Dorfkirche Wamckow
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Die evangelische Dorfkirche Wamckow ist eine turmlose Feldsteinkirche in Wamckow, einem Ortsteil vonKobrow im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern.
Geschichte
Wamkow wurde 1256 erstmals urkundlich erwähnt, als Pribislav als Fürst von Richenberg seinem Kaplan Jordan die Pfarre zu Wahmkow verlieh. [1]
Baugeschichte
Mit einem Festgottesdienst im Beisein des damaligen Ministerpräsidenten Berndt Seite erfolgte am 2. Juni 1996 durch Propst Eckehardt Schaefer die Wiedereinweihung der restaurierten Kirche. Gleichzeitig weihte der Landessuperintendent Ernst-Friedrich Roettig die neue Orgel ein. [2] Neben der ökomenischen Nutzung der Kirche sorgen die Kirchgemeinde und die Familie Rethmann jährlich für abwechslungsreiche kulturelle Veranstaltungen in der kleinen Dorfkirche.
Das Äußere
Die Kirche ist ein rechteckiger Feldsteinbau ohne Chor und Turm. Die Ecken der Wände, die Fenster und Türen wurden in Backstein ausgeführt.
Fenster
Das Satteldach ist mit Biberschwanzziegeln eingedeckt. Auf dem Westgiebel ist ein eisernes Kreuz, auf dem Ostgiebel eine Wetterfahne mit der Inschrift 1684. Das Fachwerk in den beiden Giebeldreiecke ist mit Ziegeln ausgemauert.
Das Innere
Das Innere der Kirche ist ein ungeteilter Raum mit einer flachen bemalten Holzbalkendecke. Südlich vom Altar befindet sich die Patronatsloge mit vier von Bülow'schen Wappen.
- J. H. Bülow auf Wamckow 1855.
- M. von Bülow, geb. von Blücher a. d. Hause Bobbin 1855.
- Ernst von Bülow-Trümmer auf Wamckow.
- Mathilde von Bülow-Trümmer, geb. Freiin v. Maltzan. Anton von Bülow geb. Dessin, Elsa von Bülow, geb. v. Uslar.
Altar
Kanzel
Die Holzkanzel stammt von 1694, in den Füllungen der Brüstung Christus als Salvator mundi und die vier Evangelisten. Sie ist eine Stiftung des Hauptgutspächters von Groß Niendorf, Valentin Schwulges und seiner Frau Anna Burmeister aus Dankbarkeit für die Errettung aus großen Gefahr. [3]
Gedächtnistafel
Um 1902 wurde an der Nordseite die Begräbniskapelle der von Bülow abgerissen, die Sargwappen und Sarginschriften von Bülow'schen Familien befinden sich auf der dreiteiligen, eichernen Gedächtnistafel, die im Kircheninnern an der Nordwand angebracht wurde. Sie erinnert auch an die Gutsfamilie von Dessin.
An der Nordwand hängt auch eine Gedächtnistafel für die im Ersten Weltkrieg Gefallenen. Sie wurde durch den Dobbertiner Tischler Roloff nach dem Muster der von ihm für die Dobbertiner Klosterkirche angefertigten Tafel am Sonntag Exaudi im Mai 1922 während eines Gottesdienstes enthüllt worden. [4]
Tafelbilder
An der Brüstung der Westempore befinden sich zehn neutestamentliche Tafelbilder, 1855 vom Kunstmaler Prof. Pein gemalt. Von links nach rechts sind folgende Themen dargestellt.
- Jesus im Tempel, Lukas 2, 22–24
- Jesus als 12 jähriger im Tempel mit Schriftgelehrten, Lukas 2, 41–52
- Johannes der Täufer tauft Jesus, Markus 1, 9–11
- Auferweckung der Tochter des Jairus, Markus 5, 21–43
- Jesus bei der Samariterin am Brunnen, Johannes 4, 1–42
- Jesus bei den Schwestern Maria und Martha, Lukas 10, 38–42
- Jesus wandelt auf dem Meer, Petrus sinkt, Matthäus 14, 22–33
- Jesus segnet Kinder, die man ihm brachte, Markus 10, 13–16
- Jesus Himmelfahrt, Apostelgeschichte 1, 1–14
- Verherrlichung Jesu, Paulus an die Phiipper 2, 10–11
Orgel
Die Orgel (I/P/6) wurde 1884 durch den Schweriner Orgelbaumeister Friedrich Friese III gebaut. Der neugotische flache Prospekt aus drei spitzbogigen Pfeifenfeldern schließt oberhalb mit geraden Palmettenreihen ab. Der Spieltisch befindet sich linksseitig mit Registerzügen zu beiden Seiten der Manualklaviatur. Sämtliche Metallpfeifenwurden erneuert.
Im Altarraum wurde 1996 durch den Plauer Orgelbaumeister Wolfgang Nußbücker eine zweite Orgel (I/P/5) gebaut.
Glocken
In dem an der Westseite der Kirche stehenden Glockenstuhl hängen sich zwei Bronzeglocken.
Pastoren
Namen und Jahreszahlen bezeichnen die nachweisbare Erwähnung. [5] [6]
- 1256–1278 Jordan [7]
Friedhof
Die fast 300 Meter lange, 1,30 Meter breite und einen Meter hohe Friedhofsmauer aus Feldsteinen wurde von 1995 bis 1996 durch den Förderverein Sternberger Seenplatte im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme um den gut gepflegten Friedhof mitten im Dorf erneuerten.
An der nördlichen Außenwand der Kirche befinden sich noch Grabplatten von verstorbenen Familienmitgliedern derer von Engel und von Dessin.
- Helene von Engel, geb. 22. Januar 1900, gest. 16. Mai 1908.
