Baustil|stilistischen Moden]] und [[Geschmack (Kultur)|Geschmackstendenzen]], den Stand von [[Bautechnik]] und [[Baukonstruktion]], die spezifischen praktischen, technischen und sicherheitsbezogenen Erfordernisse der Nutzung und nicht zuletzt die finanziellen Möglichkeiten und Prioritäten sowie das Selbstverständnis des Vorhabenträgers einschließlich seines ggf. vorhandenen politisch-[[Ideologie|ideologischen]] [[Sendungsbewusstsein]]s zur jeweiligen Entstehungszeit und am jeweiligen Entstehungsort wider. Das Spektrum der Entwürfe reicht entsprechend von reichhaltig und komplex ausgestalteten Stationen mit individuell angefertigten Bauteilen und aufwändigen Einzellösungen bis zu schlichten, betont sachlichen Entwürfen, die ausschließlich auf standardisierte Baumaterialien und Elemente zurückgreifen.

Vielfach zeigt sich beim Gestaltungsaufwand eine Abstufung, bei der insbesondere an solchen Standorten ein höherer Aufwand verfolgt wird, die sich durch eine besondere gesellschaftliche, kulturelle, ideelle, historische oder politische Bedeutung ([[Rathaus]], [[Parlament]], zentrale [[Sakralbau]]ten, zentrale Innenstadtlagen u.{{nnbsp}}a.), einen besonders wertvollen, häufig von [[Baudenkmal|Baudenkmälern]] geprägten baulichen Charakter, eine besondere Öffentlichkeitsreichweite bzw. Visitenkartenfunktion für die Stadt (Messe- und Kongresszentren, zentrale Sehenswürdigkeiten, wichtige Fernbahnhöfe, Flughäfen u.{{nnbsp}}a.) oder eine besondere stadträumliche Exponiertheit und Stadtbildwirksamkeit auszeichnen, während etwa an peripheren und stadtgestalterisch weniger sensiblen Standorten häufig schlichtere Entwürfe realisiert werden.

Verschiedene Netze besitzen besondere Bekanntheit für die Gestaltung ihrer Stationen bzw. behandeln verschiedene Betreiber die Ausgestaltung von Stationen grundsätzlich mit besonderer Aufmerksamkeit. Weiterhin können weltweit bestimmte wiederkehrende Ansatzpunkte für Gestaltungen identifiziert werden, wobei diese häufig kombiniert werden bzw. Entwürfe mehrere der nachfolgend genannten Merkmale erfüllen können, die stellvertretend für die erhebliche Vielfalt von Stationsgestaltungen stehen.

=== Paläste der Arbeiterklasse ===
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Metro_MSK_Line2_Novokuznetskaya.jpg|''Nowokusnezkaja'', Moskau (1943)
Moscow Elektrozavodskaya metro station asv2018-09.jpg|''[[Elektrosawodskaja]]'', Moskau (1944)
MosMetro KomsomolskayaKL img2 asv2018-01.jpg|''[[Komsomolskaja (Kolzewaja-Linie)|Komsomolskaja]]'', Moskau (1952)
Metro MSK Line5 Novoslobodskaya.jpg|''[[Nowoslobodskaja]]'', Moskau (1952)
Metro MSK Line3 Arbatskaya (img1).jpg|''Arbatskaja'', Moskau (1953)
Metro SPB Line1 Avtovo.jpg|''Awtowo'', Sankt Petersburg (1955)
Metro SPB Line1 Kirovsky Zavod (img1).jpg|''Kirowskij Sawod'', Sankt Petersburg (1955)
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Zu den für die Gestaltung ihrer Bahnhöfe besonders bekannten Netzen zählen die [[Metro Moskau|Moskauer Metro]] und – in unterschiedlichem Maße – die nach ihrem Vorbild geplanten weiteren Netze der (früheren) [[Sowjetunion]] und anderer (ehemals) [[Sozialismus|sozialistischer]] Staaten. Besondere Bekanntheit haben die frühen Moskauer Stationen, die in opulentem [[Sozialistischer Klassizismus|Sozialistischem Klassizismus]] mit kostbaren Materialien wie [[Marmor]], Einbauten wie [[Kronleuchter|Wand- und Kronleuchtern]] und reichhaltigen Dekorprogrammen mit aufwändigen [[Stuck]]- und [[Relief]]arbeiten, [[Plastik (Kunst)|Plastiken]], großformatigen Malereien und [[Mosaik]]en und [[Glasmalerei]]arbeiten ausgestaltet sind.

Die Prachtentfaltung diente der Veranschaulichung und Versicherung des unter dem und durch den Sozialismus erreichten Wohlstandes sowohl gegenüber der eigenen Bevölkerung als auch gegenüber dem Ausland und gleichermaßen der Unterstreichung der Bedeutung öffentlicher bzw. der Allgemeinheit gewidmeter Güter im Sozialismus einschließlich der „Proletarisierung“ traditionell herrschaftlicher und aristokratischer Architekturmerkmale, womit auch die bewusste Abgrenzung zu den gestalterisch schlichteren Netzen im kapitalistischen Ausland verbunden war.<ref name="Bennett2005" /><ref name="SPON061024">{{Internetquelle |autor=Uwe Klußmann |url=https://www.spiegel.de/reise/staedte/moskauer-metro-survival-training-im-untergrund-a-443605.html |titel=Survival-Training im Untergrund. |hrsg=Spiegel Online |datum=2006-10-24 |abruf=2024-08-16}}</ref> In diesen Kontext ist auch die von offizieller Seite verwendete Bezeichnung der Moskauer Bahnhöfe als ''Paläste der Volkes'' und ''Paläste der Arbeiterklasse'' einzuordnen.<ref name="CNN191111">{{Internetquelle |autor=Tamara Hardingham-Gill |url=https://www.cnn.com/travel/article/soviet-metro-stations/index.html |titel=‘Palaces of the people’: Inside the lavish metro stations of the Soviet era. |hrsg=CNN |datum=2019-11-11 |sprache=en |abruf=2024-08-16}}</ref> Motivisch spiegelt sich dieser Anspruch zudem im Rückgriff eines großen Teils der dekorativen und baukünstlerischen Elemente der Gestaltung auf Symbole des [[Sozialismus]] und [[Kommunismus]] bzw. der [[Arbeiterbewegung]] (z.{{nnbsp}}B. [[Hammer und Sichel]], [[Roter Stern|rote Sterne]], [[Rote Fahne (Symbol)|rote Fahnen]], Ährenbündel und landwirtschaftliches Gerät als Verweis auf die Bauernklasse und [[Metapher]] für wirtschaftliches und gesellschaftliches Gedeihen sowie Zahnräder, Werkzeuge und Maschinen als Verweis auf Arbeiterklasse und technischen Fortschritt) und in der zentralen Rolle von Bauern, Arbeitern, Techniker und Wissenschaftlern und ihren jeweiligen Tätigkeiten in den bildhaften Darstellungen wider.

Gleichzeitig entsprechen die reichhaltige Dekorierung und die Wiederaufnahme [[Historismus|historisierender Motive]] einer allgemeinen Entwicklungstendenz der Architektur der 1930er Jahre, die sich parallel und teilweise als Gegenbewegung zur [[Moderne (Architektur)|Moderne]] vollzog, die ihrerseits in Russland mit den unter dem Begriff der ''[[Russische Avantgarde|russischen Avantgarde]]'' zusammengefassten Strömungen bis in die Anfangsjahre der Sowjetunion äußerst produktiv war. Vergleichbare Entwicklungen bestanden etwa in den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] und im [[NS-Staat|Deutschen Reich]] mit seiner [[Architektur in der Zeit des Nationalsozialismus#Allgemeines|ambivalenten Haltung zur Moderne]]. Ebenso können Parallelen zu [[Expressionismus (Architektur)|Expressionismus]] und [[Art déco#Architektur|Art déco]], das zur selben Zeit seinen Höhepunkt erlebte, gezogen werden, die zwar weniger stark bzw. weniger eindeutig historisch, jedoch ebenfalls stark dekorativ geprägt waren.<ref name="Hopkins20126">Owen Hopkins: ''Architektur – Das Bildwörterbuch. Die wichtigsten Begriffe, Bautypen und Bauelemente''. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2012.</ref>

Nach dem Tod [[Josef Stalin|Stalins]] im Jahr 1953 und mit Beginn der Staatsführung unter [[Nikita Sergejewitsch Chruschtschow|Chruschtschow]] wurden neu geplante Stationen sowohl in Moskau als auch in anderen Städten der UdSSR insgesamt deutlich schlichter und stärker vereinheitlicht. Sie reflektierten dabei zu unterschiedlichen Graden auch die allgemeine Fortentwicklung der Architektur bzw. globale Strömungen und verwirklichten im Laufe der Jahrzehnte auch konsequent [[Moderne (Architektur)|moderne]] und [[Postmoderne Architektur|postmoderne]] Entwürfe.<ref name="Meuser2021">Philipp Meuser (Hrsg.): ''Architekturführer Moskau''. DOM publishers, Berlin 2021.</ref>

Opulentere Entwürfe beschränkten sich in der zweiten Hälfte des 20.&nbsp;Jahrhunderts vorrangig auf die in dieser Zeit neu geschaffenen Netze, wobei hierbei vielfach auch lokale Bautraditionen und [[Folklore|folkloristische]] Motive reflektiert wurden. Beispielsweise thematisiert die Haltestelle ''Kosmonavtlar'' (dt.: ''Kosmonauten'') in [[Metro Taschkent|Taschkent]] durch tiefe Blautöne und schimmernde Oberflächen, die an das [[Firmament|Nachtfirmament]] erinnern, und großformatige [[Medaillon (Ornament)|Medaillons]] mit Darstellungen von u.{{nnbsp}}a. [[Juri Alexejewitsch Gagarin|Juri Gagarin]] und [[Walentina Wladimirowna Tereschkowa|Walentina Tereschkowa]] den [[Weltraum]] und die [[Raumfahrt]] und verweist so auf die Rolle der Sowjetunion im sogenannten [[Wettlauf ins All]], während [[Pfeiler]] und Deckenform der Stationen ''Alisher Navoiy'', ''Mustaqillik Maydoni'' und ''Turkiston'' an traditionelle Formen der [[Islamische Architektur|islamischen Architektur]] des historisch [[Islam|muslimisch]] geprägten [[Usbekistan]]s erinnern.

Weiterhin ist festzuhalten, dass zu allen Zeiten und in allen Netzen der Sowjetunion und anderer sozialistischer Staaten eine Vielzahl von Stationen vorrangig funktionsbetont entworfen wurde und sich die besonders aufwändigen Entwürfe wie in den kapitalistischen Ländern vorrangig auf herausgehobene Standorte konzentrierten.

=== Standardisierte Entwürfe/Architektur als Erkennungszeichen ===
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U4 station Schönbrunn - Schienenersatzverkehr.jpg|Einer der Standardtypen der Zugangspavillons der [[Wiener Stadtbahn]], heute Teil der Linien [[U-Bahn-Linie U4 (Wien)|U4]] und [[U-Bahn-Linie U6 (Wien)|U6]]<br /><small>Entwurf: [[Otto Wagner]]</small>
P1010010 Paris Ier Chatelet entrée du métro reductwk.jpg|Einer der Standardtypen von Stationseingängen der [[Métro Paris]]<br /><small>Entwurf: [[Hector Guimard]]</small>
23rd Street entrance (BMT Broadway Line).jpg|Typischer Abgang zu einer Station der [[New York City Subway]] mit grünem Geländer und Kugelleuchten
Metro bilbao bagatza.jpg|''Fosterito'' der [[Metro Bilbao]]<br /><small>Entwurf: [[Foster + Partners]]</small>
C09 D 12.jpg|Typischer Abgang einer innerstädtischen Station der Linie M2 der [[Metro Warschau]] mit gefaltetem, M-förmigem Dach
Oxford Circus stn Bakerloo building.jpg|''[[Oxford Circus (London Underground)|Oxford Circus]]'', [[London Underground|London]]:<br />Typischer Entwurf von [[Leslie Green]], hier als Gebäudesockel mit ergänzender Büronutzung in den weiteren Obergeschossen
Sudbury Town tube station - entrance building - geograph.org.uk - 5480189.jpg|''[[Sudbury Town (London Underground)|Sudbury Town]]'', London:<br />Typischer Entwurf von [[Charles Holden]], errichtet 1931 als [[Klinker]]bau mit starken Bezügen zur [[Neue Sachlichkeit (Architektur)|Neuen Sachlichkeit]]
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Empfangsgebäude und Zugangsbauwerke von U-Bahn-Stationen sind in der Regel mit dem Logo des jeweiligen Systems gekennzeichnet (siehe auch [[#Logos|hier]]) und so als Teil des U-Bahn-Systems erkennbar. In einigen Netzen dienen jedoch auch die Bauwerke selbst durch ihr charakteristisches und wiedererkennbares Aussehen und ihre Verwendung an mehreren Standorten als Symbol für ein System bzw. können auch ohne Markierung durch ein Logo o.&nbsp;ä. als U-Bahn-Bauwerk identifiziert werden und sich darüber durch ihre starke Präsenz auch zu einem [[Wahrzeichen]] für die jeweilige Stadt insgesamt entwickeln. Es kann sich hierbei sowohl um einen konkreten Bautyp handeln, der an mehreren Stationen identisch realisiert wird, als auch um bestimmte einheitliche gestalterische Prinzipien und Elemente, die auf unterschiedliche Entwürfe und Entwurfssituationen angewendet werden und hierdurch einen gestalterischen Zusammenhang zwischen den einzelnen Bauwerken schaffen.

Beispiele für einheitliche Bautypen sind die von [[Hector Guimard]] in fließenden [[Art Nouveau|Art-Nouveau]]-Formen entworfenen Zugänge der [[Métro Paris]], die ursprünglich nur an den Stationen der [[New York City Subway#IRT|Interborough Rapid Transit Company]] verwendeten und später in weitere Teile des Netzes übertragenen grünen Geländer und Kugelleuchten der [[New York City Subway]], die [[Postmoderne (Architektur)|postmodernen]] Überdachungen der Zugänge der [[Metro Bilbao]], die in Anlehnung an das verantwortliche Architekturbüro [[Foster&nbsp;+&nbsp;Partners]] lokal umgangssprachlich als ''Fosteritos'' (dt. sinngemäß „''Kleiner Foster''“, „''Fosterchen''“) bezeichnet werden,<ref name="SchwandlES2015" /> und die zu einer M-Form gefalteten Glasdächer der Zugänge der innerstädtischen Stationen der Linie M2 der [[Metro Warschau]], die durch Aufnahme des Hauptfarbtons der Innenraumgestaltung der jeweiligen Station individualisiert werden.

Verschiedene Architekten der [[London Underground]] entwickelten einheitliche Gestaltungskonzepte, die sie in einer großen Zahl von Entwürfen umsetzten und die die äußere Gestalt des Systems bis in die Gegenwart prägen. Hierzu gehören beispielsweise [[Leslie Green]], der zu Beginn des 20.&nbsp;Jahrhunderts zahlreiche Entwürfe für Stationen der heutigen ''[[Bakerloo Line|Bakerloo]]'', ''[[Northern Line|Northern]]'' und ''[[Piccadilly Line]]'' erarbeitete, und [[Charles Holden]], der in den 1920er und 1930er Jahren u.{{nnbsp}}a. zahlreiche Stationen der ''Piccadilly Line'' gestaltete. Greens relativ dekorativ geprägtes Konzept war von der [[Arts and Crafts Movement|Arts-and-Crafts-Bewegung]] beeinflusst und sah einen zweigeschossigen Baukörper mit durch [[Pilaster]] und [[Gesims]]bänder plastisch gegliederter Fassade aus [[ochsenblut]]roten, glasierten [[Terrakotta]]fliesen vor, das Obergeschoss wird durch große, gesprosste [[Fenster#Bogenfenster|Bogenfenster]] und Details wie [[Ochsenauge (Architektur)|Ochsenaugen]] gegliedert, den oberen Gebäudeabschluss bildet ein [[Geison]] mit [[Fries|Zahnschnittfries]]. Holdens rund 20 Jahre später entstandene Entwürfe spiegeln demgegenüber die [[Moderne (Architektur)|modernistischen]] Strömungen der Zeit wider und weisen in ihrer formalen Klarheit und Reduziertheit und den weitestgehenden Verzicht auf Dekoration abseits des Underground-Logos vor allem deutliche Einflüsse der kontinentaleuropäischen [[Neue Sachlichkeit (Architektur)|Neuen Sachlichkeit]] und ihrer verwandten Strömungen auf, die Holden im Jahr 1930 auf einer Studienreise durch Deutschland, die Niederlande, Dänemark und Schweden näher kennengelernt hatte;<ref name="Day2019">John Day, John Reed: ''The Story of London's Underground''. 12. Auflage. Capital Transport, London 2019.</ref> die Entwürfe zeigen schlichte, vorwiegend aus kubischen Volumen entwickelte Baukörper mit flächiger, meist rötlicher Backsteinfassade, die lediglich durch großformatige, vertikale Fensterbänder gegliedert werden. Den oberen Abschluss bildete ein in Beton ausgeführtes, auskragendes [[Flachdach]] mit darunter liegendem Gesimsband.

=== Referenz an den Stationsstandort ===
; Innenraumgestaltung
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U-Bahnhof HafenCity Universität Bahnsteig 2.jpg|''[[U-Bahnhof HafenCity Universität|HafenCity Universität]]'', [[U-Bahn Hamburg|Hamburg]]:<br />Komplexe Farb- und Lichtstimmungen aus dem benachbarten [[Hamburger Hafen|Hafen]]<br /><small>Entwurf: raupach architekten mit pfarré lighting design und Stauss + Pedrazzini</small><ref name="NVHH121206">{{Internetquelle |autor=Christian Hinkelmann |url=https://www.nahverkehrhamburg.de/teil-2-u4-station-hafencity-universitaet-die-lichtphilharmonie-1701/ |titel=Teil 2: U4-Station HafenCity Universität – die Lichtphilharmonie |hrsg=nahverkehrhamburg.de |datum=2012-12-06 |sprache=de |abruf=2023-11-06}}</ref>
Wall art inside the Hollywood-Vine Metro subway station in the Hollywood section of Los Angeles, California LCCN2013631590.tif|''Hollywood-Vine'', [[Los Angeles Metro Rail|Los Angeles]]:<br />[[Bildwand|Kinoleinwand]], [[Filmkamera|Kameras]], [[Filmprojektor|Projektoren]], Filmrollen und kulissenhafte Palmen spielen auf die [[Hollywood#Hollywood als Filmstadt|Filmstadt Hollywood]] an<br /><small>Entwurf: Adolfo Miralles, Gilbert Luján</small>
Kungsträdgården underground metro station Stockholm 2016 01.jpg|''[[Kungsträdgården (Stockholms tunnelbana)|Kungsträdgården]]'', [[Stockholms tunnelbana|Stockholm]]:<br />Unterirdischer Garten in Anspielung an den früheren [[Kungsträdgården|Schlossgarten]]
Museum Station Toronto (7974341153).jpg|''[[Museum (Toronto Subway)|Museum]]'', [[Toronto Subway|Toronto]]:<br />Pfeiler auf Basis ausgewählter Exponate des benachbarten [[Royal Ontario Museum]]<br /><small>Entwurf: Diamond Schmitt Architects</small><ref name="DSAI250324">{{Internetquelle |url=https://dsai.ca/projects/museum-station/ |titel=Museum Station. |hrsg=Diamond Schmitt Architects |sprache=en |abruf=2025-03-25}}</ref>
Sanam Chai MRT (II).jpg|''Sanam Chai'', [[MRT (Bangkok)|Bangkok]]:<br />Station im [[Rattanakosin|historischen Zentrum Bangkoks]], die auf die Palastarchitektur der [[Chakri-Dynastie]] verweist<br /><small>Entwurf: Pinyo Suwankiri</small>
Theresienwiese (9488103791).jpg|''[[U-Bahnhof Theresienwiese|Theresienwiese]]'', [[U-Bahn München|München]]:<br />Motiv des Braukellers als Verweis auf die Festwiese des [[Oktoberfest]]s <br /><small>Entwurf: [[Alexander von Branca]]</small>
Nuernberg-Woehrder Wiese U 2.JPG|''[[U-Bahnhof Wöhrder Wiese|Wöhrder Wiese]]'', [[U-Bahn Nürnberg|Nürnberg]]:<br />Sich spielerisch überlagernde und verschneidende Formen greifen abstrakt die darüber liegende Landschaft aus [[Pegnitz (Fluss)|Pegnitz]] und [[Wöhrder Wiese]] auf<br /><small>Entwurf: Stefan Maier und Bernhard Lugert</small>
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Ein verbreitetes Gestaltungsprinzip für den Innenraum ist die Bezugnahme auf den Standort bzw. das Stationsumfeld, etwa auf bekannte [[Sehenswürdigkeit]]en und [[Denkmal|Baudenkmäler]], bedeutende kulturelle und öffentliche Einrichtungen oder auf den allgemeinen [[Genius Loci]], das heißt auf den Gebietscharakter und die spezifische [[Atmosphäre (Ästhetik)|Atmosphäre]] des Ortes. Der Verweis kann auf vielfältige Weise erfolgen und gleichermaßen konkrete Architektur- und Motivzitate und abstraktere thematische Anspielungen umfassen. Die Bahnhöfe werden so gestalterisch mit ihrem Standort verknüpft und bilden gestalterisch einen unmittelbaren Auftakt zu ihrer Umgebung.

; Stationsgebäude
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Tokyo-Metro-Asakusa-Station-01.jpg|''[[Bahnhof Asakusa|Asakusa]]'', Eingang zur ''[[Ginza-Linie|Ginza Line]]'', [[U-Bahn Tokio|Tokio]]:<br />Anlehnung an [[Japanische Tempelarchitektur|japanische Tempel]]- und [[Japanische Schreinarchitektur|Schreinarchitektur]] als Verweis auf den nahe gelegenen [[Sensō-ji]]
U-Bahnhof Dahlem 01.jpg|''[[U-Bahnhof Dahlem-Dorf|Dahlem-Dorf]]'', [[U-Bahn Berlin|Berlin]]:<br />Motive ländlicher [[Idylle]] in der [[Villenkolonie]] [[Berlin-Dahlem|Dahlem]]<br /><small>Entwurf: [[Friedrich Hennings (Architekt)|Friedrich und Wilhelm Hennings]]</small>
U-Bahnhof Elbbrücken, Blick aus der Halle Richtung Süden.jpg|''[[Bahnhof Hamburg Elbbrücken#U-Bahnhof Elbbrücken|Elbbrücken]]'', [[U-Bahn Hamburg|Hamburg]]:<br />Variation des [[Fachwerk|Stahlfachwerks]] der benachbarten [[Hamburger Elbbrücken#Hamburger (Norder-)Elbbrücken|Norderelbbrücken]]<br /><small>Entwurf: [[Gerkan, Marg und Partner]]</small>
Entrance 7 of Nagoyajo (Nagoya Castle) Station.jpg|''Nagoyajo'', Eingang Nr. 7, [[U-Bahn Nagoya|Nagoya]]:<br />Anlehnung an japanische Tempelarchitektur an der gleichnamigen [[Burg Nagoya|Nagoya-jō]]
Exit B of Tian'anmen East Station (20210529184811).jpg|''Tian-anmen East'', Eingang B, [[U-Bahn Peking|Peking]]:<br />Anlehnung an traditionelle [[chinesische Architektur]] vor der [[Verbotene Stadt|Verbotenen Stadt]]
New York City Subway (21876639054).jpg|''Times Square-42nd Street'', [[New York City Subway|New York]]:<br />Anklänge an [[Googie]] und [[Postmoderne Architektur|Postmoderne]] fügen die Station in die extravagante Kulisse des [[Times Square]] ein
Spadina TTC 85 Spadina Road.JPG|''[[Spadina (Toronto Subway)|Spadina]]'', [[Toronto Subway|Toronto]]:<br />Sonderfall eines zum Stationsgebäude umgenutzten Wohnhauses
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Im Verhältnis zur thematischen Innenraumgestaltung seltener ist die Anpassung des oberirdischen Stationsbauwerks an den städtebaulichen und hochbaulichen Gebietskontext durch Aufnahme kennzeichnender Merkmale aus dem Stationsumfeld. Das Spektrum reicht dabei von einem [[Mimese|mimetischen]] Ansatz, bei dem durch Übernahme konkreter Architekturmerkmale, Gestaltungselemente und Material- und Farbthemen eine möglichst präzise formale Einfügung verfolgt wird, bis zur freieren Adaption des Genius Loci, die eher auf eine allgemeine ästhetische und thematische Anpassung an die Umgebung abzielt.

==== Regenbogenbahnhöfe ====
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Beaudry Montreal Metro Station (14830303033).jpg|''[[Beaudry (Metro Montreal)|Beaudry]]'', [[Metro Montreal|Montreal]]:<br />Regenbogenfarbene Masten über dem Stationseingang im ''Village gai''
Christopher St Stonewall vc.jpg|''Christopher Street–Stonewall Station'',<br />[[New York City Subway|New York]]:<br />Station im ''[[Greenwich Village|Gay Village]]''; der Name verweist u.{{nnbsp}}a. auf das [[Stonewall Inn]] und die nach ihm benannten [[Stonewall|Stonewall-Unruhen]]
Pride, Madrid 2021 (51288463341).jpg|''[[Chueca (Madrid)|Chueca]]'', [[Metro Madrid|Madrid]]:<br />Metro-Logo im Regenbogendesign im [[Chueca (Madrid)|Lesben- und Schwulenviertel]]
Berlin - U-Bahnhof Nollendorfplatz, 13-12-2020 by Marek Śliwecki.jpg|''[[U-Bahnhof Nollendorfplatz|Nollendorfplatz]]'', [[U-Bahn Berlin|Berlin]]:<br />Illumination der Kuppel über dem Hochbahnhof im [[Nollendorfplatz#Bewohner und Besucher|Regenbogenkiez]]
Gedenktafel Rosa Winkel Nollendorfplatz.jpg|''Nollendorfplatz'', Berlin:<br />[[Gedenktafel]] für die [[Homosexuelle während der Zeit des Nationalsozialismus|homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus]] am Ausgang [[Motzstraße]]
Milano - stazione metropolitana Porta Venezia - colori LGBT - 01.jpg|''[[U-Bahnhof Porta Venezia|Porta Venezia]]'', [[Metropolitana di Milano|Mailand]]:<br />Regenbogenfarbene Wände auf Bahnsteig- und Verteilerebene
Mural de Estación de Subte Carlos Jáuregui.jpg|''Santa Fe–Carlos Jáuregui'', [[Subterráneos de Buenos Aires|Buenos Aires]]:<br />Wandbild u.{{nnbsp}}a. mit Porträt und Zitat des [[LGBT in Argentinien|LGBT-Aktivisten]] Carlos Jáuregui
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In einzelnen Städten greift die Gestaltung der Bahnhöfe, die im dortigen [[Lesben- und Schwulenviertel]] liegen bzw. wichtige Zugänge hierzu sind, die [[Regenbogenfahne#Symbol der LGBTQ-Bewegung|Regenbogenfahne]] als Symbol der [[Lesben- und Schwulenbewegung]] auf oder verweist in anderer Weise auf die besondere Bedeutung des jeweiligen Standortes für [[LGBT]].

Die Verkehrsbetriebe bzw. die als Eigentümer hinter ihnen stehenden [[Gebietskörperschaft]]en nutzen diese Maßnahmen insbesondere auch zur Demonstration und Unterstreichung ihrer [[Liberalismus|liberalen]] und [[Solidarität|unterstützenden]] Haltung gegenüber [[Sexuelle Identität|sexuellen]] und [[Geschlechtsidentität|geschlechtlichen]] Minderheiten und ihrer allgemeinen [[Weltoffenheit]] und Wertschätzung [[Diversität (Soziologie)|gesellschaftlicher Vielfalt]] sowie teilweise auch zum [[Erinnerungskultur|Gedenken]] an lokale oder übergeordnete Ereignisse im Zusammenhang mit der LGBT-Bewegung. Entsprechend gestaltete Stationen können damit dem Bereich der politischen Architektur zugeordnet werden.

Entsprechende Stationen gibt es in:
* [[U-Bahn Berlin|Berlin]]: ''[[U-Bahnhof Nollendorfplatz|Nollendorfplatz]]'' im sogenannten ''[[Nollendorfplatz#Bewohner und Besucher|Regenbogenkiez]]'' rund um die [[Motzstraße]], seit den 1920er Jahren bedeutendes Zentrum des [[Homosexualität in Berlin|schwul-lesbischen Lebens in Berlin]].<br />Die Kuppel des Hochbahnhofs wird bei Nacht in Regenbogenfarben beleuchtet. Die Aktion war zunächst temporär angelegt und fand erstmals zwischen Dezember 2013 und Februar 2014 im Rahmen der Aktion „Lichter im Regenbogenkiez – Lichter für Toleranz und Vielfalt“ des Pink Schöneberg e.{{nnbsp}}V. und des schwulen Anti-Gewalt-Projekts [[Mann-O-Meter#Maneo|Maneo]] statt. Aufgrund der großen Beliebtheit kündigte die [[Berliner Verkehrsbetriebe|BVG]] bereits im Mai 2014 eine Wiederaufnahme und längerfristige Fortführung an, die schließlich 2019 auf unbestimmte Zeit verlängert wurde. Die Installation wurde von Maneo konzipiert und vom [[Lichtkunst|Lichtkünstler]] Moritz Wermelskirch umgesetzt, eine finanzielle Förderung erfolgt durch das [[Bezirksamt (Berlin)|Bezirksamt]] [[Tempelhof-Schöneberg]], die BVG, das Berliner Toleranzbündnis und Spenden lokaler Unternehmen.<ref name="q.de131207">{{Internetquelle |url=https://www.queer.de/bild-des-tages.php?einzel=598 |titel=Nollendorfplatz unterm Regenbogen. |hrsg=Queer.de |datum=2013-12-07 |abruf=2025-04-27}}</ref><ref name="LSVD141217">{{Internetquelle |url=https://berlin.lsvd.de/neuigkeiten/kuppel-vom-u-bahnhof-nollendorfplatz-leuchtet-in-regenbogenfarben/ |titel=Kuppel des U-Bahnhofs Nollendorfplatz leuchtet in Regenbogenfarben. |hrsg=Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD), Landesverband Berlin-Brandenburg e.V. |datum=2014-12-17 |abruf=2025-04-27}}</ref><ref name="MoPo140520">{{Internetquelle |url=https://www.morgenpost.de/bezirke/tempelhof-schoeneberg/article128235035/Buntes-Dach-fuer-U-Bahnhof-Nollendorfplatz.html |titel=Buntes Dach für U-Bahnhof Nollendorfplatz. |werk=Berliner Morgenpost – Onlineausgabe vom 20.&nbsp;Mai 2014 |abruf=2025-04-27}}</ref><ref name="SS141217">{{Internetquelle |url=https://www.siegessaeule.de/news/1631-sch%C3%B6neberg-unterm-regenbogen/ |titel=Schöneberg unterm Regenbogen. |hrsg=siegessäule.de – Onlineauftritt des schwulen Stadtmagazins Siegessäule |datum=2014-12-17 |abruf=2025-04-27}}</ref><br />Weiterhin befindet sich am Ausgang Motzstraße bereits seit 1982 eine [[Gedenktafel]] in Form eines [[Rosa Winkel]]s, die an die [[Homosexuelle während der Zeit des Nationalsozialismus|homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus]] erinnert.<ref name="BTK250425">{{Internetquelle |url=https://www.visitberlin.de/de/nollendorfplatz |titel=Nollendorfplatz. |hrsg=Berlin Tourismus & Kongress GmbH |abruf=2025-04-25}}</ref><br />Im Oktober 2024 nahm die [[Bezirksverordnetenversammlung]] Tempelhof-Schöneberg einen Antrag der [[CDU Berlin|CDU-Fraktion]] an, sich gegenüber der BVG für eine Ergänzung des Stationsnamens um das Wort ''Regenbogenkiez'' zu bemühen, u.{{nnbsp}}a. um hierdurch die historische und gegenwärtige Bedeutung des Standortes für LGBT und das Selbstverständnis Berlins als weltoffene und vielfältige Stadt zu unterstreichen.<ref name="BVVTS240710">{{Internetquelle |url=https://www.berlin.de/ba-tempelhof-schoeneberg/politik-und-verwaltung/bezirksverordnetenversammlung/online/vo020.asp?VOLFDNR=9371#allrisSV |titel= Drucksache - 1159/XXI. Regenbogenkiez bei der BVG sichtbar machen. |hrsg=Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin |datum=2024-07-10 |sprache=de |abruf=2025-04-27}}</ref> Eine Umsetzung ist mit Stand April 2025 noch nicht erfolgt.
* [[Subterráneos de Buenos Aires|Buenos Aires]]: ''Santa Fe–Carlos Jáuregui'' im Stadtteil [[Recoleta]].<br />Die Station ''Santa Fe'' wurde im März 2017 auf gemeinsame Initiative der Stadt [[Buenos Aires]] und der [[Politisches System Argentiniens#Exekutive|argentinischen Regierung]] zu Ehren des [[LGBT in Argentinien|argentinischen LGBT-Aktivisten]] Carlos Jáuregui umbenannt und durch den Künstler Daniel Arzola umgestaltet. Die Maßnahmen umfassen neben der Gestaltung der Treppenaufgänge in Regenbogenfarben die Installation einer Reihe grafischer Arbeiten, darunter eines großformatigen Wandbildes mit LGBT-Motiven und einem Porträt und Zitat Jáureguis; „En una sociedad que nos educa para la vergüenza, el orgullo es una respuesta politica.“ (dt. „In einer Gesellschaft, die uns zur Scham erzieht, ist Stolz eine politische Reaktion.“).<ref name="CCGLAR250427">{{Internetquelle |url=https://visitbuenosaires.lgbt/en/nota/11-buenos-aires-renames-subway-station |titel=Buenos Aires Renames Subway Station. |hrsg=visitbuenosaires.lgbt – Informationsangebot der Cámara de Comercio LGBTQ Argentina |sprache=en |abruf=2025-04-27}}</ref><ref name="EDGE170323">{{Internetquelle |url=https://www.edgemedianetwork.com/story/212588 |titel=Buenos Aires Renames Subway Station Honoring LGBT Activist. |hrsg=EDGE Publications, Inc. |datum=2017-03-23 |sprache=en |abruf=2025-04-27}}</ref>
* [[Metro Madrid|Madrid]]: ''Chueca'' im [[Chueca (Madrid)|gleichnamigen Viertel]].<br />Der Stationseingang wird durch ein abgewandeltes Metro-Logo in Regenbogenfarben markiert, die Wände von Bahnsteig- und Verteilerebenen sind großformatig in Regenbogenfarben gestaltet. Die Umgestaltung erfolgte im Juni 2020 auf Veranlassung der Regierung der [[Autonome Gemeinschaft Madrid|Autonomen Gemeinschaft Madrid]], der Eigentümerin des Systems, im Rahmen der Kampagne ''Metro somos todos'' (dt. ''Metro sind wir alle''). Die Regierung wollte hiermit die Vielfalt der madrilenischen Gesellschaft und die zentrale Bedeutung persönlicher Freiheit und gegenseitigen Respekts unterstreichen.<ref name="MM200629">{{Internetquelle |url=https://www.metromadrid.es/en/press-release/2020-06-29/aguado-presents-a-new-rhombus-with-the-colours-of-the-rainbow-at-the-chueca-metro-station-to-mark-lgbti-pride |titel=Aguado presents a new rhombus with the colours of the rainbow at the Chueca Metro station to mark LGBTI+ Pride. |hrsg=Metro de Madrid S. A. |datum=2020-06-29 |sprache=en |abruf=2025-04-27}}</ref>
* [[Metropolitana di Milano|Mailand]]: ''[[U-Bahnhof Porta Venezia|Porta Venezia]]'' im gleichnamigen Stadtteil.<br />Die Wände von Bahnsteig- und Verteilerebenen sind großformatig in Regenbogenfarben gestaltet. Die Umgestaltung erfolgte im Juni 2018 im Rahmen einer Werbekampagne des [[Streaming Media|Streaminganbieters]] [[Netflix]] anlässlich der Mailänder CSD-Parade. Aufgrund der großen Beliebtheit und zur Unterstreichung von Mailands Weltoffenheit, Vielfalt und Bedeutung für die [[Homosexualität in Italien|italienische LGBT-Gemeinschaft]] vereinbarte der Mailänder Stadtrat unter Bürgermeister [[Giuseppe Sala (Politiker)|Guiseppe Sala]] mit den [[Azienda Trasporti Milanesi|Mailänder Verkehrsbetrieben]] den dauerhaften Erhalt der Regenbogenstreifen.<ref name="CLU210628">{{Internetquelle |url=https://cluverius.com/in-mailand-metro-bahnhof-porta-venezia/ |titel=In Mailand (Stazione Porta Venezia). |hrsg=cluverius.com – Blog des Journalisten [[Henning Klüver]] über [[Mailand]] |datum=2021-06-28 |abruf=2025-04-27}}</ref><ref name="LAR190210">{{Internetquelle |autor=Lucia Tironi |url=https://milano.repubblica.it/cronaca/2019/02/10/news/milano_metropolitana_arcobaleno_porta_venezia_nike-218730331/ |titel=Nel metrò a Porta Venezia l'arcobaleno cancellato dalla pubblicità: polemiche sulla scelta di Atm. |werk=La Repubblica – Onlineausgabe vom 10.&nbsp;Februar 2019 |sprache=it |abruf=2025-04-27}}</ref><ref name="LAR190212">{{Internetquelle |url=https://milano.repubblica.it/cronaca/2019/02/12/news/arcobaleno_porta_venezia_milano_fermata_rainbow_lgbt_atm_nike-218907485/ |titel=Torna l'arcobaleno alla fermata Porta Venezia del metrò di Milano: accordo raggiunto tra Atm e Nike. |werk=La Repubblica – Onlineausgabe vom 12.&nbsp;Februar 2019 |sprache=it |abruf=2025-04-27}}</ref>
* [[Metro Montreal|Montreal]]: ''[[Beaudry (Metro Montreal)|Beaudry]]'' im ''Village gai'' rund um die östliche ''Rue Sainte-Catherine''.<br />Der Eingang des Zugangspavillons der Station ist mit dem Kunstwerk ''Tubes Arc-en-ciel'' (dt. ''Regenbogenröhren'') des Künstlers Jacques Thibault dekoriert, bestehend aus sechs Aluminiummasten in Regenbogenfarben. Die Arbeit entstand 1999 im Zuge des Ersatzneubaus des Pavillons im Auftrag der [[Société de transport de Montréal|Montrealer Verkehrsbetriebe]]. Mit der Neugestaltung ging das Unternehmen darauf ein, dass sich das Umfeld der ursprünglich 1966 eröffneten Station seit den 1980er Jahren zu Montreals wichtigstem Schwulenviertel entwickelt hat.<ref name="MenM2007">''Montréal en métro''. Guides de voyage UlysseEditions Hurtubise HMH Ltée, Montreal 2007.</ref><ref name="MdM250427">{{Internetquelle |url=https://www.metrodemontreal.com/art/thibault/metro-f.html |titel=Jaqcues Thibault. |hrsg=metrodemontreal.com – Private Website über die Metro Montreal|sprache=fr |abruf=2025-04-27}}</ref>
* [[New York City Subway|New York]]: ''Christopher Street–Stonewall Station'' an der [[Christopher Street]] im Zentrum des ''[[Greenwich Village|Gay Village]]''.<br />Die Station ''Christopher Street–Sheridan Square'' wurde im Juni 2024 auf Beschluss des [[New York State Legislature|Parlaments des Bundesstaates New York]] in ''Christopher Street-Stonewall National Monument Station'' (beschildert als ''Christopher Street–Stonewall Station'') umbenannt, um auf das in unmittelbarer Nähe gelegene [[Stonewall Inn]] und die nach ihm benannten [[Stonewall|Stonewall-Unruhen]], ein zentrales Ereignis der [[Geschichte der Homosexualität in den Vereinigten Staaten#1969–1980|amerikanischen Schwulenrechtsbewegung]], und das in diesem Zusammenhang im Jahr 2016 eingerichtete [[Stonewall Inn#Stonewall National Monument|Stonewall National Monument]] hinzuweisen und um die historische und gegenwärtige Bedeutung der Stadt [[New York City|New York]] für die [[Homosexualität in den Vereinigten Staaten|amerikanische LGBT-Gemeinschaft]] zu unterstreichen. Eine weitergehende Umgestaltung der Station erfolgte indes nicht.<ref name="MTA240628">{{Internetquelle |url=https://www.mta.info/press-release/photos-mta-celebrates-lgbtq-pride-month-historic-subway-station-renaming-christopher/ |titel=PHOTOS: MTA Celebrates LGBTQ+ Pride Month with Historic Subway Station Renaming at Christopher Street-Stonewall Station. |hrsg=Metropolitan Transportation Authority |sprache=en |datum=2024-06-28 |abruf=2025-04-25}}</ref><ref name="GNY240628">{{Internetquelle |url=https://www.governor.ny.gov/news/governor-hochul-signs-legislation-support-lgbtq-new-yorkers-and-people-living-hivaids |titel=Governor Hochul Signs Legislation to Support LGBTQ+ New Yorkers and People Living with HIV/AIDS. |hrsg=www.governor.ny.gov – Offizielle Internetpräsenz der Gouverneurin des Bundesstaates New York, Kathleen Hochul |sprache=en |datum=2024-06-28 |abruf=2025-04-25}}</ref>

Daneben wird der Regenbogen auch als neutrales Gestaltungsmotiv ohne besonderen lokalen Bezug zur LGBT-Szene genutzt wie in [[Metro Brüssel|Brüssel]] (''Belgica''), [[Mass Transit Railway|Hongkong]] (''Choi Hung''), [[U-Bahn München|München]] (''[[U-Bahnhof Candidplatz|Candidplatz]]'') und [[Stockholms tunnelbana|Stockholm]] (''[[Stadion (Stockholms tunnelbana)|Stadion]]''). 

; Temporäre Maßnahmen
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2021-07-19 U-Bahnhof Alexanderplatz Berlin 02.jpg|''[[Bahnhof Berlin Alexanderplatz#U-Bahnhof|Alexanderplatz]]'', [[U-Bahn Berlin|Berlin]]:<br />BVG-Logo im Regenbogendesign als Aufkleber während der CSD-Saison 2021
Station Métro Ligne B Colosseo - Rome (IT62) - 2021-08-29 - 1.jpg|''Colosseo'', [[Metropolitana di Roma|Rom]]:<br />Regenbogenfarbene Wände auf Bahnsteig- und Verteilerebene während der CSD-Saison 2021
Hammersmith Tube Station (50296040182).jpg|''[[Hammersmith (London Underground)|Hammersmith]]'', London:<br />Underground-''Roundel'' in Regenbogendesign entsprechend ''Philadelphia Pride Flag''
London King's Cross rainbow light tunnel - 2023-06-25.jpg|''[[King’s Cross St. Pancras|King's Cross]]'', [[London Underground|London]]:<br />Das begehbare Lichtkunstwerk ''Light Tunnel'' nahm anlässlich des London Pride 2023 die Farben des Regenbogens an
Tunel combinacion metro Plaza Egaña - Dia del Orgullo LGBTI 2021.jpg|''Plaza Egaña'', [[Metro de Santiago|Santiago de Chile]]:<br />Regenbogen-Illumination während der CSD-Saison 2021
Qween subway.jpg|''[[Queen (Toronto Subway)|Queen]]'', [[Toronto Subway|Toronto]]:<br />Regenbogenfarbene Wände mit [[Hashtag]] ''#QWEEN'' während der CSD-Saison 2019; der Name spielt auf den Stationsnamen und einen Ausdruck aus der [[Dragqueen|Drag]]-/LGBT-Szene an
We Ride With Pride.jpeg|''[[U-Bahn-Station Karlsplatz|Karlsplatz]]'', [[U-Bahn Wien|Wien]]:<br />[[LGBT-Pride|Pride]]-Slogan als Wechseltext auf einem [[Zugzielanzeiger]] während der CSD-Saison 2022
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Parallel zur dauerhaften (Um-)Gestaltung von Stationen gingen im frühen 21.&nbsp;Jahrhundert zahlreiche Verkehrsunternehmen einschließlich von U-Bahn-Betreibern dazu über, Stationen anlässlich des ''[[LGBT-Pride#Veranstaltungen|Pride Months]]'' bzw. im zeitlichen Umfeld des [[Christopher Street Day]]s temporär in Regenbogenfarben zu dekorieren. Die Auswahl der Stationen hat dabei nicht zwingend einen Bezug zur lokalen Lesben- und Schwulen-Szene und kann sich beispielsweise auch aus der zentralen Lage im Netz oder der wichtigen Knotenfunktion und der entsprechend hohen [[Medienreichweite|Publikumsreichweite]] ergeben. Entsprechende Maßnahmen beschränken sich dabei vorrangig auf Regionen mit [[Gesetze zur Homosexualität|liberaler Gesetzgebung]] und liberalem gesellschaftlichem Klima ggü. LGBT.

=== Eigenständigkeit/Zeichenhaftigkeit ===
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Örs vezér tere (Fehér út) metróvégállomás. Fortepan 97806.jpg|''[[Örs vezér tere (Metró Budapest)|Örs vezér tere]]'', [[Metró Budapest|Budapest]] (1970):<br />Ursprüngliches Stationsgebäude mit<br />M-förmigem Profil für '''M'''etró
U-Bahnhof Muggenhof1.jpg|''[[U-Bahnhof Muggenhof|Muggenhof]]'', [[U-Bahn Nürnberg|Nürnberg]] (1970):<br />[[Brutalismus|Brutalistische]] stadträumliche Präsenz
U-Bhf Fehrbelliner-Platz 2002-07-20-3zu2.jpg|''[[U-Bahnhof Fehrbelliner Platz|Fehrbelliner Platz]]'', [[U-Bahn Berlin|Berlin]] (1971):<br />[[Pop Art|Pop-Art]]-Pavillon als Entgegnung auf [[Architektur in der Zeit des Nationalsozialismus|nationalsozialistische]] Dominanzgeste<br /><small>Entwurf: [[Rainer G. Rümmler]]</small>
Vermont-Santa Monica Station LACMTA.jpg|''Vermont/Santa Monica'', [[Los Angeles Metro Rail#U-Bahn|Los Angeles]] (1999)<br /><small>Entwurf: Ellerbe Becket, Inc.</small>
WTC Hub March 2016 night vc.jpg|''[[World Trade Center (PATH-Station)|World Trade Center]]'', New York (2016):<br />Skulpturale Großform, die sich in Städtebau und Architektur vom orthogonalen Ordnungsraster der Umgebung löst<br /><small>Entwurf: [[Santiago Calatrava]]</small>
Q4132759 York University Subway Station A01.jpg|''[[York University (Toronto Subway)|York University]]'', [[Toronto Subway|Toronto]] (2017):<br />[[Landschaftsarchitektur|Landschaftlich]] eingebundene, fließende Großform<br /><small>Entwurf: [[Foster + Partners]]</small>
Urheilupuisto metro station entrance (February 2018).jpg|''Urheilupuisto''/''Idrottsparken'', [[Metro Helsinki|Helsinki]] (2017):<br />Distinktion durch Kippung des Volumens und eigenständige Materialität<br /><small>Entwurf: Arkkitehtitoimisto HKP Oy</small>
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Im Gegensatz zur zurückhaltenden Einfügung und thematischen Anpassung des oberirdischen Stationsgebäudes an die Gebietskulisse steht die Inszenierung als gestalterisch eigenständiges, häufig freigestelltes Bauwerk oder skulpturales Großobjekt, das selbstbewusst auf sich und das Verkehrsmittel U-Bahn aufmerksam machen.

=== Integration künstlerischer Arbeiten ===
<gallery class="center" widths="200" heights="140">
Histoire de la musique à Montréal.jpg|''[[Place-des-Arts (Metro Montreal)|Place-des-Arts]]'', [[Metro Montreal|Montreal]]:<br />„Histoire de la musique à Montréal“ (1967)<br />[[Hinterglasmalerei|Hinterglasbild]]; erstes Kunstwerk in einer Station der Montrealer Metro<br /><small>Künstler: [[Frédéric Back]]</small><ref name="Clairoux2001" />
Montreal - Metro Champ-de-Mars, panorama-20050329.jpg|''[[Champ-de-Mars (Metro Montreal)|Champ-de-Mars]]'', Montreal:<br />„Les grands formes qui dansent“ (1968)<br />[[Mid-century modern]]-[[Glasmalerei|Buntglasfenster]]<br /><small>Architekt: Adalbert Niklewicz<br />Künstlerin: Marcelle Ferron</small><ref name="Clairoux2001" />
Neon art inside the Pershing Square Metro subway station in downtown Los Angeles, California LCCN2013631610.tif|''Pershing Square'', [[Los Angeles]]:<br />„Neons for Pershing Square“ (1991)<br />[[Leuchtröhre]]n-[[Installation (Kunst)|Installation]] als [[Hommage]] an das erste [[Leuchtröhre#Neonröhren|Neon]]-Schild der USA, das 1924 in der Nähe installiert worden war<br /><small>Künstler: [[Stephen Antonakos]]</small><ref name="LAM131031">{{Internetquelle |autor=Amalia M. Merino |url=https://thesource.metro.net/2013/10/31/stephen-antonakos-1926-2013/ |titel=Stephen Antonakos, 1926–2013. |hrsg=Los Angeles County Metropolitan Transportation Authority |datum=2013-10-31 |sprache=en |abruf=2024-05-18}}</ref>
Train station (33742057300).jpg|''[[U-Bahnhof Oriente|Oriente]]'', [[Metro Lissabon|Lissabon]]:<br />„Les Océans“ (1998)<br />Teil einer Serie von Arbeiten, die an das Leitthema der [[Expo 98]] anknüpfen, die im benachbarten [[Parque das Nações]] stattfand<br /><small>Künstler: S. H. Raza</small>
Sheppard-Yonge TTC 16248047182.jpg|''[[Sheppard-Yonge (Toronto Subway)|Sheppard-Yonge]]'', [[Toronto Subway|Toronto]]:<br />„Immersion Land“ (Ausschnitt, 2002)<br />[[Mosaik|Wandmosaik]] aus 1,5&nbsp;Millionen keramischen [[Pixel|Bildpunkten]] mit [[Landschaftsmalerei|Landschaften]] des südlichen [[Ontario]]<br /><small>Künstler: Stacey Spiegel</small><ref name="Bennett2005">David Bennett: ''Metro. Die Geschichte der Untergrundbahn''. transpress, Stuttgart 2005.</ref>
FormosaBoulevardStation.JPG|''[[U-Bahn-Station Formosa Boulevard|Formosa Boulevard]]'', [[Kaohsiung Mass Rapid Transit|Kaohsiung]]:<br />Glasdecke „Dome of Light“ (2008)<br /><small>Künstler: [[Narcissus Quagliata]]</small>
Blum Magnolias.jpg|''28th Street'', [[New York City Subway|New York]]:<br />„Roaming Underfoot“ (Ausschnitt, 2018)<br />Glasmosaik mit Pflanzenarten aus dem benachbarten [[Madison Square|Madison Square Park]]<br /><small>Künstlerin: Nancy Blum</small><ref name="MTA240518">{{Internetquelle |url=https://new.mta.info/agency/arts-design/collection/roaming-underfoot |titel=28 St (6), ROAMING UNDERFOOT, Nancy Blum. |hrsg=Metropolitan Transit Authority |sprache=en |abruf=2024-05-16}}</ref>
</gallery>
Insbesondere seit den 1950er Jahren gewann die Einbindung [[Kunstwerk|künstlerischer Arbeiten]] Bedeutung für die Stationsgestaltung, wobei ein breites Spektrum unterschiedlicher [[Kunstgattung|Gattungen]] [[Bildende Kunst#Definition|bildender Künste]] von [[Graphische Kunst|Graphik]] über [[Plastik (Kunst)|Plastik]] bis [[Installation (Kunst)|Installationen]] sowie auch [[Videokunst]] genutzt wird. Abhängig von Bauherr, Lage und Bedeutung der Station und Entstehungszeit werden unterschiedlich hohe Mittel für die Gestaltung bereitgestellt und Künstler unterschiedlicher Bekanntheit beauftragt. In Abgrenzung zur ebenfalls künstlerisch gestalteten [[Bauplastik]] (z.{{nnbsp}}B. [[Relief]]s, [[Fries]]e, besonders ausgearbeitete [[Kapitell]]e) und zu anderen [[ornament]]alen Elementen (z.{{nnbsp}}B. besonders gestaltete [[Keramikfliese]]n und [[Leuchte]]n) sind diese Werke vorrangig als eigenständige Arbeiten inszeniert und erlebbar und treten nicht innerhalb der Gesamtgestaltung in den Hintergrund.

Die Einbindung der Werke reicht von der einfachen, vorwiegend dekorativen [[Kunstausstellung|Ausstellung]] im Stationsgebäude über die abgestimmte Planung von Kunstwerk und Architektur im Sinne von [[Kunst am Bau]] bis zur engen Integration von Kunst, Architektur und weiteren gestaltwirksamen Elementen zu einem komplexen atmosphärischen, ästhetischen und narrativen [[Gesamtkunstwerk]], wobei der Übergang zwischen diesen Ansätzen teilweise fließend ist.

Gründe für die besondere Berücksichtigung von Kunst können u.{{nnbsp}}a. ein grundsätzlicher [[baukultur]]eller Anspruch auf Seite des Eigentümers bzw. der Stadtverwaltung, der Wunsch nach Präsentation des künstlerischen und kreativen Profils der jeweiligen Stadt oder Region und die Förderung lokaler Kunstschaffender, der Wunsch nach [[Unterscheidung|Distinktion]] des eigenen Systems durch eine positiv auszeichnende Prägung, Ausstrahlung und Qualität, die künstlerische, ästhetische und intellektuelle Erbauung der Fahrgäste und die [[Kunstpädagogik|Vermittlung]], [[Demokratisierung#Demokratisierung des Wissens|Demokratisierung]] und [[Popularisierung]] von Kunst im Sinne eines öffentlichen [[Bildungsauftrag]]s sein, für die sich U-Bahnen aufgrund der großen Zahl täglicher Nutzer und ihrer erheblichen Zielgruppenreichweite in besonderer Weise eignen.<ref name="SL231209-01" /><ref name="SL231209-02" /><ref name="GroneckPT2008" /><ref name="Clairoux2001" /><ref name="STIB231219" /><ref name="ANM240509" /><ref name="LAM240509" /><ref name="MTA240509-01" /><ref name="MTA240509-02" /><ref name="TfL240509-01" /><ref name="TfL240509-02" />

Grundsätzlich finden sich künstlerische Arbeiten in einer Vielzahl von Netzen, in einigen Systemen bildet ihre Integration jedoch einen zentralen Gestaltungsgrundsatz und wird konsequent im gesamten Netz oder in weiten Teilen davon umgesetzt. Zu den Betreibern, die sich bereits früh und umfassend mit Kunst in der Stationsgestaltung auseinandergesetzt haben, gehören beispielsweise [[Stockholms tunnelbana|Stockholm]] (Inbetriebnahme: 1950; künstlerische Arbeiten seit 1957), [[Metro Lissabon|Lissabon]] (1959), [[Metro Montreal|Montreal]] (1966) und [[Metro Brüssel|Brüssel]] (1976), ebenso [[Metropolitana di Napoli#Künstlerische Ausgestaltung|Neapel]] und [[Los Angeles Metro Rail#U-Bahn|Los Angeles]] (jeweils 1993) als spätere Beispiele.<ref name="SL231209-01">{{Internetquelle |url=https://konst.sl.se/om-konsten/om-konsten/ |titel=Om konsten. |hrsg=Storstockholms Lokaltrafik |sprache=sv |abruf=2023-12-09}}</ref><ref name="SL231209-02">{{Internetquelle |url=https://konst.sl.se/om-konsten/historia/ |titel=Historia. |hrsg=Storstockholms Lokaltrafik |sprache=sv |abruf=2023-12-09}}</ref><ref name="GroneckPT2008" /><ref name="Clairoux2001">Benoît Clairoux: ''Le métro de Montréal, 35 ans déjà''. Editions Hurtubise HMH Ltée, Montreal 2001.</ref><ref name="STIB231219">{{Internetquelle |url=https://www.stib-mivb.be/irj/go/km/docs/WEBSITE_RES/Attachments/artmetro/PDF/EN2019.pdf |titel=When Art takes the Metro. |hrsg=Société des Transports Intercommunaux de Bruxelles |datum=2019-01 |format=PDF |sprache=en |abruf=2023-12-19}}</ref><ref name="ANM240509">{{Internetquelle |url=https://metroart.anm.it/ |titel=Le stazioni dell’Arte di Napoli. |hrsg=ANM Azienda Napoletana Mobilità S.p.A. |sprache=it |abruf=2024-05-09}}</ref><ref name="LAM240509">{{Internetquelle |url=https://art.metro.net/ |titel=Metro Art. |hrsg=Los Angeles County Metropolitan Transportation Authority |sprache=en |abruf=2024-05-09}}</ref> Ebenso haben die Betreiber verschiedener früher U-Bahn-Netze später umfassende Programme zur (nachträglichen) künstlerischen Ausgestaltung und teilweise für weitergehende kulturelle Angebote aufgesetzt, darunter die [[Metropolitan Transit Authority]] mit ''MTA Arts & Design'' (seit 1985) und [[Transport for London]] mit ''Art on the Underground'' (seit 2000, zunächst als ''Platform for Art'').<ref name="MTA240509-01">{{Internetquelle |url=https://new.mta.info/agency/arts-design |titel=MTA Arts & Design. |hrsg=Metropolitan Transit Authority |sprache=en |abruf=2024-05-09}}</ref><ref name="MTA240509-02">{{Internetquelle |url=https://new.mta.info/agency/arts-design/history-events |titel=Program History. |hrsg=Metropolitan Transit Authority |sprache=en |abruf=2024-05-09}}</ref><ref name="TfL240509-01">{{Internetquelle |url=https://art.tfl.gov.uk/about/overview/ |titel=About Us. |hrsg=Transport for London |sprache=en |abruf=2024-05-09}}</ref><ref name="TfL240509-02">{{Internetquelle |url=https://art.tfl.gov.uk/about/history/ |titel=History. |hrsg=Transport for London |sprache=en |abruf=2024-05-09}}</ref> In verschiedenen Fällen werden die Stationen eines Netzes aufgrund ihrer künstlerischen Gestaltung als eigenständige Anziehungspunkte vermarktet, so bewirbt die [[Storstockholms Lokaltrafik|Stockholmer Nahverkehrsgesellschaft]] die U-Bahn der schwedischen Hauptstadt als „längste Kunstausstellung der Welt“,<ref name="SL2008">Storstockholms Lokaltrafik AB (Hrsg.): ''Konsten i tunnelbanan''. Selbstverlag, Stockholm 2008.</ref><ref name="SL240518">{{Internetquelle |url=https://sl.se/aktuellt/konsten-i-trafiken |titel=Världens längsta konstutställning. |hrsg=Storstockholms Lokaltrafik AB |sprache=sv |abruf=2024-05-18}}</ref> eine Bezeichnung, die in Literatur, Presse und Reisejournalismus übernommen wurde.<ref name="Guardian151020">{{Internetquelle |autor=David Cox |url=https://www.theguardian.com/cities/2015/oct/20/stockholm-metro-tour-world-longest-art-gallery |titel=A tour of the Stockholm metro – the world's longest art gallery. |werk=The Guardian – Onlineausgabe vom 20. Oktober 2015 |abruf=2024-05-19}}</ref><ref name="Explore230825">{{Internetquelle |autor=Lauren Richards |url=https://www.explore.com/1375478/worlds-longest-art-gallery-city-metro-line-stockholm/ |titel=The World's Longest Art Gallery Is In An Unexpected Location. |hrsg=Static Media/Explore.com |datum=2023-08-25 |abruf=2024-05-19}}</ref><ref name="AD170705">{{Internetquelle |autor=Janelle Zara |url=https://www.architecturaldigest.com/gallery/stockholm-subway |titel=Stockholm’s Subway Is the World’s Longest Art Gallery. |hrsg=Condé Nast/Architectural Digest |datum=2017-07-05 |abruf=2024-05-19}}</ref>

==== (Post-)sozialistische Länder ====
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Мозаика - знамена и Ленин.jpg|''Baumanskaja'', Moskau (1944):<br />Wandmosaik mit [[Lenin]]-Portrait und Jahreszahlen der [[Russische Revolution 1905|Russischen]] und der [[Februarrevolution 1917|Februar-]] und [[Oktoberrevolution]] auf [[Rote Fahne (Symbol)|Roten Fahnen]]
Saint Petersburg Metro, Russia (45351532842).jpg|''Narwskaja'', Sankt Petersburg (1955):<br />Die Bevölkerung vereint unter Lenin, [[Admiralität (Sankt Petersburg)|Geschichte/Tradition]] und Zukunft/Aufbau verbunden; die Fahne im Zentrum trägt das Schlagwort ''Слава Труду'' (''Slawa Trudu'', dt. ''Ruhm (gelte) der Arbeit'')
Politekhnichnyi instytut metro station Kiev 07.jpg|''[[U-Bahnhof Polytechnisches Institut|Politechnitschnyj instytut]]'', [[Metro Kiew|Kiew]] (1963):<br />[[Relief|Basrelief]] mit [[Allegorie|allegorischer]] Darstellung der [[Sowjetische Raumfahrt|sowjetischen Raumfahrt]] mit [[Satellit (Raumfahrt)|Satellit]] [[Sputnik&nbsp;1]]
Pyongyang Metro - Tongil Station (15363322900).jpg|''[[Metrostation Tongil|Tongil]]'' (dt. ''Vereinigung''), [[Metro Pjöngjang|Pjöngjang]] (1973):<br />Wandmosaik – Die [[Tag der Sonne|Sonne der Nation]] strahlt über dem ergriffenen (wieder)vereinigten koreanischen Volk
Mosaic Mural at Puhung Station.jpg|''[[Metrostation Puhŭng|Puhŭng]]'', Pjöngjang (1987):<br />Wandmosaik „Der Große Führer Kim Il-sung unter Arbeitern“
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Künstlerische Arbeiten spielten insbesondere bei der Ausgestaltung der Stationen verschiedener sowjetischer und anderer (ehemals) sozialistischer Städte häufig eine wesentliche Rolle. Diese konzentrierten sich häufig auf propagandistisch grundierte Motive der revolutionären Geschichte und des [[Sozialistischer Realismus|Sozialistischen Realismus]] und beschäftigten sich entsprechend vorrangig mit Aufbau- und Entwicklungsbemühungen und -leistungen sowie Zielen und Idealen der sozialistischen Gesellschaft und der jeweiligen Staatsführung, zeigten andererseits jedoch auch häufig zeitgenössische Alltagsmotive oder [[Idylle|idyllisch]]-[[Romantik|romantisierende]] historische Motive.<ref name="Meuser2021" /> Die Grenzen zu den oben genannten baukünstlerischen Elementen mit ihren thematisch eng verwandten Motiven und zum gestalterischen Ziel des Gesamtkunstwerks sind dabei teilweise fließend.

