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Bochum

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Wappen Karte
Stadtwappen der kreisfreien Stadt Bochum Lage der kreisfreien Stadt Bochum in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Landschaftsverband: Westfalen-Lippe
Regionalverband Ruhr
Kreis: Kreisfreie Stadt
Fläche: 145,4 km²
Einwohner: 386.785 (31. Mai 2005)
Bevölkerungsdichte: 2.660 Einwohner/km²
Höhe: 103 m ü. NN
Postleitzahlen: 44701–44894 (alt: 4630)
Vorwahlen: 0234 + 02327
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Kfz-Kennzeichen: BO
Gemeindeschlüssel: 05 9 11 000
UN/LOCODE: DE BOM
Stadtgliederung: 6 Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Willy-Brandt-Platz 2–8
44777 Bochum
Website: www.bochum.de
E-Mail-Adresse: info@bochum.de
Politik
Oberbürgermeisterin: Ottilie Scholz (SPD)
Schulden: 821 Mio. € (31. Dezember 2002)
Bevölkerung (31. Dezember 2002)
Arbeitslosenquote: 12,0 % (31. Dezember 2004)
Ausländeranteil: 8,8 % (31. Januar 2005)
Altersstruktur:
0–18 Jahre: 15,9 %
18–65 Jahre: 64,7 %
ab 65 Jahre: 19,4 %
Die 15.000 kg schwere Gussstahlglocke vor dem Bochumer Rathaus

Die Stadt Bochum [ˈboːxʊm] ist das Zentrum des mittleren Ruhrgebiets im Bundesland Nordrhein-Westfalen, zu dem auch die Städte Hattingen, Herne und Witten mit insgesamt 750.000 Einwohnern zählen. Die kreisfreie Stadt im Regierungsbezirk Arnsberg ist eines der vier Oberzentren des Ruhrgebiets und ist mit rund 387.000 Einwohnern die sechstgrößte Stadt des Landes. Bochum ist Mitglied im Regionalverband Ruhr.

Die Einwohnerzahl der Stadt überschritt 1904 die 100.000-Grenze und machte Bochum zur Großstadt. Die Grenzen der heutigen Stadt Bochum sind die Ergebnisse mehrerer Gebietsreformen, durch die benachbarte Städte, darunter die Mittelstadt Wattenscheid, nach Bochum eingegliedert wurden.

Heute befinden sich in Bochum sechs Hochschulen mit insgesamt etwa 50.000 Studierenden, davon etwa 30.000 an der Ruhr-Universität, die damit eine der größten Universitäten Deutschlands ist (siehe Bildung). Überregional bekannt sind das Deutsche Bergbaumuseum, das Schauspielhaus, das Planetarium und das erfolgreichste Musical der Welt, Starlight Express. Ferner gibt es hier verschiedene Bergbauinstitutionen. Nach dem Niedergang des Bergbaus entwickelte sich Bochum zu einer Dienstleistungsmetropole. Hier befinden sich drei Opel-Werke, die auch Zulieferer für alle anderen europäischen GM-Standorte sind, Nokia, Johnson Controls, Krupp sowie die Deutschlandzentrale von Aral/BP.

Der Bochumer Verein schrieb ab 1842 Industriegeschichte, als es dem Unternehmen gelang, Stahl in Formen zu gießen. Das erste Produkt der Firma waren Glocken aus diesem Werkstoff. Eine 15.000 kg schwere Glocke vor dem Bochumer Rathaus erinnert an diese Epoche.

Geografie

Bochum liegt auf dem flachhügeligen „Bochumer Landrücken“ zwischen den Flüssen Ruhr und Emscher an der Grenze zwischen südlicher und nördlicher Ruhrkohlezone. Der höchste Punkt im Stadtgebiet liegt in der Kemnader Straße und misst 196 m ü. NN, der niedrigste Punkt liegt am Blumenkamp in Hordel und misst 43 m ü. NN. Die größte Ausdehnung des Stadtgebiets beträgt in Nord-Süd-Richtung 13,0 km und in West-Ost-Richtung 17,1 km. Die Länge der Stadtgrenze beträgt 67,2 km.

