„Göteborg“ – Versionsunterschied
| [gesichtete Version] | [ungesichtete Version] |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
|||
| Zeile 369: | Zeile 369: | ||
[[vi:Göteborg]] |
[[vi:Göteborg]] |
||
[[vo:Göteborg]] |
[[vo:Göteborg]] |
||
du bist ein witz da da da da da da da |
|||
[[zh:哥德堡]] |
|||
Version vom 25. Februar 2010, 09:00 Uhr
| Göteborg | ||||
|
| ||||
| Staat: | ||||
| Provinz (län): | Västra Götalands län | |||
| Historische Provinz (landskap): | Västergötland, Bohuslän | |||
| Gemeinde (kommun): | Göteborg | |||
| Koordinaten: | 57° 42′ N, 11° 57′ O | |||
| Einwohner: | 507.330 (31. Dezember 2009[1]) | |||
| Fläche: | 198 km² | |||
| Bevölkerungsdichte: | 2562 Einwohner/km² | |||
| Höhe: | 15 m ö.h. | |||
(schw. []; dt. veraltet und ndl. Gotenburg, engl. Gothenburg, dän. Gøteborg) ist eine Großstadt in der schwedischen Provinz Västra Götalands län und den historischen Provinzen Västergötland und Bohuslän.
Göteborg ist nach Stockholm die zweitgrößte Stadt Schwedens. Die Stadt mit der umliegenden Gemeinde gliedert sich in 21 Stadtbezirke. Die Stadt ist Teil der statistischen Einheit Groß-Göteborg (Storgöteborg) mit 917.984 Einwohnern (2009)[2], zu der neben der Gemeinde Göteborg auch die Gemeinden Ale, Alingsås, Härryda, Kungsbacka, Kungälv, Lerum, Lilla Edet, Mölndal, Öckerö, Partille, Stenungsund und Tjörn zählen.[3]
Geographie

Im Vergleich etwa zu Stockholm weist Göteborg eine klimatisch günstigere Lage auf und bietet mit einem eisfreien Seehafen einen bedeutenden Wirtschaftsvorteil (Schwerindustrie und Fährschifffahrt).
Die Universitätsstadt liegt an der Westküste Schwedens beiderseits des Flusses Göta älv, der dort in das Kattegat mündet. Die Stadtteile nördlich des Flusses liegen auf der Insel Hisingen, der viertgrößten und bevölkerungsreichsten Insel Schwedens. Nördlich des Göteborger Hafens liegen außerdem die Inseln Tjörn und Orust. Größere Bereiche Hisingens gehören zur Landschaft Bohuslän, während die südlicheren Gebiete Göteborgs in Västergötland liegen.
Der Stadt vorgelagert liegen im Kattegat die Schären (skärgård) mit kleinen und kleinsten felsigen Schäreninseln, die teilweise bewohnt sind.
Geschichte



Über mehrere tausend Jahre hinweg wohnten Menschen an der Stelle des heutigen Göteborg. Im Steinzeitalter fand eine richtige Belagerung am Ausfluss des Göta älvs statt, im heutigen Stadtteil Sanna. In Göteborg befinden sich elf Petroglyphen, also in Stein oder Fels geritzte bildliche Darstellungen aus prähistorischer Zeit.
Wegen der häufigen Plünderungen durch Seefahrer flüchteten die Bewohner um 1100 etwa 40 km weit flussaufwärts. Dort entstand Gamla Lödöse (auch Lödöse genannt), Göteborgs älteste Vorgängersiedlung. Ein anderer Vorläufer Göteborgs war die Festung Älvsborg.
Das Delta des Göta älv war zu dieser Zeit Schwedens einziger Zugang zum Atlantik. Da Dänemark – im Mittelalter Vormacht in Skandinavien – den Zugang zur Ostsee kontrollierte, hatte der Atlantikhafen für Schweden besondere Bedeutung. Im 13. Jahrhundert wurde die Festung Älvsborg an den Klippen des heutigen Stadtteils Kungsladugård gebaut. Lödöse lag zu weit vom Flussdelta entfernt, weshalb man eine neue Stadt, Neu Lödöse, im Jahr 1473 an der Mündung des Flusses Säveån in den Göta Älv baute. Heute befindet sich dort der Stadtteil Gamlestaden.