Die Werke reflektieren häufig nationale bzw. regionale Besonderheiten, wie sich beispielsweise in der spezifisch [[nordkorea]]nischen Färbung der Arbeiten in den Stationen der [[Metro Pjöngjang]] zeigt, die sich in den allgemeinen Duktus nordkoreanischer Propagandakunst einfügen. Grundsätzlich entsprechen die optimistisch-idealisierten Motive von wirtschaftlichem, wissenschaftlich-technischem und gesellschaftlich-kulturellem Aufbau und Fortschritt dem Grundton des Sozialistischen Realismus der Werke in Stationen anderer Netze. Formal und inhaltlich spiegeln die Arbeiten jedoch ausgeprägter als in anderen Systemen die dominante [[Personenkult#Nordkorea|personelle Fixierung]] von Politik, Gesellschaft und Wirtschaft auf einen [[Charismatische Herrschaft|charismatischen Führer]], hier den zum Zeitpunkt des Baus der U-Bahn amtierenden [[Nordkorea#Politisches System|Staatspräsidenten]] und [[Generalsekretär]] der [[Partei der Arbeit Koreas]] [[Kim Il-sung]], wider, der in der Rolle einer weise anleitenden und von der Bevölkerung hingebungsvoll verehrten väterlichen Figur den inhaltlichen und [[Komposition (bildende Kunst)|kompositorischen]] Mittelpunkt eines Großteils der Arbeiten bildet.<ref name="Meuser-2011">Philipp Meuser (Hrsg.): ''Architekturführer Pjöngjang, Band 2''. DOM publishers, Berlin 2011.</ref>

=== Integration archäologischer Güter ===
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Syntagma Metro Station 3.jpg|''Syntagma'', [[Metro Athen|Athen]]:<br />Ausstellungsvitrinen mit archäologischen Fundstücken aus dem U-Bahn-Bau
Yenikapı istasyonu.JPG|''Yenikapı'', [[Metro Istanbul|Istanbul]]:<br />Dekorativ inszenierte Fragmente eines antiken Holzbootes und von Tongefäßen
Pirámide del metro Pino Suárez.jpeg|''Pino Suárez'', [[U-Bahn Mexiko-Stadt|Mexiko-Stadt]]:<br />Freigestellte, dem [[Azteken#Religion|aztekischen]] Gott [[Ehecatl]] geweihte [[Pyramide (Bauwerk)#Mesoamerika|Pyramide]]
Tower base, Municipio metro station, Naples.jpg|''[[U-Bahnhof Municipio|Municipio]]'', [[Metropolitana di Napoli|Neapel]]:<br />Basis eines Wehrturms der Stadtmauer
U-Bahnhof Rathenauplatz Z 1.jpg|''[[U-Bahnhof Rathenauplatz|Rathenauplatz]]'', [[U-Bahn Nürnberg|Nürnberg]]:<br />Fragmente der [[spätmittelalter]]lichen [[Stadtmauer (Nürnberg)#Die letzte Stadtmauer|Stadtmauer]] als Teil des Personentunnels
Archeologische Vondsten Metro.jpg|''[[Metrostation Rokin|Rokin]]'', [[Metro Amsterdam|Amsterdam]]:<br />[[Akkumulation (Kunst)|Akkumulationsartige]] Ausstellung der unter dem [[Rokin]] gefundenen archäologischen [[Artefakt (Archäologie)|Artefakte]] zwischen den Fahrtreppen
Venizelou metro station (cropped).png|''Venizelou'', [[Metro Thessaloniki|Thessaloniki]]:<br />Abschnitt des [[Römisches Reich|römischen]] [[Decumanus|Decumanus Maximus]] im jetzigen Zwischengeschoss der Station
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Vor allem in Städten mit [[Neuzeit|vorneuzeitlichen]] Wurzeln (z.{{nnbsp}}B. [[Metro Athen|Athen]], [[Metro Istanbul|Istanbul]], [[U-Bahn Mexiko-Stadt|Mexiko-Stadt]], [[Metropolitana di Napoli|Neapel]], [[U-Bahn Nürnberg|Nürnberg]], [[Metropolitana di Roma|Rom]], [[Metro Thessaloniki|Thessaloniki]] und [[U-Bahn Wien|Wien]]) wurden und werden im Rahmen des Tunnelbaus teilweise [[Archäologischer Fund|archäologische Funde]] in Form größerer und kleinerer beweglicher Objekte und von ortsfesten Objekten wie historischer Bausubstanz gemacht. Diese werden häufig [[Museum|museal]] aufbereitet und als Verweis auf die berührten Zeitschichten und zu ihrer Erlebbarmachung in den späteren Stationsbauwerken ausgestellt, entweder auf speziell gewidmeten separaten Flächen oder – insbesondere bei ortsfesten Objekten – [[in situ]], teilweise auch in den Entwurf der Station eingebunden.

In Wien wurde beispielsweise die aus dem 13.&nbsp;Jahrhundert stammende [[Virgilkapelle]] 1972 im Rahmen des U-Bahn-Baus wiederentdeckt und anschließend in die Station ''[[U-Bahn-Station Stephansplatz|Stephansplatz]]'' integriert. An der Station ''[[U-Bahn-Station Stubentor|Stubentor]]'' sind zudem Fragmente der ursprünglichen [[Wiener Stadtmauer]] zu finden, an der Station ''[[U-Bahnhof Municipio|Municipio]]'' in Neapel ähnlich hierzu ein Teil eines Wehrturms der früheren Stadtmauer. In Thessaloniki wurden im Zuge des Metrobaus rund 300.000 Einzelobjekte sowie ein größerer zusammenhängender Abschnitt des [[Römisches Reich|römischen]] [[Decumanus|Decumanus Maximus]] einschließlich Fragmenten der straßenbegleitenden Bebauung und einer öffentlichen Platzanlage entdeckt, der in das Stationsbauwerk von ''Venizelou'' integriert wurde bzw. von dort aus besichtigt werden kann.<ref name="DFK241201">{{Internetquelle |url=https://www.deutschlandfunkkultur.de/neueroeffnete-u-bahn-in-thessaloniki-ist-gleichzeitig-ein-museum-der-antike-102.html |titel=Neueröffnete U-Bahn in Thessaloniki ist gleichzeitig ein Museum der Antike. |hrsg=Deutschlandfunk Kultur |datum=2024-12-01 |abruf=2025-01-11}}</ref>

Auch in Fällen, in denen bereits vor Baubeginn von der Entdeckung archäologischer Funde ausgegangen wird und die Arbeiten entsprechend fachlich begleitet werden und der Zeit- und Kostenplan des Bauvorhabens entsprechend ausgestaltet wird, können unerwartete Funde auftreten, bei denen unter archäologischen Gesichtspunkten eine Sicherung durch eine [[Ausgrabung#Grabungstypen|Rettungsgrabung]] geboten ist. Hierdurch können sich Zielkonflikte zwischen der Umsetzung innerhalb des definierten Zeit- und Kostenplans einerseits und dem fachgerechten Umgang mit dem Befund andererseits ergeben. Beispielsweise verzögerte sich die Fertigstellung der Station ''[[U-Bahnhof Rotes Rathaus|Rotes Rathaus]]'' in Berlin aufgrund archäologischer Funde im Zusammenhang mit dem [[Altes Rathaus (Berlin)|mittelalterlichen Rathaus]].

== U-Bahnen in Kunst, Medien und Unterhaltung ==
Als Bestandteil der [[Alltag]]swelt zahlreicher Städte, als etabliertes und wiedererkennbares [[Lokalkolorit]], das etwa in [[Film]]en eine schnelle Identifikation des [[Schauplatz|Handlungsschauplatzes]] erlaubt, und als generelles Merkmal von bzw. [[Symbol]] für [[Urbanität]] sind U-Bahnen ein regelmäßig auftauchendes Element in [[Kunst]], [[Medium (Kommunikation)|Medien]] und [[Unterhaltungsindustrie|Unterhaltungsprodukten]].

Darüber hinaus können U-Bahnen auch selbst Motiv, Handlungsort oder Handlungsbestandteil in den oben genannten Disziplinen sein.

=== Bildende Künste und Philatelie ===
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Thomas Cantrell Dugdale Underground 1932.jpg|Thomas Cantrell Dugdale: ''Underground'', 1932, [[Walker Art Gallery]], [[Liverpool]]
Subway, Furedi, 1934.jpg|Lily Furedi: ''The Subway'', 1934, [[Smithsonian American Art Museum]], [[Washington,&nbsp;D.C.]]
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U-Bahnen sind seit ihrem Bestehen Gegenstand künstlerischer Auseinandersetzung, beispielsweise aufgrund der hier möglichen Beobachtungen von Menschen unterschiedlicher sozialer Hintergründe, die auf begrenztem Raum aufeinandertreffen und sich für die Zeit des Wartens auf die Bahn und der gemeinsamen Zugfahrt miteinander arrangieren müssen, oder zur Dokumentation der verkehrlichen und städtebaulichen Entwicklung der jeweiligen Stadt. Zu den [[Malerei|Malern]], die sich mit der U-Bahn befassten, gehörten u.{{nnbsp}}a. [[Daniel Celentano]], [[Else Hertzer]] und [[Mark Rothko]].<ref>{{Internetquelle |url=https://ephemeralnewyork.wordpress.com/2015/02/02/three-subway-scenes-from-a-1930s-painter/ |titel=Three subway scenes from a 1930s painter. |hrsg=Ephemeral New York |datum=2015-02-02 |abruf=2024-03-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://ephemeralnewyork.wordpress.com/2023/03/27/a-midcentury-captures-the-anonymity-of-the-subway-in-5-paintings/ |titel=A midcentury artist captures the anonymity of the subway in 5 paintings. |hrsg=Ephemeral New York |datum=2023-03-27 |abruf=2024-03-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://ephemeralnewyork.wordpress.com/2016/06/20/reading-the-newspaper-on-the-subway-in-1914/ |titel=Reading the newspaper on the subway in 1914. |hrsg=Ephemeral New York |datum=2016-06-20 |abruf=2024-03-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://ephemeralnewyork.wordpress.com/2013/04/22/mark-rothkos-solitary-1930s-subway-platforms/ |titel=Mark Rothko’s solitary 1930s subway platforms. |hrsg=Ephemeral New York |datum=2013-03-22 |abruf=2024-03-09}}</ref>

* Zwei [[Genremalerei|Genrebilder]] aus den 1930er Jahren befassen sich mit U-Bahn-Fahrten in [[London Underground|London]] und [[New York City Subway|New York]] und vermitteln hierbei auffallend unterschiedliche Eindrücke über die Atmosphäre der Situation und das Verhalten der Fahrgäste; sowohl das dem [[Realismus (Kunst)|Realismus]] zuzuordnende Bild ''Underground'' des britischen Malers Thomas Cantrell Dugdale von 1932 als auch das [[Impressionismus (Malerei)|impressionistische]] Werk ''The Subway'' der ungarisch-amerikanischen Künstlerin Lily Furedi aus dem Jahr 1934 zeigen einen Blick aus Fahrgastperspektive durch einen U-Bahn-Wagen und auf die vielfältigen Typen von Fahrgästen und damit gleichzeitig auf einen Ausschnitt der jeweiligen Gesellschaft der damaligen Zeit. Dugdales Bild beschreibt detailreich und in vorwiegend dunklen und gedeckten Farben einen bis zum letzten Platz besetzten Zug, in dem die zahlreichen Figuren trotz der unmittelbaren räumlichen Enge isoliert wirken und in keiner direkten Interaktion miteinander stehen, Blicke weichen einander aus oder sind ins Leere gerichtet, die Gesichtsausdrücke sind neutral bis abwesend. Auffallend ist eine weibliche Figur im Vordergrund, die als einzige annähernd vollständig abgebildet ist und fast die gesamte Vertikale des Bildes einnimmt. Ihr angespannter körperlicher und abwesender mimischer Ausdruck fassen die in diesem Bild von Disziplin, Statik, Anonymität und einem gleichzeitigen Gefühl von Bedrängnis geprägte Atmosphäre des U-Bahn-Fahrens zusammen.<br />Furedis Blick in die New Yorker U-Bahn zeigt ein differenzierteres Bild, in dem sich ebenfalls Figuren finden, die schlafend oder lesend auf sich selbst bezogen sind, jedoch auch solche, die aufeinander eingehen wie zwei in ein Gespräch vertiefte Frauen und ein einander zugewandtes Paar, ebenso finden sich einseitige Kontaktaufnahmen wie eine Frau, die in die Zeitung ihres Sitznachbarn blickt und ein Mann, der seine Sitznachbarin beim Auflegen von Lippenstift beobachtet. Unterstrichen durch das heitere und abwechslungsreiche Farbspiel wird die U-Bahn hier als durchaus positiv besetzter Ort des Kontakts, der Kommunikation und der Aktivität dargestellt. Furedis Bild entstand im Rahmen des ''Public Works of Art Project'', einem Programm des [[New Deal]] zur Unterstützung [[Bildende Kunst|bildender Künstler]] durch [[Auftragsarbeit]]en zur Ausstattung öffentlicher Einrichtungen.<ref>{{Internetquelle |autor=Elizabeth Brown |url=http://americanart.si.edu/exhibitions/archive/2009/1934/1934_forward.cfm |titel=1934: A New Deal for Artists. |hrsg=Smithsonian American Art Museum |sprache=en |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150318002916/http://americanart.si.edu/exhibitions/archive/2009/1934/1934_forward.cfm |archiv-datum=2015-03-18 |abruf=2024-03-08}}</ref>

* Der Künstler [[Martin Kippenberger]] realisierte ab 1993 mit ''[[Metro-Net]]'' ein mehrteiliges Kunstwerk, das aus [[Attrappe]]n von Stationszugängen und Lüftungsrohren besteht und den Eindruck eines weltumspannenden U-Bahn-Netzes schaffen sollte.

* Seit April 2020 veröffentlicht die [[Deutsche Post AG]] in der [[Sondermarke|Sonderpostwertzeichen]]-Serie ''U-Bahn-Stationen'' in unregelmäßigen Abständen [[Briefmarke]]n mit Motiven deutscher U-Bahnhöfe sowie von [[Tunnelbahnhof|Tunnelstationen]] anderer Bahnen in Deutschland. Im Januar 2024 erschien die achte Marke der Serie mit einer Darstellung der [[U-Bahn München|Münchner]] Station ''[[U-Bahnhof Westfriedhof|Westfriedhof]]'' und einem [[Nennwert]] von 160 Eurocent.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Bilderstrecken/Sondermarken/Programm_2024/Januar-2024.html?docId=56534614-6625-4c2b-b880-ba94a1cc2a21 |titel=Sonderpostwertzeichen-Serie „U-Bahn-Stationen“. Westfriedhof München. |hrsg=Bundesministerium der Finanzen der Bundesrepublik Deutschland |abruf=2024-03-08}}</ref> Die weiteren in der Serie dargestellten U-Bahn-Stationen sind ''[[U-Bahnhof Heidelberger Platz|Heidelberger Platz]]'' ([[U-Bahn Berlin|Berlin]]), ''[[Bahnhof München Marienplatz|Marienplatz]]'' (München) und ''[[U-Bahnhof Überseequartier|Überseequartier]]'' ([[U-Bahn Hamburg|Hamburg]]), hinzu kommen die drei [[Stadtbahn]]-Stationen ''[[U-Bahnhof Heumarkt|Heumarkt]]'' in [[Stadtbahn Köln|Köln]], ''[[U-Bahnhof Reinoldikirche|Reinoldikirche]]'' in [[Stadtbahn Dortmund|Dortmund]] und ''[[U-Bahnhof Westend|Westend]]'' in [[U-Bahn Frankfurt|Frankfurt]] und die [[S-Bahn]]- bzw. [[Bahnhof|Eisenbahn]]-Station ''[[City-Tunnel Leipzig#Bahnhof Leipzig Wilhelm-Leuschner-Platz|Wilhelm-Leuschner-Platz]]'' in [[S-Bahn Mitteldeutschland|Leipzig]].<ref>{{Internetquelle |url=https://shop.deutschepost.de/schmuckblatt-u-bahn-stationen-in-deutschland |titel=Schmuckblatt "U-Bahn-Stationen in Deutschland". |hrsg=Deutsche Post AG |abruf=2024-03-08}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://shop.deutschepost.de/marienplatz-muenchen-briefmarke-zu-0-95-eur-10er-bogen |titel=Marienplatz München Briefmarke zu 0,95 EUR 10er-Bogen. |hrsg=Deutsche Post AG |abruf=2024-03-08}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Bilderstrecken/Sondermarken/Programm_2021/Maerz-2021.html?docId=e4baa98d-98fe-4021-b2a8-95dba7e03506 |titel=Sonderpostwertzeichen-Serie „U-Bahn-Stationen“ Überseequartier Hamburg, Westend Frankfurt |hrsg=Bundesministerium der Finanzen der Bundesrepublik Deutschland |datum=2021-03-01 |abruf=2024-03-08}}</ref>

=== Literatur und ihre Adaptionen ===
* [[Armin Joseph Deutsch]]: ''A Subway called Mobius'' (1950)<br />Die [[Science-Fiction]]-/[[Mystery]]-[[Kurzgeschichte]] des amerikanischen [[Astronom]]en Deutsch beschreibt das mysteriöse Verschwinden eines Zuges aus dem fiktionalisierten, deutlich größeren und komplexeren Netz der [[Massachusetts Bay Transportation Authority|Boston Subway]] und die Suche eines [[Mathematik]]ers nach dem Zug und einer Erklärung für den Vorfall.<br />Der Stoff wurde 1992 vom [[Deutscher Fernsehfunk|Deutschen Fernsehfunk]] unter Regie von [[Matti Geschonneck]] und unter dem Titel ''[[Moebius (1992)|Moebius]]'' für das Kino adaptiert, die Handlung wurde hierbei nach [[U-Bahn Berlin|Berlin]] verlegt. 1996 folgte ebenfalls unter dem Titel ''[[Moebius (1996)|Moebius]]'' eine [[Argentinien|argentinische]] Kinoadaption durch Gustavo Mosquera, in der die Handlung wiederum nach [[Subterráneos de Buenos Aires|Buenos Aires]] verlegt wurde.

* [[Morton Freedgood]]: ''Abfahrt Pelham 1 Uhr 23'' (Originaltitel: ''The Taking of Pelham One Two Three'') (1973)<br />Der Roman des amerikanischen Autors Freedgood behandelt eine Geiselnahme in einem Zug der [[U-Bahn-Linie 6 (New York City)|Linie&nbsp;6]] der [[New York City Subway|New Yorker U-Bahn]].<br />Der Roman wurde 1974 unter dem Titel ''[[Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 123]]'' und 2009 als ''[[Die Entführung der U-Bahn Pelham 123]]'' für das Kino verfilmt, 1998 entstand unter dem Titel ''U-Bahn-Inferno: Terroristen im Zug'' zudem eine Adaption als [[Fernsehfilm]].

* [[Dmitri Alexejewitsch Gluchowski]] et al.: ''[[Metro-2033-Universum|Metro]]'' (Serie, seit 2007)<br />Die vom russischen Autor Gluchowski begonnene und später auch durch verschiedene weitere Autoren fortgeführte [[Dystopie|dystopische]] [[Roman]]reihe und die auf ihr basierende [[Videospiel|Video]]- und [[Computerspiel]]reihe spielen in einer Welt, in der die Erdoberfläche infolge eines schwerwiegenden [[Atomkrieg|atomaren Konflikts]] weitgehend unbewohnbar geworden ist und die unterirdischen U-Bahnnetze zu den wenigen verbliebenen Orte gehören, die menschliches Leben ermöglichen. Die erste Roman in der Reihe spielt in der [[Metro Moskau|Moskauer Metro]], später Teile betrachteten weitere russische und andere europäische Netze.

=== Bühne ===
* [[Linie&nbsp;1]]<br />Die Züge und Stationen der Linie [[U-Bahn-Linie U1 (Berlin)|U1]] der [[U-Bahn Berlin|Berliner U-Bahn]] sind Handlungsort des [[Musical|Bühnenmusicals]] ''Linie&nbsp;1'', das 1986 am Berliner [[Grips-Theater|GRIPS Theater]] Premiere feierte. Das Stück erhielt 1988 eine [[Linie 1 (Film)|Filmadaption]] und wurde später u.{{nnbsp}}a. in [[Südkorea]] (''Seoul Line 1'', ''Hakchŏn''-Theater, [[Seoul]]), [[Litauen]] (''Taisyklé Nr.1, arba Sapnuoti Vilniu draudziama!'', dt. ''Regel Nr. 1: Von Vilnius träumen verboten!''; ''Keistuolių teatras'', [[Vilnius]]), [[Namibia]] (''FRIENDS 4EVA''; Tourneeproduktion, Handlung spielt u.{{nnbsp}}a. in [[Windhoek]]) und im [[Jemen]] (''MAK NAZL'', dt. ''Aussteigen, bitte''; Handlung spielt in [[Aden]]) für die Bühne adaptiert. [[Schauplatz|Schauplätze]], [[Figur (Fiktion)|Figuren]] und Handlungselemente wurden dabei an die jeweiligen lokalen Gegebenheiten angepasst, wobei mit Ausnahme von Seoul keine der genannten Handlungsorte über eine U-Bahn verfügt und entsprechend andere Verkehrsmittel gewählt wurden.<ref name="Grips231128">{{Internetquelle |url=https://gripsblog.online/internationale-linie-1-adaptionen |titel=Internationale LINIE 1 Adaptionen. |hrsg=Blog der GRIPS Theater gGmbH |datum=2023-11-28 |abruf=2024-02-01}}</ref>

* Tarifzone Liebe<br />Das Bühnenmusical ''Tarifzone Liebe'' (Untertitel: ''Die Gefühle fahren Straßenbahn'') behandelt auf humoristische Weise das Verhältnis der Berliner Bevölkerung zur [[Berliner Verkehrsbetriebe|BVG]], im Stück u.{{nnbsp}}a. vertreten durch drei [[Anthropomorphismus|anthropomorph]] dargestellte BVG-Fahrzeuge ([[Straßenbahn Berlin|Tramara]], [[U-Bahn Berlin|U-laf]] und [[Busverkehr in Berlin|Bus-tav]]) und einen sprechenden Fahrkartenautomaten. Die rahmengebende Handlung erzählt vom Straßenbahnfahrzeug, das sich in einer Art [[märchen]]haften Umkehrung einer [[Objektsexualität|objektophilen]] Beziehung in einen menschlichen Fahrgast verliebt.<br />Das Stück wurde im Auftrag der BVG von der [[Werbeagentur]] [[Jung von Matt]] konzipiert und produziert und soll nach Aussage der BVG dazu dienen, „noch mehr Menschen vom öffentlichen Nahverkehr [zu] überzeugen“. Drehbuch und Liedtexte entstanden unter Beteiligung von [[Tom van Hasselt]], Regie führte [[Christoph Drewitz]]. Das Stück wurde am 4. und 5.&nbsp;Dezember 2023 im Berliner [[Admiralspalast]] aufgeführt, die BVG veröffentlichte zudem eine Aufzeichnung der [[Premiere]] auf ihrem [[Youtube]]-Kanal.<ref name="BVG240721">{{Internetquelle |url=https://www.bvg.de/de/Musical |titel=Von G-Dur bis U8. |hrsg=Berliner Verkehrsbetriebe AöR |abruf=2024-07-21}}</ref><ref name="ATG240721">{{Internetquelle |url=https://www.admiralspalast.theater/veranstaltung/tarifzone-liebe-die-gefuehle-fahren-strassenbahn.html |titel=Tarifzone Liebe – Die Gefühle fahren Straßenbahn. |hrsg=ATG Theater GmbH |abruf=2024-07-21}}</ref><ref name="JvM240721">{{Internetquelle |url=https://www.jvm.com/work/bvg-musical/ |titel=The Musical of Public Transport: Tramway to Love – A.K.A. 'Tarifzone Liebe – Die Gefühle fahren Straßenbahn' |hrsg=Jung von Matt Aktiengesellschaft |sprache=en |abruf=2024-07-21}}</ref>

=== Film ===
[[Datei:Set photograph from “Metropolis” (1927).jpg|mini|Stadtszenerie aus ''[[Metropolis (Film)|Metropolis]]'']]

* ''[[Metropolis (Film)|Metropolis]]'' (1927)<br />Der frühe [[Expressionismus|expressionistische]] und [[Dystopie|dystopische]] [[Science-Fiction-Film]] des [[österreich]]isch-[[Deutschland|deutschen]] Regisseurs und Drehbuchautors [[Fritz Lang]] spielt in der namensgebenden und als Archetyp der den menschlichen Maßstab überwältigenden [[Megacity]] gleichzeitig namenlosen Großstadt und setzt Hoch- und Untergrundbahnen prominent als Element der futuristisch-fantastischen Stadtszenerie ein.

* ''Incident… und sie kannten kein Erbarmen'' (Originaltitel: ''The Incident'') (1967)<br />Der [[kammerspiel]]artige amerikanische [[Kriminalfilm|Kriminal]]-[[Thriller]] von [[Larry Peerce]] betrachtet als [[Soziologie|soziologische]] Studie die Ereignisse auf einer nächtlichen Fahrt der [[U-Bahn-Linie 4 (New York City)|Linie&nbsp;4]] der [[New York City Subway|New Yorker U-Bahn]], in der zwei [[Punk]]s eine Gruppe von Fahrgästen drangsalieren. Für das [[Handlung (Erzählkunst)|Szenario]] wesentlich ist das Unvermögen, sich in der U-Bahn einem gewalttätigen Zugriff zu entziehen, da der Zug während der Fahrt nicht verlassen werden kann und der Abgang aus dem Zug auf den Stationen durch Bedrohung und physische Gewalt von Seiten der Punks unterbunden wird.

* ''[[Ghostbusters&nbsp;II]]'' (1989)<br />In der amerikanischen Science-Fiction-[[Fantasy]]-[[Komödie]] von [[Ivan Reitman]] finden die Hauptcharaktere im Untergrund der Stadt New York den stillgelegten Tunnel der fiktiven ''New York Pneumatic Railroad'', die deutliche Ähnlichkeiten zum realen ''[[Beach Pneumatic Transit]]'' aufweist, einer experimentellen [[Atmosphärische Eisenbahn|atmosphärischen Untergrundbahn]], die von 1870 bis 1873 auf einer rund 90&nbsp;Meter langen Strecke als Demonstrationsanlage betrieben wurde. Insbesondere stimmt das im Film als Detail eines Tunnelportals gezeigte Eröffnungsdatum 1870 mit dem des realen Systems überein.

* ''[[Money Train]]'' (1995)<br />Die amerikanische [[Actionfilm|Action]]-Komödie des Regisseurs [[Joseph Ruben]] behandelt die Geschehnisse rund um zwei Beamte der ''New York City Transit Police'', dem [[Polizei (Vereinigte Staaten)#Zuständigkeiten|Polizeidienst]] der [[Metropolitan Transportation Authority|New Yorker Verkehrsbetriebe]], und ihren versuchten Raubüberfall auf einen der namengebenden ''Money Trains'', einem speziellen U-Bahn-Zug, mit dem Fahrgeldeinnahmen durch das Netz transportiert werden.

* ''[[Kontroll]]'' (2003)<br />Die [[Episodenfilm|episodenhafte]] Thriller-Komödie des [[Ungarn|ungarischen]] Regisseurs [[Nimród Antal]] spielt vollständig in den Zügen und Anlagen eines fiktiven U-Bahn-Systems und erzählt die humoristisch- bis morbid-skurrilen Begebenheiten rund um eine Gruppe von [[Fahrkartenkontrolle]]uren. Als Drehort dienten die Anlagen der [[Metró Budapest]].

* ''Metropia'' (2009)<br />Die Handlung des dystopischen [[Computeranimation|Animationsfilms]] des schwedischen Regisseurs [[Tarik Saleh]] spielt in einem Europa des Jahres 2024, in dem der [[Motorisierter Individualverkehr|private Kfz-Verkehr]] infolge der [[Ölfördermaximum|Erschöpfung der Ölreserven]] eingestellt wurde. Stattdessen bewegt sich die Bevölkerung vorrangig zu Fuß und mit einem den gesamten Kontinent überspannenden U-Bahn-System fort, das sich im Eigentum eines Großkonzerns befindet, der die Bevölkerung ausgehend von seiner weitgehenden Kontrolle über die Mobilität in der Art des [[Großer Bruder|Großen Bruders]] zu überwachen und kontrollieren versucht.<ref name="Kinozeit240207">{{Internetquelle |autor=Peter Gutting |url=https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/metropia |titel=METROPIA. |hrsg=kino-zeit.de |abruf=2024-02-07}}</ref>

=== Musikvideos ===
* [[Michael Jackson]]: ''[[Bad (Michael-Jackson-Lied)|Bad]]'' (1986)<br />Das unter Regie von [[Martin Scorsese]] entstandene [[Musikvideo]] wurde im Verteilergeschoss der Station ''Hoyt–Schermerhorn Streets'' der [[New York City Subway]] gedreht. Es wurden hierfür jedoch der Großteil der Beschriftungen und Beschilderungen sowie sämtliche Werbeplakate entfernt bzw. unkenntlich gemacht.<br />Nach Jacksons Tod im Jahr 2009 bemühte sich die damalige [[New York City Council|New Yorker Stadträtin]] [[Letitia James]] erfolglos um eine Würdigung des Sängers in der Station durch Umbenennung oder Anbringung einer [[Gedenktafel]].<ref name="NYT090828">{{Internetquelle |autor=Jennifer S. Lee |url=https://web.archive.org/web/20211030004935/https://cityroom.blogs.nytimes.com/2009/08/28/a-compromise-for-the-michael-jackson-subway-station/ |titel=A Compromise for the Michael Jackson Subway Station. |werk=New York Times – Onlineausgabe vom 28.&nbsp;August 2009 |sprache=en |abruf=2024-01-31}}</ref>

* [[Bomfunk&nbsp;MC’s]]: ''[[Freestyler]]'' (1999)<br /> Das Video zum Stück der [[Finnland|finnischen]] [[Hip-Hop]]-Gruppe wurde zu großen Teilen in der Station ''Hakaniemi''/''Hagnäs'' und in einem Zug der Baureihe [[Metro Helsinki#Baureihe M100|M100]] der [[Metro Helsinki]] gedreht. Der Stationsname wird im Video selbst nicht gezeigt, die Anlage ist jedoch u.{{nnbsp}}a. aufgrund ihres markanten [[Tonnengewölbe]]s identifizierbar.

* [[Pet Shop Boys]]:
** ''Home and Dry'' (2002)<br />Das Video zum Song der englischen [[Elektronische Popmusik|Elektropop]]-Band besteht größtenteils aus Aufnahmen von Mäusen, die durch einen der Gleiströge der Station ''[[Bahnhof Tottenham Court Road|Tottenham Court Road]]'' der [[London Underground]] laufen. Regie führte der deutsche Fotograf und Künstler [[Wolfgang Tillmans]].<ref name="PSB240202">{{Internetquelle |url=https://www.petshopboys.co.uk/history/2002 |titel=History 2002. |hrsg=Offizielle Website der Band Pet Shop Boys |abruf=2024-02-02}}</ref>
** ''Dreamland'' (2019)<br />Das Video besteht aus einer animierten [[Collage]] in der Art einer kontinuierlichen [[Kamerafahrt]] durch einen aus Elementen der [[U-Bahn Berlin|Berliner U-Bahn]] zusammengesetzten Bahnhof. Zu sehen sind u.{{nnbsp}}a. die markanten türkisfarbenen Wandfliesen der Station [[Bahnhof Berlin Alexanderplatz#U-Bahnhof|Alexanderplatz]], aus Elementen der Baureihen [[BVG-Baureihe D|D]] (Front) und [[BVG-Baureihe G|G]] (restlicher Wagenkasten) zusammengesetzte Züge, der Berliner [[Liniennetzplan]] des [[Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg|VBB]] und diverse charakteristische Stationseinbauten der [[Berliner Verkehrsbetriebe|BVG]]. Der Songtext wird begleitend zum Gesang in Form [[Diegese|diegetischer]] Elemente wie [[Graffiti]], [[Plakat|Werbeplakaten]] und [[Laufschrift|Lauftexten]] auf elektronischen Anzeigern in die Szenerie eingebunden.

=== Museen ===
<gallery class="center" widths="200" heights="140">
Budapest, Földalatti Vasúti Múzeum, metró múzeum, 27.jpg|Schild im [[Metró Budapest#U-Bahn-Museum|U-Bahn-Museum Budapest]] im Stile klassischer Stationsschilder der [[Zsolnay Porzellanmanufaktur|Porzellanmanufaktur Zsolnay]]
Gb-ltmd-overview4.jpg|Historische Fahrzeuge der [[London Underground]] im Museumsdepot des [[London Transport Museum]]
Andén 0- Estación de Chamberí (34808988711).jpg|Zum Museum umgebaute ehemaliger Bahnhof ''[[Chamberí (Metro Madrid)|Chamberí]]'' in [[Metro Madrid|Madrid]]; die Strecke wird weiterhin im Regelbetrieb befahren
Inauguración del Museo del Metro -i---i- (32613235595).jpg|Thematisch gestalteter Eingang zum ''Museo del Metro'' in [[U-Bahn Mexiko-Stadt|Mexiko-Stadt]]
Laika ac Museum of Metro Construction (7953567476).jpg|Künstlerische Darstellung des Baus der [[Metro Pjöngjang]] unter Anleitung von [[Kim Il-sung]] im [[Metro-Museum Pjöngjang]]
BVG TunnelTour 2012-07-29 08.jpg|''TunnelTour'' der [[Berliner Verkehrsbetriebe|BVG]], 2012
Historische Tram am U-Bahnhof Max-Weber-Platz.jpg|''[[U-Bahnhof Max-Weber-Platz|Max-Weber-Platz]]'', [[U-Bahn München|München]]: Nachbildung eines [[Pferdebahn]]wagens als Verweis auf die Entwicklung des städtischen Nahverkehrs
</gallery>

Museen mit dem Schwerpunkt U-Bahn oder größeren Dauerausstellungen hierzu gibt es u.{{nnbsp}}a. in folgenden Städten, wobei der Fokus in der Regel auf dem jeweiligen lokalen System liegt:

* [[U-Bahn Berlin|Berlin]]: [[Berliner U-Bahn-Museum]] – in der Station ''[[U-Bahnhof Olympia-Stadion|Olympia-Stadion]]''
* [[Metró Budapest|Budapest]]: [[Metró Budapest#U-Bahn-Museum|U-Bahn-Museum Budapest]] – im ehemaligen Teil der Station ''[[Deák Ferenc tér (Metró Budapest)|Déak Ferenc tér]]'', der ursprünglich zur [[Linie M1 (Metró Budapest)|ersten U-Bahn Kontinentaleuropas]] gehörte
* [[Chelles]]: [[Musée des transports urbains, interurbains et ruraux]] – Nahverkehrsmuseum mit großer Sammlung von Fahrzeugen der [[Métro Paris|Pariser Métro]]
* [[Metro Delhi|Delhi]]: Metro Delhi Museum – in der Station ''Patel Chowk''
* [[Glasgow Subway|Glasgow]]: Riverside Museum – allgemeines Verkehrsmuseum mit Abteilung zur Subway; übernahm Sammlung des früheren ''Glasgow Museum of Transport''
* [[Guangzhou Metro|Guangzhou]]: Guangzhou Metro Museum
* [[Kennebunkport]], [[Maine]]: [[Seashore Trolley Museum]] – Nahverkehrsmuseum mit historischen Fahrzeugen verschiedener U-Bahn-Systeme, u.{{nnbsp}}a. [[Massachusetts Bay Transportation Authority|Boston]]
* [[London Underground|London]]: [[London Transport Museum]] mit den Standorten:
** [[Covent Garden]] – Hauptstelle
** [[London Borough of Ealing|Acton]] – Museumsdepot in Nähe der Station ''[[Acton Town (London Underground)|Acton Town]]'', Außenstelle
* [[Metro Madrid|Madrid]]: [[Andén Cero]] (de. ''Bahnsteig Null'') mit den Standorten:
** [[Chamberí (Metro Madrid)|Estación de Chamberí]] – zum Museum umgebauter ehemaliger U-Bahnhof auf der [[Linie 1 (Metro Madrid)|ältesten Metro-Strecke Madrids]]; die Strecke wird weiterhin im Regelbetrieb befahren
** Nave de motores de Pacífico – ehemaliges Kraftwerk der Metro in Nähe der Station ''Pacífico''
** ''[[Bahnhof Madrid Chamartín|Chamartín]]'' – umfassende Ausstellung historischer Fahrzeuge der Metro
* [[U-Bahn Mexiko-Stadt|Mexiko-Stadt]]: Museo del Metro – in der Station ''Mixcoac''
* [[U-Bahn Nagoya|Nagoya]] ([[Nisshin]]): Nagoya City Tram & Subway Museum – in Nähe der Station ''Akaike''
* [[New York City Subway|New York]]: [[New York Transit Museum]] mit den Standorten
** ''Court Street'' – zum Museum umgebauter ehemaliger U-Bahnhof, Hauptstelle
** [[Grand Central Terminal]] – Außenstelle im bedeutenden Pendlerbahnhof
* [[Metro Pjöngjang|Pjöngjang]]: [[Metro-Museum Pjöngjang]]
* [[Metro Rotterdam|Rotterdam]]: [[Rotterdamer Nahverkehrsmuseum|Rotterdams Openbaar Vervoer Museum]] – Museum zum Nahverkehr in der Region Rotterdam mit Exponaten zur Metro
* [[Metro Shanghai|Shanghai]]: Shanghai Metro Museum – in Nähe der Station ''Ziten Road''
* [[Stockholms tunnelbana|Stockholm]]: [[Straßenbahnmuseum Stockholm|Spårvägsmuseet]] – Museum zum Nahverkehr in der [[Stockholms län|Provinz Stockholm]] mit Exponaten zur U-Bahn
* [[U-Bahn Tokio|Tokio]]: [[U-Bahn-Museum Tokio]] – in Nähe der Station ''Kasai''

=== Merchandising ===
<gallery class="center" widths="200" heights="140">
LT Museum 20190321 111851 (49363759148).jpg|Merchandising-Geschäft im<br />[[London Transport Museum]]
NYTM Gift Guide (51733772103).jpg|T-Shirts mit Liniensymbolen der<br />[[New York City Subway]] im Shop des<br />[[New York Transit Museum]]
NYTM Gift Guide (51734184304).jpg|[[Christbaumschmuck|Weihnachtsbaumschmuck]] mit [[Metropolitan Transit Authority|MTA]]-Motiven im Shop des New York Transit Museum
NYC Subway Tights vc.jpg|[[Strumpfhose]]n mit nicht lizenziertem Design der New York City Subway
Kuschel-ubahn für metrophile.jpg|[[Kuscheltier|Wendeplüschtier]] der [[Berliner Verkehrsbetriebe|BVG]], das zwischen Zug und [[Berliner Bär]] wechseln kann
1903 Hochbahnhof Kottbusser Tor.jpg|[[Ansichtskarte]] des [[U-Bahn Berlin|Berliner]] U-Bahnhofs ''[[U-Bahnhof Kottbusser Tor|Kottbusser Tor]]'', Teil der Serie „Elektrische Hochbahn“, 1902–1903
UBf Berlinertor 1912.jpg|[[Kolorieren|Kolorierte]] Ansichtskarte des [[U-Bahn Hamburg|Hamburger]]<br />U-Bahnhofs ''[[Bahnhof Hamburg Berliner Tor#U-Bahn|Berliner Tor]]'' mit Angabe von Streckenlänge und Projektkosten, 1912
</gallery>

Verschiedene Betreiber bieten [[Merchandising#Merchandising als Vermarktung von Fanartikeln|Merchandising]]-Artikel zu ihrem U-Bahn-System an bzw. [[Lizenz#Lizenzverträge|lizenzieren]] entsprechende Produkte, verbreitete Motive bzw. Anknüpfungspunkte sind hierbei insbesondere [[#Logos|Logo]] und [[Liniennetzplan]] des jeweiligen Systems. Das Angebot reicht dabei von wenig spezifischen und häufig eher niedrigpreisigen Produkten wie [[Kugelschreiber]]n, [[Becher|Trinkbechern]], [[Schlüsselanhänger]]n, [[Kühlschrankmagnet]]en, [[Tragetasche|Leinenbeuteln]] und dergleichen über Spielwaren wie [[Spielzeugeisenbahn#Holzeisenbahnen|Holzeisenbahnen]] und [[Kuscheltier|Plüschtiere]], Bekleidung und [[Modelleisenbahn|Fahrzeugmodelle]] unterschiedlicher Qualitäts- und Preisniveaus und Bücher, beispielsweise zur Systemgeschichte, bis zu aufwändigen und hochpreisigen Artikeln mit engem Bezug zum jeweiligen System. Beispielsweise bietet [[Transport for London]] u.{{nnbsp}}a. einen umfassenden Katalog von Postern und [[Kunstdruck|Drucken]] historischer Werbeplakate der [[London Underground|Underground]], ausgemusterte Stationsbeschilderung und -ausstattung als Dekorations- und Einrichtungsartikel und Kissen und Polstermöbel mit den verschiedenen für die Sitzbezüge der Züge verwendeten Stoffen an, die [[Toronto Transit Commission]] wiederum verkauft ausgemusterte [[Zugzielanzeiger]] älterer U-Bahn-Fahrzeuge.<ref name="LTMS240502">{{Internetquelle |url=https://www.ltmuseumshop.co.uk/ |titel=Internetpräsenz des London Transport Museum Shop. |hrsg=London Transort Museum Shop |sprache=en |abruf=2024-05-02}}</ref><ref name="BSTM240506">{{Internetquelle |url=https://boutiquestm.com/ |titel=Internetpräsenz der Boutique STM. |hrsg=Boutique STM |sprache=fr |abruf=2024-05-06}}</ref><ref name="RATP240506">{{Internetquelle |url=https://ratplaligne.fr/fr/ |titel=Internetpräsenz der Boutique RATP la ligne. |hrsg=Boutique RAPT la ligne |sprache=fr |abruf=2024-05-06}}</ref><ref name="NYTMS240506">{{Internetquelle |url=https://www.nytransitmuseumstore.com/ |titel=Internetpräsenz des New York Transit Museum Store. |hrsg=New York Transit Museum Store |sprache=en |abruf=2024-05-06}}</ref><ref name="TTCS240507">{{Internetquelle |url=https://www.ttcshop.ca/ |titel=Internetpräsenz des Toronto Transit Commission Shop. |hrsg=Toronto Transit Commission Shop |sprache=en |abruf=2024-05-07}}</ref> Teilweise werden auch entsprechende Produkte ohne Lizenzierung durch den Betreiber bzw. Eigentümer angeboten.

In der Frühzeit der U-Bahnen, als weltweit nur wenige Städte über ein System verfügten und der Besitz daher mit einem gewissen [[Prestige]] und Seltenheitswert verbunden war, waren U-Bahnen auch ein beliebtes Motiv für [[Ansichtskarte]]n.

== Rekorde ==
; Streckenlänge
Netze mit der größten Streckenlänge (Stand 2024); die Angaben beziehen sich auf verkehrlich zusammenhängende Gesamtnetze, die teilweise aus technisch und betrieblich unabhängigen Teilsystemen unterschiedlicher Betreiber bestehen<ref name="UITPBrief2021" />
{| class="wikitable"
|-
|- class="hintergrundfarbe6"
! Rang
! System
! Land
! Länge
! Eröffnung
|-
| style="text-align:center"| 1
| [[U-Bahn Peking]]
| Volksrepublik China
| style="text-align:right" | 815&nbsp;km
| 15.&nbsp;Januar 1971
|-
| style="text-align:center"| 2
| [[Metro Shanghai]]
| Volksrepublik China
| style="text-align:right" | 800&nbsp;km
| 28. Mai 1993
|-
| style="text-align:center"| 3
| [[Guangzhou Metro]]
| Volksrepublik China
| style="text-align:right" | 650&nbsp;km
| 28. Juni 1996
|-
| style="text-align:center"| 4
| [[U-Bahn Chengdu]]
| Volksrepublik China
| style="text-align:right" | 633&nbsp;km
| 27.&nbsp;September 2010
|-
| style="text-align:center"| 5
| [[Shenzhen Metro]]
| Volksrepublik China
| style="text-align:right" | 580&nbsp;km
| 28.&nbsp;Februar 2004
|-
| style="text-align:center"| 6
| [[Hangzhou Metro]]
| Volksrepublik China
| style="text-align:right" | 560&nbsp;km
| 25.&nbsp;November 2012
|-
| style="text-align:center"| 7
| [[U-Bahn Seoul]]
| Republik Korea
| style="text-align:right" | 527&nbsp;km
| 15.&nbsp;August 1974
|-
| style="text-align:center"| 8
| [[Chongqing Rail Transit]]
| Volksrepublik China
| style="text-align:right" | 520&nbsp;km
| 18. Juni 2005
|-
| style="text-align:center"| 9
| [[U-Bahn Nanjing]]
| Volksrepublik China
| style="text-align:right" | 505&nbsp;km
| 3. September 2005
|-
| style="text-align:center"| 10
| [[Wuhan Metro]]
| Volksrepublik China
| style="text-align:right" | 480&nbsp;km
| 28. Juli 2004
|}

Das größte Netz im deutschsprachigen Raum hat die [[U-Bahn Berlin|Berliner U-Bahn]] mit rund 155&nbsp;Kilometern Streckenlänge. Im Berliner Netz findet sich mit der [[U-Bahn-Linie U7 (Berlin)|U7]] zudem die längste rein im Tunnel verlaufende Linie Deutschlands mit einer Länge von 31,8&nbsp;Kilometern und 40&nbsp;Stationen. Bei Erreichen der heutigen Länge war die Berliner U7 [[Liste der längsten Tunnel der Erde|der längste Schienenverkehrstunnel]] der Welt. Die längste deutsche U-Bahn-Linie insgesamt ist die [[U-Bahn-Linie 1 (Hamburg)|U1]] der [[U-Bahn Hamburg|Hamburger U-Bahn]] mit 55,8&nbsp;Kilometern und 47&nbsp;Stationen.

; Fahrgäste
'''Netze mit den meisten Fahrgästen weltweit im Jahr 2019'''; die Angaben beziehen sich auf verkehrlich zusammenhängende Gesamtnetze, die teilweise aus technisch und betrieblich unabhängigen Teilsystemen unterschiedlicher Betreiber bestehen<ref name="UITPBrief2021" />
{| class="wikitable"
|- class="hintergrundfarbe6"
! Rang
! System
! Land
! Fahrgäste<br />in Millionen
! Anmerkungen
|-
| style="text-align:center;"| 1
| [[U-Bahn Tokio]]
| Japan
| style="text-align:right" | 3912
| Summierung der Passagierzahlen verschiedener Betreiber, Wert enthält Mehrfachzählungen
|-
| style="text-align:center;"| 2
| [[Metro Moskau]]
| Russland
| style="text-align:right" | 2561
| style="text-align:center;"| –
|-
| style="text-align:center;"| 3
| [[Metro Shanghai]]
| Volksrepublik China
| style="text-align:right" | 2209
| style="text-align:center;"| –
|-
| style="text-align:center;"| 4
| [[U-Bahn Peking]]
| Volksrepublik China
| style="text-align:right" | 2088
| style="text-align:center;"| –
|-
| style="text-align:center;"| 5
| [[U-Bahn Seoul]]
| Republik Korea
| style="text-align:right" | 1913
| style="text-align:center;"| –
|-
| style="text-align:center;"| 6
| [[U-Bahn Guangzhou]]
| Volksrepublik China
| style="text-align:right" | 1854
| style="text-align:center;"| –
|-
| style="text-align:center;"| 7
| [[Metro Delhi]]
| Indien
| style="text-align:right" | 1778
| Wert für das Geschäftsjahr April 2019 bis März 2020
|-
| style="text-align:center;"| 8
| [[New York City Subway]]
| Vereinigte Staaten
| style="text-align:right" | 1706
| style="text-align:center;"| –
|-
| style="text-align:center;"| 9
| [[U-Bahn Mexiko-Stadt]]
| Mexiko
| style="text-align:right" | 1595
| style="text-align:center;"| –
|-
| style="text-align:center;"| 10
| [[Mass Transit Railway]]
| Hongkong
| style="text-align:right" | 1568
| style="text-align:center;"| –
|-
| rowspan="2"; style="text-align:center"| 11
| [[London Underground]]
| Vereinigtes Königreich
| style="text-align:right" | 1500
| style="text-align:center;"| –
|-
| [[Métro Paris]]
| Frankreich
| style="text-align:right" | 1500
| style="text-align:center;"| –
|-
| rowspan="2"; style="text-align:center"| 13
| [[Metrô São Paulo]]
| Brasilien
| style="text-align:right" | 1200
| style="text-align:center;"| –
|-
| [[Shenzhen Metro]]
| Volksrepublik China
| style="text-align:right" | 1200
| style="text-align:center;"| –
|-
| style="text-align:center;"| 15
| [[Mass Rapid Transit (Singapur)|Mass Rapid Transit]]
| Singapur
| style="text-align:right" | 1000
| style="text-align:center;" | –
|}

; Besonders tief liegende Stationen
Die tiefstgelegene U-Bahn-Station weltweit ist ''Hongyancun'' in [[U-Bahn Chongqing|Chonqing]] mit 106 Metern unter der Erde.<ref>{{Internetquelle |autor=Global Times |url=https://www.globaltimes.cn/page/202102/1214747.shtml?id=11 |titel=China’s deepest underground station expected to open by end of 2021 - Global Times |abruf=2024-03-24}}</ref> Die am tiefsten gelegene Station Europas ist ''[[U-Bahnhof Arsenalna|Arsenalna]]'' in [[Metro Kiew|Kiew]] mit 105,5&nbsp;Metern unter Gelände, wobei sich diese besonders große Tiefe aus der Lage unter einem Hügel ergibt. Danach folgt die im Jahr 2011 eröffnete Station ''Admiralteiskaja'' der [[Linie 5 (Metro Sankt Petersburg)|Linie&nbsp;5]] der [[Metro Sankt Petersburg]] mit 102&nbsp;Metern. Aufgrund der besonderen Tiefenlage werden die [[Rolltreppe]]n, die Straßen- und Bahnsteigniveau miteinander verbinden, mit einer im Vergleich zu Westeuropa [[Rolltreppe#Schnelle und lange Metro-Rolltreppen sowjetischer Bauart|deutlich höheren Beförderungsgeschwindigkeit]] betrieben.

Die längsten Rolltreppen der Welt mit jeweils 126&nbsp;Metern Länge bei 63&nbsp;Metern Höhendifferenz befinden sich in der Station ''[[Park Pobedy (Metro Moskau)|Park Pobedy]]'' der [[Metro Moskau|Moskauer Metro]]. Die mit 70&nbsp;Metern längsten Rolltreppen der [[Westliche und östliche Hemisphäre|westlichen Hemisphäre]] befinden sich in der Station ''Wheaton'' der [[Metro Washington]].

== Trivia und Kuriosa ==
; Bangkok und Singapur – Kein Transport von Durian<br />
[[Datei:Singapore MRT Fines.jpg|mini|hochkant=0.8|Hinweisschild in einem Fahrzeug der [[Mass Rapid Transit (Singapur)|Singapurer MRT]]; der Transport von [[Durian]] ist nicht erwünscht, jedoch nicht ausdrücklich verboten]]
Die Betreibergesellschaften der U-Bahnen von [[MRT (Bangkok)|Bangkok]] und [[Mass Rapid Transit (Singapur)|Singapur]] schränken den Transport der lokal beliebten [[Durian]]-Früchte ein, da diese einen [[Durian#Geschmack und Geruch|durchdringenden Duft]] verströmen, der teilweise als unappetitlich empfundenen wird und zudem nur sehr langsam verfliegt.

In Singapur wurde 1988 zunächst ein formelles Verbot eingeführt, das mit einer Strafe von 500 [[Singapur-Dollar|Dollar]] bewehrt war. Diese Regelung wurde später aufgegeben bzw. erheblich abgeschwächt, aktuell gilt lediglich eine Empfehlung für den Verzicht auf den Transport und Fahrgäste, die mit Früchten aufgegriffen werden, werden vom Betriebspersonal dazu angehalten, diese vor Betreten der Bahnhöfe bzw. Züge zu verzehren oder zu entsorgen. Grundsätzlich besteht bei Nichtbefolgung von Anweisungen des Personals die Möglichkeit zur Verhängung einer Geldstrafe von bis zu 500 Dollar, die auch in diesem Fall angewendet werden kann.

In Bangkok besteht ein offizielles Verbot und das Personal ist berechtigt, die Früchte bei Auffinden zu entsorgen.<ref name="YOD141ß29">{{Internetquelle |url=https://www.yearofthedurian.com/2014/10/llegal-durians-how-much-trouble-wi.html |titel=lllegal Durians: How Much Trouble Will You Really Get In? |hrsg=yearofthedurian.com |datum=2014-10-29 |sprache=en |abruf=2024-11-09}}</ref><ref name="TST880531">{{Internetquelle |url=https://eresources.nlb.gov.sg/newspapers/digitised/article/straitstimes19880531-1.2.23.26 |titel=Durians banned on MRT trains. |werk=The Straits Times, Ausgabe vom 31. Mai 1988, S. 16 |hrsg=Newspaper SG, digitales Zeitungsarchiv des National Library Board der Regierung der Republik Singapur |sprache=en |abruf=2024-11-09}}</ref>

; Berlin – U-Bahn in zwei Staaten
Mit der [[Geschichte Berlins#Teilung der Stadt (1948–1990)|Teilung Berlins]] im Zuge der [[Deutsche Teilung|Deutschen Teilung]] wurde die [[U-Bahn Berlin|Berliner U-Bahn]] das erste und bislang einzige System der Welt, das – mindestens ''[[de jure / de facto|de facto]]'' – zwischen zwei Staaten aufgeteilt wurde und in der Folge auf dem Territorium zweier verschiedener Staaten verlief (zur Frage der [[völkerrecht]]lichen Anerkennung der [[DDR]] siehe [[Außenpolitik der DDR|hier]], im spezielleren zur Anerkennung durch die [[Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (bis 1990)|Bundesrepublik]] siehe [[Innerdeutsche Beziehungen|hier]]).

Zwischen der [[Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (bis 1990)#Gründung der Bundesrepublik Deutschland 1949|Gründung der Bundesrepublik]] (23.&nbsp;Mai 1949) und der [[Deutsche Demokratische Republik#Gründung der DDR und Aufbau des Sozialismus (1949–1961)|Gründung der DDR]] (7.&nbsp;Oktober 1949) wurde für den in [[Ost-Berlin]] gelegenen Betriebsteil der [[Berliner Verkehrsbetriebe|BVG]] am 1.&nbsp;August 1949 ein separates „Direktionsbüro Ost“ eingerichtet, aus dem später der ''VEB Kombinat Berliner Verkehrsbetriebe'' (BVB) hervorgehen sollte. Der gemeinsame Betrieb des Gesamtnetzes wurde jedoch auch in der geteilten Stadt zunächst im Wesentlichen störungsfrei fortgesetzt.

Weitreichende Änderungen ergaben sich erst mit der physischen Trennung [[West-Berlin|West]]- und Ost-Berlins durch den [[Berliner Mauer#Mauerbau|Bau der Berliner Mauer]] ab dem 13.&nbsp;August 1961; die DDR trennte die Schienenverbindungen der grenzüberschreitende Strecken der heutigen Linien [[U-Bahn-Linie U1 (Berlin)|U1]] und [[U-Bahn-Linie U3 (Berlin)|U3]] zwischen ''[[U-Bahnhof Schlesisches Tor|Schlesisches Tor]]'' (West) und ''Warschauer Brücke'' (heute: ''[[U-Bahnhof Warschauer Straße|Warschauer Straße]]'') (Ost) und der heutigen Linie [[U-Bahn-Linie U2 (Berlin)|U2]] zwischen ''[[U-Bahnhof Gleisdreieck|Gleisdreieck]]'' (West) und ''[[Bahnhof Berlin Potsdamer Platz#U-Bahnhof Potsdamer Platz (U2)|Potsdamer Platz]]'' (Ost), wodurch diese jeweils in einen westlichen und einen östlichen Teil getrennt wurden bzw. ''Warschauer Brücke'' zu einer Inselstation ohne Anschluss an einen weiteren Bahnhof wurde. Komplexer gestaltete sich der Umgang mit den Strecken der heutigen Linien [[U-Bahn-Linie U6 (Berlin)|U6]] und [[U-Bahn-Linie U8 (Berlin)|U8]], deren zentrale Abschnitte durch Ost-Berlin verliefen, während die nördlichen und südlichen Außenstrecken in West-Berlin lagen, sodass sich eine Teilung der Linien in diesen Fällen nicht anbot. Die Lösung bestand in der Vereinbarung, dass die [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] gegen Nutzungsentgelt einen Betrieb der West-Berliner U-Bahn auf ihrem Territorium gestattete, jedoch mit Ausnahme des Bahnhofs ''[[Bahnhof Berlin Friedrichstraße#U-Bahnhof|Friedrichstraße]]'', der hierdurch zur [[Bahnhof Berlin Friedrichstraße#DDR-Grenzübergangsstelle|Grenzübergangsstelle]] wurde, sämtliche in Ost-Berlin gelegenen Stationen der beiden Linien geschlossen und ohne Halt durchfahren wurden.

Diese Situation endete mit der [[Deutsche Wiedervereinigung|Deutschen Wiedervereinigung]], wobei die Arbeiten für die Zusammenführung der beiden Teilnetze bereits unmittelbar nach der [[Berliner Mauer#Mauerfall|Öffnung der Berliner Mauer]] aufgenommen worden waren.<ref name="Poppel2017" />

; Budapest – U-Bahn als Weltkulturerbe
{{Hauptartikel|Budapest mit Donau-Ufern, Burgviertel Buda und Andrássy-Straße}}
[[Datei:Budapest, M1 metró (kisföldalatti), Andrássy út.png|mini|[[Andrássy út]] und [[Metró Budapest]], Beispiele für die moderne Stadtentwicklung am Ende des 19.&nbsp;Jahrhunderts]]
Die 1896 eröffnete ''Földalatti'', die erste elektrische Untergrundbahn auf dem europäischen Festland und heutige Linie [[Linie M1 (Metró Budapest)|M1]] der [[Metró Budapest]], ist seit 2002 zusammen mit der [[Avenue|Prachtstraße]] [[Andrássy út]], die gleichzeitig mit der ''Földalatti'' angelegt wurde und deren Verlauf die U-Bahn-Strecke im Wesentlichen folgt, Teil des [[UNESCO-Welterbe|UNESCO-Weltkulturerbes]] der ungarischen Hauptstadt.

