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Optomechatronik

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Durch einen mit einem Laser erzeugten künstlichen Leitstern geregeltes Spiegelteleskops am Paranal-Observatorium der Europäischen Südsternwarte (ESO)

Der Begriff Optomechatronik (Kunstwort aus Optik, Mechanik und Elektronik) wird bei Produkten und Verfahren verwendet, bei denen optische, feinmechanische und elektronische Komponenten gemeinsam eingesetzt werden.[1]

Komponenten aus der Optomechanik werden in der Optomechatronik durch digitale, elektronische oder elektromechanische Bauteile und Schaltungen ergänzt, insbesondere um mit Sensoren und Aktoren Steuerungen oder Regelungen zu realisieren.[2] Die Optomechanik überlagert sich hierbei mit den Teildisziplinen der Mechatronik und der Optoelektronik.[3] Weitere Überschneidungen gibt es mit den Teilgebieten der Elektrooptik, der Akustooptik und der Faseroptik.[4]

Optomechatronische Systeme

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Bei optomechatronischen Systemen handelt es sich um mechatronische Systeme mit optischen Komponenten, die vor allem in der elektronischen Automatisierungstechnik eingesetzt werden. Sie können für die optische Sensorik Photodetektoren verwenden, wie zum Beispiel einzelne Photodioden oder Bildsensoren. In der optischen Aktorik werden beispielsweise einzelne künstliche Lichtquellen oder Bildschirme mit einer Matrixanzeige zum Einsatz gebracht.

Die optischen Komponenten werden häufig durch nicht-optische Sensoren oder Aktoren ergänzt. Werden die Stellgrößen der Aktoren auf die Sensoren zurückgekoppelt, entsteht ein Regelkreis. Mithilfe von informationstechnischer Signal- und Datenverarbeitung können anhand der physikalischen Regelgrößen der Sensoren die gewünschten Führungsgrößen für die Aktoren ermittelt werden. Unter Einbeziehung von Software sowie Schnittstellen zu anderen Systemen können mithilfe der Optomechatronik kognitive Systeme implementiert werden.[5]

Einzelnachweise

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  1. H. Cho, M.Y. Kim: Optomechatronic Technology: The Characteristics and Perspectives. In: IEEE Transactions on Industrial Electronics. 52. Jahrgang, Nr. 4, August 2005, S. 932–943, doi:10.1109/TIE.2005.851689 (englisch).
  2. Hyung Suck Cho (Hrsg.): Opto-mechatronic systems handbook. Techniques and applications. CRC Press, Boca Raton, Florida, USA 2003, ISBN 978-0-8493-1162-8.
  3. Jochen Zeitler: Konzeption eines rechnergestützten Konstruktionssystems für optomechatronische Baugruppen. Dissertation aus dem Lehrstuhl für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik (FAPS), Kapitel 3: Methoden der domänenorientierten Produktentwicklung. FAU University Press, Erlangen 2022, ISBN 978-3-96147-499-8, S. 27 (researchgate.net [PDF; abgerufen am 28. November 2024]).
  4. Optik & Optomechanik. Abgerufen am 22. April 2025.
  5. Jeffrey M. Shainline: The largest cognitive systems will be optoelectronic. Hrsg.: National Institute of Standards and Technology. Boulder, Colorado, USA 7. September 2018, S. 1–10 (englisch, arxiv.org [PDF]).
  6. Störgrößenkompensation an Riesenteleskopen | Institut für Systemdynamik | Universität Stuttgart. Abgerufen am 12. September 2025.
  7. hongru: Übersicht über Machine Vision_Branchenlernen_Informationsportal_OPT Machine Vision_SCI Machine Vision_Lights_Lenses_Cameras. Abgerufen am 29. November 2024.
  8. a b c Es gibt sie in Speichern, Lasern, Kameras - was sind eigentlich optomechatronische Systeme? Abgerufen am 15. April 2025 (deutsch).
  9. Matthias Schirmer: Streifzüge durch die Lithographie der Mikroelektronik. In: Allresist DE. 19. Mai 2020, abgerufen am 12. September 2025.