Um die Festung herum bildete sich in Richtung Westen ebenfalls ein Dorf. Die Festung selbst wurde von den Dänen 1563 und 1612 erobert. Beide Male mussten die Schweden hohe Ablösesummen – Älvsborgs Lösegelder genannt – bezahlen, um die Festung zurück zu bekommen.
17. Jahrhundert
Karl IX. legte 1603 eine Stadt auf Hisingen, der viertgrößten Insel Schwedens, im Delta des Göta älv an, die jedoch 1612 von Dänemark im Kalmarkrieg (1611–1613) abgebrannt wurde. Das heutige Göteborg wurde 1619 durch König Gustav II. Adolf gegründet. 1621 bekam Göteborg das Stadtrecht.
Während des 17. Jahrhunderts siedelten sich hier viele protestantische Einwanderer aus den Niederlanden, Deutschland und Großbritannien an, die für Göteborgs schnelle Entwicklung eine große Rolle spielten. König Gustav II. Adolf beschäftigte die Niederländer im Stadtbau, weil sie zu dieser Zeit Spezialisten im Bauen auf Marschboden waren. Sie bekamen dafür unter anderem wirtschaftliche und rechtliche Privilegien. Der Stadtrat von 1641 war mit vier Schweden, drei Deutschen, zwei Schotten und drei Holländern besetzt. Der niederländische Einfluss war an den heute größtenteils zugeschütteten Grachten der sehenswerten Altstadt zu erkennen.
Nördlich der Stadt lag damals noch Norwegen, südlich direkt Dänemark. Die Stadt wurde dementsprechend als befestigter Außenposten Schwedens angelegt. So wurde Göteborg mit der Zeit eine der am stärksten befestigten Städte in Nordeuropa, mit Steinmauern und einem zickzackförmigen Stadtgraben.
1660 starb König Karl X. Gustav während des Ständereichstag in der Stadt.
18. Jahrhundert
Im 18. Jahrhundert war die Wirtschaft der Stadt durch Fischerei und den Hafen geprägt. Schon damals wurden von hier aus größere Mengen Eisen- und Holzwaren ausgeführt. Im Jahre 1731 wurde die Schwedische Ostindien-Kompanie gegründet, wodurch der Handel (China und Ferner Osten) deutlich beflügelt wurde und die Bedeutung Göteborgs als Warenumschlagplatz weiter zunahm. Nach dem Gesetz war es das einzige Unternehmen, das Handel mit Indien und China betreiben durfte. Dadurch wurde Göteborg zum Zentrum für den Handel mit China und dem übrigen Fernen Osten. Zwischen 1731 und 1806 verkehrten zahlreiche Schiffe nach Bombay und Guangzhou, was enorm zum wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt beitrug.
Während des 18. Jahrhunderts wuchsen auch die Verbindungen zu Großbritannien. Als Napoleon gegen Großbritannien mit der wirtschaftlichen Blockademaßnahme der Kontinentalsperre vorging, wurde der Handel mit Schweden und in erster Linie mit Göteborg für die Briten sehr wichtig. Dieser intensive Handel, der auch die Industrialisierung Göteborgs weiter voranbrachte, prägte die Stadt so sehr, dass sie den Spitznamen „Lilla London“ (Klein-London) bekam. Es waren vor allem die Tabak-, Manufaktur- und Zuckerindustrie, die in dieser Zeit den Handel in Göteborg bestimmten.
19. Jahrhundert

In den Jahren 1802–1815 wurde der Göteborger Dom erbaut. 1806 wurden die Festungswerke geschleift. Erhalten geblieben ist der ehemalige Wallgraben mit seinen Grünanlagen im ehemaligen Glacisbereich, etwa dem Privatpark der Gartenbauvereinigung mit seinem Palmenhaus, dem größten Nordeuropas.