Der welterberelevante [[UNESCO-Welterbe#Kriterien der Unterschutzstellung|außergewöhnliche universelle Wert]] der anerkannten Anlagen besteht in ihrer Repräsentativität für und ihrem Einfluss auf verschiedene bedeutende Epochen des [[Stadtbaugeschichte|Städtebaus]] und der [[Geschichte der Architektur|Architektur]] in [[Mitteleuropa]] von der Zeit des [[Römische Architektur|römischen Reichs]] bis zur [[Gründerzeitviertel|gründerzeitlichen]] Stadt an der Schwelle vom 19. zum 20.&nbsp;Jahrhundert.

''Földalatti'' und Andrássy út sind in diesem Kontext Beispiele bzw. Symbole für die Entwicklung zur modernen europäischen [[Metropole]] unter Nutzung neuester technischer und planerischer Erkenntnisse und die hiermit verbundenen [[städtebau]]lichen und [[verkehr]]lichen Umstrukturierungsprozesse.<ref name="UNESCO241217">{{Internetquelle |url=https://whc.unesco.org/en/list/400/ |titel=Budapest, including the Banks of the Danube, the Buda Castle Quarter and Andrássy Avenue. |hrsg=Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) |sprache=en |abruf=2024-12-17}}</ref>

; Glasgow – Keine Erweiterungen seit 1896
[[Datei: Glasgow Subway 1965 300dpi.png|mini|Strecke der [[Glasgow Subway]] seit ihrer Eröffnung im Jahr 1896<br /><small>(Digitales [[Faksimile]] des offiziellen Netzplans von 1964)</small>]]
Die [[Glasgow Subway]] wurde seit ihrer Eröffnung im Jahr 1896 nie erweitert und besteht bis heute aus einer einzelnen, rund 10,5&nbsp;Kilometer langen und vollständig unterirdischen [[Ringlinie#Schienenpersonenverkehr|Ringstrecke]] durch die Innenstadt und die westlich und südlich davon gelegenen Stadtteile nördlich und südlich des [[Clyde (Fluss)|Clyde]]. Im Laufe des 20. und zu Beginn des 21.&nbsp;Jahrhunderts wurden zwar mehrfach mögliche Erweiterungen untersucht, von denen jedoch keine weiter verfolgt wurde oder aktuell verfolgt wird.

Bedeutende Veränderungen für das System waren die Umstellung von [[Kabelbahn|Kabel-]] auf [[Elektrische Traktion|Elektroantrieb]] im Jahr 1935 und die Generalsanierung von 1977 bis 1980, für die der Betrieb annähernd drei Jahre vollständig ruhte und in deren Rahmen eine Gleisverbindung zwischen den beiden Streckentunneln und dem oberirdischen Depot geschaffen wurde, nachdem die Fahrzeuge zuvor mit einem Kran ein- und ausgehoben werden mussten.<ref name="SchwandlUK2006" /><ref name="Schwandl2015" /><ref name="SPTUITPBrief2021">{{Internetquelle |url=https://www.getglasgowmoving.org/reports/extendglasgowsubway.pdf |titel=Intern Briefing Note. Options to Extend Glasgow Subway. |hrsg=Strathclyde Partnership for Transport |datum=2017 |format=PDF |sprache=en |abruf=2025-02-11}}</ref>

; Mekka – Sieben Tage Betrieb pro Jahr
Die erste und bislang einzige Linie der [[Metro Mekka]] verkehrt jedes Jahr nur während der sieben Tage des [[Haddsch]], der traditionellen [[islam]]ischen [[Wallfahrt|Pilgerfahrt]], und dient hierbei dem Transport der Pilger zwischen den heiligen Stätten in [[Minā]], [[Muzdalifa]] und in der [[ʿArafāt|Ebene von ʿArafāt]] östlich von [[Mekka]].

; Montreal – ''Dou-dou-dou'' und ''Il fait beau dans l'métro''
[[Datei:Montréal Metro MR-73 depart á Berri-UQAM.webm|mini|Abfahrt eines Zuges der Baureihe [[Metro Montreal#Technik und Züge|MR-73]] der [[Metro Montreal]]<br />Zeitindex 0:04: Türschließsignal<br />Zeitindizes 0:14 und 0:44: Anfahrgeräusch]]
Die [[Fahrmotor]]en der Fahrzeuge der Baureihe [[Metro Montreal#Technik und Züge|MR-73]] der [[Metro Montreal]] erzeugen beim Anfahren eine fünfteilige, [[musik]]alisch wirkende Tonfolge, deren drei letzten, deutlich hörbaren Töne stark an den Anfang des Stücks „[[Fanfare for the Common Man]]“ des US-amerikanischen Komponisten [[Aaron Copland]] erinnern und [[Onomatopoesie|lautmalerisch]] als „dou-dou-dou“ wiedergegeben werden können. Die sehr charakteristische Tonfolge entwickelte sich rasch zu einem Erkennungszeichen der Metro und [[Montreal]]s insgesamt<ref name="Clairoux2001" /> und wurde aufgrund ihrer Bekanntheit und Beliebtheit ab 2010 als akustisches Türschließsignal für alle U-Bahn-Fahrzeuge übernommen.<ref name="STM100809">{{Internetquelle |url=https://www.stm.info/en/press/press-releases/2010/stm-introduces-a-new-audio-signal-on-a-few-metro-railcars |titel=STM introduces a new audio signal on a few métro railcars. |hrsg=Société de transport de Montréal |datum=2010-08-09 |sprache=en |abruf=2024-08-25}}</ref>

Die Tonfolge wurde zudem 1976, das heißt im Jahr der Einführung der Baureihe MR-73, im Rahmen der [[Werbekampagne]] „Il fait beau dans l’métro“ (dt. „In der Metro ist das Wetter schön“) der [[Société de transport de Montréal|Montrealer Verkehrsbetriebe]] prominent verwendet. Das Hauptelement der Kampagne ist ein rund einminütiger [[musical]]artiger [[Werbespot|Fernsehspot]], in dem Fahrgäste durch die Station ''[[Atwater (Metro Montreal)|Atwater]]'', einen Zug der Baureihe MR-73 sowie einen Stadtbus tanzen und ihre Begeisterung für die Metro, die laut Liedtext ''die schönste der Welt'' sei, und den Montrealer Nahverkehr insgesamt erklären.<ref name="STM221020">{{Internetquelle |url=https://www.youtube.com/watch?v=W7WxVoByjEA |titel=Youtube-Video „Il fait beau dans l'métro“. |hrsg=Société de transport de Montréal |datum=2022-01-20 |sprache=fr |abruf=2024-08-25}}</ref> Die Kampagne und speziell der Spot fanden Eingang in die [[Québec]]er [[Popkultur]] und wurden noch Jahrzehnte später zitiert<ref name="Cinephil171105">{{Internetquelle |url=https://www.youtube.com/watch?v=aiSDfMQ0bRU |titel=Youtube-Video „Il fait beau dans le métro“. |hrsg=Cinephil |datum=2017-11-05 |sprache=fr |abruf=2024-08-25}}</ref><ref name="Bleublanc230822">{{Internetquelle |url=https://www.youtube.com/watch?v=8mXM6gjv7lU |titel=Youtube-Video „On s'en va su Mcdo (il fait beau dans l'metro)“. |hrsg=Steve Bleublanc |datum=2023-08-22 |sprache=fr |abruf=2024-12-16}}</ref> und auch [[Persiflage|persifliert]],<ref name="ProjetMontréal100920">{{Internetquelle |url=https://www.youtube.com/watch?v=zsUrVQNB888 |titel=Youtube-Video „Il fait chaud dans le métro“. |hrsg=Projet Montréal |datum=2010-09-20 |sprache=fr |abruf=2024-12-16}}</ref> da dem Spot in der späteren [[Rezeption (Kunst)|Rezeption]] neben der mittlerweile erreichten [[Nostalgie|nostalgischen]] Qualität auch ein Wert aus Perspektive von [[Kitsch]] bzw. [[Camp (Kunst)|Camp]] zugeschrieben wurde.

; New York und weitere Städte – No Pants Subway Ride
{{Hauptartikel|No-Pants-Bewegung}}
[[Datei:No Pants Subway Ride New York 2016 1.jpg|mini|Zwei Teilnehmer des ''No Pants Subway Ride 2016'' in [[New York City Subway|New York]] auf einem Bahnsteig]]
Von 2002 bis 2020 fand jedes Jahr an einem wechselnden Datum im Januar der ''No Pants Subway Ride'' statt, bei dem Personen U-Bahn-Fahrten ohne Hosen bzw. Beinkleider, ansonsten jedoch vollständig bekleidet, unternahmen. Teilweise trugen die Teilnehmer auch besonders auffällige Unterwäsche, Verkleidungen oder humoristische/ungewöhnliche Kleidungskombinationen wie formelle [[Sakko]]s und [[Kostüm (Damenkleidung)|Blazer]] zu [[Dessous]] und [[Pumps]]. Zudem fanden an denselben Tagen ''No Pants Rides'' mit entsprechend angepassten Namen in anderen öffentlichen Verkehrsmitteln statt (z.{{nnbsp}}B. ''No Pants Bus Ride''). Die für 2021 und 2022 geplanten Aktionen wurden aufgrund der [[COVID-19-Pandemie]] abgesagt, jedoch erfolgte auch nach Aufhebung der im Zuge der Pandemie angeordneten Beschränkungen keine Wiederaufnahme.<ref name="UPI210107">{{Internetquelle |autor=Ben Hooper |url=https://www.upi.com/Odd_News/2021/01/07/No-Pants-Subway-Ride-canceled-for-2021-due-to-COVID-19/8181610043898/ |titel=No Pants Subway Ride canceled for 2021 due to COVID-19. |hrsg=United Press International |datum=2021-01-07 |abruf=2024-11-04}}</ref><ref name="CBS4230111">{{Internetquelle |autor=Mira Wassef |url=https://cbs4indy.com/news/national-world/nycs-no-pants-subway-ride-canceled-for-second-straight-year/ |titel=NYC’s No Pants Subway Ride canceled again. |hrsg=Nexstar Media Inc. |datum=2023-01-11 |abruf=2024-11-04}}</ref>

Das Konzept der Aktion wurde von der New Yorker [[Performance (Kunst)|Performance]]-Gruppe [[Improv Everywhere]] entwickelt und erstmals 2002 in New York mit sieben Personen umgesetzt. Die Teilnehmerzahl wuchs in den folgenden Jahren beständig an, ab 2008 beteiligten sich auch Menschen in anderen Städten, in den 2010er Jahren hatten der ''No Pants Subway Ride'' und seine Varianten nach Angaben von ''Improv Everywhere'' jedes Jahr rund 4000 Teilnehmer in New York und mehrere zehntausend in je nach Jahr rund 40 bis 60 weiteren Städten. Beim bislang letzten ''No Pants Subway Ride'' im Jahr 2020 nahmen neben New York u.{{nnbsp}}a. [[U-Bahn Berlin|Berlin]], [[Massachusetts Bay Transportation Authority#U-Bahn|Boston]], [[Chicago Elevated|Chicago]], [[Metro Lissabon|Lissabon]], [[London Underground|London]], [[Los Angeles Metro Rail|Los Angeles]], [[U-Bahn Mexiko-Stadt|Mexiko-Stadt]], [[Metro Montreal|Montreal]], [[Metro Sankt Petersburg|Sankt Petersburg]], [[U-Bahn Tokio|Tokio]], [[Toronto Subway|Toronto]] und [[Metro Washington|Washington,&nbsp;D.C.]] teil.

Die einzelnen ''No Pants Subway Rides'' wurden dezentral durch lokale Gruppen organisiert und waren für Organisatoren und Teilnehmer kostenlos, jedoch legte ''Improv Everywhere'' den weltweit einheitlichen Tag der Aktion fest und akkreditierte die außerhalb von New York stattfindenden Veranstaltungen als offiziellen ''No Pants Subway Ride''. ''Improv Everywhere'' bezeichnet die Aktion als ''Feier der Albernheit'', die ausschließlich der Unterhaltung diene und ausdrücklich keine politische oder sonstige Botschaft habe. Organisatoren und Teilnehmer waren entsprechend angehalten, die Veranstaltung politisch neutral zu halten sowie auf eine Verwendung zu kommerziellen Zwecken und auf die Beteiligung von [[Sponsoring|Sponsoren]] zu verzichten.<ref name="NPSR241103-01">{{Internetquelle |url=https://improveverywhere.com/missions/the-no-pants-subway-ride/ |titel=The No Pants Subway Ride. |hrsg=Improv Everywhere |abruf=2024-11-03}}</ref><ref name="NPSR241103-02">{{Internetquelle |url=https://improveverywhere.com/2020/01/06/global-no-pants-subway-ride-2020/ |titel=Global No Pants Subway Ride 2020. |hrsg=Improv Everywhere |abruf=2024-11-03}}</ref><ref name="NPSR241103-03">{{Internetquelle |url=https://improveverywhere.com/missions/the-no-pants-subway-ride/regional/ |titel=No Pants Subway Ride Regional Leader Registration. |hrsg=Improv Everywhere |abruf=2024-11-03}}</ref>

; New York – Künstliche Riffe aus ausgemusterten U-Bahn-Wagen
[[Datei:NYC Subway Cars on Their Way to Being Reefed-2008.jpg|mini|[[Schute (Schiffstyp)|Schute]] mit zur Versenkung bestimmten ausgemusterten U-Bahn-Wagen]]
Zwischen 2001 und 2010 entsorgten die [[New York City Transit Authority|New Yorker Verkehrsbetriebe]] rund 2500 ausgemusterte U-Bahn-Wagen durch Versenkung vor der Küste der Bundesstaaten [[Delaware]], [[Georgia]], [[New Jersey]], [[North Carolina]] und [[Virginia]], um hierdurch die Schaffung [[Künstliches Riff|künstlicher Riffe]] zu unterstützen und gleichzeitig Kosten zu sparen, da eine konventionellen [[Abfallentsorgung|Entsorgung]] eine aufwändige Entfernung des in den Wagen verbauten [[Asbest]]s erfordert hätte, was für die Versenkung im Meer nicht notwendig war.

Das erste auf diese Weise geschaffene Riff war das [[Redbird Reef]] vor der Küste der Stadt [[Slaughter Beach]] in Delaware, benannt nach den hier versenkten Wagen, die aufgrund ihrer roten Lackierung den Spitznamen ''[[Fahrzeuge der New York City Subway#Fahrzeuge der 3. Generation – 1968 bis 1989|Redbird]]'' trugen.

Die Maßnahme wird unter ökologischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten insgesamt als erfolgreich beurteilt, so erhöhte sich das Volumen der [[Biomasse]] in den Küstengewässern Delawares, in die insgesamt rund 700 Wagen entsorgt wurden, zwischen 2001 und 2012 um das 400-Fache und trug so bedeutend zur Steigerung der marinen [[Biodiversität]] und zur Verbesserung bzw. Erholung der ([[Fischerei|kommerziell interessanten]]) Fischbestände bei. Trotz des weiterhin erheblichen Interesses der Küstenstaaten und der Fischwirtschaft an weiteren Wagen wurde das Programm beendet, da die neueren zur Ausmusterung anstehenden Wagen eine zu große Zahl von Kunststoffkomponenten enthielten, die die Aufbereitung für die Entsorgung ins Meer zu aufwändig gemacht hätten.<ref name="NYT010822">{{Internetquelle |autor=Randy Kennedy |url=https://www.nytimes.com/2001/08/22/nyregion/end-of-line-for-subway-cars-the-ocean-floor.html |titel=End of Line for Subway Cars: The Ocean Floor. |werk=New York Times – Onlineausgabe vom 22.&nbsp;August 2001 |sprache=en |abruf=2025-01-20}}</ref><ref name="NYT080408">{{Internetquelle |autor=Ian Urbina |url=https://www.nytimes.com/2008/04/08/us/08reef.html?_r=2 |titel=Growing Pains for a Deep-Sea Home Built of Subway Cars. |werk=New York Times – Onlineausgabe vom 8.&nbsp;April 2008 |sprache=en |abruf=2025-01-20}}</ref><ref name="SZ100517">{{Internetquelle |autor=Janek Schmidt |url=http://www.sueddeutsche.de/wissen/kuenstliche-riffe-eine-u-bahn-fuer-die-fische-1.211060 |titel=Eine U-Bahn für die Fische. |werk=Süddeutsche Zeitung – Onlineausgabe vom 17.&nbsp;Mai 2010 |abruf=2025-01-20}}</ref><ref name="SPON120129">{{Internetquelle |autor=Martina Wimmer |url=http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/riffe-aus-u-bahn-waggons-letzte-station-meeresgrund-a-810468.html |titel=Riffe aus U-Bahn-Waggons – Letzte Station Meeresgrund. |hrsg=spiegel.de |datum=2012-01-29 |abruf=2025-01-20}}</ref>

; Pjöngjang – Revolutionäre Stations- und Liniennamen und eigener Radiosender
Die Stationen der [[Metro Pjöngjang]] sind nicht nach ihrem jeweiligen Standort benannt, sondern beziehen sich auf Themen und Motive der [[Nordkorea#Geschichte|sozialistischen Revolution]], des [[Koreakrieg]]s einschließlich seines aus nordkoreanischer Sichtweise als eigener Sieg verstandenen Endes<ref name="Frank2014-45ff">Rüdiger Frank: ''Nordkorea, Innenansichten eines totalen Staates'', S. 45ff. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2014.</ref> und des Wiederaufbaus des Landes nach Ende des Kriegs.<ref name="Frank2018">Rüdiger Frank: ''Unterwegs in Nordkorea''. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2018.</ref> Zu den Stationen zählen u.{{nnbsp}}a.: ''[[Metrostation Kaesŏn|Kaesŏn]]'' (개선, dt. ''Triumphale Wiederkunft''), ''[[Metrostation Kŏnsŏl|Kŏnsŏl]]'' (건설, dt. ''Aufbau''), ''[[Metrostation Ponghwa|Ponghwa]]'' (봉화, dt. ''Signalfeuer''), ''[[Metrostation Pulgŭnbyŏl|Pulgŭnbyŏl]]'' (붉은별, dt. ''[[Roter Stern]]'') und ''Rakwŏn'' (락원, dt. ''Paradies'').

Analog hierzu verweist der Name der ''[[Metro Pjöngjang#Chŏllima-Linie|Chŏllima-Linie]]'' zunächst auf ein [[Ch’ŏllima|gleichnamiges geflügeltes Pferd]] aus der koreanischen Mythologie, das im spezifischen nordkoreanischen Kontext jedoch auch für eine 1958 initiierte Bewegung zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes steht, die mit dem zur gleichen Zeit in der [[Volksrepublik China]] verfolgten [[Großer Sprung nach vorn|Großen Sprung nach vorn]] vergleichbar ist.<ref name="Frank2014-115">Rüdiger Frank: ''Nordkorea, Innenansichten eines totalen Staates'', S. 115. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2014.</ref> Die ''[[Metro Pjöngjang#Hyŏksin-Linie|Hyŏksin-Linie]]'' (dt. ''Erneuerung'') verweist in diesem Sinne ebenfalls auf eine angestrebte und anzustrebende positive Entwicklung.

Die Betreibergesellschaft der Metro unterhält, ebenso wie der Betreiber des [[Oberleitungsbus Pjöngjang|Pjöngjanger Oberleitungsbusses]] und die [[Verkehr in Nordkorea#Schienenverkehr|nordkoreanische Eisenbahn]], einen eigenen [[Rundfunkveranstalter|Radiosender]] zur Information und Unterhaltung der Fahrgäste.<ref>{{Literatur |Hrsg=Christoph Moeskes |Titel=Nordkorea. Einblicke in ein rätselhaftes Land |Verlag=Christoph Links |Ort=Berlin |Datum=2004 |ISBN=3-86153-318-9 |Seiten=201}}</ref>

== Siehe auch ==
{{Portal|U-Bahnen und Stadtbahnen}}
* [[Community of Metros]]
* [[Liste der Städte mit U-Bahnen]]
* [[Liste der Städte mit U-Bahnen]]
* [[U-Bahnhof]]
* [[Portal:U-Bahn|Portal U-Bahn]]


=== Literatur ===
== Literatur ==
* W. J. Hinkel, K. Treiber, G. Valenta und H. Liebsch: ''gestern-heute-morgen – U-Bahnen von 1863 bis 2010''. Schmid-Verlag, Wien 2004, ISBN 3-900607-44-3.
;Deutsch
* W. J. Hinkel, K. Treiber, G. Valenta und H. Liebsch: ''gestern-heute-morgen – U-Bahnen von 1863 bis 2010'' Schmid Verlag, Wien 2004, ISBN 3-900-607-443
* Straßenbahn Magazin: ''U-Bahnen''. Geramond-Verlag, München 2004, 1, ISBN 3-89724-201-X.
* Mark Ovenden: ''Metro Maps of the world''. Capital Transport, London 2005, ISBN 1-85414-272-0 (englisch).
* Straßenbahn Magazin: ''U-Bahnen'', Geramond Verlag, München, 01/2004, ISBN 3-89724-201-X
* Paul Garbutt: ''World metro systems''. Capital Transport, London 1997, ISBN 1-85414-191-0 (englisch).
* Sergej Tchoban und Sergej Kuznetsov (Hrsg.): ''speech: 13: metro/subway.'' JOVIS Verlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-86859-840-7.


== Weblinks ==
;Englisch
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* Mark Ovenden: ''Metro Maps of the world'', Capital Transport, London, März 2005, ISBN 1854142720
{{Wiktionary}}
* Paul Garbutt: ''World metro systems'', Capital Transport, London, 1997, ISBN 1854141910
{{Wiktionary|Untergrundbahn}}
* [https://www.urbanrail.net/ Urbanrail.net – U-Bahnen weltweit] (englisch)
* [http://mic-ro.com/metro/ Metro Bits – U-Bahnen der Welt unter verschiedenen Aspekten] (englisch)
* [http://absence-of-fear.de/ Architektur verschiedener U-Bahn-Stationen]
* [https://www.urbanrail.net/eu/de/germany.htm Urbanrail.net – U-Bahnen in Deutschland]
* [http://www.metrosoyuza.net/ Zu Zeiten der Sowjetunion gebaute U-Bahnen]


=== Weblinks ===
== Einzelnachweise ==
<references>
* Allgemein
<ref name="GroneckPT2008">Christoph Groneck: ''Metros in Portugal''. Robert Schwandl Verlag, Berlin 2008.</ref>
** [http://www.urbanrail.net/ Urbanrail.net - U-Bahnen rund um die Welt (Englisch)]
</references>
** [http://mic-ro.com/metro/ U-Bahnen der Welt unter verschiedenen Aspekten (Englisch)]
** [http://absence-of-fear.de/ Architektur verschiedener U-Bahn-Stationen]


{{Lesenswert|5. November 2005|10544693}}
* Speziell:
** [http://www.u-bahnen-in-deutschland.de/ Urbanrail.net - U-Bahnen in Deutschland]
** [http://www.metrosoyuza.net/ U-Bahnen in der ehemaligen Sowjetunion]
** [http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/strabbo_1987/ Verordnung über den Bau und Betrieb von Straßenbahnen - mit Geltung für deutsche U-Bahnen]


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Aktuelle Version vom 27. Mai 2025, 08:29 Uhr

U-Bahn Berlin:
Ältestes und größtes Netz im deutschsprachigen Raum
London Underground:
Ältestes Netz der Welt sowie größtes Netz Westeuropas
U-Bahn Peking:
Netz mit der größten Streckenlänge weltweit
New York City Subway:
Netz mit den meisten drei- und viergleisigen Abschnitten weltweit sowie größtes Netz in Amerika
U-Bahn Tokio:
Netz mit den meisten Fahrgästen weltweit sowie ältestes Netz Asiens

Eine U-Bahn oder Metro (Kurzform für Untergrundbahn oder Unabhängige Bahn bzw. abgeleitet von en. Metropolitan und fr. Métropolitain) ist ein vom übrigen Verkehr vollständig unabhängiges, häufig im Tunnel geführtes Schienenverkehrsmittel des öffentlichen Personennahverkehrs, das vorrangig im städtischen Raum eingesetzt wird. Der Begriff wird gleichermaßen für das Gesamtsystem, seine Strecken und Linien und umgangssprachlich auch für die einzelnen Fahrzeuge (U-Bahn-Triebwagen, U-Bahn-Zug) verwendet.

Während der Name Untergrundbahn zunächst auf eine unterirdische Trassierung hinweist, verfügen zahlreiche Netze auch über Streckenabschnitte an der Oberfläche, im Einschnitt, auf Bahndämmen oder auf Viadukten. Vor diesem Hintergrund wird das U teilweise auch in der Bedeutung unabhängig verwendet.

Untergrundbahnen für den Güterverkehr wie sogenannte Post-U-Bahnen sowie Grubenbahnen und Kasemattenbahnen weisen Gemeinsamkeiten mit U-Bahnen auf, dienen anders als diese jedoch nicht primär der Personenbeförderung.

Technische Definition

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Internationaler Verband für öffentliches Verkehrswesen

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Der Internationale Verband für öffentliches Verkehrswesen (UITP) definiert den Begriff Metro als Schienenverkehrssystem für den städtischen Raum mit hoher Beförderungskapazität, das unabhängig von anderen Verkehrsmitteln trassiert ist.[1]

Der Begriff Schienenverkehrssystem (in der englischsprachigen Quelle: rail system) wird dabei weit gefasst und bezieht sich insgesamt auf Systeme mit baulich fixierter Spurbindung der Fahrzeuge und umfasst neben Bahnen, die mit Stahlrädern auf zwei Stahlschienen fahren, auch Bahnen auf Gummireifen, Einschienenbahnen und Magnetschwebebahnen, soweit sie die weiteren genannten Kriterien erfüllen (siehe auch hier). Hochbahnen, das heißt in Hochlage auf Viadukten geführte Bahnen, sind im Sinne des UITP ebenfalls Metros bzw. stellen eine Variante der Trassenführung von U-Bahnen dar (siehe auch hier). Ausdrücklich nicht zu Metros gezählt werden hingegen Hängebahnen. Das Kriterium der hohen Beförderungskapazität ist nicht präzise definiert, die UITP nennt als Bedingung lediglich den Einsatz von mindestens zweiteiligen Fahrzeugen mit einer Beförderungskapazität von mindestens 100 Fahrgästen.

Der Verband grenzt hiervon Bahnen ab, die vorrangig der Verbindung von Stadt und Region dienen,[2] sowie Straßen- und Stadtbahnen, die mindestens teilweise auf Sicht betrieben werden und auf Trassen verkehren, die mindestens teilweise auch von anderen Verkehrsmitteln genutzt werden.[3] Ebenfalls nicht eingeschlossen sind Peoplemover, da diese keine für den Stadtverkehr relevanten Relationen bedienen und/oder eine zu geringe Beförderungskapazität haben.

Grenzfälle

Verschiedene Systeme verfügen über nicht vollständig kreuzungsfrei trassierte Strecken, die damit im Sinne der UITP-Definition eigentlich keinen Teil des U-Bahn-Netzes bilden. Hierzu gehören beispielsweise die Außenstrecken der Brown, Pink, Purple und Yellow Line der Chicago Elevated, die jeweils zahlreiche Bahnübergänge aufweisen, und die historische Strecke der Hollmenkollbane in Oslo, die ebenfalls über zahlreiche Bahnübergänge und an den Stationen über Reisendenübergänge verfügt. Auch die Strecken anderer Bahnen, die im Wege eines wechselseitigen Betriebs von U-Bahn-Fahrzeugen befahren werden (siehe auch hier), sind nicht ausschließlich kreuzungsfrei trassiert.

Verband Deutscher Verkehrsunternehmen

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Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) definiert den Begriff U-Bahn analog zum UITP als schienengebundenes und vom Individualverkehr vollständig getrennt geführtes Massenverkehrsmittel, das ein geschlossenes System bildet.[4] Das Erfordernis der Geschlossenheit beinhaltet auch, dass eine U-Bahn weder niveaugleiche Kreuzungen mit anderen Schienenverkehrsmitteln noch Bahnübergänge oder Reisendenübergänge aufweist. Die Trassierung kann sowohl im Tunnel als auch auf Dämmen und Viadukten, im Einschnitt und zu ebener Erde im freien Gelände erfolgen, wobei die Unabhängigkeit der Trasse in letzterem Falle durch Einzäunung gesichert werden kann. Die Fahrstromzuführung kann sowohl über Stromschiene als auch über Oberleitung erfolgen. Allerdings erfordert letztere Variante, je nach Tunnelprofil, häufig niedrige Sonderbauformen der Fahrdrahtaufhängung und/oder besonders kompakte Stromabnehmer. Systeme, die die genannten Merkmale erfüllen, werden auch als Voll-U-Bahn bezeichnet.

Wie der UITP grenzt auch der VDV U-Bahnen von Straßen- und Stadtbahnen ab, die mindestens teilweise eine Streckenführung auf öffentlichen Straßen haben können, in deren Bereich die Straßenverkehrs-Ordnung gilt. Aus diesem Grund haben in Deutschland U-Bahn-Wagen, anders als Straßenbahnwagen, weder Fahrtrichtungsanzeiger noch Klingeln respektive Glocken. Zur Abgabe von Achtungssignalen verfügen sie jedoch analog zur Eisenbahn über Makrofone, um beispielsweise das in der BOStrab geforderte Schutzsignal „Sh 5“ abgeben zu können. Notwendig ist dies beispielsweise zur Warnung von Personen, die sich auf Stationen zu nah an der Bahnsteigkante aufhalten, oder zur Vorwarnung von Gleisarbeitern.

Im Sinne der genannten Definition verfügen Berlin, Hamburg, München und Nürnberg über U-Bahnen (siehe auch hier). Das Frankfurter Stadtbahnsystem, das von seinem Betreiber ebenfalls als U-Bahn bezeichnet wird, ist keine U-Bahn im Sinne des VDV, da es die Anforderung der vollständigen Höhenfreiheit bzw. Unabhängigkeit von anderen Verkehrsmitteln nicht erfüllt.

American Public Transportation Association

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Die American Public Transportation Association (APTA) hat für die Vereinigten Staaten in Zusammenarbeit mit Vertretern von Verkehrsbetrieben, Herstellern, technischen Sachverständigen und externen Beratern eine umfangreiche Zusammenstellung von gebräuchlichen Begriffen aus dem Gebiet des schienengebundenen Nahverkehrs erarbeitet. Ihre Verwendung ist freiwillig, der Verband strebt gleichwohl eine Übernahme durch die öffentlichen und privaten Akteure des öffentlichen Verkehrswesens an.[5] Die Begriffe wurden zudem durch die Canadian Urban Transit Association (CUTA), die grundsätzlich eng mit ihrer amerikanischen Schwesterorganisation zusammenarbeitet,[6] für Kanada übernommen.

Die im Wesentlichen der Definition des Begriffs Metro des UITP entsprechenden Systeme werden von der APTA unter den Begriffen heavy rail, metro, subway, rapid transit und rapid rail beschrieben. Sie bezeichnen elektrisch angetriebene Schienenbahnen mit hoher Beförderungskapazität für den Verkehr im städtischen Raum, die auf einem vollständig unabhängigem Bahnkörper verkehren. Bahnübergänge sind ebenfalls ausgeschlossen mit der ausdrücklichen Ausnahme von Chicago, dessen System auf den Außenstrecken der Brown, Pink, Purple und Yellow Line zahlreiche Bahnübergänge aufweist.[7] Ansonsten kann die Streckenführung im Tunnel, aufgeständert und in Dammlage, im Einschnitt und zu ebener Erde erfolgen. Die eingesetzten Fahrzeuge zeichnen sich durch hohe Beschleunigung und Beförderungsgeschwindigkeit aus, sind für den Zwei-Richtungs-Betrieb ausgelegt, können in Mehrfachtraktion eingesetzt werden und verfügen über zwei bis fünf Doppeltüren pro Wagenseite, um schnelle Fahrgastwechsel zu ermöglichen. Abweichend von der Definition des UITP werden ausschließlich hochflurige Systeme anerkannt, während Niederflurfahrzeuge ausdrücklich auf Straßen- und Stadtbahnen beschränkt sind.

Der Verband unterscheidet hiervon als weitere elektrische Schienenbahnen im Stadtverkehr Straßenbahnen (streetcar, street railway, tramway oder trolley) und den weitgehend mit deutschen Stadtbahnsystemen vergleichbaren Typus light rail/LRT. Straßenbahnen verkehren vorrangig im Mischverkehr im oberirdischen Straßenraum, haben kürzere Stationsabstände und werden vorwiegend für kürzere Strecken genutzt. Light rail wird zwischen Straßen- und U-Bahnen eingeordnet und kombiniert straßenbündige Streckenabschnitte mit längeren auf unabhängigem oder besonderem Bahnkörper trassierten Abschnitten. Beförderungskapazität, Beförderungsgeschwindigkeit und Stationsabstände liegen jeweils ebenfalls zwischen Straßen- und U-Bahn. Sowohl bei Straßenbahnen als auch bei light rail können Niederflur- und Hochflurfahrzeuge eingesetzt werden, die Stromversorgung erfolgt in der Regel über Oberleitung. Hinzu kommen Eisenbahn-Systeme, die vorrangig dem Pendlerverkehr in der engeren und/oder weiteren Stadtregion dienen (commuter rail, metropolitan rail, regional rail, suburban rail) und mit lokomotivbespannten Zügen oder Triebzügen betrieben werden, also vergleichbar mit europäischen S-Bahnen und teilweise dem Regionalverkehr sind.

Im Sinne der genannten Definition verfügen in den Vereinigten Staaten Atlanta, Baltimore, Boston, Chicago, Cleveland, Honolulu, Miami, New York mit Newark, Los Angeles, Philadelphia mit dem Camden County, San Francisco und Washington, D.C. sowie San Juan im amerikanischen Außengebiet Puerto Rico über U-Bahnen.[8][9][7]
In Kanada erfüllen die Systeme von Montreal (Métro und REM), Toronto und Vancouver sowie die Confederation Line in Ottawa die genannten Anforderungen.[10]

Rechtliche Definitionen

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Die rechtliche Definition und die betrieblichen Bestimmungen für U-Bahnen sind international unterschiedlich ausgestaltet. Während U-Bahnen in Deutschland etwa eindeutig von Eisenbahnen abgegrenzt werden und in Österreich eine eigene Klasse innerhalb der Eisenbahnen bilden, sind die Grenzen in anderen Ländern teilweise fließender oder es besteht keine rechtliche Differenzierung. Die Abgrenzung orientiert sich dort beispielsweise an der betrieblichen Geschlossenheit oder am Eigentum des Systems, da sich U-Bahnen – anders als Eisenbahnen – in der Regel in kommunalem Besitz befinden.

Die Regelungen in Deutschland und Österreich gehen auf die aus dem Rechtsbestand des Deutschen Reichs übergeleitete Straßenbahn-Bau- und Betriebsordnung (BOStrab) zurück, weshalb die hierzu in den beiden Ländern aktuell einschlägigen Normen eine große formale und materielle Nähe zueinander aufweisen.

Im rechtlichen Sinne gehören U-Bahnen in Deutschland zu den Straßenbahnen (vgl. § 4 Abs. 2 Personenbeförderungsgesetz (PBefG)) und hier zu den sogenannten unabhängigen Bahnen, die explizit „Hoch- und Untergrundbahnen, Schwebebahnen [und] ähnliche Bahnen besonderer Bauart“ umfassen (vgl. § 1 Abs. 2 Nr. 2 Straßenbahn-Bau- und Betriebsordnung (BOStrab) in Verbindung mit § 4 Abs. 2 PBefG). U-Bahnen sind demnach „Schienenbahnen“, die „ausschließlich oder überwiegend der Beförderung von Personen im Orts- oder Nachbarschaftsbereich dienen“ (§ 4 Abs. 1 PBefG) und „durch ihre Bauart oder Lage auf der gesamten Streckenlänge vom Straßenverkehr oder anderen Verkehrssystemen getrennt [sind]“ (§ 1 Abs. 2 BOStrab). Sie entsprechen damit der vom VDV sowie vom UITP für U-Bahnen formulierten Anforderung der vollständig unabhängigen und kreuzungsfreien Trassierung, wobei der UITP Hängebahnen ausdrücklich nicht zu den U-Bahnen zählt.[1]

Dem gegenüber stehen sogenannte straßenabhängige Bahnen (vgl. § 1 Abs. 2 Nr. 1 BOStrab in Verbindung mit § 4 Abs. 1 PBefG), die „den Verkehrsraum öffentlicher Straßen benutzen und sich mit ihren baulichen und betrieblichen Einrichtungen sowie in ihrer Betriebsweise der Eigenart des Straßenverkehrs anpassen oder einen besonderen Bahnkörper haben und in der Betriebsweise den [vorgenannten] Bahnen gleichen oder ähneln“ (§ 4 Abs. 1 PBefG), das heißt teilweise oder ausschließlich im Mischverkehr mit anderen Verkehrsarten auf der Fahrbahn verkehren. Hierunter fallen Straßenbahnen im engeren Sinne (z. B. Bremen, Dresden, Würzburg) sowie Stadtbahnen, die oberirdische, teilweise straßenbündige Abschnitte mit U-Bahn-mäßig ausgebauten Tunnel- und vereinzelt Viaduktstrecken kombinieren (z. B. Hannover, Köln, Stuttgart). Die Maße für Bahnen, die am Straßenverkehr teilnehmen, sind zudem auf eine Breite von 2,65 Metern (vgl. § 34 Abs. 3 Nr. 1 lit. a BOStrab) und eine Länge von 75 Metern (vgl. § 55 Abs. 2 BOStrab) begrenzt, während für U-Bahnen keine entsprechenden Höchstmaße gelten.

Die Abgrenzung zwischen U-Bahn und Eisenbahn ergibt sich vor allem aus deren rechtlicher Stellung als Vollbahn, die z. B. auch niveaugleiche Kreuzungen mit anderen Verkehrsmitteln, insbesondere in Form von Bahnübergängen, haben kann. U-Bahnen werden zudem von Berg- und Seilbahnen abgegrenzt.

Bau und Betrieb von U-Bahnen sind bundesrechtlich durch die Straßenbahn-Bau- und Betriebsordnung (BOStrab) geregelt.

Zulassungsverfahren

Die Zulassung von Vorhaben für den Bau und die Änderung von Betriebsanlagen von U-Bahnen erfolgt in Deutschland gem. § 28 Personenbeförderungsgesetz (PBefG) auf Landesebene und grundsätzlich im Wege eines Planfeststellungsverfahrens auf Antrag des Vorhabenträgers durch die hierfür von der jeweiligen Landesregierung bestimmte Planfeststellungsbehörde (vgl. § 29 Abs. 1 PBefG). In den Stadtstaaten Berlin und Hamburg sowie im Flächenland Schleswig-Holstein (betroffen durch die U-Bahn Hamburg) ist diese Behörde jeweils bei einer Landesoberbehörde angesiedelt (Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt,[11] Behörde für Wirtschaft und Innovation,[12] Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus),[13] in Bayern bei der Regierung des jeweils räumlich betroffenen Regierungsbezirks als Landesmittelbehörde, das heißt für die U-Bahn München die Regierung von Oberbayern[14] und für die U-Bahn Nürnberg die Regierung von Mittelfranken.[15]

Regelungen in der DDR

In der DDR waren Bau und Betrieb von U-Bahnen ebenfalls einheitlich geregelt, wobei es dort lediglich ein Netz in Ost-Berlin gab, das zum großen Teil aus zwei bereits vor der Staatsgründung bestehenden Strecken (nach aktueller Nomenklatur U2 und U5) bestand. Zunächst galten in der DDR ebenfalls die übergeleitete BOStrab bzw. deren gleichnamige Novellierungen (vgl. § 1 Abs. 1 BOStrab (DDR) vom 8. Dezember 1959), ab dem 1. Juni 1979 eine eigenständige Bau- und Betriebsordnung für Untergrundbahnen (BO U).[16]

Im rechtlichen Sinne gehören U-Bahnen in Österreich zur Gruppe der Straßenbahnen innerhalb der Eisenbahnen und hier zu den sogenannten straßenunabhängigen Bahnen, die explizit „Hoch- und Untergrundbahnen, Schwebebahnen [und] ähnliche Bahnen besonderer Bauart“ umfassen (§ 5 Abs. 1 Nr. 2 Eisenbahngesetz 1957 (EisbG)). U-Bahnen sind demnach „für den öffentlichen Verkehr innerhalb eines Ortes bestimmte Schienenbahnen“, „auf denen Schienenfahrzeuge ausschließlich auf einem eigenen Bahnkörper verkehren“ (§ 5 Abs. 1 EisbG). Sie entsprechen damit der vom UITP für U-Bahnen formulierten Anforderung der vollständig unabhängigen und kreuzungsfreien Trassierung.

Dem gegenüber stehen sogenannte straßenabhängige Bahnen, „deren bauliche und betrieblichen Einrichtungen sich zumindest teilweise im Verkehrsraum öffentlicher Straßen befinden und auf denen Schienenfahrzeuge zumindest teilweise den Verkehrsraum öffentlicher Straßen benützen und sich in ihrer Betriebsweise der Eigenart des Straßenverkehrs anpassen“ (§ 5 Abs. 1 Nr. 1 EisbG), das heißt teilweise oder ausschließlich im Mischverkehr mit anderen Verkehrsarten auf der Fahrbahn verkehren. Hierunter fallen Straßenbahnen im engeren Sinne (z. B. Graz, Innsbruck, Linz). Die Maße für Bahnen, die am Straßenverkehr teilnehmen, sind zudem auf eine Breite von 2,65 Meter (§ 34 Abs. 3 Nr. 1 lit. a StrabVO) und eine Länge von 75 Meter (§ 58 StrabVO) begrenzt, während für U-Bahnen keine entsprechenden Höchstmaße gelten.

Bau und Betrieb von U-Bahnen sind bundesrechtlich durch die Straßenbahnverordnung 1999 (StrabVO) geregelt.

Zulassungsverfahren

Die Zulassung von Vorhaben für den Bau und die Änderung von Betriebsanlagen von U-Bahnen erfolgt in Österreich im Wege einer Bewilligung gem. § 14 Abs. 1 Eisenbahngesetz (EisbG). Das Verfahren erfolgt auf Landesebene und auf Antrag des Vorhabenträgers bei der hierfür von der jeweiligen Landesregierung bestimmten Behörde (vgl. § 12 Abs. 1 EisbG). In Wien ist dies die für Bau-, Energie-, Eisenbahn- und Luftfahrtrecht zuständige Magistratsabteilung (MA) 64.[17]

In der Schweiz sind die Begriffe „U-Bahn“ bzw. „Metro“ nicht gesondert legaldefiniert und fallen wie andere Schienenbahnen einschließlich Straßenbahnen unter die Regelungen des Eisenbahngesetzes.

Zulassungsverfahren

Die Zulassung von Vorhaben für den Bau und die Änderung von Betriebsanlagen von U-Bahnen erfolgt in der Schweiz gem. Art. 18 EBG im Wege eines Plangenehmigungsverfahrens. Anders als in Deutschland und Österreich erfolgen Prüfung und Zulassung nicht regionalisiert, das heißt z. B. durch die Kantone, sondern auf Bundesebene durch das Bundesamt für Verkehr BAV (vgl. Art. 18 Abs. 2 EBG).[18]

Übersicht der Städte mit U-Bahnen

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Ende 2020 gab es weltweit 193 Städte bzw. Ballungsräume mit U-Bahn-Systemen im Sinne der UITP-Definition, die über eine kombinierte Streckenlänge von 17.221 Kilometern verfügten. Die Zählung nach Städten bedeutet, dass Netze, die technisch-betrieblich und/oder organisatorisch-rechtlich voneinander getrennt sind, verkehrlich jedoch ein zusammenhängendes Gesamtsystem bilden, nicht einzeln gezählt werden. Beispielsweise bilden die Linien von Tōkyō Metro und Toei zusammen das Netz der U-Bahn Tokio, ebenso wie die Metro Montreal und das Réseau express métropolitain ein Gesamtsystem bilden.[1]

Die globalen Regionen mit den höchsten Dichten von Systemen sind Ostasien, das heißt insbesondere das östliche China, die koreanische Halbinsel bzw. die Republik Korea und Japan, das westliche und zentrale Europa einschließlich der Westtürkei sowie Südasien. Weitere kleinere Cluster bestehen in der dichtbesiedelten Region östlich der Großen Seen (Megaregion Boswash in den Vereinigten Staaten und Québec-Windsor-Korridor in Kanada), in den Küstenstaaten Brasiliens und im zentralen Vorderasien. Sehr gering ist die Dichte hingegen auf dem afrikanischen Kontinent, auf dem nur eine sehr geringe Zahl der zahlreichen Millionenstädte über ein System verfügt. Die nördlichste U-Bahn der Welt befindet sich in Helsinki, die südlichste in Buenos Aires. Zu den kleinsten Metropolregionen bzw. Städten mit einer U-Bahn zählen Rennes (227.830 Einwohner in der Stadt, 335.092 in der Unité urbaine, 473.973 in Rennes Métropole), Lausanne (144'160 Einwohner in der Stadt, rund 430'000 in der Agglomeration, 1'321'105 in der Metropolregion Genf-Lausanne) und Brescia (196.606 Einwohner in der Stadt Brescia). Zu den Megastädten ohne U-Bahn zählen (Stand 2025) Karatschi in Pakistan und Kinshasa im Kongo.


U-Bahn (Welt)
U-Bahn (Welt)
Stadt mit U-Bahn
Stadt mit im Bau befindlicher oder geplanter U-Bahn
Städte mit U-Bahn


U-Bahnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz

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Bestehende Systeme
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In Deutschland verfügen die vier Städte Berlin, Hamburg, München und Nürnberg, in Österreich die Bundeshauptstadt Wien und in der Schweiz die Stadt Lausanne über U-Bahn-Systeme, die den Definitionen des UITP entsprechen, das heißt insbesondere vollständig unabhängig von anderen Verkehrsarten trassiert sind.

Zu weiteren Informationen zu Technik und Betrieb der Netze siehe hier.

Logo System Bediente Gemeinden Eröffnung Netzlänge Anzahl Stationen Linien Anmerkungen
U-Bahn Berlin[19] Berlin* 15. Februar 1902 155,4 km 175 Kleinprofillinien:
U1 U2 U3 U4
Großprofillinien:
U5 U6 U7 U8 U9
  • Das Netz ist aufgeteilt auf die älteren Kleinprofillinien für Fahrzeuge mit einer Breite von ca. 2,3 Metern und die ab 1923 in Betrieb genommenen Großprofillinien für 2,65 Meter breite Fahrzeuge.
  • Die U1 und U3 befahren zwischen Wittenbergplatz und Warschauer Straße eine gemeinsame Strecke.
U-Bahn Hamburg[20] Hamburg, Ahrensburg, Ammersbek, Großhansdorf**, Norderstedt 15. Februar 1912 106,4 km 93 In Betrieb:
U1 U2 U3 U4
In Bau, Inbetriebnahme vsl. 2029:[21]
U5
U-Bahn München[22] München, Garching b. München 19. Oktober 1971 103 km 96 Hauptlinien:
U1 U2 U3 U4 U5 U6
Verstärkerlinien:
U7 U8
  • Das Netz verfügt im zentralen Bereich Münchens über drei Stammstrecken, die von jeweils zwei Hauptlinien (U1+U2, U3+U6 und U4+U5) befahren werden. Die zwei Verstärkerlinien wechseln zwischen den verschiedenen Linienfamilien.
U-Bahn Nürnberg[23] Nürnberg, Fürth 1. März 1972 38,2 km 49 U1 U2 U3
U-Bahn Wien[24] Wien Probebetrieb mit Fahrgästen:
8. Mai 1976

Regelbetrieb:
25. Februar 1978

83 km 98 In Betrieb:
U1 U2 U3 U4 U6
In Bau, Inbetriebnahme vsl. 2026:[25]
U5
  • Die U6 verkehrt mit Niederflurfahrzeugen unter Oberleitung, die restlichen Linien mit Hochflurfahrzeugen und seitlicher Stromschiene.
Métro Lausanne Lausanne, Epalinges Kostenloser Probebetrieb:
18. September 2008

Regelbetrieb:
27. Oktober 2008

5,9 km 14  
  • Lediglich die Linie M2 ist als U-Bahn qualifiziert, während die M1 nicht vollständig kreuzungsfrei trassiert ist.
  • Die Strecke geht auf die Zahnradbahn Lausanne–Ouchy zurück (siehe auch hier) und überwindet zwischen ihren Endstationen bei einer durchschnittlichen Steigung von 57,3  338 Höhenmeter und damit die größte Höhendifferenz aller U-Bahnen weltweit.
* Die damals selbstständigen Städte Schöneberg, Dahlem und Wilmersdorf eröffneten 1910 bzw. 1913 eigene U-Bahn-Strecken, die jedoch nach denselben technischen Parametern wie die Berliner U-Bahn geplant wurden und von Anfang an mit dem Berliner System verknüpft waren.
Hönow, der östliche Endpunkt der U5, lag zum Zeitpunkt seiner Eröffnung im Juni 1989 außerhalb (Ost-)Berlins im Bezirk Frankfurt (Oder) und gelangte erst durch eine Grenzanpassung im Rahmen der Vereinigung West- und Ost-Berlins im Zuge der Wiedervereinigung zum Berliner Ortsteil Hellersdorf. Seitdem ist die Berliner U-Bahn die einzige in Deutschland, die ausschließlich auf dem Gebiet einer einzigen Gemeinde liegt.
** Großhansdorf bildete zum Zeitpunkt seines Anschlusses an das U-Bahn-Netz eine Exklave Hamburgs und ging erst mit Inkrafttreten des Groß-Hamburg-Gesetzes 1937 an die preußische Provinz Schleswig-Holstein, nach dem Zweiten Weltkrieg an das Land Schleswig-Holstein, über.
Verworfene Planungen
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Deutschland

Zahlreiche Städte und Ballungsräume der Bundesrepublik verfolgten zwischen den 1950er und den 1970er Jahren umfangreiche Planungen für neue U-Bahn-Netze (siehe hier). Aufgrund der sich während der laufenden Umsetzung abzeichnenden mehrheitlich ungeklärten langfristigen Finanzierungsperspektive wurden diese jedoch mit Ausnahme von München und Nürnberg in keiner Stadt vollständig realisiert. Die Planungen wurden stattdessen weiterentwickelt und bildeten die Grundlage der heutigen Stadtbahn-Systeme von Bielefeld, Frankfurt, Hannover, Köln und Bonn sowie Stuttgart und der Teilnetze der Stadtbahn Rhein-Ruhr, die jeweils U-Bahn-mäßig ausgebaute Streckenabschnitte mit oberirdischen Strecken kombinieren, die häufig von früheren und teilweise parallel weiterbetriebenen Straßenbahnnetzen übernommenen wurden.[26][27][28][29]

Graz

In den 1990er Jahren und erneut ab 2018 untersuchte die Stadt Graz den Bau einer U-Bahn, nahm jedoch in beiden Fällen Abstand vom Vorhaben, nachdem die jeweils erstellten Machbarkeitsstudien aufzeigten, dass der Ausbau des bestehenden Straßenbahn- und S-Bahn-Netzes sinnvoller sei.

Die Planungen der 1990er Jahre sahen ein radial von der Innenstadt ausgehendes Netz mit drei Linien vor, die zwischen Jakominiplatz und Hauptplatz eine kurze gemeinsame Stammstrecke befahren sollten.[30] Die ab 2018 entwickelten Überlegungen sahen ein rund 25 Kilometer langes, vollständig unterirdisches Netz mit zwei Strecken vor, die sich am Jakominiplatz kreuzen sollten. Die Baukosten wurden mit Stand Februar 2021 auf 3,3 Mrd. Euro prognostiziert, eine Umsetzung bis 2030 wurde zum selben Zeitpunkt als realistisch eingeschätzt.[31][32]

Zürich

Die Stadt Zürich verfolgte in den 1960er und 1970er Jahren den Bau einer U-Bahn, deren erste Strecke von Dietikon über den Zürcher Hauptbahnhof zum Flughafen führen sollte und dabei die bedeutenden Siedlungsachsen entlang des Limmattals und des Glatttals erschlossen hätte. Das Vorhaben wurde im Mai 1973 in einer Volksabstimmung vom Zürcher Stimmvolk mehrheitlich abgelehnt. Ein bereits vor der Abstimmung genehmigter, als Vorleistung für die U-Bahn vorgesehener rund 1,4 Kilometer langer Tunnel wurde 1978 im Rohbau fertiggestellt und später in den Tramtunnel Milchbuck–Schwamendingen integriert, der seit 1986 von den Linien 7 und 9 der Zürcher Strassenbahn genutzt wird. Eine weitere Vorleistung ging im 1990 eröffneten Endbahnhof der Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn am Zürcher Hauptbahnhof auf.[33]

Weitere als U-Bahn oder Metro bezeichnete Systeme
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U-Bahn Frankfurt

Das Frankfurter Stadtbahnsystem wird von seinem Betreiber als U-Bahn bezeichnet, erfüllt jedoch die Definition des UITP und des VDV nicht, da es nicht vollständig höhenfrei bzw. unabhängig von anderen Verkehrsmitteln trassiert ist.

Straßenbahn Linz

Die Straßenbahn Linz verkehrt seit 2004 im Bereich des Hauptbahnhofs auf einer Tunnelstrecke mit drei unterirdischen Stationen als U-Straßenbahn. Das System wird lokal teilweise als „Mini-U-Bahn“ bezeichnet, hat abseits der Tunnelstrecke jedoch eine weitgehend konventionelle straßenbündige Trassierung.

Metro Alpin, Saas-Fee

Die Standseilbahn Metro Alpin bei Saas-Fee im Kanton Wallis verläuft vollständig unterirdisch und wird teilweise als U-Bahn bezeichnet. Aufgrund ihrer geringen Beförderungskapazität bzw. der zu kleinen Fahrzeuge und der fehlenden Bedeutung für den städtischen Nahverkehr erfüllt sie die Definition des UITP jedoch nicht.

U-Bahn Serfaus

Die in Serfaus in Tirol verkehrende U-Bahn Serfaus ist eine 1280 Meter lange unterirdische Luftkissenschwebebahn mit Seilantrieb. Mindestens aufgrund seiner geringen Beförderungskapazität ist das System keine U-Bahn im Sinne des UITP.

Darstellung der sieben Stationen der Metropolitan Railway in den Illustrated London News vom Dezember 1862, rund einen Monat vor Eröffnung der Strecke

Die ersten U-Bahn-Systeme entstanden ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in verschiedenen Großstädten West- und Mitteleuropas und der Vereinigten Staaten. Nachdem sich die Zahl der Betriebe bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts weltweit auf rund zwei Dutzend Systeme beschränkte, die im Wesentlichen in den genannten Regionen sowie in Japan lagen, erlebt der U-Bahn-Bau seit der zweiten Hälfte 20. Jahrhunderts, insbesondere seit den 1970er Jahren, in fast allen Teilen der Welt ein deutliches Wachstum.

Die erste unterirdische Eisenbahnstrecke der Welt war die Metropolitan Railway, die am 10. Januar 1863 den Betrieb zwischen den Kopfbahnhöfen Paddington und Farringdon in London aufnahm und später in den Sub-Surface-Linien der Londoner U-Bahn aufging. Nachdem die Metropolitan Railway noch bis ins frühe 20. Jahrhundert mit dampfbespannten Zügen bedient wurde, eröffnete am 4. November 1890 mit der City and South London Railway die erste elektrisch betriebene U-Bahn der Welt, die die Grundlage der heutigen Northern Line der Underground bildete. Ebenfalls im Vereinigten Königreich folgten die Systeme von Liverpool (1893) und Glasgow (1896).[34]

Ausgehend von Großbritannien wurden rund um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert weitere Systeme in West- und Mitteleuropa und in den Vereinigten Staaten aufgebaut. Hierzu gehören Budapest (1896) als erste Stadt auf dem europäischen Festland, Paris (1900), Berlin (1902) und Hamburg (1912), in den Vereinigten Staaten entstanden Systeme in Chicago (elektrischer Betrieb ab 1896) und in den Ostküstenmetropolen New York (elektrischer Betrieb ab 1900), Boston (1901) und Philadelphia (1907). 1913 folgte mit der Subterráneos de Buenos Aires zudem die erste U-Bahn-Strecke der südlichen Hemisphäre und der Hispanophonie.[35][36][29][8][7]

Mit Beginn des Ersten Weltkriegs endete die erste Phase des U-Bahn-Baus, gleichzeitig hatte das System U-Bahn in allen wesentlichen Komponenten, Technologien und Parametern (elektrischer Betrieb, Tunnelbauverfahren, Einführung der Rolltreppe u. a.) eine erste Reife erreicht, deren Erkenntnisse maßgeblich für den Ausbau bestehender und die Anlegung neuer Netze wurden. Zwischen den Weltkriegen gingen in Europa lediglich die Netze in Madrid (1919), Barcelona (1924) und Moskau (1935) in Betrieb. Auf dem restlichen Kontinent verhinderten die Instabilität der Zwischenkriegszeit und später die Weltwirtschaftskrise den Bau neuer Systeme. Außerhalb Europas wurden jedoch in Tokio (1927) und Osaka (1933) die ersten U-Bahnen Asiens in Betrieb genommen.[37][38][39]

Während und unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg ruhte der U-Bahn-Bau nahezu überall auf der Welt, wurde jedoch zügig wieder aufgenommen. In den beiden unmittelbaren Nachkriegsjahrzehnten beschränkten sich neue Netze weiterhin vorrangig auf die prosperierenden Staaten Europas, Nordamerikas und auf Japan mit neuen Systemen u. a. in Stockholm (1950), Toronto (1954), Rom (1955), Lissabon (1959), Mailand (1964), Montreal (1966), Mexiko-Stadt (1969), München (1971) sowie Nürnberg und San Francisco (beide 1972). Zudem wurden in der Sowjetunion und anderen RGW-Staaten zahlreiche neue Netze realisiert oder initiiert, darunter Leningrad (1955), Kiew (1960), Prag (1974), Bukarest (1979), Minsk (1984) und Warschau (1995).[40]

Ab den 1970er Jahren erlebte der U-Bahn-Bau ein sprunghaftes Wachstum und umfasste neben den weiterhin wachsenden frühen U-Bahn-Regionen erstmals auch eine größere Zahl von Städten in Lateinamerika und Asien außerhalb Japans. Bedeutende technische Neuerungen dieser Zeit sind zudem die Einführung des fahrerlosen Betriebs (z. B. Lille (1983); siehe auch hier) und die Entwicklung modularer, standardisierter Systeme wie dem Véhicule automatique léger (siehe auch hier), die aufgrund geringerer Herstellungs- und Betriebskosten erstmals auch kleineren Ballungsräumen den Bau von U-Bahnen ermöglichten.[34][36]

Einen nochmaligen Anstieg erlebte die Bauaktivität zu Beginn des 21. Jahrhunderts, wobei vor allem Ost-, Südost- und Südasien die wichtigsten globalen Entwicklungsschwerpunkte bildeten; gab es in den genannten Regionen bis zum Jahr 2010 insgesamt 39 Systeme, die mit Ausnahme der drei japanischen Netze in Tokio, Osaka und Nagoya alle nach 1970 eröffnet worden waren, wurden zwischen 2010 und 2020 insgesamt 44 Systeme neu in Betrieb genommen, davon 22 in China und elf in Indien.[1] Ein Großteil der seit Beginn der 2020er Jahre eröffneten Systeme liegt ebenfalls in China. Mitte der 2020er Jahre sind in allen Teilen der Welt weitere neue Netze und Erweiterungen bestehender Systeme in Planung oder Umsetzung.

Deutschsprachiger Raum

In Deutschland, Österreich und der Deutschschweiz wird das Verkehrsmittel als U-Bahn bezeichnet, insbesondere in Bezug auf die in diesen Ländern vorhandenen bzw. im Falle der Schweiz ehemals geplanten Netze.

Der Name ist zum einen eine Abkürzung für Untergrundbahn und wird in dieser Bedeutung im deutschen und österreichischen Bundesrecht (siehe hier und hier) und vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen verwendet.[41] Der Begriff geht auf das erste entsprechende System im deutschsprachigen Raum zurück, das Ende des 19. Jahrhunderts in Berlin durch die Gesellschaft für elektrische Hoch- und Untergrundbahnen in Berlin angelegt und 1902 eröffnet wurde. Während das Gesamtsystem in den ersten Jahrzehnten von Betreiberseite konsequent Hoch- und Untergrundbahn genannt wurde und die Bezeichnung Untergrundbahn auf die im Tunnel geführten Streckenabschnitte beschränkt war, wurde spätestens 1929 die Kurzbezeichnung U-Bahn eingeführt und pars pro toto für das Gesamtsystem verwendet.[42][43] Hamburg übernahm die Bezeichnung 1936.[28] Zum anderen wird der Begriff teilweise auch in der Bedeutung Unabhängige Bahn verwendet,[44] womit auf das zentrale betriebliche Merkmal der unabhängigen Trassierung hingewiesen wird.

