„Walter Womacka“ – Versionsunterschied
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'''Walter Womacka''' (* [[22. Dezember]] [[1925]] in [[Obergeorgenthal]], Böhmen) lebt in [[Berlin]] und zählt zu den bedeutenden deutschen Künstlern und Kulturfunktionären der DDR. |
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'''Walter Womacka''' (* [[22. Dezember]] [[1925]] in [[Horní Jiřetín|Obergeorgenthal]], [[Tschechoslowakei#Erste Republik|Tschechoslowakei]]; † [[18. September]] [[2010]] in [[Berlin]]) war ein deutscher [[Malerei|Maler]], [[Grafik]]er und Gestalter zahlreicher architekturgebundener Arbeiten. Zwanzig Jahre leitete er als [[Rektor]] die [[Kunsthochschule Berlin-Weißensee]]. |
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Seine Ausbildung erfolgte 1940-43 an der Staatsschule für Keramik in [[Teplitz]]. Ab 1943 musste er Kriegsdienst leisten, bei dem er verwundet wurde. Ab 1946 besuchte er die Meisterschule für gestaltendes Handwerk in [[Braunschweig]] und anschließend die Kunsthochschule [[Weimar]] und [[Dresden]]. In der Zeit 1959-1988 war er der Vizepräsident des Verbandes der Bildenden Künstler (VBK) in der [[DDR]]. 1965 wurde er zum [[Professor]] und 1968 bis 1988 zum [[Rektor]] der [[Kunsthochschule Berlin-Weißensee]] gewählt. Er war Mitglied der [[SED]] und wurde vom damaligen Staats- und Parteichef [[Walter Ulbricht]] maßgeblich gefördert. 1969 wurde er ordentliches Mitglied der [[Akademie der Künste]] der DDR. Er war neben [[Willi Sitte]], [[Werner Tübke]], [[Wolfgang Mattheuer]] und [[Bernhard Heisig]] der bekannteste Maler der DDR. |
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== Leben == |
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Er ist einer der wichtigsten Vertreter des künstlerisch überzeugenden [[sozialistischer Realismus|sozialistischen Realismus]]. Neben [[Tafelbild (Malerei)|Tafelbild]]ern, [[Grafik]]en und [[Aquarell]]en entwarf er in den fünfziger Jahren auch [[Glasfenster]], so zum Beispiel im ehemaligen [[Staatsrat (Organisation)|Staatsrat]] der DDR, [[Mosaik]]en und [[Email]]arbeiten. [[1968]] beteiligte er sich an der künstlerischen Gestaltung der Neubauten am [[Alexanderplatz]] in Berlin. Dort Gestaltung des riesigen [[Fries (Architektur) |Bildfrieses]] "Unser Leben" am Haus des Lehrers, des Brunnens der Völkerfreundschaft und eines [[Relief (Kunst) |Metallreliefs]] am Haus des Reisens, welches unter Denkmalschutz gestellt wurde. Er war auch maßgeblich an der [http://www.walter-womacka.de/bau1/bau1.htm Innengestaltung des Außenministeriums der DDR ] (mittlerweile abgerissen) beteiligt. Typisch für diese Werke waren die optimistischen Arbeitergestalten, die in eine strahlende sozialistische Zukunft blicken. |
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Womacka wurde als Sohn eines Gärtners geboren. Nach einer Ausbildung als Dekorationsmaler von 1940 bis 1943 an der Staatsschule für Keramik in [[Teplice|Teplitz-Schönau]] musste Womacka bis 1945 Kriegsdienst leisten, bei dem er verwundet wurde. Nach Kriegsende arbeitete er zunächst als Landarbeiter und ab 1946 besuchte er die ''[[Hochschule für Bildende Künste Braunschweig|Meisterschule für gestaltendes Handwerk]]'' in [[Braunschweig]] bei [[Bruno Müller-Linow]]. Bedingt durch seine nach [[Thüringen]] umgesiedelte Familie, wechselte er 1949 an die [[Bauhaus-Universität Weimar|Hochschule für Baukunst und Bildende Künste]] in [[Weimar]] und studierte dort bei [[Hanns Hoffmann-Lederer]], [[Hermann Kirchberger]] und [[Otto Herbig (Maler)|Otto Herbig]]. Nach der Neuausrichtung der Hochschule hin zur [[Architektur]] setzte er sein Studium von 1951 bis 1952 an der [[Hochschule für Bildende Künste Dresden]] unter anderem bei [[Fritz Dähn]] und [[Rudolf Bergander]] fort. |
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Prominentenporträts als staatliche Auftragswerke entstanden u.a. über Walter Ulbricht (nach allgemeiner und seiner eigenen Ansicht misslungen), die Ostberliner Oberbürgermeister und den syrischen Diktator [[Hafiz al-Assad]]. Er erhielt dreimal den [[Nationalpreis der DDR]] ([[1962]], [[1969]], [[1985]]). |
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1953 wechselte Walter Womacka an die [[Kunsthochschule Berlin-Weißensee]], wo er zunächst als Assistent und ab 1963 als Leiter der Abteilung Malerei arbeitete. Zu seinen heute bekanntesten Studenten gehörte [[Georg Baselitz]].<ref>Erika Rödiger-Diruf (Hrsg.): ''Die Malerei ist tot, es lebe die Malerei: 150 Jahre Kunstakademie Karlsruhe.'' Lindemanns Bibliothek, 2004, ISBN 3-88190-364-X, S. 75.</ref> 1965 wurde er zum [[Professur|Professor]] ernannt. 1968 löste er Fritz Dähn als [[Rektor]] der Hochschule ab und blieb dies bis 1988. Von 1959 bis 1988 war er der Vizepräsident des [[Verband Bildender Künstler der DDR|Verbandes Bildender Künstler]] der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]]. Er war Mitglied der [[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED]] und wurde von Staats- und Parteichef [[Walter Ulbricht]] maßgeblich gefördert. 1968 wurde Womacka Ordentliches Mitglied der [[Akademie der Künste (Berlin)|Akademie der Künste der DDR]]. Aufgrund seiner zahlreichen architekturgebundenen Arbeiten im öffentlichen Raum, der Präsenz seiner Arbeiten in Schulbüchern und in Form von Reproduktionen zählt Walter Womacka bis heute zu den bekannten Malern der DDR. Von 1969 bis 1971 war Womacka Mitglied der Bezirksleitung der SED in Berlin. |
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Walter Womacka sucht weiter seinen malerischen Rohstoff dort, wo er ihn immer gefunden hat: Bei den Menschen und deren tiefer Sehnsucht nach gültigen Bindungen, in den Ballungsräumen gesellschaftlicher Veränderung und in der Natur. Er lebt mit seiner Ehefrau in Berlin-Mitte und in Loddin auf [[Usedom]]. |
