Zum Inhalt springen

„Gotland“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
[ungesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K form
 
(657 dazwischenliegende Versionen von mehr als 100 Benutzern, die nicht angezeigt werden)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Begriffsklärungshinweis}}
[[Image:Gotland Landsat2000.jpeg|150 px|thumb|Gotland - Landsat]]
{{Infobox historische Provinz in Schweden
'''Gotland''' ist die zweitgrößte [[Insel]] der [[Ostsee]] (nach [[Seeland (Dänemark)|Seeland]] ([[Dänemark]]) und vor [[Saaremaa]] ([[Estland]])). Sie liegt nordöstlich von [[Öland]] und gehört zu [[Schweden]]. Ihren Namen hat sie vom Germanenstamm der [[Goten]], die die Insel laut der [[Gotlandsåga]] um die Zeitenwende zumindest teilweise verließen um auf dem Kontinent, später als Ost- und Westgoten, große Reiche im mediterranen Raum zu errichten.
|Name = Gotland
|Wappen = Gotland vapen.svg
|Karte = Sverigekarta-Landskap Gotland.svg
|Landesteil = [[Götaland]]
|Län = [[Gotlands län]]
|Fläche = 2.994<ref>[http://www.scb.se/Pages/PublishingCalendarViewInfo____259923.aspx?PublObjId=10420 Statistisk årsbok för Sverige 2009]</ref>
|Einwohner = 60.288<ref>[https://www.scb.se/hitta-statistik/statistik-efter-amne/befolkning/befolkningens-sammansattning/befolkningsstatistik/pong/tabell-och-diagram/kvartals--och-halvarsstatistik--kommun-lan-och-riket/folkmangd-i-riket-lan-och-kommuner-31-mars-2021-och-befolkningsforandringar-1-januari---31-mars-2021.-totalt/ Folkmängd i riket, län och kommuner] 31. März 2021</ref>
|Stand = 31. März 2021
|Bevölkerungsdichte = 20
|Berg = [[Lojsta]] {{Höhe|82|SE|link=1}}
|See = [[Bäste träsk]]
}}
[[Datei:Gotland Landsat2000.jpeg|mini|hochkant|Gotland ([[Landsat]])]]
'''Gotland''' ist eine [[Schweden|schwedische]] Insel und [[Landskap (Schweden)|historische Provinz]]. Die nach [[Seeland (Dänemark)|Seeland]] ([[Dänemark]]) und vor [[Fünen]] (Dänemark) sowie [[Saaremaa]] ([[Estland]]) zweitgrößte Insel der [[Ostsee]] liegt nordöstlich von [[Öland]]. Ihren Namen hat sie vom Germanenstamm der [[Goten]], die die Insel laut der [[Gutasaga]] um die [[Christliche Zeitrechnung|Zeitenwende]] zumindest teilweise verließen, um auf dem Kontinent, später als [[Ostgoten|Ost-]] und [[Westgoten]], große Reiche im mediterranen Raum zu errichten.


Die Insel Gotland bildet zusammen mit einigen benachbarten kleineren Inseln die Provinz [[Gotlands län]], die historische Provinz Gotland sowie die [[Gotland (Gemeinde)|Gemeinde Gotland]].
== Bevölkerung ==
Auf Gotland leben 57 661 Einwohner (2004), die Insel ist 3.140 [[Quadratkilometer|km²]] groß (18 Einwohner/qkm) und besteht aus einem [[Kalkstein]]plateau. Hauptort der Insel ist [[Visby]], die frühere [[Hanse]]stadt Wisby, mit 21.000 Einwohnern (2002). Die Insel bildet den Verwaltungsbezirk [[Gotlands län]] und die [[Gotland (Gemeinde)|Gemeinde Gotland]]. Entsprechend seiner Ressourcen ist Gotland von der Stein- und Zementindustrie, vom Mergel- und Tonabbau und vom Fischfang geprägt worden. Die Kalkbrennerei (Kalköfen von Bärlast und Kyllaj) trugen zur Entwaldung der Insel bei. 1730 wurde die Zahl der Öfen von 36 auf 18 halbiert und heute ist die Zementherstellung auf den Ort Slite konzentriert wo Schwedens größtes Werk steht. In Bläse befindet sich ein Kalkwerksmuseum.


== Vorgeschichte ==
== Geographie ==
[[Datei:Blase boende 03b.jpg|mini|Bläse Kalkbruksmuseum]]
[[bild:gotland.jpg|thumb|Eine Bucht auf Gotland]]
Gotland besteht zu weiten Teilen aus einem [[Kalkstein]]&shy;plateau, im Süden liegt ein größerer Bereich auf einer [[Sandstein]]&shy;formation. Hauptort der Insel ist die frühere [[Hansestadt]] [[Visby]]. Entsprechend seinen Ressourcen ist Gotland von der Stein- und Zementindustrie, vom [[Mergel]]- und [[Ton (Bodenart)|Ton]]<nowiki />abbau und vom Fischfang geprägt worden. Die [[Kalkbrennen|Kalkbrennerei]] (Kalköfen von [[Bärlast]] und [[Kyllaj]]) trug zur [[Entwaldung]] der Insel bei. Im Jahr 1730 wurde die Zahl der Öfen auf 18 halbiert. Heute wird nur noch an wenigen Orten Kalkstein abgebaut. Die Zementherstellung ist auf den Ort [[Slite]] konzentriert, wo Schwedens größtes Werk steht. In Bläse befindet sich ein Kalkwerksmuseum (schwed. ''Bläse kalkbruksmuseum'').
Gotland ist eine [[Insel]], eigentlich eine Gruppe von Inseln (u. a. mit [[Fårö]], Lille und Store Karlsö und Östergarn), die nach der [[Eiszeit]] aufgrund der [[Landhebung]] und unterschiedlicher Meeresstände in mehreren Etappen aus der [[Ancylus-See]], der heutigen Ostsee emporwuchs. Die Insel wurde von Jägern und Sammlern besiedelt, die erst etwa um 2.000 v. Chr. von Ackerbauern verdrängt wurden. Wenig später gelangt die erste [[Bronze]] auf die Insel, die wie der gesamte Norden um 500 v. Chr. [[Eisenzeit|eisenzeitlich]] wird. Aus der Vorzeit haben sich die Überreste einiger Monumentarten erhalten. [[Schiffssetzung]]en und [[Bildstein]]e sind Elemente, deren Ursprung offenbar sogar auf Gotland lag. [[Radgrab|Radgräber]], [[Menhir]]e und [[Steinkiste]]n sind vorhanden. [[Röse|Steinhaufengräber]]n, die auf schwedisch Rojr (dt. Röser) heißen, sind weitere Relikte aus der Vorzeit. Das Bulverket, ein Pfahlbau im Tingstadeträsk (Thingstätte-See), ist eine der merkwürdigsten Anlagen aus dieser Zeit und deutet auf einen [[Wasserkult]] auf dieser noch immer trockenen Insel. Seltsam auch die Trullhalsar (Trollhälse), runde, [[Wendelzeit|wendelzeitliche]] Grabkreise. Nicht zuletzt sind es Gräberfelder, [[Runenstein]]e und [[Burg|Fornborger]], Anlagen wie die [[Torsburg]], die die jüngere Vorzeit der Insel ebenso prägten wie [[Labyrinth|Trojaburgen]]. Das Freilichtmuseum von Bunge und Gotlands Fornsal in [[Visby]] zeigen viel von dieser Geschichte, während die unzähligen [[Wikinger|wikingerzeitlichen]] [[Depotfund|Hortfunde]] der Insel in [[Stockholm]] zu sehen sind.

Die höchste Erhebung ist unter 82&nbsp;m hoch. Es gibt auf Gotland insgesamt etwa 50 ständig mit Wasser gefüllte Seen, von denen vier eine Fläche von mehr als einem Quadratkilometer haben: [[Bäste träsk]], [[Tingstädeträsk]], [[Fardumeträsk]] und [[Bogeviken]].<ref>[https://www.diva-portal.org/smash/get/diva2:862908/FULLTEXT01.pdf ''Karakterisering och klassificering av gotländska ytvatten enligt ramdirektivet för vatten.''] 3, 2005, S. 22 (schwedisch).</ref>

=== Flora und Fauna ===
[[Datei:Orchis spitzelii wiki mgk01.jpg|mini|hochkant|[[Spitzels Knabenkraut]] ist eine besondere Rarität der gotländischen Pflanzenwelt]]
Gotland ist bekannt für seine sehr artenreiche Naturlandschaft. Besonders die [[Vögel|Vogelwelt]] und die Vielfalt an [[Orchideen]] sind hervorzuheben. Zahlreiche Naturreservate wurden auf der gesamten Insel eingerichtet, darunter das [[Uppstaig (Gotland)|Uppstaigreservat]] und eines auf der [[Torsburg]] sowie zwei andere auf den Inseln [[Lilla Karlsö]] und [[Stora Karlsö]] (kleine und große Karlsinsel). Das [[Guteschaf]] (schwed. ''Gutefår''), eine kleine robuste [[Hausschaf]]&shy;rasse, ist die älteste schwedische Rasse. Bis in die Neuzeit gehörte die winterliche [[Robbenjagd auf Gotland]] zur Ernährungsgrundlage der Inselbevölkerung.

=== Landschaftssymbole ===
* Blume: [[Efeu]]
* Tier: [[Igel]]
* Vogel: [[Halsbandschnäpper]]
* Fisch: [[Steinbutt]]


== Geschichte ==
== Geschichte ==
=== Altertum ===
Gotland ist eine Insel mit einigen Nebeninseln (u.&nbsp;a. [[Fårö]], [[Lilla Karlsö|Lilla]] und [[Stora Karlsö]] und [[Östergarnsholm]]), die nach der [[Weichsel-Kaltzeit|Eiszeit]] aufgrund der [[Postglaziale Landhebung|Landhebung]] und unterschiedlicher Meeresstände der Ostsee in mehreren Etappen aus der [[Ancylussee]] emporwuchs. Die Insel wurde zunächst von [[Jäger und Sammler|Jägern und Sammlern]] besiedelt. Die Skelettfunde von [[Stenkyrka]] und [[Lummelunda]] sind etwa 8000 Jahre alt. Damit sind sie nicht nur die ältesten in Gotland, sondern gehören auch zu den ältesten in Schweden. Um 2000 v.&nbsp;Chr. wurden die Jäger von [[Ackerbau]]ern verdrängt. Wenig später gelangte bereits die [[Bronze]] auf die Insel. Die [[Eisenzeit]] begann wie im übrigen Norden um 500 v.&nbsp;Chr. Die Siedlungen dienten offenbar auch als Handelsplätze. An mehreren von ihnen haben Archäologen Feuerstein gefunden, der aus Südschweden stammt; Pfeilspitzen aus [[Schiefer]] kamen aus Mittelschweden oder Norrland und Bernstein vom südlichen Ostseeufer.


