Hypersexualität
| Klassifikation nach ICD-10 | |
|---|---|
| F52.7 | Gesteigertes sexuelles Verlangen |
| F52.8 | Sonstige sexuelle Funktionsstörung, nicht verursacht durch eine organische Störung oder Krankheit |
| F52.9 | Nicht näher bezeichnete sexuelle Funktionsstörung, nicht verursacht durch eine organische Störung oder Krankheit |
| F63.8 | Störung der Impulskontrolle |
| ICD-10 online (WHO-Version 2019) | |
| Klassifikation nach ICD-11 | |
|---|---|
| 6C72 | Zwanghafte sexuelle Verhaltensstörung |
| ICD-11: Englisch • Deutsch (Entwurf) | |
Hypersexualität ist ein in der Medizin, Psychotherapie, klinischer Psychologie und Sexualwissenschaft gebräuchlicher Begriff. Er bezeichnet sowohl ein erhöhtes sexuelles Verlangen als auch ein gesteigertes sexuell motiviertes Handeln. Hypersexualität kann unterschiedliche Ursachen (körperliche wie psychische) haben. Umgangssprachlich wird eher der Begriff Sexsucht verwendet. Ob es sich bei der Hypersexualität um eine psychische Störung handelt, ist umstritten und hängt vom individuellen Leidensdruck der Person ab.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ordnet die Zwanghafte sexuelle Verhaltensstörung in der ICD-11 als Störung der Impulskontrolle ein und erkennt sie damit als psychische Störung an.[1] Diese beschreibt, dass Patienten durch Muster des Unvermögens gekennzeichnet sind, intensive, sich wiederholende sexuelle Impulse oder Triebe zu kontrollieren, was zu einem repetitiven Sexualverhalten führt.[2]
Das Gegenteil wird unter Sexuelle Appetenzstörung beschrieben.
ICD-10
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der ICD-10 kann die Hypersexualität unter verschiedenen Diagnoseschlüsseln kodiert werden. Die wichtigsten werden unter dem Kapitel F52 („Sexuelle Funktionsstörungen, nicht verursacht durch eine organische Störung oder Krankheit“) erwähnt:
- F52.7 als „Gesteigertes sexuelles Verlangen“ bzw. als Satyriasis (Mann) oder Nymphomanie (Frau)
- F52.8 als „Sonstige sexuelle Funktionsstörung, nicht verursacht durch eine organische Störung oder Krankheit“
- F52.9 als „Nicht näher bezeichnete sexuelle Funktionsstörung, nicht verursacht durch eine organische Störung oder Krankheit“
- F63.8 als „Störung der Impulskontrolle“
ICD-11
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Zwanghafte sexuelle Verhaltensstörung ist von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als psychische Krankheit anerkannt. In der 2022 in Kraft getretenen ICD-11 ist sie unter 6C72 als „Zwanghafte sexuelle Verhaltensstörung“ aufgeführt. Sie wird den Impulskontrollstörungen zugeordnet und wie folgt beschrieben:[2]
„Die zwanghafte sexuelle Verhaltensstörung ist durch ein anhaltendes Muster des Unvermögens gekennzeichnet, intensive, sich wiederholende sexuelle Impulse oder Triebe zu kontrollieren, was zu einem repetitiven Sexualverhalten führt. Zu den Symptomen gehören u. a.,
- dass wiederholte sexuelle Aktivitäten so sehr in den Mittelpunkt des Lebens der Person rücken, dass Gesundheit und Körperpflege oder andere Interessen, Aktivitäten und Verantwortlichkeiten vernachlässigt werden,
- dass es zahlreiche erfolglose Bemühungen gibt, das repetitive Sexualverhalten zu reduzieren, und
- dass das repetitive Sexualverhalten trotz negativer Konsequenzen fortgesetzt wird, obwohl wenig bis keine sexuelle Befriedigung daraus folgt.
Das Muster des Unvermögens, intensive sexuelle Impulse oder Triebe und das daraus resultierende repetitive Sexualverhalten zu kontrollieren, zeigt sich über einen längeren Zeitraum (z. B. sechs Monate oder länger) und verursacht ausgeprägten Leidensdruck oder bedeutsame Beeinträchtigungen in persönlichen, familiären, sozialen, ausbildungsbezogenen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen.