- Hier ruhen in Gott Hans Christian von Dessin, K. C. Brit. Captain a. D. , geb. 1680, gest. 1736.
- Gerd Carl von Dessin, Erbherr auf Wamkow, geb. 19. Juli 1726, gest. 21. Januar 1791.
- Ehrengard von Engel, geb. 17. November 1813, gest. 4. Juni 1914.
- Henning von Engel, Oberleutnant im 2. Preuß. Art. Regiment Schwerin, geb. 4. Oktober 1904, gest. 14. Juni 1933.
- Carl von Engel, Rittmeister a. D. auf Wamckow, geb. 26. November 1866, gest. 17. Mai 1922.
Auf der südlichen Kirchenseite sind auf dem Friedhof sind noch einige der vorhandenen Grabsteine von verstorbenen Mitgliedern der derer von Bülow lesbar.
- Hier ruhet in Gott Elise von Bülow, geb. zu Toddin 15. April 1839, gest. zu Schwerin 14. März 1892.
- Hier ruhet in Gott Sophie von Bülow a. d. H., geb. zu Plau ..., gest. zu Schwerin.
- Hier ruhet in Gott Marie von Bülow, geb. von Blücher, geb. d. 14. Oktober 182, gest. 18. Mai 1908.
- Hier ruhet in Gott Jobst Heinrich von Bülow,Erbherr auf Wamkow, geb. d. 29. März 1803, gest. d. 22. December 1882.
- Friedrich von Bülow, Ober ... rath, geb. zu Wamckow 7. Januar 1801, gest. zu Schwerin 21. Juli 1871.
- Hier ruhet in Gott der Major Ernst Ulrich von Bülow-Trümmer, früher auf Wamckow, geb. zu Kuppentin am 8. Mai 1846, gest. zu Müchen am 22. Januar 1917.
Gemeinde
Quellen und Literatur
Gedruckte Quellen
Ungedruckte Quellen
- Landeshauptarchiv Schwerin
- LHAS 2. 12-3/4 Kirchen und Schulen. Nr. 12093, 12094, 12097, 12102, 12106, 12107.
- LHAS 3.3-4 Ritterschaftliche Brandversicherungsgesellschaft. (1782–1931) Nr. 170.
- LHAS 5.12-4/3 Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten. Ritterschaftliche Landgut Wamckow 1934–1907.
- Landeskirchliches Archiv Schwerin
- OKR Schwerin, Specialia Abt. 3. Nr. 032 Stolgebühren in der Parochie Prestin und Wamckow (1875–1907)
- OKR Schwerin, Specialia Abt. 4. Nr. 734 Wamckow, Wamckowsche Kirchen- und Schulfonds (1839–1927)
- OKR Schwerin, Gemeindeberichte Prestin und Wamckow 1836–1974.
- Pfarrarchiv Prestin mit Wamckow und Groß Niendorf, Nr. 08 Bauten und Inventar Kirche Wamckow mit Wappen der von Dessin auf der Gedächtnistafel. (1836–1960)
- Landessuperindentur Schwerin, Specialis alt, Nr. 461 Prediger 1731–1929, Pfarracker in Wamckow 1791. Nr. 462 Pfarrgerechtsame und Einkünfte 1653–1737.
- Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern
- Abt. Landesdenkmalamt, Archiv, Akte Kirche Wamckow.
Literatur
- Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. IV. Band Die Amtsgerichtsbezirke Schwaan, Bützow, Sternberg, Güstrow, Krakow, Goldberg, Parchim, Lübz und Plau. Schwerin 1901, Neudruck 1993 ISBN 3-910179-08-8 S. 178–181.
- Gustav Willgeroth: Die Mecklenburg-Schwerinsche Pfarre seit dem dreißigjährigen Kriege. Band 2, Wismar 1925.
- Dieter Pocher: Herrenhäuser und Gutsanlagen des Klossizismus im ehemaligen Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin im Zeitraum von 1800 bis 1850.
- Burghard Keuthe: Parchimer Sagen. Teil II. Brüel - Crivitz - Sternberg, Parchim 1997 ISBN 3-932370-27-9
- Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Mecklenburg-Vorpommern. München, Berlin 2000 ISBN 3-422-03081-6 S. 664–665.
- Peter Mugay: Wamckow. Ein Mecklenburger Gutshof im Wandel der Zeiten. Selm 2001.
- ZEBI e. V., Start e. V.: Dorf- und Stadtkirchen im Kirchenkreis Wismar-Schwerin. Bremen, Rostock 2001, S. 116–117.
- 750 Jahre Gemeinde Wamckow. Vorträge im Jubiläumsjahr 2006. Wamckow 2006.
Weblinks
- Literatur über Wamckow in der Landesbibliographie MV
Einzelnachweise
- ↑ MUB II. (1864) Nr. 770.
- ↑ Heidrun Pätzold: 'Wamckower hatten Grund zum Feiern. SVZ, Anzeiger für Sternberg-Brüel-Warin, 3. Juni 1996.
- ↑ Friedrich Schlie: Das Gut und Kirchdorf Wamckow. 1901, S. 180.
- ↑ Peter Mugay: Wamckow. Turmloses Gotteshaus unter hohen Bäumen. 2001, S. 237.
- ↑ Gustav Willgeroth: Die Mecklenburg-Schwerinsche Pfarre seit dem dreißigjährigen Kriege. Band 2, 1925, S. 817.
- ↑ Friedrich Schlie: Das Gut und Kirchdorf Wamckow. 1901, S. 179.
- ↑ Friedrich Lisch: Die S. Marien-Kirche auf der Neustadt Parchim. MJB 33 (1868) S. 165–166.