Aus der Vorzeit haben sich viele Überreste als [[Bodendenkmal]]e erhalten. [[Schiffssetzung]]en und [[Gotländische Bildsteine|Bildsteine]] sind Elemente, deren Ursprung offenbar auf Gotland lag. [[Radgrab|Radgräber]] (bei Linde und [[Radgrab von Stenkyrka|Stenkyrka]]), beinahe 400 [[Runenstein]]e, auch [[Menhir]]e und [[Steinkiste]]n sind sehr zahlreich. [[Röse|Steinhügelgräber]], die auf Schwedisch Rojr (deutsch „Röser“) heißen, und [[Felsritzung]]en vervollständigen die Relikte der Vorzeit. Das [[Bulverket (Gotland)|Bulverket]], ein [[Pfahlbau]] im [[Tingstädeträsk]], ist eine einmalige Anlage aus dieser Zeit. Seltsam sind auch die [[Gräberfeld von Trullhalsar|Trullhalsar]] ([[Troll (Mythologie)|Trollhälse]]), [[vendelzeit]]liche Grabkreise, die sich ähnlich auch im heutigen [[Polen]] finden. Nicht zuletzt prägten sechs große [[Gräberfeld]]er (z.&nbsp;B. [[Gräberfeld von Lilla Bjärs]], [[Gräberfeld von Lilla Ihre]]) und frühzeitliche [[Burg]]anlagen, darunter [[Stora Havor]], [[Gammelslott]], [[Grogarnsberget]], [[Herregårdsklint]], [[Styrmansberg]] und die [[Torsburg]], die jüngere Vorzeit der Insel ebenso wie die [[Trojaburg]]en, die nordischen [[Labyrinth]]e.
Zu Beginn der Historie (Mitte des 11. Jahrhunderts) gehört die Insel noch zum Reich der heidnischen mittelschwedischen Svaer unter deren Schutz sie sich stellt. Der Sage nach soll der Norwegerkönig Olav der Heilige die Insel 1029 n. Chr. christianisiert haben. Die Insel war schon zur Zeit der [[Wikinger]], im [[Mittelalter]] und im [[Spätmittelalter]] ein wichtiger Platz für den Ostseehandel, später hat die [[Hanse]] maßgeblichen Anteil daran. Lange bevor [[Lübeck]] und andere Städte an der Ostsee gegründet wurden, war die Insel bereits Drehpunkt des Warenverkehrs zwischen Birka, Dorestad, [[Haithabu]], Jomsburg, Kaupang, [[Nowgorod]], Seeburg und Truso. Bäuerliche Händler brachten begehrte Güter über das Meer. In ihrem Gefolge, wohl als Gäste oder als Partner, kamen im 12. Jahrhundert immer mehr Kaufleute aus den frisch gegründeten Städten an der Ostsee und aus dem Rheinland und [[Westfalen]] auf die Insel. Schnell übernahmen sie mit eigenen Schiffen einen Teil des Handelsvolumens. Die deutschen Händler, zum größten Teil ansässig in Visby, wo sie großen Einfluss auf die Stadtentwicklung mit dem Bau prachtvoller Höfe, Häuser und Kirchen hatten, wurden alsbald zu einer ernsthaften Konkurrenz für die ländliche Bevölkerung, Spannungen waren daher vorprogrammiert. Dieser Gegensatz zwischen Kaufleuten und Landbevölkerung mündete 1288 n. Chr. in einem militärischen Konflikt.


Das Freilichtmuseum von [[Bunge (Museum)|Bunge]] und Gotlands Fornsal in [[Visby]] zeigen viel davon. Die über 800 auf der Insel gefundenen [[wikingerzeit]]lichen [[Depotfund|Hortfunde]], darunter die drei im Jahr 2000 geborgenen [[Horte von Spillings]] (allein 65&nbsp;kg Silber mit einem Materialwert von 600.000&nbsp;€), sind hingegen in [[Stockholm]] zu sehen. Das gilt auch für den vorwikingerzeitlichen [[Hortfund von Havor]]. Bereits Mitte des 7.&nbsp;Jahrhunderts war das Baltikum Ziel von schwedischen Aktivitäten. Sagas, die allerdings erst im 13. Jahrhundert aufgezeichnet wurden, schildern die Taten der Könige [[Ivar Vidfamne]] (Ívarr inn víðfaðmi – 655–695 n.&nbsp;Chr.) und [[Harald Hildetand]]. Ivar Vidfamne soll das Baltikum und die Gegend um [[Gardarike]] in [[Karelien]] erobert haben. Von dauerhafter Landnahme kann aber keine Rede sein, denn das Reich zerfiel mit seinem Tod. Dass kurische Waffen und Schmuckstücke nach Gotland gelangten, belegen Ziernadeln, Fibeln und Schwerter aus dem 10. Jahrhundert. Man fand Utensilien, wie sie in der Umgebung von [[Klaipėda|Memel]] und [[Kretinga]] vorkommen, an der gotländischen Küste. Das Grab in Hugleifs belegt die Anwesenheit von Kuren auf der Insel. Die Funde deuten Handelsbeziehungen zu den Balten an, allerdings erst im 10. und 11. Jahrhundert.
In mehreren Kämpfen musste sich die Stadt Visby, die dem schwedischen König Magnus Ladulås unterstand und ihm zur Heeresfolge verpflichtet war, gegen die Bauern behaupten und erlitt dabei trotz ihrer Befestigungsanlage, die noch heute weitgehend erhaltene Stadtmauer war knapp 3,6 Kilometer lang und hatte neben drei Toren auch 44 Wehrtürme, schwere Zerstörungen. In der zweiten Julihälfte 1361 landete der dänische König [[Waldemar IV. (Dänemark)|Waldemar Atterdag]] mit einer 3000 Mann starken Streitmacht auf der Insel. Ein eilig zusammengetrommeltes Heer der Landbevölkerung versuchte ihn und seine Ritter aufzuhalten, war aber nach zwei Tagen aufgerieben. Am 27. Juli trafen die Dänen in Sichtweite der Stadtmauern auf das letzte Aufgebot. Es kam zu einem blutigen Gemetzel. Rund rund 2000 Menschen fanden den Tod, da die Stadtbewohner es nicht wagten, ihnen die Tore zu öffnen. Nach der Schlacht ergab sich Visby und öffnete „freiwillig“ den Truppen Waldemars seine Tore, erhielt aber im Gegenzug zwei Tage später die Bestätigung seiner alten Rechte und Privilegien.


Eine Besonderheit ist, dass das [[Altgutnisch]]e, das auf der Insel im Mittelalter gesprochen wurde, eine eigenständige [[Nordgermanische Sprachen|nordgermanische Sprache]] war und dass auf Gotland ein eigenes Landesrecht ''(Landskapslag)'' galt, das erst in der frühen Neuzeit ersetzt wurde. So kennt das [[Gutalag]] (Gotlandsgesetz) bis 1595 keinen [[Lagman (Schweden)|Lagman]].
Von [[1361]] an war Gotland [[Dänemark|dänisch]]. Im Krieg Dänemarks gegen [[Schweden]] besetzten [[1392]] die [[Vitalienbrüder]] die Insel als Operationsbasis, wo sie sich als [[Freibeuter]] unter der Losung "Gottes Freunde, aller Welt Feinde!" allmählich verselbstständigten und zu allseits gefürchteten [[Seeräuber]]n entwickelten. Auf Vivesholm liegen noch die Reste einer Befestigungsanlage die Albrecht von Mecklenburg nach seiner Absetzung als schwedischer König, als Anführer der Vitalienbrüder bauen ließ. Schließlich vertrieb der [[Deutscher Orden|Deutsche Orden]] unter [[Konrad von Jungingen]] [[1398]] die Vitalienbrüder aus Gotland, das dem [[Ritterorden]] von Schweden verpfändet worden war. 1408 wurde die Insel Margarethe von Dänemark zugesprochen. Erich von Pommern begann 1411 am Südende Visbys eine Burg zu errichten. 1436 wurde er als dänischer König abgesetzt, herrschte aber noch 13 Jahre über Gotland, bevor er die Burg 1449 dem neuen dänischen König übergab. In der Folgezeit spielten die Gebrüder Olof und Ivar Axelsson Tott eine herausragende Rolle auf der Insel. Der dänische König Christian II. der Sören Norby als Lehnsmann über Gotland eingesetzt hatte, wurde aus seinem Land vertrieben und ging nach Gotland, das er gegen dänische und lübecksche Ansprüche verteidigte. 1525 beschossen die Lübecker Visby konnte die Feste Visborg aber nicht bezwingen. Trotzdem geriet die Insel wieder unter dänische Kontrolle.


=== Vorgeschichtliche Häuser ===
Erst [[1645]] kam Gotland im Frieden von Brömsbro nach beinahe 300 Jahren wieder zu Schweden. Die Insel wird 1654 der Exkönigen Christina als Unterhaltsland zugesprochen. Im dänisch-schwedischen Krieg von 1675-1679 wird die Insel wieder von den Dänen besetzt, die sie aber am Ende räumen müssen, wobei sie die Visborg sprengen. Auch im Nordischen Krieg 1700-1721 und im finnischen Krieg 1808 wird die Insel durch russische Truppen in Mitleidenschaft gezogen bevor sie endlich zur Ruhe kommt. In jüngerer Zeit wurden auf der Insel Gotland einige neue Techniken zur elektrischen Energieübertragung erprobt. So ging 1954 zwischen Gotland und Schweden die erste operationelle Anlage zur [[Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung]] in der westlichen Welt in Betrieb, die HGÜ Gotland. 1999 wurde auf Gotland erstmals die HGÜ-Anbindung eines Windparks durchgeführt (HGÜ Visby-Nas).
Die Reste der ältesten [[Siedlungsstruktur auf Gotland]] stammen aus der Zeit um Christi Geburt. Es sind große Steinfundamente, die bis zu 60&nbsp;m lang sein können und Mauerstärken bis zu 1,5&nbsp;m zeigen. Auf der Insel gibt es annähernd 1800 in Gruppen liegende Fundamente. Die großen Häuser boten Platz für Wohnteil und Stall. Auf den Fundamenten ruhte ein steiles Dach, abgestützt durch Doppelreihen kräftiger Pfosten. Das Dach war vermutlich mit Reet (gotländ. „Ag“) gedeckt, das bis in unsere Zeit als Deckmaterial für ländliche Wirtschaftsgebäude dient. Man baute primär Gerste, Weizen und Roggen an. Die Saat wurde durch Mauern aus Stein vor Vieh und Wild geschützt. Einige Reste der alten Ackersystemgrenzen, so genannte „Fornäckrar“ gibt es noch. Vieh wurde auch auf den nicht umzäunten Weiden, den [[Allmende]]n, gehalten. Rinder, Ziegen, Schafe, Hausschweine und Hühner sind in der prähistorischen Siedlung [[Vallhagar]] belegt. Einige der Plätze, darauf deuten reiche Funde hin, waren [[eisenzeit]]liche Handelszentren.


Schon in heidnischer Zeit war Gotland in 20 Thingbezirke eingeteilt. Diese Einteilung bestand bis 1745 fort, wurde dann aber den Pfarrbezirken angepasst.<ref name="Hans" />
== Die Landkirchen ==
Besonders sehenswert sind auch viele [[Landkirche (Gotland)|gotländische Landkirche]]n, die überwiegend aus dem Mittelalter stammen. Es gibt fast hundert, die zumeist gut erhalten sind. Die ältesten erhaltenen sind die in Atlingbo, Fardhem und Stenkyrka (Steinkirche). Von den vor 1150 n. Chr. genutzten Holzkirchen ist eine Rekonstruktion der Kirche von Hemse im Staatl. Museum von Stockholm zu sehen. Die gotländischen Steinkirchen überraschen durch ihre Vielzahl von Holzkreuzen von hoher künstlerischer Qualität. Die [[Triumphkreuz|Gotländischen Triumphkruzifixe]] sind eine besonders schöne Gattung. In der Kirche von Öja hängt ein Triumphkruzifix aus dem 13. Jahrhundert, das in seiner Art einzigartig in Skandinavien ist.


