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„Friedhelm Gieske“ – Versionsunterschied

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== Persönlicher und beruflicher Werdegang ==
== Persönlicher und beruflicher Werdegang ==
[[Datei:Grab Friedhelm Gieske.jpg|mini|hochkant|Grab auf dem [[Friedhof Bredeney]] in Essen]]
[[Datei:Grab Friedhelm Gieske.jpg|mini|hochkant|Grab auf dem [[Friedhof Bredeney]] in Essen]]
Gieske verbrachte sein gesamtes Berufsleben beim RWE. Er war Sohn eines [[Meister|Elektromeisters]] im [[Osnabrücker Land]], die Familie hatte ihre Wurzeln in der [[Landwirtschaft]]. 1945 wurde er [[Montage (Produktion)|Hilfsmonteur]] bei der RWE-Tochtergesellschaft [[Niedersächsische Kraftwerke]] in Osnabrück, bei der sein Vater als Betriebsmeister tätig war.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.munzinger.de/search/portrait/Friedhelm+Gieske/0/18752.html |titel=Friedhelm Gieske, deutscher Industriemanager; Dr. jur. |autor= |hrsg=Munzinger-Archiv GmbH |werk="Friedhelm Gieske", Munzinger Online/Personen – Internationales Biographisches Archiv |datum=1996-12-30 |abruf=2023-01-20}}</ref> Gieske holte 1947 auf dem Osnabrücker [[Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium]] das Abitur nach.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ema-os.de/abiturjahrgang-1947/ |titel=Abiturjahrgang 1947 |autor= |hrsg= |werk=Homepage des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums |datum=2019-01-29 |abruf=2023-01-20}}</ref> Anschließend absolvierte er bei den Niedersächsische Kraftwerken eine [[Berufsausbildung|Lehre]] als [[Industriekaufmann]]. Danach studierte er in [[Göttingen]] [[Rechtswissenschaft|Jura]] und [[Betriebswirtschaftslehre|Betriebswirtschaft]]. Seit 1948 gehörte er der ''[[Corps Frisia Göttingen|Burschenschaft Frisia Göttingen]]'' an, der er im Sommersemester 1951 als [[Charge (Studentenverbindung)|Sprecher]] vorstand.<ref>Walter Egeler: ''Friedhelm Gieske 70.'' In: ''[[Burschenschaftliche Blätter]]'', 113. Jg. (1998), H. 1, S. 54.</ref> Nach der [[Juristenausbildung in Deutschland|Ersten juristischen Staatsprüfung]] 1952 [[Promotion (Doktor)|promovierte]] er 1954 zum [[Doktor der Rechte|Dr. jur.]] Dazwischen trat Gieske 1953 in die Zentrale des RWE in [[Essen]] ein.
Gieske verbrachte sein gesamtes Berufsleben beim RWE. Er war Sohn eines [[Meister|Elektromeisters]] im [[Osnabrücker Land]], die Familie hatte ihre Wurzeln in der [[Landwirtschaft]]. 1945 wurde er [[Montage (Produktion)|Hilfsmonteur]] bei der RWE-Tochtergesellschaft [[Niedersächsische Kraftwerke]] in Osnabrück, bei der sein Vater als Betriebsmeister tätig war.<ref>{{Munzinger|00000018752|Abruf=2023-01-20}}</ref> Gieske holte 1947 auf dem Osnabrücker [[Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium]] das Abitur nach.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ema-os.de/abiturjahrgang-1947/ |titel=Abiturjahrgang 1947 |autor= |werk=Homepage des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums |datum=2019-01-29 |abruf=2023-01-20}}</ref> Anschließend absolvierte er bei den Niedersächsische Kraftwerken eine [[Berufsausbildung|Lehre]] als [[Industriekaufmann]]. Danach studierte er in [[Göttingen]] [[Rechtswissenschaft|Jura]] und [[Betriebswirtschaftslehre|Betriebswirtschaft]]. Seit 1948 gehörte er der ''[[Corps Frisia Göttingen|Burschenschaft Frisia Göttingen]]'' an, der er im Sommersemester 1951 als [[Charge (Studentenverbindung)|Sprecher]] vorstand.<ref>Walter Egeler: ''Friedhelm Gieske 70.'' In: ''[[Burschenschaftliche Blätter]]'', 113. Jg. (1998), H. 1, S. 54.</ref> Nach der [[Juristenausbildung in Deutschland|Ersten juristischen Staatsprüfung]] 1952 [[Promotion (Doktor)|promovierte]] er 1954 zum [[Doktor der Rechte|Dr. jur.]] Dazwischen trat Gieske 1953 in die Zentrale des RWE in [[Essen]] ein.
Gieske war mit seiner Frau Erika verheiratet und hatte eine Tochter und zwei Söhne.
Gieske war mit seiner Frau Erika verheiratet und hatte eine Tochter und zwei Söhne.


