Die Begleitmatrix ist eine spezielle Matrix, die einem normierten Polynom zugeordnet werden kann. Somit ist eine Begleitmatrix ein Objekt aus der linearen Algebra.
Die Begleitmatrix eines normierten Polynoms
-ten Grades
über einem Körper ist die quadratische
-Matrix.[1]

Manchmal wird auch die transponierte Matrix von
verwendet, was aber nichts Wesentliches ändert. Man nennt diese spezielle Form der Matrix dann auch Kardinalform.
Das charakteristische Polynom und das Minimalpolynom von
sind gerade
. Andererseits ist eine
-Matrix
ähnlich zu der Begleitmatrix des charakteristischen Polynoms von
genau dann, wenn das Minimalpolynom und das charakteristische Polynom von
identisch sind.[2]
Hat das Polynom
genau
verschiedene Nullstellen
, dann ist
diagonalisierbar:
für die Vandermonde-Matrix
.
Hiervon gilt sogar die Umkehrung, das heißt, eine Begleitmatrix
ist genau dann diagonalisierbar, wenn
genau
verschiedene Nullstellen hat.
Ein endlich-dimensionaler Vektorraum ist genau dann zyklisch durch einen Endomorphismus erzeugt, wenn eine Basis des Vektorraums existiert bezüglich der die Darstellende Matrix des Endomorphismus die Form einer Begleitmatrix hat.[3]
Im Falle der ebenfalls gebräuchlichen Definition des charakteristische Polynom als
, ist das Solche von
durch
gegeben. Der Beweis erfolgt durch Laplace-Entwicklung nach der letzten Spalte, wobei sich das Ergebnis von der Normierten Definition des charakteristischen Polynoms nach der Multilinearität der Determinante um den Faktor
unterscheidet :
Sei
. Dann gilt

Für alle
ist
in Blockgestalt, also
mit
,
Mit dem Satz über Determinanten von Blockmatrizen und Diagonalmatrizen folgt

Also gilt

Begleitmatrizen treten in der Normalformtheorie auf. Die Existenz der Frobenius-Normalform besagt, dass jede Matrix ähnlich zu einer Blockdiagonalmatrix ist, deren Blöcke Begleitmatrizen sind.
- ↑ Hans-Joachim Kowalsky, Gerhard O. Michler: Lineare Algebra. de Gruyter, Berlin 2003, ISBN 3-11-017963-6, S. 349.
- ↑ Roger A. Horn, Charles R. Johnson: Matrix Analysis. Cambridge University Press, 1990, ISBN 978-0-521-38632-6, S. 147 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Kenneth Hoffman, Ray A. Kunze: Linear algebra. 2. ed Auflage. Prentice-Hall, Englewood Cliffs, N.J 1971, ISBN 978-0-13-536797-1.
Siegfried Bosch: Lineare Algebra. 5. Auflage, Springer, Berlin/Heidelberg 2014, ISBN 978-3-642-55259-5, Kapitel 6.5.