== Tourismus ==
=== Mittelalter ===
In der Mitte des 10. Jahrhunderts gehörte die Insel noch zum Reich der heidnischen mittelschwedischen [[Svear]], unter deren Schutz sie sich gestellt hatte. Der Sage nach soll der [[Norwegen|Norwegerkönig]] [[Olav II. Haraldsson|Olav der Heilige]] die Insel 1029 n.&nbsp;Chr. christianisiert haben. Die [[Grabplatte aus der Johanneskirche von Visby]] dokumentiert den Übergang. Gotland war bereits vor und während der Zeit der [[Wikinger]] sowie im frühen und späten [[Mittelalter]] ein wichtiger Platz für den [[Ostseehandel]]. Später hatte die [[Hanse]] maßgeblichen Anteil daran. Lange bevor [[Lübeck]] und andere Städte an der Ostsee gegründet wurden, waren die Inselhäfen [[Wikingerzeitlicher Handelsplatz Paviken|Paviken]] und [[Fröjel]], später dann Visby Drehpunkt des Warenverkehrs zwischen Avaldsnes auf [[Karmøy]] und [[Skiringssal-kaupangen|Kaupang]] in Norwegen, [[Birka]] und [[Sigtuna]] in Schweden, [[Dorestad]] in den Niederlanden, [[Haithabu]], [[Ribe]] und [[Tissø]] im damaligen Dänemark, [[Quentovic]] in Frankreich, [[Jomsburg]] (Vineta), [[Ralswiek]], [[Reric]], [[Truso]] und [[Wiskiauten]] an der südlichen Ostseeküste, [[Weliki Nowgorod|Nowgorod]] in Russland und [[Grobiņa|Seeburg]] im Baltikum. Bäuerliche Händler brachten begehrte Güter über das Meer. In ihrem Gefolge, wohl als Gäste oder als Partner, kamen im 12. Jahrhundert immer mehr Kaufleute aus den neu gegründeten Städten an der Ostsee und aus dem Rheinland und [[Westfalen]] auf die Insel. Schnell übernahmen sie mit eigenen Schiffen den Großteil des Handelsvolumens.
[[Bild:Raukar.jpg|thumb|right|350px|Raukar am Strand von Langhammars]]
Heute ist Gotland ein beliebtes Ferienziel, speziell für die schwedische Bevölkerung, denn das Klima der [[Ostsee]]insel ist mild. Besonders bei Fahrradtouristen und Jugendlichen ist die Insel beliebt. Zu den besonderen Sehenswürdigkeiten, die auf der Nordinsel [[Fårö]] (kostenlose Fähre über den Sund) häufiger anzutreffen sind gehören die [[Raukar]] (singular: Rauk), merkwürdig bis phantastisch geformte, bis über 10 m hohe Kalksteinsäulen an den Klappersteinfelder genannten Steinstränden von Digerhuvud und Langhammars aber auch in den Wäldern bei Lickershamn.
Der Hauptanziehungspunkt der Insel mit dem schönen Wetter ist ohne Zweifel die mittelalterliche Stadt [[Visby]].


Die deutschen Händler, zum größten Teil ansässig in [[Visby]], wo sie großen Einfluss auf die Stadtentwicklung mit dem Bau prachtvoller Höfe, Häuser und der [[Dom zu Visby|Marienkirche]] hatten, wurden alsbald zur ernsthaften Konkurrenz für die ländliche Bevölkerung; Spannungen waren daher unausweichlich. Dieser Gegensatz zwischen Kaufleuten und Landbevölkerung mündete 1288 in einen militärischen Konflikt. In mehreren Kämpfen musste sich die Stadt Visby, die dem schwedischen König [[Magnus I. (Schweden)|Magnus Ladulås]] unterstand und ihm zur Heeresfolge verpflichtet war, gegen die Bauern behaupten und erlitt dabei trotz ihrer Befestigungsanlage – die noch heute weitgehend erhaltene [[Stadtmauer Visby|Stadtmauer]] war knapp 3,6&nbsp;km lang und hatte neben drei Toren auch 44 Wehrtürme – schwere Zerstörungen.


1361 landete der dänische König [[Waldemar IV. (Dänemark)|Waldemar Atterdag]] mit einer 3000 Mann starken Streitmacht auf der Insel. Ein eilig aufgestelltes Heer der Landbevölkerung – die Bürger verschanzten sich derweilen – stellte sich dem Invasionsheer entgegen. Es wurde in einer ersten Schlacht bei Mästerby geschlagen. Die verbleibenden Kämpfer zogen sich nach Visby zurück. Es ist unklar, warum sie dorthin zogen. Womöglich erhofften sie sich trotz Differenzen in der Vergangenheit militärischen Beistand oder Schutz innerhalb der stark befestigten Stadt. Die Stadt gewährte allerdings keinen Einlass. Daher wurde das letzte Aufgebot vom überlegenen dänischen Heer auf offenem Feld gestellt und in der [[Schlacht von Visby]] vernichtend geschlagen. Rund 2000 Menschen fanden den Tod. Nach der Schlacht kapitulierte die befestigte Stadt Visby, erhielt aber im Gegenzug zwei Tage später die Bestätigung ihrer alten Rechte und Privilegien.
Auf der Insel befindet sich auch die [[Villa Kunterbunt]] aus [[Astrid Lindgren]]s [[Pippi Langstrumpf|Pippi-Langstrumpf]]-Büchern.


[[Datei:Gotland-galgen hg.jpg|mini|Galgen bei Visby]]
Zwischen Hesselby (Dalhem) und Eiche verkehrt in den Sommermonaten eine Museumsbahn.
[[Datei:Gotland vertrag.jpg|mini|Vertrag mit dem Deutschen Orden über die Rückgabe Gotlands]]
[[Datei:Danmarks købstæder.png|mini|Gotland als Teil Dänemarks]]
Seitdem war Gotland [[Dänemark|dänisch]]. Im Krieg Dänemarks gegen [[Schweden]] besetzten 1394 die [[Vitalienbrüder]] die Insel als Operationsbasis, wo sie sich als [[Piraterie|Freibeuter]] unter der Losung „Gottes Freunde, aller Welt Feinde!“ allmählich verselbstständigten und zu gefürchteten Seeräubern entwickelten. Auf [[Vivesholm]] liegen noch die Reste einer Befestigungsanlage, die [[Albrecht III. (Mecklenburg)|Albrecht von Mecklenburg]] nach seiner Absetzung als schwedischer König als Anführer der Vitalienbrüder bauen ließ. Schließlich vertrieb der [[Deutscher Orden|Deutsche Orden]] unter [[Konrad von Jungingen]] 1398 die Vitalienbrüder von Gotland, das dem [[Ritterorden]] von Schweden verpfändet worden war.<ref>[[Georg Wilhelm Sante]] (Hrsg.): ''Geschichte der deutschen Länder – „Territorien-Ploetz“.'' Band 1: ''Die Territorien bis zum Ende des alten Reiches.'' A.-G.-Ploetz-Verlag, Würzburg 1964, S. 131.</ref> 1408 wurde die Insel [[Margarethe I.|Margarethe von Dänemark]] zugesprochen. [[Erich von Pommern]] begann 1411, am Südende Visbys eine Burg zu errichten. 1439 wurde er als dänischer König abgesetzt, herrschte aber noch elf Jahre über Gotland, bevor er die Burg 1448 dem neuen dänischen König übergab.


=== Neuzeit ===
Seit 1995 finden jährlich in Rone die "offiziellen" [[Kubb]] - Weltmeisterschaften statt. Dabei kamen im Jahr 2002 insgesamt 192 Teams mit jeweils 6 Mitgliedern zusammen, um den Titel zu erringen. Das Alter der Teilnehmer lag dabei zwischen 8 und 85 Jahren.
In der Folgezeit spielten die Gebrüder ''Olof'' und ''Ivar Axelsson Tott'' eine herausragende Rolle auf der Insel. Der dänische König [[Christian II. (Dänemark, Norwegen und Schweden)|Christian&nbsp;II.]], der [[Søren Norby]] als Lehnsmann über Gotland eingesetzt hatte, wurde aus seinem Land vertrieben und ging nach Gotland, das er gegen dänische und Lübecker Ansprüche verteidigte. 1525 beschossen die Lübecker Visby; sie konnten die Feste [[Visborg]] aber nicht bezwingen. Trotzdem geriet die Insel wieder unter dänische Herrschaft.


Der Übergang zum lutherischen Bekenntnis erfolgte auf Gotland im 16. Jahrhundert, ist aber nicht im Einzelnen dokumentiert.
== Sprache ==
[[Image:Orchis_spitzelii_wiki_mgk01.jpg|thumb|200px|[[Spitzels Knabenkraut]](''Orchis spitzelii''), eine besondere Rarität der gotländischen Pflanzenwelt (Fotograf: [[User:Mg-k|Mg-k]])]]
Auf Gotland wurde und wird z. T. noch heute eine besondere [[Skandinavische Sprachen|skandinavische Sprache]], [[Gutamål]], gesprochen; es ist umstritten, ob es sich dabei (aus entwicklungsgeschichtlicher Hinsicht) um eine eigenständige aus dem Gotischen entstandene Sprache oder (politisch begründet) um einen schwedischen Dialekt handelt.


1645 kam Gotland im [[Frieden von Brömsebro]] nach beinahe 300 Jahren wieder zu Schweden. Die Insel wurde 1654 der ehemaligen Königin [[Christina (Schweden)|Christina]] (1626–1689) als Unterhaltsland zugesprochen. Im [[Nordischer Krieg (1674–1679)|dänisch-schwedischen Krieg]] von 1675 bis 1679 wurde sie am 1.&nbsp;Mai 1676 wieder von den Dänen besetzt, die sie aber 1679 räumen mussten, wobei sie die Stadtburg von Visby, die [[Visborg]], sprengten. Im [[Großer Nordischer Krieg|Nordischen Krieg]] 1700–1721 und im [[Russisch-Schwedischer Krieg 1808–1809|Finnischen Krieg]] 1808 wurde die Insel durch russische Truppen in Mitleidenschaft gezogen, bevor friedlichere Zeiten anbrachen.
== Flora und Fauna ==
Gotland ist auch bekannt für seine sehr artenreiche Naturlandschaft. Besonders die [[Vögel|Vogelwelt]] und die Vielfalt an [[Orchideen]] sind hervorzuheben. Zahlreiche Reservate auf der gesamten Insel wurden zum Schutz der Natur eingerichtet, eines davon auf der [[Torsburg]], zwei andere auf den Inseln Lille und Store Karlsø (kleine und große Karlsinsel).


Die Bedeutung Gotlands als Handelsmetropole der Ostsee ging bald verloren, weil die Buchten als natürliche Häfen für größere und schwerere Schiffe zu flach waren.<ref name="Hans" />
== Landschaftssymbole ==
* '''Blume''': Efeu
* '''Tier''': Igel


In jüngerer Zeit wurden auf der Insel Gotland einige neue Techniken zur elektrischen Energieübertragung erprobt. So ging 1954 zwischen Gotland und dem schwedischen Festland die erste operationelle Anlage zur [[Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung]] in der westlichen Welt in Betrieb, die [[HGÜ Gotland]]. 1999 wurde auf Gotland erstmals die HGÜ-Anbindung eines Windparks durchgeführt ([[HGÜ Visby-Nas]]).
== Literatur ==


2014 erhielt [[Leonore von Schweden|Prinzessin Leonore von Schweden]], die erste Tochter von [[Madeleine von Schweden|Prinzessin Madeleine]] und [[Christopher O’Neill]], den Titel einer Herzogin von Gotland.<ref>{{Internetquelle |autor=RP ONLINE |url=https://rp-online.de/panorama/madeleine-von-schweden-kleine-prinzessin-heisst-leonore-lilian-maria_aid-20501011 |titel=Kleine Prinzessin heißt Leonore Lilian Maria |datum=2014-02-27 |sprache=de |abruf=2025-03-22}}</ref>
M. Jonsson und S.-O. Lindquist: ''Kulturführer Gotland'' 1993, ISBN 91-88036-09-X
E. Lagerlöf u. G. Svahnström: ''Die Kirchen Gotlands'' 1991, ISBN 3-89392-049-8


== Wappen und Flagge ==
== Weblinks == [http://susi.e-technik.uni-ulm.de:8080/Meyers2/seite/werk/meyers/band/7/seite/0561/meyers_b7_s0561.html#Gotland Gotland], in: ''[[Meyers Konversationslexikon]]'', 4. Aufl. 1888-90, Bd. 7, S. 561.
[[Datei:Flag of Gotland.svg|mini|hochkant|Inoffizielle Version der [[Flagge Gotlands]]]]
Das Wappen und die offizielle [[Flagge Gotlands]] zeigen in Blau einen silbernen, goldbewehrten und goldgezungten Widder, der eine rote Fahne am goldenen [[Lateinisches Kreuz|Langkreuz]] mit einem goldenen Flugteil mit dem rechten Lauf hält. Daneben gibt es eine inoffizielle Version der Flagge Gotlands, die auf gelbem Grund mit einem grünen [[Liste von Flaggen mit skandinavischem Kreuz|skandinavischen Kreuz]] belegt ist.