== Führungspositionen bei der RWE ==
== Führungspositionen bei der RWE ==
1967 wurde er [[Prokura|Prokurist]], dann 1968 stellvertretendes und 1972 ordentliches Vorstandsmitglied. Dort verantwortete er das Ressort [[Finanzen]]. 1988 wurde er zusammen mit [[Günther Klätte]] Vorstandssprecher.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/wirtschaft/wir-sind-nummer-eins-und-wollen-es-bleiben-a-576a9a55-0002-0001-0000-000013493042 |titel=Wir sind Nummer eins und wollen es bleiben |autor=D. Kampe, R. Rickelmann |hrsg= |werk=Spiegel Online |datum=1989-08-06 |abruf=2023-01-20}}</ref> Von 1989 bis zu seiner Pensionierung 1994 war er Vorstandsvorsitzender. In dieser Zeit baute Gieske die [[Geschichte des RWE|RWE]] zu einem [[Konglomerat (Firmen)|Mischkonzern]] mit 53 Milliarden [[Deutsche Mark|DM]] Umsatz in sieben Sparten aus, darunter fiel der [[Unternehmenskauf|Kauf]] der [[Deutsche Texaco|Deutschen Texaco]] sowie der Einstieg in die [[Abfallwirtschaft]].<ref>{{Internetquelle |url=https://taz.de/!1559717/ |titel=Das Portrait: Friedhelm Gieske |autor= |hrsg= |werk=taz.die tageszeitung Online |datum=1994-06-03 |abruf=2023-01-20}}</ref> Darüber hinaus trieb er die [[Unternehmen#Internationalisierung|Internationalisierung]] des Unternehmens voran.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.boersen-zeitung.de/unternehmen-branchen/friedhelm-gieske-90-abc2e3b3-41a2-4907-8f9c-038b67de1063 |titel=Friedhelm Gieske 90 |autor= |hrsg=Börsen Zeitung online |werk= |datum=2018-01-12 |abruf=2023-01-20}}</ref> RWE bezeichnete ihn im Nachruf als „Architekten der modernen RWE“.{{Hauptartikel|RWE}} Anfang 1995 wechselte Gieske in den [[Aufsichtsrat]], wo er bis 2001 verblieb.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.energie-und-management.de/nachrichten/detail/karel-van-miert-wird-rwe-aufsichtsratsmitglied-30629 |titel=Karel van Miert wird RWE-Aufsichtsratsmitglied |autor= |hrsg= |werk=Nachrichtenportal Energie & Management, Herrsching |datum=2001-04-02 |abruf=2023-01-20}}</ref> Gegen diese Berufung gab es Widerstand von den [[Gemeinde|kommunalen]] Energieversorgern, denn Gieske hatte geplant, die Mehrfachstimmrechte der 140 kommunalen [[Aktionär]]e abzuschaffen, welche mit 30 Prozent Anteil 60 Prozent der Hauptversammlungsstimmen hielten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.focus.de/finanzen/news/40-jahre-unter-strom-wirtschaft_id_1837122.html
1967 wurde er [[Prokura|Prokurist]], dann 1968 stellvertretendes und 1972 ordentliches Vorstandsmitglied. Dort verantwortete er das Ressort [[Finanzen]]. 1988 wurde er zusammen mit [[Günther Klätte]] Vorstandssprecher.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/wirtschaft/wir-sind-nummer-eins-und-wollen-es-bleiben-a-576a9a55-0002-0001-0000-000013493042 |titel=Wir sind Nummer eins und wollen es bleiben |autor=D. Kampe, R. Rickelmann |werk=Spiegel Online |datum=1989-08-06 |abruf=2023-01-20}}</ref> Von 1989 bis zu seiner Pensionierung 1994 war er Vorstandsvorsitzender. In dieser Zeit baute Gieske die [[Geschichte des RWE|RWE]] zu einem [[Konglomerat (Firmen)|Mischkonzern]] mit 53 Milliarden [[Deutsche Mark|DM]] Umsatz in sieben Sparten aus, darunter fiel der [[Unternehmenskauf|Kauf]] der [[Deutsche Texaco|Deutschen Texaco]] sowie der Einstieg in die [[Abfallwirtschaft]].<ref>{{Internetquelle |url=https://taz.de/!1559717/ |titel=Das Portrait: Friedhelm Gieske |werk=die tageszeitung |datum=1994-06-03 |abruf=2023-01-20}}</ref> Darüber hinaus trieb er die [[Unternehmen#Internationalisierung|Internationalisierung]] des Unternehmens voran.