G20-Gipfel in Hamburg 2017

Der G20-Gipfel in Hamburg 2017 ist das zwölfte Gipfeltreffen der Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer. Er findet am 7. und 8. Juli 2017 in Hamburg im Rahmen der deutschen G20-Präsidentschaft statt.[1]
Neben den Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsstaaten sind auch politische Funktionsträger aus einigen weiteren Ländern sowie Vertreter mehrerer vor allem wirtschafts- und handelspolitisch international einflussreicher Organisationen als Gäste eingeladen. Zur Vorbereitung fanden in einigen deutschen Städten Treffen der Fachminister der G20 statt.[2]
Die im Areal des Hamburger Messe- und Kongresszentrums stattfindende Gipfelkonferenz wird rund um das von der Polizei streng abgeschirmte Gelände von Protesten und verschiedenen Gegendemonstrationen begleitet, zu denen zahlreiche Organisationen und Gruppierungen der Neuen Sozialen Bewegungen aufgerufen haben.
Veranstaltungsort

Hamburg ist nach Presseberichten von Bundeskanzlerin Merkel in Abstimmung mit Bürgermeister Scholz als Veranstaltungsort gewählt worden, um an die Rolle der Stadt als „Tor zur Welt“ zu erinnern. Weiter ehre man so den verstorbenen Sohn der Stadt Helmut Schmidt, der diese Treffen 1975 als Bundeskanzler mit ins Leben gerufen hatte.[3]
Der G20-Gipfel findet in den Räumen der Hamburg Messe im Stadtteil St. Pauli statt. Ein Teil der Veranstaltung findet in der Elbphilharmonie im Stadtteil HafenCity statt.[4]
Kritik am Austragungsort
Thomas Feltes, Polizeiwissenschaftler von der Ruhr-Universität Bochum, sagte, es sei grundlegend falsch, den Gipfel in Hamburg auszutragen. An anderen Orten hätte man das Treffen problemloser durchführen können. Mit der Entscheidung für Hamburg habe man die Polizei in eine „Zwangslage“ gebracht. Hamburgs Polizeipräsident Ralf Martin Meyer sei politisch loyal, sonst hätte er längst zugegeben, mit seinen Einsatzmitteln die Lage nicht bewältigen zu können.[5] Kritik kam auch vom Bund Deutscher Kriminalbeamter. Der CSU-Politiker Hans-Peter Uhl hielt die Sicherheitlage in einer Millionenstadt „viel zu schwer zu kontrollieren“, während Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble die Entscheidung verteidigte. 10.000 Teilnehmer und Medienvertreter müssten ja schließlich auch untergebracht werden.[6]
Teilnehmer

Politikberatung


Eine Reihe von Beratungsgremien bereitete den G20-Gipfel vor:[12]
Die Business 20 (B20) wurde 2008 gegründet und entwickelte sich neben der ebenfalls 2008 gegründeten Gewerkschaftsgruppierung Labour 20 (L20) zur einflussreichsten Beteiligungsgruppe.[12] Die Bundesregierung beauftragte den BDI, die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) sowie den Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK), den offiziellen G20-Wirtschaftsdialog durchzuführen.[13] Mit der Organisation des deutschen L20-Prozesses wurde der Deutsche Gewerkschaftsbund beauftragt.[12]
Der zivilgesellschaftliche Zusammenschluss Civil 20 (C20) besteht aus national und international agierenden zivilgesellschaftlichen Organisationen. Die Arbeit der C20 wird seit 2010 anerkannt. Mit der Gestaltung des deutschen C20-Prozesses wurden das Forum Umwelt und Entwicklung und der Dachverband der entwicklungsbezogenen Organisationen VENRO betraut.[12][14]
Der Think-20-Prozess (T20) wurde 2012 ins Leben gerufen. Der deutsche T20-Prozess wird vom Kieler Institut für Weltwirtschaft und dem Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE) durchgeführt. Akademischer Partner ist die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina.[12][15]
Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) gibt in der Sonderstudie Entwicklung und Gerechtigkeit durch Transformation: Die vier großen I Empfehlungen zur deutschen G20-Präsidentschaft.