Nach Napoleons Fall (1815) hörte die französische Blockade auf, und damit begann auch Göteborgs Boom als Handelsstadt abzuflauen. Viele Unternehmen mussten Konkurs anmelden, und der Handel mit Ostindien brach ab. Wirtschaftliche Impulse, nicht zuletzt für die Industrie, brachte aber der bald nach dem Ende der Blockadeperiode begonnene Bau des Götakanals, der Verbindung zur Ostsee über die großen Süßwasserseen Vänern und Vättern. Wegen der Höhendifferenz von etwa 100 m waren zahlreichen Schleusenbauten notwendig.
Im weiteren Verlauf des 19. Jahrhundert wurden in der Stadt mehrere Banken gegründet, die die wirtschaftliche Entwicklung positiv beeinflussten. Daneben entwickelte sich in der Mitte des 19. Jahrhunderts eine blühende Werftenindustrie (1841: Götaverken, 1844: Lindholmen, 1850: Eriksberg). Seit 1874 verband eine große eiserne Drehbrücke Göteborg über den Göta älv mit der Insel Hisingen.
Ende 1884 hatte Göteborg 86.223 Einwohner, darunter über 1000 Deutsche. Diese deutsche Kolonie erbaute im Stadtkern die Christinenkirche, die noch heute als Deutsche Kirche bekannt ist.
20. Jahrhundert
Im 20. Jahrhundert entwickelte sich der Hafen Göteborgs zum größten Exporthafen Nordeuropas. Dazu trugen sicherlich auch die neu gegründeten international ausgerichteten Industrieunternehmen der Stadt bei.
Die stärkste wirtschaftliche Kraft kam jedoch durch die Textilindustrie, von dem Unternehmen Gamlestadens Fabrikers AB, welches im Jahr 1900 über 1000 Angestellte hatte. Für das industrielle Wachstum Göteborgs war im ersten Jahrzehnt die Entstehung von Firmen wie SKF verantwortlich. Ausgangspunkt war dafür auch Gamlestadens Fabrikers AB, die das Problem hatten, dass durch den lehmhaltigen Boden der Untergrund des Fabrikgebäudes sich senkte und Risse bekam. Dadurch scheuerten die Kugellager in den Webstühlen schief ab. Der junge Ingenieur Sven Wingquist konstruierte daraufhin das Pendelkugellager als Lösung dieses Problem. Für diese Herstellung wurde 1906 eine eigene Gesellschaft, die AB Svenska Kullagerfabriken, abgekürzt SKF, gegründet, welche sich schnell zu einem großen Unternehmen in der schwedischen Exportindustrie entwickelte. Während der Finanzkrise der Zwanziger Jahre schwankte die Nachfrage nach Wälzlagern, und um einen neuen Absatzmarkt zu finden, begann SKF 1926 mit der Herstellung von Automobilen unter dem Namen Volvo.
Göteborgs Werften waren bis in die 1970er Jahre ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor der Stadt. Dann kam es jedoch zu schwerwiegenden industriellen Umwälzungen, von denen besonders die Werften betroffen waren. In der sogenannten Werftenkrise konnten sich die Werften gegen die internationale Konkurrenz nicht mehr wirtschaftlich behaupten, so dass der Schiffbau in Göteborg aufgegeben wurde. Die großen Werften wurden geschlossen bzw. beschränkten sich auf die Instandhaltung von Schiffen.
Trotz einiger großer Namen wie Viktor Rydberg und Wilhelm Stenhammar war Göteborg traditionell nicht gerade als kulturelle Großstadt bekannt; ein Sprichwort sagte: "in Göteborg schreibt man keine Gedichte; man schreibt Rechnungen."
Seit dem Ende des 20. Jahrhundert entwickelte sich Göteborg zu einem Ort für sportliche wie politische Großereignisse. 1995 war die Stadt Austragungsort der Leichtathletik-Weltmeisterschaft, und im Jahr 2006 fanden hier die Leichtathletik-Europameisterschaften statt.
