Afyonkarahisar
Vorlage:Hinweis-auf-Begriffsklärung2
Afyon ist eine türkische Provinzhauptstadt im mittleren Westanatolien und hat derzeit etwa 130.000 Einwohner. Die zugehörige Provinz mit 14.500 km² heißt ebenfalls Afyon und hat eine Bevölkerung von über 820.000 Menschen.
Die KFZ-Kennzeichen von Stadt und Regierungsbezirk beginnen mit der Nummer 03.
Geografie und Verkehrsknoten
Afyon liegt etwa 250 km südwestlich von Ankara in einer Hochebene des Binnenflusses Akar, die sich dort in mehrere Seitentäler verzweigt. In südöstlicher Richtung verläuft die Fernstraße und Bahnlinie von Istanbul nach Konya.
Sie kreuzt in Afyon die Ost-West-Route der Europastraße E96 (İzmir – Salihli – Usak – Afyon – Emirdag – Sivrihisar – Ankara) und verzweigt in weitere Richtungen, u.a. nach Burdur/Antalya.
Name und Geschichte
Afyon heißt (wörtlich übersetzt) „Opium“ und ist bis heute ein Zentrum des Mohn-Anbaues. Der frühere Name Afyonkarahisar bedeutet „Schwarze Opiumburg“.
Um 2000 v. Chr. bestand in Anatolien das Fürstentum der Hatti. Es wurde von Indogermanen abgelöst, deren Migration einige Völker vom Kaukasus hierher brachte: Das Volk der Pala ließ sich in Paphlagonien nieder, die Nesi und Luwier in Mittel- und Südanatolien. Nach und nach gründeten sie Fürstentümer (1660 - 1460 v. Chr.) und dann das Große Königreich der Hethiter (1460 - 1190 v Chr.). Es war als föderativer Feudalstaat organisiert und war neben Ägypten die zweite Supermacht des Zeitalters.
Nach vereinzelten griechischen Immigrationen gliederte sich Zentralanatolien um ~600 v.Chr. in Bithynien und Pontus im Norden und Phrygien bzw. Kappadokien im Süden; das heutige Afyon lag im Übergangsbereich. Um 500 v. Chr. wurde das Gebiet um dem Perserreich angegliedert. Durch Pompeius kam die Küstenregion 85 und um 65 v. Chr. ganz Kleinasien zum römischen Reich. Neben Pontus (im Norden) gliederte sich "Asia" nun in die Provinz Syria im Osten und Cilicia im Süden, Kappadokien und 3 anderen Regionen blieben unter Vasallenkönigen Roms "Puffer" gegen Nachbarvölker. Erst mit Augustus und seiner Pax Romana begann um die Zeitenwende eine Blütezeit, die bis Kaiser Trajan und Hadrian im 2. Jahrhundert n.Chr. anhielt.
Nach dem Untergang Westroms (476) blieb Anatolien Teil des oströmischen Reiches, bis es im 11. Jahrhundert nach und nach an die vordringenden turkmenischen Seldschuken fiel. Das Zentrum ihres Reiches war Konya (Ikonion) im Süden.
Mit den Mongolen Mitte des 13. Jhdts zerfiel das Seldschukenreich in viele Turkfürstentümer. Eine ihrer Dynastien, nach ihrem Führer Osman I. (1281-1326) die Osmanen benannt, unterjochte die umliegenden Gebiete (Osmanisches Reich, Hochblüte ab 1200).
Sehenswürdigkeiten
- Felsengrabmäler von Phyrigien
- Burg von Afyonkarahisar
- Thermalquellen von Gazlıgöl und Sandıklı
- Große Moschee (Ulu Cami)
- Komplex von Gedik Ahmed Pascha (Imaretcamii)
- Archäologisches Museum
- Denkmäler von Kocatepe und Triumph
Spezialitäten
Die Stadt Afyon ist bekannt für ihre Heilquellen und Heilbäder; ferner für Marmor, Afyon Sucuk (Geräucherte Hackfleischwurst) sowie Kaymak, ein besonderer Milchrahm, gewonnen aus Kuh- und Büffelmilch.
Weblinks
- http://www.turkin.net/kunst/turkin/turkin_stadt_afyon.htm
- http://www.Afyon.gov.tr (Offizielle Internetseite der Provinz Afyon)
- http://www.tuerkeitour.de/tf/ort.pl?search=afyon&sb.x=51&sb.y=6 (Infos der Stadt Afyon tuerkeitour.de)
- http://www.tuerkeitour.de/tf/pics.pl?offer=afyon&check.x=47&check.y=2 (Bilder der Stadt Afyon tuerkeitour.de)