== Kultur ==
{{commons2|Category:Gotland|Kategorie:Gotland}}
=== Sprache ===
* [http://www.gotland.se/imcms/servlet/GetDoc?meta_id=1003/ Offizielle Website zu Gotland (schwedisch/deutsch)]
Auf Gotland wird heute neben dem gotländischen Dialekt des Standard[[Schwedische Sprache|schwedischen]] noch eine besondere Sprache, [[Gotländisch|Gutamål oder Gutnisch]], gesprochen, die sich aus dem [[Altgutnisch]]en entwickelt hat. Charakteristisch für das Gutamål sind u.&nbsp;a. die vielen [[Diphthong]]e, die im Schwedischen sonst weniger verbreitet sind.
* [http://www.stavar.i.se/churches/churchmap.html Gotlands Kirchen (schwedisch, englisch)]
* [http://www.amg.ch/gotland/ Gotlands Kirchen (französisch)]
* [http://home13.inet.tele.dk/jcs//gotindex.htm Botanik auf Gotland (dänisch)]
* [http://www.b7.org/ B7 Baltic Islands Network]
* [http://www.gotmus.i.se/2_tyska/mittelalter.htm Geschichte Gotlands]


=== Fischerstellen ===
{{Hauptartikel|Gotländische Fischerstelle}}
Die gotländischen Fischerstellen (schwedisch Gotländska fiskelägen) sind für die Insel typisch. Heute gibt es noch etwa 150 Fischerstellen verschiedener Größe, die früher in erster Linie von den an der Küste wohnenden Bauern genutzt wurden ([[Hallshuk]], [[Helgumannen]], [[Kovik]]). Davon stehen elf unter [[Denkmalschutz]]. Besonders von [[Fårö]] aus wurden auch [[Robben]] gejagt.
{{Siehe auch|Robbenjagd auf Gotland}}


=== Die Landkirchen ===
{{WikiReader Schweden}}
[[Datei:Gotland GothemKirche 02.jpg|mini|hochkant|Die [[Kirche von Gothem]]]]
{{Navigationsleiste Landschaften Schwedens}}
{{Hauptartikel|Landkirche (Gotland)}}
{{Koordinate Artikel|57_29_57_N_18_30_34_E_type:isle|57° 29′ 57" N, 18° 30′ 34" O}}
Es gibt fast hundert zumeist gut erhaltene Landkirchen, die überwiegend aus dem Mittelalter stammen. Die ältesten sind die Kirchen in [[Kirche von Atlingbo|Atlingbo]], [[Kirche von Fardhem|Fardhem]] und [[Kirche von Stenkyrka|Stenkyrka]] (Steinkirche). Als Beispiel für die vor 1150 n.&nbsp;Chr. genutzten Holzkirchen ist eine partielle Rekonstruktion der [[Stabkirche Hemse|Kirche von Hemse]] im Staatlichen Museum von Stockholm zu sehen. Die gotländischen Kirchen überraschen neben ihren [[Relief]]s, [[Fresko|Fresken]] und [[Taufbecken]] auch durch eine Vielzahl von Holzkreuzen von hoher künstlerischer Qualität. Die [[Triumphkreuz|Gotländischen Triumphkruzifixe]] sind eine besonders schöne Gattung. In der [[Kirche von Öja (Gotland)|Kirche von Öja]] hängt ein Triumphkruzifix aus dem 13. Jahrhundert, das in seiner Art einzigartig in [[Skandinavien]] ist.
{{Siehe auch|Liste der Landkirchen auf Gotland}}


=== Kunst auf Gotland ===
[[Kategorie:Landschaft (Schweden)]]
Die Ortschaft Broa auf Gotland gab die Bezeichnung für eine frühmittelalterliche Kunstphase des Wikingerstils ab, die so genannte „Broa-Phase“ in der zweiten Hälfte des 8.&nbsp;Jahrhunderts, die eine Unterart der [[Oseberg-Stil]]s ist. Sie ist gekennzeichnet durch ein Konglomerat von Motiven und Stilen. Lange und fadige Abzweigungen schaffen ein Netzwerk von lockeren Schlingen um die Haupttiere. Diese bandförmigen Tiere sind ein später Ausläufer der skandinavischen Tierornamentik, die im 6.&nbsp;Jahrhundert entstand.
[[Kategorie:Insel (Schweden)]]

Im Jahr 1900 zogen der Maler [[William Blair Bruce]] und die Bildhauerin [[Carolina Benedicks-Bruce]] in ihr Landhaus [[Brucebo]] in [[Väskinde]]. In den Folgejahren kamen dort verschieden bildende Künstler zu Besuch, aber auch Schriftsteller und Musiker. Seit 1937 sind dort junge Künstler als Stipendiaten untergebracht. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden in Brucebo verschiedene Filme des Regisseurs [[Torbjörn Axelman]]. Seit 2012 ist das Wohnhaus als Künstlermuseum geöffnet.

Auf Gotland entstand der letzte Film von [[Andrei Arsenjewitsch Tarkowski|Andrei Tarkowski]], ''[[Opfer (1986)|Opfer]]''. Der genaue Ort, an dem das im Film gezeigte Haus zweimal abgebrannt wurde, ist 56°59′52,30″&nbsp;N, 18°22′38,86″&nbsp;E; man findet vom Haus aber keine Spuren mehr, nur das nahe Wäldchen ist noch unverändert erhalten. Hierhin pilgern jedes Jahr viele Tarkowski-Fans. Zudem spielen auf Gotland die [[Kriminalfilm]]<nowiki />serien ''[[Maria Wern, Kripo Gotland]]'' (2008–2016) und ''[[Der Kommissar und das Meer]]'' (seit 2007).

== Museen auf Gotland ==
* Freilichtmuseum [[Bunge (Museum)|Bunge]]
* Künstlermuseum [[Brucebo]]
* [[Gotlands Museum]] in Visby (Kunstmuseum)
* [[Gotlands Fornsal]] in Visby (Vorgeschichte)
* Volkskundliches Freilichtmuseum ''[[Norrlanda Fornstuga]]''
* Vikingabyn in [[Tofta (Gotland)|Tofta]]

== Wirtschaft ==
=== Tourismus ===
[[Datei:Raukar Lergrav Gotland.jpg|mini|Raukar bei Lergrav]]
[[Datei:Gotland, Sweden (6639711325).jpg|mini|Strand auf Gotland]]
Heute ist Gotland ein beliebtes Ferienziel, speziell für die Schweden; denn das Klima der [[Ostsee]]insel ist mild. Bei Fahrradtouristen und Jugendlichen ist die Insel besonders beliebt. Zu den Sehenswürdigkeiten auf Gotland wie auch auf der kleineren Nachbarinsel [[Fårö]] gehören die [[Rauk]]ar. Dies sind eigentümlich geformte, bis über zehn Meter hohe Kalksteinsäulen an den „Klappersteinfelder“ genannten Steinstränden von Digerhuvud und [[Langhammars]], in den Wäldern bei [[Lickershamn]], im Süden bei [[Hoburgen (Gotland)|Hoburgen]] und im Osten bei Ljugarn.

Der Hauptanziehungspunkt der Insel ist die mittelalterliche Stadt Visby. Eines der größten Mittelalterfestivals des Nordens findet hier alljährlich in der 32. Kalenderwoche statt. [[Medeltidsveckan]] (Mittelalterwoche) lockt Jahr für Jahr rund 40.000 Besucher nach Gotland. Visby verwandelt sich dann für eine Woche in eine lebendige Hansestadt aus dem Jahre 1361 mit Kostümen, Musik, Theater, Markt und Gauklerei.

Am zweiten Wochenende im Juli findet in [[Stånga]] die [[Olympiade von Gotland]] (Gutarnas olymp) statt, eine mit den Highland-Games vergleichbare Veranstaltung.<ref>{{Internetquelle |url=http://www3.gotland.net/stangaspelen/ |titel=Website der Olympiade von Gotland |werk=gotland.net |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130109235536/http://www3.gotland.net/stangaspelen/ |abruf=2012-01-15}}</ref>

Auf der Insel befindet sich in Kneippbyn, nicht weit von Visby, auch die ''Villa Kunterbunt'', bekannt aus [[Astrid Lindgren]]s [[Pippi Langstrumpf|Pippi-Langstrumpf]]-Büchern. Es ist das Originalgebäude aus den Filmen, die alle auf der Insel gedreht wurden. In dem Gebäude ist das Jäckchen von Herrn Nilsson, Pippis Äffchen, zu sehen, aber auch die Schreibmaschine, auf der Astrid Lindgren ihre Geschichten schrieb.

Seit 1995 finden jährlich in [[Rone (Gotland)|Rone]] die „offiziellen“ [[Kubb]]-Weltmeisterschaften statt. Dabei kamen im Jahr 2002 insgesamt 192 Teams mit jeweils sechs Mitgliedern zusammen, um den Titel zu erringen. Das Alter der Teilnehmer lag zwischen 8 und 85 Jahren.

Die größte [[Enduro]]veranstaltung der Welt, das ''Gotland Grand National'', findet jährlich am ersten Novemberwochenende mit über 2200 Teilnehmern in [[Tofta]], 15&nbsp;km südlich von Visby, statt.

=== Verkehr ===
==== Schiffsverbindungen ====
[[Datei:MS Gotland.jpg|mini|Die MS Gotland]]
Von den Festlandhäfen [[Oskarshamn]] und [[Nynäshamn]], zumindest 2017 auch saisonal von [[Västervik]],<ref>{{Webarchiv |url=http://www.destinationgotland.se/globalassets/dokument/turlista/timetable_2017.pdf |text=Sommerfahrplan Destination Gotland |wayback=20170622141827}}, abgerufen am 17. August 2017.</ref> existieren Fährverbindungen der Reederei [[Destination Gotland]] nach Visby.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.destinationgotland.se/sv/farja/turlista/turlistan-veckovy/ |titel=Färja |titelerg=Turlista veckovy – Gotlandsfärjan |werk=Homepage Destination Gotland |hrsg=Destination Gotland AB |datum=2024 |sprache=se |abruf=2024-06-10}}</ref> Von Herbst 2021 bis Ende 2022 gab es eine wöchentliche Fährverbindung der Reederei Hansa Destinations von Visby über Nynäshamn nach Rostock.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.hansadestinations.com/ |titel=Hansa Destination |datum=2021-08-31 |sprache=en |abruf=2021-08-31}}</ref> Zur benachbarten Insel [[Fårö]] besteht eine unentgeltliche Fährverbindung von [[Fårösund]] aus. Die Insel [[Stora Karlsö]] kann im Sommer von [[Klintehamn]] aus mit dem Schiff erreicht werden (2024: 3. Mai bis 1. September, 2–3 Fahrten pro Tag),<ref>{{Internetquelle |url=https://storakarlso.se/resa-till-stora-karlso/turlista-och-priser/ |titel=Turlista och priser |titelerg=Resa till Stora Karlsö |werk=Homepage Stora Karlsö |hrsg=Karlsö Jagt- & Djurskyddsförenings AB |datum=2024 |sprache=se |abruf=2024-06-10}}</ref> ebenso die Insel [[Gotska Sandön]] von Nynäshamn und Fårösund aus (2024: 24. Mai bis 10. September, 3 Fahrten pro Woche).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sandoresor.se/pages/showpage.jsp?page_cd=H.START.INFO03 |titel=Tidtabell 2024 |werk=Homepage Sandöresor |datum=2024 |sprache=se |abruf=2024-06-10}}</ref>

==== Luftverkehr ====
Visby verfügt über einen [[Flughafen Visby|Flughafen]], der von Stockholm und einigen anderen schwedischen Städten angeflogen wird. Es bestehen auch Verbindungen nach [[Helsinki]] und [[Oslo]] durch die Fluggesellschaft [[Gotlandsflyg]]. Von 2009 bis 2011 bestand während der Sommermonate eine Direktflugverbindung mit [[Berlin]] durch [[Air Berlin]]. Im August 2022 werden erstmals von [[Lübeck Air]] vier Direktflüge von [[Lübeck]] nach Visby angeboten.<ref>[https://www.luebeck-air.de/files/content/DOWNLOADS/pdf/20220328_Flugplan.pdf Flugplan 2022 der Lübeck Air] (PDF; 490&nbsp;kB)</ref>

==== Busverkehr ====
In Visby verkehren mehrere Stadtbuslinien. Der Rest der Insel ist durch Regionalbusverkehre erschlossen, die meist vom Busbahnhof in Visby starten. Ergänzend gibt es bedarfsgesteuerte Verkehre.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.gotland.se/85505 |text=Busfahrplan Gotland Sommer 2017 |wayback=20170825174203}}, abgerufen am 15. Mai 2019.</ref><ref>[http://www.gotland.se/85351 Busfahrplan Gotland ab 20. August 2017], abgerufen am 23. August 2017.</ref>

==== Eisenbahngeschichte ====
{{Hauptartikel|Eisenbahnen auf Gotland}}

Im Jahre 1878 wurde die erste Eisenbahn auf Gotland eingeweiht. Die Strecke ging von Visby nach Hemse. Bis 1921 wurde die Strecke nach Norden und Süden verlängert. Daneben baute man ergänzende Strecken sowie wenige kurze [[Feldbahn]]en für den Kalksteintransport. Mit Ausnahme je einer rekonstruierten kurzen [[Museumsbahn]] und Feldbahn sind die Eisenbahnstrecken heute nicht mehr vorhanden.