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.boersen-zeitung.de/unternehmen-branchen/friedhelm-gieske-90-abc2e3b3-41a2-4907-8f9c-038b67de1063 |titel=Friedhelm Gieske 90 |werk=Börsen Zeitung |datum=2018-01-12 |abruf=2023-01-20}}</ref> RWE bezeichnete ihn im Nachruf als „Architekten der modernen RWE“.{{Hauptartikel|RWE}} Anfang 1995 wechselte Gieske in den [[Aufsichtsrat]], wo er bis 2001 verblieb.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.energie-und-management.de/nachrichten/detail/karel-van-miert-wird-rwe-aufsichtsratsmitglied-30629 |titel=Karel van Miert wird RWE-Aufsichtsratsmitglied |autor= |hrsg= |werk=Nachrichtenportal Energie & Management, Herrsching |datum=2001-04-02 |abruf=2023-01-20}}</ref> Gegen diese Berufung gab es Widerstand von den [[Gemeinde|kommunalen]] Energieversorgern, denn Gieske hatte geplant, die Mehrfachstimmrechte der 140 kommunalen [[Aktionär]]e abzuschaffen, welche mit 30 Prozent Anteil 60 Prozent der Hauptversammlungsstimmen hielten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.focus.de/finanzen/news/40-jahre-unter-strom-wirtschaft_id_1837122.html |titel=40 Jahre unter Strom |autor=Christoph Garding |werk=Focus Online |datum=2013-11-13 |abruf=2023-01-20}}</ref>
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== Weitere Funktionen ==
== Weitere Funktionen ==
* 1979 bis 2003 Aufsichtsratsmitglied der [[National-Bank]], davon ab 1989 als stellvertretender Vorsitzender<ref>{{Internetquelle |url=https://lebenswege.faz.net/traueranzeige/friedhelm-gieske |titel=Nachruf der National-Bank |autor= |hrsg= |werk=Frankfurter Allgemeine Zeitung |datum=2021-09-04 |abruf=2023-01-20}}</ref>
* 1979 bis 2003 Aufsichtsratsmitglied der [[National-Bank]], davon ab 1989 als stellvertretender Vorsitzender<ref>{{Internetquelle |url=https://lebenswege.faz.net/traueranzeige/friedhelm-gieske |titel=Nachruf der National-Bank |autor= |hrsg= |werk=Frankfurter Allgemeine Zeitung |datum=2021-09-04 |abruf=2023-01-20}}</ref>
* 1994 bis 2001 Aufsichtsratsmitglied bei [[Thyssenkrupp|Thyssen Krupp]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/aktionare-kritisieren-thyssen-krupp-fusion-566149.html |titel= Wirtschaft: Aktionäre kritisieren Thyssen-Krupp-Fusion |autor= |hrsg= |werk=Online-Ausgabe des Berliner Tagesspiegel |datum=1998-02-16 |abruf=2023-01-20}}</ref>
* 1994 bis 2001 Aufsichtsratsmitglied bei [[Thyssenkrupp|Thyssen Krupp]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/aktionare-kritisieren-thyssen-krupp-fusion-566149.html |titel= Wirtschaft: Aktionäre kritisieren Thyssen-Krupp-Fusion |werk=Berliner Tagesspiegel |datum=1998-02-16 |abruf=2023-01-20}}</ref>
* Aufsichtsratsmitglied beim [[Luxemburg]]er Energieversorger [[Société électrique de l’Our]], einer RWE-Beteiligungsgesellschaft, zuletzt als Ehrenvorsitzender<ref>{{Internetquelle |url=https://de.marketscreener.com/kurs/aktie/SOCIETE-ELECTRIQUE-DE-L-O-64302978/news/Societe-Electrique-de-l-Our-S-A-Rapport-financier-annuel-2020-33104078/ |titel=Societe Electrique de l`Our S A: Rapport financier annuel 2020 |autor= |hrsg= |werk=marketscreener.com, Webportal Surperformance SAS F-Annecy, |datum=2021-04-29 |abruf=2023-01-20}}</ref>
* Aufsichtsratsmitglied beim [[Luxemburg]]er Energieversorger [[Société électrique de l’Our]], einer RWE-Beteiligungsgesellschaft, zuletzt als Ehrenvorsitzender<ref>{{Internetquelle |url=https://de.marketscreener.com/kurs/aktie/SOCIETE-ELECTRIQUE-DE-L-O-64302978/news/Societe-Electrique-de-l-Our-S-A-Rapport-financier-annuel-2020-33104078/ |titel=Societe Electrique de l`Our S A: Rapport financier annuel 2020 |werk=marketscreener.com |datum=2021-04-29 |abruf=2023-01-20}}</ref>


