Dronki
| Dronki / Dron'ki | ||
|---|---|---|
| Дронькі / Дроньки | ||
| (belarus.) / (russisch) | ||
| Staat: | ||
| Woblasz: | ||
| Gegründet: | 16. Jahrhundert (erste Erwähnung) | |
| Koordinaten: | 51° 39′ N, 29° 53′ O | |
| Einwohner: | 0 (nach 1986) | |
| Zeitzone: | Moskauer Zeit (UTC+3) | |
| Gemeindeart: | Wüstung | |
Dronki (belarussisch Дронькі, russisch Дроньки) ist ein verlassenes Dorf (Wüstung) im Rajon Chojniki der Homelskaja Woblasz im Südosten von Belarus. Es liegt in der historischen Region Polesien und befindet sich im Bereich des nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl eingerichteten Kontroll- und Schutzgebietes; das Gelände wird heute im Rahmen des Polessky-Strahlen-ökologischen Reservats bzw. der zuständigen Verwaltungseinheiten überwacht.[1]
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dronki liegt im Strelichevsky-Selsowet des Rajons Chojniki. Die Umgebung ist typisch poleszisch: flache Feuchtgebiete, Wälder und ehemals landwirtschaftlich genutzte Flächen.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dronki wird in regionalen Quellen bereits im 16. Jahrhundert erwähnt. Über lange Zeit war es eine kleine bäuerliche Siedlung mit landwirtschaftlicher Tätigkeit; in der sowjetischen Periode war das Dorf in die Strukturen eines lokalen Sowchos eingebunden.[3]
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quellen aus der Region nennen für das Jahr 1986 etwa 232 Einwohner in rund 92 Familien; frühere statistische Angaben geben für einzelne Perioden Werte im Bereich von einigen hundert Einwohnern (z. B. späte 19. und Mitte 20. Jahrhundert). Nach der Evakuierung 1986 blieb das Dorf unbewohnt.
Evakuierung und Folgen der Tschernobyl-Katastrophe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl (26. April 1986) wurde das Dorf aufgrund hoher radioaktiver Kontamination evakuiert; die Bewohner wurden in „saubere“ Gebiete umgesiedelt. Seither gilt Dronki als aufgegeben bzw. in amtlichen Unterlagen nicht mehr dauerhaft bewohnt geführt. Das Gebiet gehört zu den überwachten Flächen im Polessky-Reservat.[4]
Aktueller Zustand
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gebäude sind überwiegend verfallen und von Vegetation überwachsen. Möbel, Schulinventar und persönliche Gegenstände blieben in vielen Häusern zurück. Die ehemalige Ackerlandschaft hat sich weitgehend in Jungwald und Feuchtbiotope zurückverwandelt; das Gebiet wird nicht dauerhaft bewohnt, Zugänge können durch Schutzbestimmungen eingeschränkt sein.[5]
Natur und Umwelt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Wiederbesiedelung durch Flora und Fauna ist typisch für ehemalige Siedlungs- und Ackerflächen in der Sperrzone: zahlreiche Wildtierarten haben sich angesiedelt. Das Gebiet wird im Rahmen ökologischer Monitoring-Programme beobachtet.[6]
Medien, Fotoreportagen und Forschung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dronki wird in Fotoreportagen zu verlassenen Dörfern in der Tschernobyl-Region erwähnt und fotografisch dokumentiert. Wissenschaftliche Studien zum weiteren Polesje-Gebiet nutzen Ortskoordinaten ehemaliger Siedlungen gelegentlich als Referenzpunkte.[7][8]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Polessky Reserve — Overview. Abgerufen am 24. Oktober 2025 (russisch).
- ↑ Wikimapia — Dronki. Abgerufen am 24. Oktober 2025.
- ↑ Radzima — Dronki. Abgerufen am 24. Oktober 2025 (russisch).
- ↑ Polessky Reserve — Overview. Abgerufen am 24. Oktober 2025 (russisch).
- ↑ Fotoreportage: Verlassene Dörfer in Polesien. Abgerufen am 24. Oktober 2025 (russisch).
- ↑ Polessky Reserve — Overview. Abgerufen am 24. Oktober 2025 (russisch).
- ↑ Fotoreportage: Verlassene Dörfer in Polesien. Abgerufen am 24. Oktober 2025 (russisch).
- ↑ Wikimapia — Dronki. Abgerufen am 24. Oktober 2025.
