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Benutzer:Bwag/DML

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Unter dem Titel „Domschatz von St. Stephan“ wird eine museale Dauerausstellung im oberen Westwerk des Wiener Stephansdomes vermarktet. Es werden unter anderem zahlreiche Meisterwerke der sakralen Malerei, Gold- und Silberschmiedekunst sowie hunderte Reliquien gezeigt. Die bedeutendsten kultur- und kunsthistorische Konglomerate des Domschatzes befinden sich jedoch im Dom Museum Wien.

Jüngere Geschichte des Domschatzes

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1933 wurde das Dom- und Diözesanmuseum in Räumen des Zwettlerhofes (Stephansplatz 6) begründet. Dabei wurden Gegenstände von kultur- und kunsthistorischen Wert vom Dom dorthin übertragen.[1] Ab 2012 erfolgte die Schließung des Dom- und Diözesanmuseum zwecks Umbau. In diesem Zuge wurde bedeutende Kunststücke des Domschatzes zeitlich begrenzt wieder in den Dom transferiert und dort am 3. Juli 2012 eine Ausstellung unter dem Motto „Der Domschatz kehrt zurück“ eröffnet.[2] Im darauffolgenden Jahr erfolgte die Eröffnung der renovierten Reliquienschatzkammer, bestehend aus der Valentinskapelle und einer Turmkammer. Damit ist zum ersten Mal in der Geschichte des Domes das komplette Westwerk für die Öffentlichkeit zugänglich.[3]

Geschichtlicher Hintergrund der Reliquiensammlung

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Herzog Rudolfs IV. († 1365) stiftete dem von ihm neu errichteten „Domkapitel“ (Kollegiatstift) in der Stephanskirche eine große Anzahl an Reliquien, die in kostbaren metallischen Behälter gefasst wurden. Aufbewahrt wurden sie im 1483 errichtete „Heiltumstuhl“ (demoliert 1699/1700), der ausschließlich der öffentlichen Vorzeigung der Reliquien an bestimmten Festtagen diente. 1502 erschien das „Wiener Heiligtumbuch“, das 256 Reliquien dokumentierte. Im Zuge des 1. Österreichischen Türkenkrieges wurden 1526 und 1531 die Edelmetallfassungen zwecks Umprägung in Münzen eingeschmolzen und die Edelsteine versteigert und die Erlöse in die Stadtbefestigung investiert. Im 17. und 18. Jahrhundert wurden die Reliquien neu gefasst, jedoch zur Finanzierung der Koalitionskriege (ab 1792) wurden diese wiederum eingeschmolzen. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts werden die Reliquien in der eigens dafür adaptierten Valentinskapelle, das Pendant zur Bartholomäuskapelle, also die obere nördliche Westkapelle, aufbewahrt.[1]

In den Jahren 2012 und 2013 wurde die Valentinskapelle renoviert. Dabei wurde auch ein Übergang in die benachbarte romanische Turmkammer hergestellt, in der nun die Prunkstücke der Reliquiensammlung von Dechant Thomas Lambrichs ausgestellt werden.[4]

Einzelnachweise

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  1. a b WienGeschichteWiki: Domschatz von St. Stephan; abgerufen am 19. März 2018
  2. Erzdiözese Wien: Der Domschatz kehrt zurück; abgerufen am 18. März 2018
  3. Erzdiözese Wien: Der Domschatz ist zurück; abgerufen am 18. März 2018
  4. Kirchenmeisteramt der Domkirche St. Stephan zu Wien: Valentinskapelle und romanische Turmkammer; abgerufen am 18. März 2018

Kategorie:Stephansdom