Sollte ein Leidensdruck durch moralische Auffassungen oder eine Ablehnung sexueller Impulse, Triebe oder Verhaltensweisen generell bestehen, so genügt dies nicht, um diese Diagnosekriterien zu erfüllen.“
In einem Zusatzhandbuch sind weitere Details beschrieben.[3] Beispielsweise könne unter anderem übermäßiger Pornokonsum oder Telefonsex dazu zählen, wenn Betroffene intensive, wiederkehrende Sexualimpulse über längere Zeiträume nicht kontrollieren können und dies ihr Familien- oder Arbeitsleben oder das Sozialverhalten beeinflusst.
DSM-5
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Gegensatz zu den Vorgängerversionen DSM-IV und DSM-IV-TR, bei denen eine Diagnose zur Hypersexualität jeweils vorhanden war, wird die Diagnose in den aktuellen DSM-5 und DSM-5-TR nicht mehr aufgeführt.[4]
Begriffsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Historisch haben sich zunächst die Begriffe Satyriasis bzw. „Donjuanismus“ des Mannes und Nymphomanie der Frau entwickelt. Das Phänomen eines süchtigen sexuellen Erlebens wurde in der Literatur verschiedentlich beschrieben. Medizinisch wurde es erstmals von den beiden französischen Psychiatern Jean Étienne Esquirol und Philippe Pinel (ca. 1830) als Störung gesehen und mit „Erotomanie“ bezeichnet. Richard von Krafft-Ebing führte es 1896 im weltweit ersten wissenschaftlichen Lehrbuch über Störungen auf, wo es „sexuelle Hyperästhesie“ genannt wird. Sexualsucht, Hyperlibido, Hypererotizismus, Sexualzwang und Sexualabhängigkeit sind einige der benutzten Begrifflichkeiten, die seither gefunden wurden, um dieses Phänomen zu benennen.
Was Alfred Charles Kinsey (1894–1956) 1953 im Kinsey-Report ironisch über die Nymphomanie sagte („Jemand, der mehr Sex will als Sie“), gilt entsprechend abgewandelt auch für die Hypersexualität: Eine Hypersexualität kann bei einer Person festgestellt werden, die mehr Sex hat als Sie.[5] Dennoch bleibt festzustellen: Bei der „Hypersexualität“ kann es sich – sofern die Fallstricke einer subjektiven Wertung bei deren Diagnose erkannt wurden – um eine Störung handeln, die ein befriedigendes Leben des Betroffenen aufgrund vielfältiger Ursachen eventuell verhindert – auch wenn in ähnlich erscheinenden Fällen der Lustgewinn aller Beteiligten erhöht ist.
Martin Kafka, Psychiater von der Harvard Medical School, definierte Menschen „mit scheinbar wissenschaftlicher Präzision“ als „sexabhängig“, die über einen Zeitraum von sechs Monaten wöchentlich mindestens sieben Orgasmen haben und sich täglich „ein bis zwei Stunden mit solchen Aktivitäten beschäftigen“. Er schränkt allerdings ein, als pathologisch seien nur solche Personen einzustufen, deren sexuelle Phantasien und Verhaltensweisen so viel Raum einnehmen, dass sie für sonstige, nichtsexuelle Aktivitäten und Pflichten kaum noch Zeit finden; entscheidend sei der mit dem übersteigerten sexuellen Verlangen verbundene Leidensdruck.[6]
Der Begriff Hypersexualität wird heute von einigen Sexualwissenschaftlern abgelehnt, da eine Quantifizierung von sexuellen Motivationen oder Handlungsweisen nach deren Meinung als alleinige Grundlage für eine Normierung des Verhaltens im Bereich der Sexualität nicht ausschließlich herangezogen werden sollte. Ungeachtet dessen ist die Anzahl von sexuellen Handlungen am Tage oder innerhalb einer Woche in den meisten Fällen ein zuverlässiger Indikator für das Krankheitsbild der Hypersexualität.[7]
Symptome und Diagnose
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hypersexualität ist eine insbesondere bei jüngeren Patienten häufig auftretende Nebenwirkung von Dopaminagonisten, einer sehr verbreiteten Medikamentengruppe zur Behandlung der Parkinson-Krankheit, in geringerem Maße auch von L-Dopa, dem Standardmedikament zur Parkinson-Therapie.[8][9][10][11][12][13]
Als Folge von Veranlagung oder Verletzung haben Menschen mit dem Klüver-Bucy-Syndrom oft einen übersteigerten Sexualtrieb. Ebenso kann in gewissen Fällen eine Hypersexualitäts-Symptomatik auftreten in den Wachphasen des Kleine-Levin-Syndroms.
