Atomkrieg


Ein Atomkrieg ist ein hypothetischer Krieg, der mit thermonuklearen Waffen ausgetragen würde. Man spricht auch von einem nuklearen Schlagabtausch oder umgangssprachlich „Knopfdruck-Krieg“, da einige Kernwaffensysteme bis auf den Befehl zum Einsatz vollautomatisiert sind. Bevor das Atomzeitalter begann, die Kernenergie militärisch genutzt wurde und Atomwaffenarsenale aufgebaut wurden, wurden Kriege ausschließlich mit konventionellen, d. h. nicht-atomaren Mitteln, geführt.
Ein Atomkrieg wird im Zuge des Dritten Weltkriegs und als Zeichen der Endzeit genannt. Auf die Frage, welche Waffen im Dritten Weltkrieg zum Einsatz kommen würden, antwortete Einstein:
„Ich weiß es nicht. Aber ich kann Ihnen versichern, dass der Vierte Weltkrieg mit Steinen ausgetragen wird.“
Ein ähnlich fataler Krieg könnte durch den Einsatz anderer Massenvernichtungswaffen (ABC-Waffen) entstehen. Jeder mit konventionellen Mitteln geführte Krieg birgt das Risiko eines Atomkriegs, insbesondere wenn ein Bezug zu den Kernwaffenstaaten besteht. Dem Atomkrieg wird jedoch aufgrund seiner enormen Gewalt und verheerenden Folgen für die gesamte Menschheit eine besonders hohe Bedeutung eingeräumt. Ein Atomkrieg würde das Überleben der Menschheit gefährden, umgangssprachlich auch bekannt als „nuklearer Holocaust“ oder „nuklearer Genozid“.[1][2][3]
Die Kernwaffenarsenale der Kernwaffenstaaten sind rund um die Uhr einsatzbereit und werden von sogenannten Atomstreitkräften betrieben. Die fünf Atommächte betonen jedoch, dass ein Atomkrieg nicht zu gewinnen sei und der Schutz vor dem Einsatz dieser Waffen höchste Priorität habe.
Die Theorie des Atomkriegs wird seit Jahrzehnten von Fachleuten diskutiert. Der Einsatz von Kernwaffen wird im Rahmen einer Nuklearstrategie geplant. Der mögliche Schutz der Bevölkerung vor den Effekten einer Kernwaffe wird von verschiedenen Spezialisten im Rahmen des Bevölkerungs- bzw. Katastrophenschutz erforscht und erarbeitet.[4] Außerdem gibt es spezielle Militäreinheiten, wie die ABC-Abwehrtruppe.
Das Thema „Atomkrieg“ erregt in unterschiedlichen Situationen und zu verschiedenen Weltereignissen Aufmerksamkeit. Siehe dazu die Entwicklungen unten.
Aufgrund der Komplexität des Themas können in diesem Artikel nur einige Hintergründe, Theorien und Folgen eines atomaren Kriegs beleuchtet werden.
Einleitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Geschichte der Kriege waren die beiden Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki durch die USA im August 1945 die ersten und bisher einzigen Kernwaffen-Einsätze. Die Möglichkeit eines Kriegs mit Atomwaffen ist eine Tatsache seit der Anfangszeit des Kalten Krieges. Erst im Zuge des Wettrüstens kam die erhöhte Wahrscheinlichkeit eines gefährlichen nuklearen Schlagabtauschs auf. Die USA hatten etwa zehn Jahre lang ein Monopol auf diese Waffen, bis die UdSSR aufholte. Beide Nationen (im Kalten Krieg auch als Supermächte bezeichnet) entwickelten neue Trägersysteme, darunter Interkontinentalraketen, die zu einer gegenseitigen Totalvernichtung führen würden.
Aus diesem Grund sind Kernwaffen seit spätestens Ende der 1950er Jahre durch eine Vielzahl von Abkommen in ihrem weiteren Wachstum gehemmt. Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) übernimmt im Rahmen des Atomwaffensperrvertrags die Inspektion von Kernanlagen und Kernmaterial. Sie ist dabei weder Betreiber noch Besitzer von Kernreaktoren, Kernmaterial oder Technologie im Zusammenhang mit Kernwaffen.