Die jeweiligen Treffen fanden zwischen Januar und Juli 2017 in Bad Neuenahr-Ahrweiler, Baden-Baden, Berlin, Bonn, Düsseldorf, Halle (Saale) und Hamburg statt.[16]
Datum | Tagungsort | Themenressort |
---|---|---|
22. Januar | Berlin | Agrarminister |
16.–17. Februar | Bonn | Außenminister |
17.–18. März | Baden-Baden | Finanzminister und Zentralbankgouverneure |
22. März | Halle (Saale) | Dialogforum Wissenschaft (Science20) |
6.–7. April | Düsseldorf | Digitalminister |
26. April | Berlin | Dialogforum Frauen (Women20: Berlin) |
3. Mai | Berlin | Dialogforum Wirtschaft (Business20) |
17. Mai | Berlin | Dialogforum Gewerkschaften (Labour20) |
18.–19. Mai | Bad Neuenahr-Ahrweiler | Arbeitsminister |
19.–20. Mai | Berlin | Gesundheitsminister |
30. Mai | Berlin | Dialogforum Think Tanks (Think20) |
7. Juni | Berlin | Dialogforum Jugend (Youth20) |
12.–13. Juni | Berlin | Konferenz „Partnership with Africa“ |
15.–16. Juni | Berlin | Dialogforum Jungunternehmer (G20 YEA)[17] |
19. Juni | Hamburg | Dialogforum Nichtregierungsorganisationen (Civil20) |
7.–8. Juli | Hamburg | G20-Gipfel |
Politikschwerpunkte
Die Welthungerhilfe sieht die aktuelle Versorgungskrise und den Hunger in Afrika als Schwerpunkt, zumal dort die Zahl der Hungernden nach Berechnungen der Organisation für 2017 seit dem Jahr 1990 deutlich auf 232,5 Millionen Menschen zugenommen hat. Jeder Euro, der frühzeitig ausgegeben werde, um Notsituationen zu vermeiden, sei vier- bis fünfmal so wirksam wie Geld zum Zeitpunkt einer akuten Hungersnot.[18] Bundeskanzlerin Angela Merkel hat als Präsidentin des Weltgipfels die Stärkung von Frauen (W20) sowie zusammen mit der Bundesregierung den Kontinent Afrika insgesamt als wichtige Themen für die am Gipfel Teilnehmenden gesetzt.
Gesellschaftliche Gruppen zu G20
Parteien
CDU und SPD tragen als Regierungsparteien den Gipfel mit. Bündnis 90/Die Grünen tragen teilweise Proteste gegen G20 mit. Parteichef Cem Özdemir rief zum Gewaltverzicht auf.[19] Die Linke organisiert die Großdemonstration Grenzenlose Solidarität statt G20 mit. Der Anmelder Jan van Aken kritisierte die Initiative Hamburg zeigt Haltung als von der Politik initiiert, um den Protest gegen G20 zu spalten. Die „Gewaltfrage“ werde aufgeblasen, um Menschen von Protesten fernzuhalten.[20]
Kirchen
In Hamburg gründete sich global gerecht gestalten, ein ökumenisches Bündnis zum G20-Gipfel. Das kirchliche Bündnis will sich für eine nachhaltige und zukunftsfähige Entwicklung einsetzen und kirchliche Positionen zu den Themen des G20-Gipfels deutlich machen. Global gerecht gestalten organisiert zahlreiche Veranstaltungen zu Themen um den G20-Gipfel und unterstützt unterschiedliche Protestformen gegen den Gipfel.
Die Gemeinden in Hamburg halten Kirchen und andere kirchliche Gebäude während des G20-Gipfels offen und haben „Dauergottesdienst-Veranstaltungen“ auch in der „Blauen Zone“ angekündigt.
Gewerkschaften
Die Gewerkschaften stehen dem Gipfel kritisch gegenüber, der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann dämpfte die Erwartungen an das Treffen. Der DGB beteiligt sich während G20 an Aktionen und Demonstrationen, die für eine faire Globalisierung eintreten.[21] Hoffmann lehnte Gewalt bei den Protesten ab. Auch die GEW und Ver.di tragen G20-kritische Veranstaltungen und Demonstrationen mit.
Der DGB-Landesverband Hamburg mit seiner Landesvorsitzenden Hamburg Katja Karger äußerte sich hingegen positiv über den G20-Gipfel und sieht eher Chancen dafür, dass bei dem Treffen auch Arbeitnehmerrechte thematisiert werden könnten.[22]
Jugendliche und Schüler
Bereits im Februar 2017 gründete sich in Hamburg ein „Jugendrat gegen G20“.[23] Mehr als 100 Schüler, Auszubildende und Studierende aus Hamburg und Umgebung gründeten das Forum als „Zusammenschluss aus sozialen, internationalistischen, gewerkschaftlichen und antifaschistischen Jugendgruppen, Organisationen, Verbänden und Einzelpersonen“. Aus dem Gremium bildete sich die Aktion Jugend gegen G20 mit 24 Jugendorganisationen, darunter die Bundesvereinigung der Falken, SDAJ, der Ver.di Jugend sowie verschiedenen Ortsgruppen der IG Metall und DGB-Jugend, der kurdischen/internationalistischen Jugend und antifaschistische Jugendgruppen aus dem gesamten Bundesgebiet.[24]
Sicherheitsmaßnahmen

Die im Februar 2016 von Bundeskanzlerin Angela Merkel verkündete Entscheidung, den G20-Gipfel in Hamburg abzuhalten, rief Irritationen hervor. Beobachter wiesen darauf hin, dass polizeiliche Taktiken des Summit policing in der Regel aus Sicherheitsgründen die Austragung an möglichst abgelegenen Orten vorsehen.[25] Die als Tagungsort ausgewählten Messehallen liegen hingegen in der Innenstadt Hamburgs und nur wenige hundert Meter entfernt vom Schanzenviertel mit dem autonomen Zentrum Rote Flora. Die Auswahl wird von hochrangigen Sicherheitsbeamten daher als „ungünstiger Ort“ betrachtet.[26]
Anwohner befürchten starke Einschränkungen durch die Sicherheitsmaßnahmen. Bei einem Informationsabend der Stadt und des Bezirks Hamburg-Mitte zu dem geplanten Sicherheitskonzept Anfang September 2016 kam es zu Tumulten.[27]
Das Treffen des Ministerrats der OSZE am 8. und 9. Dezember 2016 in der Hamburger Messe galt hinsichtlich der Sicherheitsmaßnahmen und Proteste als „Generalprobe“ für den G20-Gipfel.[28]
Bundesinnenminister Thomas de Maizière verfügte Personenkontrollen an den Schengen-Binnengrenzen, um die Einreise von Gewalttätern zu verhindern.[29]
Mit einer am 9. Juni 2017 veröffentlichten Allgemeinverfügung untersagte die Hamburger Polizei für den 7. und 8. Juli alle öffentlichen Versammlungen jeder Art in einer Verbotszone, die sich von der Hamburger Landesgrenze bis in die Innenstadt erstreckt und 23 Stadtteile betrifft. Für den Nachmittag und Abend des 7. Juli verbot die Polizei zusätzlich alle Versammlungen in einer weiteren Zone bis zur Elbe.[30] Gegen diese Allgemeinverfügung wurden Rechtsmittel eingelegt.