Nachbargemeinden

Folgende Städte grenzen an die Stadt Bochum (beginnend im Norden im Uhrzeigersinn):
Herne (Kreisfreie Stadt), Castrop-Rauxel (Kreis Recklinghausen), Dortmund (Kreisfreie Stadt), Witten und Hattingen (beide Ennepe-Ruhr-Kreis) sowie Essen und Gelsenkirchen (beides kreisfreie Städte)

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet Bochum besteht aus 6 Stadtbezirken. In jedem Stadtbezirk gibt es eine Bezirksvertretung. Vorsitzender der Bezirksvertretung ist der Bezirksvorsteher. Die Stadtbezirke sind in „statistische Bezirke“ unterteilt. Die meisten hiervon waren früher einmal selbständige Gemeinden und verloren ihre Selbständigkeit durch Eingemeindung. Die statistischen Bezirke werden mit einer zweistelligen arabischen Zahl gekennzeichnet.

  • Stadtbezirk Mitte: 10 Grumme, 11 Gleisdreieck, 13 Altenbochum, 14 Südinnenstadt, 15 Kruppwerke, 16 Hamme, 17 Hordel, 18 Hofstede, 19 Riemke
  • Stadtbezirk Wattenscheid: 24 Günnigfeld, 25 Wattenscheid-Mitte, 26 Leithe, 27 Westenfeld, 28 Höntrop, 29 Eppendorf
  • Stadtbezirk Nord: 36 Bergen/Hiltrop, 37 Gerthe, 38 Harpen/Rosenberg, 39 Kornharpen/Voede-Abzweig
  • Stadtbezirk Ost: 46 Laer, 47 Werne, 48 Langendreer, 49 Langendreer-Alter Bahnhof
  • Stadtbezirk Süd: 53 Wiemelhausen/Brenschede, 54 Stiepel, 55 Querenburg
  • Stadtbezirk Südwest: 63 Weitmar-Mitte, 64 Weitmar-Mark, 65 Linden, 66 Dahlhausen

Geschichte und Eingemeindungen

Siehe auch: Geschichte der Stadt Bochum

Religionen

Bochum gehörte seit der Gründung zum Erzbistum Köln und war dem Archidiakonat des Kölner Dompropstes unterstellt. Um 1570 fasste die Reformation Fuß. Doch dauerte es noch bis 1613, als sich die lutherische Gemeinde von der katholischen Gemeinde trennte. Ab 1634 entstand auch eine reformierte Gemeinde. Die Stadt war danach überwiegend protestantisch, doch gab es stets auch Katholiken, die weiterhin zum Erzbistum Köln gehörten. 1821 wurde sie dem Bistum beziehungsweise Erzbistum Paderborn zugeordnet. Bochum wurde Sitz eines Dekanats, das später in die Dekanate Bochum-Mitte, Bochum-Süd und Bochum-Ost unterteilt wurde. 1958 wurde Bochum dem neu gegründeten Bistum Essen angegliedert. Die Pfarrgemeinden Bochums gehören heute zum Stadtdekanat Bochum.

Die protestantischen Gemeinden Bochums kamen mit dem Übergang der Stadt an Preußen zur Evangelischen Kirche in Preußen beziehungsweise dessen westfälischer Provinzialkirche. Bochum wurde Sitz einer Superintendentur, aus welcher der heutige Kirchenkreis Bochum innerhalb der Evangelischen Kirche von Westfalen hervorging. Dieser umfasst insgesamt 22 evangelische Kirchengemeinden innerhalb der Stadt Bochum.

Neben den evangelischen und katholischen Gemeinden in Bochum gibt es auch noch verschiedene Freikirchen, darunter Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden (Baptisten), Freie Evangelische Gemeinden, die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK) und die Gemeinde Gottes. Auch die Neuapostolische Kirche und die Christengemeinschaft ist in Bochum vertreten. Die Zisterzienser errichteten das Kloster Stiepel.

Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind entweder Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohnerzahlen
1500 etwa 1.000
1650 1.400
1750 1.449
1800 1.636
1843 4.282
1871 21.192
1. Dezember 1890 ¹ 47.601
1. Dezember 1895 ¹ 53.842
1. Dezember 1900 ¹ 65.554
1. Dezember 1905 ¹ 118.464
1. Dezember 1910 ¹ 136.931
8. Oktober 1919 ¹ 142.760
16. Juni 1925 ¹ 211.249
Jahr Einwohnerzahlen
16. Juni 1933 ¹ 314.546
17. Mai 1939 ¹ 305.485
13. September 1950 ¹ 289.804
6. Juni 1961 ¹ 361.382
31. Dezember 1970 343.800
30. Juni 1975 415.600
30. Juni 1980 402.000
30. Juni 1985 383.200
1. Januar 1989 389.087
31. Dezember 1990 396.486
30. Juni 1997 397.400
31. Dezember 2003 387.283
31. Dezember 2004 388.179

Politik

An der Spitze der Stadt stand zunächst der gräfliche Stadtschultheiß der Grafschaft Mark. Doch ist bereits seit 1321 ein Rat nachweisbar, dem 2 Bürgermeister und 6 Ratsmänner („Ratsfreunde“) angehörten. Die Bürgermeister wurden bis 1744 jährlich gewählt. Ab 1731 gab es einen „worthaltenden Bürgermeister“, der die Gesamtleitung der Stadt hatte und einen 2. Bürgermeister, der für Polizeiangelegenheiten und das Marktwesen zuständig war. Daneben gab es 3 Senatoren, für Bau- und Wohnungswesen, für Feuerwesen und für die Kämmerei. Zwischen 1714 und 1765 wurde der Rat von der preußischen Regierung ernannt. Danach wurde er wieder gewählt. In französischer Zeit stand ein Maire, ab 1815 ein Bürgermeister an der Spitze der Stadt. 1843 wurde die Landbürgermeisterei Bochum abgetrennt und in der Stadt die revidierte Städteordnung eingeführt.

Während der Zeit der Nationalsozialisten wurde der Oberbürgermeister von der NSDAP eingesetzt. Bochum wurde Verwaltungssitz des NS-Gaus Westfalen-Süd. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone einen neuen Oberbürgermeister ein, und 1946 führte sie die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten „Rat der Stadt“, dessen Mitglieder man als „Stadtverordnete“ bezeichnet. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Des Weiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. 1994 wurde die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wurde 1999 erstmals direkt vom Volk gewählt.

Bürgermeister beziehungsweise Oberbürgermeister

Oberstadtdirektoren

Der Rat der Stadt hat derzeit 76 Mitglieder. Diese verteilen sich seit der Kommunalwahl von 2004 wie folgt:

Wappen

Stadtwappen der kreisfreien Stadt Bochum

Das Wappen der Stadt Bochum zeigt in Blau einen in drei Reihen weiß-rot geschachteten Balken, belegt mit einem stehenden schwarzen Buch mit goldenem Schnitt, silberner Deckelprägung und zwei silbern verzierten schwarzen Schließen. Die Stadtfarben sind blau-weiß. Das heutige Wappen wurde nach der jüngsten Vergrößerung des Stadtgebiets 1975 angenommen, wobei der rot-weiße Balken aus dem alten Wattenscheider Wappen entnommen wurde. Das alte Bochumer Wappen zeigte lediglich das Buch ohne den weiß-roten Balken. Dieses Wappen war 1913 amtlich festgelegt und 1953 durch die Hauptsatzung der Stadt bestätigt worden, wobei es bereits in den Siegelabdrucken aus dem 14. Jahrhundert zu sehen ist. Die Herkunft des Buches als Wappensymbol ist jedoch nicht bekannt. Es wurde gelegentlich auch als „redendes Wappen“ bezeichnet, weil man annahm, der Stadtname Bochum komme vom Wort Buch. Dies konnte jedoch nicht bestätigt werden.

Städtepartnerschaften

Bochum unterhält mit folgenden Städten Städtepartnerschaften:

Bochum ist auch Patenstadt des ehemaligen Landkreises Neidenburg im frühren Ostpreußen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Schiene / ÖPNV

Die Stadt ist über zahlreiche Eisenbahnverbindungen an die umliegenden Städte angeschlossen und hat insgesamt 8 Bahnhöfe. Zudem verkehren mehrere RegionalBahn- und RegionalExpresslinien, sowie zwei S-Bahnlinien (S1 und S3). In der Stadt gibt es eine größtenteils unterirdische Stadtbahn-Linie (U35 von Bochum Hustadt nach Herne Schloss Strünkede), sowie 5 Straßenbahnenlinien, von denen zwei in der Innenstadt ebenfalls unterirdisch fahren (zwei weitere U-Bahnstrecken im Bau), ebenso wie zahlreiche Buslinien durch die BOGESTRA im Rahmen des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) betrieben. Der Hauptbahnhof ist regelmäßiger ICE- und IC-Halt der über das Ruhrgebiet verlaufenden Linien. Er wird derzeit einer umfangreichen Sanierung und Modernisierung unterzogen.