=== Steinindustrie ===
[[Kalkstein]] wurde seit der Vorzeit als Baumaterial verwendet. [[Trockenmauer]]werk (schwed. Kallmur genannt) ist Teil einiger prähistorischer [[Röse]]n ([[Röse von Kauparve|Kauparve]]) und Fornburgen ([[Torsburg]]). Besonders viele Kalksteinbauten wurden während des Mittelalters errichtet. In Visby zeugen vor allem die Ringmauer, die Kirchenruinen und die Speicher davon. Die mittelalterlichen Steinbrüche lagen in Bro, Hejdeby und nördlich von Visby. Der Kalksteinbruch wurde bis Mitte des 17. Jahrhunderts von den Bauern durchgeführt. Steine wurden wohl bereits vor dem [[Dom zu Lund|Dombau]] in [[Lund]] (1103–1145) in die Städte an der Ostsee exportiert. Im Mittelalter wurde mit dem Brennen von Kalk begonnen. Es erfolgte zunächst in kleinen Meilern für den Hausbedarf. Ein mittelalterlicher Brennofen wurde während der 1970er Jahre außerhalb von Nordergravar entdeckt. Man nimmt an, dass er im Zusammenhang mit dem Bau der Ringmauer von Visby genutzt wurde. Mit dem 1161 erteilten [[Artlenburger Privileg|Handelsprivileg]] von [[Heinrich der Löwe|Heinrich dem Löwen]] eigneten sich die Visbyer Hanseleute die einträgliche Kalkindustrie an. Zuvor unbedeutende Plätze wie [[Barläst]], [[Bläse (Gotland)|Bläse]], [[Fårösund]], [[Kappelshamn]], [[Katthammarsvik]], [[Kyllaj]], Länna, Lauters, Lergrav, Lörge, [[Sankt Olofsholm]], Storugns und Värnevik blühten auf. Voraussetzung für eine lukrative Kalkherstellung war ein Steinbruch in der Nähe eines Hafens. Dort wurden Kalköfen errichtet, die vom 17. bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts für die Insel prägend wurden. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde der erste dieser großen Brennöfen auf St.&nbsp;Olofsholm erbaut. Es gibt eine Beschreibung des vorindustriellen Brennvorganges von [[Carl von Linné]], der die Insel im Jahre 1741 besuchte. Restaurierte Kalköfen stehen heute als Industriedenkmäler in Barläst und Kyllaj.

[[Sandstein]] gibt es in dem Gebiet von Grötlingbo bis zur Südspitze der Insel. Die Steinbrüche, in denen seit frühgeschichtlicher Zeit Steine gebrochen und bearbeitet wurden, lagen hier nahe beieinander. Im Mittelalter wurden Baumaterial für [[Landkirche (Gotland)|Kirchen]] und andere Häuser sowie Steinblöcke für die Herstellung von [[Taufstein]]en – sowohl für die eigenen Kirchen als auch für den [[Export]] – gewonnen.

=== Weinbau ===
Aufgrund des Klimawandels kam der ehemalige Softwarespezialist [[Lauri Pappinen]] im Jahre 2000 auf die Idee, auf Gotland [[Wein]] anzubauen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.sweden.se/de/Startseite/Lebensstil/Essen-Trinken/22390/Schwedische-Weinerzeuger-trotzen-widrigen-Bedingungen/ |text=''Schwedische Weinerzeuger trotzen widrigen Bedingungen.'' |wayback=20090318023505}} auf sweden.se.</ref><ref>[http://www.swr.de/odysso/-/id=1046894/nid=1046894/did=2257636/1mndbfz/index.html „Weinbau im Klimawandel“] auf SWR.de.</ref> Nach ersten Versuchen setzte er auf die Rebsorten [[Rondo (Rebsorte)|Rondo]], [[Phoenix (Rebsorte)|Phoenix]] und [[Solaris (Rebsorte)|Solaris]]. Sein Weingut „Gutevin“ professionalisierte sich und bekam mehrere Konkurrenten, darunter „Vinhuset Halls Huk“.<ref>[http://www.helagotland.se/ga/artikel.aspx?articleid=1228833 „Vinmakarna vid vinhuset Halls Huk“] in der Gotlands Allehanda vom 22. September 2007.</ref> Gemeinsam bilden sie, weit nördlich der früher angenommenen Weingrenze von 52° N, eines der nördlichsten Weinanbaugebiete Europas.

=== Militär ===
Aufgrund der veränderten Sicherheitslage in der Ostsee wurde zum 1. Januar 2018 das Gotland-[[Regiment]] (P 18) wieder aufgestellt und befindet sich seitdem ebenso wie die ''Stridsgrupp Gotland,'' zu der es gehört und die einer verkleinerten [[Brigade]] entspricht, im Aufbau.<ref name="P18">{{Internetquelle |url=https://www.forsvarsmakten.se/sv/organisation/gotlands-regemente-p-18/ |titel=Gotlands regemente – P 18 |werk=Internetauftritt Schwedische Streitkräfte |hrsg=Försvarsmakten |sprache=sv |abruf=2024-06-14}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.forsvarsmakten.se/en/about/organisation/training-units-schools-and-centres/gotland-regiment-p-18/ |titel=Gotland regiment (P 18) |werk=Internetauftritt Schwedische Streitkräfte |hrsg=Försvarsmakten |sprache=en |abruf=2024-06-14}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.forsvarsmakten.se/en/news/2022/12/exercise-in-gotland-sharpens-defence-capability/ |titel=Exercise in Gotland sharpens defence capability |werk=Internetauftritt Schwedische Streitkräfte |hrsg=Försvarsmakten |datum=2022-12-09 |sprache=en |abruf=2024-06-14}}</ref> Die Kaserne entsteht in Tofta südlich Visby und beherbergt im Frühjahr 2024 370 Personen.<ref name="P18" /> Daneben bestehen auf Gotland noch das Gotlandsbataillon der [[Hemvärnet|Heimwehr]],<ref>{{Internetquelle |url=https://www.forsvarsmakten.se/sv/var-verksamhet/det-har-gor-forsvarsmakten/hemvarnet/gotlandsgruppen/gotlandsbataljonen/ |titel=Gotlandsbataljonen |werk=Internetauftritt Schwedische Streitkräfte |hrsg=Försvarsmakten |sprache=en |abruf=2024-06-14}}</ref> eine Überwachungszentrale der [[Schwedische Marine|Marine]] und seit den 1950er Jahren ein Stützpunkt der [[Schwedische Luftstreitkräfte|Luftwaffe]], dem allerdings keine fliegende Einheit dauerhaft zugewiesen ist.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.forsvarsmakten.se/sv/organisation/gotlands-regemente-p-18/var-verksamhet-pa-gotland/ |titel=Verksamhet på Gotland |werk=Internetauftritt Schwedische Streitkräfte |hrsg=Försvarsmakten |sprache=sv |abruf=2024-06-14}}</ref>

== Siehe auch ==
* [[Gotländische Bildsteine]]
* [[Gotlands Fornsal]]
* [[Steinmetzkunst auf Gotland]]
* [[Wandmalereien auf Gotland]]
* [[Grotte von Lummelunda]] (schwedisch Lummelundagrottan)

== Literatur ==
* [[Christian Dietrich Grabbe]], deutscher Dichter des Vormärz, schrieb 1827 das Drama ''[[Herzog Theodor von Gothland]].''
* {{Meyers Online|7|561}}
* Marita Jonsson, Sven-Olof Lindquist: ''Kulturführer Gotland.'' Almqvist und Wiksell, Uppsala 1993, ISBN 91-88036-09-X.
* Erland Lagerlöf, Gunnar Svahnström: ''Die Kirchen Gotlands.'' Stein, Kiel 1991, ISBN 3-89392-049-8.
* Ernst Rieber: ''Gotland in Geschichte und Kunst'' (=&nbsp;''Die Karawane.'' 3/1974). Ludwigsburg 1974. (3. Auflage, 1979; [http://www.karawane.de/fileadmin/Karawane-Verlag/1974_-_Heft_3_-_Gotland_in_Geschichte_und_Kunst.PDF karawane.de] PDF).
* Axel Munnecke: ''Bildung mikritischer Kalke im Silur auf Gotland'' (= ''Courier Forschungsinstitut Senckenberg.'' 198). Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-929907-40-2.
* [[Birger Nerman]]: ''Die Vendelzeit Gotland.'' Band&nbsp;1–3. Stockholm 1969–1975.
* {{RGA|12|466|483|Gotland|[[Erik Nylén]]}}
* Ulrich Quack: ''Gotland. Die größte Insel der Ostsee. Eine schwedische Provinz von besonderem Reiz. Kultur, Geschichte, Landschaft.'' DuMont, Köln 1991, ISBN 3-7701-2415-4.
* Jens Henrik Kloth, Ulf Lovén: ''Gotlands Natur. En reseguide.'' Gotlands fornsals förlag, Visby 2001, ISBN 91-88036-40-5 (schwedisch).
* [[Sigmund Oehrl]]: ''Die Bildsteine Gotlands. Probleme und neue Wege ihrer Dokumentation, Lesung und Deutung'' (=&nbsp;''Studia archaeologiae medii aevi.''&nbsp;3). Likias Verlag, Friedberg 2019, ISBN 978-3-9820130-1-5.
* Jan von Bonsdorff, Kerstin Petermann, Anja Rasche (Hrsg.): ''Gotland. Kulturelles Zentrum im Hanseraum / Cultural Centre in the Hanseatic Area'' (=&nbsp;''Coniunctiones – Beiträge des Netzwerks Kunst und Kultur der Hansestädte'',&nbsp;2). Michael Imhof Verlag, Petersberg 2022, ISBN 978-3-7319-0994-1 (deutsch/englisch).
* {{Literatur |Titel=Zwischen erobertem und ererbtem Besitzanspruch. Die Insel Gotland im 14. und 15. Jahrhundert |Autor=Laura Potzuweit |Sammelwerk=Jahrbuch für Regionalgeschichte |Hrsg=[[Oliver Auge]] |Band=40 |Verlag=Franz Steiner Verlag |Ort=Stuttgart |Jahr=2022 |ISBN=978-3-515-13341-8 |Seiten=30–42}}

== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* [http://www.gotland.se/ Website der Region Gotland] (schwedisch)
* [http://www.gotland.com/ Gotland – Official Visitors Guide] (schwedisch, englisch)
* [http://weites.land/skandinavien-entdecken/gotland-entdecken/ Weites.Land – Gotland entdecken]
* [http://www.guteinfo.com/ guteinfo.com] (schwedisch)
* {{Webarchiv |url=http://www.stavar.i.se/churches/churchmap.html |text=''The churches of Gotland.'' |wayback=20080718055028}} (schwedisch, englisch)
* Roger Öhrman: {{Webarchiv |url=http://www.gotmus.i.se/2_tyska/mittelalter.htm |text=''Geschichte Gotlands.'' |archive-is=20020618}}
* {{Webarchiv |url=http://web.telia.com/~u54116343/gotlandstag/ |text=''Järnvägar på Gotland.'' |archive-is=20080214}} Eisenbahngeschichte Gotlands
* [https://gotland.topotek.se/ Topothek Gotland] historisches Bildmaterial, verortet, verschlagwortet und datiert (schwedisch)

== Einzelnachweise ==
<references>
<ref name="Hans">
Hans Hansson: ''Den gotländska kusten.'' In: Henning Stålhane (Hrsg.): ''Den svenska historien 2: Medeltid 1319–1520.'' Stockholm 1966, S.&nbsp;56–57.
</ref>
</references>

{{Navigationsleiste Landschaften Schwedens}}
{{Coordinate |NS=57/29/57/N |EW=18/30/34/E |type=isle |region=SE}}


{{Normdaten|TYP=g|GND=4021658-5|LCCN=n84081009|VIAF=144294767}}
<!-- -->


[[af:Gotland]]
[[Kategorie:Gotland| ]]
[[Kategorie:Insel (Europa)]]
[[bg:Готланд]]
[[Kategorie:Insel (Ostsee)]]
[[ca:Gotland]]
[[Kategorie:Insel (Gotlands län)]]
[[da:Gotland]]
[[Kategorie:Landskap (Schweden)]]
[[en:Gotland]]
[[eo:Gotlando]]
[[es:Gotland]]
[[et:Ojamaa]]
[[fi:Gotlanti]]
[[fr:Gotland]]
[[hu:Gotland tartomány]]
[[ja:ゴトランド島]]
[[la:Gothlandia]]
[[nl:Gotland]]
[[pl:Gotlandia]]
[[pt:Gotland]]
[[ro:Gotland]]
[[sv:Gotland]]

Aktuelle Version vom 24. März 2025, 20:03 Uhr

Gotland
Lage von Gotland in Schweden
Basisdaten
Landesteil (landsdel): Götaland
Provinz (län): Gotlands län
Fläche: 2.994[1] km²
Einwohner: 60.288[2]
(31. März 2021)
Bevölkerungsdichte: 20 Einwohner je km²
Höchste Erhebung: Lojsta 82 m ö.h.
Größter See: Bäste träsk
Gotland (Landsat)

Gotland ist eine schwedische Insel und historische Provinz. Die nach Seeland (Dänemark) und vor Fünen (Dänemark) sowie Saaremaa (Estland) zweitgrößte Insel der Ostsee liegt nordöstlich von Öland. Ihren Namen hat sie vom Germanenstamm der Goten, die die Insel laut der Gutasaga um die Zeitenwende zumindest teilweise verließen, um auf dem Kontinent, später als Ost- und Westgoten, große Reiche im mediterranen Raum zu errichten.

Die Insel Gotland bildet zusammen mit einigen benachbarten kleineren Inseln die Provinz Gotlands län, die historische Provinz Gotland sowie die Gemeinde Gotland.

Bläse Kalkbruksmuseum

Gotland besteht zu weiten Teilen aus einem Kalkstein­plateau, im Süden liegt ein größerer Bereich auf einer Sandstein­formation. Hauptort der Insel ist die frühere Hansestadt Visby. Entsprechend seinen Ressourcen ist Gotland von der Stein- und Zementindustrie, vom Mergel- und Tonabbau und vom Fischfang geprägt worden. Die Kalkbrennerei (Kalköfen von Bärlast und Kyllaj) trug zur Entwaldung der Insel bei. Im Jahr 1730 wurde die Zahl der Öfen auf 18 halbiert. Heute wird nur noch an wenigen Orten Kalkstein abgebaut. Die Zementherstellung ist auf den Ort Slite konzentriert, wo Schwedens größtes Werk steht. In Bläse befindet sich ein Kalkwerksmuseum (schwed. Bläse kalkbruksmuseum).

Die höchste Erhebung ist unter 82 m hoch. Es gibt auf Gotland insgesamt etwa 50 ständig mit Wasser gefüllte Seen, von denen vier eine Fläche von mehr als einem Quadratkilometer haben: Bäste träsk, Tingstädeträsk, Fardumeträsk und Bogeviken.[3]

Flora und Fauna

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Spitzels Knabenkraut ist eine besondere Rarität der gotländischen Pflanzenwelt

Gotland ist bekannt für seine sehr artenreiche Naturlandschaft. Besonders die Vogelwelt und die Vielfalt an Orchideen sind hervorzuheben. Zahlreiche Naturreservate wurden auf der gesamten Insel eingerichtet, darunter das Uppstaigreservat und eines auf der Torsburg sowie zwei andere auf den Inseln Lilla Karlsö und Stora Karlsö (kleine und große Karlsinsel). Das Guteschaf (schwed. Gutefår), eine kleine robuste Hausschaf­rasse, ist die älteste schwedische Rasse. Bis in die Neuzeit gehörte die winterliche Robbenjagd auf Gotland zur Ernährungsgrundlage der Inselbevölkerung.

Landschaftssymbole

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gotland ist eine Insel mit einigen Nebeninseln (u. a. Fårö, Lilla und Stora Karlsö und Östergarnsholm), die nach der Eiszeit aufgrund der Landhebung und unterschiedlicher Meeresstände der Ostsee in mehreren Etappen aus der Ancylussee emporwuchs. Die Insel wurde zunächst von Jägern und Sammlern besiedelt. Die Skelettfunde von Stenkyrka und Lummelunda sind etwa 8000 Jahre alt. Damit sind sie nicht nur die ältesten in Gotland, sondern gehören auch zu den ältesten in Schweden. Um 2000 v. Chr. wurden die Jäger von Ackerbauern verdrängt. Wenig später gelangte bereits die Bronze auf die Insel. Die Eisenzeit begann wie im übrigen Norden um 500 v. Chr. Die Siedlungen dienten offenbar auch als Handelsplätze. An mehreren von ihnen haben Archäologen Feuerstein gefunden, der aus Südschweden stammt; Pfeilspitzen aus Schiefer kamen aus Mittelschweden oder Norrland und Bernstein vom südlichen Ostseeufer.

Aus der Vorzeit haben sich viele Überreste als Bodendenkmale erhalten. Schiffssetzungen und Bildsteine sind Elemente, deren Ursprung offenbar auf Gotland lag. Radgräber (bei Linde und Stenkyrka), beinahe 400 Runensteine, auch Menhire und Steinkisten sind sehr zahlreich. Steinhügelgräber, die auf Schwedisch Rojr (deutsch „Röser“) heißen, und Felsritzungen vervollständigen die Relikte der Vorzeit. Das Bulverket, ein Pfahlbau im Tingstädeträsk, ist eine einmalige Anlage aus dieser Zeit. Seltsam sind auch die Trullhalsar (Trollhälse), vendelzeitliche Grabkreise, die sich ähnlich auch im heutigen Polen finden. Nicht zuletzt prägten sechs große Gräberfelder (z. B. Gräberfeld von Lilla Bjärs, Gräberfeld von Lilla Ihre) und frühzeitliche Burganlagen, darunter Stora Havor, Gammelslott, Grogarnsberget, Herregårdsklint, Styrmansberg und die Torsburg, die jüngere Vorzeit der Insel ebenso wie die Trojaburgen, die nordischen Labyrinthe.

Das Freilichtmuseum von Bunge und Gotlands Fornsal in Visby zeigen viel davon. Die über 800 auf der Insel gefundenen wikingerzeitlichen Hortfunde, darunter die drei im Jahr 2000 geborgenen Horte von Spillings (allein 65 kg Silber mit einem Materialwert von 600.000 €), sind hingegen in Stockholm zu sehen. Das gilt auch für den vorwikingerzeitlichen Hortfund von Havor. Bereits Mitte des 7. Jahrhunderts war das Baltikum Ziel von schwedischen Aktivitäten. Sagas, die allerdings erst im 13. Jahrhundert aufgezeichnet wurden, schildern die Taten der Könige Ivar Vidfamne (Ívarr inn víðfaðmi – 655–695 n. Chr.) und Harald Hildetand. Ivar Vidfamne soll das Baltikum und die Gegend um Gardarike in Karelien erobert haben. Von dauerhafter Landnahme kann aber keine Rede sein, denn das Reich zerfiel mit seinem Tod. Dass kurische Waffen und Schmuckstücke nach Gotland gelangten, belegen Ziernadeln, Fibeln und Schwerter aus dem 10. Jahrhundert. Man fand Utensilien, wie sie in der Umgebung von Memel und Kretinga vorkommen, an der gotländischen Küste. Das Grab in Hugleifs belegt die Anwesenheit von Kuren auf der Insel. Die Funde deuten Handelsbeziehungen zu den Balten an, allerdings erst im 10. und 11. Jahrhundert.

Eine Besonderheit ist, dass das Altgutnische, das auf der Insel im Mittelalter gesprochen wurde, eine eigenständige nordgermanische Sprache war und dass auf Gotland ein eigenes Landesrecht (Landskapslag) galt, das erst in der frühen Neuzeit ersetzt wurde. So kennt das Gutalag (Gotlandsgesetz) bis 1595 keinen Lagman.

Vorgeschichtliche Häuser

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Reste der ältesten Siedlungsstruktur auf Gotland stammen aus der Zeit um Christi Geburt. Es sind große Steinfundamente, die bis zu 60 m lang sein können und Mauerstärken bis zu 1,5 m zeigen. Auf der Insel gibt es annähernd 1800 in Gruppen liegende Fundamente. Die großen Häuser boten Platz für Wohnteil und Stall. Auf den Fundamenten ruhte ein steiles Dach, abgestützt durch Doppelreihen kräftiger Pfosten. Das Dach war vermutlich mit Reet (gotländ. „Ag“) gedeckt, das bis in unsere Zeit als Deckmaterial für ländliche Wirtschaftsgebäude dient. Man baute primär Gerste, Weizen und Roggen an. Die Saat wurde durch Mauern aus Stein vor Vieh und Wild geschützt. Einige Reste der alten Ackersystemgrenzen, so genannte „Fornäckrar“ gibt es noch. Vieh wurde auch auf den nicht umzäunten Weiden, den Allmenden, gehalten. Rinder, Ziegen, Schafe, Hausschweine und Hühner sind in der prähistorischen Siedlung Vallhagar belegt. Einige der Plätze, darauf deuten reiche Funde hin, waren eisenzeitliche Handelszentren.

Schon in heidnischer Zeit war Gotland in 20 Thingbezirke eingeteilt. Diese Einteilung bestand bis 1745 fort, wurde dann aber den Pfarrbezirken angepasst.[4]

In der Mitte des 10. Jahrhunderts gehörte die Insel noch zum Reich der heidnischen mittelschwedischen Svear, unter deren Schutz sie sich gestellt hatte. Der Sage nach soll der Norwegerkönig Olav der Heilige die Insel 1029 n. Chr. christianisiert haben. Die Grabplatte aus der Johanneskirche von Visby dokumentiert den Übergang. Gotland war bereits vor und während der Zeit der Wikinger sowie im frühen und späten Mittelalter ein wichtiger Platz für den Ostseehandel. Später hatte die Hanse maßgeblichen Anteil daran. Lange bevor Lübeck und andere Städte an der Ostsee gegründet wurden, waren die Inselhäfen Paviken und Fröjel, später dann Visby Drehpunkt des Warenverkehrs zwischen Avaldsnes auf Karmøy und Kaupang in Norwegen, Birka und Sigtuna in Schweden, Dorestad in den Niederlanden, Haithabu, Ribe und Tissø im damaligen Dänemark, Quentovic in Frankreich, Jomsburg (Vineta), Ralswiek, Reric, Truso und Wiskiauten an der südlichen Ostseeküste, Nowgorod in Russland und Seeburg im Baltikum. Bäuerliche Händler brachten begehrte Güter über das Meer. In ihrem Gefolge, wohl als Gäste oder als Partner, kamen im 12. Jahrhundert immer mehr Kaufleute aus den neu gegründeten Städten an der Ostsee und aus dem Rheinland und Westfalen auf die Insel. Schnell übernahmen sie mit eigenen Schiffen den Großteil des Handelsvolumens.

