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„Game-Design“ – Versionsunterschied

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'''Game-Design''' bezeichnet im Rahmen der [[Spieleentwicklung|Computerspiele-Entwicklung]] die Tätigkeit der theoretischen Konzeption von Spielwelt, Regeln und Charakteren in Hinblick auf eine bestimmte Zielgruppe.

== Aufgabenspektrum ==

Game-Design umfasst, bezogen auf den Gesamtprozess der [[Spieleentwicklung]], alle Teilaufgaben, die für die Schaffung der ''Spielvision'' und der ''Spielwelt'' (mitsamt den dort lebenden Charakteren und vorherrschenden Gesetzmäßigkeiten) erforderlich sind. Hierzu werden, je nach Spiel, [[narrativ]]e und [[interaktiv]]e Elemente kombiniert. Je nach Zielgruppe werden außerdem [[ethisch]]e und [[psychologisch]]e Aspekte berücksichtigt und in die Spielplanung mit einbezogen. Auch die Zuarbeit im Hinblick auf [[Marketing]]-Aspekte des Produktes zählen oftmals zu den Aufgabenbereichen des Game-Designers.

Das Ergebnis des Game-Design im ''engeren'' Sinne ist ein schriftliches ''Design-Document'' oder ''Spielkonzept''. Häufig geht die ''theoretische'' Spielkonzeption aber mit einem ergänzenden [[Prototyping (Softwareentwicklung)|Prototyping]] einher, d.h. der Entwicklung einer (technisch, spielerisch und multimedial ''„einfachen“'') Spielversion, anhand derer sich bereits vorab ein grundsätzlicher Eindruck vom späteren [[Gameplay]] gewinnen lässt. Mit Hilfe der Prototypen wird das Spielkonzept vor seiner Fertigstellung geprüft und verfeinert. So lassen sich Unklarheiten und Lücken im Spielkonzept bereits vorab ausfindig machen und beseitigen, bevor die kostenaufwändige Implementierung der für den ''Verkauf'' bestimmten Spielversion durch andere Spezialisten (Programmierer, Grafiker, Musiker) beginnt.

Trotz des theoretischen Charakters der Konzeptarbeit und der eher prototypischen Funktion einer eventuell umgesetzten Vorabversion kann Game-Design nicht ''vollkommen'' unabhängig von der späteren, in der Finalversion anvisierten technischen [[Plattform (Computer)|Plattform]] erfolgen. Insbesondere in Hinblick auf [[Gebrauchstauglichkeit (Produkt)|Usability]] und [[Gameplay]] können Fragen, die zunächst vielleicht sehr ''„technisch“'' und wenig spielrelevant erscheinen, in ihren Auswirkungen sehr wohl gravierend sein. (Man bedenke z. B. die atmosphärischen oder steuerungsbezogenen Auswirkungen, wenn in einem Rollenspiel eine interaktive ''2D''- statt einer ''3D''-Welt verwendet würde, oder den wirtschaftlichen Schaden, wenn sich herausstellte, dass die Leistung der [[Hardware|Rechnerhardware]] oder [[Computernetzwerk|Netzwerk-Infrastruktur]] der Spieler die spielerischen Notwendigkeiten einfach nicht bedienen kann.) Generell lässt sich sagen, dass Game-Designer auch andere Bereiche der Spieleentwicklung (oftmals [[Programmierung]]) bedienen können. Erst dadurch kann ein Konzept in der immer aufwändiger werdenden Spielebranche umgesetzt werden.

== Studium und Ausbildung ==

Für erfolgreiches Game-Design ist eine große Bandbreite unterschiedlicher kreativer und sozialer Kompetenzen erforderlich und ein zumindest grundlegendes Verständnis der technischen Möglichkeiten der anvisierten Spiele-Hardware unerlässlich.

Seit einigen Jahren gibt es auch in deutschsprachigen Ländern die Möglichkeit, ''Game-Design'' formal als Studium oder Ausbildungsberuf zu erlernen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Mehrzahl dieser Angebote den Begriff im Vergleich zu der in der Spieleindustrie üblichen Terminologie ''weiter'' fasst, indem sie auch typische Aufgaben des nachgelagerten ''Entwicklungsprozesses'' (wie [[Programmierung]], [[Grafikdesign]] u. ä.) integriert oder sogar schwerpunktmäßig verfolgt.

