Wedeln
Das Wedeln ist eine inzwischen veraltete Technik des alpinen Skilaufs. Charakteristisch ist die schwungauslösende Hochbewegung des Körpers und das Drehen der Ski mit Hilfe des sogenannten Fersenschubs. Mit geschlossener (paralleler) Skistellung werden vorwiegend kurze Schwünge ausgeführt.
Die Technik ist für moderne Carving-Ski eher ungeeignet.
Definition & Technik
Beim Wedeln werden Schwünge gefahren, bei denen der Skifahrer über die Kante der Ski driftet, das heißt rutscht. Ausgangspunkt ist eine neutrale Körperhaltung über dem Ski, wobei Sprung-, Knie- und Hüftgelenk gleichmäßig gestreckt und gebeugt werden. Anders als beim heutigen Carven spielt beim Wedeln der Stockeinsatz eine wichtige Rolle. Durch Einstechen des kurveninneren Skistocks wird der Schwung gemeinsam mit einer Hochentlastung des Körpers eingeleitet.
Geschichte
Die Wedeltechnik wurde in den 1950er-Jahren in Österreich kreiert. Stilbildender Vertreter war Prof. Stefan Kruckenhauser aus St. Christoph am Arlberg (Österreich). In den 1970er-Jahren wurde das Wedeln durch das Schneiden auf der Kante, dem späterer Carven, abgelöst. Dass sich diese Technik erst in den 1990ern durchsetzen konnte, lag an der wenig ausgepägten Taillierung der damaligen Ski, die nur dem Könner geschnittene Schwünge ermöglichte.
Die Ski waren im Vergleich zu den heutigen Modellen lang und schwer zu drehen. Der Stockeinsatz spielte damals eine größere Rolle. Die modernen Carvingski, die wesentlich stärker tailliert sind, erschweren das Driften über die Kante aufgrund ihrer veränderten Geometrie.
Heute hat das Carven das klassische Wedeln nahezu vollständig abgelöst, auch wenn der Begriff in den Medien aufgrund seiner Bildsprache und Tradition immer noch verwendet wird. Und es gibt noch immer Skifahrer, die – bevorzugt mit alten, kaum taillierten Skiern – den Wedelstil weiter praktizieren. Sie wenden dabei bevorzugt die sogenannte Schlangentechnik an: Durch Gegendrehen (Torsion) des Oberkörpers werden die Schwünge ausgelöst und „über die Kante“ gerutscht anstatt gesteuert. Ihnen ist zu verdanken, dass das Wedeln nicht gänzlich in Vergessenheit gerät.