Straße

Im Stadtgebiet von Bochum verlaufen drei Bundesautobahnen A 40, A 43 und A 44 sowie eine Stadtautobahn, der Bochumer Ring (ehemalig NS 7), die heute nach den Bochumer Partnerstädten (Sheffield, Oviedo, Nordhausen, Donezk) benannt ist. Zudem durchqueren etliche Bundesstraßen die Stadt (zum Beispiel die B 51). Derzeit ist eine Verbindung von A44 und A40 über die ehemalige NS 7 geplant, die sogenannte Opel-Spange. Darüberhinaus soll die A 40 von bis Essen sechsspurig ausgebaut werden. Diese Pläne sind bereits seit den 1990er Jahren beschlossen, ursprünglich für eine bessere Anbindung des Opel Werk 1 im Stadtteil Laer. Wegen der Diskussion vom Oktober 2004 über eine mögliche Schließung des Opel-Standortes Bochum im Gespräch war, ist der Ausbau momentan wieder fraglich.

Wasser

Als eine der wenigen Städte des Ruhrgebiets ist Bochum nicht direkt an das deutsche Bundeswasserstraßennetz angebunden. Eine Anbindung besteht über Herne im Norden an den Rhein-Herne-Kanal. Über die im Süden der Stadt gelegen Ruhr hat man mit kleineren Booten die Möglichkeit über Schleusen an den Rhein zu gelangen. Die Schifffahrt für die Industrie wurde schon lange eingestellt.

Luft

Die nächstgelegenen Flughäfen befinden sich in Dortmund, Essen/Mülheim und Düsseldorf und sind über Autobahnen zu erreichen. Zum Flughafen in Düsseldorf besteht über ICE-, IC-, RE- und S-Bahnlinien eine direkte Verbindung. Weitere erreichbare Luftverkehrsanbindungen sind der Konrad-Adenauer-Flughafen in Köln, der Flughafen Niederrhein im Raum Kleve, im Münsterland der Flughafen Münster-Osnabrück sowie der Flughafen Paderborn/Lippstadt im Osten.


Medien

Zeitungen

In Bochum befindet sich die NRW-Redaktion der Tageszeitung "taz". Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung "WAZ" und die Ruhr Nachrichten erscheinen mit eigenen Lokalausgaben.

Hörfunk

Seit 1990 sendet "Radio 98.5" (ehemals Ruhrwelle Bochum) ein lokales Radioprogramm in Kooperation mit Radio NRW in Oberhausen.

Seit 1997 sendet "CT das radio" (erstes Campusradio auf eigener Frequenz in NRW) ein lokales Radioprogramm auf der Frequenz 90 MHz.

Onlinezeitungen

Mein-Bochum beschäftigt sich fast ausschließlich mit Lokalpolitik, während Bo-Alternativ auch kulturelle Themen aufgreift und verschiedene Serviceseiten anbietet. Stud.rub.de hingegen legt den Schwerpunkt auf studentische Interessen, dort sind vor allem Terminhinweise für Party, Spaß und Kultur zu finden.

Öffentliche Einrichtungen

siehe auch: St. Josefs-Hospital Bochum-Linden

Bildung

Fachhochschule Bochum

In Bochum befinden sich die folgenden sechs Hochschulen:

Daneben gibt es in Bochum mehrere Hauptschulen, Realschulen, 11 Gymnasien (Albert-Einstein-Schule, Goethe-Schule Bochum, Graf-Engelbert-Schule, Gymnasium am Ostring, Heinrich-von-Kleist-Schule, Hellweg-Schule, Hildegardis-Schule, Lessing-Schule, Märkische Schule, Schiller-Schule und Theodor-Körner-Schule) und 4 Gesamtschulen (z.B. Erich Kästner-Schule, Heinrich-Böll-Gesamtschule, Maria Sibylla Merian-Gesamtschule und Willy-Brandt-Gesamtschule Bochum). Das Louis-Baare-Berufskolleg wird von über 3.000 Schülern besucht.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

