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Benutzer:Bacci/Baustelle11

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Bacci/Baustelle11
Pokalsieger BSG Motor Zwickau (2. Titel)
Europapokal der
Pokalsieger
BSG Motor Zwickau
Beginn 13. August 1966
Finale 30. April 1967
Finalstadion Stahlstadion, Brandenburg
Mannschaften 61
Spiele 66
Tore 220  (ø 3,33 pro Spiel)
FDGB-Pokal 1965/66

Der 16. Wettbewerb um den Fußball-FDGB-Pokal fand in der Saison 1966/67 statt.

Der Pokalwettbewerb 1965/66 begann wie im Vorjahr mit der 1. Hauptrunde, die am 13. August 1966 startete und nach territorialen Gesichtspunkten gelost wurde. An dieser nahmen aus der Saison 1965/66 die 15 Bezirkspokalsieger, 30 Mannschaften aus der DDR-Liga (ohne Staffelsieger) und die beiden Letzten der DDR-Oberliga teil.

Vor der 2. Hauptrunde, in der die 14 Oberliga-Mannschaften in das Pokalgeschehen eingriffen, wurde wieder eine Ausscheidungsrunde durchgeführt, für die aus den Siegern der 1. Hauptrunde zwölf Mannschaften gelost wurden.

Mit dem Pokalverteidiger BSG Chemie Leipzig schieden die Oberligisten BSG Wismut Aue, 1. FC Union Berlin und BSG Wismut Gera bereits in der 2. Hauptrunde aus, während für den letztjährigen Pokalfinalist BSG Lokomotive Stendal im Achtelfinale Endstation war. Dieses erreichten neben den zweitklassigen DDR-Ligisten Motor Weimar, FC Rot-Weiß Erfurt, Vorwärts Leipzig, Vorwärts Meiningen, Motor Köpenick auch der drittklassige Bezirksligist BFC Dynamo II, doch nur Erfurt erreichte als unterklassige Mannschaft das Viertelfinale. Dort schieden sie nach einer 0:2-Niederlage bei Motor Zwickau aus. Die Sachsen erreichten nach einem 2:0 über den HFC Chemie das Finale, wo es gegen Hansa Rostock ging, die nach zwei Spielen den FC Vorwärts Berlin ausgeschaltet hatten.

Pokalsieger wurde die BSG Motor Zwickau, die mit ihrer dritten Finalteilnahme den zweiten Titelgewinn erreichte und sich damit für den Europapokal der Pokalsieger 1967/68 qualifizierte, während Finalist Hansa Rostock auch seine vierte Finalteilnahme nicht zum Titelgewinn nutzen konnte.

Die Spiele fanden am 13. und 14. August 1966 statt.

Ergebnis
BSG CM Veritas Wittenberge * 8:2 SG Dynamo Schwerin
TSG Wismar II * 1:0 ASG Vorwärts Rostock-Gehlsdorf
BSG Nord Max Matern Torgelow * 0:9 ASG Vorwärts Neubrandenburg
SG Lichtenberg 47 * 0:2 BSG Motor Köpenick
BSG Stahl Eisenhüttenstadt II * 0:1 BSG Energie Cottbus
BSG Aufbau Großräschen * 1:2 n. V. BSG Motor Hennigsdorf
BSG Lokomotive Zittau * 1:4 BSG Aktivist „Karl Marx“ Zwickau
ASG Vorwärts Marienberg * 1:6 ASG Vorwärts Cottbus
BSG Aktivist Zwenkau * 3:2 SG Dynamo MK Eisleben
FC Carl Zeiss Jena II * 1:3 BSG Motor Weimar
BSG Kali Werra Tiefenort * 2:3 BSG Motor Steinach
SG Dynamo Erfurt * 1:3 ASG Vorwärts Meiningen
BSG Stahl Helbra * 3:6 n. V. ASG Vorwärts Leipzig
BSG Traktor Klötze * 0:2 1. FC Magdeburg
BSG Lokomotive Kirchmöser * 1:0 TSG Wismar
BSG Chemie Zeitz 2:0 BSG Motor Eisenach
FSV Lokomotive Dresden 4:0 BSG Motor WEMA Plauen
BSG Fortschritt Weißenfels 4:0 BSG Motor Dessau
BSG Einheit Greifswald 0:2 BSG Post Neubrandenburg
BSG Chemie Buna Schkopau 1:2 FC Rot-Weiß Erfurt
BSG Aktivist Schwarze Pumpe 1:2 BSG Stahl Eisenhüttenstadt
BFC Dynamo II 4:0 BSG Motor Babelsberg
BSG Motor WAMA Görlitz 1:2 BSG Stahl Riesa
* 
Bezirkspokalsieger

Durch ein Freilos zog die BSG Motor Bautzen direkt in die Ausscheidungsrunde ein.