Innensenator Grote und ausländische Personenschützer
Politisch für die Sicherheitsmaßnahmen und den Polizeieinsatz ist der Hamburger Innensenator Andy Grote (SPD) verantwortlich. Grote warnte im Vorfeld, dass sich die Teilnehmer einer erfolgreichen Straßenblockade beim Aufeinandertreffen mit Fahrzeugkolonnen ausländischer Staatsgäste „in Gefahr bringen“ würden.[31] Deren Sicherheitskräfte könnten zu drastischen Maßnahmen greifen.[32]
Das Bundesverwaltungsamt genehmigte für mehreren Staaten eine Waffenerlaubnis für ihr nach Deutschland einreisendes Sicherheitspersonal. Darunter sind die Vereinigten Staaten und Großbritannien sowie die Vertreter des Internationalen Währungsfonds (IWF).[33]
Nachdem sich Sicherheitskräfte des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan im Mai 2017 in Washington mit Demonstranten prügelten, will die Bundesregierung ähnliche Übergriffe in Hamburg verhindern. Gegen mehrere von Erdoğans Leibwächtern hatte die amerikanische Justiz Haftbefehle erlassen. Diese Personen sollten nach Auffassung des Auswärtigen Amts nicht nach Deutschland kommen.[34]
Polizeieinsatz

Der Einsatzführer Hartmut Dudde sagte im Vorfeld, er rechne mit gewaltsamen Ausschreitungen von 6000 bis 7000 Autonomen.[35] An den Tagen um G20 werde „alles an Polizeiequipment zu sehen sein, was es gibt“. Dazu gehören laut Dudde gepanzerte Fahrzeuge, Drohnen, Polizeiboote und elf Hubschrauber sowie sechs Spezialfahrzeuge für Absperrungen, die aus Frankreich geliehen werden. Auch das Anfang 2017 von der Polizei angeschaffte Fahrzeug Survivor R von MAN-Rheinmetall soll beim Gipfel eingesetzt werden. Der Einsatz von Kriegswaffen sei aber ausgeschlossen, so Dudde.[35] Dudde selbst gilt als Vertreter einer harten „Hamburger Linie“.[36] Nach Einschätzung von Christiane Schneider (Die Linke) ist „seine Geringschätzung des Grundrechts auf Versammlungsfreiheit […] gerichtsnotorisch.“[37]
Für den G20-Gipfel werden Polizeikräfte aller Länderpolizeien, der Bundespolizei und des Bundeskriminalamtes zusammengezogen. Die Hamburger Polizei forderte sämtliche verfügbaren Kräfte aus ganz Deutschland an. Es handelt sich um einen der größten Polizeieinsätze in der Geschichte der Bundesrepublik. Unter der Leitung von Hartmut Dudde sollen mindestens 15.000 Landespolizisten, mindestens 1000 Polizeibeamte des Bundeskriminalamtes sowie knapp 4000 Bundespolizisten[35], darunter auch Spezialeinsatzkommandos wie etwa die GSG 9 der Bundespolizei, eingesetzt werden.[25] Unterstützung kommt auch von Einheiten aus dem Ausland. Österreich schickt die Antiterroreinheit „Cobra“.