Bochum verfügt über 19 Theater (Comödie Bochum, Constantin Musik Theater, Der Zauberkasten, Deutsches Forum für Figurentheater und Puppenspiel, Figurentheater-Kolleg, Freilichtbühne Wattenscheid, Jahrhunderthalle, Musisches Zentrum der Ruhr-Universität Bochum, Prinz-Regent-Theater, Stadtteilladen Regenbogen, Ruhr Congress Bochum, Schauspielhaus Bochum, Stadthalle Wattenscheid, Starlight Express, Thealozzi-Kulturhaus, Theater der Gezeiten im Theaterhaus Ecce Homo, Theater Thespis, Varieté Et cetera, Waldbühne Höntrop)

Schauspielhaus Bochum: In einem 1908 gebauten ehemaligen Varietétheater eröffnete 1915 das städtische Theater. Während des Ersten Weltkriegs gastierte dort die städtische Bühne aus Düsseldorf. Schon bald machte sich das Theater als Shakespeare-Bühne einen Namen. Im Zweiten Weltkrieg fast völlig zerstört, entstand auf den alten Fundamenten bis 1954 das heutige Bochumer Schauspielhaus, das auch architektonisch bemerkenswert ist (Architekt: Gerhard Graubner). Siehe auch: Schauspielhaus Bochum.

Das Theater in Bochum ist nicht zuletzt wegen seiner Intendanten berühmt.

  1. Saladin Schmitt (19191949)
  2. Hans Schalla (19491972)
  3. Peter Zadek (19721979)
  4. Claus Peymann (19791986)
  5. Frank-Patrick Steckel (19861995)
  6. Leander Haußmann (19952000)
  7. Matthias Hartmann (20002005)
  8. Elmar Goerden (ab 2005)

Jahrhunderthalle: Die Bochumer Jahrhunderthalle ist eine der Hauptspielstätten der RuhrTriennale.

Museen

Deutsches Bergbaumuseum

Die Stadt Bochum beherbergt 12 Museen (Bauernhausmuseum in Haus Kemnade, Deutsches Bergbaumuseum, Eisenbahnmuseum Dahlhausen, Heimatmuseum Helfs Hof, Kunstsammlungen und Antikenmuseum der Ruhr-Universität, Medizinhistorische Sammlung der Ruhr-Universität Bochum, Museum Bochum - Kunstsammlung, Schulmuseum, Situation Kunst, Telefonmuseum, Zeche Hannover und Zeche Knirps (beides Westfälisches Industriemuseum)

Museum Bochum - Kunstsammlung: Das Museum Bochum wurde 1960 in der Villa Marckhoff eröffnet. 1983 fand mit einem Neubau der dänischen Architekten Bo und Wohlert eine Erweiterung statt. Die Sammlung umfasst zum einem deutsche Kunst nach 1945 und zum anderen internationale Kunst des 20. Jahrhunderts. Siehe auch: Museum Bochum - Kunstsammlung und Stadtpark Bochum.

Deutsches Bergbau-Museum: Das Deutsche Bergbau-Museum wurde im Jahre 1930 von der Westfälischen Berggewerkschaftskasse und der Stadt Bochum gegründet. Es ist zudem das Zentrum der Montangeschichtsforschung in Deutschland. Das 1974 von der Dortmunder Zeche "Germania" hierher translozierte Fördergerüst über dem Museum ist mittlerweile zum weithin sichtbaren Wahrzeichen der Stadt geworden. Es besteht für Besucher die Möglichkeit von zwei Aussichtsplattformen in 50 m und in 62 m Höhe einen Blick über die Stadt zu werfen. In 20 Hallen werden zahlreiche Objekte aus der Bergbaugeschichte ausgestellt. Unter dem Museum befindet sich in einer Tiefe zwischen 17 und 22 das Anschauungsbergwerk. Auf einer Strecke von 2,5 km wird die Technik des Steinkohlen- und Eisenerzbergbaus bis in die neueste Zeit dargestellt. Siehe auch: Deutsches Bergbaumuseum.

Musik

Das 1919 gegründete Orchester der Stadt Bochum hat sich im Laufe seiner Geschichte zu einem der wichtigsten Konzertklangkörper im Westen Deutschlands entwickelt. Seit 1994 wirkt Steven Sloane als Generalmusikdirektor der Bochumer Symphoniker.