Im Jahr 2000 startete an der Berliner [[Games Academy]] das erste regelmäßige Ausbildungsangebot in Deutschland. Gründer und Rektor ist [[Thomas Dlugaiczyk]].
Im gleichen Jahr startete an der ''it akademie ostwestfalen'' in Gütersloh ein Weiterbildungskurs der IHK. Das Curriculum stammte von deutschen Profis wie [[Gerald Köhler]] (Anstoß, FM), [[Michael Bhatty]] (Sacred), [[Tom Putzki]] (Gothic, Moorhuhn) und wurde von [[Stephan Reichart]] (Entwicklerpreis, GAME-Verband) geleitet. Am 21. Februar 2002 wurde die Weiterbildungsmaßnahme mit dem Weiterbildungs-Innovationspreis 2001 des Bundesinstitut für Berufsbildung ausgezeichnet.

Der Studiengang MultiMediaArt an der [[Fachhochschule Salzburg]] bietet seit 2001 Gamedesign als Vertiefung an, dieser Schwerpunkt wurde von Jahr zu Jahr ausgebaut und hat vielfältige Projekte hervorgebracht<ref>http://portfolio.mediacube.at/Werk/tag/Game</ref>. Seit 2009 ist Gamedesign auch Schwerpunkt im Master-Studiengang MultiMediaArt<ref>http://master.multimediaart.at/multimediale-projekte/gamedesign/</ref>.

Weiterhin werden im deutschsprachigen Raum im Rahmen des Studiengangs „Game-Design“ an der [[Zürcher Hochschule der Künste]] und an der [[Mediadesign Hochschule]] in Berlin, Düsseldorf und München die besonderen Aspekte von „Game-Design und Game-Development“ umfassend vermittelt.

Seit 2004 gibt es einen staatlich anerkannten Studiengang „Game-Design“ an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK; Diplom und Bachelor). Dabei steht im Vordergrund eine ganzheitliche Vermittlung von Spielekultur, Spieleanalyse, Storytelling, 3D-Modelling, Game-Engine-Programmierung, sowie eine kritische Auseinandersetzung in Richtung mit der Problematik des Mainstream-Game-Designs.

Seit 2005 bietet auch das [[Qantm]] Institute sein „Diploma of interactive Entertainment“ mit den Fachrichtungen „Game-Design & Development“ in Deutschland und Österreich an. Inzwischen bietet das QANTM Institute auch die über die renommierte [[Middlesex University]] of London akkreditierten Abschlüsse zum Bachelor of Arts (BA Interactive Animation) und Bachelor of Science (BSc Games Programming) an. Dadurch kann man am QANTM Institute in 24 Monaten einen international anerkannten Abschluss erhalten.

Die [[SRH (Unternehmen)|SRH Fachschulen GmbH]] in Heidelberg bietet seit dem Jahr 2006 die „Ausbildung zum staatlich anerkannten Informatiker für Game- und Multimedia-Entwicklung“ an.

Die private [[SRH Hochschule Heidelberg]] (nicht zu verwechseln mit der SRH Fachschulen GmbH) bietet seit Oktober 2007 im Fachbereich Informatik den Studiengang „Game-Entwicklung“ an. Der staatlich anerkannte und akkreditierte dreijährige Studiengang schließt mit einem „Bachelor of Science“ mit 210 europaweit anerkannten Credit Points ab. Pro Jahr werden von der SRH Hochschule Heidelberg und der Computerspielefirma [[Gameforge|Gameforge AG]] jeweils drei Hochbegabtenstipendien für diesen Studiengang angeboten.

Seit Oktober 2008 bietet die [[Fachhochschule Trier]] einen Informatik- und einen Gestaltungssstudiengang für Spieleentwicklung an.

Ab dem Wintersemester 2008 bietet die [[Fachhochschule Salzburg]] im Studiengang MultiMediaTechnology den Schwerpunkt Augmented Reality und Game an, der Abschluss ist ein „Bachelor of Science“. Dieser Stuidenzweig widmet sich dem Game Development<ref>http://www.fh-salzburg.ac.at/bachelor/medien-design/multimediatechnology/spezialisierung/</ref>, und arbeitet mit dem Nachbarstudiengang MultiMediaArt zusammen, der schon länger die gestalterischen Aspekete der Spieleentwicklung abdeckt.