In Harburg wurde auf dem Gelände eines ehemaligen Großmarktes eine Gefangenensammelstelle (Gesa) für bis zu 400 Personen eingerichtet. Die jeweils 9 Quadratmeter großen Zellen sollen Platz für bis zu 5 Personen bieten. Die Container verfügen über Klimatisierung, dimmbares Licht, Rauchmelder, Notrufeinrichtung und die Möglichkeit, die Gefangenen mittels Türspion zu überwachen.[38] Die Umbaukosten wurden mit drei Millionen Euro beanschlagt. Ob der Betrag jedoch gehalten werden kann, war laut Aussage eines Polizeisprechers im Juni 2017 noch unklar.[19] Das ehemalige Frauengefängnis Hahnöfersand wurde zu einem Untersuchungsgefängnis für 100 Gefangene umgebaut, da das bestehende Untersuchungsgefängnis am Holstenglacis nach Einschätzung der Polizei zu nah an der Sicherheitszone gelegen ist.[39]
Am 29. Juni durchsuchte die Polizei Wohnungen in den Hamburger Stadtteilen Stellingen, Ottensen und Eimsbüttel. Deren Bewohner schrieben sie der Gruppe Roter Aufbau Hamburg (RAH) zu. Den Beschuldigten wurde vorgeworfen, in einem Interview mit der Tageszeitung taz Straftaten gebilligt zu haben.[40]
Ein Sonderzug zum G20-Gipfel, der von der Schweizer Grenzstadt Basel bis zur Ankunft in Hamburg mit Zwischenhalten unterwegs rund 630 Fahrgäste an Bord nahm, verließ am 5. Juli den Badischen Bahnhof mit fast vierstündiger Verspätung. Die Bundespolizei kontrollierte nach eigenen Angaben in Basel alle insgesamt 210 dort zusteigenden Personen und stellte Gegenstände wie Gasmasken, Mundschutze und Schutzbrillen sicher. Insgesamt 33 Personen seien nach Abgleich mit polizeilichen Datenbanken an der Einreise von der Schweiz in die Bundesrepublik gehindert worden, für eine Person bestand ein Schweizer Haftbefehl.
Kosten
Die Stadt Hamburg und die Bundesrepublik machten im Vorfeld des Gipfels keine genauen Angaben über die anfallenden Kosten. Presseberichten zufolge werden Bund und Länder für das Treffen mindestens 130 Millionen Euro ausgeben. Ein Großteil davon entfällt auf die Sicherheitsvorkehrungen, bei denen allein für die Organisationen des Bundes etwa 32 Millionen Euro anfallen. Mit weiteren 50 Millionen Euro bezuschusst der Bund die bei der Stadt Hamburg entstehenden Ausgaben; die Summe soll dabei auch Kosten des OSZE-Gipfels im Dezember 2016 abdecken. Allgemein wird mit höheren Kosten für das G20-Treffen gerechnet. Bereits das deutlich kleinere G7-Treffen 2015 im oberbayerischen Elmau hatte den Staat etwa 113 Millionen Euro gekostet.[41]
Erwartete Auswirkungen auf das städtische Leben

Arbeitsleben

Viele Hamburger Unternehmen reagierten auf die erwarteten Behinderungen durch den Gipfel. So schloss die Handelskammer Hamburg am 7. und 8. Juli. Großunternehmen wie Gruner und Jahr und Lufthansa Technik gaben einen Tag Sonderurlaub. Die Beiersdorf AG gestattete allen 2500 Hamburger Mitarbeitern am 7. Juli Heimarbeit.[42]
Straßenverkehr

Im Vorfeld des Gipfels wurde vielfach angenommen, dass es durch polizeiliche Maßnahmen und Demonstrationen zu starken Störungen im Hamburger Straßennetz kommen wird. So plante die Polizei, eine größere Zahl an Staatsgästen ohne Halt vom Flughafen in die Innenstadt und zwischen den Veranstaltungsorten zu eskortieren. Um Stillstände der Kolonnen zu verhindern, sperrt sie die Straßen entlang der Route die entsprechende Zeit für den Stadtverkehr. Ihre Beamten übten solche Manöver in den Wochen vor dem Gipfel an mehreren Tagen außerhalb der Hauptverkehrszeiten und verursachten dadurch Staus. Im öffentlichen Busverkehr kam es so im Übungsgebiet zu Verspätungen von bis zu 30 Minuten.[43] Für die Zeit des Gipfels wird der Busbetrieb wegen des erwarteten Verkehrsstillstands im Innenstadtbereich erheblich eingeschränkt. 22 Buslinien werden im Innenstadtbereich verkürzt oder „gebrochen“. Die zentrale Innenstadt wird durch Shuttlebusse bedient, die die regulären Linienwege der verkürzten und „gebrochenen“ Linien ersetzen und Umstiege zu den temporären Endhaltestellen bieten. Dadurch soll vermieden werden, dass sich Verspätungen, die möglicherweise durch die jeweiligen Linien im Innenstadtbereich aufgebaut werden, auf das Gesamtnetz übertragen.[44]
Der ADAC geht für die Gipfeltage in Hamburg von einem „völligen Verkehrskollaps“ aus.[45] Die Pannenhilfe des Autoclubs sei daher in dieser Zeit nur eingeschränkt verfügbar. Der Hermes-Versandservice kündigte Einschränkungen beim Paketversand rund um die Gipfeltage an.[46]
Schienenverkehr

Wenige Meter vom Tagungsort entfernt führt mit der Hamburg-Altonaer Verbindungsbahn eine der am stärksten belasteten Personenverkehrs-Strecken der Deutschen Bahn mit S-Bahn, Regional- und Fernverkehr entlang. Während der Zeit des Gipfels dürfen wegen polizeilicher Anordnungen weitgehend keine Personenzüge mit Fahrgästen über Regional- und Fernverkehrsgleise der Verbindungsbahn fahren.