1976 besetzte eine große Anzahl von Umweltaktivisten eine Woche lang den Königsplatz (Kungstorget), um sich gegen den Bau eines Parkhauses unter diesem Platz zu wehren. Die Sozialdemokraten gaben schließlich nach, und das unterirdische Parkhaus wurde nicht gebaut.
21. Jahrhundert
Vom 14. bis zum 16. Juni 2001 fand ein EU-Gipfel in Göteborg statt, in dessen Rahmen George W. Bush als erster US-amerikanischer Präsident Schweden besuchte. Der Gipfel wurde von gewalttätigen Protesten überschattet.
Wappen

Das Wappen Göteborgs besteht aus zwei Elementen des großen Reichwappens. Es zeigt zum einen den Löwen Götalands als sogenannten Reichslöwen mit einem gezogenen Schwert als gemeine Figur. Zum anderen trägt der Löwe den Schild des Reiches „Svea“ (drei goldene Kronen auf blauem Grund).
Erwähnenswert ist, dass der Löwe gegen die Regeln der Heraldik nach links ausgerichtet ist. Das Wappen in dieser Form besteht seit 1952 und wird mit Beschluss von 2002 von allen Behörden verwendet.[4] Die Blasonierung spricht hier von einem linksgewendeten goldenen Löwen, gewehrt und doppelschwänzig.
Sehenswürdigkeiten



Göteborg ist heute ein kulturelles Zentrum mit Großstadtatmosphäre, das deutlich zum großteils ländlich geprägten Umland kontrastiert. Im Zentrum befinden sich als Relikt der ursprünglichen Festungsanlage zahlreiche kleine befahrbare Kanäle und alte Bauwerke. Überall sieht man die markanten blauen Straßenbahnen.
Als Tourist bewegt man sich am besten zu Fuß oder mit dem Fahrrad durch die Stadt, insbesondere rund um den Järntorget im Westen der Innenstadt. In erster Linie ist Göteborg aber für seine lebendige und vielfältige Kaffeehauskultur bekannt. Das alte Viertel Haga bietet zahlreiche Möglichkeiten, diese zu erleben. Ein großbürgerliches Ambiente, das modest an die Wiener Ringstraßenbauten erinnert, zeigt das Vasa-Viertel.
Im Zentrum befindet sich Gustav Adolfs Torg mit einem Denkmal des Stadtgründers und sehenswerten Gebäuden. Das Kronhuset ist das älteste erhaltene Gebäude der Stadt, es wurde Mitte des 17. Jahrhunderts erbaut. Die gesamte Innenstadt ist als Reichsinteresse klassifiziert.[5] Die Feskekörka (1874) am Wallgraben ist eine im Stil einer gotischen Kirche errichtete Fischmarkthalle.
Im Hafen Lilla Bommen liegt der größte in Skandinavien erbaute Windjammer, die Viermastbark Viking (Baujahr 1906) fest vertäut und dient als Hotel und Museumsschiff. In unmittelbarer Nähe befinden sich das 1994 eingeweihte Opernhaus mit seiner imposanten Fassade und die Museumsschiffe im Göteborgs maritima centrum.

Nobel wirkt die Gegend um die Kungsportsavenyn, an deren Ende der Götaplatsen liegt, das Kulturzentrum der Stadt mit seiner Poseidonstatue (1931), die eines der Wahrzeichen der Stadt ist. Am Platz befinden sich zudem das Konstmuséet, Konserthuset und Stadsteatern. Liseberg, der größte Vergnügungspark Skandinaviens, liegt zentral in der Stadt. Daneben befindet sich das Universeum, ein naturwissenschaftliches Museum mit einem Aquarium und Troparium.
Der Slottskogen ist ein Park 2 km südwestlich des Stadtzentrums. Dort befinden sich ein Tiergehege mit einheimischen Wildtieren, auch einer Elchfamilie. Ebenfalls im Slottskogen liegt das Naturhistorische Museum. Daneben besitzt Göteborg ein Stadtmuseum, ein Seefahrtsmuseum und das Designmuseum Röhsska.