Kino

Bochum besitzt derzeit 9 Kinos, unter anderem:

Bauwerke

Siehe auch: Liste der Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten im Ruhrgebiet

Bochumer Rathaus

Rathaus: Mit dem Bau des Rathauses wurde 1926 begonnen. Im Jahr 1927 erfolgte die Grundsteinlegung und am 20. Mai 1931 die Eröffnung. Das Gebäude weist einen symmetrischen Grundriss auf. In der Symmetrieachse des Ratshofes liegt der Saalbau mit Nebenhöfen an beiden Seiten. Die Außenseite ist schlicht gehalten und das Eingangsportal sowie der zweistöckige Vorbau an der rechten Front sind die einzigen Fassaden-Schmuckelemente. Der Sockel des Gebäudes besteht aus hartem Granitstein, für die Fassade wurde Muschelkalk verwendet und für das Dach Schiefer. In den Fluren und Repräsentationsräumen kamen Marmor, Bronze und dunkle Holztäfelungen zum Einsatz. Der Rathausbau kostete die für damalige Verhältnisse große Summe von 9,25 Millionen Reichsmark. Siehe auch: Rathaus Bochum.

Brunnen und Glocken: Weitere Elemente des Innenhofs sind der Glockenturm und der aus Travertin und Bronze hergestellte Brunnen. Er ist Fortuna gewidmet und mit symboltragenden Putten verziert: Ehering und Pantoffel stehen für Eheglück, der Apfel symbolisiert Fruchtbarkeit, das leere Portemonnaie Optimismus und Seifenblasen die Illusion.

besteht aus 28 Gussstahlglocken mit einem Gesamtgewicht von 2.300 Kilogramm zwischen 375 und vier Kilogramm. Es handelt sich dabei um das erste aus Gussstahl hergestellte Glockenspiel der Welt. Die Glocke vor dem Rathaus war 1867 als größte von vier Glocken eine Attraktion auf der Weltausstellung in Paris. Gegossen wurde sie vom Bochumer Verein für Bergbau und Gussstahlfabrikation. Nach der Pariser Ausstellung stand sie bis 1979 als Denkmal auf dem Werksgelände. Die Firma Krupp übereignete sie 1979der Stadt. Sie hat einen Durchmesser von 3,13 Metern und ein Gewicht von 15.000 Kilogramm. Da sie im Zweiten Weltkrieg beschädigt wurde, kann sie nicht mehr geläutet werden.

Propsteikirche

Propsteikirche St. Peter und Paul: Die Propsteikirche ist die älteste Kirche Bochums. Bereits zwischen 785 und 800 wurde von Kaiser Karl dem Großen auf dem Gelände einen Reichshof angelegt und seitdem mehrfach umgebaut. Im Innern der Propsteikirche sind zahlreiche Kunstwerke aus verschiedenen Epochen zu sehen. Hervorzuheben sind der romanische Taufstein aus der Zeit um 1175, der Reliquienschrein der Heiligen Perpetua und ihrer Sklavin Felicitas, sowie der Hochaltar mit seiner Christusfigur aus dem Jahr 1352.

Pauluskirche: Die Pauluskirche ist die älteste protestantische Kirche der Innenstadt. Sie wurde zwischen 1655 und 1659 mit Spenden aus den Niederlanden errichtet. Ihren Namen erhielt die Pauluskirche erst nach 1874, als die Christuskirche am Rathaus gebaut worden war. Die Pauluskirche brannte infolge eines Bombenangriffs am 12. Juni 1943 bis auf die Grundmauern nieder, wurde aber nach dem Krieg wieder aufgebaut. Das Mahnmal des Friedens vor der Kirche, stammt von dem Bildhauer Gerhard Marcks. Es soll an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs und an den Bombenangriff auf Bochum am 4. November 1944 erinnern.

Christuskirche

Christuskirche: Die Christuskirche (errichtet 1877-1878) wurde im Zweiten Weltkrieg bis auf den Turm zerstört. Der Architekt Dieter Oesterlen fügte in den 1950er Jahren einen modernen Kirchenneubau hinzu. Siehe auch: Christuskirche Bochum

Zeiss-Planetarium

Planetarium: Das Zeiss Planetarium Bochum befindet sich in an der Castroper Straße in Bochum. Das Gebäude hat einen Durchmesser von rund 20 Metern und eine Projektionsfläche von etwa 600 m². Kernstück der Anlage ist der Planetar. Das erste Gerät dieser Art in Europa hat im April 2000 in Bochum seinen Dienst angetreten. Das Planetarium bietet mehrere unterschiedliche Programme, auch speziell für Schulklassen, an.