Dadurch bedingt wird der Fernverkehrsknoten Hamburg während des Gipfels eingeschränkt:
Fast alle ICE-, IC- und EC-Fernzüge der Deutschen Bahn mit Start und Ziel in Hamburg-Altona beginnen und enden an den G20-Tagungstagen am Hamburger Hauptbahnhof.[47] G20-bedingt in Hamburg Hauptbahnhof endende Züge werden dort von Fahrgästen geräumt und fahren nach einer Überprüfung gegebenenfalls leer weiter durch die Sperrzone in die Abstellanlagen. Gleiches gilt für die privaten Fernzüge des Hamburg-Köln-Express (HKX).
Fernzüge aus dem Rest Deutschlands über Hamburg nach Kiel, Flensburg, Sylt und Teilen Dänemarks oder aus diesen Richtungen über Hamburg werden während des Politikertreffens über die Güterumgehungsbahn am Hamburger Stadtzentrum vorbei geleitet. Am Hauptbahnhof werden diese Züge nicht halten. Gleiches gilt für einige Fernzüge in Richtung Lübeck.
Die beiden Hamburger Fernbahnhöfe Dammtor und Altona stellen den Fernverkehrs-Betrieb während des Gipfels weitgehend ein.
Regionalzüge aus dem Norden, der Mitte und dem Westen Schleswig-Holsteins können durch die polizeilichen Maßnahmen während des Gipfels nicht zum Hamburger Hauptbahnhof fahren. Die Züge müssen zum Bahnhof Hamburg-Altona umgeleitet werden und ihre Fahrgäste dort zur Weiterfahrt in die Innenstadt oder zu den Fernzügen am Hauptbahnhof bzw. am Bahnhof Harburg in die S-Bahn umsteigen.[48]
Die Deutsche Bahn weist darauf hin, dass behördliche Maßnahmen „jederzeit“ zu kurzfristigen weiteren Einschränkungen im Eisenbahnverkehr führen können.[47]
U- und S-Bahnen sollen während des Gipfels ohne Einschränkungen fahren. Der Hamburger Verkehrsverbund rechnet lediglich mit kurzfristigen Sperrungen von Ausgängen der besonders nah am Veranstaltungsort gelegenen Haltestellen U-Messehallen und S-Sternschanze. Aufgrund möglicher Verspätungen im Flugverkehr gibt es darüber hinaus nachts einige zusätzliche Fahrten der S-Bahn zum Bahnhof Airport.[44]
Veranstaltungen und Proteste
Für die Tage des Gipfeltreffens organisierten zahlreiche Bündnisse und Initiativen unterschiedlichste Veranstaltungen, um gegen die Zusammenkunft zu protestieren und Alternativen zum beim G20 vertretenen Wirtschaftssystem aufzuzeigen. Bis zum 27. Juni 2017 waren laut Polizei 27 Demonstrationen alleine in den Tagen des Gipfels angemeldet worden.
Planung von Protest- und Alternativveranstaltungen und militante Aktionen im Vorfeld



Für den 3. und 4. Dezember 2016 hatten der AStA der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, das Recht auf Stadt-Netzwerk, die Interventionistische Linke, der Verband der Studierenden aus Kurdistan und weitere Gruppen zu einer Aktionskonferenz nach Hamburg geladen, um eine „Choreografie des Protests“ zu erarbeiten und einen „Dreiklang aus einem Gegengipfel, einer Großdemonstration und dezentralen Aktionen“ herzustellen.[49] An einer weiteren Aktionskonferenz Anfang April 2017 beteiligten sich mehr als 800 Menschen.[50] Unter dem Motto „Gemeinsam statt G20“ sammelte ein Zusammenschluss von bisher elf Organisationen, darunter die Studierendenvertreter der großen Hamburger Hochschulen und die Hamburger Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Unterschriften, um den Gipfel durch einen Volksentscheid zu verhindern.[51][52] Bis zum 2. Juni 2017 waren gut 14.500 Unterschriften zusammengekommen.[53] Der Erlös einer Aktion „Soli-Mexikaner gegen Trump“ von weltweit über 140 Bars, unter anderem in Thailand, Malta und Mexiko, kommt dem Protest gegen den G20-Gipfel in Hamburg zugute.[54] Das Miniatur Wunderland lud in seinen Räumen zur kleinsten Demonstration der Welt.[55] Gefälschte Werbeaushänge des Hamburger Verkehrsverbundes in Hamburgs Innenstadt wiesen darauf hin, dass während des Gipfels der Nahverkehr kostenlos sein solle.[56]