== Ehrenamtliche und kulturelle Arbeit ==
== Ehrenamtliche und kulturelle Arbeit ==
Gieske wirkte von 1989 bis 1996 als [[Moderator]] des [[Initiativkreis Ruhr|Initiativkreises Ruhr]]<ref>{{Internetquelle |url=https://i-r.de/initiativkreis/moderatoren |titel=Moderatoren |autor= |hrsg= |werk=Homepage des Initiativkreis Ruhr |datum= |abruf=2023-01-20}}</ref> und engagierte sich im kulturellen Bereich.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.klavierfestival.de/wp-content/uploads/2022/02/Abendprogramm_Klaviermarathon_web.pdf |titel=Klavier-Festival Ruhr 2022 |autor= |hrsg= |werk=Veröffentlichung der Stiftung Klavier-Festival Ruhr |datum=2022-06-25 |abruf=2023-01-20}}</ref> Er war [[Rotary International|Rotarier]].
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== Ehrungen ==
== Ehrungen ==

Version vom 7. Juni 2024, 23:36 Uhr

Friedhelm Gieske (* 12. Januar 1928 in Schwege; † 21. August 2021) war ein deutscher Manager in der Energiewirtschaft und leitete das Unternehmen RWE von 1989 bis 1994 als Vorstandsvorsitzender.[1]

Persönlicher und beruflicher Werdegang

Grab auf dem Friedhof Bredeney in Essen

Gieske verbrachte sein gesamtes Berufsleben beim RWE. Er war Sohn eines Elektromeisters im Osnabrücker Land, die Familie hatte ihre Wurzeln in der Landwirtschaft. 1945 wurde er Hilfsmonteur bei der RWE-Tochtergesellschaft Niedersächsische Kraftwerke in Osnabrück, bei der sein Vater als Betriebsmeister tätig war.[2] Gieske holte 1947 auf dem Osnabrücker Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium das Abitur nach.[3] Anschließend absolvierte er bei den Niedersächsische Kraftwerken eine Lehre als Industriekaufmann. Danach studierte er in Göttingen Jura und Betriebswirtschaft. Seit 1948 gehörte er der Burschenschaft Frisia Göttingen an, der er im Sommersemester 1951 als Sprecher vorstand.[4] Nach der Ersten juristischen Staatsprüfung 1952 promovierte er 1954 zum Dr. jur. Dazwischen trat Gieske 1953 in die Zentrale des RWE in Essen ein. Gieske war mit seiner Frau Erika verheiratet und hatte eine Tochter und zwei Söhne.