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Womacka galt wegen seiner systemkonformen Arbeiten als ''Staatskünstler'', über diese Art kam seine künstlerische Schaffenskraft jedoch kaum hinaus.<ref>Monika Zimmermann: ''Was macht eigentlich--?: 100 DDR-Prominente heute.'' Ch. Links Verlag, 1994, ISBN 3-86153-064-3, S. 295 ff.</ref> Im Jahr 1968 begrüßte er in einem Zeitungsartikel ausdrücklich den [[Einmarsch der Warschauer-Pakt-Staaten in die ČSSR|Einmarsch der Warschauer-Vertrags-Staaten in die ČSSR]] und somit die Niederschlagung des [[Prager Frühling]]s.<ref>''Walter Womacka: Meine volle Zustimmung.'' In: ''[[Neues Deutschland]].'' 27. August 1968.</ref><ref>[[Bernd Eisenfeld]]: ''Hoffnung, Widerstand, Resignation.'' auf: ''deutschland.info'', S. 804, 36 (2003), {{ISSN|0012-1428}}.</ref> Während seiner Rektorentätigkeit an der Kunsthochschule Weißensee wurden mindestens 40 Studenten aus politischen Gründen [[Exmatrikulation|exmatrikuliert]].<ref>Hannelore Offner, Klaus Schroeder: ''Eingegrenzt – Ausgegrenzt.'' Akademie-Verlag, 2000, S. 640.</ref> Die Berliner Mauer rechtfertigte er noch kurz vor seinem Tod in seiner Autobiographie mit den Worten: ''Diese Mauer war häßlich, aber notwendig. Und sie sorgte auf ihre Weise mit dafür, daß Frieden war.''<ref>W. Womacka: ''Farbe Bekennen. Erinnerungen''. Berlin 2004, S. 262.</ref> |
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== Bekannte Gemälde == |
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*''Rübenhackerinnen'' (1956) |
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Womacka war mit Hanni Womacka (1923–2021) verheiratet. |
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*''Junges Paar am Strand'' (1962, meistverkaufter unpolitischer Gemäldedruck in der DDR, auch als Briefmarke erschienen) |
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*''Wenn Kommunisten träumen'' (Auftragswerk für den [[Palast der Republik]], Berlin 1976) |
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*''Erika Steinführer'' (1981 im Stiel des Pop-Art entstanden, heute Museum Ludwig Köln) |
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Bundesarchiv Bild 183-73766-0001, Karl-Marx-Stadt, II. FDGB-Arbeiterfestspiele, Womacka.jpg|Womacka (rechts) und seine Frau Hanni mit Ausstellungsbesuchern vor seinem Bild ''Junge Genossenschaftsbäuerin'' (1960) |
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Grab Walter Womacka.jpg|Das Grab auf dem [[Zentralfriedhof Friedrichsfelde]] in Berlin |
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Gedenktafel Wallstr 90 (Mitte) Walter Womacka.jpg|Gedenktafel an seinem ehemaligen Wohnhaus in der Wallstraße 90 in Berlin-Mitte |
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== Schaffen == |
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[[Datei:Wandmosaik womacka der mensch das mass aller-dinge.jpg|mini|''Der Mensch, das Maß aller Dinge'' nach seiner Umsetzung (Berlin, Friedrichsgracht; ursprünglich am Ministerium für Bauwesen, [[Breite Straße (Berlin-Mitte)|Breite Straße]])]] |
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Er war einer der wichtigsten Vertreter des [[Sozialistischer Realismus|sozialistischen Realismus]] in der DDR. Neben [[Tafelbild (Malerei)|Tafelbildern]], Grafiken und [[Aquarell]]en entwarf er in den 1950er-Jahren auch Glasfenster, so zum Beispiel im [[Staatsratsgebäude|Gebäude des ehemaligen Staatsrates]] und in der [[Humboldt-Universität zu Berlin]], weiterhin [[Mosaik]]en und [[Email]]arbeiten. 1968 leitete er die künstlerische Gestaltung der Neubauten am [[Alexanderplatz]]. Dort entwarf er den 7 × 125 m großen [[Fries|Bildfries]] ''Unser Leben'' am [[Haus des Lehrers]] (1964), den ''[[Brunnen der Völkerfreundschaft (Berlin)|Brunnen der Völkerfreundschaft]]'' (1970) und das [[Relief|Kupferrelief]] am [[Haus des Reisens]] ''Mensch und Raum'' (1971). |
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Für das [[Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der DDR]] (1967) schuf er drei großformatige Wandbilder, die beim Abriss des Gebäudes 1995/96 vernichtet wurden. Gleiches drohte seinem Wandbild ''Der Mensch, das Maß aller Dinge'' (1968) am Ministerium für Bauwesen. Der Bund als Eigentümer wollte das Wandbild mit dem Gebäude abreißen. Am Ende einer öffentlichen Diskussion übernahm die [[Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte]] das Wandbild 2010, restaurierte es und brachte es im Oktober 2013 an einem anderen Ort neu an. |
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Womackas Tafelbild ''Wenn Kommunisten träumen'' hing in der [[Palast-Galerie|Galerie]] im [[Palast der Republik]] im Hauptfoyer, heute wird es im Depot des [[Deutsches Historisches Museum|Deutschen Historischen Museums]] verwahrt. Porträts als Auftragsarbeiten entstanden unter anderem von Walter Ulbricht, dem Mediziner [[Moritz Mebel]] und den [[Liste der Bürgermeister von Berlin#Oberbürgermeister von Ost-Berlin (1948–1991)|Berliner Oberbürgermeistern]] [[Arthur Werner]], [[Friedrich Ebert junior|Friedrich Ebert]] und [[Herbert Fechner]]. 1987 porträtierte Womacka den syrischen Diktator [[Hafiz al-Assad]], der ihm als Dank eine Urlaubsreise zu seiner Tochter nach [[Zypern]] schenkte.<ref>Walter Womacka: ''Farbe bekennen'', Verlag Das Neue Berlin, 2. Auflage, ISBN 3-360-01257-7, S. 239 ff.</ref> Seit der Dritten Deutschen Kunstausstellung 1953 waren Arbeiten von Walter Womacka im Rahmen der [[Kunstausstellung der DDR]] in Dresden zu sehen. |