Linke Gruppen und Verbände, unter ihnen Attac, DIDF, Die Linke, Interventionistische Linke und NAV-DEM, schlossen sich im Bündnis gegen das G20-Treffen in Hamburg zusammen und meldeten im November 2016 eine Demonstration unter dem Motto „Grenzenlose Solidarität statt G20“ für den 8. Juli 2017 vom Bahnhof Hamburg Dammtor über mehrere Routen durch die Innenstadt zum Heiligengeistfeld unweit der Hamburg Messe an.[57] Blockupy will sich außerhalb des Bündnisses an Protesten beteiligen.[58] Die Polizei erwartet 100.000 Gegendemonstranten, von denen sich bis zu 10.000 zu einem Schwarzen Block formieren könnten.[59] Für den Vorabend des Gipfels ist eine internationale antikapitalistische Demonstration unter dem Motto „Welcome to Hell“ angemeldet, bei der die Polizei 7500 Teilnehmer erwartet. Während des Gipfels wollen Aktivisten „die Rote Zone dicht machen“ und haben Aktionen gegen den Hamburger Hafen angekündigt.[60] No-G20-Bündnisse aus Stuttgart und der Schweiz hatten einen Sonderzug aus zwölf Waggons zur Anreise organisiert.[61]
Im Vorhinein kam es auch zu einigen Sachbeschädigungen. So verübte eine Gruppe von 30 bis 50 Personen Ende November 2016 einen Farb- und Brandanschlag auf den Tagungsort, die Hamburg Messe.[62] Im März 2017 zerstörten Unbekannte durch Brandanschläge mehrere Einsatzfahrzeuge der Hamburger Polizei.[63] Die Werbeagentur Scholz & Friends wurde angegriffen, weil sie das Logo für den G20-Gipfel entworfen hatte.[64] In Bremen verübte im April 2017 eine Gruppe militanter Linksaktivisten einen Brandanschlag auf eine Filiale des Bremer Jobcenters im Stadtteil Neustadt.[65] Am 18. Juni 2017 wurde der Eisenbahnverkehr zeitweilig durch Brandanschläge auf 12 Streckenabschnitte und Signalanlagen der Deutschen Bahn in den Regionen Leipzig, Berlin, Hamburg, Köln, Dortmund und Bad Bevensen gestört.[66] Insgesamt zählte die Polizei laut Informationen des Tagesspiegels zwischen Mai 2016 und Juni 2017 bundesweit mehr als hundert Brandanschläge mit Bezug auf den G20-Gipfel.[67]
Übersicht
Datum | Veranstaltung | Ort, Beschreibung | Teilnehmerzahl | Organisatoren |
---|---|---|---|---|
25. Juni 2017 | Yes, we camp | Volkspark Altona, Veranstaltung für Genehmigung von Protest-Camps | 200 | |
2. Juli | G20 Protestwelle | Protestmarsch in der Innenstadt um die Binnenalster und „Bootsdemo“ auf Außen- und Binnenalster.[68] Ziel/Forderung ist: „Gerechten Welthandel schaffen – Klima retten – Soziale Ungleichheit bekämpfen – Demokratie stärken“[69] | 25.000 (laut Veranstalter) 8.000 (laut Polizei) 130 Boote |
Trägerkreis unter anderem aus BUND, Campact, DGB Nord, Greenpeace, NABU, Naturfreunde[70] |
4. Juli | Hard Cornern | Gemeinsam chillen und Musik hören vor allem in den an das Gipfelgelände angrenzenden Vierteln – Musikprogramm Hamburgweit via FSK UKW 93,0 MHz | Bündnis „Alles Allen“ | |
5.–6. Juli | Gipfel für Globale Solidarität | 70 Veranstaltungen auf Kampnagel, Museum der Arbeit und anderen Orten in Barmbek zu Globaler Gerechtigkeit, Klimawandel und Wirtschaftsalternativen | 1500[71] | u. a. Attac, BUND, Heinrich-Böll-Stiftung |
5. Juli | Lieber tanz ich als G20! | Von den Landungsbrücken zum Gänsemarkt | 20.000 (laut Veranstalter) 11.000 (laut Polizei)[72] |
Bündnis „Alles Allen“ |
5. Juli | 1000 Gestalten | „1000 Gestalten“ sollen sich tagsüber grau, langsam zum Burchardplatz bewegen und in bunten Protest verwandeln. | 1000 Gestalten[73] | |
6. Juli | Global-Citizen-Festival | Konzert gegen Armut und für Klimaschutz mit nationalen und internationalen Popstars, Schirmherr Coldplay-Sänger Chris Martin, in der Barclaycard Arena | 9000 Tickets über Sozialmedia-Wettbewerbsaktion vergeben.[74] | Bill & Melinda Gates Foundation |
6. Juli | Welcome to Hell | Vom Altonaer Fischmarkt über die Reeperbahn zu den Messehallen. „Für eine solidarische Welt – gegen den G-20-Gipfel“ | 12.000 Teilnehmer, davon etwa 3.500 des „schwarzen Blocks“[75] | Bündnis „Welcome to Hell“ |