Die deutschen Händler, zum größten Teil ansässig in Visby, wo sie großen Einfluss auf die Stadtentwicklung mit dem Bau prachtvoller Höfe, Häuser und der Marienkirche hatten, wurden alsbald zur ernsthaften Konkurrenz für die ländliche Bevölkerung; Spannungen waren daher unausweichlich. Dieser Gegensatz zwischen Kaufleuten und Landbevölkerung mündete 1288 in einen militärischen Konflikt. In mehreren Kämpfen musste sich die Stadt Visby, die dem schwedischen König Magnus Ladulås unterstand und ihm zur Heeresfolge verpflichtet war, gegen die Bauern behaupten und erlitt dabei trotz ihrer Befestigungsanlage – die noch heute weitgehend erhaltene Stadtmauer war knapp 3,6 km lang und hatte neben drei Toren auch 44 Wehrtürme – schwere Zerstörungen.

1361 landete der dänische König Waldemar Atterdag mit einer 3000 Mann starken Streitmacht auf der Insel. Ein eilig aufgestelltes Heer der Landbevölkerung – die Bürger verschanzten sich derweilen – stellte sich dem Invasionsheer entgegen. Es wurde in einer ersten Schlacht bei Mästerby geschlagen. Die verbleibenden Kämpfer zogen sich nach Visby zurück. Es ist unklar, warum sie dorthin zogen. Womöglich erhofften sie sich trotz Differenzen in der Vergangenheit militärischen Beistand oder Schutz innerhalb der stark befestigten Stadt. Die Stadt gewährte allerdings keinen Einlass. Daher wurde das letzte Aufgebot vom überlegenen dänischen Heer auf offenem Feld gestellt und in der Schlacht von Visby vernichtend geschlagen. Rund 2000 Menschen fanden den Tod. Nach der Schlacht kapitulierte die befestigte Stadt Visby, erhielt aber im Gegenzug zwei Tage später die Bestätigung ihrer alten Rechte und Privilegien.

Galgen bei Visby
Vertrag mit dem Deutschen Orden über die Rückgabe Gotlands
Gotland als Teil Dänemarks

Seitdem war Gotland dänisch. Im Krieg Dänemarks gegen Schweden besetzten 1394 die Vitalienbrüder die Insel als Operationsbasis, wo sie sich als Freibeuter unter der Losung „Gottes Freunde, aller Welt Feinde!“ allmählich verselbstständigten und zu gefürchteten Seeräubern entwickelten. Auf Vivesholm liegen noch die Reste einer Befestigungsanlage, die Albrecht von Mecklenburg nach seiner Absetzung als schwedischer König als Anführer der Vitalienbrüder bauen ließ. Schließlich vertrieb der Deutsche Orden unter Konrad von Jungingen 1398 die Vitalienbrüder von Gotland, das dem Ritterorden von Schweden verpfändet worden war.[5] 1408 wurde die Insel Margarethe von Dänemark zugesprochen. Erich von Pommern begann 1411, am Südende Visbys eine Burg zu errichten. 1439 wurde er als dänischer König abgesetzt, herrschte aber noch elf Jahre über Gotland, bevor er die Burg 1448 dem neuen dänischen König übergab.

In der Folgezeit spielten die Gebrüder Olof und Ivar Axelsson Tott eine herausragende Rolle auf der Insel. Der dänische König Christian II., der Søren Norby als Lehnsmann über Gotland eingesetzt hatte, wurde aus seinem Land vertrieben und ging nach Gotland, das er gegen dänische und Lübecker Ansprüche verteidigte. 1525 beschossen die Lübecker Visby; sie konnten die Feste Visborg aber nicht bezwingen. Trotzdem geriet die Insel wieder unter dänische Herrschaft.

Der Übergang zum lutherischen Bekenntnis erfolgte auf Gotland im 16. Jahrhundert, ist aber nicht im Einzelnen dokumentiert.

1645 kam Gotland im Frieden von Brömsebro nach beinahe 300 Jahren wieder zu Schweden. Die Insel wurde 1654 der ehemaligen Königin Christina (1626–1689) als Unterhaltsland zugesprochen. Im dänisch-schwedischen Krieg von 1675 bis 1679 wurde sie am 1. Mai 1676 wieder von den Dänen besetzt, die sie aber 1679 räumen mussten, wobei sie die Stadtburg von Visby, die Visborg, sprengten. Im Nordischen Krieg 1700–1721 und im Finnischen Krieg 1808 wurde die Insel durch russische Truppen in Mitleidenschaft gezogen, bevor friedlichere Zeiten anbrachen.

Die Bedeutung Gotlands als Handelsmetropole der Ostsee ging bald verloren, weil die Buchten als natürliche Häfen für größere und schwerere Schiffe zu flach waren.[4]

In jüngerer Zeit wurden auf der Insel Gotland einige neue Techniken zur elektrischen Energieübertragung erprobt. So ging 1954 zwischen Gotland und dem schwedischen Festland die erste operationelle Anlage zur Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung in der westlichen Welt in Betrieb, die HGÜ Gotland. 1999 wurde auf Gotland erstmals die HGÜ-Anbindung eines Windparks durchgeführt (HGÜ Visby-Nas).

2014 erhielt Prinzessin Leonore von Schweden, die erste Tochter von Prinzessin Madeleine und Christopher O’Neill, den Titel einer Herzogin von Gotland.[6]

Wappen und Flagge

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Inoffizielle Version der Flagge Gotlands

Das Wappen und die offizielle Flagge Gotlands zeigen in Blau einen silbernen, goldbewehrten und goldgezungten Widder, der eine rote Fahne am goldenen Langkreuz mit einem goldenen Flugteil mit dem rechten Lauf hält. Daneben gibt es eine inoffizielle Version der Flagge Gotlands, die auf gelbem Grund mit einem grünen skandinavischen Kreuz belegt ist.

Auf Gotland wird heute neben dem gotländischen Dialekt des Standardschwedischen noch eine besondere Sprache, Gutamål oder Gutnisch, gesprochen, die sich aus dem Altgutnischen entwickelt hat. Charakteristisch für das Gutamål sind u. a. die vielen Diphthonge, die im Schwedischen sonst weniger verbreitet sind.

Die gotländischen Fischerstellen (schwedisch Gotländska fiskelägen) sind für die Insel typisch. Heute gibt es noch etwa 150 Fischerstellen verschiedener Größe, die früher in erster Linie von den an der Küste wohnenden Bauern genutzt wurden (Hallshuk, Helgumannen, Kovik). Davon stehen elf unter Denkmalschutz. Besonders von Fårö aus wurden auch Robben gejagt.

Die Landkirchen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Kirche von Gothem

Es gibt fast hundert zumeist gut erhaltene Landkirchen, die überwiegend aus dem Mittelalter stammen. Die ältesten sind die Kirchen in Atlingbo, Fardhem und Stenkyrka (Steinkirche). Als Beispiel für die vor 1150 n. Chr. genutzten Holzkirchen ist eine partielle Rekonstruktion der Kirche von Hemse im Staatlichen Museum von Stockholm zu sehen. Die gotländischen Kirchen überraschen neben ihren Reliefs, Fresken und Taufbecken auch durch eine Vielzahl von Holzkreuzen von hoher künstlerischer Qualität. Die Gotländischen Triumphkruzifixe sind eine besonders schöne Gattung. In der Kirche von Öja hängt ein Triumphkruzifix aus dem 13. Jahrhundert, das in seiner Art einzigartig in Skandinavien ist.

Kunst auf Gotland

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortschaft Broa auf Gotland gab die Bezeichnung für eine frühmittelalterliche Kunstphase des Wikingerstils ab, die so genannte „Broa-Phase“ in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts, die eine Unterart der Oseberg-Stils ist. Sie ist gekennzeichnet durch ein Konglomerat von Motiven und Stilen. Lange und fadige Abzweigungen schaffen ein Netzwerk von lockeren Schlingen um die Haupttiere. Diese bandförmigen Tiere sind ein später Ausläufer der skandinavischen Tierornamentik, die im 6. Jahrhundert entstand.

Im Jahr 1900 zogen der Maler William Blair Bruce und die Bildhauerin Carolina Benedicks-Bruce in ihr Landhaus Brucebo in Väskinde. In den Folgejahren kamen dort verschieden bildende Künstler zu Besuch, aber auch Schriftsteller und Musiker. Seit 1937 sind dort junge Künstler als Stipendiaten untergebracht. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden in Brucebo verschiedene Filme des Regisseurs Torbjörn Axelman. Seit 2012 ist das Wohnhaus als Künstlermuseum geöffnet.

Auf Gotland entstand der letzte Film von Andrei Tarkowski, Opfer. Der genaue Ort, an dem das im Film gezeigte Haus zweimal abgebrannt wurde, ist 56°59′52,30″ N, 18°22′38,86″ E; man findet vom Haus aber keine Spuren mehr, nur das nahe Wäldchen ist noch unverändert erhalten. Hierhin pilgern jedes Jahr viele Tarkowski-Fans. Zudem spielen auf Gotland die Kriminalfilmserien Maria Wern, Kripo Gotland (2008–2016) und Der Kommissar und das Meer (seit 2007).

Museen auf Gotland

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Raukar bei Lergrav
Strand auf Gotland

Heute ist Gotland ein beliebtes Ferienziel, speziell für die Schweden; denn das Klima der Ostseeinsel ist mild. Bei Fahrradtouristen und Jugendlichen ist die Insel besonders beliebt. Zu den Sehenswürdigkeiten auf Gotland wie auch auf der kleineren Nachbarinsel Fårö gehören die Raukar. Dies sind eigentümlich geformte, bis über zehn Meter hohe Kalksteinsäulen an den „Klappersteinfelder“ genannten Steinstränden von Digerhuvud und Langhammars, in den Wäldern bei Lickershamn, im Süden bei Hoburgen und im Osten bei Ljugarn.

Der Hauptanziehungspunkt der Insel ist die mittelalterliche Stadt Visby. Eines der größten Mittelalterfestivals des Nordens findet hier alljährlich in der 32. Kalenderwoche statt. Medeltidsveckan (Mittelalterwoche) lockt Jahr für Jahr rund 40.000 Besucher nach Gotland. Visby verwandelt sich dann für eine Woche in eine lebendige Hansestadt aus dem Jahre 1361 mit Kostümen, Musik, Theater, Markt und Gauklerei.

Am zweiten Wochenende im Juli findet in Stånga die Olympiade von Gotland (Gutarnas olymp) statt, eine mit den Highland-Games vergleichbare Veranstaltung.[7]

Auf der Insel befindet sich in Kneippbyn, nicht weit von Visby, auch die Villa Kunterbunt, bekannt aus Astrid Lindgrens Pippi-Langstrumpf-Büchern. Es ist das Originalgebäude aus den Filmen, die alle auf der Insel gedreht wurden. In dem Gebäude ist das Jäckchen von Herrn Nilsson, Pippis Äffchen, zu sehen, aber auch die Schreibmaschine, auf der Astrid Lindgren ihre Geschichten schrieb.

Seit 1995 finden jährlich in Rone die „offiziellen“ Kubb-Weltmeisterschaften statt. Dabei kamen im Jahr 2002 insgesamt 192 Teams mit jeweils sechs Mitgliedern zusammen, um den Titel zu erringen. Das Alter der Teilnehmer lag zwischen 8 und 85 Jahren.