Ab April 2009 bietet auch die staatliche [[Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin]] (HTW Berlin) Studienmöglichkeiten an, die sich auf die Bereiche Game Design, Game Development und Game Producing ausrichten. Der Masterstudiengang ''Game Development & Creation''<ref>http://gdc.htw-berlin.de</ref> kann hier zum Beispiel berufsbegleitend in vier Semestern studiert werden. Ab dem Wintersemester 2009/2010 folgt an der HTW Berlin der siebensemestrige Bachelorstudiengang ''Interaction Design / Game Design'', <ref>http://idgd.htw-berlin.de</ref> der sich bei der Auswahl der Studenten mit einem Eignungstest als Auswahlgrundlage talentorientiert ausrichtet. Aber auch der seit längerem bestehende Studiengang ''Internationale Medieninformatik'' bietet im Masterstudium die Spezialisierungsmöglichkeiten Game Technology & Interactive Systems. <ref>http://imi.htw-berlin.de/?page_id=6</ref>

Mit besonderen Fähigkeiten ist sicherlich auch der Einstieg als Quereinsteiger möglich. Ein Game-Designer muss nicht zwingend Game-Design studiert haben. Andere Studienfächer (sonstige Multimedia, teilweise aber auch Geschichte etc.) können gute Einstiegswege sein. Mit dafür ausreichender Kreativität und sozialen Kompetenzen ist auch heute noch der studienfreie Einstieg möglich, auch wenn dieser immer härter zu beschreiten ist. (Für weitere Informationen zum Bildungsweg: siehe Hauptartikel [[Spieleentwicklung]].)

== Namhafte Game-Designer ==

Bekannte internationale Game-Designer sind
*[[Hideo Kojima]] ''u.&nbsp;a. Metal Gear''
*[[Hironobu Sakaguchi]] ''u.&nbsp;a. Final Fantasy, Blue Dragon''
*[[Peter Molyneux]] ''u.&nbsp;a. Populous, Dungeon Keeper, Black & White''
*[[Sid Meier]] ''u.&nbsp;a. Colonization, Civilization''
*[[Roberta Williams]] ''u.&nbsp;a. Kings Quest, Time Zone''
*[[Warren Spector]] ''u.&nbsp;a. Wing Commander, Deus Ex''
*[[Shigeru Miyamoto]] ''u.&nbsp;a. Super Mario Bros., Donkey Kong, Zelda-Reihe''
*[[Richard Gariott]] ( genannt: „Lord British“) ''u.&nbsp;a. Ultima-Reihe''
*[[Will Wright]] ''u.&nbsp;a. SimCity, Die Sims, [[Spore (Computerspiel)|Spore]]''

In Deutschland zählen z.&nbsp;B
*[[Gerald Köhler]] ''u.&nbsp;a. Anstoss, und weitere Fußballmanager''
*[[Ralf Glau]]
*[[Bernd Diemer]]
*[[Michael Bhatty (Lead Game-Designer Sacred, Autor FarCry-Romane, Producer TinCan, Moorhuhn - Piraten, Sven - Gut zu Vögeln |Michael Bhatty]]
*[[Erik Simon (Game Designer)|Erik Simon]]
zu den populärsten Game-Designern.

== Literatur ==

* [[Bob Bates (Spieleentwickler)|Bob Bates]], Game Design – Konzept, Kreation, Vermarktung. 2002, Sybex, Köln, ISBN 3815504333
* [[Michael Bhatty]], Interaktives Story Telling - Zur historischen Entwicklung und konzeptionellen Strukturierung interaktiver Geschichten, Aachen, Shaker-Verlag 1999, ISBN 3-8265-6717-X
* [[Chris Crawford]], On game design New Riders. Boston N.Y. 2003, ISBN 0131460994
* [[Andrew Rollings]] und [[Dave Morris]], Game Architecture and Design. 2000, New Riders. Boston N.Y, ISBN 0735713634

== Weblinks ==
* [http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,403679,00.html Ausbildung Game-Design: Daddeln bis zum Traumjob - Unispiegel]
* [http://www.gamasutra.com/php-bin/article_display.php?category=4 Informationen Rund um Spieleentwicklung und Game-Design bei Gamasutra.com] ''Englisch''

== Einzelnachweise ==
<references />

[[Kategorie:Design]]
[[Kategorie:Studienfach]]
[[Kategorie:Computerspiel-Entwicklung]]

[[en:Game design]]
[[es:Diseño de juegos]]
[[fr:Game design]]
[[it:Game design]]
[[ja:ゲームデザイン]]
[[ko:게임 디자인]]
[[pt:Design de jogos]]
[[sk:Game design]]
[[sv:Datorspelsdesign]]
[[zh:游戏设计]]

Version vom 6. April 2010, 11:27 Uhr