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[[Datei:Mosaik Alexanderstr 9 (Mitte) Unser Leben&Walter Womacka&19642.jpg|mini|zentriert|hochkant=4|Mosaikfries ''Unser Leben'' am [[Haus des Lehrers]] in Berlin an der dem [[Alexanderplatz]] zugewandten Seite]] |
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Nach 1990 beschäftigte sich Womacka neben Stillleben- und Landschaftsmalerei<ref>Axel Hecht: ''Genosse Künstler: Mit seinen fröhlich-bunten Agitationsbildern wurde Walter Womacka zum ersten Staatskünstler der DDR.'' In: ''[[Art – Das Kunstmagazin]].'' Heft 12/2008, S. 74 ff, {{ISSN|0173-2781}}.</ref> mit Themen der heutigen ([[Wegwerfgesellschaft|Wegwerf]]-)Gesellschaft und der angeblich freiheitsbringenden Rolle der USA. Für die 1991 gegründete und zeitweise vom [[Verfassungsschutz]] beobachtete<ref>{{Webarchiv |url=http://www.berlin.de/imperia/md/content/seninn/verfassungsschutz/bericht_strukturen_ex_mfs.pdf |text=Bericht des Berliner Verfassungsschutzes zu den Strukturen des ehemaligen MfS, 2007 |wayback=20100415055814}} (PDF; 284 kB)</ref> ''[[Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde]]'' entwarf er das [[Unternehmenslogo|Logo]]. 2007 wurde der ''Freundeskreis Walter Womacka'' gegründet, der seit 2017 von [[Gerd Schulz]] geleitet wird. Der Vereinssitz wurde nach [[Kölpinsee (Loddin)|Kölpinsee/Loddin]] verlegt, wo Schulz als Geschäftsführer des Strandhotels Seerose tätig ist.<ref>Dietmar Pühler: ''Aufregung auf Usedom über DDR-Kunst.'' In: ''Usedom Kurier.'' 19. Oktober 2011.</ref><ref>Mitteilung des Freundeskreis vom 24. April 2017</ref> |
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Eine Dauerausstellung Womackas Bilder ist in seinem Hotel in Loddin zu sehen, darunter das bekannte Bild „[[Am Strand (Womacka)|Am Strand]]“.<ref>Uns bleiben seine Bilder, Ostsee-Zeitung, 26. November 2020</ref> |
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Womacka wurde am 7. Oktober 2010 in der Reihe ''Künstlergräber'' des [[Zentralfriedhof Friedrichsfelde|Zentralfriedhofs Friedrichsfelde]] beigesetzt. |
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Womacka hinterließ keine eigenen Kinder. Tochter Uta, deren Vater im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] gefallen war, hatte seine Frau Hanni mit in die Ehe gebracht.<ref>Walter Womacka: ''Farbe bekennen''. 2. Auflage. Verlag Das Neue Berlin, ISBN 3-360-01257-7, S. 82</ref> Das Ehepaar lebte in [[Berlin-Mitte]] und in [[Loddin]] auf [[Usedom]]. |
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=== Malerei === |
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* ''[[Am Strand (Womacka)|Am Strand]].'' 1962, Öl, meistverkaufte Gemäldereproduktion der DDR, als Briefmarke erschienen, wie auch: |
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* ''[[Sozialistischer Realismus#Sozialistischer Realismus in der DDR|Wenn Kommunisten träumen]].'' 1976, [[Palast der Republik]]<ref>[http://www.dhm.de/ausstellungen/pdr/womabild.htm ''Wenn Kommunisten träumen.''] Internetseite des Deutschen Historischen Museums</ref> |
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* ''Erika Steinführer.'' Öl auf Leinwand, 1981 für den Gewerkschaftlichen Dachverband [[Freier Deutscher Gewerkschaftsbund|FDGB]] (heute [[Ludwig Galerie Schloss Oberhausen]]) |
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=== Baugebundene Arbeiten === |
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[[Datei:Der Mensch gestaltet seine Welt.jpg|mini|hochkant=1.5|''Der Mensch gestaltet seine Welt'' – Wandbild im ehemaligen Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der DDR]] |
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* 1954/55, [[Eisenhüttenstadt]], Bleiglasfenster im Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR (ehm. Kinderkrippe)<ref>[http://www.alltagskultur-ddr.de/das-museum/das-gebaeude/ Website des Dokumentationszentrums, mit Text zum Glasfenster, das den Titel ''Aus dem Leben der Kinder'' trägt], abgerufen am 23. Januar 2018.</ref> |
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* 1958, Eisenhüttenstadt, Natursteinmosaik an einer kompletten Saalwand im Rathaus: ''Unser neues Leben''<ref>Jeanette Bederke: ''Ausgerechnet „Iron Hut City“, In: [[Berliner Zeitung]]'', 19. Februar 2018, S. 17 (Abbildung)</ref> |
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* 1959, [[Bad Elster]], Bleiglasfenster in der Trinkhalle der Marienquelle |
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* 1960/61, [[Oranienburg]], drei Bleiglasfenster in der Eingangshalle zum Museum der [[Gedenkstätte Sachsenhausen|Nationalen Mahn- und Gedenkstätte Sachsenhausen]] |
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* 1962, [[Berlin-Mitte]], drei Bleiglasfenster im Treppenhaus des Hauptgebäudes der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]] |
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* 1963/64, Berlin-Mitte, Glasfenster im [[Staatsratsgebäude|Gebäude des ehem. Staatsrates der DDR]] |
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* 1964, Berlin-Mitte, Natursteinmosaik am ''[[Haus des Lehrers]]'' |
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* 1965, [[Eisenhüttenstadt]], Mosaik am Kaufhaus Magnet ''Produktion im Frieden'' |
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* 1966/67, [[Bern]], Keramikwand in der Eingangshalle im [[Office central des transports internationaux par chemins de fer à Berne|Zentralamt für den internationalen Eisenbahnverkehr (OCTI)]] |
