„Dvorak-Tastaturbelegung“ – Versionsunterschied
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Version vom 8. April 2005, 04:04 Uhr
Dvorak ist die Bezeichnung einer ergonomischen Tastaturbelegung, die von August Dvorak in den 1930er Jahren entwickelt wurde.
Historisches
Die klassische Tastaturbelegung Qwertz (benannt nach den ersten sechs Buchstaben oben links) lehnt sich an das amerikanische Qwerty an. Beide stammen aus der Zeit der Schreibmaschinen, welche oft mit fliegenden Typen arbeiteten. Näheres dazu auch unter Qwertz und Qwerty.
Die 1932 von einer Kommission unter August Dvorak entwickelte Dvorak-Belegung hatte die klare Vorgabe, möglichst einfach erlernbar und schnell anwendbar zu sein. Sie hat sich aber nie wirklich durchgesetzt, da nur wenige Leute umlernen möchten, die Industrie den Qwertz-Standard verwendet und Maschineschreiblehrer nur auf der "normalen" Tastatur ausbilden. Die Tastatur hat trotzdem nichts von ihrem Sinn verloren, heute ist sie ISO-zertifiziert.
Besonderheiten

Die Tastatur benutzt eine komplett andere Tastenanordnung, um weniger Ermüdung und schnelleres Schreiben zu ermöglichen. So befinden sich (für englische Tipper) 70% der Anschläge auf der mittleren Buchstabenreihe, die Grundreihe genannt wird. Bei Qwerty sind dies nur 32%. 22% statt 52% der Anschläge liegen auf der oberen Reihe und nur 8% statt 16% auf der schlecht erreichbaren unteren Reihe. Auch dadurch, dass sich beide Hände möglichst abwechseln, wird die Schreibgeschwindigkeit erhöht. Und schließlich werden starke Finger mit Dvorak mehr verwendet als mit der Qwerty-Belegung, welche zum Beispiel den schwächsten Finger (linker, kleiner Finger) fast so oft verwendet wie den zweitstärksten (rechter Mittelfinger).
Laut Dvorak-Anhängern wandern die Finger eines Qwerty-Tippenden an einem gewöhnlichen Arbeitstag ungefähr 30 km, mit Dvorak wären es nur 1,8 km. Auch mache man doppelt so viele Fehler auf Qwerty-Tastaturen wie auf Dvorak, einfacher zu lernen sei die Sache überdies: Um 40 Wörter pro Minute zu erreichen, brauche man durchschnittlich 56 Stunden Lernzeit, aber nur 18 Stunden mit Dvorak. Für Leute, die das Zehnfingertippen lernen wollen, aber schon lange mit ihrem eigenen System tippen, bietet sich auch gleich der Umstieg des Tastaturlayouts an, da so die schlechten Angewohnheiten kaum übertragen werden.
Es gibt jedoch auch große Zweifel an den Vorteilen des Dvorak-Systems. Die Studien, die ursprünglich dessen Überlegenheit "bewiesen", waren von Dvorak selbst durchgeführt worden, mit zweifelhafter Methodik - Dvorak hatte natürlich ein Interesse daran, sein System im besten Licht erscheinen zu lassen. Zahlreiche andere Studien (1952 von der Australischen Postbehörde, 1973 von Western Electric, 1978 von der Oregon State University) zeigten jedoch nur sehr geringe oder gar keine Geschwindigkeitsverbesserungen. Zu den Behauptungen, die Dvorak-Tastatur sei auch unter ergonomisch-medizinischen Gesichtspunkten besser und verhindere z.B. RSI-Syndrom oder Sehnenscheidenentzündung sowie Langzeitschädigungen, gibt es keine gesicherten Daten, doch das nicht-einheitliche Auftreten dieser Krankheitsbilder legt die Vermutung nahe, dass andere Faktoren außer dem Tastaturlayout hier wesentlich bedeutsamer sind.
Heutige Anwendbarkeit
Dank der PC-Technik ist es heute sehr einfach, Dvorak zu benutzen. Beinahe jedes Betriebssystem kann die Tastatursprache umschalten. Bei Windows ab Version 3.1, Linux und den meisten Unix-Distributionen wird Dvorak standardmäßig unterstützt (siehe Links). Durch dieses Umschalten ist es möglich, mehrere Tastaturen zu verwenden und zum Beispiel Nicht-Dvorak-Nutzer am PC nicht zu beeinträchtigen.
Bei Mac OS X läßt sich die Tastatur über das Menü "Landeseinstellungen" umstellen. Es handelt sich hierbei jedoch um die amerikanische Dvorak-Version.
Den meisten heutigen Tastaturen kann man mit einem Schraubendreher die Tasten zur Reinigung entfernen. Da Laptoptastaturen flach sind, können diese hervorragend in eine Dvorak-Tastatur umgewandelt werden -- bei anderen Tastaturen haben die Tastenkappen der verschiedenen Reihen oft leicht unterschiedliche Formen. Es ist sehr ratsam, vor der Umstellung einen Dvorak-Kurs im Internet zu machen, um sich schneller an die neue Tastatur zu gewöhnen.
Siehe auch: Tastatur mit verschiedenen (auch für die deutsche Sprache angepassten) Tastaturbelegungen (Übersicht).
Weblinks
- http://www.mwbrooks.com/dvorak/
- http://ulf.bro.bei.t-online.de/dvorak/ Eine Seite mit Erfahrungsberichten, Hintergrundinfos und kostenlosem JavaScript-Tippkurs. Dazu die Tastatur zum Download.
- http://www.stud.uni-hamburg.de/users/conitzer/dvorak/type-II.html Tastatur Layout Deutsch Dvorak Type II (Windows)
- http://www-lehre.inf.uos.de/%7Erfreund/dvorak Tastatur Layout Deutsch Dvorak Type II (Linux)
- http://www.goebel-consult.de/de-ergo/rohmert/Rohmert.html (Auszug aus dem Forschungsbericht ergonomische Schreibmaschinentastaturen)
- http://florian-amrhein.de/dvorak Tastatur Layout Deutsch für XFree mit einigen zusätzlichen Vereinfachungen