Im Natur- und Freizeitgelände Delsjöområdet liegt der Brudaremossensender, einer der wenigen teilweise abgespannten Türme der Welt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Der Hafen Göteborgs ist, wie bereits oben erwähnt, der größte Exporthafen Nordeuropas. Für das industrielle Wachstum Göteborgs war die Entstehung von Firmen wie SKF (1906) mit der Wälzlagerhertstellung ein wichtiger Schritt. SKF begann dann 1926 auch mit der Herstellung von Automobilen unter dem Namen Volvo, heute der größte Betrieb in Göteborg.
Göteborgs Werften waren bis in die 1970er Jahre ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor der Stadt. In der sogenannten Werftenkrise konnten sich die Werften gegen die internationale Konkurrenz vor allem aus Südostasien nicht mehr behaupten, so dass der Schiffbau in Göteborg aufgegeben wurde. Die großen Werften wurden geschlossen bzw. beschränkten sich auf die Instandhaltung von Schiffen. Inzwischen hat sich aus dem Anlagenbau und der Systemberatung heraus eine neue Exportlinie mit Verbindungen in viele weltweit wichtigen Standorte der Petrochemie entwickelt.

Verkehr
Von dem ganzjährig eisfreien Hafen verkehren Fährschiffe nach Frederikshavn in Dänemark und nach Kiel in Deutschland. Stena Line, eine der weltgrößten Fährreedereien, hat ihren Sitz in Göteborg. Von Saltholmen im südosten der Stadt verkehren Fähren zu den vorgelagerten Schären. Die Inseln im südlichen Schärenhof gehören zur Gemeinde Göteborg und werden mit Fähren der Styrsöbolaget im Auftrag von Västtrafik angefahren. Der nördliche Schärenhof ist Teil der Gemeinde Öckerö und wird von einer Autofähre des Vägverket bedient.
Göteborg ist Eisenbahnknotenpunkt; am Hauptbahnhof Göteborg C treffen die Hauptbahnen von Oslo, Stockholm und Malmö bzw. Kopenhagen zusammen. Für den Nahverkehr in die umliegenden Gemeinden gibt es den S-Bahn-ähnlichen Pendeltåg. Das Nils Ericson Terminal ist Göteborgs Busbahnhof. Von dort verkehren sowohl Busse des ÖPNV als auch nationale und internationale Expressbusse.
Die Stadt Göteborg hat zwei Flughäfen. Östlich der Stadt liegt am Riksväg 40 der Landvetter flygplats, mit vielen nationalen und internationalen Verbindungen. Der Göteborg City Airport liegt nördlich der Stadt in Säve und wird vor allem von Billigfluggesellschaften angeflogen.
Seit 2000 wird die Infrastruktur der Stadt im Rahmen des Projekts "Göken" (Göteborgsöverenskommelsen=Göteborg-Abkommen; wörtlich übersetzt "Kuckuck") sehr stark umgebaut. Am Hafen entlang wird die Straße unterirdisch verlegt, um so einen großen Park zu schaffen. Dies ist das größte Bauvorhaben in der Geschichte der Stadt.
Straßenbahn

Göteborg ist neben Norrköping die einzige Stadt in Schweden, die ihre Straßenbahn bei der Umstellung auf Rechtsverkehr 1967 behalten hat. Heute verkehren in der Stadt insgesamt zwölf Straßenbahnlinien. Die erste Straßenbahnlinie in Göteborg war eine Pferdebahn zwischen Brunnsparken und Stigbergsliden und wurde 1879 eingeweiht. Im Jahr darauf folgte eine Linie zum Drottningstorget. Im Jahr 1902 löste die elektrische Straßenbahn die Pferdebahn ab.