Die größte Enduroveranstaltung der Welt, das Gotland Grand National, findet jährlich am ersten Novemberwochenende mit über 2200 Teilnehmern in Tofta, 15 km südlich von Visby, statt.

Schiffsverbindungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die MS Gotland

Von den Festlandhäfen Oskarshamn und Nynäshamn, zumindest 2017 auch saisonal von Västervik,[8] existieren Fährverbindungen der Reederei Destination Gotland nach Visby.[9] Von Herbst 2021 bis Ende 2022 gab es eine wöchentliche Fährverbindung der Reederei Hansa Destinations von Visby über Nynäshamn nach Rostock.[10] Zur benachbarten Insel Fårö besteht eine unentgeltliche Fährverbindung von Fårösund aus. Die Insel Stora Karlsö kann im Sommer von Klintehamn aus mit dem Schiff erreicht werden (2024: 3. Mai bis 1. September, 2–3 Fahrten pro Tag),[11] ebenso die Insel Gotska Sandön von Nynäshamn und Fårösund aus (2024: 24. Mai bis 10. September, 3 Fahrten pro Woche).[12]

Visby verfügt über einen Flughafen, der von Stockholm und einigen anderen schwedischen Städten angeflogen wird. Es bestehen auch Verbindungen nach Helsinki und Oslo durch die Fluggesellschaft Gotlandsflyg. Von 2009 bis 2011 bestand während der Sommermonate eine Direktflugverbindung mit Berlin durch Air Berlin. Im August 2022 werden erstmals von Lübeck Air vier Direktflüge von Lübeck nach Visby angeboten.[13]

In Visby verkehren mehrere Stadtbuslinien. Der Rest der Insel ist durch Regionalbusverkehre erschlossen, die meist vom Busbahnhof in Visby starten. Ergänzend gibt es bedarfsgesteuerte Verkehre.[14][15]

Eisenbahngeschichte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1878 wurde die erste Eisenbahn auf Gotland eingeweiht. Die Strecke ging von Visby nach Hemse. Bis 1921 wurde die Strecke nach Norden und Süden verlängert. Daneben baute man ergänzende Strecken sowie wenige kurze Feldbahnen für den Kalksteintransport. Mit Ausnahme je einer rekonstruierten kurzen Museumsbahn und Feldbahn sind die Eisenbahnstrecken heute nicht mehr vorhanden.

Kalkstein wurde seit der Vorzeit als Baumaterial verwendet. Trockenmauerwerk (schwed. Kallmur genannt) ist Teil einiger prähistorischer Rösen (Kauparve) und Fornburgen (Torsburg). Besonders viele Kalksteinbauten wurden während des Mittelalters errichtet. In Visby zeugen vor allem die Ringmauer, die Kirchenruinen und die Speicher davon. Die mittelalterlichen Steinbrüche lagen in Bro, Hejdeby und nördlich von Visby. Der Kalksteinbruch wurde bis Mitte des 17. Jahrhunderts von den Bauern durchgeführt. Steine wurden wohl bereits vor dem Dombau in Lund (1103–1145) in die Städte an der Ostsee exportiert. Im Mittelalter wurde mit dem Brennen von Kalk begonnen. Es erfolgte zunächst in kleinen Meilern für den Hausbedarf. Ein mittelalterlicher Brennofen wurde während der 1970er Jahre außerhalb von Nordergravar entdeckt. Man nimmt an, dass er im Zusammenhang mit dem Bau der Ringmauer von Visby genutzt wurde. Mit dem 1161 erteilten Handelsprivileg von Heinrich dem Löwen eigneten sich die Visbyer Hanseleute die einträgliche Kalkindustrie an. Zuvor unbedeutende Plätze wie Barläst, Bläse, Fårösund, Kappelshamn, Katthammarsvik, Kyllaj, Länna, Lauters, Lergrav, Lörge, Sankt Olofsholm, Storugns und Värnevik blühten auf. Voraussetzung für eine lukrative Kalkherstellung war ein Steinbruch in der Nähe eines Hafens. Dort wurden Kalköfen errichtet, die vom 17. bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts für die Insel prägend wurden. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde der erste dieser großen Brennöfen auf St. Olofsholm erbaut. Es gibt eine Beschreibung des vorindustriellen Brennvorganges von Carl von Linné, der die Insel im Jahre 1741 besuchte. Restaurierte Kalköfen stehen heute als Industriedenkmäler in Barläst und Kyllaj.

Sandstein gibt es in dem Gebiet von Grötlingbo bis zur Südspitze der Insel. Die Steinbrüche, in denen seit frühgeschichtlicher Zeit Steine gebrochen und bearbeitet wurden, lagen hier nahe beieinander. Im Mittelalter wurden Baumaterial für Kirchen und andere Häuser sowie Steinblöcke für die Herstellung von Taufsteinen – sowohl für die eigenen Kirchen als auch für den Export – gewonnen.

Aufgrund des Klimawandels kam der ehemalige Softwarespezialist Lauri Pappinen im Jahre 2000 auf die Idee, auf Gotland Wein anzubauen.[16][17] Nach ersten Versuchen setzte er auf die Rebsorten Rondo, Phoenix und Solaris. Sein Weingut „Gutevin“ professionalisierte sich und bekam mehrere Konkurrenten, darunter „Vinhuset Halls Huk“.[18] Gemeinsam bilden sie, weit nördlich der früher angenommenen Weingrenze von 52° N, eines der nördlichsten Weinanbaugebiete Europas.

Aufgrund der veränderten Sicherheitslage in der Ostsee wurde zum 1. Januar 2018 das Gotland-Regiment (P 18) wieder aufgestellt und befindet sich seitdem ebenso wie die Stridsgrupp Gotland, zu der es gehört und die einer verkleinerten Brigade entspricht, im Aufbau.[19][20][21] Die Kaserne entsteht in Tofta südlich Visby und beherbergt im Frühjahr 2024 370 Personen.[19] Daneben bestehen auf Gotland noch das Gotlandsbataillon der Heimwehr,[22] eine Überwachungszentrale der Marine und seit den 1950er Jahren ein Stützpunkt der Luftwaffe, dem allerdings keine fliegende Einheit dauerhaft zugewiesen ist.[23]

  • Christian Dietrich Grabbe, deutscher Dichter des Vormärz, schrieb 1827 das Drama Herzog Theodor von Gothland.
  • Gotland. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 7, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 561.
  • Marita Jonsson, Sven-Olof Lindquist: Kulturführer Gotland. Almqvist und Wiksell, Uppsala 1993, ISBN 91-88036-09-X.
  • Erland Lagerlöf, Gunnar Svahnström: Die Kirchen Gotlands. Stein, Kiel 1991, ISBN 3-89392-049-8.
  • Ernst Rieber: Gotland in Geschichte und Kunst (= Die Karawane. 3/1974). Ludwigsburg 1974. (3. Auflage, 1979; karawane.de PDF).
  • Axel Munnecke: Bildung mikritischer Kalke im Silur auf Gotland (= Courier Forschungsinstitut Senckenberg. 198). Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-929907-40-2.
  • Birger Nerman: Die Vendelzeit Gotland. Band 1–3. Stockholm 1969–1975.
  • Erik NylénGotland. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 12, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1998, ISBN 3-11-016227-X, S. 466–483.
  • Ulrich Quack: Gotland. Die größte Insel der Ostsee. Eine schwedische Provinz von besonderem Reiz. Kultur, Geschichte, Landschaft. DuMont, Köln 1991, ISBN 3-7701-2415-4.
  • Jens Henrik Kloth, Ulf Lovén: Gotlands Natur. En reseguide. Gotlands fornsals förlag, Visby 2001, ISBN 91-88036-40-5 (schwedisch).
  • Sigmund Oehrl: Die Bildsteine Gotlands. Probleme und neue Wege ihrer Dokumentation, Lesung und Deutung (= Studia archaeologiae medii aevi. 3). Likias Verlag, Friedberg 2019, ISBN 978-3-9820130-1-5.
  • Jan von Bonsdorff, Kerstin Petermann, Anja Rasche (Hrsg.): Gotland. Kulturelles Zentrum im Hanseraum / Cultural Centre in the Hanseatic Area (= Coniunctiones – Beiträge des Netzwerks Kunst und Kultur der Hansestädte, 2). Michael Imhof Verlag, Petersberg 2022, ISBN 978-3-7319-0994-1 (deutsch/englisch).
  • Laura Potzuweit: Zwischen erobertem und ererbtem Besitzanspruch. Die Insel Gotland im 14. und 15. Jahrhundert. In: Oliver Auge (Hrsg.): Jahrbuch für Regionalgeschichte. Band 40. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2022, ISBN 978-3-515-13341-8, S. 30–42.
Commons: Gotland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Statistisk årsbok för Sverige 2009
  2. Folkmängd i riket, län och kommuner 31. März 2021
  3. Karakterisering och klassificering av gotländska ytvatten enligt ramdirektivet för vatten. 3, 2005, S. 22 (schwedisch).
  4. a b Hans Hansson: Den gotländska kusten. In: Henning Stålhane (Hrsg.): Den svenska historien 2: Medeltid 1319–1520. Stockholm 1966, S. 56–57.
  5. Georg Wilhelm Sante (Hrsg.): Geschichte der deutschen Länder – „Territorien-Ploetz“. Band 1: Die Territorien bis zum Ende des alten Reiches. A.-G.-Ploetz-Verlag, Würzburg 1964, S. 131.
  6. RP ONLINE: Kleine Prinzessin heißt Leonore Lilian Maria. 27. Februar 2014, abgerufen am 22. März 2025.
  7. Website der Olympiade von Gotland. In: gotland.net. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 15. Januar 2012.
  8. Sommerfahrplan Destination Gotland (Memento vom 22. Juni 2017 im Internet Archive), abgerufen am 17. August 2017.
  9. Färja. Turlista veckovy – Gotlandsfärjan. In: Homepage Destination Gotland. Destination Gotland AB, 2024, abgerufen am 10. Juni 2024 (nordsamisch).
  10. Hansa Destination. 31. August 2021, abgerufen am 31. August 2021 (englisch).
  11. Turlista och priser. Resa till Stora Karlsö. In: Homepage Stora Karlsö. Karlsö Jagt- & Djurskyddsförenings AB, 2024, abgerufen am 10. Juni 2024 (nordsamisch).
  12. Tidtabell 2024. In: Homepage Sandöresor. 2024, abgerufen am 10. Juni 2024 (nordsamisch).
  13. Flugplan 2022 der Lübeck Air (PDF; 490 kB)
  14. Busfahrplan Gotland Sommer 2017 (Memento vom 25. August 2017 im Internet Archive), abgerufen am 15. Mai 2019.
  15. Busfahrplan Gotland ab 20. August 2017, abgerufen am 23. August 2017.
  16. Schwedische Weinerzeuger trotzen widrigen Bedingungen. (Memento vom 18. März 2009 im Internet Archive) auf sweden.se.
  17. „Weinbau im Klimawandel“ auf SWR.de.
  18. „Vinmakarna vid vinhuset Halls Huk“ in der Gotlands Allehanda vom 22. September 2007.
  19. a b Gotlands regemente – P 18. In: Internetauftritt Schwedische Streitkräfte. Försvarsmakten, abgerufen am 14. Juni 2024 (schwedisch).
  20. Gotland regiment (P 18). In: Internetauftritt Schwedische Streitkräfte. Försvarsmakten, abgerufen am 14. Juni 2024 (englisch).
  21. Exercise in Gotland sharpens defence capability. In: Internetauftritt Schwedische Streitkräfte. Försvarsmakten, 9. Dezember 2022, abgerufen am 14. Juni 2024 (englisch).
  22. Gotlandsbataljonen. In: Internetauftritt Schwedische Streitkräfte. Försvarsmakten, abgerufen am 14. Juni 2024 (englisch).
  23. Verksamhet på Gotland. In: Internetauftritt Schwedische Streitkräfte. Försvarsmakten, abgerufen am 14. Juni 2024 (schwedisch).

Koordinaten: 57° 30′ N, 18° 31′ O