Als Symptome gelten übermäßige Masturbation, übermäßige Sexualkontakte (Promiskuität) bis hin zum (von manchen Therapeuten) konstatierten suchtartigen Sexualverhalten (z. B. Internetsexsucht, Cybersex). Dies alles gehe so weit, dass Familie, Beruf und sexfreie soziale Kontakte vernachlässigt werden. Im Gegensatz zu stofflichen Süchten wie z. B. Alkoholismus zeigt sich die sogenannte Sexsucht selten über körperliche Auswirkungen, sondern häufig in erster Linie über negative soziale Folgen wie beispielsweise Konflikte in der Partnerschaft, finanzielle Belastungen oder berufliche Folgen.
Zum Begriff „Sexsucht“
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Begriff „Sexsucht“ wird häufig synonym zum Begriff Hypersexualität gebraucht. Christian Schulte-Cloos definiert diese Form der nichtstofflichen Süchte als „ein außer Kontrolle geratenes Verhalten, das einhergeht mit den klassischen Anzeichen für Sucht – Besessenheit, Machtlosigkeit und die Benutzung von Sex als Schmerzmittel“.[7]
Vor allem in den Vereinigten Staaten wird „Sexsucht“ insbesondere von konservativen Kreisen als eigenständiges Krankheitsbild propagiert und auch dort kontrovers diskutiert. Peer Briken, Direktor des Instituts für Sexualforschung und Forensische Psychiatrie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, sagte, dass es „selbst unter Therapeuten, die sich auf die Behandlung sexueller Probleme spezialisiert haben“ kaum Übereinstimmungen gebe, „wie man eine Sexsucht diagnostizieren könnte“.
Sexaholiker
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Sexaholiker oder Sexsüchtige werden Menschen bezeichnet, die sich in einer Art oder Intensität mit Sex beschäftigen, dass sie darunter leiden. Auch ihre sozialen Kontakte und ihr Berufsleben können dadurch beeinträchtigt sein. Sex wird vom Sexaholiker dazu benutzt, um Isolation, Einsamkeit, Unsicherheit, Angst und Spannung zu verringern, um Gefühle zuzudecken, oder um sich lebendig zu fühlen. Entscheidendes Merkmal ist der fortwährende Kontrollverlust über das eigene Verhalten (auch als eine nicht-stoffliche Sucht bezeichnet). Einige mögliche Erscheinungsformen des unkontrollierbaren Verhaltens betreffen: Masturbieren, Sex-Videos und Sex-Computerspiele, Sex mit Prostituierten, Voyeurismus und Exhibitionismus.[14]
Therapie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt bisher keine speziell auf Hypersexualität zugeschnittene, wissenschaftlich anerkannte Therapie. Es gibt aber eine spezielle Psychotherapie beziehungsweise Sexualtherapie (Aufbau-Studiengang an der Universität Hamburg-Eppendorf) und auch Sexualberatung (Ausbildung an der Universität Merseburg), deren Ansätze gut zur Behandlung von Hypersexualität geeignet sind. Es gibt in Deutschland nur wenige ausgebildete Sexualtherapeuten, und nicht alle haben eine Kassenzulassung.[15] Forscher an der Justus-Liebig-Universität Gießen arbeiten über die angeschlossene Hochschulambulanz seit Jahren mit Patienten, die unter Hypersexualität leiden und entwickeln aktuell ein Therapiemanual, das speziell auf diese Erkrankung zugeschnitten ist.[16][17]
Betroffene Menschen haben sich an vielen Orten auch zu Selbsthilfegruppen zusammengeschlossen. Dazu gehören die Anonymen Sexaholiker (AS) und Anonyme Sex- und Liebessüchtige (englisch Sex and Love Addicts Anonymous (SLAA)), die beide nach dem 12-Schritte-Programm arbeiten.[18]
Sexsucht als Thema im Film und in TV-Serien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Auswahl von Filmen, die sich mit dem Thema beschäftigen:
- Agnes und seine Brüder (Regie: Oskar Roehler, Deutschland 2004)
- Choke – Der Simulant (Regie: Clark Gregg, USA 2008)
- Shame (Regie: Steve McQueen, Vereinigtes Königreich 2011)
- Thanks for Sharing – Süchtig nach Sex (Regie: Stuart Blumberg, USA 2012)
- Nymphomaniac (Regie: Lars von Trier, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Belgien, Großbritannien 2013)
TV-Serien mit Folgen über Sexsucht:
- In Folge 86, Eine liebenswerte Nichte (Originaltitel: Who Was That Mashed Man?), der Serie Harrys wundersames Strafgericht besucht Kitty (Teri Hatcher), die Nichte des Staatsanwalts Daniels, das Gericht. Ausgerechnet Frauenheld Dan soll sich während ihres Aufenthaltes um sie kümmern, darf sie aber nicht "anrühren" -- leichter gesagt als getan, denn Kitty ist nicht nur sehr attraktiv, sondern auch Nymphomanin, und sie beginnt sofort, sich an Dan heranzumachen.
- In Folge 185, Die scharfe Schwiegermutter (Originaltitel: Woody or Won’t He), der Serie Cheers lernt Woody Roxanne (Melendy Britt), die Mutter seiner High-Society-Freundin Kelly (Jackie Swanson), kennen. Die attraktive Jetset-Dame versucht, Woody zu verführen. Später erzählt Kelly Woody, ihre Mutter flirte sehr gerne, "zum Spaß und weil es sie jung halte", habe mit allen ihren Freunden geflirtet, und nur er habe ihr widerstehen können. Sie gibt ihm einen Brief von Roxanne, der, wie sie glaubt, ein Entschuldigungsschreiben ist, in dem aber nur steht, dass Roxanne immer noch an Woody interessiert sei.
- Folgen der Serie Eine schrecklich nette Familie:
- In Folge 187, Die böse Nichte (Originaltitel: Naughty But Niece), lernt Bud Marcys attraktive Nichte Amber (Juliet Tablak) kennen. Diese soll eine Zeitlang bei ihrer Tante wohnen, da sie in ihrer Heimatstadt Los Angeles schlechtem Einfluss ausgesetzt war. Sie erweist sich wirklich als Rebellin, die auch immer offen für Sex ist: Sie besucht gegen Marcys Verbot Bud, duscht bei ihm, isst eine Banane, cremt sich ein und erzählt ihm, sie habe die Erste-Klasse-Flugtickets, die Tante Marcy ihr geschickt hat, verkauft und die Reise per Anhalter als Abenteuer mit Sexmöglichkeiten gemacht. In der Nacht klettert sie durch das Fenster in Buds Zimmer, bittet ihn um eine Massage und hat Sex mit ihm. Sie hält ihm vom Lernen für eine Prüfung ab. Bud fällt durch, bekommt eine Woche Hausarrest in seinem Zimmer, wird aber dort bereits von der sexhungrigen Amber erwartet.
- In Folge 190, Kein Sex vor der Ehe (Originaltitel: Dial "B" for Virgin), arbeitet Bud bei der "Virgin Hotline", die Teenagern helfen soll, ihre Jungfräulichkeit zu bewahren. Er bekommt an einem Freitagabend einen Notruf von Esther (Monica Creel) und begibt sich zu ihr. Doch die Aufgabe ist schwierig, denn Bud findet Esther sehr attraktiv, und sie erzählt immer wieder, welchen Verführungen sie ausgesetzt sei und nur sein Anblick ermögliche es ihr, nicht an Sex zu denken. Sie schaffen es, bis zur Rückkehr von Esthers Mutter Judy (Rhonda Aldrich) der Versuchung zu widerstehen. Judy schickt Esther in ihr Zimmer zum Lernen, dann bedankt sie sich Bud für seine Hilfe und sagt, sie wünschte, eine solche Hotline hätte es damals schon gegeben, dann wüsste sie vielleicht, wer Esthers Vater sei. Anschließend fragt sie Bud, wie sie ihn für seine Hilfe belohnen könne, und als er sagt, die Mitarbeiter seiner Hotline dürften keinen Lohn annehmen, öffnet sie schließlich ihre Bluse und bietet ihm Sex an. Da Bud noch in Stimmung ist - und im Regelwerk der Hotline "Trinkgeld nicht erwähnt wird" -, geht er darauf ein.