Im Deutschen nicht mehr gebräuchliche bzw. heute teilweise mit anderer Bedeutung verwendete Bezeichnungen sind Stadtbahn,[45] Schnellbahn,[46] Stadtschnellbahn,[47] Untergrundstadtbahn,[48] Untergrundschnellbahn,[49] Untergrundeisenbahn, Metropolitain-Schnellbahn,[50] Metropolitaneisenbahn oder Metropolitanbahn.[51] Der Begriff Schnellbahn wird regional (z. B. in Hamburg[52][53] und München)[54] und teilweise in der Literatur[29][55] als Sammelbegriff für U-Bahnen und S-Bahnen verwendet, soweit letztere wie beispielsweise in Berlin, Hamburg und München wesentliche Bedeutung für den städtischen Nahverkehr haben und in ihrer Betriebsweise U-Bahnen ähneln oder gleichen, das heißt insbesondere eine hohe Takt- und Stationsdichte aufweisen und mit entsprechenden Fahrzeugen betrieben werden.

In Abgrenzung zur U-Bahn werden die übrigen städtischen Verkehrsträger auch als Oberflächenverkehr respektive Oberflächenverkehrsmittel bezeichnet.

Weitere Bezeichnungen

Die außerhalb des deutschen Sprachraums am häufigsten verwendete Bezeichnung für das Verkehrsmittel ist Metro bzw. landessprachliche Variante hiervon (Métro, Metró, Metrô etc.). Der Begriff wurde erstmals bei der 1863 eröffneten Metropolitan Railway in London (später aufgegangen in den Sub-Surface-Linien der London Underground, u. a. der Metropolitan Line) und der 1899 gegründeten Compagnie du chemin de fer métropolitain de Paris, kurz Métro de Paris, verwendet und bedeutete jeweils (groß-)städtische Eisenbahn (vgl. Metropole) im Sinne einer Eisenbahn für den städtischen Raum. Von dort ausgehend wurde der Name u. a. in die meisten romanischen und slawischen Sprachen, ins Finnische und Ungarische sowie auch ins Englische übernommen. Darüber hinaus ist der Begriff auch im deutschsprachigen Raum allgemein bekannt, der Gebrauch beschränkt sich jedoch tendenziell auf Netze, die auch in der jeweiligen Landessprache als „Metro“ bezeichnet werden. In einigen Ländern ist der Begriff Metro kein reiner Gattungsname, insbesondere in Spanien und Frankreich ist er durch die Betreiber der einzelnen Systeme häufig als Marke geschützt.

In der Anglosphäre, das heißt im Engeren dem Vereinigten Königreich, der Republik Irland, den Vereinigten Staaten, Kanada, Australien und Neuseeland, wird der Begriff rapid transit als allgemeine Bezeichnung für U-Bahnen verwendet. Insbesondere in den Vereinigten Staaten und Kanada wird auch Subway (z. B. Boston, New York und Toronto, jedoch auch Glasgow) verwendet, womit im britischen Englisch im Allgemeinen eine Personenunterführung bezeichnet wird. Underground sowie Tube werden als Eigennamen ausschließlich für das Londoner System genutzt. Weiterhin ist in den Vereinigten Staaten und Kanada vielfach verbreitet, im Zusammenhang mit einem bestimmten System den jeweiligen Betreibernamen totum pro parte für die U-Bahn sowie auch insgesamt als Synonym für den lokalen ÖPNV zu verwenden. Teilweise werden rapid transit sowie Metro auch nur für die Betreibergesellschaft (z. B. Dallas Area Rapid Transit, Metro Los Angeles) verwendet, während die Verkehrsmittel selbst andere Namen tragen.[56][8][57][9][7]

Weitere Gattungsnamen sind tunnelbana/T-bana im Schwedischen und tunnelbane/T-bane im Norwegischen (dt. jeweils: Tunnelbahn). Im Dänischen wird das analog zur deutschen Bezeichnung gebildete und gleichbedeutende undergrundbane, das auch dem Norwegischen als undergrunnsbane (Bokmål) bzw. undergrunn (Nynorsk) bekannt ist, für das Verkehrsmittel verwendet, während das einzige dänische System jedoch Metro heißt.

Weitere Bezeichnungen sind Földalatti (dt. [die] Unterirdische, von hu. föld für Erde und alatt für unter) speziell für die älteste Linie der Budapester U-Bahn, MTR (Mass Transit Railway) in Hongkong, MRT (Mass Rapid Transit) für die Netze in Manila, Singapur und Taipeh sowie Subte (von es. subterráneo; dt. unterirdisch) in Buenos Aires, das sich trotz der Pionierfunktion des Systems als erste U-Bahn der Hispanität nicht weiter verbreitet hat.

Weitere Verwendungen der Begriffe Metro und rapid transit

Als Marke werden der Begriff Metro und von ihm abgeleitete Bezeichnungen teilweise auch für Schienenbahnen verwendet, die der Definition des UITP (siehe hier) nicht entsprechen und im deutschsprachigen Raum eher als Straßen- oder Stadtbahn (z. B. Metro de Málaga, Metro do Porto, Muni Metro in San Francisco, West Midlands Metro im Raum Birmingham, Metro Express in Port Louis, Manchester Metrolink, Valley Metro Rail in Phoenix), S-Bahn (z. B. Metro Trains Melbourne, Metrô de Teresina, Metrorail Western Cape) und Peoplemover (Miami-Dade Metromover, MiniMetro-System von Leitner) bezeichnet würden.

Weiterhin wurden von Metro in verschiedenen Ländern und Sprachen Begriffe wie premetro/prémétro (dt. Vor-Metro, ursprünglich im Sinne einer Vorstufe zu einer Voll-Metro, deren Entwicklung (langfristig) verfolgt wird), light metro/métro léger/metro ligero/metropolitana leggera (dt. Leichtmetro), semimetro/semi-metro (dt. Halb-Metro) und metrotram/metrotranvia/metrotranvía abgeleitet. Auf nationaler Ebene sind diese Begriffe teilweise normiert, beispielsweise definiert die norma UNI 8379:2000 der italienischen Normierungsorganisation UNI neben dem Begriff metropolitana auch metropolitana leggera und tranvia veloce (dt. Schnellstraßenbahn) bzw. metrotranvia. Insgesamt bestehen international jedoch keine exakt einheitlichen Definitionen und die genannten Begriffe werden ähnlich der ausgeweiteten Verwendung von Metro sowohl als Gattungsnamen als auch als Eigenbezeichnungen bzw. Markennamen für verschiedene hoch- und niederflurige Systeme von Schnellstraßenbahnen (z. B. die Premetro in Buenos Aires) und U-Straßenbahnen (z. B. Prémétro d’Anvers, Prémétro de Bruxelles, Metrotram Wolgograd/Волгоградский метротрам und Metrotram Krywyj Rih/Криворізький метротрам) über Stadtbahnen (z. B. Métro léger de Charleroi, Metro Ligero de Madrid, Metrotranvía de Mendoza, Métro léger de Tunis) bis zu (Kleinprofil-)U-Bahnen (z. B. die als metropolitana leggera bezeichnete Linie M5 der Metro Mailand[58] und das als métro léger/light metro bezeichnete Réseau express métropolitain in Montreal)[59] verwendet.

Ausgehend vom englischen rapid transit wurde die Bezeichnung Bus Rapid Transit (kurz: BRT) als Gattungsname für Stadt- bzw. Schnellbussysteme mit besonders qualifizierter Infrastruktur (z. B. durchgängige oder weitgehende Führung auf eigener Spur und/oder Vorrangschaltung an Ampeln, komfortablere Fahrzeuge, stufenloser Einstieg durch angepasste Bussteige) und höherer Angebotsqualität entwickelt. Diese Systeme werden zudem teilweise als Metrobus vermarktet (z. B. Metrobüs in Istanbul, Metrobús in Mexiko-Stadt, Metrobus in Lahore, Metrobus-Q in Quito).

Die Verkehrsbetriebe bzw. -verbünde verschiedener deutscher Städte (u. a. Berlin, Hamburg und München) führten zu Beginn des 21. Jahrhunderts im Zuge der Neustrukturierung ihrer Stadtbusnetze den Begriff Metrobus für die wichtigsten Linien des jeweiligen Netzes ein. Die Berliner Verkehrsbetriebe führten zusätzlich die Bezeichnung Metrotram für die wichtigsten Linien der Straßenbahn ein, die Braunschweiger Verkehrs-GmbH bezeichnete zwischen 2009 und 2016 ebenfalls einzelne Bus- und Straßenbahn-Linien als Metrolinien.[60][61][62][63] Im Unterschied zu den oben genannten BRT-Systemen wurden diese Linien auf Grundlage und als Teil der bestehenden Infrastruktur eingeführt und nicht als technisch und betrieblich (weitgehend) eigenständiges System neu angelegt.

Die jeweils unter dem Namen „Metro“ auftretenden Verkehrsbetriebe der venezolanischen Hauptstadt Caracas und der kolumbianischen Großstadt Medellín wiederum bezeichnen die von ihnen als Teil des ÖPNV betriebenen Luftseilbahnen als Metrocable (von es. cable, dt. Seil; analog zur in verschiedenen englischsprachigen Regionen verwendeten Konstruktion Metrorail/Metro Rail).

Organisatorisches

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Eigentum und Betrieb

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Erhaltenes Logo der ehemaligen Pariser U-Bahn-Gesellschaft Société du chemin de fer électrique souterrain Nord-Sud de Paris, kurz NS

Während die frühen U-Bahn-Systeme vorrangig als Privatbahnen entwickelt und betrieben wurden (siehe hier), vollzog sich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein weitgehend flächendeckender Übergang von Planung, Bau, Eigentum und Betrieb in die öffentliche Hand einschließlich der Überführung bestehender Netze in öffentliches Eigentum (z. B. London 1933, Berlin 1938, New York 1940 und Paris 1949), sodass sich heute die Mehrheit der U-Bahn-Systeme in Europa, den Vereinigten Staaten, Kanada und Japan im öffentlichen Eigentum befindet. Hierbei sind gleichermaßen öffentlich-rechtliche wie privatrechtliche Organisations- und Rechtsformen verbreitet (siehe auch hier), wobei in Europa und Japan privatrechtlich verfasste Unternehmen im Eigentum der jeweiligen Kommune überwiegen, während Eigentum und Betrieb in den Vereinigten Staaten mehrheitlich in der Hand eigenständiger Nahverkehrsbehörden (engl. transportation/transit authorities) liegen, die vom jeweiligen Bundesstaat eingerichtet wurden und deren räumliche Zuständigkeitsbereiche von einer Kernstadt und ihrem relativ eng gefassten Agglomerationsraum (z. B. Atlanta, Boston, Chicago) bis zu weitläufigen Stadtregionen (z. B. die Metropolitan Transportation Authority für große Teile der Tri-State area und die Los Angeles County Metropolitan Transportation Authority für das gesamte Los Angeles County) reicht. Sowohl in Europa als auch in den Vereinigten Staaten sind die Eigentümer und Betreiber der U-Bahn-Netze häufig auch der zentrale bzw. ein wesentlicher Betreiber des weiteren ÖPNV-Angebots in der jeweiligen Region, darüber hinaus obliegen den amerikanischen authorities häufig auch Planung, Organisation und Finanzierung sowie Ausbau und Unterhaltung der physischen Infrastruktur für den gesamten ÖPNV in ihrem Zuständigkeitsbereich, womit sie in dieser Hinsicht den deutschen ÖPNV-Aufgabenträgern ähneln.[8][9][7][56][24][64][65][66][35][23][67][68][37][69][38][70][39]

Verschiedene Netze befinden sich auch im alleinigen oder anteiligen Eigentum des jeweiligen Staates bzw. wurden durch ihn eingerichtet. Hierzu gehören beispielsweise:

Einzelne U-Bahnen befinden sich im Eigentum privater Unternehmen ohne (mehrheitliche) öffentliche Beteiligung, z. B. die privat finanzierte und betriebene Linie 9 der U-Bahn Seoul[74] oder die zum Netz der Metro Delhi gehörende Rapid Metro Gurgaon, deren Betrieb jedoch aufgrund finanzieller Engpässe im Jahr 2019 von der Delhi Metro Rail Corporation übernommen wurde.[75]

Trennung von Infrastruktur und Betrieb

In verschiedenen Netzen erfolgt eine Trennung von Infrastruktur und Betrieb sowie teilweise auch von Planung und Ausbau, bei der nur einzelne der genannten Bereiche in der öffentlichen Hand verbleiben, während die anderen an Dritte vergeben werden. Hierbei sind neben Privatunternehmen auch öffentliche Betreibergesellschaften anderer Städte aktiv.

Beispielsweise wurde die Stockholmer U-Bahn von 2001 bis 2009 durch ein Tochterunternehmen von Veolia Transport betrieben, bevor der Betrieb 2009 an die zur mehrheitlich staatlichen Hongkonger MTR Corporation gehörende MTR Tunnelbanan AB überging,[65] die wiederum 2025 den Betrieb an die Connecting Stockholm AB, ein gemeinsames Tochterunternehmen der privaten britischen Go-Ahead-Gruppe und der ebenfalls privaten Singapurer ComfortDelGro Corporation, übergeben wird.[76] Die physische Infrastruktur verbleibt dabei im Eigentum der Storstockholms Lokaltrafik AB, der Nahverkehrsplanungs- und -managementgesellschaft der Provinz Stockholm.

Ein Beispiel für die Vergabe der Infrastruktur an Private bei Verbleib des Betriebs in der öffentlichen Hand findet bzw. fand sich bei der London Underground; Transport for London (TfL), die für den Nahverkehr in Greater London zuständige Fachbehörde (engl. executive agency) der Greater London Authority, vergab Unterhaltung und Erneuerung der physischen Infrastruktur im Jahr 2002 in einem ÖPP-Modell für einen Zeitraum von 30 Jahren an die Privatunternehmen Metronet und Tube Lines, während der Fahrbetrieb weiterhin durch die London Underground Ltd., eine 100-prozentige Tochter von TfL, erbracht werden sollte. Infolge der Insolvenz von Metronet (2008) und Tube Lines (2010) wurden die ausgelagerten Aufgaben jedoch vorzeitig wieder von TfL übernommen.[56]

Deutschland, Österreich und die Schweiz

Eigentum und Betrieb der U-Bahn-Systeme in Deutschland, Österreich und der Schweiz liegen jeweils in Hand eines (vorwiegend) kommunalen Verkehrsunternehmens, das selbst oder durch eine Tochtergesellschaft auch einer der Hauptbetreiber des weiteren ÖPNV-Angebots in der jeweiligen Region ist.

System Eigentümer und Betreiber Rechtsform Eigentümer/Gesellschafter weitere Verkehrsmittel des Betreibers
U-Bahn Berlin
Berliner Verkehrsbetriebe Anstalt des öffentlichen Rechts Land Berlin (100 %)[77]
U-Bahn Hamburg
Hamburger Hochbahn* Aktiengesellschaft Freie und Hansestadt Hamburg (100 %)
über HGV[78]
U-Bahn München
Münchner Verkehrsgesellschaft** Gesellschaft mit beschränkter Haftung Landeshauptstadt München (100 %)
über Stadtwerke München[79]
U-Bahn Nürnberg
VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg*** Aktiengesellschaft Stadt Nürnberg (100 %)
über Städtische Werke Nürnberg[80]
U-Bahn Wien
Wiener Linien GmbH & Co. KG Stadt Wien (100 %)
über Wiener Stadtwerke[81]
Métro Lausanne
Transports publics de la région lausannoise Aktiengesellschaft
* Der in Norderstedt gelegene Streckenabschnitt der U1 sowie zwei Fahrzeuge des Typs DT4 befinden sich im Eigentum der Verkehrsgesellschaft Norderstedt, der Betrieb erfolgt jedoch durch die Hochbahn[82]
** Der im Landkreis München gelegene Streckenabschnitt der U6 befindet sich im Eigentum des Landkreises, der Betrieb erfolgt jedoch durch die MVG[83]
*** Der in der Stadt Fürth gelegene Streckenabschnitt der U1 befindet sich im Eigentum der Stadt Fürth, der Betrieb erfolgt jedoch durch die VAG[84]
Karte der Entwicklung des Berliner U-Bahn-Netzes mit mittel- bis langfristigen Erweiterungen gem. Flächennutzungsplan des Landes Berlin

In der Frühzeit des U-Bahn-Baus erfolgte häufig ein organisches und nur begrenzt planvolles Wachstum der Netze aus einzelnen, isoliert und teilweise von konkurrierenden Privatunternehmen geplanten Strecken, die nach und nach zu größeren und komplexeren Netzen erweitert und verbunden wurden.[56][8][7] Gleichzeitig verabschiedete Paris als eine der frühesten U-Bahn-Städte bereits 1897 eine konsistente und abgestimmte Gesamtplanung für den Aufbau seines Métro-Netzes und realisierte auf dieser Grundlage gemeinsam mit der privaten Compagnie du chemin de fer métropolitain de Paris zwischen 1898 und 1910 ein 65 Kilometer langes Grundnetz aus vier Durchmesser- und einer Ringstrecke.[36]

Spätestens mit der in vielen Teilen der Welt seit Beginn des 20. Jahrhunderts gewachsenen Bedeutung der Stadtplanung und der Verkehrsplanung als eigenständigen Disziplinen und als Aufgaben der öffentlichen Verwaltung und dem vielfach erfolgten Übergang des ÖPNV-Wesens in die öffentliche Hand einschließlich der Kommunalisierung bestehender Netze setzte sich vielfach der Ansatz durch, die U-Bahn-Entwicklung auf Grundlage eines abgestimmten, mittel- bis langfristig angelegten Planwerks und mit Blick auf ein in diesem Planwerk definiertes Zielnetz zu verfolgen. Dies können sowohl Fachpläne wie ein Verkehrsentwicklungsplan (z. B. München)[85] als auch integrierte Pläne sein, beispielsweise enthält der Flächennutzungsplan des Landes Berlin seit 1994 eigenständige Darstellungen zu mittel- bis langfristig zu verfolgenden Ausbauvorhaben der U-Bahn-Netzes.[86][87][88]

Vorteile einer solchen koordinierten und längerfristig angelegten Planung können u. a. in einem effizienteren Einsatz von Mitteln und einer verbesserten Bauplanung liegen, indem beispielsweise im Zuge der Herstellung eines Streckentunnels oder eines Stationsbauwerks gleichzeitig Vorleistungen für ein später zu realisierendes Teilvorhaben erbracht werden, etwa Anschlusspunkte für weitere Streckentunnel oder zusätzliche Bahnsteige in einer Station. Auf diese Weise kann der später erforderliche Eingriff in das in Betrieb befindliche Bauwerk beim Anschluss einer neuen Strecke reduziert werden und Stationsbauwerke können von Anfang an in Hinblick auf direkte und komfortable Wegebeziehungen zwischen den Bahnsteigen der einzelnen Linien optimiert werden. Beispiele hierfür sind etwa die zahlreichen für eine mögliche Linie U10 in Berlin erbrachten Vorleistungen oder die zusätzlichen Bahnsteige an den Stationen Hauptbahnhof Nord, Jungfernstieg und Sengelmannstraße in Hamburg, die in Hinblick auf eine letztlich nicht zur Umsetzung gelangte Linie U4 angelegt wurden, später jedoch in die Planungen für die neue U4 und die Linie U5 integriert wurden.

Tarifierung und Fahrkarten

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Die rund 200 auf der Welt bestehenden U-Bahn-Systeme verwenden eine erhebliche Bandbreite unterschiedlicher Tarif- und hierauf aufbauender Fahrkartensysteme, die anhand folgender Merkmale grob beschrieben werden können:

  • Grundsätzlich kann unterschieden werden zwischen Einheitstarifen, bei denen eine Fahrkarte stets für das gesamte Netz gilt, und Tarifen, bei denen der Preis nach einem bestimmten System individuell berechnet wird, beispielsweise auf Grundlage der zurückgelegten Strecke, der Anzahl der Stationen oder der durchquerten Tarifzonen/-ringe/-waben o. ä. Teilweise werden hierbei für bestimmte Strecken pauschale Zuschläge erhoben, die sich nicht in die sonstige Berechnungssystematik einfügen, beispielsweise für Fahrten durch die Transbay Tube unter der Bucht von San Francisco und für Fahrten zu den Flughäfen in Madrid und Barcelona.[10][89][90] In verschiedenen Netzen werden auch Karten angeboten, die grundsätzlich im gesamten Netz, jedoch nur für eine begrenzte Dauer (z. B. 60, 90 oder 120 Minuten) gelten.
  • In verschiedenen Netzen werden die Fahrpreise nach Verkehrs- bzw. Tageszeit differenziert, beispielsweise wird in London während der Hauptverkehrszeiten ein Zuschlag für Einzelfahrten erhoben, während in Washington, D.C. und Vancouver am Abend und am Wochenende ein vergünstigter Einheitstarif anstatt des sonst angewendeten Entfernungs- bzw. Zonentarifs gilt.[56][8][10] Ebenso gibt es Tages- und Zeitkarten, die erst ab einem bestimmten Zeitpunkt (z. B. 9 oder 10 Uhr) bzw. nur zu bestimmten Zeiten (z. B. nur außerhalb der Hauptverkehrszeiten oder nur in den Abend- und Nachtstunden) genutzt werden können, jedoch günstiger als ganztägig gültige Karten sind.[91][92][93] Historisch gab es zudem vereinzelt Nachtzuschläge, so kostete eine Fahrt mit der Prager Metro zwischen 23 und 4 Uhr drei statt sonst einer Krone.
  • In zahlreichen Netzen wird ein differenziertes Fahrkartensortiment angeboten, das sich insbesondere an der unterschiedlichen Nutzungshäufigkeit orientiert (z. B. Einzelkarten für Gelegenheitsfahrer, Mehrtages- und Wochenkarten z. B. für Touristen, Monatskarten für regelmäßige Nutzer). Zu den Ausnahmen zählen beispielsweise das BART-System in der San Francisco Bay Area und die Metro Kolkata, für die ausschließlich Einzelkarten angeboten werden.[94][95]
  • Während verschiedene Netze weiterhin einfache Papierfahrkarten verwenden, nutzt eine große Anzahl von Systemen mittlerweile vorrangig oder ausschließlich elektronische Medien wie Magnetstreifenkarten, kontaktlose Smartcards und Mobilgeräte zur Speicherung von Fahrkarten oder Guthaben bzw. der entsprechenden digitalen Information, die elektronisch ausgelesen bzw. mittels RFID/NFC übertragen werden kann. In einer wachsenden Zahl von Netzen können zudem auch direkt reguläre Kredit- und Debitkarten mit denselben Funktionen verwendet werden.[96][97] In verschiedenen Netzen mit Einheitstarif werden jetonartige Zahlmarken aus Metall oder Kunststoff verwendet, die an der Bahnsteigsperre eingeworfen und dort einbehalten werden. Historisch war zudem in einigen Netzen der Einwurf gewöhnlicher Kursmünzen möglich.
  • Fahrkarten werden grundsätzlich vor dem Fahrtantritt gekauft, im Zuge der Digitalisierung des Fahrkartenwesens insbesondere seit Ende der 1990er Jahre wurde jedoch in zahlreichen Netzen eine automatische Fahrpreisberechnung als Alternative zum Vorabkauf eingeführt. Der Fahrgast bucht sich hierbei vor Fahrtbeginn ein und nach Fahrtende wieder aus und das System rechnet automatisch die für die zurückgelegte Strecke erforderliche Fahrkarte von einem vorher aufgeladenen Guthaben oder über eine hinterlegte Bankverbindung ab. Teilweise gilt hierbei eine automatische Preisobergrenze (engl. price/fare cap), bei der automatisch das jeweils günstigste Ticket abgerechnet wird und beispielsweise ab einer bestimmten Zahl von Einzelfahrten anstelle individueller Einzelkarten eine günstigere Tages- oder Wochenkarte berechnet wird.[98][99] Ebenso erlauben verschiedene Systeme, beispielsweise in Japan, für den Fall, dass für eine absolvierte Fahrt eine unzureichende Fahrkarte gelöst wurde, eine Nachzahlung bis zum Preis der korrekten Fahrkarte, ohne dass dies als Beförderungserschleichung bestraft wird.[38]
Fahrkartenkontrolle

In der Mehrheit der U-Bahn-Netze wird der Zugang zum und teilweise auch der Abgang vom Bahnsteig bzw. fahrkartenpflichtigen Bereich durch automatische Bahnsteigsperren reguliert, die sich gegen Vorlage einer gültigen Fahrkarte öffnen, sodass der Nachweis des Kartenbesitzes bereits vor Fahrtantritt erbracht werden muss. Abhängig von der Bauweise der Sperren und der Kooperationsbereitschaft anderer Fahrgäste besteht allerdings teilweise die Möglichkeit, Sperren zu übersteigen, zu durchkriechen oder sie gemeinsam mit einer anderen Person zu passieren, weshalb auch in Systemen mit Bahnsteigsperren teilweise Fahrkartenkontrolleure eingesetzt werden und/oder die Sperren zusätzlich durch Personal überwacht werden. In Netzen mit Einheitstarif, in denen der Preis unabhängig von der zurückgelegten Entfernung ist, wird häufig nur der Zugang kontrolliert, während der Abgang über Drehkreuze, sensorgesteuerte Automatiktore oder offene, teilweise überwachte Tore frei möglich ist. In Netzen mit individuell berechnetem Tarif wird hingegen auch der Ausgang kontrolliert, um sicherzustellen, dass die gelöste Fahrkarte für die gesamte zurückgelegte Strecke gültig ist. Wird hierbei eine Differenz festgestellt, kann in verschiedenen Systemen, u. a. in den meisten japanischen, eine Nachzahlung am Automaten und/oder beim Stationspersonal geleistet werden, ohne dass dies als Beförderungserschleichung bestraft wird.

In der geringeren Zahl der Systeme, darunter jenen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, werden keine Bahnsteigsperren eingesetzt und der fahrkartenpflichtige Bereich einer Station ist hier physisch frei zugänglich. Die Prüfung des Fahrkarten- oder Bahnsteigkarten-Besitzes erfolgt hier stichprobenartig durch Prüfdienste in den Zügen und auf den Stationen. In solchen Netzen werden häufig Fahrkartenentwerter verwendet, um die Karte vor Fahrtantritt mit Zugangszeit, -datum und -station auszuzeichnen, sodass die Fahrkarte nur einmalig verwendet und die Einhaltung einer zeitlich oder auf eine bestimmte Entfernung beschränkten Gültigkeit vom Prüfpersonal nachvollzogen werden kann. Eine Ausnahme hiervon ist beispielsweise Hamburg, da Einzel- und Tageskarten des Hamburger Verkehrsverbunds immer mit Ausgabezeitpunkt und -ort versehen und zur sofortigen Verwendung bereits ab Kauf entwertet sind. Außerhalb des deutschsprachigen Raums verwenden u. a. die U-Bahnen von Helsinki und Kopenhagen keine Bahnsteigsperren. Im englischsprachigen Raum, wo dieses System weniger verbreitet ist, wird es als proof-of-payment (dt. Zahlungsnachweis) bezeichnet.

Tarifliche Integration
Integriertes ÖPNV-Netz des MVV mit U-Bahn, S-Bahn, Straßenbahn, wichtigen Buslinien und regionalem Zugverkehr

Ein insbesondere aus Fahrgastperspektive interessanter Aspekt ist die tarifliche Integration der U-Bahn und der weiteren öffentlichen Verkehrsmittel der jeweiligen Region, das heißt die Möglichkeit zur Nutzung des gesamten ÖPNV mit derselben Fahrkarte.

Das Niveau der Integration unterscheidet sich zwischen den verschiedenen Netzen; während die U-Bahn-Systeme in Europa und Kanada im Rahmen organisatorischer Strukturen wie Verkehrsverbünden mehrheitlich vollständig in das jeweilige Nahverkehrsnetz integriert sind, werden in den Vereinigten Staaten und Japan überwiegend keine einheitlichen oder nur teilweise integrierte Tarifsysteme verwendet, sodass bei der Nutzung der Verkehrsmittel unterschiedlicher Betreiber – und teilweise bei der Nutzung verschiedener Verkehrsmittel desselben Betreibers – separate Fahrkarten erforderlich sind. In den Vereinigten Staaten wird lediglich bei den Systemen in Atlanta, Boston, Cleveland, Honolulu, San Juan und Washington, D.C. ein einheitliches Tarifsystem für alle öffentlichen Verkehrsmittel der jeweiligen Region angewendet. In den anderen amerikanischen und in den japanischen Systemen werden jedoch teilweise kombinierte Karten für Verkehrsmittel verschiedener Betreiber bzw. die verschiedenen Verkehrsmittel desselben Betreibers, die günstiger als separat gelöste Fahrkarten sind, oder vergünstigte Umsteige-/Anschlusstarife angeboten. Zudem vereinfachen die verstärkt seit Ende der 1990er Jahre in zahlreichen Verkehrsnetzen eingeführten elektronischen Fahrkartensysteme das Reisen, indem sie Zahlung und Verwaltung der Fahrkarten der verschiedenen Betreiber mit einem einzigen Medium erlauben.[8][9][7][56][24][64][65][66][35][23][67][68][37][69][38][70][39]

Staaten des RGW

In der Sowjetunion galt von der Währungsreform des Jahres 1961 bis zur Auflösung der Union im Jahr 1991 landesweit in allen U-Bahnen sowie den beiden Metrotram-Systemen ein Einheitstarif von 5 Kopeken für eine Einzelfahrt. Dies war der gleiche Preis wie für eine Autobusfahrt, wohingegen der Oberleitungsbus (4 Kopeken) und die Straßenbahn (3 Kopeken) günstiger waren.[100] Auf den Stationen wurde direkt die entsprechende Kursmünze in die Bahnsteigsperren eingeworfen, ohne hierfür eine Fahrkarte bzw. einen Zahlungsbeleg zu erhalten. Fahrgäste konnten damit die Metro inklusive beliebiger Umstiege bis Betriebsschluss zeitlich unbegrenzt benutzen, solange sie den fahrkartenpflichtigen Bereich nicht verließen.[101][102] Zeitkarten wurden demgegenüber als Sichtkarten beim Stationspersonal vorgezeigt, das bei Bedarf auch passendes Kleingeld für die Passage der Münzsperren wechselte. Die Verwendung von Kursmünzen anstelle von Papierfahrkarten oder spezieller Zahlmarken für Einzelfahrten wurde in den 1970er Jahren auch bei den zu dieser Zeit neu eröffneten bzw. wesentlich erweiterten Betrieben in Budapest (1 Forint), Bukarest (1 Leu) und Prag (1 Krone) übernommen, jedoch um 1990 herum aufgegeben.

Deutschland, Österreich und die Schweiz

Die U-Bahnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind jeweils Teil eines Verkehrsverbunds und tariflich vollständig mit den weiteren öffentlichen Verkehrsmitteln ihrer jeweiligen Region integriert. Sie sind zudem in die nationalen (Nah-)Verkehrstickets der drei Länder (Deutschlandticket sowie Bahncard 100, KlimaTicket und Generalabonnement) integriert, ebenso gelten in Deutschland die jeweiligen Ländertickets.

System Verkehrs- und Tarifverbund für das U-Bahn-Netz gültiges Tarifsystem
U-Bahn Berlin
Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg
U-Bahn Hamburg
Hamburger Verkehrsverbund
U-Bahn München
Münchner Verkehrs- und Tarifverbund
  • Einzelkarte Kurzstrecke: feste Anzahl von Stationen (max. 2)
  • alle sonstigen Karten: Tarifringe[103]
  • weitere gültige Tickets: Deutschlandticket, Bayern-Ticket, Bahncard 100
U-Bahn Nürnberg
Verkehrsverbund Großraum Nürnberg
  • Einzelkarte Kurzstrecke: feste Anzahl von Stationen (max. 2)
  • alle sonstigen Karten: Einheitstarif[104][105]
  • weitere gültige Tickets: Deutschlandticket, Bayern-Ticket, Bahncard 100
U-Bahn Wien
Verkehrsverbund Ost-Region
Métro Lausanne
Communauté tarifaire Vaudoise
  • Einzelkarte Kurzstrecke: feste Anzahl von Stationen (max. 3)[107]
  • alle sonstigen Karten: Tarifringe[108]
  • weiteres gültiges Ticket: Generalabonnement

Technik und Infrastruktur

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Das Verkehrsmittel U-Bahn ist auf technischer Ebene ein komplexes System, das entlang einer Vielzahl von Parametern wie Lichtraumprofil, Kurvenradius, Spurweite, Stromversorgung, Betriebsspannung, Polarität, Betriebssteuerung, Traktionssystem und Bahnsteig- bzw. maximaler Zuglänge variiert werden kann. Insbesondere die bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts gebauten Netze weisen dabei so weitgehende Unterschiede zueinander auf, dass sie in der Mehrzahl der Fälle untereinander nicht kompatibel sind, während die ab der zweiten Hälfte des Jahrhunderts neu geplanten Netze häufiger auf stärker vereinheitlichten Parametern beruhen (siehe auch hier). Weiterhin sind U-Bahnen in der Mehrheit der Fälle nicht mit anderen Bahnen wie dem jeweiligen nationalen oder lokalen Eisenbahnnetz oder dem Straßenbahnnetz ihrer jeweiligen Stadt kompatibel (zu Ausnahmen siehe hier).

Auf Ebene der einzelnen Systeme gibt es sowohl Netze, in denen alle Strecken nach einheitlichen Spezifikationen entworfen sind und in denen alle Fahrzeuge grundsätzlich freizügig im gesamten Netz eingesetzt werden können (z. B. Montreal, München, Stockholm), als auch Netze, in denen die einzelnen Strecken nach unterschiedlichen Standards ausgebaut sind und die daher aus mehreren technisch und betrieblich nicht oder nur eingeschränkt kompatiblen Teilnetzen bestehen.

Vorteile technisch homogener Systeme können beispielsweise der flexible Einsatz von Fahrzeugen im gesamten Netz, die Möglichkeit zur Nutzung derselben Betriebswerkstätten und anderer Infrastruktur durch alle Fahrzeuge und Skalenvorteile bei der Beschaffung von Fahrzeugen und Fahrzeugteilen sein. Gründe für unterschiedliche Parameter innerhalb desselben Systems umfassen beispielsweise die Umsetzung neuerer technischer Entwicklungen und Standards, die Korrektur früherer Spezifikationen, die im Nachhinein als unzulänglich oder nachteilig beurteilt werden wie Fahrzeuge mit zu geringer Kapazität, die Reduzierung der Baukosten durch günstigere Bauverfahren (z. B. Ōedo Line in Tokio) oder vereinfachte und reduzierte Ausbaustandards (z. B. auf den Außenstrecken der Linien 7, 9 und 12 in Madrid),[37] die bewusste Differenzierung der Beförderungskapazitäten der einzelnen Linien (z. B. Wenhu Line in Taipeh, historisch Scarborough Line in Toronto), die Vereinigung mehrerer zuvor unabhängiger Netze (z. B. London, New York) bzw. die Integration bestehender Strecken anderer Bahnen (z. B. Linie C in Lyon) oder die Ermöglichung des wechselseitigen Betriebs mit Strecken, die nach anderen Standards ausgebaut sind (z. B. Linie L1 in Barcelona (wechselseitiger Betrieb allerdings nicht umgesetzt),[37] Mita Line und Shinjuku Line in Tokio).

Die nachträgliche Änderung von Parametern kann – insbesondere bei Tunnelstrecken und -stationen − mit erheblichem baulichem, zeitlichem und finanziellem Aufwand verbunden sein, weshalb auf Seite der Betreiber im Allgemeinen die ausgeprägte Tendenz besteht, die für eine Strecke einmal gewählten Standards dauerhaft fortzuführen. Gleichwohl gibt es eine Vielzahl von Beispielen für Anpassungen bestimmter technischer Aspekte auf bestehenden Strecken, insbesondere für die vergleichsweise einfache Umstellung der Stromversorgung von Stromschiene zu Oberleitung bzw. umgekehrt, jedoch auch für die nachträgliche Verlängerung von Bahnsteigen, um den Einsatz längerer Züge zu ermöglichen (z. B. Hamburg, Lissabon, Toulouse).[109][68]

U-Bahnen als Wahrzeichen und Sehenswürdigkeit

Wie andere Einrichtungen des öffentlichen Verkehrs und öffentlicher Infrastruktur insgesamt bilden U-Bahn-Systeme und ihre einzelnen Elemente häufig einen prominenten Teil des spezifischen physischen und graphischen Inventars ihrer jeweiligen Stadt und können so deren visuelle Identität und Atmosphäre in bedeutender Weise mitprägen und über ihre verkehrliche Funktion hinaus ein Symbol bzw. Wahrzeichen der Stadt und auch eine eigenständige Sehenswürdigkeit sein.

Hierzu können gleichermaßen singuläre Elemente wie gestalterisch besonders markante und/oder stadträumlich besonders exponierte Stations- und Streckenbauwerke wie auch serielle und standardisierte Elemente wie bestimmte Gebäudetypen (siehe hier) und Einbauten (z. B. Stationsmasten), Fahrzeuge, Logos (siehe hier), Liniennetzpläne (siehe hier) und die weitere graphische Gestaltung einschließlich Typografie, Farbsystemen und Wegeleitsystemen/Signaletik zählen. Ebenso charakteristisch und identitätsstiftend können die spezifische Klangwelt (z. B. Türschließsignale, Stationsansagen, Durchsagen wie das u. a. aus London bekannte Mind the gap und die – u. a. in verschiedenen japanischen Netzen verwendeten – Bahnhofs-Jingles sowie ein gesamthaft konzipiertes Sound Branding), das olfaktorische Profil (z. B. der spezifische Geruch der Glasgow Subway) sowie abstrakte Prinzipien wie ein besonderer Anspruch an die architektonische und künstlerische Ausgestaltung von Stationen (siehe hier und hier) sein.

Streckenführung

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Das wesentliche Kriterium der Trassierung ist die vollständige Unabhängigkeit von anderen Verkehrsarten, was auch den Ausschluss von Bahnübergängen umfasst. Ebenso dürfen – nach aktuellen Anforderungen – die verschiedenen Streckengleise einer U-Bahn-Strecke einander nicht höhengleich kreuzen, sondern müssen durch Überwerfungsbauwerke höhenfrei entflochten werden.[4] Innerhalb dieser Maßgabe können U-Bahn-Strecken im Tunnel, im Einschnitt, auf Dämmen, als Hochbahn auf Viadukten oder zu ebener Erde angelegt werden, wobei die Unabhängigkeit in letzterem Falle durch die Einzäunung der Trasse gesichert wird. Zentraler Vorteil der strikten Trennung ist die Erhöhung der Betriebssicherheit und -stabilität durch Ausschluss und Reduzierung potenzieller Störungs- und Unfallquellen wie blockierten Gleisen in Folge von Verkehrsstaus oder liegengebliebenen Kraftfahrzeugen. Ebenso wird die Gefahr von Kollisionen mit Kraftfahrzeugen, Personen und kreuzenden Zügen ausgeschlossen.

Der Anteil der verschiedenen Streckenführungen unterscheidet sich zwischen den einzelnen Netzen. Während in den frühesten europäischen U-Bahn-Städten London und Paris die ersten Strecken von Beginn an zu großen Teilen in Tunneln angelegt wurden, favorisierten andere frühe Betriebe eine Führung als Hochbahn, was insbesondere an den zu diesem Zeitpunkt noch begrenzten ingenieurtechnischen Erfahrungen beim Bau von Verkehrstunneln, den deutlich geringeren Herstellungskosten von Viadukt- gegenüber Tunnelstrecken und dem Betrieb einiger der frühesten Strecken mit Dampflokomotiven lag, die sich für Tunnelstrecken nur bedingt eigneten und von denen U-Bahn-Betreiber bereits im frühen 20. Jahrhundert Abstand nahmen (siehe auch hier). Eine wesentliche ingenieurtechnische Herausforderung vor allem beim frühen Tunnelbau war der statische Auftrieb des hohlen, luftgefüllten Tunnels in grundwasserführenden und grundwassernahen Bodenschichten, weiterhin bestand bzw. besteht die Gefahr von Setzungen von Straßen und Gebäuden. In felsigem Untergrund, wie z. B. in Stockholm, ist der Tunnelbau hingegen vergleichsweise einfach zu realisieren. Mit reifendem technischem Wissen wurden jedoch auch in Städten mit hohem Grundwasserstand bzw. insgesamt anspruchsvollem Untergrund vermehrt Tunnelstrecken angelegt.

Tendenziell werden Tunnelstrecken vorrangig in verdichteten Siedlungsbereichen, insbesondere in Innenstädten, angelegt, in denen eine Trassierung im Einschnitt, zu ebener Erde oder in Höhenlage vielfach nur unter erheblichen Eingriffen in bestehende bauliche Substanz, in Frei- und Grünraumstrukturen oder in Straßenquerschnitte möglich wäre, als Belastung des städtebaulichen Bildes betrachtet würde und/oder Konflikte in Hinblick auf die Lärmbelastung des Trassenumfeldes auslöste, die durch die unterirdische Streckenführung ebenfalls ausgeschlossen werden können. Außerhalb der Zentren werden Strecken hingegen vielfach oberirdisch bzw. außerhalb von Tunneln geführt.

Strecken- und Trassenplanung
Geographischer Netzplan der Métro Paris im Jahr 1914; die Strecken folgen fast ausschließlich bestehenden Straßenverläufen

Die konkrete Entscheidung über Verlauf und Trassierung einer U-Bahn-Strecke sowie die anzuwendenden Bauverfahren erfolgt wie bei anderen infrastrukturbedeutsamen Vorhaben grundsätzlich im Rahmen einer komplexen, mehrstufigen planerisch-fachlichen Abwägung der betroffenen öffentlichen und privaten Belange. Der Umfang der hierbei einzustellenden Belange, die Tiefe der jeweiligen Betrachtung und die Gewichtung der ermittelten Belange gegen- und untereinander können sich dabei abhängig vom jeweils lokal einschlägigen Rechtsrahmen und politischen Zielsetzungen und Prioritäten unterscheiden.

In Deutschland fließen u. a. verkehrsplanerische (z. B. Erschließungswirkung, Bedienung relevanter Verkehrsrelationen, Verknüpfung mit dem weiteren ÖPNV-Netz und anderen Verkehrsträgern), betriebliche (z. B. Beförderungsgeschwindigkeit, Reisezeiten, Beförderungskapazität), konstruktive (z. B. minimaler Kurvenradius, maximale Steigung und Querneigung), wirtschaftliche (z. B. Grunderwerbs-, Bau-, Betriebs- und Unterhaltungskosten, verfügbare Förderkulissen), topographische und geologische (z. B. Beschaffenheit/Eignung des Bodens für den Tunnelbau, Grundwasserspiegel), infrastrukturelle und technisch-praktische (z. B. bestehende und geplante Bebauung, Ver- und Entsorgungsinfrastruktur und Verkehrswege einschließlich weiterer U-Bahn- und sonstiger Verkehrstunnel), städtebauliche und baukulturelle Belange, die Belange von Schutzgütern im Sinne der Umweltverträglichkeitsprüfung wie menschliche Gesundheit, Natur und Landschaft sowie Hinweise und Einwendungen der Öffentlichkeit in den Planungsprozess ein.[111][112][113][114]

Seit der Planung der ersten U-Bahn-Systeme stellt das bestehende Straßennetz einer Stadt eine zentrale Orientierung für die Streckenplanung dar, da dieses zum einen relevante verkehrliche Beziehungen abbildet und zum anderen der Bau von Strecken unter einer Straße als Unterpflasterbahn oder aufgeständert als Hochbahn darüber wesentlich einfacher – insbesondere unter Berücksichtigung der zum damaligen Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Bauverfahren –, sicherer und nicht zuletzt kostengünstiger war als der Bau unter bestehender Bebauung. Gleichzeitig gibt es eine große Anzahl von Strecken, die unterhalb von Gebäuden verlaufen, um beispielsweise eine direktere Wegeführungen und hierdurch kürzere Tunnellängen und Fahrzeiten zu ermöglichen, oder bewusst keinen zum Zeitpunkt ihrer Planung etablierten bzw. vorrangigen Verkehrsbeziehungen folgen, um beispielsweise zuvor unterentwickelte, jedoch attraktive Tangentialverbindungen herzustellen und hierdurch neue Verknüpfungen zu schaffen und bestehende Korridore zu entlasten.

Tunnelbauverfahren

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Bukarest: Tunnel in offener (links) und bergmännischer (rechts) Bauweise

Unterirdische U-Bahn-Strecken werden in zwei alternativen Bauverfahren errichtet, die in vielen Netzen auch gemischt auftreten können:

Offene Bauweise: Hierbei wird die Straße aufgegraben, das rechteckige Tunnelprofil ausgehoben und betoniert sowie anschließend ein Deckel erstellt. Dem Kostenvorteil beim Bau steht der Nachteil gegenüber, dass sich derart erstellte Trassen stets am vorhandenen Straßennetz orientieren müssen. Somit sind Kurven nur im Bereich von Plätzen oder sonstigen Freiflächen möglich. Außerdem wird der Oberflächenverkehr während dem Bau stark beeinträchtigt, ebenso müssen vorhandene Versorgungsleitungen berücksichtigt und gegebenenfalls, temporär oder dauerhaft, verlegt werden.
Bergmännische Bauweise: Hierbei wird die Trasse, wie bei klassischen Eisenbahntunneln im Gebirge, mittels Sprengvortrieb (maulförmiges Tunnelprofil) oder Tunnelvortriebsmaschine (kreisrundes Tunnelprofil) vorangetrieben. Diese Methode ist teurer, unter anderem weil auch die Stationen tiefer liegen müssen. Im Gegenzug können jedoch auch Gebäude samt Keller sowie Gewässer unterfahren werden. Zudem entstehen beim Bau nur an den jeweiligen Tunnelangriffspunkten Beeinträchtigungen für den Oberflächenverkehr.

Immer wieder kommt es beim Bau von U-Bahn-Strecken in dichtbesiedelten Ballungsräumen auch zu Baupannen. Besondere Bekanntheit erlangte in Deutschland beispielsweise das Busunglück von Trudering, bei dem 1994 ein Stadtlinienbus mit Fahrgästen in einen im Bau befindlichen U-Bahn-Tunnel stürzte, der von einem Wassereinbruch betroffen war.

Einheit der Baureihe DT5 der Hamburger Hochbahn auf Überführungsfahrt im Eisenbahnnetz, vorne und hinten je ein Kuppelwagen zwischen der U-Bahn-typischen Scharfenbergkupplung und der bei der Eisenbahn üblichen Schraubenkupplung mit Puffern

Die Mehrheit der U-Bahn-Systeme verwendet die im jeweiligen Land bei den Eisenbahn-Vollbahnen übliche Spurweite, das heißt im Großteil Europas, in Nordamerika, Nordafrika, Vorderasien und China die Normalspur (1435 mm) und in den ehemals vom Kaiserreich Russland beherrschten Staaten die Russische Breitspur (1520 bis 1524 mm). Ein wesentlicher Vorteil der Verwendung der national üblichen Spurweite ist die Möglichkeit zur Überführung der Fahrzeuge über das Eisenbahnnetz, wobei sie mitunter in reguläre Güterzüge eingestellt werden.

Die Normalspur ist darüber hinaus auch in Netzen von Ländern verbreitet, die ansonsten andere Spurweiten verwenden. Beispielsweise nutzen weder Lissabon noch die spanischen Netze die in Portugal und Spanien übliche Iberische Breitspur (1668 mm), sondern mehrheitlich ebenfalls Normalspur sowie in einigen spanischen Netzen Meterspur. Barcelona nutzt mit Meterspur, Normalspur und dem alten spanischen Maß von 1674 mm insgesamt drei Spurweiten, Madrid zudem ausschließlich die seltene Weite von 1445 mm. Die japanischen Systeme verwenden sowohl die aus dem regulären Eisenbahnnetz stammende Kapspur (1067 mm) als auch Normalspur, die in Japan erstmals 1927 bei der späteren Ginza Line der U-Bahn Tokio realisiert und bei der Eisenbahn erst mit dem Bau des Shinkansen-Hochgeschwindigkeitsnetzes eingeführt wurde. Die Tokioter Toei verwendet neben Kap- und Normalspur zusätzlich die Schottische Spur (1372 mm). Die Systeme auf dem indischen Subkontinent verwenden ebenfalls mehrheitlich Normalspur, lediglich Delhi und Kolkata haben auch in Indischer Breitspur (1676 mm) trassierte Strecken.

Umgekehrt gibt es in den Regionen, die ansonsten Normal- oder Russische Breitspur verwenden, wenige Systeme mit abweichenden Spurweiten. Zu den wenigen Beispielen gehören das System der San Francisco Bay Area (BART) mit Indischer Breitspur, die Market–Frankford Line in Philadelphia mit Pennsylvania-Spur (1581 mm) und die Glasgow Subway mit der Englischen 4-Fuß-Spur (1219 mm). Der vermeintliche Nachteil, dass Vollbahnfahrzeuge damit vom Netz der U-Bahn ausgeschlossen sind, war in einigen dieser Fälle sogar ein wesentlicher Grund für den Bau in abweichenden Spurweiten. So war bei den elektrischen Interurbans, auf welche die Pennsylvania-Spur zurückgeht, der Ausschluss dampfbetriebener Lokomotiven von innerstädtischen Strecken explizites politisches Ziel, welcher durch die inkompatible Spurweite in der Infrastruktur „zementiert“ wurde. Durch die teilweise geplante bzw. umgesetzte Durchbindung von Interurbans auf die neuen Tunnelstrecken (die gebaute aber nie in Betrieb genommene Cincinnati Subway sollte ursprünglich als innerstädtische Tunnelstrecke für das damalige weitreichende Netz der Interurbans dienen) wurden die Tunnelstrecken ebenfalls in dieser Spurweite trassiert.[115] Beim System BART vertritt der Betreiber die These, dass die bessere Stabilität gegen Seitenwinde, zum Beispiel beim damals geplanten Befahren des unteren Decks der Golden Gate Bridge, den Ausschlag für die Wahl der Indischen Breitspur gegeben habe.[116][117] Andere Quellen gehen jedoch davon aus, dass ähnlich wie bei den Interurbans die Trennung des U-Bahn-Netzes von der Infrastruktur des Schienengüterverkehrs ein weiterer wichtiger Grund war.

Ein- und Mehrgleisigkeit

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Die ehemalige Endstation City Hall in New York lag in einer Wendeschleife, erkennbar an der starken Gleiskrümmung

U-Bahn-Strecken sind grundsätzlich zweigleisig ausgebaut mit separaten Streckengleisen für beide Fahrtrichtungen, um eine hohe Taktdichte zu ermöglichen und Redundanzen für den Fall des Ausfalls eines Gleises zu schaffen. Strecken, auf denen zusätzliche Expressverbindungen angeboten werden (siehe hier), sind häufig drei- bis viergleisig ausgebaut, um schnellere und langsamere Züge voneinander trennen bzw. aneinander vorbeileiten zu können.

Weiterhin verfügen grundsätzlich alle Linien bzw. Linienbündel eines Netzes (siehe auch hier) über eigene Streckengleise. Die U-Bahn unterscheidet sich darin von Eisen- und Straßenbahnen, bei denen dieselben Streckengleise von Zügen unterschiedlicher Linien genutzt werden. Ein zentraler Vorteil dieser Struktur ist die höhere Betriebsstabilität, da sich Störungen und Verspätungen nicht zwischen Linien übertragen und einzelne Strecken, etwa für Bauarbeiten, separat gesperrt werden können, ohne den Betrieb mehrerer Linien zu beeinflussen.

Einzelne Netze verfügen über eingleisige bzw. nur in eine Fahrtrichtung bediente Streckenabschnitte, hierzu gehören beispielsweise:

  • Hamburg: Der durch vorstädtisch bis ländlich geprägte Gebiete führende nordöstliche Ast der U1 ist zwischen Buchenkamp und dem östlichen Linienendpunkt Großhansdorf auf der zweigleisig angelegten Trasse nur eingleisig ausgebaut, allerdings verfügen zwei der vier Zwischenstationen und die Endstation über zwei Gleise, sodass sich auf dem Abschnitt Züge begegnen können.
  • London: Die Piccadilly Line verfügt an ihrem südwestlichen Ende westlich der Station Hatton Cross am Flughafen Heathrow über zwei Streckenäste; während der nördliche Ast zweigleisig über die Station Heathrow Terminals 2 & 3 die Endstation Heathrow Terminal 5 erreicht, befährt der südliche Ast ab Hatton Cross eine eingleisige Schleife mit der Station Heathrow Terminal 4, die anschließend auf das in Richtung Innenstadt führende Gleis des Nordastes einfädelt und dort auch die Station Heathrow Terminals 2 & 3 bedient.
  • New York: Die ältesten Strecken der New Yorker U-Bahn verfügten über eingleisige Wendeschleifen an den Streckenenden, beispielsweise an der Station City Hall im Süden von Manhattan. Diese Schleife wird nach wie vor von Zügen der Linien 6 und <6> durchfahren, die an der Station Brooklyn Bridge–City Hall enden bzw. dort nach Durchfahren der Schleife erneut beginnen.
  • Nürnberg: Der gut zwei Kilometer lange nördliche Abschnitt der U2 zwischen Ziegelstein und Flughafen wurde aus Kostengründen nur eingleisig gebaut, wodurch die Taktdichte hier auf maximal 10 Minuten beschränkt wird. Die Endstation am Flughafen ist jedoch zweigleisig und die Trasse ist für einen späteren zweigleisigen Ausbau ausgelegt.
  • Paris:
    • Die älteren Strecken der Pariser Métro wurden durchgehend mit Wendeschleifen an den Streckenenden angelegt, die zu großen Teilen bis heute genutzt werden. Die östlich der Station Botzaris gelegene Wendeschleife der Linie 7bis, die Boucle de Pré-Saint-Gervais, beispielsweise wird ausschließlich gegen den Uhrzeigersinn befahren und bedient dabei die drei Stationen Place de Fêtes, Pré-Saint-Gervais und Danube, bevor sie wieder zu Botzaris zurückgelangt.
    • Die Linie 10 teilt sich zwischen Mirabeau und Boulogne – Jean Jaurès in zwei getrennte, teilweise eingleisige Strecken auf, deren drei nördliche Stationen nur stadtauswärts und deren drei südliche Stationen (einschließlich Mirabeau) nur stadteinwärts bedient werden.
  • Peking: Der nordöstliche Streckenteil des Capital Airport Express erschließt den Hauptstadtflughafen in der Art eines Gleisdreiecks; die aus Richtung Innenstadt kommenden Züge erreichen zuerst die Station am Terminal 3, wenden dort durch Kopfmachen, fahren zur Station am Terminal 2, wenden dort erneut und fahren dann zurück in die Innenstadt.

Sicherheit in Tunnelstrecken

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Die Evakuierung von Zügen auf Tunnelstrecken kann aufgrund des beschränkten Lichtraumprofils ein besonderes Risikofeld darstellen, insbesondere bei gleichzeitiger Rauchentwicklung infolge eines Brandes von Betriebseinrichtungen. Dies trifft in besonderer Weise auf Tunnel älterer Netze mit ihren häufig sehr schmalen Profilen zu, beispielsweise auf die Röhrentunnel der deep-tube-Linien in London, in denen ein Verlassen eines Zuges über die regulären Fahrgasttüren nicht möglich ist. Die Evakuierung erfolgt in solchen Fällen häufig über (Not-)Übergangstüren zwischen den Wagen und Stirntüren an Front bzw. Heck der Züge.

Moderne Streckentunnel sind jedoch so dimensioniert, dass sie über ausreichenden Raum für einen sicher zugänglichen und nutzbaren Fluchtweg verfügen, und mit zusätzlichen Notausgängen ausgestattet.

Gleichzeitig stellt das Betreten von Tunnelanlagen durch betriebsfremde Personen eine Gefahr für deren Leben und die Betriebssicherheit dar. Vor diesem Hintergrund werden Tunnelzugänge, z. B. am Ende der Bahnsteige, häufig videoüberwacht und/oder sind mit Lichtschranken oder alarmgesicherten Türen ausgestattet. Auf Strecken mit Bahnsteigtüren entfällt dieses Problem, da diese auch den Tunnelzugang vom Bahnsteig trennen.

Für Deutschland sind bezüglich Rettungswegen in Tunneln die Regelungen des § 30 BOStrab einschlägig;
Im Tunnel müssen ins Freie führende Notausstiege vorhanden und so angelegt sein, dass der Rettungsweg bis zum nächsten Bahnsteig, Notausstieg oder bis zur Tunnelmündung jeweils nicht mehr als 300 m lang ist. Notausstiege müssen auch an Tunnelenden vorhanden sein, wenn der nächste Notausstieg oder der nächste Bahnsteig mehr als 100 Meter entfernt ist.

Fahrbetriebsmittel

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Allgemeine Merkmale

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Während die Metropolitan Railway, die City and South London Railway und die frühen Hochbahnen in New York und Chicago anfangs konventionell gebildete Züge aus Lokomotiven und Reisezugwagen nutzten, entwickelte sich ab Ende des 19. Jahrhunderts ein eigener, an die spezifische Betriebsweise des Verkehrssystems U-Bahn angepasster Fahrzeug-Typus. Charakteristisch für moderne U-Bahn-Fahrzeuge sind insbesondere folgende Merkmale:[55]

  • Triebwagen/Triebzüge: U-Bahn-Systeme verwenden Triebwagen und Triebzüge. Ein zentraler Vorteil gegenüber lokbespannten Zügen ist die Verteilung der Antriebsausrüstung auf den gesamten Zug, wodurch eine höhere Beschleunigung und Bremsverzögerung (s. u.) und eine gleichmäßigere Verteilung der Achslast erreicht werden. Zudem können Tunnelstationen durch den Verzicht auf eine separate Lokomotive bei gleichem Platzangebot des Zuges kompakter und somit kostengünstiger gebaut werden.
    Als erste elektrisch betriebene U-Bahn setzte die 1893 eröffnete Liverpool Overhead Railway Triebwagen ein, deren Grundprinzip – mit wenigen Ausnahmen – bei allen nachfolgend eröffneten U-Bahn-Systemen verwendet wurde.
    Nachdem zur Erhöhung der Beförderungskapazität anfangs einzelne Triebwagen zu Mehrfachtraktionen gekoppelt wurden, wobei in der Mitte eines Zuges teilweise nicht angetriebene Beiwagen und geführte Triebwagen ohne eigene Führerstände eingesetzt wurden, entwickelten sich später der Typus des zwei- und mehrteiligen Doppeltriebwagens aus fest miteinander verbundenen Wagen und zuletzt die heute weit verbreiteten Triebzüge. Hiermit verbunden war vielfach auch der Übergang von separaten Einzelwagen zu vollständig durchgängigen Fahrzeugen, die u. a. eine gleichmäßigere Verteilung der Fahrgäste über den ganzen Zug ermöglichen.
    Sowohl Doppeltriebwagen als auch Triebzüge verwenden teilweise Jakobs-Drehgestelle, bei denen sich benachbarte Wagen auf ein gemeinsames Drehgestell stützen. Vorteile dieser Bauweise sind die Reduzierung des Fahrzeuggewichts, da Drehgestelle zu den besonders schweren Bauteilen eines Zuges gehören, und die Erhöhung der Laufruhe.
  • Beschleunigung und Bremsen: Um eine hohe Reisegeschwindigkeit trotz der im Durchschnitt kürzeren Haltestellenabständen zu ermöglichen, verfügen U-Bahn-Züge über eine hohe Beschleunigung und Bremsverzögerung, sodass die vorgesehene Fahrtgeschwindigkeit schnell erreicht und aufgrund des kurzen Bremswegs lang gehalten werden kann.
  • Türen und Türräume: Um einen schnellen Wechsel großer Mengen von Fahrgästen zu ermöglichen, verfügen U-Bahn-Wagen über eine größere Anzahl von Türen – vorwiegend Doppeltüren – entlang des gesamten Zuges sowie großzügig dimensionierte Aufstell- und Auffangfläche im Türbereich für aus- und einsteigende Fahrgäste.
  • Zweirichtungsbetrieb: Um das Wenden zu beschleunigen und auf aufwendige und flächenintensive Kehranlagen (Wendeschleifen, Gleisdreiecke) verzichten zu können, sind U-Bahn-Fahrzeuge in der Regel für den Zweirichtungsbetrieb ausgelegt und verfügen daher über Türen auf beiden Fahrzeugseiten und entweder Führerstände an beiden Fahrzeugenden oder die Möglichkeit zur Kopplung von Einzelfahrzeugen mit einem Führerstand an jeweils nur einem Ende. In den allermeisten Netzen erfolgt das Wenden entsprechend am Bahnsteig oder in hinter der Station gelegenen Wendeanlagen, die zudem häufig als Bauvorleistung für einen späteren Weiterbau der Strecke angelegt sind.
    Die Métro Paris gehört zu den wenigen Systemen, in denen ein Großteil der Strecken über Wendeschleifen verfügt und in denen diese bis heute genutzt werden, die New York City Subway verfügt teilweise ebenfalls über solche Schleifen.
  • Steuerung/Zugbildung: Sofern die Bildung von Mehrfachtraktionen vorgesehen ist, um beispielsweise das Platzangebot an eine im Tagesverlauf schwankende Nachfrage anzupassen, müssen Fahrzeuge im Verband eingesetzt werden können und über entsprechende Steuerungstechnik verfügen.

