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Cajun (Sprache)

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Cajun ist der westfranzösische Dialekt der Bevölkerung Cajun Countrys (auch Acadiana) in den Bayous (Flussarmen), Sümpfen und Prärien der 22 "paroisses" (engl. parishes, Pfarreien, sonst in den USA "county" genannt) von Südwest-Louisiana und Osttexas.

Die Sprache war die der französischsprachigen Einwanderer aus der ostkanadischen Provinz Acadia (daher der Name Acadiens, das die Amerikaner später über "Acadians" zu "Cajuns" verballhornten), von wo sie 1755 von den Briten nach deren Sieg im Britisch-Französischen Krieg brutal vertrieben wurden. Viele Überlebende siedelten sich nach mehreren Jahren Irrfahrt in den 1760er Jahren im damals von den Franzosen an die Spanier verkauften Louisiana an. Louisiana kam 1804 zu den USA.

Kinder, die ihr Cajun French in der Schule sprachen, wurden in der Vergangenheit oft bestraft und als Hinterwäldler betrachtet und wegen ihres fehlerhaften, harten Englisch ausgelacht und verachtet. Erst in den 1970er Jahren erkannte man nach langen Bemühungen seitens der Cajuns den Wert ihrer Kultur an, Französisch wird seitdem durch die staatliche Agentur CODOFIL (Council for the Development of French in Louisiana) gefördert. Nach der Volkszählung des Jahres 2000 sprechen 194.000 Bewohner Louisianas die Sprache.

Cajun Sprechende verwenden aufgrund der englischsprachigen Umgebung in der Regel viele Anglizismen (z.B. truck). Da die Mehrheit der Cajun Sprechenden auch keinen Unterricht in Standard-Französisch erhalten hat, wird oft auch ein anglizierende Schreibweise verwendet. Beispiel: Cajun Les le bon ton rouller statt Laisse le bon temps rouler.

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