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* 1968, Berlin-Mitte, Wandbild Emaille auf Kupfer ''Der Mensch, das Maß aller Dinge''; am ehemaligen Ministerium für Bauwesen der DDR, [[Breite Straße (Berlin-Mitte)|Breite Straße]], inzwischen zurückgebaut und seit Herbst 2013 an einem sanierten Plattenbau an der [[Friedrichsgracht]] angebracht |
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* 1968/70, Berlin-Mitte, ''[[Brunnen der Völkerfreundschaft (Berlin)|Brunnen der Völkerfreundschaft]]'' auf dem [[Alexanderplatz]] |
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* 1970, Magdeburg, Wandbild, Email auf Kupfer, ''Sonne und Tauben'' auf der Karl-Marx-Straße – ehem. „Marietta-Block“ (2001 zurückgebaut und heute in Privatbesitz) |
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* 1973 [[Oberhof]], Wandgestaltung ''Die vier Jahreszeiten'' Emaille auf Kupfer am ''Hotel Rennsteig'' (Das Hotel wurde 2001 abgerissen – Bild gesichert und seither im Eigentum einer Landesgesellschaft in Thüringen) |
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=== Standorte === |
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Werke von Walter Womacka befinden sich unter anderem im Besitz der [[Nationalgalerie (Berlin)]], der Sammlung [[Peter Ludwig]], der [[Stiftung Stadtmuseum Berlin]], dem [[Kunstarchiv Beeskow]], dem [[Städtische Museen Junge Kunst und Viadrina#Museum Junge Kunst|Museum Junge Kunst]], [[Frankfurt (Oder)]], dem [[Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen]] und zahlreicher privater Sammler. |
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== Auszeichnungen == |
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* 1957: [[Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft#Kulturelle Aktivitäten|Kunstpreis der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft]] 2. Anerkennungspreis für das Gemälde ''Rast bei der Ernte'' |
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* 1959: [[Kunstpreis der DDR]] für das Gemälde ''Rast bei der Ernte'' |
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* 1960: [[Kunstpreis des FDGB]] für das Gemälde ''Junge Genossenschaftsbäuerin'' |
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* 1962: [[Nationalpreis der DDR]] III. Klasse |
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* 1963: [[Johannes-R.-Becher-Medaille]] |
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* 1965: [[Vaterländischer Verdienstorden]] in Gold |
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* 1966: [[Erich-Weinert-Medaille]] |
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* 1968: Nationalpreis der DDR II. Klasse für sein künstlerisches Schaffen |
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* 1975: Kunstpreis des [[Freier Deutscher Gewerkschaftsbund|FDGB]] |
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* 1976: [[Banner der Arbeit]] in Gold |
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* 1982: [[Hans-Grundig-Medaille]] |
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* 1985: Nationalpreis der DDR I. Klasse |
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* 1986: Bei der erstmaligen Verleihung des Kunstpreises der [[Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe|VdgB]] am 16. Mai 1986 wurde unter anderen auch Womacka ausgezeichnet. |
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* 2009: „Menschenrechtspreis“ der [[Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde]] e. V. |
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== Filmografie == |
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* 1958: Ein Bild aus 100.000 Steinen (Dokumentation der Arbeiten zum Mosaik im Rathaus [[Eisenhüttenstadt]], [[DEFA]]') |
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* 1984: Ein Fest für die Augen (Dokumentation zum Schaffen, [[Deutscher Fernsehfunk|Fernsehen der DDR]]) |
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* 2003: Farbe bekennen – der Maler Walter Womacka (Ein Film von Sabine Skupin, [[Mitteldeutscher Rundfunk|MDR]]) |
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== Literatur == |
== Literatur == |
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* Ulrich Kuhirt: ''Schmuck und Aussage zugleich. Über das Wandbild Walter Womackas am Haus des Lehrers Berlin.'' In. Bildende Kunst, Berlin, 10/1964, S. 510–517 |
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*Autobiografie "Farbe bekennen", Berlin 2004, ISBN 3360012577 |
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* {{Literatur |
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|Autor=Gerhard Pommeranz-Liedtke |
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|Titel=Maler und Werk – Womacka |
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|Verlag=Verlag der Kunst |
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|Ort=Dresden |
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|Datum=1970}} |
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* {{Literatur |
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|Autor=[[Wolfgang Hütt]] |
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|Titel=Walter Womacka |
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|Verlag=Verlag der Kunst |
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|Ort=Dresden |
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|Datum=1980}} |
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* ''Walter Womacka zum 60. Geburtstag'', Staatliche Museen zu Berlin, Hauptstadt der DDR, Henschel Verlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1985. |
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* Autobiografie: ''Farbe bekennen. Erinnerungen'', [[Das Neue Berlin]], Berlin 2004, ISBN 978-3-360-01257-9 |