Die genannten Merkmale beschränken sich gleichwohl nicht auf U-Bahn-Fahrzeuge, sondern finden sich vielfach auch bei der Eisenbahn, in Deutschland beispielsweise bei den U-Bahn-ähnlich betriebenen S-Bahnen, und bei Straßen- und Stadtbahnen.

Die Dimensionierung der Wagen und die (maximal mögliche) Länge eines Zuges werden insbesondere in Hinblick auf die geplante Beförderungskapazität einer Strecke gewählt, die neben der Kapazität der Fahrzeuge von der maximalen Taktdichte abhängt (siehe auch hier). Die Spanne der eingesetzten Züge reicht entsprechend von kompakten Doppeltriebwagen etwa in kleineren Großstädten bis zu mehrere hundert Meter langen Zügen mit zehn oder mehr Wagen etwa in den Megastädten Ostasiens.

Innenraumgestaltung

Beim Massenverkehrsmittel U-Bahn ist die Organisation des Wageninnenraums in der Regel vorrangig auf die Beförderung einer möglichst großen Zahl von Fahrgästen ausgerichtet. Wie bei anderen Fahrzeugen des Nahverkehrs und im Unterschied zur Fernbahn wird bei der U-Bahn daher üblicherweise ein größerer Anteil der Plätze in Form von Stehplätzen vorgehalten.

Die Innenraumgestaltung betrifft neben den oben genannten Aufstell- und Auffangflächen im Türbereich insbesondere die Anordnung der Sitze und das Verhältnis von Sitz- zu Stehplätzen. Senkrecht zur Längsachse des Wagens angeordnete Quersitze sind dabei aufgrund des höheren Fahrkomforts vorrangig für längere Fahrten gedacht, während parallel zur Achse angeordnete Längssitze vorrangig für kürzere Strecken vorgesehen sind. Zudem ermöglichen Längssitze aufgrund ihres geringeren Flächenbedarfs eine Erhöhung der Zahl der Stehplätze und somit der rechnerischen Gesamtkapazität des Fahrzeugs. In älteren Netzen werden Längssitze zudem aufgrund der häufig geringeren Fahrzeugbreiten teilweise ebenfalls bevorzugt. Vielfach werden auch gemischte Sitzkonfigurationen für unterschiedliche Fahrgastgruppen und Reiselängen gewählt.

Seit Ende des 20. Jahrhunderts berücksichtigt die Innenraumplanung verstärkt die spezifischen Bedürfnisse von Menschen, die in ihrer körperlicher Bewegungsfähigkeit eingeschränkt und etwa auf die Benutzung eines Rollstuhls oder Rollators angewiesen sind, oder die mit Kinderwagen, Fahrrädern und größeren Gepäckstücken reisen. Zu den Maßnahmen gehört insbesondere die Einrichtung von Mehrzweckflächen und die Ausweisung von Sitzplätzen, die vorrangig für Gruppen wie Senioren, Schwangere und Fahrgäste mit kleinen Kindern vorgesehen sind. Entsprechende Flächen und Plätze befinden sich dabei üblicherweise in unmittelbarer Nähe zu den Türen, um einen schnellen Zu- und Abgang zu ermöglichen.[55]

Insbesondere bei frühen U-Bahnen, deren Tunnel aufgrund der noch weniger weit entwickelten Bauverfahren häufig mit einem geringeren Querschnitt hergestellt wurden, musste das Profil der Wagen an das des Streckentunnels angepasst werden. Ein eindrückliches Beispiel hierfür ist die Glasgow Subway, deren Züge Röhrentunnel mit einem Durchmesser von lediglich 3,4 Metern befahren. Hierdurch ergibt sich eine Fahrzeugbreite von lediglich 2,34 Metern und eine lichte Höhe im Innenraum von weniger als 2 Metern sowie markant abgeschrägten Seitenwänden, um sich an das kreisförmige Profil anzupassen.[34]

Niederflurfahrzeuge

Seit der Frühzeit des Verkehrsmittels setzt die überwiegende Zahl der Systeme hochflurige Fahrzeuge ein, die entsprechend angepasste Hochbahnsteige bedienen. Die hochflurige Ausführung ergibt sich – zumindest historisch – daraus, dass die elektrischen Fahrmotoren direkt mit den angetriebenen Achsen verbunden waren und daher unterhalb des Fahrzeugs angeordnet werden mussten. Gleichzeitig ergab sich hieraus der Vorteil, dass die weiteren technischen Anlagen vollständig im Unterbodenbereich angeordnet und der Fahrgastraum von ihnen freigehalten werden konnte. Der hieraus resultierende niedrige Schwerpunkt der Fahrzeuge ist ebenfalls größtenteils vorteilhaft.

Einzelne Netze verwenden Niederflurfahrzeuge, die auch bei der Straßenbahn eingesetzt werden bzw. ursprünglich für diese entworfen wurden. Es sind dies:

  • Budapest, Linie M1: Die Földalatti, die zweite elektrisch betriebene Untergrundbahn der Welt und die erste auf dem europäischen Festland, setzte von Anfang an Wagen mit einer Gesamthöhe des Fahrzeugkastens von lediglich 2,6 Metern und einer Fußbodenhöhe von 450 mm über Schienenoberkante ein,[55] die nach heutigem Begriffsverständnis als Niederflurfahrzeuge eingeordnet werden können. Grund hierfür war das sehr niedrige Tunnelprofil von lediglich 2,85 Metern, das sich aus der Bauweise als Unterpflasterbahn in einfacher Tiefenlage zum einen und einer Tiefenbeschränkung durch eine die Strecke in einer gegebenen Höhe kreuzende Hauptabwasserleitung zum anderen ergab.[35]
  • Sevilla: Die im Jahr 2009 eröffnete Metro Sevilla nutzt Fahrzeuge des Typs Urbos 2 des spanischen Herstellers CAF, die bis zur Einführung des neueren Typs Urbos 3 auch bei der Straßenbahn Sevilla eingesetzt wurden.
  • Ottawa, Confederation Line: Die im Jahr 2019 eröffnete Linie wird mit Fahrzeugen des Typs Citadis der französischen Alstom-Gruppe betrieben.
  • Wien, Linie U6: Die U6 wird seit ihrer Einrichtung mit straßenbahnartigen Fahrzeugen bedient, unter anderem, weil diese die Hauptwerkstätte der Wiener Linien nur über das Straßenbahnnetz erreichen können. Anfangs wurden hochflurige Züge des Typs E6-c6 eingesetzt, die zwischen 1993 und 2008 durch Niederflurzüge der Typen T und T1 abgelöst wurden.

Stromversorgung

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Die Metropolitan Railway sowie die frühen Hochbahnen in New York und Chicago wurden anfangs mit dampflokomotivbespannten Zügen betrieben. Mit der Verfügbarkeit zuverlässiger und sicherer elektrischer Fahrmotoren zum Ende des 19. Jahrhunderts vollzog sich analog zur Entwicklung bei der Straßenbahn ein rascher Übergang zur elektrischen Traktion, der bei beiden Verkehrsmitteln bereits Mitte der 1890er Jahre zum technischen Standard geworden war und – mit wenigen Ausnahmen – bei allen ab diesem Zeitpunkt neu eröffneten Systemen umgesetzt wurde. Die erste elektrisch betriebene U-Bahn war dabei die City and South London Railway, die bereits am 4. November 1890 eröffnet worden war, jedoch noch separate Elektrolokomotiven nutzte. Elektrische Triebwagen wurden erstmals bei der 1893 eröffneten Liverpool Overhead Railway eingesetzt und entwickelten sich ebenfalls rasch zum Standard für die nachfolgend realisierten Systeme.[34]

Ein grundsätzlicher Vorteil des elektrischen Betriebs war der deutlich höhere Wirkungsgrad gegenüber Dampflokomotiven,[118] der bei der Kombination von Dampfkraft und Elektromotor bei Einsatz desselben Primärenergieträgers doppelt bis viermal so hoch lag.[119][120] Ein spezieller Vorteil im Kontext des U-Bahn-Betriebs war die Vermeidung von Abgasen und Abdampf in den Tunnelstrecken,[121] die zum einen eine Belastung von Gesundheit und Komfort der Fahrgäste und des Personals und zum anderen eine Feuergefahr darstellten. Zudem konnte der Betrieb mit Dampflokomotiven die Kühlgrenztemperatur im Tunnel bedeutend erhöhen, da diese sowohl Abwärme als auch Wasserdampf abgaben und damit die Luftfeuchtigkeit erhöhten. Die Einführung des elektrischen Betriebs ermöglichte bzw. vereinfachte damit auch den Bau von Tunnelstrecken ohne offene Belüftung in höheren Tiefenlagen.

Die Energieversorgung erfolgt bei der Mehrheit der U-Bahn-Systeme durch eine neben oder zwischen den Fahrschienen angeordnete Stromschiene. Einzelne Netze wie das der London Underground verwenden ein System mit einer seitlichen und einer zwischen den Fahrschienen angeordneten Stromschiene, um hierdurch Streustromkorrosion in den metallischen Installationen zu verhindern. Verschiedene Netze beziehen ihren Fahrstrom über konventionelle Oberleitung, darunter alle spanischen Systeme, zahlreiche Strecken in Italien und ein großer Teil der seit dem Jahr 2000 in China und Indien eröffneten Strecken.

Historisch lag ein wesentlicher Vorteil von Stromschienen in ihrer im Vergleich zu Oberleitung und Dachstromabnehmer kompakteren Bauweise und der hiermit eröffneten Möglichkeit zur Reduzierung des Tunnelprofils. Infolge der Entwicklung von Deckenstromschienen konnte jedoch auch bei Systemen mit Versorgung über Dachstromabnehmer eine bedeutende Reduzierung des Profils erreicht werden.

Bei Stromschienen am weitesten verbreitet ist die Bestreichung von unten, jedoch gibt es auch Systeme mit seitlich und von oben (u. a. Kleinprofillinien in Berlin, London, jüngere Linien in Budapest, zahlreiche japanische Netze) bestrichener Schiene. Gerade letztere stellen jedoch aufgrund der Möglichkeit zum Auftreten auf die stromführende Schiene ein größeres Sicherheitsrisiko für Betriebspersonal sowie betriebsfremde Personen im Gleisbereich dar. Ein weiterer Nachteil ist die Möglichkeit des Vereisens der Stromschiene bei Schneefall oder gefrierendem Regen, sodass kein Kontakt mehr zwischen Schiene und Stromabnehmer besteht. Unter anderem in Budapest und Tokio verfügen die Stromschienen daher über entsprechende Schutzabdeckungen bzw. Einfassungen. In einzelnen Netzen (z. B. Nürnberg) verfügen Züge über zusätzliche Dachstromabnehmer, die etwa bei Werkstattfahrten eingesetzt werden, sodass auf Gleis- und Radhöhe keine Stromschiene erforderlich ist.

Bei der Betriebsspannung hat sich, unabhängig von der Zuführung über Stromschiene oder Oberleitung, ein Bereich von 600 bis 1500 Volt Gleichspannung etabliert. So verwenden alle U-Bahnen im deutschsprachigen Raum eine Spannung von 750 Volt, während in den Städten der früheren Sowjetunion 825 Volt genutzt werden. Wechselspannung wird seltener verwendet, beispielsweise bei verschiedenen indischen Systemen (z. B. Mumbai mit 25 kV, 50 Hz über Oberleitung)[122][123][124] und bei chinesischen Express- und Vorortlinien.

Für tunnelgängige Arbeitszüge wurden anfangs ebenfalls Dampflokomotiven verwendet, wobei teilweise spezielle abgas- und abdampfärmere Fabrikate verwendet wurden, beispielsweise auf der Londoner Central Line.[125] Mittlerweile werden für derartige Zwecke Akkumulator- oder Diesellokomotiven verwendet, die teilweise auch die reguläre Stromversorgung der U-Bahn-Fahrzeuge über Stromschiene oder Oberleitung nutzen können.

Traktionssysteme

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Die Mehrzahl der U-Bahn-Systeme verwendet das von der Eisenbahn übernommene Rad-Schiene-System mit angetriebenen Stahlrädern auf Stahlschienen. Daneben wurden im Laufe des 20. Jahrhunderts auch andere Systeme entwickelt bzw. andere Technologien in den U-Bahn-Betrieb eingeführt.

Eine zentrale Innovation, die weitere Verbreitung gefunden hat, ist die in den 1950er Jahren in Frankreich entwickelte Métro sur pneumatiques (dt. U-Bahn auf Reifen), bei der zusätzlich zu konventionellen Stahlrädern gasbefüllte Gummireifen genutzt werden. Diese sind auf denselben Achsen wie die Stahlräder montiert und nutzen neben den regulären Stahlschienen angeordnete flache Profile als Fahrbahn. Ein wesentlicher Vorteil dieses Systems ist das deutlich bessere Beschleunigungs- und Bremsverhalten der Züge aufgrund der höheren Haftreibung der Gummireifen, weshalb diese Traktionsart insbesondere für Strecken mit steileren Steigungen geeignet ist. Zudem ist das ursprüngliche französische System redundant aufgebaut, das heißt die Züge können bei Schäden an den Reifen auch ausschließlich auf den Stahlrädern fahren. Die Technologie wurde erstmals ab 1954 auf einer Versuchsstrecke der Pariser Métro getestet, als erste reguläre Linie wurde 1959 die Linie 11 mit gummibereiften Fahrzeugen ausgestattet. Heute verwenden u. a. fünf Linien der Métro Paris, drei Linien der Métro Lyon, das Netz in Marseille sowie die Systeme in Mexiko-Stadt, Montreal und Santiago de Chile das ursprüngliche französische System. Daneben gibt es andere Systeme, die ebenfalls gummibereifte Fahrzeuge verwenden, jedoch auf Stahlräder verzichten, hierzu gehören z. B. die VAL-Systeme (siehe hier) in Lille und Turin, die Leitschienenbahn in Sapporo und das Astram-System in Hiroshima.

Als weiteres Traktionssystem wird in einzelnen Netzen der Linearantrieb eingesetzt, bei dem das Fahrzeug ebenfalls mit Stahlrädern auf Stahlschienen fährt, der Vortrieb jedoch durch ein Magnetfeld zwischen dem Fahrzeug und einem entlang der Gleisachse installierten Langstator bewirkt wird, das heißt das Fahrzeug zieht und/oder schiebt sich entlang des Stators voran. Vorteile dieser Bauweise sind die geringere Empfindlichkeit gegenüber der Witterung, da der Antrieb anders als bei Systemen mit angetriebenen Rädern nicht von der Haftreibung der Räder auf der Schiene abhängt und daher z. B. auch bei Schneefall, gefrierendem Regen oder bei Herbstlaub auf den Gleisen funktioniert,[126] und die Möglichkeit zur Reduzierung des Profils von Tunnelstrecken, da durch den Verzicht auf konventionelle Fahrmotoren Fahrzeuge mit geringerer Höhe konstruiert werden können. Die erste reguläre U-Bahn-Linie mit Linearantrieb war die Scarborough Line, die von 1985 bis 2023 als Teil der Toronto Subway betrieben wurde. Es folgten u. a. die Expo Line (1986) und die Millennium Line (2002) des Vancouver SkyTrain und weitere Systeme in Japan (z. B. Nagahori-Tsurumi-ryokuchi-Linie in Osaka, Ōedo Line in Tokio) und China.

Einzelne Systeme betreiben Strecken mit Magnetschwebetechnik, darunter die unter dem Markennamen Linimo betriebene Bahn in der Präfektur Aichi, die die erste kommerzielle Anwendung des in den 1970er Jahren von Japan Airlines entwickelten HSST-Systems darstellt, und die Linie S1 der U-Bahn Peking. Die Linimo-Fahrzeuge schweben dabei 8 mm über dem Fahrweg, der Antrieb erfolgt über einen Linearmotor.[70]

Weltweit einzigartig ist der Antrieb der Linie C der Métro Lyon, die aus einer bestehenden Zahnradbahn entwickelt wurde und auf dem südlichen Abschnitt zwischen Hôtel de Ville – Louis Pradel und Croix Rousse weiterhin mit Zahnradantrieb fährt.

Vor allem ist Ost- und Südostasien gibt es eine Reihe von Einschienenbahnen, die als Teil des städtischen Nahverkehrs betrieben werden. Die älteste hiervon ist die 1964 eröffnete Tōkyō Monorail, die den internationalen Flughafen Haneda mit dem Bahnhof Hamamatsuchō im Süden des Tokioter Zentrums im Bezirk Minato verbindet. Gemäß der Definition des UITP (siehe hier) sind lediglich Sattelbahnen, das heißt Einschienenbahnen, die auf einem Fahrbalken fahren, zu den U-Bahnen zu zählen, während Hängebahnen, die unterhalb des Fahrwegs hängen (z. B. Chiba, Kamakura, Wuppertal und H-Bahn) nicht hierzu gezählt werden.

Historisch nutzten einzelne der frühen U-Bahnen einen Kabelantrieb, bei dem die Fahrzeuge von einem sich kontinuierlich bewegenden Zugseil zwischen den Fahrgleisen gezogen wurden. Hierzu gehörte beispielsweise die Glasgow Subway, die jedoch 1935 auf elektrischen Antrieb umgestellt wurde.[34]

Fahrerloses Fahrzeug der Baureihe MPL 16 der Métro Lyon; hinter der Frontscheibe gut zu erkennen der Fahrgastraum
Zum manuellen Rangieren geöffnetes Not-/Hilfsfahrpult in einem Zug derselben Baureihe

Die Zugsteuerung kann entweder ausschließlich manuell durch einen Triebfahrzeugführer oder automatisch, das heißt teilweise oder vollständig durch einen Fahrtrechner, erfolgen. Der Internationale Verband für öffentliches Verkehrswesen (UITP) unterscheidet insgesamt fünf Automatisierungsgrade (engl. Grade of AutomationGoA), die von GoA 0/OS (on-sight train operation; dt. Sichtfahrbetrieb) mit Verzicht auf jegliche Automatisierung bis GoA 4/UTO (unattended train operation; dt. fahrerloser Betrieb) mit ausschließlicher Steuerung durch einen Rechner ohne Einfluss und Anwesenheit von Fahrpersonal an Bord reichen.[127] Gleichwohl verfügen auch im regulären Betrieb fahrerlos gesteuerte Züge über Not-/Hilfsfahrpulte, um das Fahrzeug z. B. bei einem Ausfall des automatischen Systems oder bei Werkstattfahrten manuell steuern zu können.

Die ersten fahrerlosen U-Bahn-Linien im Sinne der Definition des UITP (siehe hier) waren die Port Island Line in Kōbe (Eröffnung 5. Februar 1981), die Linie 1 der Métro Lille (25. April 1983) und die spätere Expo Line des Vancouver SkyTrain (3. Januar 1986). Ende 2020 gab es weltweit in 48 U-Bahn-Netzen Linien, die mit GoA 4/UTO betrieben wurden, dies entspricht rund einem Viertel der zu diesem Zeitpunkt vorhandenen 193 Netze. Die Zahl der fahrerlos betrieben Streckenkilometer zeigt seit Beginn der 2010er Jahre ein konstantes Wachstum und stieg zwischen 2012 und Ende 2020 von 627 auf 1358 Kilometer, was zehn Prozent der in diesem Zeitraum neu in Betrieb genommenen Strecken und acht Prozent der weltweit bestehenden Streckenkilometer (17.221 Kilometer) entspricht.[1] 2023 wurde bereits rund 1700 Kilometer Strecke mit GoA 4/UTO betrieben, die Hälfte davon im asiatisch-pazifischen Raum.[128]

In Europa betreiben u. a. Barcelona, Kopenhagen, Lyon, Mailand und Paris fahrerlose Linien. Als erste Linie in der DACH-Region wurde am 18. September 2007 die Linie M2 der Métro Lausanne in der französischsprachigen Schweiz den Betrieb genommen. Die erste Linie im deutschsprachigen Raum war die U3 in Nürnberg, die am 14. Juni 2008 eröffnet wurde. Die Nürnberger U2 war zudem die erste Linie im deutschsprachigen Raum, die von manuellen auf fahrerlosen Betrieb umgestellt wurde, die Inbetriebnahme erfolgte hier am 2. Januar 2010 (siehe hier). Weltweit erstmalig erfolgte hierbei die Umstellung im laufenden Betrieb, das heißt ohne Unterbrechung während der Umbauphase.

Ausblick

Der UITP ging 2019 in einem Kurzbericht zum Stand der Automatisierung im U-Bahn-Wesen davon aus, dass der fahrerlose Betrieb bis 2023 neben konventionell betriebenen Linien zum Standard für neu geplante Linien wird. Er hebt in diesem Zusammenhang die erhebliche Beschleunigung des Wachstums fahrerlos betriebener Strecken hervor; während in den 37 Jahren zwischen der Eröffnung der Port Island Line Anfang 1981 und dem Berichtsjahr 2018/2019 weltweit 1026 Streckenkilometer realisiert wurden, wird für den Zehnjahreszeitraum von 2018 bis 2028 eine knappe Vervierfachung auf mehr als 3800 Streckenkilometer erwartet.[129] Guénard, Cabanis und Riou gingen demgegenüber Anfang 2024 davon aus, dass die Zahl von rund 1700 Kilometern im Jahr 2023 bis 2030 auf rund 2930 Kilometer anwachsen wird.[128]

Der UITP geht für die ihm vorgelegten Zahlen davon aus, dass die Hauptquellen des Wachstums Neubauten und Erweiterungen bestehender fahrerloser Strecken sein werden, während auf die Umrüstung bislang nicht fahrerlos betriebener Strecken (u. a. geplant für Linien 1 und 5 in Brüssel, das Gesamtnetz in Marseille, Linie U2 in Wien) nur sieben Prozent entfallen sollen. Weiterhin erwartet der UITP, dass die Automatisierung eine wesentliche Rolle bei den anstehenden Modernisierungen der in den 1970er und 1980er Jahren eröffneten Netze spielen wird. Entsprechend der insgesamt auf Asien konzentrierten Neubauaktivität wird hier der größte Anteil des Wachstums mit der Hälfte aller neu hergestellten Streckenkilometer liegen. In Asien soll 2028 auch die Hälfte aller weltweit fahrerlos betriebenen Linien liegen, gefolgt von Europa (21 Prozent) und dem Mittleren Osten (15 Prozent).[129]

Das umfangreichste Ausbauvorhaben dieser Art in Europa ist der Grand Paris Express in der französischen Hauptstadtregion. Es umfasst den Neubau von rund 200 Kilometern Strecke und 68 Stationen, die sich auf die vier neuen Linien 15, 16, 17 und 18 und Verlängerungen der zwei bestehenden Linien 11 und 14 aufteilen. Das Netz der Métro wird sich hiermit bis voraussichtlich 2030 von 219,9 Kilometern vor Umsetzung des Projekts auf rund 420 Kilometer Streckenlänge knapp verdoppeln und die London Underground als größtes Netz Westeuropas ablösen.[36] In Österreich befindet sich mit der U5 der Wiener U-Bahn eine fahrerlose Linie in Umsetzung, die Eröffnung ist hier für 2026 vorgesehen.[130] In Deutschland soll die künftige Linie U5 der Hamburger U-Bahn fahrerlos betrieben werden, die Inbetriebnahme soll sukzessive ab 2029 erfolgen.[21]

Standardisierung

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Ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelten sich Ansätze zur stärkeren Standardisierung von U-Bahn-Fahrzeugen, wie sie gleichzeitig und auch bereits früher für andere Nahverkehrsfahrzeuge verfolgt wurden (vgl. beispielsweise Schweizer Standardwagen, Standard-Bus, US Standard Light Rail Vehicle). Ziele waren insbesondere die Senkung von Planungs-, Produktions- und Unterhaltungskosten und im Zusammenspiel mit ebenfalls standardisierten Parametern für den Strecken- und Stationsbau eine Senkung der Kosten für den U-Bahn-Bau insgesamt.

Zum einen verfolgten Regierungen und Verbände in verschiedenen Ländern eine Vereinheitlichung der Fahrzeuge auf nationaler Ebene. Hierzu zählen etwa die sogenannte Typenempfehlung U-Bahnfahrzeuge des VDV in der Bundesrepublik Deutschland, nach deren Parametern die erste Fahrzeuggeneration der Systeme in München und Nürnberg entworfen wurde, das Anfang der 1970er Jahre vom Department of Transportation in Zusammenarbeit mit Boeing Vertol als Vorschlag für ein amerikanisches Standardfahrzeug entwickelte State-of-the-Art Car (SOAC; dt. Wagen auf dem Stand der Technik), von dem letztlich nur eine einzige Einheit zu Demonstrationszwecken gebaut wurde, das jedoch Einfluss auf verschiedene später entwickelte Fahrzeuge hatte,[131][132] und der GB-Standard GB/T 7928-2003 der chinesischen Normungsorganisation SAC für U-Bahn-Fahrzeuge (mit den beiden wichtigsten Typen A und B; siehe Galerie oben), dessen Spezifikationen die Grundlage der meisten Fahrzeuge bilden, die für die zahlreichen seit den 1990er Jahren in China realisierten Systeme produziert wurden.[133]

Zum anderen entwickelten verschiedene Hersteller ab den 1970er Jahren standardisierte U-Bahn-Systeme mit eigenen Fahrzeugtypen, die identisch oder mit nur wenigen Abwandlungen von einer Basisvariante an verschiedenen Standorten realisiert werden (siehe auch hier). Ähnlich dazu basierte der Großteil der ab den 1950er Jahren in der damaligen Sowjetunion und den mit ihr verbündeten Staaten realisierten Systeme auf einem Technologietransfer von der Moskauer Metro, der im Weiteren auch die Ausstattung des Großteils der Netze mit Fahrzeugen des Herstellers Metrowagonmasch beinhaltete, u. a. der ab 1976 hergestellten Baureihe 81-717/714, die damit praktisch zu deren Standardfahrzeugen wurden.

Die grundsätzliche technische Kompatibilität zwischen verschiedenen Netzen bedeutet gleichwohl nicht, dass tatsächlich ein Austausch von Fahrzeugen zwischen diesen Systemen stattgefunden hat bzw. stattfindet.

Der Markt für U-Bahn-Fahrzeuge wird durch ostasiatische und europäische Unternehmen dominiert. Der im Jahr 2022 nach produzierten Einheiten mit weitem Abstand größte Hersteller war CRRC, Ltd. (Volksrepublik China) mit rund 73 Prozent aller in diesem Jahr weltweit produzierten Fahrzeuge, die im Schwerpunkt in die Ausstattung der rapide wachsenden chinesischen Netze flossen. Es folgten Alstom (Frankreich; sechs Prozent), Hyundai Rotem (Südkorea; vier Prozent), Transmashholding (Russland; zwei Prozent) sowie CAF (Spanien), Siemens Mobility (Deutschland) und Stadler Rail (Schweiz) mit jeweils rund einem Prozent der 2022 produzierten Fahrzeuge.[134] Weitere Hersteller sind u. a. Hitachi Transportation Systems, die Kawasaki Railcar Manufacturing Company, Kinki Sharyo und Mitsubishi Heavy Industries (jeweils Japan).[135] Bedeutende frühere Fahrzeugbauer sind u. a. AnsaldoBreda (zuletzt Teil der italienischen Finmeccanica-Gruppe; 2015 durch Hitachi übernommen und liquidiert, Nachfolgeunternehmen ist Hitachi Rail Italia) und Bombardier Transportation (Schienenverkehrssparte von Bombardier, Kanada; 2021 von Alstom übernommen).

Ende 2023 bot der Großteil der genannten Hersteller modular aufgebaute Plattformen für U-Bahn-Fahrzeuge an, die entlang verschiedener Parameter wie Spurweite, Stromsystem, Fahrzeugbreite und -länge, Türanzahl und -aufteilung sowie Design konfiguriert werden können. Hierzu gehören u. a. Innovia, Metropolis und Movia von Alstom (Innovia und Movia ursprünglich als Produkte von Bombardier Transportation), Inneo von CAF (u. a. M300 für Helsinki, MB 400 für Rom, Fahrzeuge für die Linie M5 in Istanbul),[136] Inspiro von Siemens (u. a. 2024 Stock für London, Baureihe C2 in München, MX3000 für Oslo)[137] und METRO von Stadler (u. a. Baureihe IK für Berlin, Baureihe 4300 für Valencia, dritte Fahrzeuggeneration für Glasgow).[138] Daneben wird auch der Entwurf von Fahrzeugen vollständig nach Kundenwunsch angeboten.

Wagenklassen und weitere Unterteilungen

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Die Mehrheit der U-Bahn-Systeme verfügt über eine einheitliche, nicht näher bezeichnete Wagenklasse mit identischer Ausstattung in allen Wagen. Lediglich einzelne Netze bieten analog zur Eisenbahn zuschlagpflichtige höherwertige Klassen an, die sich durch ein größeres Raumangebot und höheren Sitzkomfort auszeichnen (z. B. die Gold Class in Dubai und der Gold Club in Doha) beziehungsweise aufgrund der Preisbarriere weniger dicht besetzt sind.

In der Vergangenheit wurden auch in Europa teilweise verschiedene Klassen angeboten, so in Hamburg bis 1920, in Berlin bis 1927[55] und in Paris bis 1991. Typisch war hierbei die farbliche Kennzeichnung der Wagenklassen durch eine abweichende Außenlackierung, um die Auffindbarkeit am Bahnsteig zu erleichtern. Ergänzend hierzu markierten Schilder auf den Bahnsteigen die Halteposition der komfortableren Klasse, beispielsweise in Paris. Während sich die Benennung der Klassen in den beiden genannten deutschen Städten an den damaligen Kategorien bei den deutschen Eisenbahnen orientierten und die komfortablere als 2. Klasse und die einfachere als 3. Klasse bezeichnet wurden – die den heute vornehmlich metaphorisch oder humoristisch verwendeten Polster- und Holzklassen entsprachen –, verwendete Paris bei analogem Komfortniveau eine 1. Klasse und eine 2. Klasse.

Hiervon zu unterscheiden sind die vor allem in Indien, im Nahen Osten und in Ostasien verbreiteten Frauenwagen, deren Benutzung zuschlagsfrei, jedoch Frauen und in der Regel Kindern unabhängig vom Geschlecht vorbehalten ist (siehe hier).

In der Vergangenheit gab es zudem spezielle Raucherwagen oder -abteile, in denen das Rauchen erlaubt war und die zur Unterscheidung von Nichtraucherwagen teilweise andersfarbig lackiert wurden. In Hamburg wurden Raucherwagen 1964 abgeschafft,[139] in West-Berlin 1978, in Ost-Berlin allerdings bereits 1962.[140] Bereits vor Hamburg hatten u. a. die Systeme in Boston, Madrid, Moskau, New York, Paris, Stockholm und Toronto entsprechende Angebote eingestellt. In Hamburg erfolgte die Abschaffung u. a. vor dem Hintergrund der deutlich höheren Reinigungskosten von Raucherwagen, wegen der Unbeliebtheit beim Fahrpersonal aufgrund der schlechten Luftqualität und mit dem Ziel der Steigerung der Beförderungskapazität, da Raucherwagen in der Regel weniger genutzt wurden als Nichtraucherwagen.[139]

Fahrzeuge in Deutschland, Österreich und der Schweiz

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In den vier deutschen Netzen werden mehrteilige, bei den jüngeren Generationen durchgängige Hochflurfahrzeuge eingesetzt. Der Antrieb erfolgt durchgehend über angetriebene Stahlräder auf Stahlschienen, die Stromversorgung über seitliche Stromschiene. Die vielfältigste Flotte wird von der U-Bahn Berlin betrieben, die aktuell über sechs verschiedene Baureihen verfügt. Zwei weitere Baureihen (J und JK) sind bestellt bzw. befinden sich in Auslieferung.[141]

Die Fahrzeuge der U-Bahn Wien entsprechen in den oben genannten technischen Parametern denen der deutschen Systeme mit Ausnahme der Linie U6, auf der straßenbahnartige Niederflurfahrzeuge (aktuell Typen T und T1) eingesetzt werden, die über konventionelle Oberleitung versorgt werden.

Die Fahrzeuge der Linie M2 der Métro Lausanne entsprechen ebenfalls weitgehend jenen der deutschen Netze, verwenden jedoch das ursprünglich bei der Métro Paris entwickelte kombinierte System aus Stahlrad und Gummireifen. Zudem sind die Stationen ausschließlich für den Betrieb mit rund 30 Meter langen Doppeltriebwagen ausgelegt, während in den Netzen in Deutschland und Österreich deutlich längere Fahrzeuge bzw. Fahrzeugverbände eingesetzt werden können.

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hat eine sogenannte Typenempfehlung für U-Bahn-Fahrzeuge entwickelt, die eine Breite von 2,9 Metern und eine Höhe von 3,5 Metern vorsieht.[142] Dies entspricht den Abmessungen der Fahrzeuge der in den 1960er Jahren geplanten und realisierten Münchner und der Nürnberger Netze sowie etwa den Abmessungen der Hochflur-Fahrzeuge der zur selben Zeit realisierten Wiener U-Bahn. Die ersten Baureihen der Münchner und Nürnberger U-Bahn (MVG Baureihe A und VAG Baureihe DT1) waren anfangs annähernd baugleich und konnten in jeweils beiden Systemen eingesetzt und miteinander gekuppelt werden, ein Austausch erfolgte u. a. anlässlich verschiedener Großveranstaltungen. Im Zuge später erfolgter Umbauten der älteren Fahrzeuge entfiel diese Kompatibilität, ebenso sind die neueren Baureihen der in den beiden Netzen eingesetzten Fahrzeuge nicht miteinander kompatibel.

Die Nomenklatur der verschiedenen Fahrzeugtypen wird üblicherweise von den Verkehrsbetrieben bzw. den Herstellern vergeben. Anders als bei Vollbahnfahrzeugen, bei der die Baureihenbezeichnungen der DB teilweise auch von nichtbundeseigenen Bahnen verwendet werden, haben die Betriebe der deutschsprachigen Länder jeweils eigene Namensschemata. So werden die auf der Inspiro-Plattform von Siemens Mobility basierenden Fahrzeuge in München als Baureihe C, in Nürnberg als Baureihe G1 und in Wien als Typ X bezeichnet. Umgekehrt wird derselbe Name bei verschiedenen Betreibern für völlig unterschiedliche Fahrzeuge verwendet, beispielsweise die jeweils DT3 genannten Baureihen der Hamburger Hochbahn und der Nürnberger VAG (jeweils mit der Bedeutung Doppeltriebwagen der dritten Generation).

Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die aktuell in den einzelnen Netzen eingesetzten Baureihen.

System Baureihe Hersteller Aufbau* Länge Breite Traktionssystem Spurweite Stromversorgung Spannung Automatisierungsstufe Max. Länge
der Zugverbände
U-Bahn Berlin[19] Kleinprofil A3 DT 25,66 m 2,3 m Stahlrad auf Stahlschiene 1435 mm (Normalspur) seitliche, von oben bestrichene Stromschiene 750 V Gleichspannung ca. 100 m
G LEW Hennigsdorf 25,6 m
HK Bombardier TZ (4) d 51,59 m
IK Stadler 51,6 m 2,4 m
JK (vsl. ab 2025)[144] DT d 25,8 m
TZ (4) d 51,6 m
Großprofil F DT 32,1 m 2,65 m seitliche, von unten bestrichene Stromschiene
H ABB Henschel/ADtranz/Bombardier TZ (6) d 98,74 m
J (bestellt) Stadler DT d 32,1 m
TZ (4) d 64,2 m
U-Bahn Hamburg[20] DT4 ABB/LHB TZ (4) 60,1 m 2,58 m
  • GoA 1/NTO
  • Einführung GoA 2/STO für Teile von U2 und U4 bis 2029 geplant[145]
  • künftige Linie U5: GoA 4/UTO[21]
DT5 Alstom LHB/Bombardier TZ (3) d 39,6 m
DT6 (vsl. ab 2028)[146] Alstom TZ (4) d ca. 40 m 2,73 m
U-Bahn München[22] A DT 37,2 m 2,9 m GoA 2/STO ca. 115 m
B 37,5 m
C TZ (6) d 114 m
U-Bahn Nürnberg[23] DT3 Siemens DT 38,4 m
  • U1: GoA 1/NTO
  • U2 und U3: GoA 4/UTO
ca. 75 m
G1 TZ (4) d 75,4 m
U-Bahn Wien[24] U1 bis U4 V Bombardier/ELIN/Siemens TZ (6) d 111,2 m 2,85 m
  • GoA 2/STO
  • künftige Linie U5: GoA 4/UTO[130]
ca. 110 m
X Siemens
U6 T, T1 Bombardier TZ (3) d 27,3 m 2,65 m Oberleitung GoA 1/NTO
Métro Lausanne Be 8/8 TL Alstom DT d 30,68 m 2,46 m Stahlrad auf Stahlschiene in Kombination mit Gummireifen seitliche, seitlich bestrichene Stromschiene GoA 4/UTO 30,68 m
nur Einzeltraktionen
* Legende:
DT = Doppeltriebwagen mit zwei fest miteinander verbundenen Wagen; TZ (3/4/6) = Triebzug mit drei/vier/sechs fest miteinander verbundenen Wagen; d = durchgängig begehbares Fahrzeug

Allgemeine Merkmale

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Grundsätzlich entspricht der Aufbau von U-Bahn-Stationen dem von Bahnhöfen der Eisenbahn. Entsprechend dem überwiegend mindestens zweigleisigen Ausbau der Strecken (siehe hier) verfügen Stationen in der Regel über separate Bahnsteiggleise für beide Fahrtrichtungen einer Linie. Darüber hinaus verfügen Trennungsbahnhöfe, an denen sich eine Strecke in mehrere Äste aufteilt, teilweise über drei oder vier Gleise, ebenso Zwischenendpunkte von Linien, um ein- und aussetzende von weiterverkehrenden Zügen trennen zu können.

Wesentliche Merkmale von U-Bahn-Stationen sind insbesondere:

  • Abstimmung von Station und Fahrzeug: Während Bahnhöfe der Eisenbahn häufig für die Bedienung von Zügen mit sehr unterschiedlichen Längen und Bodenhöhen ausgelegt sein müssen, ermöglichen der homogene Fahrzeugpark und die beschränkte Zahl möglicher Zuglängen bei der U-Bahn eine wesentlich engere Abstimmung von Station und Fahrzeug aufeinander, sodass die Bahnsteiglänge der maximalen Länge der einsetzbaren Fahrzeuge bzw. Fahrzeugverbände und die Bahnsteighöhe – im Wesentlichen – der Fußbodenhöhe des Zuges entspricht und so einen stufenlosen Zugang ermöglicht, der für die Barrierefreiheit (siehe hier) sowie den allgemeinen Nutzungskomfort relevant ist.
    Teilweise werden Stationen in Hinblick auf spätere Kapazitätssteigerungen bereits für längere Züge bzw. Zugverbände entworfen als zunächst eingesetzt werden, so z. B. in Lille, wo die Bahnsteige von Anfang an für eine Bedienung mit Doppeltraktionen hergestellt wurden, bislang jedoch nur mit Einzeltraktionen bedient werden,[67] oder auf der Linie 14 in Paris, deren Bahnsteige für Acht-Wagen-Züge ausgelegt sind, aber nur mit Sechs-Wagen-Einheiten bedient werden.[36] Die nachträgliche Verlängerung von Bahnsteigen bzw. Stationen ist ebenfalls möglich, beispielsweise wurden die Pariser Linien 1 und 4 in den 1960er Jahren im Zuge der Vorbereitung der Umstellung auf Gummireifenbetrieb von 75 auf 90 Meter verlängert,[36] ebenso die innerstädtischen Tunnelbahnhöfe der Ringstrecke der Hamburger U-Bahn, die Ende der 1920er Jahre für den Sechs-Wagen-Betrieb auf 90 Meter verlängert wurden.[109] Derartige Anpassungen sind jedoch insbesondere bei Tunnelstationen mit einem erheblichen Aufwand verbunden.
  • Separate Bahnsteiggleise für jede Linie: Entsprechend der unabhängigen Trassierung der einzelnen Linien (bzw. Linienbündel) eines Netzes (siehe hier) verfügen U-Bahn-Stationen in der Regel über separate Bahnsteiggleise für jede dort verkehrende Linie. Sie unterscheiden sich damit von Bahnhöfen der Eisenbahn und Haltestellen der Straßenbahn, bei denen dieselben Bahnsteiggleise von Zügen unterschiedlicher Linien genutzt werden.
    Die Anordnung der Bahnsteige der einzelnen Linien zueinander ist abhängig von den räumlichen, baulichen und planerischen Bedingungen unterschiedlich komfortabel ausgestaltet. Aus Fahrgastperspektive besonders attraktiv ist die Anordnung der Gleise unterschiedlicher Linien am selben Mittelbahnsteig, um hierdurch einen bahnsteiggleichen Übergang zwischen den Linien zu schaffen. Teilweise wird der Fahrplan der einzelnen Linien in solchen Fällen so abgestimmt, dass Züge beider Linien einander abpassen, um Wartezeiten für umsteigende Fahrgäste zu vermeiden. Vielfach bestehen jedoch auch erheblichen Wegelängen zwischen den Bahnsteigen der einzelnen Linien, wenn beispielsweise bestehende Stationen erweitert werden und eine nähere Zusammenführung von alten und neuen Bahnsteigen mit zu großen baulichen Eingriffen und/oder einem zu hohen finanziellen Aufwand verbunden gewesen wären.
  • Zwillingsbahnsteige: In einzelnen Netzen sind Stationen nach der sogenannten Spanischen Lösung mit Bahnsteigen auf beiden Seiten des Gleises angelegt. Bei zweigleisigen Stationen sind die Gleise häufig zwischen zwei separaten außenliegenden Seitenbahnsteigen und einem gemeinsamen zentralen Mittelbahnsteig angeordnet (siehe Beispiel Clot oben). Die so gewonnene zusätzliche Verkehrsfläche dient der Beschleunigung des Fahrgastwechsels, in einigen Netzen erfolgt zusätzlich eine Trennung von Ein- und Ausstieg nach Bahnsteigen, sodass ein- und aussteigende Fahrgäste einander nicht behindern.[37]

Stationsgebäude/Zugangsbauwerke

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Entsprechend der unterschiedlichen Trassenführungen können Bahnhöfe im Tunnel, im Einschnitt, zu ebener Erde, auf Bahndämmen und auf Viadukten liegen oder auch in andere Gebäude integriert werden und sich entsprechend unterschiedlich prominent im Stadtraum abbilden. Während Stationen an oberirdischen und insbesondere in Hochlage geführten Strecken notwendigerweise größere Präsenz haben, reichen die Zugänge zu Tunnelstationen von einfachen Treppenabgängen über kleinere, pavillonartige Gebäude bis zu aufwändigen und selbstbewusst inszenierten Verkehrsbauwerken. Bei einer Reihe von Systemen werden Zugänge zu Tunnelstationen grundsätzlich eingehaust oder in andere Gebäude integriert, etwa in Städten mit kühlerem Klima und regelmäßigem Schneefall wie Helsinki, Montreal, Toronto, Oslo und Stockholm.

Da U-Bahnhöfe häufig an innerstädtischen, vielfach stadtgestalterisch sensiblen Standorten liegen, spielen die städtebauliche Figur und die hochbauliche Gestaltung seit der Frühzeit des Verkehrsmittels häufig eine wesentliche Rolle beim Entwurf der Stationsbauwerke (siehe auch hier).[147]

Die Ausstattung von U-Bahnhöfen ist grundsätzlich vergleichbar mit derjenigen von Stationen der Eisenbahn und umfasst in der Regel Fahrgastinformationseinrichtungen wie Zugzielanzeiger (siehe auch unten), Fahrplan- und Liniennetzplanaushänge, Fahrkartenautomaten, Notruf- und/oder Informationstelefone, Sitzgelegenheiten und bei oberirdischen Stationen häufig einen Witterungsschutz für mindestens einen Teil des Bahnsteigs. Insbesondere an innerstädtischen Standorten und bedeutenden Netzknoten verfügen Stationen zudem häufig über weitere Einrichtungen wie Kundenbüros der jeweiligen Verkehrsbetriebe bzw. Verkehrsverbünde, Kioske, gastronomische Angebote und Toiletten.

Teilweise sind Stationen auch mit größeren unterirdischen Ladenpassagen oder Einkaufszentren verknüpft bzw. in diese integriert (vgl. Untergrundstadt). Beispiele für besonders ausgedehnte und komplexe unterirdische Netzwerke, die mit zahlreichen U-Bahn-Stationen verknüpft sind, sind das RÉSO in Montreal und das PATH-Netz in Toronto, wobei sich diese jeweils über einen längeren Zeitraum im Zusammenspiel von öffentlichem U-Bahn-Bau und privaten Bauvorhaben entwickelt haben und Teil der insgesamt sehr umfangreichen unterirdischen Infrastruktur beider Städte sind.

Zugzielanzeiger und Zugfolgeuhren
Zugfolgeuhr: Letzte Abfahrt vor 3 Minuten und 23 Sekunden
(Park Pobjedy, Metro Moskau)

Ein wesentliches Ausstattungselement zahlreicher U-Bahn-Systeme sind Zugzielanzeiger, die wie die entsprechenden Anlagen bei der Eisenbahn insbesondere auf dem Bahnsteig sowie teilweise im Zugangsbereich und in den Verteilerebenen eines Bahnhofs über die nächsten Abfahrten informieren. Der Umfang der dargestellten Informationen vergrößerte sich mit fortschreitender technischer Entwicklung und der hierdurch ermöglichten Flexibilisierung der Bespielung der Anlagen. Sie reicht von statischen Texttafeln zur alleinigen Angabe des Fahrtziels in der Frühzeit des Verkehrsmittels über mechanische Systeme wie Fallblattanzeiger, die wechselnde Informationen aus einem fest definierten Satz darstellen können, bis zu vollständig frei bespielbaren bildschirmbasierten Anlagen, die seit dem frühen 21. Jahrhundert vielfach den Standard bei neu installierten Anzeigesystemen darstellen.

Bei neueren dynamischen Anzeigern erfolgt die Steuerung der Anlagen über das digitale Betriebsleitsystem des jeweiligen Systems (z. B. LISI mit dem Fahrgastinformationssystem DAISY bei der BVG), in das häufig auch die weiteren Verkehrsmittel des jeweiligen Betreibers eingebunden sind und das teilweise auch über Schnittstellen zu entsprechenden Systemen anderer Verkehrsunternehmen verfügt, sodass beispielsweise wechselseitig Informationen eingespielt werden können (siehe Beispielbild aus Hamburg oben).

Der Umfang der dargestellten Informationen kann sich auch bei vergleichbaren technischen Voraussetzungen in den einzelnen Netzen unterscheiden, umfasst bei dynamischen Anzeigern jedoch in der Regel mindestens Linienbezeichnung, Ziel und Abfahrt des nächsten Zuges. Wie bei entsprechenden Anlagen im Bus- und Straßenbahnverkehr und im Unterschied zu Anlagen der Regional- und Fernbahn, die in der Regel die Abfahrtszeit eines Zuges angeben, zählen Anzeiger bei U-Bahnen im Großteil der Systeme die verbleibende Zeit bis zum Eintreffen bzw. bis zur Abfahrt herunter. Ausnahmen hiervon finden sich z. B. bei zahlreichen japanischen Systemen, die ebenfalls Abfahrtszeiten angeben (siehe Beispielbild aus Tokio oben).

Während Zugzielanzeiger nach dem beschriebenen Muster im Großteil Europas, in Nordamerika und in Asien weit verbreitet sind, sind in den Systemen der ehemaligen Sowjetunion und anderer (ehemals) sozialistischer Staaten digitale Zugfolgeuhren üblicher. Diese sind am jeweils in Fahrtrichtung vorderen Ende des Bahnsteigs installiert und geben in der Art einer Stoppuhr die Zeit an, die seit Abfahrt des letzten Zuges vergangen ist und werden bei Abfahrt des Folgezuges auf Null zurückgesetzt. Bei Kenntnis der zur jeweiligen Tageszeit gültigen Taktfolge und unter Voraussetzung eines pünktlichen Betriebs kann so die Zeit bis zur nächsten Abfahrt ermittelt werden. Zugfolgeuhren stellen damit eine Umkehrung der üblichen Darstellung auf Zugzielanzeigern dar.

Gleisstürze

Bei der U-Bahn besteht wie bei der Eisenbahn ein grundsätzliches Risiko, unbeabsichtigt auf das Gleis zu stürzen oder gestoßen zu werden. Neben der Verletzungsgefahr durch den Sturz selbst kann sich hierdurch eine unmittelbare Lebensgefahr ergeben, mindestens durch die Möglichkeit der Kollision mit einem einfahrenden Zug, in Systemen mit Stromschiene zusätzlich durch die Gefahr eines Stromschlags durch Berühren der Schiene. Weiterhin ist die Möglichkeit des absichtlichen Springens vor einen Zug mit dem Ziel der Selbsttötung (Schienensuizid) oder im Rahmen von Mutproben o. ä. zu berücksichtigen. Durch die hochflurige Ausführung der Mehrzahl der Systeme ergibt sich ein im Vergleich zur Eisenbahn oft tieferer Gleistrog, sodass im Falle eines Sturzes aufgrund der größeren Fallhöhe eine tendenziell größere Verletzungsgefahr besteht und das Hinaussteigen aus dem Trog schwieriger sein kann.

Eine effektive Maßnahme gegen Personen und Gegenstände auf dem Gleis ist die Installation von Bahnsteigtüren, die Bahnsteig und Gleistrog voneinander abgrenzen und sich synchron mit den Fahrzeugtüren öffnen und schließen. Sie können insbesondere auf fahrerlos betriebenen Linien von Bedeutung sein, da auf diesen die Möglichkeit zur manuellen Schnellbremsung durch den Triebfahrzeugführer entfällt. Entsprechend waren Ende 2018 77 Prozent der Stationen der weltweit fahrerlos betriebenen Linien mit Bahnsteigtüren ausgestattet, während die restlichen 23 Prozent andere Sicherungssysteme verwendeten.[129]
Bahnsteigtüren wurden zunächst bei verschiedenen U-Bahnen Asiens eingeführt und verbreiteten sich von dort aus in die restliche Welt. In Deutschland, Österreich und der Schweiz finden Bahnsteigtüren bislang bei automatisch betriebenen Linien Anwendung bzw. ist dort ein Einsatz geplant. In der Schweiz verfügt die Linie M2 der Métro Lausanne seit ihrer Eröffnung 2008 über Bahnsteigtüren. In Österreich sind die Stationen der Wiener U2 auf dem Abschnitt von Schottentor bis Karlsplatz seit Dezember 2024 entsprechend ausgerüstet, wobei diese Strecke künftig von der neuen, fahrerlos betriebenen Linie U5 übernommen werden soll.[148] In Deutschland wird die U5 der Hamburger U-Bahn voraussichtlich die erste Linie sein, deren Stationen über Bahnsteigtüren verfügen.[149]

Eine andere technische Lösung, die das Kollisionsrisiko von Personen im Gleis reduzieren soll, sind elektronische Sensorsysteme (z. B. Lichtschranken) im Bereich des Gleistrogs und an den Zügen, die Personen und größere Gegenstände erkennen sollen und selbstständig eine Zwangsbremsung einleiten können. Entsprechende Systeme finden sich beispielsweise auf den Stationen der fahrerlos betriebenen Linien U2 und U3 in Nürnberg[150] und D in Lyon, früher auch auf den Stationen des Hochbahnabschnitts der Metro Kopenhagen,[151] die jedoch später mit Bahnsteigtüren nachgerüstet wurden. Zusätzlich stehen Fahrgästen in Zügen und teilweise auch auf Bahnsteigen Notbremsen zur Verfügung, die häufig zusätzlich an einen Notruf und eine direkte Sprechverbindung zum Fahrzeugführer bzw. zur Leitstelle gekoppelt sind. In U-Bahn-Zügen aktueller Generationen bewirkt die Betätigung der Notbremse in der Regel nur in den ersten zehn Sekunden nach Anfahrt eine Bremsung, danach wird lediglich eine Sprechverbindung zum Fahrzeugführer hergestellt.

In einigen Systemen (z. B. München, Nürnberg, Wien, teilweise Hamburg) verfügen die Bahnhöfe über sogenannte Krauchnischen, Rettungsnischen, Unterrollräume oder Sicherheitsschächte unterhalb der Bahnsteigkante, in die sich gestürzte Personen zum Schutz vor einfahrenden Zügen zurückziehen können. Gleichzeitig können diese Räume von Rettungskräften genutzt werden, um unter einem Zug liegende Verletzte zu erreichen, ohne hierfür den Zug bewegen zu müssen.[152] Andere Systeme, darunter die meisten in der Sowjetunion gebauten Netze, verfügen zu diesem Zweck auf den Stationen über eine grabenartige Vertiefung zwischen den Fahrgleisen, in denen gestürzte Personen liegend unterhalb des Zuges Schutz finden können.

Lücke zwischen Bahnsteig und Fahrzeug

Ein weiteres Sicherheitsrisiko sowie Hindernis für die Barrierefreiheit ist der in einigen Netzen teilweise vorhandene horizontale Spalt zwischen Bahnsteigkante und Wagenfußboden, der vor allem bei Bahnsteigen in engen Kurvenlagen auftritt, bei denen die Enden der rechteckigen Wagenkästen eines Zuges geometrisch bedingt einen anderen Abstand von der Bahnsteigkante haben als deren Mitte. Weiterhin weisen Stationen in älteren Netzen häufig einen Unterschied zwischen Bahnsteig- und Fußbodenhöhe der Fahrzeuge auf. Solche ausgeprägten horizontalen und vertikalen Abstände stellen insbesondere für Menschen mit verminderter körperlicher Beweglichkeit, mit Rollstühlen und Rollatoren sowie für Kinder und Personen mit Kleinwuchs ein Hindernis dar.

Zum Umgang hiermit sind zum einen Warnungen vor der Sturzgefahr verbreitet, beispielsweise das u. a. aus London bekannte Mind the Gap (dt. Achten Sie auf die Lücke), in Form von Durchsagen und Schriftzügen etwa an der Bahnsteigkante. Sowohl stations- als auch fahrzeugseitig kann dem Problem teilweise durch ausfahrbare Schiebetritte begegnet werden, die den Spalt schließen bzw. seine Breite reduzieren. Ein weiterer stationsseitiger Ansatz ist die Verbreiterung des Bahnsteigs durch sogenannte gap filler (dt. Lückenfüller) in Form von Kunststofflamellen an der Bahnsteigkante, die stabil betreten werden können, in Horizontalrichtung jedoch so flexibel sind, dass sie dem an ihnen vorbeistreichenden Wagenkasten nachgeben.[153] Zur Angleichung des Niveaus von Fahrzeugfußboden und Bahnsteig können letztere nachträglich erhöht werden, wobei aus Gründen der Kostenreduktion und/oder des Denkmalschutzes teilweise nur Teilerhöhungen erfolgen.

Zur sicheren und barrierefreien Gestaltung von Bahnsteigen sind in Deutschland die Regelungen des § 31 BOStrab einschlägig, weitere konkretisierende Empfehlungen zu Planung und Ausführung sind in der DIN 18040-3 enthalten. Die Regelungen der BOStrab schreiben einen möglichst geringen, maximal jedoch 25 cm großen horizontalen Abstand zwischen Bahnsteigkante und Fahrzeugfußboden, aufeinander abgestimmte Höhen von Bahnsteigoberkante und Fahrzeugfußboden, die einen bequemen Zu- und Ausstieg erlauben, die rutschhemmende Ausführung der Bahnsteigoberfläche und Maßnahmen zur Vorbeugung des Abstürzens von Personen an der Bahnsteigkante vor.

Zugluft
Holztüren zur Vermeidung von Zugluft in Budapest

Die von Zügen bei Tunnelfahrt bewirkte Luftverdrängung erzeugt einen spürbaren Luftstoß vor und einen entsprechenden Sog hinter dem Fahrzeug, die eine Gefahr für auf dem Bahnsteig befindliche Personen darstellen können. In Wien beispielsweise ist die zulässige Geschwindigkeit des Luftstroms gesetzlich auf maximal 36 km/h beschränkt, andernfalls sind bauliche Gegenmaßnahmen an der Tunnelinfrastruktur zu ergreifen.[154] Die Stationen der Földalatti in Budapest wurden aufgrund des beschriebenen Phänomens bereits 1915 mit winddichten Schwingtüren ausgestattet, um den bis dahin in den Zugängen sowie auf den Bahnsteigen spürbaren Luftzug zu unterbinden.[155]

Wie bei anderen öffentlichen Verkehrsmitteln werden auch für die Stationen von U-Bahnen mehrheitlich Namen verwendet, die vom jeweiligen Stationsstandort abgeleitet sind (Straßen- und Platznamen, besondere Bauwerke und Einrichtungen, Quartiers- und Stadtteilnamen etc.). Dabei wird im Interesse der einfachen und eindeutigen Zuordnung und Orientierung in fast allen Systemen der Welt jeder Name nur einmal pro Netz vergeben. Stationen, an denen sich mehrere Linien kreuzen, tragen üblicherweise auf allen Linien denselben Namen.[40]

In germanischsprachigen Regionen werden Stationsnamen, die sich auf Straßen, Gassen, Plätze und dergleichen beziehen, in der Regel vollständig übernommen. In romanisch- und slawischsprachigen Regionen werden Namen dieses Typs hingegen mehrheitlich auf den jeweils namensgebenden Bestandteil verkürzt, beispielsweise Concorde für die Place de la Concorde in Paris, Diagonal für die Avinguda Diagonal in Barcelona, Duomo für die Piazza del Duomo in Mailand und Teatralnaja (Театральная) für den Teatralnaja Ploschtschad (Театральная площадь, dt. Theaterplatz) in Moskau.[40]

Zahlreiche Netze in Regionen, die nicht bzw. nicht hauptsächlich das lateinische Schriftsystem verwenden, benutzen parallel zum im lokalen Schriftsystem geschriebenen Namen lateinische Transkriptionen und teilweise Transkriptionen in Schriftsysteme anderer regional bedeutender Sprachen. Weiterhin werden in Netzen nicht englischsprachiger Regionen die Namen von Stationen, die sich verstärkt an ein internationales Publikum richten (Flughäfen, Messe- und Kongresszentren, Hauptbahnhöfe u. a.), häufig aus der lokalen Sprache ins Englische übersetzt.

Benennung in mehrsprachigen Städten

In offiziell mehrsprachigen Städten und Regionen wird die Benennung von Stationen unterschiedlich gehandhabt. Die jeweiligen Regelungen bewegen sich häufig in einem Spannungsfeld zwischen Berücksichtigung der faktischen sprachlichen Mehrheitsverhältnisse auf der einen und sprachpolitischen (Ziel-)Setzungen auf der anderen Seite.