In den Sechziger Jahren (der "Stadsbaneplan" wurde 1967 ausgelegt) gab es Pläne, das Straßenbahnsystem in ein Stadtbahnsystem mit Tunneln durch das Zentrum zu ersetzen. Es zeigte sich aber, dass Tunnel durch den lehmigen Boden zu teuer geworden wären. Das Projekt soll aber wieder aufgenommen werden. Heute gibt es fünf Äste mit vom übrigen Verkehr getrennten Gleisen (Stadtbahnbetrieb): Hisingen (Linie 5 und 6 nach Länsmansgården), Angered (4, 8 und 9), Östra Sjukhuset (nur Linie 1), Kortedala/Bergsjön (6, 7 und 11) und Tynnered (1, 7 und 8). Daneben gibt es drei Äste mit gemeinsamer Straßenbenutzung (Straßenbahnbetrieb): Mölndal (Linie 4), Kålltorp/Torp (3 und 5) und Saltholmen (11 und im Sommer 9).
Die Eröffnungen der Stadtbahnäste:
- 1944 Vågmästareplatsen nach Eketrägatan (derzeit Schleife Lundby Egna Hem) - H
- 1957 Bellevue nach Kortedala, Aprilgatan - KB
- 1959 nach Biskopsgården, Väderilsgatan - H
- 1962 Linnéplatsen und Högsbogatan nach Marklandsgatan - T
- 1963 Marklandsgatan nach Högsbotorp, Axel Dahlströms Torg - T
- 1964 nach Frölunda Torg - T
- 1964 nach Länsmansgården, Varmfrontsgatan - H
- 1966 nach Tynnered, Opaltorget
- 1969 Alter VGJ-Bahnhof (nähe Hbf) nach Hjällbo - A
- 1970 nach Bergsjön, Komettorget - KB
- 1972 Hjällbo nach Angered Storås (mit unterirdischem Bahnhof Hammarkullen) - A
- 1978 Storås nach Angered Centrum
- 1982 Vidkärr, Kaggeledstorget - Östra Sjukhuset - ÖS
Göteborg hat heute eines der leistungsfähigsten und am besten ausgebauten Straßenbahnsysteme in Europa. Mit einer Gesamtlänge von 150 km besitzt die Stadt sogar das größte Straßenbahnnetz Nordeuropas. Da Teile der Innenstadt für den motorisierten Individualverkehr (außer Anlieger und Lieferanten) gesperrt sind, ist die Straßenbahn auch das bevorzugte Verkehrsmittel der Göteborger.
Bildung

Göteborg hat zwei Universitäten: die 1891 gegründete staatliche Universität Göteborg sowie die von einer Stiftung getragene Technische Hochschule Chalmers (gegründet 1829).
Die Universität Göteborg ist eine der größten Hochschulen Skandinaviens. Zu ihr gehören unter anderem eine Wirtschaftshochschule (Handelshögskolan) und eine Kunsthochschule namens Valand.
Die Technische Hochschule Chalmers ist vor allem das Zentrum der technisch-naturwissenschaftlichen Ausbildung in Göteborg, obwohl es auch an der Universität Göteborg verschiedene technisch orientierte Studienprogramme gibt. Ein gemeinsames Projekt der beiden Universitäten ist die 2001 ins Leben gerufene IT-Universität, die sich auf IT-relevante Ausbildungsbereiche konzentriert.
Ansässige Unternehmen
Die Industrie Göteborgs ist heute durch Schifffahrt, Werften, Autofabriken (Volvo), Erdölraffinerien sowie durch die Maschinen-, Stahl-, Eisen- und Textilindustrie gekennzeichnet. Göteborg ist eine der größten Messestädte Europas. Die Stadt ist Sitz vieler Banken und Versicherungen.
Ansässige Unternehmen sind u.a.:
- Volvo AB (Hauptsitz der Firmengruppe, LKW-Produktion, Busse, Bootsmotoren…)
- Volvo Car Corporation (PKW-Hersteller)
- SKF (Svenska Kullager Fabriken, gegründet 1907, Metallindustrie)
- ESAB (gegründet 1904, Maschinenbau (besonders Schweiß-und Schneidtechnik))
- Hasselblad AB (gegründet 1908, optische Industrie)
- SAAB (Svenska Aeroplan Aktiebolaget, gegründet 1937, PKW-, LKW- und Flugzeughersteller)
- AstraZeneca (Pharmaindustrie)
- Ericsson (gegründet 1876, Telekommunikation)
- Stena Line (Fährschiffreederei)
Städtepartnerschaften
Kultur

Die Göteborger Symphoniker haben seit einigen Jahren den offiziellen Titel "Nationalorchester Schwedens". Unter ihrem langjährigen (1982–2004) Chefdirigenten Neeme Järvi machten die Symphoniker zahlreiche international anerkannte Aufnahmen vor allem skandinavischer Musik.