7. Juli | Block G20 – colour the red zone | Aktionen des „massenhaften zivilen Ungehorsams“ innerhalb der Versammlungsverbotszone, mit dem Ziel, den „G20-Gipfel [zu] blockieren und die Rote Zone bunt [zu] gestalten“. | Bündnis „Block G20“[76] | |
7. Juli | Shut down the logistics of capital! | In Hamburg-Wilhelmsburg soll der „reibungslose Ablauf des Kapitalismus“ symbolisch gestört werden. | Bündnis „shut-down Hamburg“[77] | |
8. Juli | Grenzenlose Solidarität statt G20 | Vom Deichtorplatz zum Millerntorplatz[78] | 50.000–100.000 erwartet | Bündnis „Grenzenlose Solidarität statt G20“ (u.a. Attac, DIDF, Die Linke, Interventionistische Linke, NAV-DEM) |
8. Juli | Hamburg zeigt Haltung | Demonstration und „Fest für Demokratie und Menschenrechte“. Ökumenischer Gottesdienst in St. Katharinen, dann Demo und Abschlusskundgebung am Fischmarkt | Initiative Haltung.Hamburg |
Protestcamps und Bettenbörse


Im Hamburger Stadtgebiet sind zwei Camps für den Zeitraum des Gipfels für jeweils bis zu 10.000 Personen geplant: eines im Hamburger Stadtpark[79] und eines im Altonaer Volkspark.[80] Die Hamburger Polizei und Bürgermeister Olaf Scholz erklärten mehrmals, sie würden „von Staatsseite keine Camps zulassen, in denen gewalttätige Aktionen vorbereitet werden“.[81] Insbesondere erklärte die Polizei, keine Übernachtungsmöglichkeiten zu dulden.[82] Die Veranstalter gingen mit unterschiedlichem Erfolg gegen Auflagen der Polizei vor.[83] Die Veranstalter von „Yes we camp“ hatten bereits am 30. Juni eine „Teileinigung“ mit der Polizei erzielt und mit dem „Teilaufbau“ eines Protestcamps ohne Schlafmöglichkeiten in Hamburg-Lurup begonnen.[84] Zusätzlich zu den geplanten Camps rief die sechste Große Stadtteilversammlung von St. Pauli zu einer Bettenbörse auf, um auswärtigen Demonstranten Schlafplätze in Privatwohnungen kostenlos zur Verfügung zu stellen.[85]
Am 2. Juli begannen Aktivisten mit dem Aufbau des „antikapitalistischen Camps“ im Elbpark Entenwerder in Rothenburgsort, nachdem sie am Vortag eine entsprechende Klage vor dem Verwaltungsgericht gewonnen hatten.[86] Dabei kam es zu Konflikten mit der Polizei, die den Aufbau behinderte, am späten Abend die Veranstaltung stürmte und Zelte beschlagnahmte.[82] Das Hamburger Verwaltungsgericht bestätigte am nächsten Tag die polizeilichen Auflagen, wonach die G20-Gegner keine Schlafzelte aufstellen sowie Küchen und Duschen errichten dürfen.[87] Die Linke forderte daraufhin den Rücktritt des Hamburger Innensenators Andy Grote, da dieser „die politische Verantwortung für diesen vorsätzlichen Rechtsbruch“ trage.[88] Am 4. Juli brachen die Veranstalter das Camp in Entenwerder schließlich mit Verweis auf die polizeilichen Maßnahmen ab. Gleichzeitig wurden in der Innenstadt kleinere Camps errichtet, die jedoch teilweise noch am selben Tag von der Polizei geräumt wurden.[89] Am 5. Juli genehmigte das Oberverwaltungsgericht 300 Schlafzelte für bis zu 900 G20-Protestierer. Feuerwehr und Bezirksamt müssten in Sicherheitsfragen jedoch noch ihre Zustimmung zu den Zelten geben.[90]
Verlauf
Verletzte während der Proteste
Datum | Sicherheitskräfte | Demonstranten / Bürger | Aktion |
---|---|---|---|
6. Juli 2017 | 111 Polizisten | Welcome-to-hell-Demonstration und Folgeveranstaltungen | |
7. Juli 2017 | 14 Demonstranten (11 schwer, 3 leicht) | Absturz von Mauer als Folge der Konfrontation mit Einsatzkräften[91] | |
7. Juli 2017 | 2 Polizisten | mit Zwillen angeschossen |
Festnahmen
Datum | Festnahmen | In-Gewahrsam | Aktion |
---|---|---|---|
7. Juli 2017[92] | 12 | 45 | Verschiedene Blockadeaktionen |

- Protestwelle
Am 2. Juli beteiligten sich 8000 Menschen an der von Umwelt-, Bürgerrechts-, Sozial- und Entwicklungsorganisationen organisierten Demonstration „G20 Protestwelle“ in der Hamburger Innenstadt.[93] Die Demonstration verlief friedlich.