  • Algier (Arabisch/Tamazight): Das System der algerischen Hauptstadt verwendet lediglich die arabische Sprache und verzichtet auf die Berücksichtigung der seit 2016 ebenfalls als Amtssprachen anerkannten Berbersprachen. Es wird jedoch zusätzlich Französisch verwendet, das aufgrund der kolonialen Geschichte Algeriens und der weiterhin engen Beziehungen zu Frankreich große Bedeutung als Lingua franca hat.
  • Bilbao (Baskisch/Spanisch): Wie die gesamte Autonome Gemeinschaft des Baskenlandes sind Bilbao und die Provinz Bizkaia offiziell zweisprachig, während die deutliche Mehrheit der Bevölkerung in diesem Gebiet allerdings spanischsprachig ist und im Alltag entsprechend das Spanische vorherrscht. Mit wenigen Ausnahmen sind die Stationen jeweils einfach benannt, wobei überwiegend die baskischen Namen bzw. die baskischen Varianten der jeweiligen Ortsnamen (z. B. eu. Etxebarri statt es. Echévarri) verwendet werden.
  • Barcelona (Katalanisch/Spanisch): Während Katalonien insgesamt zweisprachig ist, haben in Barcelona nur katalanischen Varianten von Ortsnamen offiziellen Charakter, was auch für die Namen der Metro-Stationen gilt.[37]
  • Brüssel (Französisch/Niederländisch): Die Stationsbenennung in Brüssel spiegelt das komplexe Verhältnis zwischen französischer und niederländischer Sprache in der belgischen Hauptstadt und ihrem Umland wider. Grundsätzlich sind in Brüssel beide Sprachen Amtssprachen, die Mehrheit der Bevölkerung ist jedoch französischsprachig (siehe auch hier), gleichzeitig liegt Brüssel innerhalb der niederländischsprachigen Region Flandern.
    Die Brüsseler Verkehrsbetriebe verwenden ein gemischtes System, das sich grundsätzlich am jeweiligen lokalen Sprachgebrauch orientiert und u. a. einsprachig französische und niederländische Ortsnamen, Doppelbenennungen mit der jeweiligen französischen und niederländischen Variante desselben Namens (z. B. Osseghem/Ossegem, Trône/Troon, Yser/IJzer) und zweisprachige Benennungen bei entsprechend zweisprachig benannten Straßen, Orten, Bauwerken und Einrichtungen (z. B. Botanique/Kruidtuin, Comte de Flandre/Graaf van Vlaanderen, Étangs Noirs/Zwarte Vijvers) umfasst. Zudem alterniert die Reihenfolge der Nennung des französischen und des niederländischen Namens von einer Station zur nächsten, sodass beide Sprachvarianten etwa gleich häufig zuerst genannt werden.
  • Dublin (Englisch/Irisch): Für das in Planung befindliche Dubliner System ist wie bei den Stationen der Irish Rail und der Straßenbahn Dublin eine Benennung in beiden Sprachen vorgesehen, wobei wie bei Eisenbahn und Straßenbahn der irische Name jeweils zuerst genannt werden soll.[156][157]
    Dieses Muster spiegelt die (symbolische) Bedeutung des Irischen für die nationale und kulturelle Identität der Republik Irland wider; während Art. 8 der irischen Verfassung bestimmt, dass die irische Sprache als nationale Sprache die erste offizielle Sprache Irlands sei, wird Englisch gem. Art. 9 der Verfassung lediglich als eine zweite offizielle Sprache anerkannt. Dem steht gegenüber, dass nach eigenem Bekunden zwar rund 40 Prozent der Bevölkerung über Kenntnisse des Irischen verfügen, jedoch weniger als 1,5 Prozent die Sprache täglich im Alltag verwenden (Werte für 2022),[158] während Erst- und Alltagssprache der weit überwiegenden Mehrheit und insbesondere der stärker urbanisierten Bevölkerungsteile Englisch ist.
  • Helsinki (Finnisch/Schwedisch): In Helsinki, das wie ganz Finnland offiziell zweisprachig ist, tragen wie bei den Bahnhöfen der Finnischen Bahn alle Stationen Namen in beiden Sprachen, wobei der finnische stets zuerst genannt und in einer fetteren Schriftstärke dargestellt wird.
    Dieser Vorrang des Finnischen spiegelt die deutliche Mehrheit der finnischsprachigen Bevölkerung wider, deren Anteil im gesamten Land bei 84,9 und in Helsinki bei 75 Prozent liegt, während der Anteil der schwedischsprachigen Bevölkerung bei 5,1 bzw. 5,5 Prozent liegt (Werte für 2023).[159]
  • Hongkong (Chinesisch bzw. vorrangig Kantonesisch/Englisch): Es werden überwiegend kantonesische Namen und eine einfache lateinischen Transkription verwendet. Ausgenommen sind Ortslagen, die über einen etablierten englischsprachigen Namen (z. B. Admirality für 金鐘 (dt. Goldene Glocke), Causeway Bay für 銅鑼灣 (dt. Kupfer-Gong-Bucht)) oder eine etablierte englische Übersetzung (z. B. Central für 中環, Fortress Hill für 炮台山, North Point für 北角) verfügen, wo stattdessen diese neben dem kantonesischen Namen verwendet werden.
  • Ottawa (Englisch/Französisch): Die Confederation Line/Ligne de la Confédération erschließt sowohl die offiziell zweisprachige kanadische Hauptstadt Ottawa in der Provinz Ontario als auch deren im angrenzenden Québec gelegene, offiziell einsprachig französische Zwillingsstadt Gatineau. Während im Alltag in Ottawa das Englische und in Gatineau das Französische dominiert, beherrscht ein großer Teil der Bevölkerung, insbesondere in Gatineau, beide Sprachen fließend.[160]
    Bei einer ähnlich komplexen sprachlichen Situation wie in Brüssel tragen die Stationen hier mit Ausnahme von Parliament/Parlement lediglich einen Namen, der jeweils so gewählt wurde, dass er für Sprecher beider Sprachen leicht verständlich, auszusprechen und zu schreiben ist.[161]
  • Rennes (Französisch/Bretonisch/Gallo): Die Stationen sind einsprachig französisch benannt, jedoch ist die Beschilderung aller Stationen der jüngeren Linie b dreisprachig in Französisch, Bretonisch und Englisch aufgeführt, zusätzlich ist die Beschilderung an einzelnen Stationen der älteren Linie Linie a neben französisch zusätzlich bretonisch oder auf Gallo ausgeführt.[162]
  • Valencia (Valencianisch/Spanisch): In Valencia, dass wie die gesamte Valencianische Gemeinschaft zweisprachig ist, haben sowohl die valencianische als auch spanische Variante von Ortsnamen offiziellen Status und die Mehrheit der Bevölkerung ist spanischsprachig, jedoch werden für die Metro-Stationen ausschließlich valencianische Namen verwendet.[37]
Stationsnummerierung und Stationslogos

Eine vorwiegend in asiatischen Netzen verbreitete Praxis ist die Nummerierung von Stationen, bei der jede Haltestelle zusätzlich zu ihrem im jeweils lokal verwendeten, nicht lateinischen Schriftsystem geschriebenen Namen ein Kurzzeichen, beispielsweise in Form eines lateinischen Buchstabens und einer fortlaufenden, mit arabischen Ziffern geschriebenen Nummer, trägt. Auf diese Weise wird die Orientierung für Personen vereinfacht, die nicht in der Lage zum Lesen des lokalen Schriftsystems sind. Die Stationen sind dabei von einem Linienende zum anderen durchnummeriert, Umsteigestationen tragen entsprechend der Anzahl der sich dort berührenden Linien und der Position im Verlauf der einzelnen Linie mehrere Kurzzeichen. So verwendet der von fünf Linien bediente Netzknoten Ōtemachi der Tokioter U-Bahn die Kurzzeichen C11 (Chiyoda Line), I09 (Mita Line), M18 (Marunouchi Line), T09 (Tōzai Line) und Z09 (Hanzōmon Line). In zahlreichen japanischen Systemen werden zudem Transkriptionen der in Kanji geschriebenen Stationsnamen in Kana verwendet, sodass Namen beispielsweise auch von Kindern und Sprachlernenden, die die verwendeten Kanji noch nicht beherrschen, phonetisch gelesen werden können.

Einen ähnlichen Ansatz wie die Stationsnummerierung verfolgt das in Mexiko-Stadt entwickelte System, bei dem jede Station zusätzlich zu ihrem Namen ein individuelles graphisches Zeichen trägt, das sich auf den Namen, die Geschichte des Standorts oder ein dort gelegenes markantes Bauwerk oder Objekt bezieht. Beispielsweise zeigt das Logo der Station Zócalo/Tenochtitlan am zentralen Platz der mexikanischen Hauptstadt einen Adler, eine Schlange und einen Kaktus und spielt hiermit sowohl auf den Gründungsmythos von Tenochtitlan, der historisch an diesem Ort gelegenen Hauptstadt des Aztekenreichs, als auch auf das an diesen Mythos angelehnte moderne Wappen Mexikos und hiermit auf die Bedeutung des Platzes als politisches (Sitz von Präsident und Regierung), geistliches (Sitz des Erzbischofs von Mexiko) und ideelles Zentrum Mexikos an. Das System wurde u. a. eingeführt, um der zum Zeitpunkt des Baus der U-Bahn hohen Zahl von Analphabeten in der mexikanischen Gesellschaft die Nutzung des Verkehrsmittels zu erleichtern, wurde als charakteristisches Element der graphischen Gestaltung des Systems jedoch auch bei späteren Erweiterungen fortgeführt.[163][164][165] Die U-Bahnen von Fukuoka, Monterrey und Toulouse sowie das Linimo-System in Aichi verwenden ähnliche Systeme.

Namenssponsoring

Ein seit Beginn des 21. Jahrhunderts auftretendes Phänomen ist der Verkauf von Namensrechten von U-Bahn- sowie anderen ÖPNV-Stationen zu Werbezwecken, wie er zuvor beispielsweise von Sportstadien bekannt war. Der bestehende Stationsname kann hierbei um den Namen des Sponsors ergänzt, durch ihn ersetzt oder abgewandelt werden. Verbunden mit der Verkauf eines Namens sind teilweise auch exklusive Rechte zur Nutzung der regulären Werbeanlagen der Station durch den Sponsor oder zur Durchführung von Werbeaktionen. Unter Anderen die Verkehrsbetriebe von New York, Chicago, Philadelphia, Seoul, Kuala Lumpur und Manila bieten entsprechende Vereinbarungen an, u. a. in Toronto wird die Möglichkeit hierzu geprüft.[166][167][168][169][170][171][172][173]

Die Verkehrsbetriebe bzw. -behörden begründen den Verkauf mit den erzielbaren zusätzlichen Einnahmen vor dem Hintergrund der latenten bis chronischen Unterfinanzierung des ÖPNV bzw. mit der Entlastung des öffentlichen Haushalts, der Defizite aus dem ÖPNV-Betrieb auffangen muss. Kritiker verweisen demgegenüber auf die mögliche Verschlechterung der Orientierung für Fahrgäste, wenn eine Station keinen ortsbezogenen Namen trägt, und die aus ihrer Sicht grundsätzliche Entbehrlichkeit zusätzlicher Werbung im öffentlichen Raum. Mithin leiste der Verkauf von Namen öffentlicher Einrichtungen dem Eindruck einer Privatisierung selbiger Vorschub.[168][169][172][173][174][175][176][177][178][179]

Von gesponserten Namen abzugrenzen sind Stationen, die den tatsächlichen physischen Standort eines Unternehmens, einer Einrichtung oder einer Organisation erschließen und aus diesem Grund nach ihnen benannt sind und für die keine Sponsorenvereinbarungen bestehen (z. B. Bijlmer ArenA in Amsterdam, Hagenbecks Tierpark in Hamburg und Olympia-Einkaufszentrum in München).

Beispiele

Beispiele für derartige Vereinbarungen sind die ursprünglich Pattison Avenue genannte südliche Endstation der Broad Street Line in Philadelphia, die von 2010 bis 2018 nach dem Telekommunikationsunternehmen AT&T benannt war und seit 2018 den Namen des Energieversorgungsunternehmens NRG Energy trägt, die Station Monumento in Manila, die infolge einer Vereinbarung mit der Yamaha Motor Company zwischen 2018 und 2021 Yamaha Monumento hieß[180] und die einwöchige Umbenennung des Londoner Bahnhofs Bond Street in Burberry Street nach dem gleichnamigen Modeunternehmen anlässlich der London Fashion Week im September 2023.

Die für Philadelphia zuständigen regionalen Verkehrsbetriebe SEPTA erzielten mit dem Verkauf an AT&T 3,4 Millionen Dollar für zunächst fünf Jahre und mit der Vereinbarung mit NRG Energy rund 4,5 Millionen Dollar für eine Laufzeit von ebenfalls fünf Jahren. In Manila erfolgte die Kompensation in Form der Übernahme von Sanierungs- und Modernisierungs- sowie Betriebs- und Unterhaltungskosten für die Station. Transport for London erhielt für die Umbenennung der Station 200.000 Pfund, zudem wurden sämtliche Kosten für die Neubeschilderung und sonstigen Anpassungen der Station sowie den anschließenden Rückbau durch den Sponsoren getragen.[181]

Ein Beispiel, das aufgrund der negativen Reaktion der lokalen Öffentlichkeit internationalen Widerhall fand, war die Station Sol der Metro Madrid, deren Name für 3 Millionen Euro an den Mobilfunkanbieter Vodafone verkauft wurde und von Mitte 2013 bis Mitte 2016 Vodafone Sol hieß. Die Station liegt an der Puerta del Sol, einem zentralen, historischen Stadtplatz in der Madrider Innenstadt, und die Umbenennung zu werblichen Zwecken wurde angesichts der Bedeutung des Ortes vielfach als unangemessen kritisiert. Die für den Verkauf verantwortliche Regierung der Autonomen Gemeinschaft Madrid erhielt mehrere Zehntausend Protestschreiben und zahlreiche der neuen Stationsschilder wurden zerstört, übergesprüht und entwendet. Die Regierung nahm vor diesem Hintergrund Abstand von einer Verlängerung der Vereinbarung mit Vodafone und räumte rückblickend eine Fehleinschätzung der Tragweite der Umbenennung ein und bezeichnete die öffentliche Reaktion als „gesellschaftlichen Aufruhr“.[179][182]

Weitere Besonderheiten
  • Von der üblichen Praxis der einmaligen Vergabe eines Namens innerhalb desselben Netzes weichen weltweit einzig die Netze der Chicago Elevated und der New York City Subway ab, in denen eine Vielzahl von Stationen den gleichen Namen trägt.[40] Dies erklärt sich grundsätzlich aus der rasterförmigen Anlage der beiden Städte mit sehr langen Straßenverläufen, die über ihre gesamte Länge denselben Namen tragen. Einzelne Linien, die dieselbe Straße an unterschiedlichen Punkten kreuzen und dort Haltepunkte haben, werden einheitlich nach dieser Straße benannt. So gibt es in Chicago u. a. jeweils vier Stationen mit den Namen Western (davon zwei auf der Blue Line) und Pulaski und jeweils dreimal die Station Cicero, Damen und Kedzie, jeweils benannt nach den kreuzenden Avenues. In New York trägt u. a. ein Großteil der Stationen der vier bis fünf parallel in Nord-Süd-Richtung durch Manhattan verlaufenden Strecken den Namen der jeweils in Ost-West-Richtung kreuzenden Streets, entsprechende Doppelungen gibt es auch auf Strecken in den anderen Bezirken. Die eindeutige Identifikation einer Station erfordert in diesen Netzen entsprechend die Kenntnis sowohl des Stationsnamens als auch der Linie.
  • Von der üblichen Praxis der einheitlichen Benennung von Kreuzungspunkten weichen die Netze der früheren Sowjetunion (Charkiw, Kiew, Minsk, Moskau, Nowosibirsk, Sankt Petersburg, Taschkent) ab, in denen Stationen an Kreuzungspunkten mehrheitlich unterschiedliche Namen tragen bzw. als unterschiedliche, jedoch miteinander verbundene Stationen behandelt werden.[40]

Sekundärnutzung im Kriegsfall

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Tunnelstationen und -strecken werden aufgrund ihrer vergleichsweise sicheren Lage im Untergrund seit dem Ersten Weltkrieg auch als Schutzräume gegen Bombardements genutzt.[183] Während diese Nutzung bei der Planung der ersten Tunnelstrecken der Londoner U-Bahn nicht eingeplant worden war und sich spontan als Reaktion auf die deutschen Luftangriffe ergab, wurde die Moskauer Metro bereits gezielt in Hinblick auf eine mögliche Nutzung als Schutzanlage entworfen und daher in besonders großer Tiefenlage gebaut, um im Falle eines Waffengangs Schutzsuchende aufnehmen zu können. Zu einem entsprechenden Einsatz kam es bereits wenige Jahre nach Eröffnung der Metro während der deutschen Luftangriffe auf Moskau im Zweiten Weltkrieg.

Unter dem Eindruck dieser Erfahrungen und vor dem Hintergrund des Kalten Kriegs und des mit ihm verbundenen atomaren Wettrüstens wurden in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zahlreiche neu gebaute Stationen und ganze Systeme auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs als Schutzanlagen konzipiert. Insbesondere in der Sowjetunion und den mit ihr alliierten Staaten wurden Streckentunnel und Stationen nach Moskauer Vorbild vielfach in erheblicher Tiefe angelegt. Im Sinne dieser Planung verwendet wurden die Anlagen außerhalb Moskaus jedoch erst im Zusammenhang mit dem russischen Überfall auf die Ukraine seit 2022, als Metrostationen in Kiew und Charkiw als Schutzräume geöffnet wurden. In Stationen in Charkiw wurden darüber hinaus im Jahr 2023 insgesamt 60 Klassenräume für insgesamt mehr als 1000 Schüler eingerichtet, um diese vor möglichen Luftangriffen zu schützen.[184]

In westlichen Staaten verfügen u. a. Berlin, Hamburg und Helsinki über entsprechende Schutzanlagen. In letzterem betrifft dies die sechs innerstädtischen Stationen von Sörnäinen/Sörnäs bis Ruoholahti/Gräsviken,[185] wobei der Bevölkerungsschutz in Finnland aufgrund der direkten Nachbarschaft zur Sowjetunion und später zu Russland seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts politisch priorisiert wird[186] und das Land nach Angaben der finnischen Regierung im Jahr 2023 über mehr als 50.000 öffentliche Luftschutzkeller verfügte.[187][188][189]

Betriebswerkstätten, Depots und Abstellanlagen

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Betriebswerkstätten für Wartung, Reinigung, Instandhaltung und Reparatur sowie Depots und Abstellanlagen für Fahrzeuge werden aus Kosten- und Platzgründen in der Regel oberirdisch und überwiegend außerhalb des inneren Stadtbereichs angelegt, sowohl am Streckenende als auch entlang der Streckengleise, beispielsweise an Endpunkt einer Linie oder für kurzlaufende Kurse, wodurch jeweils längere Ein- und Ausrückfahrten vermieden werden. Anlagen am Ende einer Strecke sind zudem häufig so geplant, dass sie als Vorleistung für mögliche Streckenverlängerungen genutzt werden können, etwa durch Umwandlung von Abstell- zu Streckengleisen, wodurch die Bauarbeiten erleichtert und Eingriffe in Betrieb und bestehende Infrastruktur während der Bauphase reduziert werden können. Ein wichtiges Kriterium für den Standort von Hauptdepots und Hauptwerkstätten ist weiterhin eine gute Anbindung an Schiene und Straße für die Belieferung mit Fahrzeugen, Ersatzteilen usw.

Teilweise werden auch größere Werkstätten und Depots unterirdisch angelegt, beispielsweise das Norsborgsdepå der Stockholmer U-Bahn westlich der Endstation Norsborg und das Kim Chuan Depot der Singapurer Circle Line, das mit einer Fläche von 12 ha zum Zeitpunkt seiner Eröffnung im Jahr 2009 die weltweit größte unterirdische Anlage dieser Art war und bis voraussichtlich 2026 um weitere 16 ha erweitert wird.[190][191]

Sind nicht alle Strecken eines Systems miteinander verbunden, ist für jedes Teilnetz ein eigener Betriebshof vorhanden. Einen Sonderfall stellen Linien dar, die im Inselbetrieb auf Strecken verkehren, die nicht mit dem Restnetz verbunden sind, weil sie z. B. als Teil einer größeren Streckenerweiterung vorab eröffnet wurden. Beispielsweise verkehrte die von 2009 bis 2020 bestehende U55 in Berlin isoliert zwischen Hauptbahnhof und Brandenburger Tor, bis sie 2020 am Alexanderplatz mit der U5 verknüpft und in diese integriert wurde. Entsprechendes galt für die U1 in Wien von 1978 bis 1979. In beiden Fällen mussten die Wagen provisorisch mit Kränen in den Tunnelschacht ein- und zu Wartungszwecken ausgehoben werden. In Glasgow wiederum stellte das Ein- und Ausheben von Wagen für 80 Jahre den Regelfall dar, da es keine Gleisverbindung zwischen den unterirdischen Streckentunneln und dem oberirdischen Depot an der Broomloan Road gab. Diese wurde erst Ende der 1970er Jahre im Rahmen eines umfassenden Sanierungs- und Modernisierungsprogramms des Gesamtsystems mit zwei Tunnelrampen südlich der Station Govan geschaffen.[34]

Grafische Elemente und visuelle Kommunikation

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Neben den großen technischen Komponenten wie Strecke, Zug und Bahnhof gehört auch eine Reihe grafischer Elemente und auf ihnen aufbauender Systeme wie Logos, Liniennetzplänen, Beschilderungen und Wegeleit- bzw. Signaletiksysteme zur charakteristischen Infrastruktur eines U-Bahn-Netzes. Diese dienen zum einen den praktischen Funktionen der Fahrgastorientierung und -information, zum anderen sind sie durch ihre flächendeckende Präsenz im gesamten Netz zentrale Träger der visuellen Kommunikation des Systems und wesentlich für dessen Erscheinungsbild und Außenwirkung und können so Image, Atmosphäre und die umfassendere Benutzererfahrung und die Attraktivität eines Netzes insgesamt mitprägen. Neben unmittelbaren praktischen Erfordernissen wie Leserlichkeit/visueller Identifizierbarkeit und inhaltlicher Verständlichkeit spielt daher häufig auch die ästhetische Qualität eine wesentliche Rolle bei der Gestaltung dieser Elemente.

Vielfach verfolgen Verkehrsbetriebe eine anwendungs- und medienübergreifend kohärente visuelle Kommunikation, um hierdurch das jeweilige U-Bahn-System bzw. die mit ihm erbrachte Dienstleistung Nahverkehr als einheitliche, wiedererkennbar Marke zu stärken und die mit dieser Marke zu assoziierenden Eigenschaften (z. B. Zuverlässigkeit, Sicherheit, Komfort, Modernität, Innovationsorientiertheit, Nutzerorientiertheit) zu vermitteln sowie den grundsätzlichen Anspruch des Unternehmens auf Professionalität (Strukturiertheit, planvolles und effizientes Vorgehen, Verlässlichkeit, Sorgfalt usw.) zu unterstreichen. Gestaltungshandbücher, die die formalen Merkmale der grafischen Gestaltung (Schriftarten, Farben, Signets, Logos und Piktogramme, Formate, Proportionen und Layout, Hierarchisierung und Strukturierung von Informationen usw.) für alle oder einen Teil der Anwendungszwecke und Informationsträger (Beschilderung, Aushänge und Plakate, Taschenfaltpläne, Smartphone, Internet usw.) verbindlich definieren, spielen daher auch im U-Bahn-Wesen häufig eine zentrale Rolle.

Die Umsetzung von Gestaltungsstandards erfolgt in den einzelnen Systemen mit unterschiedlicher Konsequenz, beispielsweise werden Beschilderungen nach dem jeweils aktuellen Standard vielfach nur bei Neubauten oder Sanierungen von Bahnhöfen installiert oder ergänzend zu älteren Beschilderungen verwendet, insbesondere, wenn diese Teil des ursprünglichen architektonischen Entwurfs sind und ggf. fest in die Gestaltung eingebunden und/oder als Teil der Gesamtanlage denkmalgeschützt sind. Auch in Netzen mit umfassenden und detaillierten Gestaltungsregeln kann es entsprechend eine Mehrzahl parallel verwendeter unterschiedlicher Ausführungen einzelner Elemente geben.

Teilweise verwenden Betreiber dieselben bzw. ein System eng aufeinander abgestimmter Gestaltungsstandards für mehrere oder alle ihre Verkehrsmittel, um die Verzahnung aller Teile des ÖPNV-Netzes auch auf gestalterischer Ebene sichtbar zu machen, die Benutzung durch einheitlich strukturierte und dargestellte Informationen zu erleichtern und die einzelnen Verkehrsmittel fest in die übergeordnete Nahverkehrsmarke einzubinden, so etwa bei BVG, RATP und Transport for London.[192] In Systemen, die aus dem Zusammenschluss mehrerer zuvor unabhängiger Vorgängernetze hervorgegangen sind, ist eine einheitliche Gestaltung analog hierzu ein zentrales Instrument, um die Geschlossenheit des neu geformten Gesamtnetzes zu unterstreichen. Beispiele hierfür finden sich etwa in London nach Übernahme der London General Omnibus Company, der Central London Railway und der City and South London Railway durch die Underground Group 1912/1913,[193] in New York, wo die Netze von IRT, BRT und IND 1940 vereinigt und ab 1966 auch auf gestalterischer Ebene konsequent zusammengeführt wurden,[194] und Berlin, wo nach der Wiedervereinigung die über rund vier Jahrzehnte getrennten Betriebe von Ost- und West-Berlin auch über die neue gemeinsame Gestaltung verbunden wurden.[43]

M-Logo an einem Zug der Metro Rotterdam

Das Verkehrsmittel U-Bahn wird in der Mehrheit der bedienten Städte und Regionen durch ein prägnantes Logo gekennzeichnet, etwa an Stationsbauwerken, auf Liniennetzplänen, in Wegeleitsystemen oder auf den Fahrzeugen selbst.

Verbreitet sind insbesondere Zeichen, die auf den Namen des jeweiligen Systems Bezug nehmen. Entsprechend der weiten Verbreitung der Bezeichnung Metro (und seiner landessprachlichen Varianten) findet sich daher vor allem eine Vielzahl von Logos, die die Initiale „M“ aufgreifen, auch in Regionen, die nicht hauptsächlich das lateinische, kyrillische oder griechische Alphabet, in denen der Buchstabe „M“ identisch ist, verwenden. Andere Logos stellen illustrativ oder assoziativ den Themenkomplex Verkehr/Verbindung/Bewegung/Geschwindigkeit dar, verweisen auf die unterirdische Streckenführung oder sind weitgehend ungegenständlich.

Verschiedene Betreiber (u. a. MARTA im Raum Atlanta, CTA im Raum Chicago, Metro Los Angeles, die MTA im Staat New York, SEPTA im Raum Philadelphia, Toei in Tokio) verwenden kein spezifisches Logo für das jeweilige U-Bahn-System, sondern kennzeichnen alle von ihnen betriebenen Verkehrsmittel mit demselben Logo. Im Falle von Toei, dem Verkehrsamt der Präfektur Tokio, ist dieses identisch mit dem offiziellen Symbol der Präfektur, wodurch es eine unmittelbare hoheitliche Bedeutungsebene erhält.[195]

Während in den allermeisten Ländern jedes U-Bahn-System ein individuelles Zeichen verwendet, wird das Verkehrsmittel in Italien und Deutschland jeweils durch ein weitgehend einheitliches Logo gekennzeichnet. In den italienischen Metro-Städten Catania, Genua, Mailand, Neapel, Rom und Turin ist dies ein weißes, in einer Groteskschrift gesetztes „M“ auf einer quadratischen roten Trägerfläche, wobei in Catania eine Modifikation durch Einbindung des Betreiberlogos und Kursivsetzung der M-Initiale erfolgt. Lediglich Brescia verwendet ein eigenes Logo. Weiterhin hat die Stadtbahn Charleroi das Logo der Metro Brüssel, eine Variante des Buchstabens „M“, übernommen.

Deutschland, Österreich und die Schweiz

In den vier deutschen U-Bahn-Städten Berlin, Hamburg, München und Nürnberg wird die U-Bahn einheitlich durch ein weißes, in einer Groteskschrift gesetztes „U“ auf einer quadratischen blauen Trägerfläche gekennzeichnet. Innerhalb dieses Grundaufbaus unterscheiden sich die Logos der einzelnen Systeme allerdings geringfügig in Größe und Proportionierung des U.
Ein weißes U auf blauem Grund wurde in Berlin spätestens seit 1926 zur Kennzeichnung von Stationszugängen genutzt.[196] Als logoartiges Zeichen mit kompakter, jedoch zunächst kreisrunder Fläche wird es dort spätestens ab 1929 auf Liniennetzplänen verwendet,[42] eine rechteckige Version spätestens seit 1939.[43] Die heute gebräuchliche Form wurde im Juni 1991 eingeführt.[197]
Die deutschen Stadtbahnsysteme verwenden ebenfalls Logos nach dem genannten Muster bzw. hiervon abgeleitete Zeichen, teilweise in der Kombination „U-Stadtbahn“. Während das U-Logo bei den Voll-U-Bahnen zur Kennzeichnung aller Stationen unabhängig von ihrer Geländelage verwendet wird, beschränken verschiedene Betreiber von Stadtbahn-Systemen die Nutzung auf die Markierung unterirdischer bzw. nach U-Bahn-Standard ausgebauter Haltestellen und kennzeichnen andere Stationen mit dem regulären Verkehrszeichen 224 für Bus- und Straßenbahnhaltestellen.

Das von der einzigen österreichischen U-Bahn in Wien genutzte Logo ähnelt den bei den deutschen Systemen verwendeten, hat allerdings eine kreisförmige Trägerfläche.

Die Métro Lausanne verwendet eine stark abstrahierte Variante des Buchstaben „M“ in Form von drei steigenden weißen Balken auf einer kreisförmigen, magentafarbenen Trägerfläche. Das Logo wurde mit der Eröffnung des Systems eingeführt.

Liniennetzpläne

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Ein zentrales Informationselement von U-Bahn-Systemen und eines der am stärksten mit ihnen assoziierten grafischen Elemente sind Liniennetzpläne, die in übersichtlicher Form das gesamte Netz mit allen Linien und Stationen darstellen und beispielsweise auf den Bahnhöfen und in den Fahrzeugen ausgehängt und als Taschenfaltpläne und in Informationsbroschüren ausgegeben werden. Neben der heute im Vordergrund stehenden Funktion als Orientierungs- und Navigationshilfe dienten Netzpläne in der Frühzeit der U-Bahnen auch als Werbemittel, das potenzielle Fahrgäste über die Ziele informierte, die mit der U-Bahn erreicht werden konnten.

Insbesondere in Städten und Regionen mit tariflich integriertem ÖPNV-System sind Pläne üblich, die neben U-Bahn- auch weitere wichtige Nahverkehrslinien bzw. weitere wichtige Verkehrsmittel darstellen. Beispielsweise werden in den vier deutschen Netzen und in Wien ausschließlich oder vorrangig Verbundnetzpläne verwendet, die neben den U-Bahn- mindestens auch die jeweiligen S-Bahn-Linien enthalten. In tariflich nicht oder nicht vollständig integrierten Netzen verwenden die einzelnen Verkehrsunternehmen demgegenüber teilweise eigene Pläne, in denen Linien anderer Betreiber nicht oder nur untergeordnet dargestellt werden.[198][40]

Häufig werden neben einem Hauptplan weitere Varianten für spezielle Einsatzzwecke und -orte verwendet, beispielsweise mit ergänzenden Informationen zur Barrierefreiheit oder mit angepasstem Format zur Verwendung in Fahrzeugen, in denen keine geeigneten Flächen zur Anbringung des Standardplans zur Verfügung stehen. Verwandt mit Liniennetzplänen sind zudem Linienbänder, die den Verlauf einzelner Linien oder Linienbündel darstellen und beispielsweise auf dem Bahnsteig der entsprechenden Linie oder in den auf der Linie verkehrenden Fahrzeugen verwendet werden.

Statische Liniennetzpläne werden seit dem frühen 21. Jahrhundert durch dynamische digitale Angebote ergänzt, die sowohl von den Verkehrsbetrieben und -verbünden selbst – hier häufig auf Grundlage von auf Open Data basierenden Anwendungen wie Open Street Map – als auch durch externe Anbieter wie Google mit Google Maps bereitgestellt werden und insbesondere online abgerufen und genutzt werden können. Diese Anwendungen erlauben u. a. eine gezielte Suche nach Verkehrsverbindungen und stellen diese detailliert anhand topografischer Karten dar.

Topografische und schematische Pläne

Während in der Frühzeit der U-Bahnen topografische Karten verwendet wurden, die häufig auf regulären Stadtplänen basierten und daher neben den U-Bahn-Linien auch das Straßennetz und weitere geografische Objekte darstellten, vollzog sich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein schrittweiser Übergang zu schematischen Plänen, in denen nicht mehr das Liniennetz im Verhältnis zur Stadt, sondern vorrangig das Verhältnis der einzelnen Elemente des Netzes (Linien, Stationen und Umsteigeknoten) zueinander dargestellt wurde und geografische Informationen und topografische Genauigkeit in den Hintergrund traten. Ein wesentlicher Grund hierfür war, dass die zwischenzeitlich in den einzelnen Systemen erreichte Komplexität, Dichte und räumliche Ausdehnung der Netze bei einer maßstäblichen Darstellung in einem topografischen Plan zu sinkender Übersichtlichkeit und Lesbarkeit und/oder zu einer Beschränkung des sinnvoll darstellbaren Netzausschnitts geführt hatte bzw. geführt hätte oder durch größere Planbilder hätte ausgeglichen werden müssen.

Als bedeutender Schritt für die Entwicklung schematischer Netzpläne gilt die Tube map der London Underground, die ab 1931 von Harry Beck, einem zu diesem Zeitpunkt arbeitslosen technischen Zeichner, als Freizeitprojekt entwickelt und 1933 erstmals testweise an Fahrgäste ausgegeben wurde. Beck griff in seinem Entwurf auf Gestaltungsprinzipien zurück, die bereits zuvor bei der Underground und anderen englischen sowie ausländischen Bahnen genutzt worden waren, um die Lesbarkeit von Plänen zu verbessern. Er kombinierte, verfeinerte und vereinheitlichte diese Prinzipien jedoch und wendete sie konsequent auf das komplexe Netz der Londoner U-Bahn an. Beck entwarf damit einen Plan von großer visueller Klarheit und hoher Lesbarkeit, der im Wesentlichen auf alle zum Verständnis des U-Bahn-Netzes unerheblichen Informationen verzichtete und dennoch weiterhin als kartografische Darstellung erkennbar blieb. Beck wendete insbesondere folgende Prinzipien an:

  • Individuelle Kennfarben für alle Linien zur Verbesserung der Unterscheidbarkeit – Beck übernahm für seinen Entwurf die Farben, die seit 1908 von der Underground verwendet wurden;
  • Reduzierung und Vereinheitlichung der grafischen Elemente durch standardisierte Linienorientierungen zur Steigerung der visuellen Ruhe – Beck verwendete ein oktolineares System mit 45°-Winkeln und acht möglichen Linienrichtungen sowie eine lot- bzw. waagerechte Kompositionsachse. Die Reichsbahndirektion Berlin veröffentlichte bereits 1931 einen Plan der Berliner S-Bahn auf Grundlage desselben Prinzips, wobei die Ringbahn im genannten Plan stark abstrahiert als Kreis dargestellt wurde;
  • Vereinfachung/Abstrahierung geografischer Zusammenhänge und Merkmale zur Steigerung der Übersichtlichkeit und visuellen Ruhe:
    • Begradigung der Linienverläufe und Vereinheitlichung der Stationsabstände – Diese Darstellung ist verwandt mit Linienbändern, die seit dem frühen 20. Jahrhundert für die Darstellung des Verlaufs einzelner Linien genutzt wurden;
    • Vergrößerte Darstellung von Gebieten mit besonders hoher Linien- und Stationsdichte in der Art einer Anamorphose – Beck vergrößerte das Londoner Zentrum, das etwa von der Circle Line definiert wird, und verkleinerte die Außenbezirke;
    • Weitgehender Verzicht auf die Darstellung von geografischen Objekten – Bereits ab dem späten 19. Jahrhundert verzichteten verschiedene Pläne der Underground bzw. ihrer Vorgängerbahnen (weitgehend) auf die Darstellung der Streckenumgebung. Beck stellte in der Tube map lediglich die Themse aufgrund ihrer Bedeutung als Orientierungspunkt dar. Markante Gewässer gehören bis in die Gegenwart zu den wenigen regelmäßig auf Liniennetzplänen dargestellten Geoobjekten;
  • Genordetes Planbild – Trotz der inhaltlichen Entfernung von einer topografischen Karte verwendete Beck weiterhin die bei modernen Karten übliche genordete Darstellung bzw. näherte sich an diese an, das heißt die im Planbild oben dargestellten Elemente liegen (im Wesentlichen) im Norden, die unten dargestellte im Süden usw.
Fahrkartenautomat der Hamburger Hochbahn mit integriertem digitalem topografischem Verkehrsnetzplan

Die technisch anmutende formale Reduziertheit wird teilweise mit Becks fachlichem Hintergrund und mit einem Einfluss der zur Entstehungszeit aktuellen modernistischen Gestaltungsströmungen in Verbindung gebracht, während in der ausgewogenen, fast dekorativ wirkenden Gesamtkomposition des Netzbildes mit langen Achsen und eleganten Kurven teilweise Einflüsse des ebenfalls aktuellen Art déco erkannt werden.

Schematische Pläne auf Grundlage der oben genannten Prinzipien setzten sich im Laufe des 20. Jahrhunderts weltweit bei der großen Mehrheit der U-Bahn-Systeme durch. Zudem werden sie für andere Verkehrsmittel genutzt und aufgrund ihrer weiten Kreisen verständlichen Systematik und bekannten Ästhetik auch zur Visualisierung von Zusammenhängen abseits des Verkehrswesens verwendet. Gleichzeitig enthalten Stadtpläne in der Regel auch Darstellungen des ÖPNV-Netzes und Verkehrsbetriebe verwenden häufig topografische Pläne bzw. Stadtpläne als eigenständige Planvarianten, beispielsweise als Umgebungs-/Quartiersplan auf den Haltestellen.

Eine Ausnahme stellte lange Zeit New York dar, das im Jahr 1979 nach verschiedenen schematischen Plänen zu einer (pseudo-)topografischen Darstellung zurückgekehrt war, in der Manhattan, der Bezirk mit der höchsten Netzdichte, gegenüber den anderen Teilen des Stadtgebiets deutlich vergrößert dargestellt wurde. Dieser Plan wurde im Frühjahr 2025 durch eine vollständig überarbeitete Darstellung ersetzt, die sich eng an den von Harry Beck etablierten Gestaltungsprinzipien orientiert und damit auch einen direkten Rückgriff auf den bereits 1972 von Massimo Vignelli für die New Yorker Verkehrsbetriebe entworfenen Netzplan darstellt.[199][200]

Mit der seit dem frühen 21. Jahrhundert wachsenden Bedeutung digitaler Kartendienste wie Google Maps und den von den Verkehrsbetrieben selbst betriebenen Diensten für Fahrplan- und Verbindungsauskünfte vollzog sich in gewisser Weise eine Rückkehr zu topografischen Karten, die insbesondere durch die Fähigkeit dieser Dienste zur freien Skalierbarkeit der digitalen Karten ermöglicht wird, durch die die Beschränkung der physischen Größe des Kartenmediums keine wesentliche Rolle mehr spielt.[198][40]

Barrierefreiheit

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Barrierefreiheit bildet mittlerweile in zahlreichen Regionen einen zentralen Aspekt bei Planung und Betrieb von U-Bahn-Systemen und ihren einzelnen Komponenten (Stationen, Informationssysteme, Fahrzeuge u. a.). Eine wesentliche Bedeutung hat hierbei die Perspektive von Menschen, die auf Mobilitätshilfen wie Rollstühle oder Rollatoren angewiesen sind und die daher nicht bzw. nur eingeschränkt zum Treppensteigen in der Lage sind. Diese Gruppe ist von besonderer Bedeutung, da sie eine große und mit Blick auf die zunehmende Alterung der Gesellschaft tendenziell wachsende Zahl von Personen umfasst, da die Beeinträchtigung des Gehens stärker als viele andere körperliche Einschränkungen den Zugang zur U-Bahn limitiert und weil auch andere Gruppen wie Personen mit Kinderwagen und großen Gepäckstücken von einer stufenlosen Zugänglichkeit profitieren. Der Begriff wird jedoch vielfach weiter betrachtet und umfasst auch Belange von Menschen mit anderen körperlichen oder kognitiven Einschränkungen, die im Zusammenhang mit der Benutzung von U-Bahnen relevant sein können.

Stationen

Aufgrund der vollständig unabhängigen Trassierung von U-Bahnen einschließlich des Ausschlusses von Bahnübergängen besteht zwangsläufig die Notwendigkeit zur Überwindung einer Höhendifferenz zwischen dem Zugangspunkt zu einer Station und dem Bahnsteig. Die Nutzung der U-Bahn kann hierdurch für Menschen mit verminderter körperlicher Bewegungsfähigkeit wie Rollstuhlfahrer und Personen mit Rollatoren unmöglich gemacht oder erheblich erschwert werden.

In der Europäischen Union sind neue U-Bahn-Stationen barrierefrei herzustellen, bestehende nicht barrierefreie Stationen sind entsprechend um- und auszubauen. Rechtliche Grundlage hierfür sind in Deutschland insbesondere § 8 PBefG und die entsprechenden Gleichstellungsgesetze der Länder (z. B. § 11 Abs. 2 des Berliner Landesgleichberechtigungsgesetzes).

Die U-Bahnen in München und Nürnberg sind vollständig barrierefrei bzw. rollstuhlgerecht ausgebaut, die Netze in Berlin und Hamburg weitgehend.

Informations- und Leitsysteme

Entsprechend dem Zwei-Sinne-Prinzip werden an Fahrgäste gerichtete Informationen häufig sowohl akustisch als auch visuell vermittelt, sodass sie sowohl für Menschen mit eingeschränktem Seh- als auch Hörvermögen verständlich sind. Hierzu zählt beispielsweise die Ankündigung von einfahrenden Zügen und ihrem Fahrtziel über Durchsagen und Zugzielanzeiger und die Begleitung des Türschließens durch Signaltöne und -leuchten.

Für sehbehinderte Menschen finden sich vielfach taktile Bodenleitsysteme, die mithilfe eines Langstocks eine selbstständige Orientierung ermöglichen. In den vier deutschen U-Bahn-Städten verfügen alle rollstuhlgerecht ausgebauten Stationen auch über solche Leitsysteme. Weiterhin finden sich teilweise Beschriftungen in Brailleschrift, beispielsweise in Aufzügen und an Handläufen und Türtastern, oder taktile Orientierungskarten.

Schlüsselfertige und standardisierte Systeme

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Verschiedene Hersteller bieten sogenannte schlüsselfertige Systeme für den U-Bahn-Systeme an, die neben der Bereitstellung der gesamten technischen Infrastruktur einschließlich Fahrzeugen, Stromversorgung und elektrischer Ausrüstung, Signal-, Kommunikations- und Steuerungstechnik und Stations- und Werkstattausstattung aus dem Produktportfolio des jeweiligen Unternehmens auch sämtliche erforderlichen Dienstleistungen von Planung und Finanzierung über Projektsteuerung, Bau und Systemintegration bis zu Wartung und Instandhaltung aller Komponenten umfassen. Zu den Anbietern gehören u. a. Alstom (u. a. Neubau der Circle Line in Singapur und der Linie 1 in Cluj-Napoca),[201][202][203] Hyundai Rotem (u. a. Neubau der Linie 9 der U-Bahn Seoul, der Linie 7 der MRT Manila und der Green Line der Taoyuan Metro in der Metropolregion Taipeh)[204] und Siemens Mobility (u. a. Erweiterung der Blue Line in Bangkok, Neubau der Strecke der Sydney Metro zum Western Sydney Airport und der Linie 3 der Metro Pune).[205][206]

Während die oben genannten Produkte ein hohes Maß an Flexibilisierung der technischen Parameter nach Kundenwunsch ermöglichen, bieten und boten verschiedene Hersteller auch weitgehend standardisierte Systeme an, die identisch oder mit nur wenigen Abwandlungen von einer Basisvariante an verschiedenen Standorten realisiert werden. Hierzu zählen etwa das System VAL (s. u.), die fahrerlose Metro von Hitachi Rail Italia (ehemals AnsaldoBreda) sowie historisch das ICTS (Intermediate Capacity Transit System), das die Grundlage der heutigen Innovia-Plattform von Alstom bildet.

System VAL
VAL-Fahrzeug vom Typ VAL 208 der Métro Lille

Das französische Unternehmen Matra entwickelte mit dem VAL (Véhicule automatique léger; dt. leichtes automatisches Fahrzeug) bereits in den 1970er Jahren eine fahrerlose Kleinprofil-U-Bahn, die als kostengünstige Alternative zu konventionellen U-Bahn-Systemen für kleinere Ballungsräume und Strecken mit mittelhoher Frequentierung konzipiert ist. Die Kostenreduktion sollte insbesondere durch einen hohen Grad an Standardisierung der einzelnen Systemkomponenten und einen reduzierten Aufwand für den Bau der Streckeninfrastruktur erreicht werden, wozu kürzere und schmalere Fahrzeuge (ursprünglich 2,06 Meter, später auch 2,08 und 2,56 Meter) genutzt werden, die engere Kurvenradien und ein geringeres Lichtraumprofil ermöglichen. Im laufenden Betrieb soll die fahrerlose Steuerung weitere Einsparungen ermöglichen.[67]

Die erste U-Bahn auf Grundlage der VAL-Technologie wurde 1983 mit der neu geschaffenen Métro Lille eröffnet, weitere Einsätze im städtischen Nahverkehr folgten in Toulouse (1993), Taipeh (1996), Rennes (2002), Turin (2006) und Uijeongbu, Südkorea (2012). Das System wird bzw. wurde darüber hinaus an den Flughäfen Paris-Orly (Orlyval, 1991), Chicago-O’Hare (Airport Transit System, 1993), Paris-Charles de Gaulle (CDGVAL, 2007), Bangkok-Suvarnabhumi (2020)[207] und Frankfurt (2023)[208] sowie ehemals Jacksonville (1989 bis 1996, ersetzt durch die Einschienenbahn Jacksonville Skyway) auch als Peoplemover bzw. Zubringer eingesetzt.

Seit vollständiger Übernahme der Matra Transport International S.A.S im Jahr 2001 ist Siemens alleiniger Eigentümer der VAL-Technologie. Sie wurde in der Folgezeit in Kooperation mit Lohr Industrie zum sogenannten Neoval[67] mit den Varianten Airval speziell für den Flughafen- und Cityval für den Stadtverkehr weiterentwickelt, das sich im Vergleich zur ursprünglichen Konzeption u. a. durch deutlich breitere Fahrzeuge (2,65 und 2,8 Meter) auszeichnet, die dem Profil moderner Voll-U-Bahnen nahekommen.[209]

Straßenbahnvorlaufbetrieb

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Teilweise werden Strecken und Stationen vor Aufnahme des U-Bahn-Betriebs in einem Vorlaufbetrieb in das Straßenbahnnetz der jeweiligen Stadt integriert. Sie werden teilweise als premetro (wörtlich: Vor-Metro) bezeichnet. Solche Anlagen können sowohl im Zusammenhang mit einem bereits in Umsetzung befindlichen bzw. fest geplanten Anschluss an das U-Bahn-Netz errichtet werden als auch eine eigenständig nutzbare Vorleistung für den perspektivischen Aus- bzw. Aufbau eines U-Bahn-Netzes bilden. Ein wesentlicher Vorteil des Vorlaufbetriebs ist, dass die in der Regel sehr kostenaufwändige U-Bahn-Infrastruktur bereits vor Fertigstellung bzw. Anschluss der U-Bahn einen verkehrlichen Nutzen entfalten kann. Aufgrund der unabhängigen Trassierung und der im Vergleich zum konventionellen Straßenbahnnetz häufig größeren Kurvenradien können hierbei zudem eine höhere Geschwindigkeit und eine bessere Betriebsstabilität erreicht werden bzw. entsprechen diese Strecken funktional einer Schnell- und/oder U-Straßenbahn.

Für den Vorlaufbetrieb ist vielfach ein an den Betrieb mit Straßenbahnfahrzeugen angepasster Ausbau der Anlagen erforderlich, der insbesondere die Installation von Oberleitungen zur Stromversorgung und die Anpassung von Lage, Länge, Breite und Höhe der Bahnsteige zur Bedienung der im Vergleich zur U-Bahn häufig schmaleren und teilweise mit Stufen ausgestatteten oder niederflurigen Fahrzeuge umfassen kann. Hinzu kommen Gleisverbindungen und Rampenbauwerke zwischen Straßenbahn- und U-Bahn-Strecken, wobei letztere auch in die spätere U-Bahn-Strecke integriert werden können, sowie gegebenenfalls eine abweichende Spurweite. Letzteres hätte bei der finalen Umstellung eine Umspurung zur Folge. Verfügen die Stationen über Mittelbahnsteige, müssen Einrichtungsfahrzeuge mit Türen auf nur einer Fahrzeugseite zudem auf der Gegenseite durch die Tunnel geführt werden, was wiederum Gleiskreuzungen vor und nach dem betreffenden Abschnitt erfordert. Teilweise erfolgt dies mittels aufwändiger unterirdischer Überwerfungsbauwerke, etwa in Wolgograd an beiden Tunnelenden jeweils kurz nach der Einfahrt.

Beispiele für Vorlaufbetriebe sind bzw. waren:

  • Antwerpen: Antwerpen entwickelte ab Ende der 1950er Jahre Planungen für Tunnelstrecken für seine Straßenbahn, die langfristig in einer Voll-U-Bahn aufgehen sollten. Das Ziel einer erst langfristigen Umwandlung ergab sich u. a. daraus, dass die Antwerpener Verkehrsbetriebe zum Zeitpunkt der Entscheidung für den Tunnelbau im Begriff einer weitreichenden Modernisierung ihres Fahrzeugparks waren und die neu beschafften Straßenbahnen möglichst lange auf den neu gebauten Strecken eingesetzt werden können sollten.
    Die Ursprungsplanungen sahen ein komplexes Tunnelnetz mit zwei innerstädtischen Hauptachsen mit mehreren Ästen im Außenbereich und zahlreichen Verknüpfungen untereinander vor. Nachdem ab 1970 erste Tunnel gebaut und ab 1975 in Betrieb genommen wurden, nahm die Stadt in den 1980er Jahren aufgrund der unklaren Finanzierungsperspektive Abstand von den U-Bahn-Planungen sowie vorübergehend auch von Planung und Bau neuer Tunnelstrecken insgesamt, revidierte letztere Position jedoch später. Bis 2019 wurden insgesamt rund 13 Kilometer an premetro-Strecken realisiert, die sich auf die im Wesentlichen vollständig realisierte Ost-West-Achse und ihre anschließenden nordöstlichen und südlichen Äste sowie einen kurzen Teil der zweiten Achse im Stadtzentrum und die drei anschließenden östlichen Äste aufteilen. Mit Ausnahme des rund 1,4 Kilometer langen, nur im Rohbau fertiggestellten nordöstlichen Astes der zweiten Achse sowie fünf ebenfalls nur im Rohbau vorhandenen Stationen auf den beiden anderen östlichen Ästen wird dieses Netz heute durch die Straßenbahn genutzt.
    Nachdem die ersten realisierten Tunnelabschnitte mit Blick auf das perspektivische Ziel einer Voll-U-Bahn entworfen und die Stationen mit 95 Meter langen Bahnsteigen ausgestattet worden waren, wurde dieses Maß nach Aufgabe der U-Bahn-Planungen auf 60 Meter reduziert.[210][64]
  • Brüssel: Brüssel entwickelte in der ersten Hälfte der 1960er Jahre weitreichende Planungen zur Umgestaltung seines Straßenbahnnetzes, die u. a. die Verlegung besonders hochfrequentierter und störanfälliger Strecken in den Untergrund vorsahen. Die etwa gleichzeitig aufgenommenen Metro-Planungen griffen diese Überlegungen auf und entwickelten sie dahingehend weiter, dass die Straßenbahntunnel von Anfang an nach Metro-Parametern hergestellt und nur während einer möglichst kurzen Übergangszeit bis zum Anschluss an die Metro von Straßenbahnen genutzt werden sollten und daher wie in Antwerpen als prémétro/premetro bezeichnet wurden bzw. werden.
    Insgesamt wurden vier von anfangs fünf geplanten Tunnelstrecken gebaut; die in Ost-West-Richtung verlaufende Innenstadtstrecke wurde 1969 für die Straßenbahn in Betrieb genommen und 1976 auf Metrobetrieb umgestellt (heutige Linien 1 und 5), die entlang der inneren Ringstraße (Petite Ceinture) verlaufende Strecke wurde in mehreren Schritten ab 1970 eröffnet und 1988 auf Metrobetrieb umgestellt (Linien 2 und 6). Der entlang eines Teils der äußeren Ringstraße (Grande Ceinture) östlich der Innenstadt verlaufende Tunnel (Eröffnung ab 1972) und der in Nord-Süd-Richtung verlaufende Innenstadttunnel (ab 1976) werden bis heute ausschließlich durch die Straßenbahn genutzt, die Nord-Süd-Strecke wird jedoch aktuell umgewandelt (künftige Linie 3). Für den Tunnel entlang der äußeren Ringstraße wird hingegen kein Ausbau mehr verfolgt.
    Die frühen Bahnhöfe der Ost-West-Strecke verweisen durch ihre beschränkte Größe auf ihren konzeptionellen Ursprung als Straßenbahnbauwerke, während die später realisierten Stationen großzügiger entworfen wurden. Die Stationen der Strecke entlang der Grande Ceinture wiederum wirken für die eingesetzten Straßenbahnfahrzeuge deutlich überdimensioniert.[210][211]
  • München: Die 1962 eröffnete Schnellstraßenbahn-Strecke zwischen Frankfurter Ring (nicht identisch mit der 1993 eröffneten gleichnamigen Station der U2) und Freimanner Platz wurde 1971 in das zu diesem Zeitpunkt neu eröffnete U-Bahn-Netz integriert. Die Stationen Frankfurter Ring und Freimanner Platz entfielen hierbei, die beiden Zwischenstationen Edisonstraße und Harnierplatz wurden durch die neue Station Freimann ersetzt.
  • Nürnberg: Die Hochbahnstationen Muggenhof und Stadtgrenze der U1 gingen 1970 zunächst als Teil des Nürnberger Straßenbahnnetzes, das damals noch bis Fürth reichte, in Betrieb und werden erst seit 1982 von der U-Bahn bedient. Da die eingesetzten Straßenbahnfahrzeuge nur auf der rechten Seite über Türen verfügten und die Strecke im üblichen Rechtsverkehr betrieben werden sollte, wurden die beiden genannten Bahnhöfe als einzige des Nürnberger Netzes mit Außenbahnsteigen entworfen.
  • Oslo: Die Lambertseterbane, die Strecke der heutigen Linien 1 und 4 nach Bergkristallen, und der Abschnitt von Oppsal nach Bøler der Østensjøbane, der Strecke der heutigen Linie 3 nach Mortensrud, wurden anfangs als Schnellstraßenbahnstrecken betrieben, waren in Hinblick auf die geplante Einführung des U-Bahn-Betriebs jedoch bereits vollständig nach Metroparametern entworfen worden. Die Lambertseterbane wurde 1957 für die Straßenbahn eröffnet und im Mai 1966 als erste Strecke auf U-Bahn-Betrieb umgestellt, die Østensjøbane folgte im Oktober 1967.[151][65]
  • Stockholm: Die Strecke von Thorildsplan nach Islandstorget, die heute von der Grünen Linie befahren wird, wurde zunächst als Schnellstraßenbahnstrecke betrieben, war in Hinblick auf die geplante Einführung des U-Bahn-Betriebs jedoch bereits vollständig nach Metroparametern entworfen worden. Die Strecke wurde 1944 für die Straßenbahn eröffnet, die Umstellung auf U-Bahn-Betrieb erfolgte 1952 im Zuge der Inbetriebnahme der durchgehenden Strecke von Kungsgatan (heute Hötorget) nach Vällingby.[151][65]
  • Wien: Der Teilabschnitt KarlsplatzSchottenring der 1980 eröffneten U2 wurde bereits ab 1966 durch die U-Straßenbahn bedient. Gleiches gilt für die Strecken nach Siebenhirten (1979 eröffnet als Straßenbahnlinie 64, seit 1995 U6) und nach Oberlaa (1974 eröffnet als Straßenbahnlinie 67, seit 2017 U1).
  • In der ehemaligen Sowjetunion eröffnete 1984 in Wolgograd (heute Russland) und 1986 in Krywyj Rih (heute Ukraine) je eine U-Bahn-Strecke im Straßenbahnvorlaufbetrieb. Hierbei handelt es sich um die Metrotram Wolgograd mit fünf unterirdischen und 17 oberirdischen Stationen sowie die Krywyj Rih mit vier unterirdischen und elf oberirdischen Stationen. In beiden Systemen wurden von Beginn der höhere Metro-Tarif berechnet sowie Metro-Logos verwendet, ein Ausbau zur Voll-U-Bahn ist jedoch in keiner der beiden Städte mehr geplant.

Integration von Infrastruktur anderer Bahnen

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Teilweise werden Anlagen anderer Bahnen für den U-Bahn-Betrieb ausgebaut bzw. in das U-Bahn-Netz einer Stadt integriert. Gemeint sind hiermit Trassen, Strecken, Bahnhöfe und sonstige Einrichtungen von Bahnen, die nicht auf gesamter Länge kreuzungsfrei trassiert und somit nicht bereits als U-Bahn qualifiziert sind. Nicht hierunter fallen hingegen U-Bahn-Strecken, die durch bauliche und/oder betriebliche Maßnahme in andere U-Bahn-Netze integriert werden sowie die betriebliche Verknüpfung von U-Bahnen mit anderen Bahnen (siehe hier).

Gründe für die Nutzung bestehender Anlagen können u. a. die Aufwertung, Stärkung und Sicherung einer bedeutenden Bestandsstrecke und Kosten- und Zeitersparnisse durch Reduzierung des Investitions-, Planungs- und Bauaufwandes sein, wenn etwa auf bestehende Gleise, Tunnel, Viadukte, Bahnhöfe oder bereits erschlossene und im Eigentum der Betreibergesellschaft stehende Trassen zurückgegriffen werden kann.

Beispiele für Anlagen anderer Bahnen, die Ausgangspunkt von U-Bahn-Strecken wurden, sind:

  • Boston:
    • Die westliche Innenstadtstrecke der Boston Elevated Railway, aus der 1965 die Orange Line der Bostoner U-Bahn hervorging, verlief nach ihrer Eröffnung im Juni 1901 zunächst durch die Tremont Street Subway, einen Straßenbahntunnel, der ursprünglich zur Entlastung der Innenstadt vom seinerzeit sehr dichten Straßenbahnverkehr gebaut worden war und zum Zeitpunkt der Eröffnung seines ersten Abschnitts im September 1897 die erste unterirdische Schienenstrecke auf dem amerikanischen Kontinent war. Die größtenteils viergleisig ausgebaute Subway gab dabei die äußeren Gleise an die Elevated ab, während die inneren Gleise weiterhin von der Straßenbahn genutzt wurden. Der lediglich zweigleisige zentrale Abschnitt zwischen Park Street und Scollay Square (heute: Government Center) wurde vollständig an die Elevated abgegeben, sodass kein durchgehender Straßenbahnbetrieb durch die Subway mehr möglich war, was deren Attraktivität erheblich schmälerte. Die Elevated wurde daher bereits im November 1908 in einen neu angelegten separaten Tunnel unter der parallel verlaufenden Washington Street verlegt, sodass der durchgehende Straßenbahnbetrieb durch die Subway wieder aufgenommen werden konnte – sie ist heute Teil der Stammstrecke der Green Line.
    • Die Strecke der heutigen Blue Line geht auf den East Boston Tunnel zurück, einen zweiten Straßenbahntunnel, der ab 1904 Court Street (heute: Government Center) in der Innenstadt unter dem Boston Harbor hindurch mit East Boston verband, wo er über eine Rampe im Bereich der heutigen Station Maverick an das oberirdische Straßenbahnnetz anschloss. Die Strecke wurde 1916 von Court Street nach Bowdoin verlängert und dort ebenfalls an das Straßenbahnnetz angeschlossen. Die Strecke wurde 1924 auf U-Bahn-Betrieb umgestellt und in den 1950er Jahren größtenteils oberirdisch zu ihrem heutigen östlichen Endpunkt Wonderland verlängert.[8]
  • Lausanne: Der Abschnitt der heutigen Linie M2 zwischen Ouchy und Flon nutzt die Trasse der früheren Zahnradbahn Lausanne–Ouchy, die ihrerseits im Jahr 1958 aus einer bereits 1877 eröffneten Standseilbahn hervorgegangen war.
    Für den Umbau zur Metro wurde die Strecke zwischen Januar 2006 und September 2007 vollständig zweigleisig ausgebaut, auf gummibereifte Fahrzeuge und fahrerlosen Betrieb umgestellt und nach Epalinges verlängert.[212]
  • Lyon: Die Abschnitt der heutigen Metrolinie C zwischen Croix-Paquet und Croix-Rousse geht auf eine bereits 1891 eröffnete Standseilbahn zurück. Diese wurde zunächst zwischen 1972 und 1974 zur Zahnradbahn umgebaut und schließlich 1978 offiziell in das Metronetz einbezogen. Die früheren Tal- und Bergstationen waren nach der Umstellung zunächst weiterhin Endpunkte der Strecke, wurden jedoch im Zuge späterer Streckenverlängerungen an beiden Enden um- und ausgebaut.
    Das heutige nördliche Streckenende nutzt zudem die Trasse der 1975 stillgelegten Bahnstrecke Lyon-Croix-Rousse–Trévoux, der 1984 eröffnete Endbahnhof Cuire befindet sich am selben Standort wie der gleichnamige frühere Bahnhof der aufgelassenen Eisenbahnstrecke.[67]
  • Oslo: Große Teile des Netzes der T-bane gehen auf Strecken früherer Vorortstraßenbahnen zurück, die ab den 1960er Jahren für den U-Bahn-Betrieb ausgebaut wurden. Diese umfassen insbesondere die östlich des Osloer Zentrums gelegene Strecke von Brynseng nach Mortensrud (historische Østensjøbane; Inbetriebnahme ab 1926/Umstellung auf Metrobetrieb 1967) und im Westen die 1928 als Teil der Hollmenkollbane (s. u.) eröffnete Tunnelstrecke zwischen Nationaltheatret und Majorstuen mit den anschließenden Ästen nach Kolsås (Kolsåsbane; 1924/2008-2014), Østerås (Røabane; 1912/1995) und Sognsvann (Sognsvannbane; 1934/1993). Die Strecken wurden im Zuge der Umstellung auf Metrobetrieb von Oberleitung auf seitliche Stromschiene umgerüstet und mit neuer Signaltechnik ausgestattet, die Bahnsteige wurden verlängert und sämtliche Bahnübergänge beseitigt, weiterhin wurde zur Reduzierung der Fahrzeit eine Reihe von Stationen auf den einzelnen Strecken stillgelegt.
    Die zwischen 1898 und 1928 in Betrieb genommene Hollmenkollbane nach Frognerseteren bildet westlich von Majorstuen einen vierten Streckenast. Dieser ist in das weitere U-Bahn-Netz eingebunden und wird mit den gleichen Fahrzeugen wie die restlichen Strecken bedient, weist auf seiner Bergstrecke jedoch zahlreiche Bahnübergänge sowie an seinen Bahnhöfen Personenübergänge auf und ist daher keine Voll-U-Bahn.[151][65]
  • Stockholm: Zentrale Abschnitte der heutigen Grünen Linie, der ältesten U-Bahn-Linie Stockholms, gehen auf Strecken früherer Vorortstraßenbahnen zurück. Südlich der Innenstadt waren dies die von Johanneshov (heute Gullmarsplan) ausgehenden Strecken der Linie 8 nach Blåsut und der Linie 19 (Örbybana) nach Stureby, die 1930 eröffnet wurde und bereits größtenteils auf eigenem Gleiskörper verkehrte, sowie der Söder- oder Katarinatunnel zwischen Slussen und Ringvägen (heute Skanstull), der 1933 als erster Straßenbahntunnel Stockholms eröffnet wurde. Im Westen Stockholms entstand weiterhin eine unabhängig trassierte Straßenbahnstrecke über die 1934 eröffnete Tranebergsbro (dt. Tranebergsbrücke) zwischen Kristineberg und Alvik.
    Der Södertunnel und die Strecke nach Blåsut gingen am 1. Oktober 1950 in der ersten Tunnelbana-Strecke von Slussen nach Hökarängen (heutige Linie 18) auf, die Strecke der Örbybana folgte 1951 und übernahm deren Liniennummer 19. Die Strecke über die Tranebergsbro wurde 1952 im Zuge der Inbetriebnahme der durchgehenden Strecke von Kungsgatan (heute Hötorget) nach Vällingby auf Metrobetrieb umgestellt.[151][65]

Stilllegung von Betriebsanlagen

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Aufgrund der erheblichen Herstellungskosten und der zentralen Bedeutung für das öffentliche Verkehrsnetz sind Strecken und Stationen der U-Bahn grundsätzlich von großer Dauerhaftigkeit und werden im Vergleich zu Anlagen von Straßenbahn und Eisenbahn nur in wenigen Fällen dauerhaft stillgelegt.