Das am südlichen Ufer des Göta älv befindliche Göteborger Opernhaus wurde 1994 eingeweiht. Es hat eigene Opern-, Ballett- und Musicalensembles.
In Göteborg ist eine weltweit prägende Metal-Szene ansässig, bekannt als Göteborger Death Metal. Als international erfolgreichster Vertreter ist die Band In Flames zu erwähnen.
Die Göteborger Buchmesse, die größte Buchmesse Skandinaviens, findet jährlich im September statt.
Das größte Filmfestival Skandinaviens findet jährlich in Göteborg statt.
Göteborg in der Literatur
Göteborg ist der Schauplatz der Kriminalromane von Åke Edwardson ("Die Schattenfrau", "Der letzte Abend der Saison", "Der Himmel auf Erden" und andere), in denen Kommissar Erik Winter ermittelt.
Göteborg bildet auch den Hintergrund von Marianne Fredrikssons Erfolgsroman "Simon", der eine gute Milieustudie Göteborgs in den Jahren von 1930 bis 1950 ist. Er erzählt die Geschichte zweier Familien aus der Sicht der Heranwachsenden vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg im neutralen Schweden.
Sport

In Göteborg ist der mit 18 nationalen Meisterschaften, vier nationalen Pokalsiegen und zwei UEFA-Pokal-Siegen erfolgreichste schwedische Männerfußballverein, der IFK Göteborg, beheimatet. Daneben spielen noch der BK Häcken und Örgryte IS national ab und zu erfolgreich. Auch der Fußballverein GAIS ist in der Stadt populär.
Das Eishockey-Team Frölunda Indians wurde dreimal schwedischer Meister (1965, 2003, 2005).
Göteborg ist Jahr für Jahr Austragungsort des Partille Cups, des größten Handballtuniers der Welt, an dem jährlich etwa 10.000 Nachwuchsspieler aller Altersklassen in 800 Teams aus 40 Nationen teilnehmen. Das größte Ereignis jeden Sommer ist dennoch das Gothia Cup, mit zehntausenden Kindern und Jugendlichen als Teilnehmer am internationellen Fußball-Turnier.
Sportereignisse

Im Jahre 1958 war Göteborg Spielort des Halbfinales der 6. Fußball-Weltmeisterschaft. Am 24. Juni fand dort das legendäre Halbfinale zwischen Schweden und Deutschland 3:1 (1:1) statt. Im Jahre 1992 war Göteborg Austragungsort der Fußball-Europameisterschaft. Unter anderem fand hier am 26. Juni 1992 das Finalspiel statt, in dem Dänemark Deutschland mit 2:0 (1:0) besiegte.
Die Leichtathletik-Weltmeisterschaft 1995 wurde in Göteborg ausgetragen. In der Stadt fand im Jahr 2005 die Europa-Mannschaftsmeisterschaft im Schach statt. Vom 6.–13. August 2006 war Göteborg Gastgeber der 19. europäischen Leichtathletikmeisterschaften.
Alljährlich im Sommer findet der Gothia Cup, ein internationales Fußballturnier für Jugendliche, statt. Ebenfalls jährlich im Mai findet Göteborgsvarvet, der weltweit zweitgrößte Halbmarathonlauf mit über 34.000 Teilnehmern (2008) statt.
In Göteborg fanden 1976 und im März 2008 die Weltmeisterschaften im Eiskunstlaufen statt.