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* {{WWW-DDR|id=walter-womacka|lemma=Womacka, Walter|autor=Anke Scharnhorst, [[Ingrid Kirschey-Feix]]|band=2|idNum=3888}} |
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* [http://www.berliner-zeitung.de/archiv/der-berliner-maler-walter-womacka-wird-achtzig-ueberm-fernsehturm-ein-regenbogen,10810590,10347324.html ''Überm Fernsehturm ein Regenbogen.''] In: ''Berliner Zeitung'', 22. Dezember 2005. |
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* [http://www.berliner-zeitung.de/archiv/wahrzeichen---die-stahlskulptur-am-tauentzien-und-das-bildmosaik-am-haus-des-lehrers-entstanden-in-der-geteilten-stadt--ihre-einstige-symbolkraft-haben-sie-verloren--als-kunstwerke-leben-sie-weiter--wir-besuchten-ihre-schoepfer--bauchbinde-fuer-die-utopie,10810590,10445266.html ''Bauchbinde für die Utopie.''] In: ''[[Berliner Zeitung]]'', 2. Januar 2007. |
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* [https://www.nd-aktuell.de/artikel/160895.mehr-drohung-als-hoffnung.html ''Mehr Drohung als Hoffnung.''] In: ''[[Neues Deutschland]]'', 10. Dezember 2009. |
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* '''Schicht'''wechsel – Kunst aus 40 Jahren DDR / Katalog: Eine Ausstellung des Kunstarchivs Beeskow mit einem Beitrag von Dr. Herbert Schirmer. 2010 bis 2013. |
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* ''Womacka, Walter.'' In: [[Dietmar Eisold]] (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin 2010, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 1047–1049 |
|||
* Luise Helas: ''Walter Womacka. Sein Beitrag zur architekturbezogenen Kunst in der DDR.'' In: Luise Helas, Wilma Rambow, Felix Rössl: ''Kunstvolle Oberflächen des Sozialismus: Wandbilder und Betonformsteine = Forschungen zum baukulturellen Erbe der DDR Bd. 3.'' Bauhaus-Universitätsverlag, Weimar 2014, S. 19–101, ISBN 978-3-95773-171-5. |
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* Martin Maleschka: ''Baubezogene Kunst DDR – Kunst im öffentlichen Raum 1950 bis 1990''. 1. Auflage. Berlin 2019, ISBN 978-3-86922-581-4 |
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;Nachrufe |
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* [http://www.tagesspiegel.de/kultur/walter-womacka-der-staatskuenstler/1937794.html ''Walter Womacka, der Staatskünstler.''] In: ''[[Der Tagesspiegel]]'', 19. September 2010. |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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* [http://www.walter-womacka.de Leben, Werk und aktuelle Ausstellungen] |
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* https://www.bildindex.de/ete?action=queryupdate&desc=%22womacka%2C%20walter%22%20&index=obj-all |
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* {{PND|124685080}} |
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* {{DNB-Portal|118635123}} |
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* [http://www.usedom-exclusiv.de/herbst2002/womacka.htm Portrait des Malers] |
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* [https://www.fkww.de/ Freundeskreis Walter Womacka] |
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== Einzelnachweise == |
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{{SORTIERUNG:Womacka, Walter}} |
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[[Kategorie:Verdienter Hochschullehrer der DDR]] |
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[[Kategorie:Mitglied der Akademie der Künste (DDR)]] |
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[[Kategorie:Träger des Vaterländischen Verdienstordens in Gold]] |
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[[Kategorie:Träger des Nationalpreises der DDR I. Klasse für Kunst und Literatur]] |
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[[Kategorie:Träger des Banners der Arbeit]] |
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[[Kategorie:Träger des Goethepreises der Stadt Berlin]] |
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[[Kategorie:Träger der Johannes-R.-Becher-Medaille]] |
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[[Kategorie:Deutscher]] |
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[[Kategorie:DDR-Bürger]] |
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|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Maler und Grafiker |
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|STERBEORT=[[Berlin]] |
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Aktuelle Version vom 24. Mai 2025, 19:01 Uhr

Walter Womacka (* 22. Dezember 1925 in Obergeorgenthal, Tschechoslowakei; † 18. September 2010 in Berlin) war ein deutscher Maler, Grafiker und Gestalter zahlreicher architekturgebundener Arbeiten. Zwanzig Jahre leitete er als Rektor die Kunsthochschule Berlin-Weißensee.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Womacka wurde als Sohn eines Gärtners geboren. Nach einer Ausbildung als Dekorationsmaler von 1940 bis 1943 an der Staatsschule für Keramik in Teplitz-Schönau musste Womacka bis 1945 Kriegsdienst leisten, bei dem er verwundet wurde. Nach Kriegsende arbeitete er zunächst als Landarbeiter und ab 1946 besuchte er die Meisterschule für gestaltendes Handwerk in Braunschweig bei Bruno Müller-Linow. Bedingt durch seine nach Thüringen umgesiedelte Familie, wechselte er 1949 an die Hochschule für Baukunst und Bildende Künste in Weimar und studierte dort bei Hanns Hoffmann-Lederer, Hermann Kirchberger und Otto Herbig. Nach der Neuausrichtung der Hochschule hin zur Architektur setzte er sein Studium von 1951 bis 1952 an der Hochschule für Bildende Künste Dresden unter anderem bei Fritz Dähn und Rudolf Bergander fort.
