Zum Inhalt springen

Eigentliche Modellstruktur

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Eine eigentliche Modellstruktur ist im mathematischen Teilgebiet der Höheren Kategorientheorie eine Modellstruktur, welche zusätzlich deren schwache Äquivalenzen bei Faserprodukten entlang von Faserungen, genannt linkseigentlich, oder Kofaserprodukten entlang von Kofaserungen, genannt rechtseigentlich, erhält. Hilfreich ist diese Eigenschaft vor allem bei der Konstruktion von schwachen Äquivalenzen und dadurch der Suche nach isomorphen Objekten in der Homotopiekategorie der Modellkategorie.

Für jede Modellkategorie gilt:[1]

  • Kofaserprodukte von schwachen Äquivalenzen zwischen kofasernden Objekten entlang von Kofaserungen sind wieder schwache Äquivalenzen.
  • Faserprodukte von schwachen Äquivalenzen zwischen fasernden Objekten entlang von Faserungen sind wieder schwache Äquivalenzen.

Eine Modellkategorie wird:[2]

  • linkseigentlich genannt, wenn Kofaserprodukte von schwachen Äquivalenzen entlang von Kofaserungen wieder schwache Äquivalenzen sind.
  • rechtseigentlich genannt, wenn Faserprodukte von schwachen Äquivalenzen entlang von Faserungen wieder schwache Äquivalenzen sind.
  • eigentlich genannt, wenn sie linkseigentlich und rechtseigentlich ist.
  • Eine Modellkategorie, in der alle Objekte kofasernd sind, ist linkseigentlich.[3]
  • Eine Modellkategorie, in der alle Objekte fasernd sind, ist rechtseigentlich.[3]

Für eine Modellkategorie und einen Morphismus in dieser gibt es durch Vorkomposition einen Funktor und durch Nachkomposition einen Funktor . Zudem definiert das Kofaserprodukt einen Funktor und das Faserprodukt einen Funktor . Es gilt:[4]

  • ist linkseigentlich genau dann wenn für jede schwache Äquivalenz die Adjunktion eine Quillen-Adjunktion ist.
  • ist rechtseigentlich genau dann wenn für jede schwache Äquivalenz die Adjunktion eine Quillen-Adjunktion ist.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Hirschhorn 2002, Proposition 13.1.2
  2. Rezk 2000, 2.1. Definition of properness
  3. a b Rezk 2000, Remark 2.8.
  4. Rezk 2000, Proposition 2.7.
  5. Lurie 2009, Higher Topos Theory, Proposition A.2.3.2.
  6. Lurie 2009, Higher Topos Theory, Remark 1.3.4.3.
  7. Joyal 2008, Theorem 6.1. auf S. 293
  8. Cisinki 2019, Corollary 3.1.28.