Sternwarte, das "Cap Kaminski"

Sternwarte: Die Sternwarte im Stadtteil Sundern bietet freitags zwischen 19:30 und 21:30 die Möglichkeit zur Sternbeobachtung. Hierfür stehen zahlreiche Teleskope zur Verfügung. Siehe auch: Sternwarte Bochum.

Jahrhunderthalle: Die "Jahrhunderthalle" wurde als Ausstellungshalle des Bochumer Vereins für die Düsseldorfer Gewerbeausstellung 1902 gebaut und anschließend als Gebläsemaschinenhalle für die Hochöfen des Bochumer Vereins weiterverwendet. Sie wurde mehrfach erweitert, der Name Jahrhunderthalle bezeichnet heute das gesamte Bauwerk, das sich über eine Fläche von 8900 m² erstreckt. Seit ihrer Sanierung wird die Halle für Veranstaltungen genutzt, etwa die RuhrTriennale. Mittlerweile ist sie das Zentrum des neuen Westparks. Der Westpark wurde im ersten Bauabschnitt 1999 eröffnet und soll bis Ende 2006 fertiggestellt werden. In unmittelbarer Nachbarschaft der Jahrhunderthalle soll in Kürze das Konzerthaus der Bochumer Symphoniker nach einem Entwurf von Thomas van den Valentyn entstehen. Siehe auch: Jahrhunderthalle.

Kuhhirte

Kuhhirten-Denkmal: Das zwischen Propsteikirche St. Peter und Paul und Pauluskirche stehende Denkmal zeigt Fritz Kortebusch und seinen Hund, den letzten Kuhhirten von Bochum, der das Vieh der Bürger auf die Vöde (ein städtisches Weideland) trieb. Die Originalfigur von 1908 wurde im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen. 1962 wurde eine Nachbildung angefertigt.

Kemnader See: Dieser Stausee an der Ruhr dient vorwiegend der Naherholung.

Wasserburg Haus Kemnade: Die Wasserburg Haus Kemnade wurde im 17. Jahrhundert an der Ruhr erbaut. In ihr befindet sich die Musikinstrumentensammlung Hans und Hede Grumbt mit mehr als 500 Instrumenten und Spieluhren. Ebenfalls in der Burg zu sehen ist die Ostasiatika-Sammlung von Kurt Ehrich. Östlich der Burg befindet sich in einem Fachwerkhaus das Bauernhausmuseum. Das Gebäude aus dem Jahr 1800 wurde im Zuge von Renovierungsarbeiten erst Anfang der 1970er Jahre hier wieder aufgebaut. Es zeigt bäuerliches Kulturgut aus dem 16. bis 18. Jahrhundert.

Stiepeler Dorfkirche: Um 1008 wurde eine kleine Saalkirche erbaut. Der Bau wurde von Gräfin Imma, der Frau von Kaiser Otto III. veranlasst. Zwischen 1130 und 1170 wurde die alte Kirche durch eine romanische Basilika ersetzt. Von dieser Kirche sind heute noch der Turm und das Mittel- und Querschiff erhalten. Von 1150 bis 1200 wurden zahlreiche romanischer Wand- und Deckenmalereien im Innenraum der Kirche angefertigt.

Ruhr-Park: Der Ruhr-Park wurde im November 1964 eröffnet und in mehreren Bauabschnitten auf gegenwärtig etwa 126.000 m² erweitert. Er war das erste Einkaufszentrum dieser Art in Deutschland. .

Ruhrstadion: Das Ruhrstadion ist das Stadion des VfL Bochum. Es wurde zwischen März 1976 und Juli 1979 erbaut und mit einem Spiel gegen die SG Wattenscheid 09 eingeweiht. Es verfügt über 32.645 Zuschauerplätze, davon 16.756 Sitzplätze.