1953 wechselte Walter Womacka an die Kunsthochschule Berlin-Weißensee, wo er zunächst als Assistent und ab 1963 als Leiter der Abteilung Malerei arbeitete. Zu seinen heute bekanntesten Studenten gehörte Georg Baselitz.[1] 1965 wurde er zum Professor ernannt. 1968 löste er Fritz Dähn als Rektor der Hochschule ab und blieb dies bis 1988. Von 1959 bis 1988 war er der Vizepräsident des Verbandes Bildender Künstler der DDR. Er war Mitglied der SED und wurde von Staats- und Parteichef Walter Ulbricht maßgeblich gefördert. 1968 wurde Womacka Ordentliches Mitglied der Akademie der Künste der DDR. Aufgrund seiner zahlreichen architekturgebundenen Arbeiten im öffentlichen Raum, der Präsenz seiner Arbeiten in Schulbüchern und in Form von Reproduktionen zählt Walter Womacka bis heute zu den bekannten Malern der DDR. Von 1969 bis 1971 war Womacka Mitglied der Bezirksleitung der SED in Berlin.
Womacka galt wegen seiner systemkonformen Arbeiten als Staatskünstler, über diese Art kam seine künstlerische Schaffenskraft jedoch kaum hinaus.[2] Im Jahr 1968 begrüßte er in einem Zeitungsartikel ausdrücklich den Einmarsch der Warschauer-Vertrags-Staaten in die ČSSR und somit die Niederschlagung des Prager Frühlings.[3][4] Während seiner Rektorentätigkeit an der Kunsthochschule Weißensee wurden mindestens 40 Studenten aus politischen Gründen exmatrikuliert.[5] Die Berliner Mauer rechtfertigte er noch kurz vor seinem Tod in seiner Autobiographie mit den Worten: Diese Mauer war häßlich, aber notwendig. Und sie sorgte auf ihre Weise mit dafür, daß Frieden war.[6]
Womacka war mit Hanni Womacka (1923–2021) verheiratet.
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Womacka (rechts) und seine Frau Hanni mit Ausstellungsbesuchern vor seinem Bild Junge Genossenschaftsbäuerin (1960)
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Das Grab auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin
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Gedenktafel an seinem ehemaligen Wohnhaus in der Wallstraße 90 in Berlin-Mitte
Schaffen
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Er war einer der wichtigsten Vertreter des sozialistischen Realismus in der DDR. Neben Tafelbildern, Grafiken und Aquarellen entwarf er in den 1950er-Jahren auch Glasfenster, so zum Beispiel im Gebäude des ehemaligen Staatsrates und in der Humboldt-Universität zu Berlin, weiterhin Mosaiken und Emailarbeiten. 1968 leitete er die künstlerische Gestaltung der Neubauten am Alexanderplatz. Dort entwarf er den 7 × 125 m großen Bildfries Unser Leben am Haus des Lehrers (1964), den Brunnen der Völkerfreundschaft (1970) und das Kupferrelief am Haus des Reisens Mensch und Raum (1971).
Für das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der DDR (1967) schuf er drei großformatige Wandbilder, die beim Abriss des Gebäudes 1995/96 vernichtet wurden. Gleiches drohte seinem Wandbild Der Mensch, das Maß aller Dinge (1968) am Ministerium für Bauwesen. Der Bund als Eigentümer wollte das Wandbild mit dem Gebäude abreißen. Am Ende einer öffentlichen Diskussion übernahm die Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte das Wandbild 2010, restaurierte es und brachte es im Oktober 2013 an einem anderen Ort neu an.
Womackas Tafelbild Wenn Kommunisten träumen hing in der Galerie im Palast der Republik im Hauptfoyer, heute wird es im Depot des Deutschen Historischen Museums verwahrt. Porträts als Auftragsarbeiten entstanden unter anderem von Walter Ulbricht, dem Mediziner Moritz Mebel und den Berliner Oberbürgermeistern Arthur Werner, Friedrich Ebert und Herbert Fechner. 1987 porträtierte Womacka den syrischen Diktator Hafiz al-Assad, der ihm als Dank eine Urlaubsreise zu seiner Tochter nach Zypern schenkte.[7] Seit der Dritten Deutschen Kunstausstellung 1953 waren Arbeiten von Walter Womacka im Rahmen der Kunstausstellung der DDR in Dresden zu sehen.