Entscheidungen für Stilllegungen werden insbesondere aus betrieblichen und wirtschaftlichen Erwägungen getroffen, beispielsweise mit dem Ziel der Reduzierung der Reisezeit durch Aufgabe von Zwischenstationen oder Zusammenlegung benachbarter Stationen oder durch die Anpassung des Streckenverlaufs, mit dem Ziel der Verbesserung der Erschließungswirkung durch die Verlegung von Stationen oder die Verschwenkung von Strecken, aufgrund des Verlustes der verkehrlichen Bedeutung einer Station oder Strecke und einer entsprechend reduzierte Auslastung oder mit dem Ziel der Reduzierung redundanter Strecken bzw. als entbehrlich betrachteter Mehrfacherschließungen. Zwangsweise Stilllegungen können sich aus schwerwiegenden Beschädigungen infolge von Unfällen oder Kriegseinwirkungen ergeben, wobei historisch von Betreiberseite teilweise auf die Reparatur bzw. den Wiederaufbau zuvor ohnehin schwach ausgelasteter Strecken verzichtet wurde.

Beispiele für dauerhaft oder zumindest auf unbestimmte Zeit stillgelegte Anlagen sind:

  • Berlin:
  • Boston: Ursprüngliche Strecke der heutigen Orange Line (1908 bis 1987): Die erste U-Bahn-Strecke Bostons, aus der 1965 die Orange Line hervorging, wurde im Laufe des 20. Jahrhunderts in mehreren großen Abschnitten neu trassiert, sodass die heutige Streckenführung annähernd vollständig von der ursprünglichen abweicht.
    Das 1901 eröffnete System verlief vom Sullivan Square im Norden über die Innenstadt bis zum Dudley Square im Süden. In der Innenstadt verfügte die Bahn über zwei Nord-Süd-Strecken; die Main Line Elevated führte im Westen unterirdisch durch die Tremont Street Subway, einen ursprünglich für die Straßenbahn gebauten Tunnel, während die Atlantic Avenue Elevated im Osten als Hochbahn am Bostoner Hafen entlangführte und die dortigen Industriebetriebe und Anleger für den Fährverkehr durch den Boston Harbor erschloss.
    Die Main Line Elevated wurde bereits 1908 in einen eigenen, weiter östlich verlaufenden Tunnel verlegt, um auf der Tremont Street Subway wieder einen durchgehenden Straßenbahnverkehr zu ermöglichen, nachdem dieser mit Einführung der U-Bahn aufgrund der begrenzten Kapazität der Tunnelstrecke eingestellt worden war. Die Hafenstrecke wurde 1938 aufgrund der zwischenzeitlich deutlich zurückgegangenen Nachfrage stillgelegt und zwischen 1942 und 1955 vollständig zurückgebaut. Der 1901 als Teil der ersten Strecke eröffnete Abschnitt zwischen der North Station und Sullivan Square wurde 1975 durch eine weiter westlich gelegene Neubaustrecke ersetzt, die anschließende, seit 1919 bestehende Strecke nach Everett wurde in diesem Zuge stillgelegt. Die 1901/1908 eröffnete Strecke vom Innenstadttunnel zum Dudley Square einschließlich der 1909 eröffnete Südverlängerung nach Forest Hills wurde 1987 durch eine neue, weiter westlich gelegene Trasse ersetzt.[8]
  • Budapest:
    • Bahnhof Deák Ferenc tér (1956)
      Im Zusammenhang mit den 1950 aufgenommenen Bauarbeiten für die Linie M2 wurde die bestehende Tunnelstrecke der M1 im Bereich der Station Deák Ferenc tér zwischen 1952 und 1956 neu trassiert und die Station um rund 40 Meter verlegt. Die ursprüngliche Station aus dem Eröffnungsjahr 1896 und das anschließende Tunnelstück wurden hierbei vom Netz getrennt, seit 1975 beherbergt die Station das U-Bahn Museum Budapest.
    • Strecke Hősök tereSzéchenyi fürdő (1973)
      Im Zuge der Verlängerung der Linie M1 von Széchenyi fürdő nach Mexikói út wurde die Tunnelrampe sowie das in einem engen 180°-Bogen verlaufende östliche Streckenende im Bereich des Stadtwäldchens aufgegeben und durch eine neue, begradigt verlaufende Tunnelstrecke ersetzt. Die ursprüngliche oberirdische Endstation wurde durch eine weiter nordöstlich gelegene Tunnelstation ersetzt, die Zwischenstation Állatkert am Zoo wurde aufgegeben.
  • Hamburg: Rothenburgsorter Zweigstrecke (1943)
    Die rund 3,2 Kilometer lange, größtenteils als Hochbahn trassierte Zweigstrecke der Ringlinie vom Hauptbahnhof über Hammerbrook nach Rothenburgsort wurde 1943 durch Luftangriffe im Rahmen der Operation Gomorrha erheblich beschädigt. Da bei den Angriffen auch der hochverdichtete, gründerzeitliche Wohnstadtteil Hammerbrook weitgehend zerstört wurde und die Auslastung der Strecke seit ihrer Eröffnung ohnehin hinter den Erwartungen zurückgeblieben war, entschied sich die Stadt gegen einen Wiederaufbau.[20]
  • Liverpool: Gesamtsystem (1956)
    Das einzige jemals vollständig stillgelegte U-Bahn-System weltweit ist die Liverpool Overhead Railway, die 1893 als erste elektrische Hochbahn der Welt eröffnet worden war. Da keine Mittel für die dringend erforderliche Generalsanierung und Modernisierung des Systems zur Verfügung standen, wurde die Strecke am 30. Dezember 1956 nach fast 64 Jahren Betrieb stillgelegt und der Viadukt bereits 1957/1958 zurückgebaut.[34]
  • New York: Verschiedene Hochbahnstrecken (u. a. 1940 bis 1955)
    Große Teile des ehemals sehr weitläufigen New Yorker Hochbahnnetzes wurden stillgelegt und durch parallele Tunnelstrecken ersetzt bzw. wurden parallel zu neueren Tunnelstrecken verlaufende ältere Hochbahnstrecken stillgelegt, darunter auch die vier ältesten Strecken auf Manhattan. Ihren Höhepunkt erreichte die Schließungswelle zwischen 1940 und 1955, nachdem die beiden früheren privaten U-Bahn-Gesellschaften IRT und BMT von der Stadt New York übernommen worden waren und das bislang aus zahlreichen direkt miteinander konkurrierenden Strecken bestehende Netz bereinigt wurde.[8]
  • Paris: Bahnhöfe Arsenal, Champ de Mars, Croix-Rouge und Saint-Martin (1939)
    Die CMP schloss bereits am 2. September 1939, das heißt einen Tag nach dem deutschen Überfall auf Polen und einen Tag vor den Kriegserklärungen Frankreichs und des Vereinigten Königreichs an das Deutsche Reich, weite Teile der Métro; von 159 Kilometern Netzlänge wurden nur noch 93 betrieben und 150 der 235 Stationen des Netzes wurden geschlossen. Wesentliche Gründe hierfür waren die Reduzierung des Betriebspersonals infolge der Einberufung und die Sorge um mögliche Angriffe auf die Viaduktstrecken wie jene der Ringlinien 2 und 6.[213]
    Der überwiegende Großteil der Anlagen wurde spätestens mit der Befreiung Frankreichs wieder in Betrieb genommen, lediglich die drei Stationen Arsenal (Linie 5), Champ de Mars (Linie 8) und Croix-Rouge (Linie 10) blieben bis in die Gegenwart geschlossen. Die Station Saint-Martin (Linien 8 und 9) ging nach der Befreiung kurzzeitig wieder in Betrieb, wurde jedoch aufgrund der sehr geringen Entfernung von nur rund 100 Metern zur Nachbarstation Strasbourg – Saint-Denis bereits kurze Zeit später wieder geschlossen.
  • Pjöngjang: Bahnhof Kwangmyŏng (1995)
    Die Station Kwangmyŏng der Hyŏksin-Linie wurde 1995 auf unbestimmte Zeit geschlossen, nachdem der an der Station gelegene Kŭmsusan-Palast, ursprünglich der Amtssitz von Präsident Kim Il-sung, nach dessen Tod in ein Mausoleum umgewandelt wurde. Die Station wird seitdem ohne Halt durchfahren. Eine begrenzte Anbindung des Palastes an den ÖPNV erfolgt seit 1996 durch die damals neu eingerichtete Kŭmsusan-Linie der Straßenbahn Pjöngjang, die vormittags als Shuttle für Besucher zwischen der U-Bahn-Station Samhŭng und dem Palast verkehrt.
  • Toronto: Scarborough Line (2023)
    Die 1985 eröffnete, rund 6,4 Kilometer lange Scaborough Line bildete die logische Verlängerung der Bloor–Danforth line von deren östlichem Endpunkt Kennedy zum Zentrum des Torontoer Bezirks Scarborough, war jedoch aufgrund ihrer abweichenden Spurweite (1435 ggü. 1495 mm), Stromversorgung (zwei ggü. einer Stromschiene), Antriebstechnik (Linearantrieb ggü. konventionellen Fahrmotoren) und Wagenlängen bzw. Kurvenradien technisch nicht mit dieser kompatibel, sodass an der Station Kennedy ein Umsteigezwang bestand.
    Nach längeren Diskussionen über die Zukunft der Linie wurde im Zusammenhang mit der Entscheidung für die Verlängerung der Bloor–Danforth line nach Scarborough die Stilllegung beschlossen, die nach der Entgleisung eines Zuges von November 2023 auf den 27. Juli desselben Jahres vorgezogen wurde.[10]
  • Wien: Verschiedene Streckenabschnitte (1991/1996)
    Die Gürtellinie der ehemaligen Wiener Stadtbahn, die heutige U6, verfügte östlich der Station Nußdorfer Straße bis 4. März 1991 mit dem sogenannten Verbindungsbogen über eine Querverbindung zur Station Friedensbrücke der ehemaligen Donaukanallinie der Stadtbahn, der heutigen U4. Der Verbindungsbogen wurde aufgelassen, um den Bau der Verkehrsstation Spittelau und der U-Bahn-Strecke nach Floridsdorf zu ermöglichen. Mit deren Inbetriebnahme am 4. Mai 1996 wurde schließlich auch der nördliche Abschnitt der Gürtellinie, das heißt die Verbindung Abzweigstelle Nußdorfer StraßeHeiligenstadt, aufgegeben.[24]
    Ferner wurde das ursprüngliche Stationsbauwerk der Gürtellinie/U6 am Westbahnhof von 1898 schon Ende der 1980er Jahre durch einen rund 53 Meter weiter östlich gelegenen Neubau ersetzt. Die letzten Arbeiten wurde offiziell am 8. November 1991 abgeschlossen, nachdem die Station jedoch bereits seit dem 28. Januar 1990 teilweise genutzt worden war. Das Ursprungsbauwerk wurde später verfüllt, die unterirdischen Zufahrtsstrecken blieben jedoch erhalten, um sie gegebenenfalls künftig als Straßentunnel nachnutzen zu können.[214][215]
Stillgelegte Anlagen im geteilten Berlin

Einen Sonderfall stellte das Netz der Berliner U-Bahn dar, das während der Teilung der Stadt zunächst organisatorisch und nach dem Bau der Mauer im August 1961 auch physisch in einen westlichen und einen östlichen Teil getrennt wurde, wobei der Großteil des Netzes in West-Berlin lag. Während die zunächst sektoren- und später grenzüberschreitende Strecke der Linie A (in West-Berlin ab 1966 Linie 2, heute U2) zwischen Gleisdreieck (West) und Potsdamer Platz (Ost) relativ einfach geteilt und in beiden Hälften der Stadt separat weiterbetrieben werden konnte, verliefen die zentralen Abschnitte der Linie C (6/U6) und Linie D (8/U8) durch Ost-Berlin, während die nördlichen und südlichen Außenstrecken in West-Berlin lagen, sodass sich eine Teilung der Linien in diesen Fällen nicht anbot. Die Lösung bestand in der Vereinbarung, dass die DDR gegen Nutzungsentgelt einen Betrieb der West-Berliner U-Bahn auf ihrem Territorium gestattete, jedoch mit Ausnahme des Bahnhofs Friedrichstraße, der hierdurch zur Grenzübergangsstelle wurde, sämtliche in Ost-Berlin gelegenen Stationen der beiden Linien geschlossen und ohne Halt durchfahren wurden. Diese Situation blieb für knapp 30 Jahre bis zum Fall der Mauer bestehen, nach dem jedoch bereits Ende 1989 erste Stationen provisorisch wiedereröffnet werden konnten.[43]

Für die stillgelegten Bahnhöfen auf Ost-Berliner Gebiet wurde umgangssprachlich der atmosphärische Begriff Geisterbahnhof geprägt, der später für stillgelegte, jedoch physisch weiterhin vorhandene Bahnhöfe insgesamt übernommen wurde und eine zusätzliche Erweiterung auf Bahnhofsbauten erfuhr, die zwar vollständig oder teilweise hergestellt, jedoch (noch) nicht in Betrieb genommen wurden oder Teil eines aufgegebenen Ausbauprojektes sind.

Nachdem der Betrieb auf der in West-Berlin gelegenen Viaduktstrecke der heutigen U2 im Zuge der Teilung bis Gleisdreieck verkürzt worden war, legte die BVG 1970 auch die anschließende Strecke bis Wittenbergplatz aufgrund ihrer geringen Wirtschaftlichkeit und der geringen verkehrlichen Bedeutung still, wodurch die Linie auf den Abschnitt Krumme LankeWittenbergplatz verkürzt wurde und die Viaduktstrecke vollständig aus Nutzung fiel. In Ost-Berlin war die Strecke bereits mit dem Mauerbau von Potsdamer Platz zu Thälmannplatz (heute: Mohrenstraße) verkürzt worden.

Da die Teilung der Stadt und des Netzes als dauerhaft bzw. mindestens längerfristig betrachtet wurde, wurden die stillgelegten Bahnanlagen für verschiedene andere Zwecke genutzt, die erst im Zuge der Reaktivierung der Strecke für den regulären Betrieb Anfang der 1990er Jahre aufgegeben wurden;

  • Abschnitt NollendorfplatzBülowstraße: 1974 wurde auf dem ungenutzten Bahnsteig des Hochbahnhofs Nollendorfplatz und in einer Reihe von dort zu diesem Zweck abgestellten historischen U-Bahn-Wagen ein ortsfester Flohmarkt eingerichtet.[216]
    1978 wurde zwischen Nollendorfplatz und dem benachbarten Bahnhof Bülowstraße zudem ein Pendelbetrieb mit einem historischen Berliner Straßenbahnwagen eingerichtet, der den Flohmarkt mit einem zur gleichen Zeit in der Bahnhofshalle von Bülowstraße eingerichteten ortsfesten Jahrmarkt verband. Der Straßenbahnwagen verkehrte auf dem nördlichen Gleis und nutzte provisorische Bahnsteige außerhalb der Bahnhofshallen. Nachdem der Jahrmarkt bereits nach wenigen Monaten schließen musste, eröffnete im September 1980 der sogenannte „Türkische Basar“, ein markthallenartiges Konzept mit verschiedenen Betrieben wie Lebensmittelmärkten, Musikläden, Bekleidungsgeschäften und Gastronomiebetrieben, das sich zu einem wichtigen Treffpunkt für die türkischstämmige Gemeinde Berlins entwickelte.[217]
  • Abschnitt Gleisdreieck – Grenze: Die Station Gleisdreieck und der Großteil der nördlich anschließenden Strecke bis zur Ost-Berliner Grenze wurden für die Trasse der M-Bahn, eines experimentellen Transportsystems mit Linearantrieb, genutzt. Ausgehend von der bestehenden Station Gleisdreieck verlief die Strecke auf dem bestehenden Viadukt bis zur neu gebauten Zwischenstation Bernburger Straße auf Höhe der gleichnamigen Straße, schwenkte kurz danach in nordwestliche Richtung auf eine neu gebaute Viaduktstrecke ab und erreichte die nördliche Endstation Kemperstraße bei der Philharmonie bzw. in der nordwestlichen Ecke des heute vom Sony Center eingenommenen Areals.
    Nach Baubeginn Ende 1983 wurde ab 1984 zunächst ein mehrjähriger Probebetrieb ohne Fahrgäste durchgeführt, zwischen August 1989 und dem 31. Juli 1991 wurde die Strecke mit Fahrgästen befahren.[218]

Netz und Betrieb

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Rolle im öffentlichen Verkehrsnetz

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U-Bahnen werden vorrangig im städtischen Raum und teilweise im engeren Verflechtungsraum von Stadt und Umland eingesetzt, wo die hohe Bebauungs- und Bevölkerungsdichte einerseits den Einsatz eines leistungsfähigen Massenverkehrsmittels und andererseits die aufwändige unabhängige Trassierung erfordert bzw. rechtfertigt. Einzelne Netze verfügen über überlandartige Strecken, die durch weniger dicht besiedelten Gebiete führen (z. B. Nordostteil der U1 in Hamburg), oder regional ausgerichtete Strecken, darunter verschiedene der zu Beginn des 21. Jahrhunderts realisierten chinesischen Netze bzw. deren in diesem Zeitraum realisierten Erweiterungen, die Expressverbindungen zwischen Kernstadt und Region bedienen (z. B. Linien 10, 18 und 19 in Chengdu, Linie 16 in Shanghai), und verschiedene Linien der U-Bahn Seoul, wobei es sich hierbei vielfach um stark verstädterte Räume mit durchgehend hoher Bebauungsdichte handelt. Der Grand Paris Express soll ebenfalls vorrangig regionale Funktionen im engeren Pariser Umland erfüllen, wobei dieses ebenfalls zu großen Teilen urbanisiert ist.[36] Durch den wechselseitigen Betrieb zwischen U-Bahn, Vorort- und S-Bahnen, der beispielsweise in verschiedenen japanischen Netzen praktiziert wird, verfügen verschiedene Netze ebenfalls über eine bedeutende Ausdehnung des Bedienungsgebiets in die Region (siehe hier).

U-Bahnen bilden innerhalb der städtischen Verkehrsnetze in der Regel das Verkehrsmittel mit der höchsten Beförderungskapazität und werden – insbesondere in abgestimmt geplanten und betriebenen Verkehrsnetzen wie jenen der deutschen, österreichischen und schweizerischen Verkehrsverbünde – vorrangig für übergeordnete Verbindungs- und Erschließungsaufgaben eingesetzt, während Verkehrsmittel mit geringerer Kapazität (insbesondere Straßenbahn, Oberleitungsbus und Omnibus) vorrangig Zubringer- und Feinverteilerfunktionen sowie den Quartiersverkehr übernehmen. U-Bahn-Stationen sind daher häufig wichtige Knotenpunkte im städtischen Verkehrsnetz, auch zwischen den einzelnen Oberflächenverkehrsmitteln untereinander.

Verknüpfung von Fernbahnhöfen

In einigen Großstädten haben U-Bahnen bis in die Gegenwart Bedeutung für die Verknüpfung von Fernbahnhöfen, die vielfach als Kopfbahnhöfe am Rande der historischen Innenstädte liegen und untereinander über keine oder nur umwegige Eisenbahnverbindungen verfügen, so etwa in London und eingeschränkt in Paris als zwei der frühesten U-Bahn-Städte. Die U-Bahn ermöglicht hierdurch bei Fahrten, die einen Umstieg zwischen zwei Bahnhöfen erfordern, eine durchgehende Reisekette auf der Schiene – wenngleich mit mindestens einem zusätzlichen Umstieg und häufig ohne die Möglichkeit der Durchtarifierung. Zudem erheben einzelne Betreiber einen Zuschlag für die Mitnahme größerer Gepäckstücke. Beispielsweise in London führen diese gebrochenen Verkehre bzw. die fehlende Durchbindung des Vorortverkehrs in die Innenstadt zudem regelmäßig zu erheblichen Überlastungen der zentralen Abschnitte der Underground, da diese sowohl die in Richtung Innenstadt weiterreisenden als auch die zwischen den einzelnen Kopfbahnhöfen reisenden Fahrgäste aufnehmen muss.[56]

In den vier deutschen U-Bahn-Städten hat die U-Bahn insgesamt eine weniger große Bedeutung für die Verknüpfung der jeweils wichtigsten Regional- und Fernbahnhöfe, da diese überwiegend direkt miteinander verbunden sind. Lediglich die Nebenbahn Nürnberg Nordost–Gräfenberg wird im Personenverkehr nur durch die Nürnberger U-Bahn-Linie U2 mit dem restlichen deutschen Eisenbahnnetz verbunden. Vor diesem Hintergrund gelten Fernverkehrs-Fahrkarten nach dem Preissystem der Deutschen Bahn und Nahverkehrsfahrkarten gemäß Deutschlandtarif, sofern sie von oder zu einer Station auf der genannten Bahnstrecke ausgestellt wurden, im Rahmen einer Sonderregelung auch im innerstädtischen Transitverkehr auf der U2 zwischen Nürnberg Hbf und Nürnberg Nordost.

Netztypen

Ausgangspunkt der Entwicklung der Mehrzahl der U-Bahn-Netze war bzw. ist die Erschließung der Innenstadt mit ihren bedeutenden Verkehrszielen (Haupt-/Fernbahnhöfe, Geschäfts- und Verwaltungszentren, Einkaufsstraßen u. a.) und die Verknüpfung der Innenstadt mit anderen Teilen des verdichteten Siedlungsbereichs, sodass Netze in ihren frühen Entwicklungsphasen häufig aus von der Innenstadt ausgehenden Radial- bzw. Transversallinien bestehen. Vorrangig in späteren Phasen wurden bzw. werden Tangential- und Ringlinien, die häufig außerhalb der engeren Innenstadt verlaufen und Querverbindungen zwischen den anderen Linien herstellen und so Reisewege und -zeiten verkürzen und innerstädtische Stationen vom Umsteigeverkehr entlasten, und Streckenverlängerungen in periphere Teile des Stadtgebiets, beispielsweise auch zur Anbindung der häufig am Rande des städtischen Siedlungsbereichs gelegenen Flughäfen, errichtet (siehe auch hier).

U-Bahn-Netze können in die unten dargestellten Grundtypen eingeteilt werden, wobei erkennbar ist, dass die verschiedenen Typologien aufeinander aufbauen bzw. Varianten und Kombinationen voneinander darstellen und die Auflistung daher weder exakt trennscharf noch zwingend abschließend ist. Entsprechend besteht ein Großteil der vorhandenen Netze aus Mischformen oder entwickelte sich – wie oben beschrieben – von einem Typus zu einem anderen oder zu einer Mischform weiter. Beispielsweise hat die Münchner U-Bahn ein Sekantennetz, dessen Strecken sich außerhalb des Stadtzentrums verzweigen, das Netz der New Yorker U-Bahn ist vor allem in den Bezirken Manhattan und Brooklyn stark vermascht, besteht jedoch auf gesamtstädtischer Ebene betrachtet vorwiegend aus Radialstrecken, die auf das übergeordneten Stadtzentrum in Manhattan ausgerichtet sind, und in Tokio löst sich ähnlich zu New York das hochgradig vermaschte Netz der inneren Bezirke in den äußeren Bezirken und ihrem Umland in Radialstrecken auf und verfügt mit der Ōedo Line zusätzlich über eine Ringstrecke, die die inneren Bezirke umschließt.

Linienreinheit und Linienbündelung

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U-Bahn-Strecken werden sowohl linienrein als auch mit gebündelten Linien betrieben. Linienrein bedeutet, dass eine Strecke ausschließlich durch eine Linie befahren wird und jede Linie über eine ihr vorbehaltene Strecke verfügt. Hierunter fällt auch, dass eine Strecke keine Äste hat, die jeweils von einem Teil der Kurse der auf der Hauptstrecke verkehrenden Linie bedient werden. Ausschließlich linienrein betriebene Netze finden sich u. a. in Lissabon, Montreal, Prag, Sapporo und Wien.

In Netzen mit gebündelten Linien werden demgegenüber dieselben Strecken von mehreren Linien befahren und Linien wechseln zwischen verschiedenen Strecken und ihren Ästen. Häufiges Beispiel hierfür sind Strecken, die sich stadtauswärts in mehrere Äste aufteilen. Teilweise überlagern sich dabei die Takte der einzelnen Linien sinnvoll und erlauben so eine gleichmäßige Bedienung des gemeinsamen Streckenabschnitts. Netze mit gebündelten Linien finden sich u. a. in Brüssel, Kopenhagen, London, New York und Stockholm, ferner sind Linienbündelung und der Wechsel zwischen verschiedenen Strecken charakteristisch für zahlreiche Straßenbahn- und S-Bahn-Netze.

Wesentliche Vorteile des linienreinen Betriebs sind der geringere Aufwand für die technische Sicherung und eine höhere Betriebsstabilität im Gesamtnetz, da Störungen auf einer Linie, etwa aufgrund eines liegengebliebenen Zuges, nicht auf andere Linien übertragen werden. Ein Vorteil in investiver Hinsicht kann im Verzicht auf kostenaufwändige und flächenintensive Überwerfungsbauwerke erkannt werden, die beispielsweise nach deutschem Recht für die Trennung von U-Bahn-Strecken erforderlich sind, da diese – anders als Straßenbahnstrecken – höhenfrei entflochten werden müssen.[4]

Gleichwohl verfügen auch ansonsten linienrein betriebene Netze teilweise über Verbindungen zwischen den einzelnen Strecken, um beispielsweise für alle Linien einen Zugang zu einer zentralen Betriebswerkstatt oder einem zentralen Depot herzustellen oder um abweichende Linienlaufwege bei Streckensperrungen zu ermöglichen.

Wechselseitiger Betrieb mit anderen Bahnen

Eine besondere Form des gebündelten Betriebs ist die vor allem in verschiedenen japanischen Ballungsräumen praktizierte Durchbindung zwischen U-Bahnen und Vorort- bzw. S-Bahnen, bei der Züge zwischen den Netzen verschiedener Betreiber wechseln. Zentrale Vorteile dieses wechselseitigen Betriebs sind die Schaffung umsteigefreier Verbindungen zwischen Region und Kernstadt, die effizientere Auslastung von Infrastruktur und die Möglichkeit, Betriebsanlagen wie U-Bahn-Depots auf günstigerem Bauland außerhalb der Kernstädte errichten zu können.

Der erste Vorschlag zur Einrichtung eines wechselseitigen Betriebs in Japan wurde 1956 für die Region Tokio vorgelegt, um die damals rapide wachsenden Vorstädte umsteigefrei mit den Zentren der Hauptstadt zu verbinden und die bisherigen stadtseitigen Endpunkte der Vorortbahnen vom Umsteigeverkehr zu entlasten. Der erste wechselseitige Betrieb wurde 1960 zwischen der Asakusa Line der Tokioter Toei und der Keisei Dentetsu aufgenommen, aktuell sind zehn der 13 Linien der Tokioter U-Bahn mit Vorortbahnen verknüpft, wodurch sich die Länge des U-Bahn-Netzes von 304,1 Kilometern (Netze von Tōkyō Metro und Toei) auf 926,5 Kilometer (Stand Mai 2016) erhöht. Weitere Betriebe dieser Art gibt es in Japan auf Strecken der U-Bahnen von Fukuoka, Kōbe, Kyoto, Nagoya und Osaka.[38]

Außerhalb Japans gibt es Durchbindungen von U-Bahn-Zügen auf andere Netze u. a. in verschiedenen chinesischen Systemen und im Raum Seoul, in Europa bei der Linie 3 der Athener U-Bahn, die in das Netz der Vorortbahn Proastiakos wechselt und über dieses den Athener Flughafen erreicht.

Situation in Deutschland

Von den vier deutschen U-Bahn-Netzen wird aktuell keines ausschließlich linienrein betrieben:

  • Berlin: Die Linien U1 und U3 teilen den Großteil ihrer Strecke (WittenbergplatzWarschauer Straße), nachdem die U3 im Jahr 2018 von ihrem bisherigen Endpunkt Nollendorfplatz auf der Strecke der U1 bis zur Warschauer Straße verlängert wurde.
  • Hamburg: Die Linie U1 verfügt im Nordosten der Stadt über zwei Streckenäste und die Linien U2 und U4 befahren zwischen Billstedt und Jungfernstieg dieselbe Strecke.
  • München: Das Netz verfügt im inneren Stadtbereich über drei Stammstrecken, an die sich jeweils mehrere Zweigstrecken anschließen und die jeweils von zwei Hauptlinien (U1+U2, U3+U6 und U4+U5) befahren werden. Hinzu kommen zwei Verstärkerlinien, die zwischen den Linienfamilien wechseln.
  • Nürnberg: Die Linien U2 und U3 befahren zwischen Rathenauplatz und Rothenburger Straße dieselben Gleise.

Betriebsschemata

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Viergleisige Strecke der BMT Sea Beach Line in New York City mit mittigen Expressgleisen

In den meisten Netzen bedienen alle auf einer Strecke verkehrenden Kurse alle dort vorhandenen Stationen. Verbreitet sind zudem kurzlaufende Kurse, die z. B. als Verstärkerfahrten in der Hauptverkehrszeit nur besonders stark frequentierte Streckenabschnitte bedienen, bzw. Linien, auf denen nur ein bestimmter Anteil der Kurse die gesamte Länge der Strecke befährt.

Daneben gibt es in einzelnen Netzen zusätzliche Expresslinien, die die gleiche Strecke wie reguläre Linien befahren, jedoch nur eine reduzierte Anzahl von Stationen bedienen und so eine schnelle Verbindung anbieten. Die zentrale infrastrukturelle Voraussetzung für den Expressbetrieb auf einer Strecke mit dichtem Taktverkehr ist ein entsprechender mehrgleisiger Ausbau oder mindestens die Einrichtung von Ausweich- und Überholstellen, um schnellere und langsamere Züge voneinander trennen bzw. aneinander vorbeileiten zu können.

Expresslinien werden traditionell auf zahlreichen Strecken der New Yorker U-Bahn und auf der Broad Street Line in Philadelphia betrieben und dort jeweils als express services bezeichnet. Linien, die an allen Stationen halten, werden demgegenüber als local services bezeichnet. Weiterhin wird die Purple Line der Chicago Elevated während der Hauptverkehrszeit als Express über ihren Regelendpunkt Howard hinaus auf der Strecke der Red Line und der Brown Line in die Innenstadt verlängert. Strecken, die von beiden Linienarten bedient werden, sind in den genannten Städten zu großen Teilen viergleisig ausgebaut mit jeweils zwei Gleisen für local und express services. In New York finden sich zudem dreigleisige Strecken mit einem einzelnen Expressgleis, das während der morgendlichen und nachmittäglichen Hauptverkehrszeit jeweils in Hauptlastrichtung befahren wird. In New York sind die Expressgleise zwischen den local-Gleisen angeordnet, von beiden Linientypen bediente Stationen verfügen vielfach über zwei Mittelbahnsteige und erlauben einen bahnsteiggleichen Umstieg zwischen Express- und local-Zügen in dieselbe Fahrtrichtung. Die Orange Line in Boston verfügt zwischen Wellington und dem Tunnelportal südlich von Community College ebenfalls über ein drittes Gleis für den Expressbetrieb, welches jedoch bislang nicht zu diesem Zweck genutzt wurde.

Von diesen im Mischverkehr betriebenen Expresslinien zu unterscheiden sind Linien, die vollständig auf eigener Infrastruktur verkehren und aufgrund einer direkteren Streckenführung, größerer Haltestellenabstände und ggf. schnelleren Fahrzeugen als Express bezeichnet werden. Hierzu zählen beispielsweise verschiedene Flughafenzubringer, die zwischen dem Zentrum einer Stadt und ihrem in der Peripherie gelegenen Flughafen verkehren (z. B. in Delhi, Peking und Shenzen). Ebenso weisen die seit Beginn des 21. Jahrhunderts in verschiedenen chinesischen Ballungsräumen eröffneten, eher regional ausgerichteten Linien teilweise die genannten Merkmale auf.

Ein mit dem Expressbetrieb verwandtes Schema ist das sogenannte Skip-stop, bei dem bestimmte Haltestellen entlang einer Strecke von aufeinander folgenden Kursen alternierend bedient werden. Ein Vorteil dieser Betriebsweise ist die Erhöhung der Beförderungsgeschwindigkeit ohne die Notwendigkeit des Baus zusätzlicher Infrastruktur, ein Nachteil die Reduzierung der Bedienungsfrequenz der einzelnen Stationen. Das Schema wurde früher u. a. in Chicago und bei der Market–Frankford Line in Philadelphia angewendet.[8][7]

Bedienungsfrequenz und Betriebszeiten

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Nachtliniennetz für New York und das östliche New Jersey

U-Bahn-Linien verkehren in der Regel nach einem dichten Taktfahrplan mit Zugfolge-Zeiten im einstelligen Minutenbereich. Wie bei anderen öffentlichen Verkehrsmitteln wird die Taktung häufig nach Verkehrszeit, Wochentag und Bedienungsgebiet differenziert mit der höchsten Fahrplandichte während der werktäglichen Hauptverkehrszeiten in der Innenstadt und der geringsten Dichte am frühen Morgen und am späten Abend am Sonntag am Stadtrand.

Auf technischer Ebene wird die mögliche Taktdichte hauptsächlich durch die Steuerung und den Signal-Blockabstand begrenzt, wobei auf automatisch betriebenen Linien grundsätzlich höhere Taktdichten erreicht werden können. Auf der fahrerlos betriebenen Linie 14 der Pariser Métro wird ein Takt von bis zu 85 Sekunden erreicht,[219] in Moskau und Kiew von bis zu 90 Sekunden.[220][221] In Netzen mit sehr dichtem Takt wird in Fahrplänen teilweise auf die Angabe präziser Abfahrtszeiten verzichtet, stattdessen wird ein sogenannter Intervallfahrplan verwendet, der lediglich das Abfahrtsintervall ausweist, also beispielsweise „alle zwei bis drei Minuten“.

Längere eingleisige Abschnitte begrenzen ebenfalls die mögliche Taktfolge.

Nächtliche Betriebspause und Nachtverkehr

Die meisten Systeme halten eine nächtliche Betriebspause ein, die u. a. für Inspektionen der Betriebsanlagen und Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten genutzt werden, die im laufenden Betrieb nur erschwert durchgeführt werden könnten bzw. mit Einschränkungen für diesen verbunden wären.

In verschiedenen Systemen wird ein durchgehender Nachtbetrieb durchgeführt, der sich jedoch mehrheitlich auf Wochenendnächte und teilweise zusätzlich auf Nächte vor Feiertagen beschränkt und teilweise nur für Teile des jeweiligen Netzes gilt. Zu den wenigen Städten weltweit, in denen ein täglicher 24-Stunden-Betrieb angeboten wird, zählen New York und Kopenhagen. In New York erlaubt der drei- und viergleisige Ausbau zahlreicher Streckenabschnitte (siehe hier) die Durchführung der oben genannten technischen Maßnahmen auch bei laufendem Betrieb.

Im deutschsprachigen Raum halten alle U-Bahnen wochentags eine nächtliche Betriebspause ein und bieten – mit Ausnahme Nürnbergs – einen Wochenendnachtverkehr an.

Aufgrund der unabhängigen Trassierung kann die Fahrordnung, das heißt die Seite, auf der der Zug auf zweigleisigen Strecken fährt, von der Fahrordnung des Eisenbahnverkehrs und der im Straßenverkehr verwendeten Straßenseite in der jeweiligen Region abweichen. So verkehrte beispielsweise die Budapester U-Bahn noch bis 1973 im Linksverkehr, obwohl im Straßenverkehr des Landes bereits seit 1941 Rechtsverkehr galt.[222] Die Metro Rom wiederum fährt bis heute im Linksverkehr und orientiert sich damit an der Praxis des italienischen Eisenbahnverkehrs und nicht am Straßenverkehr. Die Pariser Metro hingegen fährt wie der Straßenverkehr in Frankreich rechts, während im französischen Eisenbahnverkehr der Linksfahrbetrieb vorherrscht. Daran wiederum orientiert sich die Métro Lyon, die ebenfalls links fährt. Die Metro Madrid verkehrt seit ihrer Eröffnung 1919 im Linksverkehr, der bis 1924 auch im madrilenischen Straßenverkehr galt, bis dieser an den im Rest Spaniens bereits seit 1918 geltenden Rechtsverkehr angeglichen wurde.

Deutschland, Österreich und Schweiz

Die Netze in Deutschland, Österreich und der Schweiz werden jeweils im Rechtsverkehr betrieben, was der jeweiligen Regelung für den Straßenverkehr und in Deutschland der Regelung für die Eisenbahn entspricht, während beim Schienenverkehr in Österreich eine gemischte Fahrordnung und in der Schweiz grundsätzlich Linksbetrieb gilt.

Linienbezeichnungen und Liniensymbole

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Liniennetz der New York City Subway mit nach Stammstrecken geordneten Liniengruppen

U-Bahn-Systeme mit mehr als einer Linie verwenden in der Regel individuelle Bezeichnungen, Kennfarben – insbesondere für die Darstellung auf Liniennetzplänen – und Symbole zur Unterscheidung der einzelnen Laufwege, wobei diese drei Elemente in der Regel miteinander korrespondieren.

Bei der Mehrheit der Systeme werden für die Bezeichnung fortlaufende Nummern verwendet, teilweise mit einem Präfix wie „M“ oder „U“, das sich auf den Namen des jeweiligen Systems bezieht. In geringerem Umfang werden Buchstaben (z. B. Almaty, Buenos Aires, Los Angeles, Lyon, Prag, Rom, Rotterdam, teilweise New York), die Linienkennfarbe selbst (z. B. Boston, Chicago, Montreal, Washington, D.C.) oder individuelle Namen, die sich beispielsweise auf das Bedienungsgebiet (z. B. Moskau, Tokio, Toronto, teilweise London) oder Himmelsrichtungen (z. B. Fortaleza, Recife, historisch Budapest)[223] beziehen oder weitgehend frei gewählt sind (z. B. Lissabon, Pjöngjang), verwendet.
Die Vergabe von Nummern oder Buchstaben erfolgt nicht zwingend aufsteigend nach dem Zeitpunkt des Baubeginns oder der Inbetriebnahme, sondern beispielsweise auch nach einem Muster, das bereits während der Planung bestimmt wird; die erste Linie der U-Bahn München war beispielsweise die U6 und die Nummerierung in Wien weist seit 1989 eine Lücke zwischen U4 und U6 auf, die erst mit der für 2026 vorgesehenen Inbetriebnahme der U5 geschlossen wird.[224][225]

Teilweise werden die genannten Benennungssysteme kombiniert, beispielsweise tragen die Linien der U-Bahnen in Montreal, New York und Toronto jeweils eine Nummer oder einen Buchstaben sowie einen Namen. Im komplexen New Yorker Netz gehen aus dem Namen sowie der Kennfarbe einer Linie zudem die von ihr befahrene Stammstrecke und das Betriebsschema als local oder express (siehe hier) hervor. Im in der Galerie gezeigten Beispiel A Eighth Avenue Express ist so erkennbar, dass die Linie zusammen mit den ebenfalls durch die Kennfarbe Blau gekennzeichneten Linien C Eight Avenue Local und E Eighth Avenue Local die Stammstrecke IND Eighth Avenue Line befährt und als Express verkehrt.

In einzelnen Netzen werden bestimmte Streckenäste als Neben- oder Ergänzungslinien anderer Linien behandelt, beispielsweise die Linien 3bis und 7bis in Paris. Das lateinische Wiederholungszahlwort bis bedeutet zweimal, 3bis beispielsweise entspricht damit dem deutschen 3a und ordnet die Linie der Linie 3 zu.

In Systemen, die nur aus einer einzigen Linie bestehen, wird vielfach auf eine spezielle Linienbezeichnung verzichtet (z. B. Baltimore, Genua, Glasgow, Honolulu, San Juan), die Linie wird dann sinngemäß lediglich als die U-Bahn bezeichnet. Andere Systeme mit nur einer Linie verwenden Bezeichnungen nach den oben genannten Mustern, insbesondere, wenn weitere Linien geplant oder bereits im Bau sind (z. B. Almaty, Turin). In Budapest wurde für die erste Linie in Abgrenzung zu den Oberflächenverkehrsmitteln die Abkürzung FAV für Földalatti Vasút (dt. Untergrundbahn) verwendet. Die Bezeichnung wurde auch nach Inbetriebnahme der Kelet-Nyugati Vonal (dt. Ost-West-Linie, heute M2) 1970 und der Észak-Déli Vonal (dt. Nord-Süd-Linie, heute M3) 1976 beibehalten, die aktuell verwendeten Bezeichnungen wurden 1978 eingeführt.

In einigen Netzen, in denen Fahrzeuge fest bestimmten Linien zugeordnet sind, werden die Linienkennfarben bei der Gestaltung der Wagen aufgegriffen (z. B. Delhi, Mailand und Tokio). Ebenso werden die Kennfarben in einigen Netzen bei der Stationsgestaltung aufgenommen, beispielsweise als Akzentfarben für die Stationsschilder und das Mobiliar. Mit besonderer Konsequenz wurde und wird dieses architektonische Prinzip in Wien angewendet.

Liniensymbole
Offizieller Netzplan der Boston Subway ohne Liniensymbole (1988); für farbenfehlsichtige Menschen nur erschwert lesbar

Im frühen 21. Jahrhundert werden in den meisten U-Bahn-Systemen die einzelne Linien des jeweiligen Netzes durch individuelle Symbole gekennzeichnet, die beispielsweise in Wegeleitsystemen verwendet werden und in der Regel der jeweiligen Linienkennfarbe entsprechen. In der Regel verwenden diese Logos eine einheitliche Grundform, die anhand von Farbe und Beschriftung differenziert wird. Eine Besonderheit in diesem Zusammenhang sind die Expressvarianten der Linien 6, 7 und F der New Yorker U-Bahn, die abweichend vom ansonsten kreisförmigen Liniensymbol durch ein rautenförmiges Symbol gekennzeichnet und als diamond services (dt. sinngemäß Rautenlinien) bezeichnet. In Fließtexten, in denen das Symbol aufgrund des verwendeten Zeichensatzes nicht dargestellt werden kann, werden diese Linien mit <6>, <7> und <F> dargestellt.

Die Gestaltung von Liniensymbolen ist unter dem Gesichtspunkt der barrierefreien Informationsgestaltung relevant, da die Symbole für farbenfehlsichtige Personen, für Analphabeten bzw. des lokal verwendeten Schriftsystems unkundige Personen und Personen mit reduzierter Sehschärfe unterschiedlich verständlich sein können. Die oben gezeigten Beispiele verwenden in Analogie zum Zwei-Sinne-Prinzip jeweils eine Kombination aus Kennfarbe und Ziffer/Schriftzeichen, sodass diese z. B. auch für Analphabeten, die die Schrift nicht bzw. nicht ausreichend sicher lesen, und farbenfehlsichtige Menschen, die die Farbe nicht bzw. nicht eindeutig erkennen können, verständlich sind. Die Metro Lissabon hat den weltweit einmaligen Ansatz gewählt, dass jede der vier Linien des Netzes über ein individuelles, rein grafisches Linienlogo verfügt, das kein Lesen erfordert, dessen Farbe nicht erkannt werden muss und das anhand seiner spezifischen Form bis zu einem gewissen Grad auch bei reduzierter Sehschärfe identifiziert werden kann. Für farbenfehlsichtige Personen stellt bereits die grundsätzliche Verwendung von Symbolen nach den genannten Mustern ein Hilfsmittel für die Nutzung von Liniennetzplänen dar, um die einzelnen Linien eindeutig unterscheiden zu können.[40]

Deutschland, Österreich und die Schweiz

Die fünf U-Bahn-Systeme im deutschsprachigen Raum unterscheiden ihre Linien einheitlich mit einem führenden „U“ und einer fortlaufenden Nummer.
Als erster Betreiber führte die Hamburger Hochbahn das System am 22. Mai 1966 ein.[226] Die 1971 und 1972 eröffneten Netze in München und Nürnberg verwendeten es von Anfang an, in Wien wurde es mit Eröffnung der zweiten Linie im Jahr 1978 eingeführt. Die Berliner Verkehrsbetriebe führten das System 1984 in West-Berlin nach Übernahme des Betriebs der dortigen S-Bahn-Linien ein; sie hatten allerdings bereits seit März 1966 Liniennummern verwendet, die die vorherigen Buchstaben (A bis E sowie G) ersetzten und der späteren U-Nummerierung entsprachen. Die Ost-Berliner Verkehrsbetriebe BVB nutzten für die beiden von ihr betriebenen U-Bahn-Linien zunächst die historischen Bezeichnungen A und E weiter, gaben dies jedoch mit dem Bau der Berliner Mauer auf und unterschieden die Linien nur noch nach ihren Endpunkten (zuletzt Pankow (Vinetastraße)Otto-Grotewohl-Straße, historisch Linie A, heute Teil der U2; AlexanderplatzHönow, historisch Linie E, heute Teil der U5).[43]
Weiterhin verwenden auch die Stadtbahnsysteme in Frankfurt (seit 1978) und Stuttgart (seit 1989) sowie die Teilnetze der Stadtbahn Rhein-Ruhr (seit 1988) ein führendes „U“ mit fortlaufender Nummer, in Bonn wurde dieses System von 1975 bis 1988 genutzt.

Die Métro Lausanne in der französischsprachigen Schweiz verwendet ein führendes „M“ und eine fortlaufende Nummer.

Zugbegleiter, Stationspersonal und Abfertigung

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Zahlreiche U-Bahn-Betreiber verzichten auf die ständige Präsenz von Zugbegleitern in den Fahrzeugen sowie Aufsichtspersonal auf den Stationen, das neben der allgemeinen Aufsicht z. B. die Zugabfertigung durchführt, Durchsagen macht oder zur Unterstützung der Fahrgäste zur Verfügung steht. Vielfach werden lediglich besonders hochfrequentierte Stationen durchgehend mit Personal besetzt, um dort die Sicherheit der Betriebsabläufe zu gewährleisten und zu unterstützen, Ausnahmen sind z. B. die London Underground und die Metro Pjöngjang, bei denen jede Station durchgehend mit mehreren Mitarbeitern besetzt ist.

In zahlreichen Systemen wird zudem anlassbezogen Personal in Präsenz eingesetzt, etwa an Stationen, die dem Veranstaltungsverkehr (Sportstadien, Volksfeste, Messen usw.) dienen und punktuell sehr große Fahrgastmengen bewältigen müssen. Eine Sonderform hiervon ist das u. a. aus Japan bekannte und dort umgangssprachlich Oshiya (dt. Drücker) genannte Personal, das während der Hauptverkehrszeit Fahrgäste in die Züge drückt, um die vorgesehenen Fahrgastwechselzeiten und damit die Pünktlichkeit einzuhalten.

In fahrerlos betriebenen Systemen werden teilweise Zugbegleiter eingesetzt, deren Aufgaben sich im regulären Betrieb etwa auf die Überwachung der Türschließung, Durchsagen und die Fahrscheinkontrolle beschränken, die jedoch bei Ausfällen des automatischen Systems die Züge manuell steuern können.

Eine wesentliche Aufgabe bei der Zugabfertigung besteht in der Prüfung, dass keine Personen durch das Schließen der Türen und die Abfahrt des Zuges gefährdet werden. Aufgrund des weitgehenden Verzichts auf Stationspersonal und Zugbegleiter erfolgt die Abfertigung überwiegend durch die Fahrer selbst, wobei verschiedene Systeme verwendet werden, um dem Fahrer einen Überblick über den Bahnsteig zu geben. Hierzu gehören insbesondere ortsfeste Spiegel am vorderen Bahnsteigende (Spiegelabfertigung), Videomonitore am Bahnsteigende oder im Fahrerraum (Monitor-/Videoabfertigung) oder der direkte Blick des Fahrers auf den Bahnsteig, wozu dieser das Fahrzeug ggf. verlassen muss. Bei fahrerlosen Systemen erfolgt die Abfertigung oftmals per Videoüberwachung von der Leitstelle aus.

Sicherheit, Kriminalitäts- und Vandalismusprävention

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Terrorismus

Aufgrund der großen Anzahl von Nutzern und den insbesondere in den Zügen begrenzten Fluchtmöglichkeiten sowie der Bedeutung für das städtische Verkehrsnetz stellen U-Bahnen ein potenziell reichweitenstarkes und zudem einfach zugängliches Ziel für terroristische Anschläge dar. Zu den bekannt gewordenen Zwischenfällen zählen der von der sogenannten Aum-Sekte verübte Saringas-Anschlag von Tokio im März 1995, die von islamistischen Selbstmordattentätern durchgeführten Sprengstoffanschläge von London im Juli 2005, die tschetschenischen Separatisten zugeschriebenen Sprengstoffanschläge von Moskau im März 2010 und die ebenfalls von islamistischen Selbstmordattentätern durchgeführten Anschläge von Brüssel im März 2016.

Kleinkriminalität und sexuelle Belästigung

Aufgrund des bei hohem Fahrgastaufkommen auftretenden Gedränges und der hiermit verbundenen Unübersichtlichkeit auf den Stationen und in den Zügen können U-Bahnen ein geeignetes Umfeld für Taschendiebstahl und sexuelle Belästigung in Form des unerwünschten sexuell konnotierten Berührtwerdens durch andere Fahrgäste (vgl. Frotteur, Chikan) bieten. Da das letztgenannte Phänomen insbesondere Frauen als Opfer und Männer als Täter betrifft, haben verschiedene Betreiber hierauf mit der Einrichtung reiner Frauenwagen oder Frauenabteile reagiert, durch die sich Frauen der Gefahr einer Belästigung durch Männer entziehen können. Häufig gilt diese Trennung jedoch nur für die Hauptverkehrszeiten.

Umgang mit marginalisierten Gruppen

Da U-Bahn-Stationen witterungsgeschützt und über weite Teile des Tages offen zugänglich sind, in Systemen mit Nachtbetrieb auch durchgehend, werden sie teilweise von Angehörigen bestimmter marginalisierter Gruppen wie Obdachlosen und Drogenabhängigen zum Aufenthalt und auch zur Übernachtung genutzt. Ebenso eignen sich Stationen und Züge aufgrund der zahlreichen Ansprachemöglichkeiten zum Betteln. Unabhängig davon, ob der Aufenthalt, das Verhalten oder konkrete Handlungen der genannten Gruppen im Einzelfall tatsächlich illegal sind bzw. der Hausordnung oder den Beförderungsbedingungen des Betreibers widersprechen, empfinden Fahrgäste bereits ihre wahrnehmbare Präsenz teilweise als störend bis bedrohlich. Der Umgang hiermit variiert zwischen den einzelnen Betreibern und abhängig von der jeweils konkret vorliegenden Situation und reicht von einer gewissen Toleranz, solange beispielsweise keine Ansprache von Fahrgästen und kein offener Drogenkonsum erfolgen, bis zur grundsätzlichen Entfernung der betroffenen Gruppen aus den Anlagen durch Aufsichts- und Sicherheitspersonal sowie ggf. durch die Polizei. Auf baulicher Ebene wird dem Phänomen teilweise mit Maßnahmen aus dem Bereich der defensiven Architektur begegnet, beispielsweise durch die Verwendung von Sitzmöbeln, die durch ihre Größe oder Formgebung kein Liegen ermöglichen und daher nicht bzw. nur erschwert zum Schlafen genutzt werden können. Ebenso können Bahnsteigkarten und Bahnsteigsperren, die bei U-Bahnen außerhalb des deutschsprachigen Raums weitverbreitet sind, die Präsenz der genannten Gruppen regulieren.

Vandalismus

Ausgehend von der New Yorker U-Bahn der 1970er Jahre und teilweise beeinflusst von Darstellungen in Filmen wie Wild Style! (1982) und Beat Street (1984), die in der amerikanischen Hip-Hop- und Breaking-Szene spielen, verbreiteten sich Graffiti und später auch Scratching in zahlreichen U-Bahn-Systeme auf der Welt. Rechtlich stellen diese eine Sachbeschädigung (vgl. Bahnfrevel) dar und stellen erhöhte Anforderungen an Pflege und Erhalt von Stationen und Fahrzeugen. Zudem kann ein erkennbar von Vandalismus belastetes Erscheinungsbild von den Fahrgästen als Ausdruck von Vernachlässigung und/oder fehlender Aufmerksamkeit auf Seiten des Betreibers interpretiert werden und so das Sicherheitsempfinden und damit die Attraktivität eines Systems insgesamt beeinträchtigen (vgl. Broken-Windows-Theorie, Angstraum). Als Maßnahmen gegen Scratching und Graffiti an und in Zügen werden Fenster teilweise mit kratzfesten und austauschbaren Spezialfolien als Opferschicht ausgestattet und Sitzbezüge werden mit speziellen, kleinteilig-chaotischen Mustern gestaltet, auf denen z. B. Tags weniger auffallen und die daher weniger attraktiv für deren Anbringung sind.

Sicherheitsmaßnahmen

Aufgrund der genannten Aspekte ist in zahlreichen Systemen mittlerweile die Videoüberwachung von Stationen und Fahrzeugen verbreitet, um potenzielle Täter abzuschrecken, unzulässige Handlungen möglichst frühzeitig zu erkennen und im Falle eines Delikts die Strafverfolgung zu unterstützen. Weiterhin rufen zahlreiche Betreiber ihre Fahrgäste durch Maßnahmen wie Durchsagen und Plakatkampagnen zur Meldung auffälliger bzw. verdächtiger Verhaltensweisen anderer Personen und zur Meldung unbeaufsichtigten Gepäcks oder verdächtiger Objekte auf. Teilweise stehen auf Stationen auch Notruftelefone zur Verfügung.

Weiterhin unterhalten zahlreiche Betreiber eigene bzw. organisatorisch eng an sie angebundene Sicherheitsdienste (z. B. Hochbahn-Wache in Hamburg, U-Bahnwache in München) oder – abhängig von der jeweiligen lokalen Rechts- und Verwaltungstradition – eigene Polizeidienste (z. B. die MBTA Transit Police der Bostoner Verkehrsbetriebe oder das Metro Transit Police Department der Washingtoner Verkehrsbetriebe) oder werden durch beauftragte externe Sicherheitsdienste oder spezielle Abteilungen der lokalen und nationalen Polizeibehörden (z. B. das Transit Bureau des NYPD in New York, die Section métro der SPVM in Montreal oder die u. a. für die London Underground zuständige British Transport Police) unterstützt.

Sicherheitsmaßnahmen in Peking

Besonders weitreichende Sicherheitsvorkehrungen kommen in Peking zur Anwendung, wo in allen Stationen vor dem Zutritt Taschen, Gepäckstücke und andere Objekte, mit denen gefährliche Gegenstände wie Schuss- und Stichwaffen verborgen werden können, mit einem Gepäckscanner überprüft werden. An einer Reihe von Stationen werden zusätzlich Körperscanner zur Überprüfung der Fahrgäste eingesetzt. Zudem können für verdächtig befundene Getränkeflaschen separat überprüft werden, entweder maschinell oder indem der Besitzer unter Aufsicht des Sicherheitspersonal etwas vom Inhalt verzehren muss, um dessen Unbedenklichkeit zu demonstrieren. Die Maßnahmen wurden im Vorfeld der Olympischen Sommerspiele 2008, die in Peking ausgerichtet wurden, eingeführt und danach beibehalten. Der Einsatz von Körperscannern war dabei zunächst auf die Stationen der Linie 1 im Umfeld des Tian’anmen-Platzes (Xidan, Tian'anmenxi und Tian'anmendong), für den aufgrund seiner politischen, historischen und symbolischen Bedeutung grundsätzlich erhöhte Sicherheitsvorkehrungen gelten, beschränkt und wurde dann ab dem Frühjahr 2014 zunächst versuchsweise auf andere Stationen ausgeweitet.[227] 2016 wurden Körperscanner an 51 Stationen des Netzes eingesetzt.[228]

Wie andere Schienenverkehrsmittel werden auch U-Bahn-Linien bei größeren Störungen oder Bauarbeiten häufig abschnittsweise oder vollständig im Ersatzverkehr betrieben. Hierbei werden je nach Betreiber bzw. lokalem Nahverkehrsnetz Omnibusse und/oder Taxen im Schienenersatzverkehr oder aber Straßenbahn-Sonderlinien eingesetzt. Der Ersatzverkehr kann dabei auch nur für einzelne U-Bahn-Stationen erfolgen, während diese saniert oder umgebaut werden. In diesem Fall pendelt der Ersatzverkehr nur zwischen der geschlossenen und einer regulär bedienten Nachbarstation.

In entsprechend verzweigten Systemen mit Linienüberlagerung werden U-Bahn-Linien auch zeitweise geändert und bedienen dann Relationen im Baustellenverkehr, welche normalerweise nicht angeboten werden. Ein Beispiel hierfür ist die immer wieder temporär auftauchende Berliner U12.

Architektur und Kunst

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Da U-Bahnhöfe häufig an innerstädtischen, vielfach stadtgestalterisch sensiblen Standorten liegen, wird ihr Entwurf seit der Frühzeit des Verkehrsmittels auch in seiner städtebaulichen, architektonischen, künstlerischen und dekorativen Dimension begriffen. Wie andere Bauaufgaben spiegeln Stationsbauwerke die stilistischen Moden und Geschmackstendenzen, den Stand von Bautechnik und Baukonstruktion, die spezifischen praktischen, technischen und sicherheitsbezogenen Erfordernisse der Nutzung und nicht zuletzt die finanziellen Möglichkeiten und Prioritäten sowie das Selbstverständnis des Vorhabenträgers einschließlich seines ggf. vorhandenen politisch-ideologischen Sendungsbewusstseins zur jeweiligen Entstehungszeit und am jeweiligen Entstehungsort wider. Das Spektrum der Entwürfe reicht entsprechend von reichhaltig und komplex ausgestalteten Stationen mit individuell angefertigten Bauteilen und aufwändigen Einzellösungen bis zu schlichten, betont sachlichen Entwürfen, die ausschließlich auf standardisierte Baumaterialien und Elemente zurückgreifen.

Vielfach zeigt sich beim Gestaltungsaufwand eine Abstufung, bei der insbesondere an solchen Standorten ein höherer Aufwand verfolgt wird, die sich durch eine besondere gesellschaftliche, kulturelle, ideelle, historische oder politische Bedeutung (Rathaus, Parlament, zentrale Sakralbauten, zentrale Innenstadtlagen u. a.), einen besonders wertvollen, häufig von Baudenkmälern geprägten baulichen Charakter, eine besondere Öffentlichkeitsreichweite bzw. Visitenkartenfunktion für die Stadt (Messe- und Kongresszentren, zentrale Sehenswürdigkeiten, wichtige Fernbahnhöfe, Flughäfen u. a.) oder eine besondere stadträumliche Exponiertheit und Stadtbildwirksamkeit auszeichnen, während etwa an peripheren und stadtgestalterisch weniger sensiblen Standorten häufig schlichtere Entwürfe realisiert werden.