- Gipfel für globale Solidarität
Am 5. Juli begann auf Kampnagel der „Gipfel für globale Solidarität“. Die Veranstaltung mit 1500 Teilnehmern will als Basisbewegung globalisierungskritische Menschen vernetzen und alternative Modelle für Globale Gerechtigkeit, Klimaschutz und ein anderes Wirtschaftssystem suchen. Bei der Eröffnungsveranstaltung sagte Vandana Shiva, sie sehe die Staats- und Regierungschefs als Teil des Problems, nicht als seine Lösung. Die rund 70 Veranstaltungen fanden auf Kampnagel, dem Museum der Arbeit und anderen Orten in Barmbek statt. Die Veranstaltung verlief friedlich.[94][95]
- 1000 Gestalten
Die Kunst-Aktion „1000 Gestalten“ fand mit mehreren 100 Freiwilligen am Nachmittag des 5. Juli statt. Komplett mit grauem Ton geschminkte Gestalten wandelten langsam durch die HafenCity und die Innenstadt. Die Veranstaltung verlief friedlich.[96][8]
- Lieber Tanz ich als G20

Am selben Abend folgten 11.000 Menschen in ganz Hamburg dem Aufruf der Aktion „Lieber tanz ich als G20“.[97] Ein friedlicher Zug mit Musikwagen und einem unangekündigten Auftritt von Jan Delay und Samy Deluxe zog durch das Schanzenviertel. Eine Gruppe von Menschen, die danach eine Kreuzung blockierte, wurde mit Wasserwerfern vertrieben.[98]
- „Welcome To Hell“
Am 6. Juli startete um 17 Uhr die Veranstaltung „Welcome to Hell“ am Fischmarkt. Friedlich versammelten sich mehrere tausend Menschen. Bei einem Bühnenprogramm traten unter anderem die Goldenen Zitronen und Irie Revolte auf. Gegen 19 Uhr setzte sich der Demonstrationszug mit etwa 12.000 Menschen auf einer 7 Kilometer langen, angemeldeten Route in Bewegung. Etwa 30 Minuten forderte die Polizei eine Gruppe von rund 1000 vermummten Personen auf sich nicht zu vermummen. Als diese sich weigerten wurde der Zug von der Polizei gestoppt. Als die Polizei versuchte, die als Autonome Kerngruppe identifiziert Personen von den restlichen Demonstranten zu isolieren, wurden Flaschen, Steine und andere Gegenstände auf die Polizisten geworfen. Die Polizei setzte daraufhin Wasserwerfer, Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Der Veranstalter erklärte die Demonstration um 20:11 Uhr für beendet. Eine neue Demonstration wurde formal angemeldet, die sich jedoch kaum formieren konnte.[75]
In der Nacht und den folgenden Morgenstunden wurden an zahlreichen Orten in Hamburg Barrikaden und Autos angezündet, Geschäfte demoliert und Gegenstände beschädigt.[99]
In einer Arbeitssitzung am Freitag standen zunächst die Themen Terrorismus, freier Welthandel, sowie die umstrittene Absicht der USA, aus dem Pariser Klimaabkommen auszusteigen, auf der Agenda. Am zweiten Tag des Gipfeltreffens soll Afrika Thema für eine gemeinsame Erklärung sein.[100][8]
Weblinks
- Portal der deutschen Bundesregierung
- Informationsportal der Stadt Hamburg zum G20-Gipfel und Treffen des OSZE-Ministerrats
- Informationsportal der Hamburger Polizei
- Informationsportal zu geplanten Protesten
Einzelnachweise
- ↑ G20-Gipfel 2017 findet am 7. und 8. Juli 2017 in Hamburg statt. In: hamburg.de. 8. Juli 2017, abgerufen am 30. November 2016.
- ↑ Häufige Fragen zu G20 in Hamburg. In: hamburg.de. 7. Juli 2017, abgerufen am 30. November 2016.
- ↑ Markus Klemm: Was Hamburg zum G20-Gipfel erwartet. In: shz.de, 30. März 2017
- ↑ G20-Gipfel: Elbphilharmonie wird Hochsicherheitszone. In: abendblatt.de. 19. April 2017, abgerufen am 11. Juni 2017.
- ↑ Patrick Gensing: G20: „Die Polizei ist in einem Dilemma“. In: tagesschau.de. 6. Juli 2017, abgerufen am 6. Juli 2017.
- ↑ Krawalle in Hamburg: Feuer und Plünderungen - Protest eskaliert. In: Tageschau online. 8. Juli 2017, abgerufen am 8. Juli 2017.
- ↑ Karin Geil: G20-Gipfel - Familienfoto der Gipfelteilnehmer, Zeit Online, mit Abschnitt zur Beschreibung des Gipfelfotos, 7. Juli 2017
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- ↑ Suche nach Kompromissen beginnt, heute.de, 7. Juli 2017