Nach 1990 beschäftigte sich Womacka neben Stillleben- und Landschaftsmalerei[8] mit Themen der heutigen (Wegwerf-)Gesellschaft und der angeblich freiheitsbringenden Rolle der USA. Für die 1991 gegründete und zeitweise vom Verfassungsschutz beobachtete[9] Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde entwarf er das Logo. 2007 wurde der Freundeskreis Walter Womacka gegründet, der seit 2017 von Gerd Schulz geleitet wird. Der Vereinssitz wurde nach Kölpinsee/Loddin verlegt, wo Schulz als Geschäftsführer des Strandhotels Seerose tätig ist.[10][11] Eine Dauerausstellung Womackas Bilder ist in seinem Hotel in Loddin zu sehen, darunter das bekannte Bild „Am Strand“.[12]
Womacka wurde am 7. Oktober 2010 in der Reihe Künstlergräber des Zentralfriedhofs Friedrichsfelde beigesetzt.
Womacka hinterließ keine eigenen Kinder. Tochter Uta, deren Vater im Zweiten Weltkrieg gefallen war, hatte seine Frau Hanni mit in die Ehe gebracht.[13] Das Ehepaar lebte in Berlin-Mitte und in Loddin auf Usedom.
Malerei
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Am Strand. 1962, Öl, meistverkaufte Gemäldereproduktion der DDR, als Briefmarke erschienen, wie auch:
- Wenn Kommunisten träumen. 1976, Palast der Republik[14]
- Erika Steinführer. Öl auf Leinwand, 1981 für den Gewerkschaftlichen Dachverband FDGB (heute Ludwig Galerie Schloss Oberhausen)
Baugebundene Arbeiten
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- 1954/55, Eisenhüttenstadt, Bleiglasfenster im Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR (ehm. Kinderkrippe)[15]
- 1958, Eisenhüttenstadt, Natursteinmosaik an einer kompletten Saalwand im Rathaus: Unser neues Leben[16]
- 1959, Bad Elster, Bleiglasfenster in der Trinkhalle der Marienquelle
- 1960/61, Oranienburg, drei Bleiglasfenster in der Eingangshalle zum Museum der Nationalen Mahn- und Gedenkstätte Sachsenhausen
- 1962, Berlin-Mitte, drei Bleiglasfenster im Treppenhaus des Hauptgebäudes der Humboldt-Universität
- 1963/64, Berlin-Mitte, Glasfenster im Gebäude des ehem. Staatsrates der DDR
- 1964, Berlin-Mitte, Natursteinmosaik am Haus des Lehrers
- 1965, Eisenhüttenstadt, Mosaik am Kaufhaus Magnet Produktion im Frieden
- 1966/67, Bern, Keramikwand in der Eingangshalle im Zentralamt für den internationalen Eisenbahnverkehr (OCTI)
- 1968, Berlin-Mitte, Wandbild Emaille auf Kupfer Der Mensch, das Maß aller Dinge; am ehemaligen Ministerium für Bauwesen der DDR, Breite Straße, inzwischen zurückgebaut und seit Herbst 2013 an einem sanierten Plattenbau an der Friedrichsgracht angebracht
- 1968/70, Berlin-Mitte, Brunnen der Völkerfreundschaft auf dem Alexanderplatz
- 1970, Magdeburg, Wandbild, Email auf Kupfer, Sonne und Tauben auf der Karl-Marx-Straße – ehem. „Marietta-Block“ (2001 zurückgebaut und heute in Privatbesitz)
- 1973 Oberhof, Wandgestaltung Die vier Jahreszeiten Emaille auf Kupfer am Hotel Rennsteig (Das Hotel wurde 2001 abgerissen – Bild gesichert und seither im Eigentum einer Landesgesellschaft in Thüringen)
Standorte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Werke von Walter Womacka befinden sich unter anderem im Besitz der Nationalgalerie (Berlin), der Sammlung Peter Ludwig, der Stiftung Stadtmuseum Berlin, dem Kunstarchiv Beeskow, dem Museum Junge Kunst, Frankfurt (Oder), dem Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen und zahlreicher privater Sammler.
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1957: Kunstpreis der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft 2. Anerkennungspreis für das Gemälde Rast bei der Ernte
- 1959: Kunstpreis der DDR für das Gemälde Rast bei der Ernte
- 1960: Kunstpreis des FDGB für das Gemälde Junge Genossenschaftsbäuerin
- 1962: Nationalpreis der DDR III. Klasse
- 1963: Johannes-R.-Becher-Medaille
- 1965: Vaterländischer Verdienstorden in Gold
- 1966: Erich-Weinert-Medaille
- 1968: Nationalpreis der DDR II. Klasse für sein künstlerisches Schaffen
- 1975: Kunstpreis des FDGB
- 1976: Banner der Arbeit in Gold
- 1982: Hans-Grundig-Medaille
- 1985: Nationalpreis der DDR I. Klasse
- 1986: Bei der erstmaligen Verleihung des Kunstpreises der VdgB am 16. Mai 1986 wurde unter anderen auch Womacka ausgezeichnet.
- 2009: „Menschenrechtspreis“ der Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde e. V.
Filmografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1958: Ein Bild aus 100.000 Steinen (Dokumentation der Arbeiten zum Mosaik im Rathaus Eisenhüttenstadt, DEFA')
- 1984: Ein Fest für die Augen (Dokumentation zum Schaffen, Fernsehen der DDR)
- 2003: Farbe bekennen – der Maler Walter Womacka (Ein Film von Sabine Skupin, MDR)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ulrich Kuhirt: Schmuck und Aussage zugleich. Über das Wandbild Walter Womackas am Haus des Lehrers Berlin. In. Bildende Kunst, Berlin, 10/1964, S. 510–517
- Gerhard Pommeranz-Liedtke: Maler und Werk – Womacka. Verlag der Kunst, Dresden 1970.