Söhne und Töchter der Stadt
- Marcus Allbäck, Fußballspieler in der schwedischen Fußballnationalmannschaft
- Klas Pontus Arnoldson, Journalist, Politiker und Friedensnobelpreisträger
- Kurt Atterberg, Komponist, Dirigent und Musikkritiker
- Karin Boye, Schriftstellerin und Dichterin
- Tomas von Brömssen, Schauspieler
- Arvid Carlsson, Nobelpreisträger für Medizin
- Patrik Carnbäck, ehemaliger Eishockeyspieler
- William Chalmers, Kaufmann und Direktor der Ostindien-Kompanie
- Mikkey Dee, Schlagzeuger
- Isabel Edvardsson, ehemalige Tänzerin
- Niklas Eklund, Barocktrompeter, Trompeter
- Jan Eliasson, Diplomat und ehemaliger Außenminister Schwedens, Präsident der 60. Sitzungsperiode der UN-Vollversammlung
- Niclas Fasth, Profigolfer
- Marianne Fredriksson, Schriftstellerin
- Anders Fridén, Sänger von In Flames
- Anders Frisk, Versicherungskaufmann und ehemaliger FIFA-Schiedsrichter
- Björn Gelotte, Gitarrist von In Flames
- José González, Sänger und Songwriter
- Emma Green, Leichtathletin
- Gunnar Gren, Fußballspieler
- Lars Hanson, Filmschauspieler
- Bo Hansson, Keyboarder und Komponist
- Jonas Hellborg, Jazzmusiker
- Barbro Hiort af Ornäs, schwedische Schauspielerin
- Zeth Höglund, Kommunist
- Oscar Jacobsson, Comiczeichner
- Ingemar Johansson, Boxweltmeister im Schwergewicht
- Ana Johnsson, Sängerin
- Kim Källström, Fußballspieler
- Patrik Kristiansson, Stabhochspringer
- Kurt Kusenberg, Kunstkritiker und Schriftsteller
- Leila K., Popsängerin
- Viveca Lärn, Kinderbuchautorin und Schriftstellerin
- Bengt Lidner, Dichter
- Ingmar Liljefors, Komponist
- Mikael Ljungberg, Ringer
- Teddy Lucic, ehemaliger Fußballnationalspieler
- Stefan Olsdal, Bassist der Band Placebo
- Christian Olsson, Leichtathlet und Olympiasieger
- Elena Paparizou, Sängerin
- Carl Pettersson, Profigolfer
- Laleh Pourkarim, Sängerin
- Bertil Roos, Autorennfahrer
- Patrik Sjöberg, ehemaliger Leichtathlet und Olympiamedaillengewinner
- Stellan Skarsgård, Schauspieler
- Gideon Ståhlberg, Schachmeister des 20. Jahrhunderts
- Henrik Stenson, Profigolfer
- Bengt Strömgren, Astronom und Astrophysiker
- Bo Svenson, Filmschauspieler
- Annika Thor, Schriftstellerin
- Helene Tursten, Schriftstellerin
- Björn Ulvaeus, Sänger und Gründungsmitglied der Gruppe ABBA
- Gustaf Wickman, Architekt
- Magnus Wislander, ehemaliger Handballnationalspieler
- Jenny Berggren, Sängerin (ehem. Mitglied der Band Ace of Base)
- Malin Berggren, ehemaliges Mitglied der Band Ace of Base
- Jonas Berggren, Sänger und Produzent (Mitglied von Ace of Base)
Weblinks
- Offizielle Webpräsenz der Stadt (englisch, schwedisch)
- Offizielle Touristeninformation (deutsch u.a.)
- VisitSweden über Göteborg und Schweden (deutsch)
Literatur
- Robert Schediwy: Städtebilder – Reflexionen zum Wandel in Architektur und Urbanistik, Wien 2005 (speziell S 95ff)
Einzelnachweise
- ↑ Statistik av Göteborgs Stad
- ↑ Folkmängd i riket, län och kommuner 31 december 2009 och befolkningsförändringar 2009
- ↑ Vårt göteborg: Storgöteborg växer
- ↑ - Stadsvapnets historia
- ↑ Riksantikvarieämbetet: Riksintressen för kulturmiljövården
Vorlage:Link GA Vorlage:Link FA du bist ein witz da da da da da da da