Ausscheidungsrunde

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Die Spiele fanden am 7. Oktober 1966 statt.

Ergebnis
TSG Wismar II * 2:1 ASG Vorwärts Neubrandenburg
BSG Aktivist Zwenkau * 1:1 n. V. BSG Aktivist „Karl Marx“ Zwickau
BSG Fortschritt Weißenfels 0:2 FC Rot-Weiß Erfurt
ASG Vorwärts Cottbus 5:0 FSV Lokomotive Dresden
BSG Stahl Eisenhüttenstadt 4:0 BSG Motor Bautzen
BSG Motor Hennigsdorf 1:2 BSG Energie Cottbus
* 
Bezirkspokalsieger

Wiederholungsspiel

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Das Spiel fand am 12. Oktober 1966 statt.

Ergebnis
BSG Aktivist „Karl Marx“ Zwickau 0:1 BSG Aktivist Zwenkau *
* 
Bezirkspokalsieger

Die Spiele fanden am 15. und 16. Oktober 1966 statt.

Ergebnis
BSG CM Veritas Wittenberge * 2:5 FC Vorwärts Berlin
BSG Motor Köpenick 0:0 n. V. 1. FC Union Berlin
BSG Motor Weimar 1:0 BSG Wismut Gera
BSG Motor Steinach 0:1 BSG Motor Zwickau
1. FC Magdeburg 0:2 BFC Dynamo
BSG Lokomotive Kirchmöser * 0:3 BSG Lokomotive Stendal
BSG Post Neubrandenburg 1:2 HFC Chemie
BFC Dynamo II 8:0 BSG Aktivist Zwenkau *
BSG Stahl Riesa 1:2 FC Carl Zeiss Jena
ASG Vorwärts Leipzig 4:1 BSG Wismut Aue
TSG Wismar II * 0:4 F.C. Hansa Rostock
ASG Vorwärts Meiningen 1:0 BSG Chemie Leipzig
FC Rot-Weiß Erfurt 5:1 BSG Chemie Zeitz
ASG Vorwärts Cottbus 1:2 n. V. FC Karl-Marx-Stadt
BSG Stahl Eisenhüttenstadt 1:2 n. V. SG Dynamo Dresden
BSG Energie Cottbus 0:1 1. FC Lokomotive Leipzig
* 
Bezirkspokalsieger

Wiederholungsspiel

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Das Spiel fand am 2. November 1966 statt.

Ergebnis
1. FC Union Berlin 0:4 BSG Motor Köpenick

Die Spiele fanden am 3. und 4. Dezember 1966 statt.

Ergebnis
1. FC Lokomotive Leipzig 0:0 n. V. BSG Motor Zwickau
BSG Motor Weimar 1:1 n. V. SG Dynamo Dresden
BFC Dynamo II 2:2 n. V. FC Rot-Weiß Erfurt
FC Carl Zeiss Jena 1:0 BSG Lokomotive Stendal
FC Karl-Marx-Stadt 1:2 F.C. Hansa Rostock
HFC Chemie 5:1 ASG Vorwärts Leipzig
BFC Dynamo 4:1 ASG Vorwärts Meiningen
FC Vorwärts Berlin 2:0 BSG Motor Köpenick

Wiederholungsspiele

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Die Spiele fanden am 7. Dezember 1966 statt.

Ergebnis
BSG Motor Zwickau 3:0 1. FC Lokomotive Leipzig
SG Dynamo Dresden 2:0 BSG Motor Weimar
FC Rot-Weiß Erfurt 3:2 BFC Dynamo II

Die Spiele fanden am 10. Dezember 1966 statt.

Ergebnis
SG Dynamo Dresden 2:4 FC Vorwärts Berlin
BSG Motor Zwickau 2:0 FC Rot-Weiß Erfurt
FC Carl Zeiss Jena 0:2 F.C. Hansa Rostock
BFC Dynamo 1:2 n. V. HFC Chemie

Die Spiele fanden am 11. und 12. April 1967 statt.

Ergebnis
BSG Motor Zwickau 2:0 HFC Chemie
F.C. Hansa Rostock 0:0 n. V. FC Vorwärts Berlin

Wiederholungsspiel

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Das Spiel fand am 19. April 1967 statt.