- Wolfgang Hütt: Walter Womacka. Verlag der Kunst, Dresden 1980.
- Walter Womacka zum 60. Geburtstag, Staatliche Museen zu Berlin, Hauptstadt der DDR, Henschel Verlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1985.
- Autobiografie: Farbe bekennen. Erinnerungen, Das Neue Berlin, Berlin 2004, ISBN 978-3-360-01257-9
- Anke Scharnhorst, Ingrid Kirschey-Feix: Womacka, Walter. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 2. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
- Überm Fernsehturm ein Regenbogen. In: Berliner Zeitung, 22. Dezember 2005.
- Bauchbinde für die Utopie. In: Berliner Zeitung, 2. Januar 2007.
- Mehr Drohung als Hoffnung. In: Neues Deutschland, 10. Dezember 2009.
- Schichtwechsel – Kunst aus 40 Jahren DDR / Katalog: Eine Ausstellung des Kunstarchivs Beeskow mit einem Beitrag von Dr. Herbert Schirmer. 2010 bis 2013.
- Womacka, Walter. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin 2010, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 1047–1049
- Luise Helas: Walter Womacka. Sein Beitrag zur architekturbezogenen Kunst in der DDR. In: Luise Helas, Wilma Rambow, Felix Rössl: Kunstvolle Oberflächen des Sozialismus: Wandbilder und Betonformsteine = Forschungen zum baukulturellen Erbe der DDR Bd. 3. Bauhaus-Universitätsverlag, Weimar 2014, S. 19–101, ISBN 978-3-95773-171-5.
- Martin Maleschka: Baubezogene Kunst DDR – Kunst im öffentlichen Raum 1950 bis 1990. 1. Auflage. Berlin 2019, ISBN 978-3-86922-581-4
- Nachrufe
- Walter Womacka, der Staatskünstler. In: Der Tagesspiegel, 19. September 2010.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- https://www.bildindex.de/ete?action=queryupdate&desc=%22womacka%2C%20walter%22%20&index=obj-all
- Literatur von und über Walter Womacka im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Freundeskreis Walter Womacka
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Erika Rödiger-Diruf (Hrsg.): Die Malerei ist tot, es lebe die Malerei: 150 Jahre Kunstakademie Karlsruhe. Lindemanns Bibliothek, 2004, ISBN 3-88190-364-X, S. 75.
- ↑ Monika Zimmermann: Was macht eigentlich--?: 100 DDR-Prominente heute. Ch. Links Verlag, 1994, ISBN 3-86153-064-3, S. 295 ff.
- ↑ Walter Womacka: Meine volle Zustimmung. In: Neues Deutschland. 27. August 1968.
- ↑ Bernd Eisenfeld: Hoffnung, Widerstand, Resignation. auf: deutschland.info, S. 804, 36 (2003), ISSN 0012-1428.
- ↑ Hannelore Offner, Klaus Schroeder: Eingegrenzt – Ausgegrenzt. Akademie-Verlag, 2000, S. 640.
- ↑ W. Womacka: Farbe Bekennen. Erinnerungen. Berlin 2004, S. 262.
- ↑ Walter Womacka: Farbe bekennen, Verlag Das Neue Berlin, 2. Auflage, ISBN 3-360-01257-7, S. 239 ff.
- ↑ Axel Hecht: Genosse Künstler: Mit seinen fröhlich-bunten Agitationsbildern wurde Walter Womacka zum ersten Staatskünstler der DDR. In: Art – Das Kunstmagazin. Heft 12/2008, S. 74 ff, ISSN 0173-2781.
- ↑ Bericht des Berliner Verfassungsschutzes zu den Strukturen des ehemaligen MfS, 2007 ( vom 15. April 2010 im Internet Archive) (PDF; 284 kB)
- ↑ Dietmar Pühler: Aufregung auf Usedom über DDR-Kunst. In: Usedom Kurier. 19. Oktober 2011.
- ↑ Mitteilung des Freundeskreis vom 24. April 2017
- ↑ Uns bleiben seine Bilder, Ostsee-Zeitung, 26. November 2020
- ↑ Walter Womacka: Farbe bekennen. 2. Auflage. Verlag Das Neue Berlin, ISBN 3-360-01257-7, S. 82
- ↑ Wenn Kommunisten träumen. Internetseite des Deutschen Historischen Museums
- ↑ Website des Dokumentationszentrums, mit Text zum Glasfenster, das den Titel Aus dem Leben der Kinder trägt, abgerufen am 23. Januar 2018.
- ↑ Jeanette Bederke: Ausgerechnet „Iron Hut City“, In: Berliner Zeitung, 19. Februar 2018, S. 17 (Abbildung)
Personendaten | |
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NAME | Womacka, Walter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler und Grafiker |
GEBURTSDATUM | 22. Dezember 1925 |
GEBURTSORT | Obergeorgenthal, Tschechoslowakei |
STERBEDATUM | 18. September 2010 |
STERBEORT | Berlin |
- Maler (DDR)
- Grafiker (DDR)
- Maler (Berlin)
- Grafiker (Berlin)
- Hochschullehrer (Kunsthochschule Berlin-Weißensee)
- Verdienter Hochschullehrer der DDR
- SED-Mitglied
- Mitglied der Akademie der Künste (DDR)
- Träger des Vaterländischen Verdienstordens in Gold
- Träger des Nationalpreises der DDR I. Klasse für Kunst und Literatur
- Träger des Banners der Arbeit
- Träger des Goethepreises der Stadt Berlin
- Träger der Johannes-R.-Becher-Medaille
- Deutscher
- DDR-Bürger
- Geboren 1925
- Gestorben 2010
- Mann
- Tschechoslowake