- In Folge 205, Der Schalter (Originaltitel: User Friendly), nimmt Bud als Freiwilliger an einer Cybersex-Studie teil. Dr. Kessler hat eine Maschine erfunden, die, wie er sagt, die sexuellen Bedürfnisse eines Mannes vollständig befriedigen kann, was ihn von den Launen der Frauen unabhängig macht. Tatsächlich findet Bud am Cybersex so großen Gefallen, dass er bald sogar Amber (Juliet Tablak), das einzige Mädchen, das regelmäßig von ihm Sex will, links liegenlässt. Die sexhungrige Amber will Bud zurückerobern. Zusammen mit Kelly betritt sie während einer von Buds Cybersex-Sitzungen das Versuchslabor. Während Kelly Dr. Kessler mit ihren weiblichen Reizen ablenkt, manipuliert Amber das Programm der Maschine. Mit Erfolg: Was Bud in der virtuellen Welt sieht, schockiert ihn so sehr, dass er den Cybersex aufgibt und wieder in das echte Leben zurückkehrt.
- In Folge 224, Am Rande des Wahnsinns (Originaltitel: Love Conquers Al), verspricht Kelly ihrem Bruder Bud ein Date mit ihrer Freundin Fawn (Lisa Boyle), dem Mädchen, "das im 'Guinness-Buch der Rekorde' unter 'Sex' steht" (im Original: dessen Spitzname "Fawn, Fawn, let's get it on" ["Fawn, Fawn, gehen wir's an"] ist), wenn er während ihres Dates mit ihrem Freund Carlos dessen Cousine Esmeralda (Christina Solis) Gesellschaft leistet. Zu Kellys Enttäuschung erweist sich Carlos als zurückhaltender Gentleman, aber zu Buds Freude ist Esmeralda dagegen gierig nach Sex, und zwar so sehr, dass Bud zu erschöpft und gar nicht mehr in Stimmung ist, als Fawn dann bei ihm zuhause auftaucht. Die ewig sexhungrige Fawn verkündet nach einem Blick auf ihre Armbanduhr aber, schon seit 15 Minuten keinen Sex mehr gehabt zu haben, und zerrt den panischen Bud in den Keller, wo sie es mit ihm tun will.
- In Folge 45, Andere Sterne, andere Sitten (Originaltitel: Manhunt), der Serie Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert kommt Counselor Deanna Trois Mutter Lwxana (Majel Barrett) an Bord der Enterprise, um zu einer Konferenz zu fliegen. Die ohnehin äußerst flirt- und sexlustige, extrovertierte Dame durchlebt gerade die "Phase", einen Zeitraum, in dem sich die Libido der Betazoid-Frauen um das Vierfache oder noch mehr vergrößert. Sie versucht, Captain Picard zu verführen, was diesen in eine missliche Lage bringt, da er nicht an ihr interessiert ist, aber sie, die immerhin Botschafterin ihres Planeten ist, auch nicht beleidigen will, und ihn zur Flucht auf das Holodeck veranlasst. Lwaxana macht sich daraufhin an Commander Riker heran und flirtet schließlich sogar - unwissentlich - mit einer Holodeckfigur.