Ergebnis
FC Vorwärts Berlin 0:1 F.C. Hansa Rostock
Paarung BSG Motor ZwickauF.C. Hansa Rostock
Ergebnis 3:0 (2:0)
Datum Sonntag, 30. April 1967 um 16.00 Uhr
Stadion Stahlstadion, Brandenburg
Zuschauer 10.000
Schiedsrichter Helmut Bader (Bremen/Rhön)
Schiedsrichterassistenten Hans Schulz (Görlitz), Erhard Müller (Kriebitzsch)
Tore 1:0 Albert Beier (23.)
2:0 Hartmut Rentzsch (45.)
3:0 Peter Henschel (48.)
BSG Motor Zwickau Jürgen CroyHarald Söldner, Alois Glaubitz, Albert Beier, Erwin ErdmannHarald Irmscher, Horst Jura (C)ein weißes C in blauem KreisVolkmar Resch, Hartmut Rentzsch, Peter Henschel, Hartmut Hoffmann
Cheftrainer: Horst Oettler
F.C. Hansa Rostock Jürgen HeinschDieter Wruck, Kurt Zapf, Peter SykoraHerbert Pankau, Manfred RumpGünter Madeja, Heino Kleiminger, Jürgen Decker, Klaus-Dieter Seehaus, Werner Drews (C)ein weißes C in blauem Kreis
Cheftrainer: Gerhard Gläser

So klar wie letztlich das Ergebnis ausfiel, war auch die Ausgangslage. Motor Zwickau reiste in Bestbesetzung mit dem späteren Oberligatorschützenkönig Rentzsch in Brandenburg an, während den Rostockern mit Hergesell und Sackritz zwei wichtige Abwehrspieler und mit Barthels und Wolfgang Wruck zwei etatmäßige Stürmer fehlten. In seiner Not hatte Rostocks Trainer Gläser den 38-jährigen längst in den Ruhestand verabschiedeten Kurt Zapf in der Verteidigung aufgeboten.

Zwickau startete furios, hatte schon in den ersten fünf Minute klare Torchancen. Während die Sachsen im modernen 4-2-4-System spielten, kam Hansa Rostock im althergebrachten 3-2-5 daher, spielte zögerlich und unbeweglich. Kam man trotzdem einmal gefährlich vor das Zwickauer Tor, haperte es mit der Chancenverwertung. Obwohl Rostock nach der ersten Drangphase der Motorelf ein gewisses Gleichgewicht herstellen konnte, war doch der Zwickauer Führungstreffer in der 23. Minute hoch verdient. Irmscher schoss einen Freistoß wuchtig durch die Rostocker Abwehrmauer, sodass Torwart Heinsch nur noch abprallen lassen konnte. Abwehrspieler Beier stieß blitzschnell vor und vollendete per Kopfball. Rostocks Ausgleichsbemühungen blieben anschließend in der sicher stehenden gegnerischen Abwehr hängen, Drews aus wenigen Metern vor dem Tor verschossene Großchance war symptomatisch für die Schuss-Schwäche der Ostseestädter. Kurz vor dem Pausenpfiff sorgte Zwickaus Torjäger Rentzsch für die Vorentscheidung. Erneut mit einem Kopfball auf Flanke seines Linksaußen Hoffmann erzielte er das 2:0. Den Rest besorgte sein Sturmpartner Henschel drei Minuten nach Wiederanpfiff. Nach einem Sololauf auf der rechten Seite überspielte er zum Schluss Oldie Zapf aus und schob überlegt mit dem linken Fuß den Ball in das Rostocker Tor. Danach verflachte die bis dahin rassig Partie, Rostock resignierte und Zwickau verwaltete seinen beruhigenden Vorsprung. Die besten Akteure des Spiels standen verständlicherweise auf Zwickauer Seite, an Torwart Croy kam kein Rostocker vorbei, Regisseur Irmscher dirigierte das Spiel seiner Mannschaft souverän. Aus dem Rostocker Torso fielen lediglich Seehaus und Madeja mit guten Ansätzen auf.

Kommentar des DDR-Nationaltrainers Károly Sós: „Ein überaus verdienter Sieg der Zwickauer, die frischer und zügiger spielten und ihren Gegner jederzeit im Griff hatten. Die Rostocker dagegen litten an ihren bekannten Sturmschwächen und ihrer geringen Durchschlagskraft.“ (Deutsches Sportecho 2. Mai 1967)

  • Die neue Fußballwoche. Fuwo. Berlin (Hefte der Saison 1966 und 1967).
  • DSFS AG Nordost (Hrsg.): DDR-Chronik 1949–1991, DDR-Fußball in Daten, Fakten und Zahlen. Band 3: 1963/64–1968/69. Berlin 2007, S. 209–210.