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Benutzer:Terminally uncool/St. Corentin

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Abtei Saint-Corentin

Die Abtei Saint-Corentin-lès-Mantes ist ein altes Benediktinnerinenkloster auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Septeuil (Yvelines). Sie ist heute spurlos verschwunden, auf ihrem ehemaligen Gelände wurde Anfang des 19. Jhdts. ein Schloß errichtet.

Gründung

Der französische König Philipp II. August verstieß im Jahre 1196 seine Frau Ingeborg von Dänemark und heiratete Agnes-Maria von Andechs-Meranien, Tochter von Herzog Berthold IV. von Andechs-Meranien. Papst Innozenz III. exkommunizierte ihn daraufhin 1199 und zwang ihn, sich von Agnes zu trennen. Diese starb 1201 bei der Geburt ihres dritten Kindes auf der Burg Poissy und wurde in der Abtei Saint-Corentin beigesetzt.

Geschichte

• Die Abtei wurde auf der Flanke einer den Fluß Vaucouleurs beherrschenden Anhöhe errichtet.

• Das Herz der Mutter des französischen Königs Ludwig IX. des Heiligen, Bianca von Kastilien, die im Jahre 1252 verstarb, soll in der Abtei beigesetzt worden sein.

• Im 17. und 18. Jahrhundert mieteten Damen der gehobenen Gesellschaftsschichten Appartements in der Abtei an und führten dort einen normalen weltlichen Lebens-wandel, was der Abtei bedeutende Einkünfte verschaffte.

• 1761 schickte der Abbé Beauny, Kaplan der Königlichen Abtei Saint-Corentin, der französischen Akademie der Wissenschaften eine Truhe mit auf dem Gebiet des Pincerais2 gefundenen Versteinerungen.

• Françoise Grain de Saint-Marsault hat ihre religösen Gelübde in der Abtei Saint-Corentin abgelegt, bevor sie im März 1780 Äbtissin von Bonnesaigne (Limousin)3 wurde.

• Die Französische Revolution bedeutete das Aus für die Abtei. Die letzte Äbtissin Françoise de Boisse verstarb hier im April 1792; die übrigen Nonnen wurden verstreut und das Kloster im Dezember 1792 als Nationalbesitz verkauft.

• Das Kloster wurde vollständig zerstört.

Sankt Corentin

• Der Legende zufolge ist in Quimper noch der Brunnen zu sehen, in dem der Wunderfisch lebte, der, obwohl der Heilige von ihm allmorgendlich die Hälfte für seine Nahrung abschnitt, doch allzeit am Leben blieb und zu ganzer Größe nachwuchs4.

• Festtage des Hl. Corentin sind der 1. Mai, 5. September und 12. Dezember.

• Nach den Normanneneinfällen verließen die Reliquien des Hl. Corentin die Bretagne. Sie gelangten teils an die Abtei von Marmoutiers bei Tours und teils an die Abtei Saint-Magloire in Paris.

• Philipp August erhielt für die Gründung seines neuen Klosters nahe Mantes eine Reliquie des Hl. Corentin, das fortan den Namen Saint Corentin-lès-Mantes trug.

Liste der Äbtissinnen

• Gabrielle d'Amilly, Äbtissin ca. 1616 bis 16335. • Anne Berthe de Bethune, Äbtissin (um 1669)6. • Madame d'Assé, Äbtissin (um 1752) • Eugénie Marie Louise de Boisse 7 • Claude Gobinard de La Mare (+1772)8 • Françoise-Radegonde-Charlotte de Boisse, letzte Äbtissin (1792).


Einzelnachweise 1. ↑ Mémoires de la Société archéologique de Touraine. Série in-8 (1842), p.198 2. ↑ Histoire de l'Académie royale des sciences, Vol. 1, (1761), p. 59. 3. ↑ Bulletin de la Société archéologique et historique du Limousin, Ducourtieux, Paul (1846-1925)p83 4. ↑ Vie des Saints de Bretagne 5. ↑ MOUTIE Auguste, Cartulaire de l'abbaye de Notre-Dame de La Roche, 1862, p. 184. 6. ↑ Mémoires de la Société archéologique de Touraine. Série in-8 (1842) p.261 7. ↑ Inv. sommaire des Arch. Départ. avant 1790 : Seine et Oise. Série E. 160, Liasse. (1873), p. 24 8. ↑ http://racineshistoire.free.fr/LGN/PDF/Andelu.pdf [archive]