Eisenbahnmuseum Dahlhausen: Das Eisenbahnmuseum liegt auf dem Gelände des ehemaligen Betriebswerks Bochum-Dahlhausen. Die Anlage wurde 1916-1918 errichtet. Da Ende der 1960er Jahre die Kohleförderung im südlichen Ruhrgebiet unrentabel wurde und die Zechen schlossen, somit auch der Bahnbetrieb in diesem Bereich zurückging, wurde das Betriebswerk überflüssig. Es wurde am 1. August 1969 als selbständige Dienststelle geschlossen und teilweise zurückgebaut. Die Güterwagenausbesserung wurde 1982 eingestellt. Die Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte e.V. konnte das Betriebswerksgelände ab dem Jahr 1968 schrittweise wieder in den Betriebszustand zurückversetzen und das Museum in der heutigen Form aufbauen.

Sport

Das Löwendenkmal

Überregionale Bedeutung im Sport hält Bochum durch die Fußballmannschaften des VfL Bochum und der SG Wattenscheid 09, die Handballerinnen von Teutonia Riemke, die Leichtathleten des TV Wattenscheid 01 sowie die American Football Mannschaften Bochum Cadets und Bochum Miners.

Gastronomie

Das Bermudadreieck ist mit 60 gastronomischen Betrieben das wichtigste Kneipenzentrum des Ruhrgebiets. Über drei Millionen Gäste besuchen die Kneipenmeile pro Jahr. Im Sommer kommen bis zu 30.000 Gäste pro Tag, bei großen Ereignissen wie dem Festival Bochum Total, das jährlich am ersten Wochenende der nordrhein-westfälischen Sommerferien stattfindet, kommen bis zu 400.000 Besucher pro Tag. Bochum ist Standort vieler Diskotheken, zum Beispiel dem Kulturzentrum Bahnhof Langendreer.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • April: Bochumer Orgeltage
  • April: Bochumer Maiabendfest(letztes Aprilwochenende)
  • Mai: Figurentheater der Nationen (Fidena)
  • Juni: Ruhrgebiets-Amateurtheatertreffen
  • Juni: Kemnade international
  • Juli: Bochum Total (am ersten Wochenende der Sommerferien in Nordrhein-Westfalen)
  • Juli/August: Sparkassen Giro Bochum (zwei Wochen nach Abschluss der Tour de France)
  • Juli: Rubissimo Sommerfest der Ruhr-Universität
  • Oktober: Oktobermarkt
  • November: Kinder- und Jugendtheatertage
  • Dezember: Weihnachtsmarkt

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Die Stadt Bochum hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen (Auflistung chronologisch nach Verleihung):

  • 1846: Johannes Kämper, Lehrer
  • 1876: Hermann Schultz, Justizrat und Rechtsanwalt
  • 1885: Otto von Bismarck, Reichskanzler
  • 1887: Louis Baare, Geheimer Kommerzienrat und Stadtverordneter
  • 1904: Hermann Pieper, Bergrat und Bergwerksdirektor
  • 1917: Paul von Hindenburg, Generalfeldmarschall und späterer Reichspräsident
  • 1925: Fritz Graff, Oberbürgermeister
  • 1933: Adolf Hitler, Führer und Reichskanzler (1984 offiziell vom Rat der Stadt wieder aberkannt)
  • 1933: Josef Wagner, Gauleiter der NSDAP
  • 1944: Saladin Schmitt, Generalintendant
  • 1962: Dr. jur. Karl Bawitzki, Stadtverordneter
  • 1965: Dr. jur. Franz Geyer, Oberbürgermeister
  • 1969: Fritz Heinemann, Oberbürgermeister
  • 1975: Fritz Claus, Oberbürgermeister
  • 1976: Dr. Gerhard Petschelt, Oberstadtdirektor

Söhne und Töchter der Stadt

Darüber hinaus sind die folgenden Personen untrennbar mit Bochum verbunden, sie sind aber anderenorts geboren:

Literatur

  • Westfälisches Städtebuch; Band III 2. Teilband aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1954
  • Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815 – 1945, hrsg. von Walther Hubatsch, Band 8: Westfalen. Marburg an der Lahn, 1980


  • Westfälischer Städteatlas; Band: VIII; 1 Teilband. Im Auftrage der Historischen Kommission für Westfalen und mit Unterstützung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, hrsg. von Heinz Stoob † und Wilfried Ehbrecht. Stadtmappe Bochum, Autor: Heinrich Schoppmeyer. ISBN 3-89115-168-3; Dortmund-Altenbeken, 2004.

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