- In Folge 39, Floppy ist eifersüchtig (Originaltitel: The Temptation of Jack), der Serie Auf schlimmer und ewig hat es Sable O’Brien (Kristanna Loken) geschafft, Tiffany den Rang als beliebtestes Mädchen der Schule abzulaufen und ihr alle Freunde auszuspannen. Nun versucht sie auch noch, sich in Tiffanys Familie einzuschmeicheln. Sie täuscht Tiffanys Bruder Ryan vor, seine Freundin zu sein, benutzt ihn aber nur als Sklaven und Fußabtreter, und nennt Mutter Jennie, die begeistert ist, dass Ryan endlich eine Freundin hat, Tiffanys Schwester. Tiffany drängt ihren Vater Jack, etwas gegen Sable zu unternehmen, und um den Familienfrieden wiederherzustellen, will Jack mit Sables Mutter Morgana (Tracy Scoggins) sprechen. Sable prahlt vor Tiffany, das werde nichts nützen, denn Männer könnten Morgana nicht widerstehen, und diese nutze jede Gelegenheit zum Flirten. Und wirklich: Die attraktive Dame zeigt sich ebenso flirt- und sexlustig und manipulativ wie ihre Tochter. Sie verführt Jack und verdreht ihm völlig den Kopf. Er besucht sie mehrere Male, was bei Jennie und Mr. Floppy zu Eifersucht führt (bei Mr. Floppy besonders, weil auch Morgana ein Plüschtier, Mr. Pooch Pants, besitzt). Morgana benutzt Jack, um Dinge in ihrem Appartement reparieren zu lassen, ersetzt ihn aber dann bald durch einen neuen, jüngeren Liebhaber.
- In Folge 123, Lasst uns Schlampen spielen! (Originaltitel: Stupid Spoiled Whore Video Playset), der Serie South Park fordert Mr. Slave Paris Hilton zu einem "Hurenduell" ("Whore-Off") heraus.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Anonyme Sex- und Liebessüchtige – Sex and Love Addicted Anonymous (SLAA)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- P. Briken, A. Hill, W. Berner: Syndrome sexueller Sucht. In: Dominik Batthyány, Alfred Pritz (Hrsg.): Rausch ohne Drogen. Substanzungebundene Süchte. Springer, Wien / New York 2009, ISBN 978-3-211-88569-7, S. 219–238.
- Patrick Carnes: Wenn Sex zur Sucht wird. (Originaltitel: Don't Call It Love. Übersetzt von Karin Petersen). Kösel, München 1992, ISBN 3-466-30324-9.
- Patrick Carnes: Zerstörerische Lust. Sex als Sucht (Originaltitel: Out of the Shadows. Übersetzt von Walter Ahlers). Heyne, München 1987, ISBN 3-453-00622-4.
- Katharina Ledermann: Sexsucht: wenn Sex zur Sucht wird. Diplomarbeit. Thusis 2000, OCLC 759444558.
- Kornelius Roth: Sexsucht: Störung im Spannungsfeld von Sex, Sucht und Trauma. In: Dominik Batthyány, Alfred Pritz (Hrsg.): Rausch ohne Drogen. Substanzungebundene Süchte. Springer, Wien / New York 2009, ISBN 978-3-211-88569-7, S. 239–256.
- Kornelius Roth: Sexsucht. Krankheit und Trauma im Verborgenen. 2. Auflage. Links, Berlin 2007, ISBN 978-3-86153-442-6 (Erstausgabe 2004: Wenn Sex süchtig macht: einem Phänomen auf der Spur)
- Kornelius Roth: Sexsucht. Therapie und Praxis. In: Stefan Poppelreuter, Werner Gross (Hrsg.): Nicht nur Drogen machen süchtig. Beltz, Weinheim 2000, ISBN 3-621-27484-7.
- Bernd Schneider, Wilma Funke: Sexsucht. Theorie und Empirie. In: Stefan Poppelreuter, Werner Gross (Hrsg.): Nicht nur Drogen machen süchtig. Beltz, Weinheim 2000, ISBN 3-621-27484-7.
- Volkmar Sigusch: Leitsymptome süchtig-perverser Entwicklungen. In: Deutsches Ärzteblatt. 99, Heft 50, 2002, S. A 3420–3423. (PDF)
- Godela von Kirchbach: Wenn der Sex zur Sucht wird…. In: Existenzanalyse. 24, 1, 2007, S. 43–48. (Volltext online PDF; 443 kB)
- Universimed: Internetsexsucht: Sex im World Wide Web. aufgerufen am 22. Juli 2011.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Vortrag von Kornelius Roth Internetsexsucht. (Video), 24. April 2010 in Wien.