Verschiedene Netze besitzen besondere Bekanntheit für die Gestaltung ihrer Stationen bzw. behandeln verschiedene Betreiber die Ausgestaltung von Stationen grundsätzlich mit besonderer Aufmerksamkeit. Weiterhin können weltweit bestimmte wiederkehrende Ansatzpunkte für Gestaltungen identifiziert werden, wobei diese häufig kombiniert werden bzw. Entwürfe mehrere der nachfolgend genannten Merkmale erfüllen können, die stellvertretend für die erhebliche Vielfalt von Stationsgestaltungen stehen.

Paläste der Arbeiterklasse

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Zu den für die Gestaltung ihrer Bahnhöfe besonders bekannten Netzen zählen die Moskauer Metro und – in unterschiedlichem Maße – die nach ihrem Vorbild geplanten weiteren Netze der (früheren) Sowjetunion und anderer (ehemals) sozialistischer Staaten. Besondere Bekanntheit haben die frühen Moskauer Stationen, die in opulentem Sozialistischem Klassizismus mit kostbaren Materialien wie Marmor, Einbauten wie Wand- und Kronleuchtern und reichhaltigen Dekorprogrammen mit aufwändigen Stuck- und Reliefarbeiten, Plastiken, großformatigen Malereien und Mosaiken und Glasmalereiarbeiten ausgestaltet sind.

Die Prachtentfaltung diente der Veranschaulichung und Versicherung des unter dem und durch den Sozialismus erreichten Wohlstandes sowohl gegenüber der eigenen Bevölkerung als auch gegenüber dem Ausland und gleichermaßen der Unterstreichung der Bedeutung öffentlicher bzw. der Allgemeinheit gewidmeter Güter im Sozialismus einschließlich der „Proletarisierung“ traditionell herrschaftlicher und aristokratischer Architekturmerkmale, womit auch die bewusste Abgrenzung zu den gestalterisch schlichteren Netzen im kapitalistischen Ausland verbunden war.[229][230] In diesen Kontext ist auch die von offizieller Seite verwendete Bezeichnung der Moskauer Bahnhöfe als Paläste der Volkes und Paläste der Arbeiterklasse einzuordnen.[231] Motivisch spiegelt sich dieser Anspruch zudem im Rückgriff eines großen Teils der dekorativen und baukünstlerischen Elemente der Gestaltung auf Symbole des Sozialismus und Kommunismus bzw. der Arbeiterbewegung (z. B. Hammer und Sichel, rote Sterne, rote Fahnen, Ährenbündel und landwirtschaftliches Gerät als Verweis auf die Bauernklasse und Metapher für wirtschaftliches und gesellschaftliches Gedeihen sowie Zahnräder, Werkzeuge und Maschinen als Verweis auf Arbeiterklasse und technischen Fortschritt) und in der zentralen Rolle von Bauern, Arbeitern, Techniker und Wissenschaftlern und ihren jeweiligen Tätigkeiten in den bildhaften Darstellungen wider.

Gleichzeitig entsprechen die reichhaltige Dekorierung und die Wiederaufnahme historisierender Motive einer allgemeinen Entwicklungstendenz der Architektur der 1930er Jahre, die sich parallel und teilweise als Gegenbewegung zur Moderne vollzog, die ihrerseits in Russland mit den unter dem Begriff der russischen Avantgarde zusammengefassten Strömungen bis in die Anfangsjahre der Sowjetunion äußerst produktiv war. Vergleichbare Entwicklungen bestanden etwa in den Vereinigten Staaten und im Deutschen Reich mit seiner ambivalenten Haltung zur Moderne. Ebenso können Parallelen zu Expressionismus und Art déco, das zur selben Zeit seinen Höhepunkt erlebte, gezogen werden, die zwar weniger stark bzw. weniger eindeutig historisch, jedoch ebenfalls stark dekorativ geprägt waren.[147]

Nach dem Tod Stalins im Jahr 1953 und mit Beginn der Staatsführung unter Chruschtschow wurden neu geplante Stationen sowohl in Moskau als auch in anderen Städten der UdSSR insgesamt deutlich schlichter und stärker vereinheitlicht. Sie reflektierten dabei zu unterschiedlichen Graden auch die allgemeine Fortentwicklung der Architektur bzw. globale Strömungen und verwirklichten im Laufe der Jahrzehnte auch konsequent moderne und postmoderne Entwürfe.[232]

Opulentere Entwürfe beschränkten sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vorrangig auf die in dieser Zeit neu geschaffenen Netze, wobei hierbei vielfach auch lokale Bautraditionen und folkloristische Motive reflektiert wurden. Beispielsweise thematisiert die Haltestelle Kosmonavtlar (dt.: Kosmonauten) in Taschkent durch tiefe Blautöne und schimmernde Oberflächen, die an das Nachtfirmament erinnern, und großformatige Medaillons mit Darstellungen von u. a. Juri Gagarin und Walentina Tereschkowa den Weltraum und die Raumfahrt und verweist so auf die Rolle der Sowjetunion im sogenannten Wettlauf ins All, während Pfeiler und Deckenform der Stationen Alisher Navoiy, Mustaqillik Maydoni und Turkiston an traditionelle Formen der islamischen Architektur des historisch muslimisch geprägten Usbekistans erinnern.

Weiterhin ist festzuhalten, dass zu allen Zeiten und in allen Netzen der Sowjetunion und anderer sozialistischer Staaten eine Vielzahl von Stationen vorrangig funktionsbetont entworfen wurde und sich die besonders aufwändigen Entwürfe wie in den kapitalistischen Ländern vorrangig auf herausgehobene Standorte konzentrierten.

Standardisierte Entwürfe/Architektur als Erkennungszeichen

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Empfangsgebäude und Zugangsbauwerke von U-Bahn-Stationen sind in der Regel mit dem Logo des jeweiligen Systems gekennzeichnet (siehe auch hier) und so als Teil des U-Bahn-Systems erkennbar. In einigen Netzen dienen jedoch auch die Bauwerke selbst durch ihr charakteristisches und wiedererkennbares Aussehen und ihre Verwendung an mehreren Standorten als Symbol für ein System bzw. können auch ohne Markierung durch ein Logo o. ä. als U-Bahn-Bauwerk identifiziert werden und sich darüber durch ihre starke Präsenz auch zu einem Wahrzeichen für die jeweilige Stadt insgesamt entwickeln. Es kann sich hierbei sowohl um einen konkreten Bautyp handeln, der an mehreren Stationen identisch realisiert wird, als auch um bestimmte einheitliche gestalterische Prinzipien und Elemente, die auf unterschiedliche Entwürfe und Entwurfssituationen angewendet werden und hierdurch einen gestalterischen Zusammenhang zwischen den einzelnen Bauwerken schaffen.

Beispiele für einheitliche Bautypen sind die von Hector Guimard in fließenden Art-Nouveau-Formen entworfenen Zugänge der Métro Paris, die ursprünglich nur an den Stationen der Interborough Rapid Transit Company verwendeten und später in weitere Teile des Netzes übertragenen grünen Geländer und Kugelleuchten der New York City Subway, die postmodernen Überdachungen der Zugänge der Metro Bilbao, die in Anlehnung an das verantwortliche Architekturbüro Foster + Partners lokal umgangssprachlich als Fosteritos (dt. sinngemäß „Kleiner Foster“, „Fosterchen“) bezeichnet werden,[37] und die zu einer M-Form gefalteten Glasdächer der Zugänge der innerstädtischen Stationen der Linie M2 der Metro Warschau, die durch Aufnahme des Hauptfarbtons der Innenraumgestaltung der jeweiligen Station individualisiert werden.

Verschiedene Architekten der London Underground entwickelten einheitliche Gestaltungskonzepte, die sie in einer großen Zahl von Entwürfen umsetzten und die die äußere Gestalt des Systems bis in die Gegenwart prägen. Hierzu gehören beispielsweise Leslie Green, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts zahlreiche Entwürfe für Stationen der heutigen Bakerloo, Northern und Piccadilly Line erarbeitete, und Charles Holden, der in den 1920er und 1930er Jahren u. a. zahlreiche Stationen der Piccadilly Line gestaltete. Greens relativ dekorativ geprägtes Konzept war von der Arts-and-Crafts-Bewegung beeinflusst und sah einen zweigeschossigen Baukörper mit durch Pilaster und Gesimsbänder plastisch gegliederter Fassade aus ochsenblutroten, glasierten Terrakottafliesen vor, das Obergeschoss wird durch große, gesprosste Bogenfenster und Details wie Ochsenaugen gegliedert, den oberen Gebäudeabschluss bildet ein Geison mit Zahnschnittfries. Holdens rund 20 Jahre später entstandene Entwürfe spiegeln demgegenüber die modernistischen Strömungen der Zeit wider und weisen in ihrer formalen Klarheit und Reduziertheit und den weitestgehenden Verzicht auf Dekoration abseits des Underground-Logos vor allem deutliche Einflüsse der kontinentaleuropäischen Neuen Sachlichkeit und ihrer verwandten Strömungen auf, die Holden im Jahr 1930 auf einer Studienreise durch Deutschland, die Niederlande, Dänemark und Schweden näher kennengelernt hatte;[233] die Entwürfe zeigen schlichte, vorwiegend aus kubischen Volumen entwickelte Baukörper mit flächiger, meist rötlicher Backsteinfassade, die lediglich durch großformatige, vertikale Fensterbänder gegliedert werden. Den oberen Abschluss bildete ein in Beton ausgeführtes, auskragendes Flachdach mit darunter liegendem Gesimsband.

Referenz an den Stationsstandort

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Innenraumgestaltung

Ein verbreitetes Gestaltungsprinzip für den Innenraum ist die Bezugnahme auf den Standort bzw. das Stationsumfeld, etwa auf bekannte Sehenswürdigkeiten und Baudenkmäler, bedeutende kulturelle und öffentliche Einrichtungen oder auf den allgemeinen Genius Loci, das heißt auf den Gebietscharakter und die spezifische Atmosphäre des Ortes. Der Verweis kann auf vielfältige Weise erfolgen und gleichermaßen konkrete Architektur- und Motivzitate und abstraktere thematische Anspielungen umfassen. Die Bahnhöfe werden so gestalterisch mit ihrem Standort verknüpft und bilden gestalterisch einen unmittelbaren Auftakt zu ihrer Umgebung.

Stationsgebäude

Im Verhältnis zur thematischen Innenraumgestaltung seltener ist die Anpassung des oberirdischen Stationsbauwerks an den städtebaulichen und hochbaulichen Gebietskontext durch Aufnahme kennzeichnender Merkmale aus dem Stationsumfeld. Das Spektrum reicht dabei von einem mimetischen Ansatz, bei dem durch Übernahme konkreter Architekturmerkmale, Gestaltungselemente und Material- und Farbthemen eine möglichst präzise formale Einfügung verfolgt wird, bis zur freieren Adaption des Genius Loci, die eher auf eine allgemeine ästhetische und thematische Anpassung an die Umgebung abzielt.

Regenbogenbahnhöfe

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In einzelnen Städten greift die Gestaltung der Bahnhöfe, die im dortigen Lesben- und Schwulenviertel liegen bzw. wichtige Zugänge hierzu sind, die Regenbogenfahne als Symbol der Lesben- und Schwulenbewegung auf oder verweist in anderer Weise auf die besondere Bedeutung des jeweiligen Standortes für LGBT.

Die Verkehrsbetriebe bzw. die als Eigentümer hinter ihnen stehenden Gebietskörperschaften nutzen diese Maßnahmen insbesondere auch zur Demonstration und Unterstreichung ihrer liberalen und unterstützenden Haltung gegenüber sexuellen und geschlechtlichen Minderheiten und ihrer allgemeinen Weltoffenheit und Wertschätzung gesellschaftlicher Vielfalt sowie teilweise auch zum Gedenken an lokale oder übergeordnete Ereignisse im Zusammenhang mit der LGBT-Bewegung. Entsprechend gestaltete Stationen können damit dem Bereich der politischen Architektur zugeordnet werden.

Entsprechende Stationen gibt es in:

  • Berlin: Nollendorfplatz im sogenannten Regenbogenkiez rund um die Motzstraße, seit den 1920er Jahren bedeutendes Zentrum des schwul-lesbischen Lebens in Berlin.
    Die Kuppel des Hochbahnhofs wird bei Nacht in Regenbogenfarben beleuchtet. Die Aktion war zunächst temporär angelegt und fand erstmals zwischen Dezember 2013 und Februar 2014 im Rahmen der Aktion „Lichter im Regenbogenkiez – Lichter für Toleranz und Vielfalt“ des Pink Schöneberg e. V. und des schwulen Anti-Gewalt-Projekts Maneo statt. Aufgrund der großen Beliebtheit kündigte die BVG bereits im Mai 2014 eine Wiederaufnahme und längerfristige Fortführung an, die schließlich 2019 auf unbestimmte Zeit verlängert wurde. Die Installation wurde von Maneo konzipiert und vom Lichtkünstler Moritz Wermelskirch umgesetzt, eine finanzielle Förderung erfolgt durch das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg, die BVG, das Berliner Toleranzbündnis und Spenden lokaler Unternehmen.[236][237][238][239]
    Weiterhin befindet sich am Ausgang Motzstraße bereits seit 1982 eine Gedenktafel in Form eines Rosa Winkels, die an die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus erinnert.[240]
    Im Oktober 2024 nahm die Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg einen Antrag der CDU-Fraktion an, sich gegenüber der BVG für eine Ergänzung des Stationsnamens um das Wort Regenbogenkiez zu bemühen, u. a. um hierdurch die historische und gegenwärtige Bedeutung des Standortes für LGBT und das Selbstverständnis Berlins als weltoffene und vielfältige Stadt zu unterstreichen.[241] Eine Umsetzung ist mit Stand April 2025 noch nicht erfolgt.
  • Buenos Aires: Santa Fe–Carlos Jáuregui im Stadtteil Recoleta.
    Die Station Santa Fe wurde im März 2017 auf gemeinsame Initiative der Stadt Buenos Aires und der argentinischen Regierung zu Ehren des argentinischen LGBT-Aktivisten Carlos Jáuregui umbenannt und durch den Künstler Daniel Arzola umgestaltet. Die Maßnahmen umfassen neben der Gestaltung der Treppenaufgänge in Regenbogenfarben die Installation einer Reihe grafischer Arbeiten, darunter eines großformatigen Wandbildes mit LGBT-Motiven und einem Porträt und Zitat Jáureguis; „En una sociedad que nos educa para la vergüenza, el orgullo es una respuesta politica.“ (dt. „In einer Gesellschaft, die uns zur Scham erzieht, ist Stolz eine politische Reaktion.“).[242][243]
  • Madrid: Chueca im gleichnamigen Viertel.
    Der Stationseingang wird durch ein abgewandeltes Metro-Logo in Regenbogenfarben markiert, die Wände von Bahnsteig- und Verteilerebenen sind großformatig in Regenbogenfarben gestaltet. Die Umgestaltung erfolgte im Juni 2020 auf Veranlassung der Regierung der Autonomen Gemeinschaft Madrid, der Eigentümerin des Systems, im Rahmen der Kampagne Metro somos todos (dt. Metro sind wir alle). Die Regierung wollte hiermit die Vielfalt der madrilenischen Gesellschaft und die zentrale Bedeutung persönlicher Freiheit und gegenseitigen Respekts unterstreichen.[244]
  • Mailand: Porta Venezia im gleichnamigen Stadtteil.
    Die Wände von Bahnsteig- und Verteilerebenen sind großformatig in Regenbogenfarben gestaltet. Die Umgestaltung erfolgte im Juni 2018 im Rahmen einer Werbekampagne des Streaminganbieters Netflix anlässlich der Mailänder CSD-Parade. Aufgrund der großen Beliebtheit und zur Unterstreichung von Mailands Weltoffenheit, Vielfalt und Bedeutung für die italienische LGBT-Gemeinschaft vereinbarte der Mailänder Stadtrat unter Bürgermeister Guiseppe Sala mit den Mailänder Verkehrsbetrieben den dauerhaften Erhalt der Regenbogenstreifen.[245][246][247]
  • Montreal: Beaudry im Village gai rund um die östliche Rue Sainte-Catherine.
    Der Eingang des Zugangspavillons der Station ist mit dem Kunstwerk Tubes Arc-en-ciel (dt. Regenbogenröhren) des Künstlers Jacques Thibault dekoriert, bestehend aus sechs Aluminiummasten in Regenbogenfarben. Die Arbeit entstand 1999 im Zuge des Ersatzneubaus des Pavillons im Auftrag der Montrealer Verkehrsbetriebe. Mit der Neugestaltung ging das Unternehmen darauf ein, dass sich das Umfeld der ursprünglich 1966 eröffneten Station seit den 1980er Jahren zu Montreals wichtigstem Schwulenviertel entwickelt hat.[248][249]
  • New York: Christopher Street–Stonewall Station an der Christopher Street im Zentrum des Gay Village.
    Die Station Christopher Street–Sheridan Square wurde im Juni 2024 auf Beschluss des Parlaments des Bundesstaates New York in Christopher Street-Stonewall National Monument Station (beschildert als Christopher Street–Stonewall Station) umbenannt, um auf das in unmittelbarer Nähe gelegene Stonewall Inn und die nach ihm benannten Stonewall-Unruhen, ein zentrales Ereignis der amerikanischen Schwulenrechtsbewegung, und das in diesem Zusammenhang im Jahr 2016 eingerichtete Stonewall National Monument hinzuweisen und um die historische und gegenwärtige Bedeutung der Stadt New York für die amerikanische LGBT-Gemeinschaft zu unterstreichen. Eine weitergehende Umgestaltung der Station erfolgte indes nicht.[250][251]

Daneben wird der Regenbogen auch als neutrales Gestaltungsmotiv ohne besonderen lokalen Bezug zur LGBT-Szene genutzt wie in Brüssel (Belgica), Hongkong (Choi Hung), München (Candidplatz) und Stockholm (Stadion). 

Temporäre Maßnahmen

Parallel zur dauerhaften (Um-)Gestaltung von Stationen gingen im frühen 21. Jahrhundert zahlreiche Verkehrsunternehmen einschließlich von U-Bahn-Betreibern dazu über, Stationen anlässlich des Pride Months bzw. im zeitlichen Umfeld des Christopher Street Days temporär in Regenbogenfarben zu dekorieren. Die Auswahl der Stationen hat dabei nicht zwingend einen Bezug zur lokalen Lesben- und Schwulen-Szene und kann sich beispielsweise auch aus der zentralen Lage im Netz oder der wichtigen Knotenfunktion und der entsprechend hohen Publikumsreichweite ergeben. Entsprechende Maßnahmen beschränken sich dabei vorrangig auf Regionen mit liberaler Gesetzgebung und liberalem gesellschaftlichem Klima ggü. LGBT.

Eigenständigkeit/Zeichenhaftigkeit

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Im Gegensatz zur zurückhaltenden Einfügung und thematischen Anpassung des oberirdischen Stationsgebäudes an die Gebietskulisse steht die Inszenierung als gestalterisch eigenständiges, häufig freigestelltes Bauwerk oder skulpturales Großobjekt, das selbstbewusst auf sich und das Verkehrsmittel U-Bahn aufmerksam machen.

Integration künstlerischer Arbeiten

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Insbesondere seit den 1950er Jahren gewann die Einbindung künstlerischer Arbeiten Bedeutung für die Stationsgestaltung, wobei ein breites Spektrum unterschiedlicher Gattungen bildender Künste von Graphik über Plastik bis Installationen sowie auch Videokunst genutzt wird. Abhängig von Bauherr, Lage und Bedeutung der Station und Entstehungszeit werden unterschiedlich hohe Mittel für die Gestaltung bereitgestellt und Künstler unterschiedlicher Bekanntheit beauftragt. In Abgrenzung zur ebenfalls künstlerisch gestalteten Bauplastik (z. B. Reliefs, Friese, besonders ausgearbeitete Kapitelle) und zu anderen ornamentalen Elementen (z. B. besonders gestaltete Keramikfliesen und Leuchten) sind diese Werke vorrangig als eigenständige Arbeiten inszeniert und erlebbar und treten nicht innerhalb der Gesamtgestaltung in den Hintergrund.

Die Einbindung der Werke reicht von der einfachen, vorwiegend dekorativen Ausstellung im Stationsgebäude über die abgestimmte Planung von Kunstwerk und Architektur im Sinne von Kunst am Bau bis zur engen Integration von Kunst, Architektur und weiteren gestaltwirksamen Elementen zu einem komplexen atmosphärischen, ästhetischen und narrativen Gesamtkunstwerk, wobei der Übergang zwischen diesen Ansätzen teilweise fließend ist.

Gründe für die besondere Berücksichtigung von Kunst können u. a. ein grundsätzlicher baukultureller Anspruch auf Seite des Eigentümers bzw. der Stadtverwaltung, der Wunsch nach Präsentation des künstlerischen und kreativen Profils der jeweiligen Stadt oder Region und die Förderung lokaler Kunstschaffender, der Wunsch nach Distinktion des eigenen Systems durch eine positiv auszeichnende Prägung, Ausstrahlung und Qualität, die künstlerische, ästhetische und intellektuelle Erbauung der Fahrgäste und die Vermittlung, Demokratisierung und Popularisierung von Kunst im Sinne eines öffentlichen Bildungsauftrags sein, für die sich U-Bahnen aufgrund der großen Zahl täglicher Nutzer und ihrer erheblichen Zielgruppenreichweite in besonderer Weise eignen.[255][256][68][252][257][258][259][260][261][262][263]

Grundsätzlich finden sich künstlerische Arbeiten in einer Vielzahl von Netzen, in einigen Systemen bildet ihre Integration jedoch einen zentralen Gestaltungsgrundsatz und wird konsequent im gesamten Netz oder in weiten Teilen davon umgesetzt. Zu den Betreibern, die sich bereits früh und umfassend mit Kunst in der Stationsgestaltung auseinandergesetzt haben, gehören beispielsweise Stockholm (Inbetriebnahme: 1950; künstlerische Arbeiten seit 1957), Lissabon (1959), Montreal (1966) und Brüssel (1976), ebenso Neapel und Los Angeles (jeweils 1993) als spätere Beispiele.[255][256][68][252][257][258][259] Ebenso haben die Betreiber verschiedener früher U-Bahn-Netze später umfassende Programme zur (nachträglichen) künstlerischen Ausgestaltung und teilweise für weitergehende kulturelle Angebote aufgesetzt, darunter die Metropolitan Transit Authority mit MTA Arts & Design (seit 1985) und Transport for London mit Art on the Underground (seit 2000, zunächst als Platform for Art).[260][261][262][263] In verschiedenen Fällen werden die Stationen eines Netzes aufgrund ihrer künstlerischen Gestaltung als eigenständige Anziehungspunkte vermarktet, so bewirbt die Stockholmer Nahverkehrsgesellschaft die U-Bahn der schwedischen Hauptstadt als „längste Kunstausstellung der Welt“,[264][265] eine Bezeichnung, die in Literatur, Presse und Reisejournalismus übernommen wurde.[266][267][268]

(Post-)sozialistische Länder

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Künstlerische Arbeiten spielten insbesondere bei der Ausgestaltung der Stationen verschiedener sowjetischer und anderer (ehemals) sozialistischer Städte häufig eine wesentliche Rolle. Diese konzentrierten sich häufig auf propagandistisch grundierte Motive der revolutionären Geschichte und des Sozialistischen Realismus und beschäftigten sich entsprechend vorrangig mit Aufbau- und Entwicklungsbemühungen und -leistungen sowie Zielen und Idealen der sozialistischen Gesellschaft und der jeweiligen Staatsführung, zeigten andererseits jedoch auch häufig zeitgenössische Alltagsmotive oder idyllisch-romantisierende historische Motive.[232] Die Grenzen zu den oben genannten baukünstlerischen Elementen mit ihren thematisch eng verwandten Motiven und zum gestalterischen Ziel des Gesamtkunstwerks sind dabei teilweise fließend.

Die Werke reflektieren häufig nationale bzw. regionale Besonderheiten, wie sich beispielsweise in der spezifisch nordkoreanischen Färbung der Arbeiten in den Stationen der Metro Pjöngjang zeigt, die sich in den allgemeinen Duktus nordkoreanischer Propagandakunst einfügen. Grundsätzlich entsprechen die optimistisch-idealisierten Motive von wirtschaftlichem, wissenschaftlich-technischem und gesellschaftlich-kulturellem Aufbau und Fortschritt dem Grundton des Sozialistischen Realismus der Werke in Stationen anderer Netze. Formal und inhaltlich spiegeln die Arbeiten jedoch ausgeprägter als in anderen Systemen die dominante personelle Fixierung von Politik, Gesellschaft und Wirtschaft auf einen charismatischen Führer, hier den zum Zeitpunkt des Baus der U-Bahn amtierenden Staatspräsidenten und Generalsekretär der Partei der Arbeit Koreas Kim Il-sung, wider, der in der Rolle einer weise anleitenden und von der Bevölkerung hingebungsvoll verehrten väterlichen Figur den inhaltlichen und kompositorischen Mittelpunkt eines Großteils der Arbeiten bildet.[269]

Integration archäologischer Güter

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Vor allem in Städten mit vorneuzeitlichen Wurzeln (z. B. Athen, Istanbul, Mexiko-Stadt, Neapel, Nürnberg, Rom, Thessaloniki und Wien) wurden und werden im Rahmen des Tunnelbaus teilweise archäologische Funde in Form größerer und kleinerer beweglicher Objekte und von ortsfesten Objekten wie historischer Bausubstanz gemacht. Diese werden häufig museal aufbereitet und als Verweis auf die berührten Zeitschichten und zu ihrer Erlebbarmachung in den späteren Stationsbauwerken ausgestellt, entweder auf speziell gewidmeten separaten Flächen oder – insbesondere bei ortsfesten Objekten – in situ, teilweise auch in den Entwurf der Station eingebunden.

In Wien wurde beispielsweise die aus dem 13. Jahrhundert stammende Virgilkapelle 1972 im Rahmen des U-Bahn-Baus wiederentdeckt und anschließend in die Station Stephansplatz integriert. An der Station Stubentor sind zudem Fragmente der ursprünglichen Wiener Stadtmauer zu finden, an der Station Municipio in Neapel ähnlich hierzu ein Teil eines Wehrturms der früheren Stadtmauer. In Thessaloniki wurden im Zuge des Metrobaus rund 300.000 Einzelobjekte sowie ein größerer zusammenhängender Abschnitt des römischen Decumanus Maximus einschließlich Fragmenten der straßenbegleitenden Bebauung und einer öffentlichen Platzanlage entdeckt, der in das Stationsbauwerk von Venizelou integriert wurde bzw. von dort aus besichtigt werden kann.[270]

Auch in Fällen, in denen bereits vor Baubeginn von der Entdeckung archäologischer Funde ausgegangen wird und die Arbeiten entsprechend fachlich begleitet werden und der Zeit- und Kostenplan des Bauvorhabens entsprechend ausgestaltet wird, können unerwartete Funde auftreten, bei denen unter archäologischen Gesichtspunkten eine Sicherung durch eine Rettungsgrabung geboten ist. Hierdurch können sich Zielkonflikte zwischen der Umsetzung innerhalb des definierten Zeit- und Kostenplans einerseits und dem fachgerechten Umgang mit dem Befund andererseits ergeben. Beispielsweise verzögerte sich die Fertigstellung der Station Rotes Rathaus in Berlin aufgrund archäologischer Funde im Zusammenhang mit dem mittelalterlichen Rathaus.

U-Bahnen in Kunst, Medien und Unterhaltung

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Als Bestandteil der Alltagswelt zahlreicher Städte, als etabliertes und wiedererkennbares Lokalkolorit, das etwa in Filmen eine schnelle Identifikation des Handlungsschauplatzes erlaubt, und als generelles Merkmal von bzw. Symbol für Urbanität sind U-Bahnen ein regelmäßig auftauchendes Element in Kunst, Medien und Unterhaltungsprodukten.

Darüber hinaus können U-Bahnen auch selbst Motiv, Handlungsort oder Handlungsbestandteil in den oben genannten Disziplinen sein.

Bildende Künste und Philatelie

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U-Bahnen sind seit ihrem Bestehen Gegenstand künstlerischer Auseinandersetzung, beispielsweise aufgrund der hier möglichen Beobachtungen von Menschen unterschiedlicher sozialer Hintergründe, die auf begrenztem Raum aufeinandertreffen und sich für die Zeit des Wartens auf die Bahn und der gemeinsamen Zugfahrt miteinander arrangieren müssen, oder zur Dokumentation der verkehrlichen und städtebaulichen Entwicklung der jeweiligen Stadt. Zu den Malern, die sich mit der U-Bahn befassten, gehörten u. a. Daniel Celentano, Else Hertzer und Mark Rothko.[271][272][273][274]

  • Zwei Genrebilder aus den 1930er Jahren befassen sich mit U-Bahn-Fahrten in London und New York und vermitteln hierbei auffallend unterschiedliche Eindrücke über die Atmosphäre der Situation und das Verhalten der Fahrgäste; sowohl das dem Realismus zuzuordnende Bild Underground des britischen Malers Thomas Cantrell Dugdale von 1932 als auch das impressionistische Werk The Subway der ungarisch-amerikanischen Künstlerin Lily Furedi aus dem Jahr 1934 zeigen einen Blick aus Fahrgastperspektive durch einen U-Bahn-Wagen und auf die vielfältigen Typen von Fahrgästen und damit gleichzeitig auf einen Ausschnitt der jeweiligen Gesellschaft der damaligen Zeit. Dugdales Bild beschreibt detailreich und in vorwiegend dunklen und gedeckten Farben einen bis zum letzten Platz besetzten Zug, in dem die zahlreichen Figuren trotz der unmittelbaren räumlichen Enge isoliert wirken und in keiner direkten Interaktion miteinander stehen, Blicke weichen einander aus oder sind ins Leere gerichtet, die Gesichtsausdrücke sind neutral bis abwesend. Auffallend ist eine weibliche Figur im Vordergrund, die als einzige annähernd vollständig abgebildet ist und fast die gesamte Vertikale des Bildes einnimmt. Ihr angespannter körperlicher und abwesender mimischer Ausdruck fassen die in diesem Bild von Disziplin, Statik, Anonymität und einem gleichzeitigen Gefühl von Bedrängnis geprägte Atmosphäre des U-Bahn-Fahrens zusammen.
    Furedis Blick in die New Yorker U-Bahn zeigt ein differenzierteres Bild, in dem sich ebenfalls Figuren finden, die schlafend oder lesend auf sich selbst bezogen sind, jedoch auch solche, die aufeinander eingehen wie zwei in ein Gespräch vertiefte Frauen und ein einander zugewandtes Paar, ebenso finden sich einseitige Kontaktaufnahmen wie eine Frau, die in die Zeitung ihres Sitznachbarn blickt und ein Mann, der seine Sitznachbarin beim Auflegen von Lippenstift beobachtet. Unterstrichen durch das heitere und abwechslungsreiche Farbspiel wird die U-Bahn hier als durchaus positiv besetzter Ort des Kontakts, der Kommunikation und der Aktivität dargestellt. Furedis Bild entstand im Rahmen des Public Works of Art Project, einem Programm des New Deal zur Unterstützung bildender Künstler durch Auftragsarbeiten zur Ausstattung öffentlicher Einrichtungen.[275]
  • Der Künstler Martin Kippenberger realisierte ab 1993 mit Metro-Net ein mehrteiliges Kunstwerk, das aus Attrappen von Stationszugängen und Lüftungsrohren besteht und den Eindruck eines weltumspannenden U-Bahn-Netzes schaffen sollte.

Literatur und ihre Adaptionen

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  • Dmitri Alexejewitsch Gluchowski et al.: Metro (Serie, seit 2007)
    Die vom russischen Autor Gluchowski begonnene und später auch durch verschiedene weitere Autoren fortgeführte dystopische Romanreihe und die auf ihr basierende Video- und Computerspielreihe spielen in einer Welt, in der die Erdoberfläche infolge eines schwerwiegenden atomaren Konflikts weitgehend unbewohnbar geworden ist und die unterirdischen U-Bahnnetze zu den wenigen verbliebenen Orte gehören, die menschliches Leben ermöglichen. Die erste Roman in der Reihe spielt in der Moskauer Metro, später Teile betrachteten weitere russische und andere europäische Netze.
  • Linie 1
    Die Züge und Stationen der Linie U1 der Berliner U-Bahn sind Handlungsort des Bühnenmusicals Linie 1, das 1986 am Berliner GRIPS Theater Premiere feierte. Das Stück erhielt 1988 eine Filmadaption und wurde später u. a. in Südkorea (Seoul Line 1, Hakchŏn-Theater, Seoul), Litauen (Taisyklé Nr.1, arba Sapnuoti Vilniu draudziama!, dt. Regel Nr. 1: Von Vilnius träumen verboten!; Keistuolių teatras, Vilnius), Namibia (FRIENDS 4EVA; Tourneeproduktion, Handlung spielt u. a. in Windhoek) und im Jemen (MAK NAZL, dt. Aussteigen, bitte; Handlung spielt in Aden) für die Bühne adaptiert. Schauplätze, Figuren und Handlungselemente wurden dabei an die jeweiligen lokalen Gegebenheiten angepasst, wobei mit Ausnahme von Seoul keine der genannten Handlungsorte über eine U-Bahn verfügt und entsprechend andere Verkehrsmittel gewählt wurden.[280]
  • Tarifzone Liebe
    Das Bühnenmusical Tarifzone Liebe (Untertitel: Die Gefühle fahren Straßenbahn) behandelt auf humoristische Weise das Verhältnis der Berliner Bevölkerung zur BVG, im Stück u. a. vertreten durch drei anthropomorph dargestellte BVG-Fahrzeuge (Tramara, U-laf und Bus-tav) und einen sprechenden Fahrkartenautomaten. Die rahmengebende Handlung erzählt vom Straßenbahnfahrzeug, das sich in einer Art märchenhaften Umkehrung einer objektophilen Beziehung in einen menschlichen Fahrgast verliebt.
    Das Stück wurde im Auftrag der BVG von der Werbeagentur Jung von Matt konzipiert und produziert und soll nach Aussage der BVG dazu dienen, „noch mehr Menschen vom öffentlichen Nahverkehr [zu] überzeugen“. Drehbuch und Liedtexte entstanden unter Beteiligung von Tom van Hasselt, Regie führte Christoph Drewitz. Das Stück wurde am 4. und 5. Dezember 2023 im Berliner Admiralspalast aufgeführt, die BVG veröffentlichte zudem eine Aufzeichnung der Premiere auf ihrem Youtube-Kanal.[281][282][283]
Stadtszenerie aus Metropolis
  • Incident… und sie kannten kein Erbarmen (Originaltitel: The Incident) (1967)
    Der kammerspielartige amerikanische Kriminal-Thriller von Larry Peerce betrachtet als soziologische Studie die Ereignisse auf einer nächtlichen Fahrt der Linie 4 der New Yorker U-Bahn, in der zwei Punks eine Gruppe von Fahrgästen drangsalieren. Für das Szenario wesentlich ist das Unvermögen, sich in der U-Bahn einem gewalttätigen Zugriff zu entziehen, da der Zug während der Fahrt nicht verlassen werden kann und der Abgang aus dem Zug auf den Stationen durch Bedrohung und physische Gewalt von Seiten der Punks unterbunden wird.
  • Ghostbusters II (1989)
    In der amerikanischen Science-Fiction-Fantasy-Komödie von Ivan Reitman finden die Hauptcharaktere im Untergrund der Stadt New York den stillgelegten Tunnel der fiktiven New York Pneumatic Railroad, die deutliche Ähnlichkeiten zum realen Beach Pneumatic Transit aufweist, einer experimentellen atmosphärischen Untergrundbahn, die von 1870 bis 1873 auf einer rund 90 Meter langen Strecke als Demonstrationsanlage betrieben wurde. Insbesondere stimmt das im Film als Detail eines Tunnelportals gezeigte Eröffnungsdatum 1870 mit dem des realen Systems überein.
  • Money Train (1995)
    Die amerikanische Action-Komödie des Regisseurs Joseph Ruben behandelt die Geschehnisse rund um zwei Beamte der New York City Transit Police, dem Polizeidienst der New Yorker Verkehrsbetriebe, und ihren versuchten Raubüberfall auf einen der namengebenden Money Trains, einem speziellen U-Bahn-Zug, mit dem Fahrgeldeinnahmen durch das Netz transportiert werden.
  • Metropia (2009)
    Die Handlung des dystopischen Animationsfilms des schwedischen Regisseurs Tarik Saleh spielt in einem Europa des Jahres 2024, in dem der private Kfz-Verkehr infolge der Erschöpfung der Ölreserven eingestellt wurde. Stattdessen bewegt sich die Bevölkerung vorrangig zu Fuß und mit einem den gesamten Kontinent überspannenden U-Bahn-System fort, das sich im Eigentum eines Großkonzerns befindet, der die Bevölkerung ausgehend von seiner weitgehenden Kontrolle über die Mobilität in der Art des Großen Bruders zu überwachen und kontrollieren versucht.[284]

Museen mit dem Schwerpunkt U-Bahn oder größeren Dauerausstellungen hierzu gibt es u. a. in folgenden Städten, wobei der Fokus in der Regel auf dem jeweiligen lokalen System liegt:

Verschiedene Betreiber bieten Merchandising-Artikel zu ihrem U-Bahn-System an bzw. lizenzieren entsprechende Produkte, verbreitete Motive bzw. Anknüpfungspunkte sind hierbei insbesondere Logo und Liniennetzplan des jeweiligen Systems. Das Angebot reicht dabei von wenig spezifischen und häufig eher niedrigpreisigen Produkten wie Kugelschreibern, Trinkbechern, Schlüsselanhängern, Kühlschrankmagneten, Leinenbeuteln und dergleichen über Spielwaren wie Holzeisenbahnen und Plüschtiere, Bekleidung und Fahrzeugmodelle unterschiedlicher Qualitäts- und Preisniveaus und Bücher, beispielsweise zur Systemgeschichte, bis zu aufwändigen und hochpreisigen Artikeln mit engem Bezug zum jeweiligen System. Beispielsweise bietet Transport for London u. a. einen umfassenden Katalog von Postern und Drucken historischer Werbeplakate der Underground, ausgemusterte Stationsbeschilderung und -ausstattung als Dekorations- und Einrichtungsartikel und Kissen und Polstermöbel mit den verschiedenen für die Sitzbezüge der Züge verwendeten Stoffen an, die Toronto Transit Commission wiederum verkauft ausgemusterte Zugzielanzeiger älterer U-Bahn-Fahrzeuge.[287][288][289][290][291] Teilweise werden auch entsprechende Produkte ohne Lizenzierung durch den Betreiber bzw. Eigentümer angeboten.

In der Frühzeit der U-Bahnen, als weltweit nur wenige Städte über ein System verfügten und der Besitz daher mit einem gewissen Prestige und Seltenheitswert verbunden war, waren U-Bahnen auch ein beliebtes Motiv für Ansichtskarten.

Streckenlänge

Netze mit der größten Streckenlänge (Stand 2024); die Angaben beziehen sich auf verkehrlich zusammenhängende Gesamtnetze, die teilweise aus technisch und betrieblich unabhängigen Teilsystemen unterschiedlicher Betreiber bestehen[1]

Rang System Land Länge Eröffnung
1 U-Bahn Peking Volksrepublik China 815 km 15. Januar 1971
2 Metro Shanghai Volksrepublik China 800 km 28. Mai 1993
3 Guangzhou Metro Volksrepublik China 650 km 28. Juni 1996
4 U-Bahn Chengdu Volksrepublik China 633 km 27. September 2010
5 Shenzhen Metro Volksrepublik China 580 km 28. Februar 2004
6 Hangzhou Metro Volksrepublik China 560 km 25. November 2012
7 U-Bahn Seoul Republik Korea 527 km 15. August 1974
8 Chongqing Rail Transit Volksrepublik China 520 km 18. Juni 2005
9 U-Bahn Nanjing Volksrepublik China 505 km 3. September 2005
10 Wuhan Metro Volksrepublik China 480 km 28. Juli 2004

Das größte Netz im deutschsprachigen Raum hat die Berliner U-Bahn mit rund 155 Kilometern Streckenlänge. Im Berliner Netz findet sich mit der U7 zudem die längste rein im Tunnel verlaufende Linie Deutschlands mit einer Länge von 31,8 Kilometern und 40 Stationen. Bei Erreichen der heutigen Länge war die Berliner U7 der längste Schienenverkehrstunnel der Welt. Die längste deutsche U-Bahn-Linie insgesamt ist die U1 der Hamburger U-Bahn mit 55,8 Kilometern und 47 Stationen.

Fahrgäste

Netze mit den meisten Fahrgästen weltweit im Jahr 2019; die Angaben beziehen sich auf verkehrlich zusammenhängende Gesamtnetze, die teilweise aus technisch und betrieblich unabhängigen Teilsystemen unterschiedlicher Betreiber bestehen[1]

Rang System Land Fahrgäste
in Millionen
Anmerkungen
1 U-Bahn Tokio Japan 3912 Summierung der Passagierzahlen verschiedener Betreiber, Wert enthält Mehrfachzählungen
2 Metro Moskau Russland 2561
3 Metro Shanghai Volksrepublik China 2209
4 U-Bahn Peking Volksrepublik China 2088
5 U-Bahn Seoul Republik Korea 1913
6 U-Bahn Guangzhou Volksrepublik China 1854
7 Metro Delhi Indien 1778 Wert für das Geschäftsjahr April 2019 bis März 2020
8 New York City Subway Vereinigte Staaten 1706
9 U-Bahn Mexiko-Stadt Mexiko 1595
10 Mass Transit Railway Hongkong 1568
11 London Underground Vereinigtes Königreich 1500
Métro Paris Frankreich 1500
13 Metrô São Paulo Brasilien 1200
Shenzhen Metro Volksrepublik China 1200
15 Mass Rapid Transit Singapur 1000
Besonders tief liegende Stationen

Die tiefstgelegene U-Bahn-Station weltweit ist Hongyancun in Chonqing mit 106 Metern unter der Erde.[292] Die am tiefsten gelegene Station Europas ist Arsenalna in Kiew mit 105,5 Metern unter Gelände, wobei sich diese besonders große Tiefe aus der Lage unter einem Hügel ergibt. Danach folgt die im Jahr 2011 eröffnete Station Admiralteiskaja der Linie 5 der Metro Sankt Petersburg mit 102 Metern. Aufgrund der besonderen Tiefenlage werden die Rolltreppen, die Straßen- und Bahnsteigniveau miteinander verbinden, mit einer im Vergleich zu Westeuropa deutlich höheren Beförderungsgeschwindigkeit betrieben.

Die längsten Rolltreppen der Welt mit jeweils 126 Metern Länge bei 63 Metern Höhendifferenz befinden sich in der Station Park Pobedy der Moskauer Metro. Die mit 70 Metern längsten Rolltreppen der westlichen Hemisphäre befinden sich in der Station Wheaton der Metro Washington.

Trivia und Kuriosa

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Bangkok und Singapur – Kein Transport von Durian
Hinweisschild in einem Fahrzeug der Singapurer MRT; der Transport von Durian ist nicht erwünscht, jedoch nicht ausdrücklich verboten

Die Betreibergesellschaften der U-Bahnen von Bangkok und Singapur schränken den Transport der lokal beliebten Durian-Früchte ein, da diese einen durchdringenden Duft verströmen, der teilweise als unappetitlich empfundenen wird und zudem nur sehr langsam verfliegt.

In Singapur wurde 1988 zunächst ein formelles Verbot eingeführt, das mit einer Strafe von 500 Dollar bewehrt war. Diese Regelung wurde später aufgegeben bzw. erheblich abgeschwächt, aktuell gilt lediglich eine Empfehlung für den Verzicht auf den Transport und Fahrgäste, die mit Früchten aufgegriffen werden, werden vom Betriebspersonal dazu angehalten, diese vor Betreten der Bahnhöfe bzw. Züge zu verzehren oder zu entsorgen. Grundsätzlich besteht bei Nichtbefolgung von Anweisungen des Personals die Möglichkeit zur Verhängung einer Geldstrafe von bis zu 500 Dollar, die auch in diesem Fall angewendet werden kann.

In Bangkok besteht ein offizielles Verbot und das Personal ist berechtigt, die Früchte bei Auffinden zu entsorgen.[293][294]

Berlin – U-Bahn in zwei Staaten

Mit der Teilung Berlins im Zuge der Deutschen Teilung wurde die Berliner U-Bahn das erste und bislang einzige System der Welt, das – mindestens de facto – zwischen zwei Staaten aufgeteilt wurde und in der Folge auf dem Territorium zweier verschiedener Staaten verlief (zur Frage der völkerrechtlichen Anerkennung der DDR siehe hier, im spezielleren zur Anerkennung durch die Bundesrepublik siehe hier).

Zwischen der Gründung der Bundesrepublik (23. Mai 1949) und der Gründung der DDR (7. Oktober 1949) wurde für den in Ost-Berlin gelegenen Betriebsteil der BVG am 1. August 1949 ein separates „Direktionsbüro Ost“ eingerichtet, aus dem später der VEB Kombinat Berliner Verkehrsbetriebe (BVB) hervorgehen sollte. Der gemeinsame Betrieb des Gesamtnetzes wurde jedoch auch in der geteilten Stadt zunächst im Wesentlichen störungsfrei fortgesetzt.

Weitreichende Änderungen ergaben sich erst mit der physischen Trennung West- und Ost-Berlins durch den Bau der Berliner Mauer ab dem 13. August 1961; die DDR trennte die Schienenverbindungen der grenzüberschreitende Strecken der heutigen Linien U1 und U3 zwischen Schlesisches Tor (West) und Warschauer Brücke (heute: Warschauer Straße) (Ost) und der heutigen Linie U2 zwischen Gleisdreieck (West) und Potsdamer Platz (Ost), wodurch diese jeweils in einen westlichen und einen östlichen Teil getrennt wurden bzw. Warschauer Brücke zu einer Inselstation ohne Anschluss an einen weiteren Bahnhof wurde. Komplexer gestaltete sich der Umgang mit den Strecken der heutigen Linien U6 und U8, deren zentrale Abschnitte durch Ost-Berlin verliefen, während die nördlichen und südlichen Außenstrecken in West-Berlin lagen, sodass sich eine Teilung der Linien in diesen Fällen nicht anbot. Die Lösung bestand in der Vereinbarung, dass die DDR gegen Nutzungsentgelt einen Betrieb der West-Berliner U-Bahn auf ihrem Territorium gestattete, jedoch mit Ausnahme des Bahnhofs Friedrichstraße, der hierdurch zur Grenzübergangsstelle wurde, sämtliche in Ost-Berlin gelegenen Stationen der beiden Linien geschlossen und ohne Halt durchfahren wurden.

Diese Situation endete mit der Deutschen Wiedervereinigung, wobei die Arbeiten für die Zusammenführung der beiden Teilnetze bereits unmittelbar nach der Öffnung der Berliner Mauer aufgenommen worden waren.[43]

Budapest – U-Bahn als Weltkulturerbe
Andrássy út und Metró Budapest, Beispiele für die moderne Stadtentwicklung am Ende des 19. Jahrhunderts

Die 1896 eröffnete Földalatti, die erste elektrische Untergrundbahn auf dem europäischen Festland und heutige Linie M1 der Metró Budapest, ist seit 2002 zusammen mit der Prachtstraße Andrássy út, die gleichzeitig mit der Földalatti angelegt wurde und deren Verlauf die U-Bahn-Strecke im Wesentlichen folgt, Teil des UNESCO-Weltkulturerbes der ungarischen Hauptstadt.

Der welterberelevante außergewöhnliche universelle Wert der anerkannten Anlagen besteht in ihrer Repräsentativität für und ihrem Einfluss auf verschiedene bedeutende Epochen des Städtebaus und der Architektur in Mitteleuropa von der Zeit des römischen Reichs bis zur gründerzeitlichen Stadt an der Schwelle vom 19. zum 20. Jahrhundert.

Földalatti und Andrássy út sind in diesem Kontext Beispiele bzw. Symbole für die Entwicklung zur modernen europäischen Metropole unter Nutzung neuester technischer und planerischer Erkenntnisse und die hiermit verbundenen städtebaulichen und verkehrlichen Umstrukturierungsprozesse.[295]

Glasgow – Keine Erweiterungen seit 1896
Strecke der Glasgow Subway seit ihrer Eröffnung im Jahr 1896
(Digitales Faksimile des offiziellen Netzplans von 1964)

Die Glasgow Subway wurde seit ihrer Eröffnung im Jahr 1896 nie erweitert und besteht bis heute aus einer einzelnen, rund 10,5 Kilometer langen und vollständig unterirdischen Ringstrecke durch die Innenstadt und die westlich und südlich davon gelegenen Stadtteile nördlich und südlich des Clyde. Im Laufe des 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurden zwar mehrfach mögliche Erweiterungen untersucht, von denen jedoch keine weiter verfolgt wurde oder aktuell verfolgt wird.

Bedeutende Veränderungen für das System waren die Umstellung von Kabel- auf Elektroantrieb im Jahr 1935 und die Generalsanierung von 1977 bis 1980, für die der Betrieb annähernd drei Jahre vollständig ruhte und in deren Rahmen eine Gleisverbindung zwischen den beiden Streckentunneln und dem oberirdischen Depot geschaffen wurde, nachdem die Fahrzeuge zuvor mit einem Kran ein- und ausgehoben werden mussten.[34][56][296]

Mekka – Sieben Tage Betrieb pro Jahr

Die erste und bislang einzige Linie der Metro Mekka verkehrt jedes Jahr nur während der sieben Tage des Haddsch, der traditionellen islamischen Pilgerfahrt, und dient hierbei dem Transport der Pilger zwischen den heiligen Stätten in Minā, Muzdalifa und in der Ebene von ʿArafāt östlich von Mekka.

Montreal – Dou-dou-dou und Il fait beau dans l'métro
Abfahrt eines Zuges der Baureihe MR-73 der Metro Montreal
Zeitindex 0:04: Türschließsignal
Zeitindizes 0:14 und 0:44: Anfahrgeräusch

Die Fahrmotoren der Fahrzeuge der Baureihe MR-73 der Metro Montreal erzeugen beim Anfahren eine fünfteilige, musikalisch wirkende Tonfolge, deren drei letzten, deutlich hörbaren Töne stark an den Anfang des Stücks „Fanfare for the Common Man“ des US-amerikanischen Komponisten Aaron Copland erinnern und lautmalerisch als „dou-dou-dou“ wiedergegeben werden können. Die sehr charakteristische Tonfolge entwickelte sich rasch zu einem Erkennungszeichen der Metro und Montreals insgesamt[252] und wurde aufgrund ihrer Bekanntheit und Beliebtheit ab 2010 als akustisches Türschließsignal für alle U-Bahn-Fahrzeuge übernommen.[297]

Die Tonfolge wurde zudem 1976, das heißt im Jahr der Einführung der Baureihe MR-73, im Rahmen der Werbekampagne „Il fait beau dans l’métro“ (dt. „In der Metro ist das Wetter schön“) der Montrealer Verkehrsbetriebe prominent verwendet. Das Hauptelement der Kampagne ist ein rund einminütiger musicalartiger Fernsehspot, in dem Fahrgäste durch die Station Atwater, einen Zug der Baureihe MR-73 sowie einen Stadtbus tanzen und ihre Begeisterung für die Metro, die laut Liedtext die schönste der Welt sei, und den Montrealer Nahverkehr insgesamt erklären.[298] Die Kampagne und speziell der Spot fanden Eingang in die Québecer Popkultur und wurden noch Jahrzehnte später zitiert[299][300] und auch persifliert,[301] da dem Spot in der späteren Rezeption neben der mittlerweile erreichten nostalgischen Qualität auch ein Wert aus Perspektive von Kitsch bzw. Camp zugeschrieben wurde.

New York und weitere Städte – No Pants Subway Ride
Zwei Teilnehmer des No Pants Subway Ride 2016 in New York auf einem Bahnsteig

Von 2002 bis 2020 fand jedes Jahr an einem wechselnden Datum im Januar der No Pants Subway Ride statt, bei dem Personen U-Bahn-Fahrten ohne Hosen bzw. Beinkleider, ansonsten jedoch vollständig bekleidet, unternahmen. Teilweise trugen die Teilnehmer auch besonders auffällige Unterwäsche, Verkleidungen oder humoristische/ungewöhnliche Kleidungskombinationen wie formelle Sakkos und Blazer zu Dessous und Pumps. Zudem fanden an denselben Tagen No Pants Rides mit entsprechend angepassten Namen in anderen öffentlichen Verkehrsmitteln statt (z. B. No Pants Bus Ride). Die für 2021 und 2022 geplanten Aktionen wurden aufgrund der COVID-19-Pandemie abgesagt, jedoch erfolgte auch nach Aufhebung der im Zuge der Pandemie angeordneten Beschränkungen keine Wiederaufnahme.[302][303]

Das Konzept der Aktion wurde von der New Yorker Performance-Gruppe Improv Everywhere entwickelt und erstmals 2002 in New York mit sieben Personen umgesetzt. Die Teilnehmerzahl wuchs in den folgenden Jahren beständig an, ab 2008 beteiligten sich auch Menschen in anderen Städten, in den 2010er Jahren hatten der No Pants Subway Ride und seine Varianten nach Angaben von Improv Everywhere jedes Jahr rund 4000 Teilnehmer in New York und mehrere zehntausend in je nach Jahr rund 40 bis 60 weiteren Städten. Beim bislang letzten No Pants Subway Ride im Jahr 2020 nahmen neben New York u. a. Berlin, Boston, Chicago, Lissabon, London, Los Angeles, Mexiko-Stadt, Montreal, Sankt Petersburg, Tokio, Toronto und Washington, D.C. teil.

Die einzelnen No Pants Subway Rides wurden dezentral durch lokale Gruppen organisiert und waren für Organisatoren und Teilnehmer kostenlos, jedoch legte Improv Everywhere den weltweit einheitlichen Tag der Aktion fest und akkreditierte die außerhalb von New York stattfindenden Veranstaltungen als offiziellen No Pants Subway Ride. Improv Everywhere bezeichnet die Aktion als Feier der Albernheit, die ausschließlich der Unterhaltung diene und ausdrücklich keine politische oder sonstige Botschaft habe. Organisatoren und Teilnehmer waren entsprechend angehalten, die Veranstaltung politisch neutral zu halten sowie auf eine Verwendung zu kommerziellen Zwecken und auf die Beteiligung von Sponsoren zu verzichten.[304][305][306]

New York – Künstliche Riffe aus ausgemusterten U-Bahn-Wagen
Schute mit zur Versenkung bestimmten ausgemusterten U-Bahn-Wagen

Zwischen 2001 und 2010 entsorgten die New Yorker Verkehrsbetriebe rund 2500 ausgemusterte U-Bahn-Wagen durch Versenkung vor der Küste der Bundesstaaten Delaware, Georgia, New Jersey, North Carolina und Virginia, um hierdurch die Schaffung künstlicher Riffe zu unterstützen und gleichzeitig Kosten zu sparen, da eine konventionellen Entsorgung eine aufwändige Entfernung des in den Wagen verbauten Asbests erfordert hätte, was für die Versenkung im Meer nicht notwendig war.

Das erste auf diese Weise geschaffene Riff war das Redbird Reef vor der Küste der Stadt Slaughter Beach in Delaware, benannt nach den hier versenkten Wagen, die aufgrund ihrer roten Lackierung den Spitznamen Redbird trugen.

Die Maßnahme wird unter ökologischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten insgesamt als erfolgreich beurteilt, so erhöhte sich das Volumen der Biomasse in den Küstengewässern Delawares, in die insgesamt rund 700 Wagen entsorgt wurden, zwischen 2001 und 2012 um das 400-Fache und trug so bedeutend zur Steigerung der marinen Biodiversität und zur Verbesserung bzw. Erholung der (kommerziell interessanten) Fischbestände bei. Trotz des weiterhin erheblichen Interesses der Küstenstaaten und der Fischwirtschaft an weiteren Wagen wurde das Programm beendet, da die neueren zur Ausmusterung anstehenden Wagen eine zu große Zahl von Kunststoffkomponenten enthielten, die die Aufbereitung für die Entsorgung ins Meer zu aufwändig gemacht hätten.[307][308][309][310]

Pjöngjang – Revolutionäre Stations- und Liniennamen und eigener Radiosender

Die Stationen der Metro Pjöngjang sind nicht nach ihrem jeweiligen Standort benannt, sondern beziehen sich auf Themen und Motive der sozialistischen Revolution, des Koreakriegs einschließlich seines aus nordkoreanischer Sichtweise als eigener Sieg verstandenen Endes[311] und des Wiederaufbaus des Landes nach Ende des Kriegs.[312] Zu den Stationen zählen u. a.: Kaesŏn (개선, dt. Triumphale Wiederkunft), Kŏnsŏl (건설, dt. Aufbau), Ponghwa (봉화, dt. Signalfeuer), Pulgŭnbyŏl (붉은별, dt. Roter Stern) und Rakwŏn (락원, dt. Paradies).

Analog hierzu verweist der Name der Chŏllima-Linie zunächst auf ein gleichnamiges geflügeltes Pferd aus der koreanischen Mythologie, das im spezifischen nordkoreanischen Kontext jedoch auch für eine 1958 initiierte Bewegung zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes steht, die mit dem zur gleichen Zeit in der Volksrepublik China verfolgten Großen Sprung nach vorn vergleichbar ist.[313] Die Hyŏksin-Linie (dt. Erneuerung) verweist in diesem Sinne ebenfalls auf eine angestrebte und anzustrebende positive Entwicklung.

Die Betreibergesellschaft der Metro unterhält, ebenso wie der Betreiber des Pjöngjanger Oberleitungsbusses und die nordkoreanische Eisenbahn, einen eigenen Radiosender zur Information und Unterhaltung der Fahrgäste.[314]

Portal: U-Bahnen und Stadtbahnen – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema U-Bahnen und Stadtbahnen
  • W. J. Hinkel, K. Treiber, G. Valenta und H. Liebsch: gestern-heute-morgen – U-Bahnen von 1863 bis 2010. Schmid-Verlag, Wien 2004, ISBN 3-900607-44-3.
  • Straßenbahn Magazin: U-Bahnen. Geramond-Verlag, München 2004, 1, ISBN 3-89724-201-X.
  • Mark Ovenden: Metro Maps of the world. Capital Transport, London 2005, ISBN 1-85414-272-0 (englisch).
  • Paul Garbutt: World metro systems. Capital Transport, London 1997, ISBN 1-85414-191-0 (englisch).
  • Sergej Tchoban und Sergej Kuznetsov (Hrsg.): speech: 13: metro/subway. JOVIS Verlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-86859-840-7.
Commons: U-Bahn – Album mit Bildern
Wiktionary: U-Bahn – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Untergrundbahn – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g Statistics Brief: World Metro Figures 2021. (PDF) Internationaler Verband für öffentliches Verkehrswesen, Mai 2022, abgerufen am 9. November 2023 (englisch).
  2. Report: Commuter Railway Landscape. (PDF) Internationaler Verband für öffentliches Verkehrswesen, September 2018, abgerufen am 9. November 2023 (englisch, Auszug).
  3. Statistics Brief: The Global Tram and Light Rail Landscape. (PDF) Internationaler Verband für öffentliches Verkehrswesen, Oktober 2019, abgerufen am 9. November 2023 (englisch).
  4. a b c Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (Hrsg.): Der Straßenbahner – Handbuch für U-Bahner, Stadt- und Straßenbahner, Selbstverlag, Köln 2001
  5. Compendium of Definitions and Acronyms for Rail Systems. (PDF) American Public Transportation Association, 20. Juni 2019, abgerufen am 15. Januar 2024.
  6. CUTA Renews MoU with APTA. Canadian Public Transit Association, 12. Januar 2024, abgerufen am 1. Februar 2024.
  7. a b c d e f g h Robert Schwandl: Subways & Light Rail in den U.S.A., Band 3: Mittlerer Westen & Süden. Robert Schwandl Verlag, Berlin 2014.
  8. a b c d e f g h i j k Robert Schwandl: Subways & Light Rail in den U.S.A., Band 1: Ostküste. Robert Schwandl Verlag, Berlin 2010.
  9. a b c d Robert Schwandl: Subways & Light Rail in den U.S.A., Band 2: Westen. Robert Schwandl Verlag, Berlin 2012.
  10. a b c d Robert Schwandl: Urban Rail in Canada. Robert Schwandl Verlag, Berlin 2024.
  11. Planfeststellungsbeschluss, Ablauf und Zuständigkeiten. Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt des Landes Berlin., abgerufen am 17. November 2023.
  12. Zulassungsverfahren. Planfeststellungsbehörde. Behörde für Wirtschaft und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg., abgerufen am 17. November 2023.
  13. Amt für Planfeststellung. Amt für Planfeststellung beim Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein, abgerufen am 17. November 2023.
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