Führungspositionen bei der RWE

1967 wurde er Prokurist, dann 1968 stellvertretendes und 1972 ordentliches Vorstandsmitglied. Dort verantwortete er das Ressort Finanzen. 1988 wurde er zusammen mit Günther Klätte Vorstandssprecher.[5] Von 1989 bis zu seiner Pensionierung 1994 war er Vorstandsvorsitzender. In dieser Zeit baute Gieske die RWE zu einem Mischkonzern mit 53 Milliarden DM Umsatz in sieben Sparten aus, darunter fiel der Kauf der Deutschen Texaco sowie der Einstieg in die Abfallwirtschaft.[6] Darüber hinaus trieb er die Internationalisierung des Unternehmens voran.[7] RWE bezeichnete ihn im Nachruf als „Architekten der modernen RWE“.

Anfang 1995 wechselte Gieske in den Aufsichtsrat, wo er bis 2001 verblieb.[8] Gegen diese Berufung gab es Widerstand von den kommunalen Energieversorgern, denn Gieske hatte geplant, die Mehrfachstimmrechte der 140 kommunalen Aktionäre abzuschaffen, welche mit 30 Prozent Anteil 60 Prozent der Hauptversammlungsstimmen hielten.[9]

Weitere Funktionen

Ehrenamtliche und kulturelle Arbeit

Gieske wirkte von 1989 bis 1996 als Moderator des Initiativkreises Ruhr[13] und engagierte sich im kulturellen Bereich.[14] Er war Rotarier.

Ehrungen

Einzelnachweise

  1. Nachruf des RWE. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 4. September 2021, abgerufen am 20. Januar 2023.
  2. Friedhelm Gieske im Munzinger-Archiv, abgerufen am 20. Januar 2023
  3. Abiturjahrgang 1947. In: Homepage des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums. 29. Januar 2019, abgerufen am 20. Januar 2023.
  4. Walter Egeler: Friedhelm Gieske 70. In: Burschenschaftliche Blätter, 113. Jg. (1998), H. 1, S. 54.
  5. D. Kampe, R. Rickelmann: Wir sind Nummer eins und wollen es bleiben. In: Spiegel Online. 6. August 1989, abgerufen am 20. Januar 2023.
  6. Das Portrait: Friedhelm Gieske. In: die tageszeitung. 3. Juni 1994, abgerufen am 20. Januar 2023.
  7. Friedhelm Gieske 90. In: Börsen Zeitung. 12. Januar 2018, abgerufen am 20. Januar 2023.
  8. Karel van Miert wird RWE-Aufsichtsratsmitglied. In: Nachrichtenportal Energie & Management, Herrsching. 2. April 2001, abgerufen am 20. Januar 2023.
  9. Christoph Garding: 40 Jahre unter Strom. In: Focus Online. 13. November 2013, abgerufen am 20. Januar 2023.
  10. Nachruf der National-Bank. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 4. September 2021, abgerufen am 20. Januar 2023.
  11. Wirtschaft: Aktionäre kritisieren Thyssen-Krupp-Fusion. In: Berliner Tagesspiegel. 16. Februar 1998, abgerufen am 20. Januar 2023.
  12. Societe Electrique de l`Our S A: Rapport financier annuel 2020. In: marketscreener.com. 29. April 2021, abgerufen am 20. Januar 2023.
  13. Moderatoren. In: Homepage des Initiativkreis Ruhr. Abgerufen am 20. Januar 2023.
  14. Klavier-Festival Ruhr 2022. In: Veröffentlichung der Stiftung Klavier-Festival Ruhr. 25. Juni 2022, abgerufen am 20. Januar 2023.