- Vortrag von Samuel Pfeifer Therapie der Internetsexsucht. (Video), 24. April 2010 in Wien.
- Artikel Sexsucht, Internetportal Netdoktor
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Deutscher Ärzteverlag GmbH, Redaktion Deutsches Ärzteblatt: Zwanghaftes Sexualverhalten als psychische Störung anerkannt. 16. Juli 2018, abgerufen am 8. Juli 2025.
- ↑ a b ICD-11 in Deutsch – Entwurfsfassung. In: bfarm.de. Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), Januar 2024, abgerufen am 8. Juli 2025.
- ↑ Der Hausarzt: Zwanghaftes Sexualverhalten als anerkannte Krankheit
- ↑ Rory C. Reid: How should severity be determined for the DSM-5 proposed classification of Hypersexual Disorder? In: Journal of Behavioral Addictions. Band 4, Nr. 4, Dezember 2015, ISSN 2062-5871, S. 221–225, doi:10.1556/2006.4.2015.041, PMC 4712755 (freier Volltext) – (akjournals.com [abgerufen am 8. Juli 2025]).
- ↑ Alan Marks: Chapter 8 — Love and Romantic Relationships. ( vom 9. Juni 2009 im Internet Archive)
- ↑ Frank Thadeus: Psychologie: Schlacht am Venushügel. Vor allem in den USA wird Sexsucht zunehmend als Massenleiden angesehen, das therapiert werden muss wie Alkoholismus. Auch in Deutschland gründen sich Selbsthilfegruppen. Doch Psychologen sehen darin eine von konservativen Moralaposteln erfundene Krankheit. In: Der Spiegel. Nr. 19, 2011, S. 118–120 (online).
- ↑ a b Christian Schulte-Cloos: Sexualität und Sucht. ( des vom 9. November 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (MS Word; 378 kB)
- ↑ K. B. Bhattacharyya, M. Rosa-Grilo: Sexual Dysfunctions in Parkinson's Disease: An Underrated Problem in a Much Discussed Disorder. In: Int Rev Neurobiol. 134, 2017, S. 859–876. PMID 28805586
- ↑ A. Ramirez-Zamora, L. Gee, J. Boyd, J. Biller: Treatment of impulse control disorders in Parkinson's disease: Practical considerations and future directions. In: Expert Rev Neurother. 16(4), 2016, S. 389–399, Review. PMID 26923084
- ↑ C. Simonet, B. Fernández, D. M. Cerdán, J. Duarte: Hypersexuality induced by rasagiline in monotherapy in Parkinson's disease. In: Neurol Sci. 37(11), Nov 2016, S. 1889–1890. PMID 27401808
- ↑ A. Bulbena-Cabré, A. Bulbena: Aripiprazole-Induced Hypersexuality. In: Prim Care Companion CNS Disord. 18(6), 29. Dez 2016. PMID 28033456
- ↑ D. Mété, C. Dafreville, V. Paitel, P. Wind: Aripiprazole, gambling disorder and compulsive sexuality]. In: Encephale. 42(3), Jun 2016, S. 281–283, French. PMID 26923999
- ↑ A. Cannas, M. Meloni, M. M. Mascia, P. Solla, G. Orofino, R. Farris, F. Marrosu: Priapism and Hypersexuality Associated With Rotigotine in an Elderly Parkinsonian Patient: A Case Report. In: Clin Neuropharmacol. 39(3), Mai-Jun 2016, S. 162–163. PMID 27046660
- ↑ Anonyme Sexaholiker Deutschland: Anonyme Sexaholiker: Was ist Sex-Sucht ( des vom 9. August 2020 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Beier: Bedarfsanalyse zur Sexuologischen Versorgung. In: Sexuologie 7, Urban-Verlag, 2000
- ↑ Informationsseite zu Sexsucht der Justus-Liebig-Universität Gießen ( des vom 27. Oktober 2020 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Wenn die Lust zur Qual wird. Zoske, S., 15. September 2019, Frankfurter Allgemeine Zeitung
- ↑ Anonyme Sexaholiker Deutschland