Nachdem es im Kalten Krieg nicht zu einem Atomkrieg zwischen den Supermächten gekommen war, sank nach dem Zerfall der Sowjetunion zunächst die Gefahr eines Atomkriegs. Es kam jedoch während des Kalten Kriegs zu verschiedenen Stellvertreterkriegen und die „Euro-Raketenkrise“ in den 1980ern war ein zweiter nuklearer Tiefpunkt lange nach dem Beginn des Kalten Kriegs.[5] Neben den strategischen Atomarsenalen der Kernwaffenstaaten sind taktische Atomwaffen heute Teil der Abschreckungsstrategie der NATO. Ihr Einsatz wird im Rahmen der Übung Steadfast Noon simuliert.[6]
Anfang der 1990er Jahre nahmen die Sorgen um „nuklearen Terrorismus“ zu, da die alten Kernwaffenbestände, Kernmaterial, Kerntechnik und Wissenschaftler der Sowjetunion aus dem alten Gefüge gefallen waren. Beide Nationen versuchten, diese Situation durch diverse Abrüstungsabkommen und Initiativen in den Griff zu bekommen. Das Thema „nuklearen Terrorismus“ verschärfte sich weiter mit den Terroranschlägen am 11. September 2001 und wurde in die Kriegsplanung mit aufgenommen. Ab 2010 gab es die Nuklearen Sicherheitsgipfel, die sich mit diesem Thema befasst haben.
Die weltweite Sicherheit in Bezug auf Atomwaffen wird seit den letzten Jahrzehnten angeführt von der Arbeit zur Nichtverbreitung der Waffen und speziell den beiden damit verbunden „nuklearen Krisenfällen“, den Atomprogrammen Nordkoreas und dem Atomprogramm des Iran. Andere Länder, die im Besitz von Kernwaffen sind, aber nicht zu den fünf Kernwaffenstaaten (vgl. auch Great Power) gezählt werden, sind individuellen Risiken eines nuklearen Konflikts ausgesetzt. Beispiele hierfür sind Indien und Pakistan.
Seit etwa 1996 dominiert zudem der Kernwaffenteststopp-Vertrag (CTBT), durch den das aktive Testen von Kernwaffen vollständig eingestellt wurde und auf einen Laborbetrieb beschränkt wurde. Dennoch sind die beteiligten Einrichtungen in bestimmten Bereichen der Forschung und Entwicklung weiterhin tätig und produzieren unter anderem neue Waffenvarianten, beispielsweise die B61, aus Alterungsgründen. In Bezug auf die Rüstungskontrolle ist der New-START-Vertrag zu erwähnen, der sich seit ca. 2019 in einer schwierigen Verlängerungsphase befindet. Auch der INF-Vertrag und dessen Status sei in dem Zuge erwähnt, siehe dort für die Details.
Siehe auch die Entwicklungen weiter unten.
Beiderseits gewährleistete Vernichtung („MAD“-Doktrin)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im August 1939, kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs, unterzeichnete Physik-Nobelpreisträger Albert Einstein einen Brief an den US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt, der vor der Gefahr einer „Bombe neuen Typs“ warnte, die Hitlerdeutschland möglicherweise entwickle und womöglich bald besitzen könne.[7] Einstein und andere US-amerikanische Physiker erhofften sich vom Besitz von Atombomben nicht deren Einsatz, sondern eine wirksame Abschreckung gegen diesen, wenn nicht nur Hitlerdeutschland eine solche Waffe besäße.[8] Tatsächlich wurden im August 1945 von den USA zwei Atombomben gegen Japan eingesetzt, um den Pazifikkrieg zu beenden. Das angestrebte „Gleichgewicht des Schreckens“ gab es damals noch nicht, weil es Deutschland bis 1945 nicht gelungen war, Kernwaffen herzustellen. Die USA hatten ein Atomwaffenmonopol, bis die stalinistische Sowjetunion am 29. August 1949 ihre erste Atombombe zündete. In dem Maße, in dem Atommächte ein Overkill-Potenzial entwickelten, kristallisierte sich die Einsicht heraus, dass Atombomben nicht den Zweck hätten, wirklich in militärischen Kampfsituationen eingesetzt zu werden, sondern „politische Waffen“ seien, durch die kriegerische Auseinandersetzungen zwischen Atommächten verhindert werden sollten. Zentrales Merkmal der „nuklearen Abschreckung“ sei die Fähigkeit beider Kernwaffen besitzenden Kontrahenten in einem Konflikt, eine „beiderseits gewährleistete Vernichtung“ (englisch Mutually Assured Destruction) herbeiführen zu können. Das Akronym „MAD“ (= wahnsinnig) ist nicht Zufall, sondern Ausdruck von Selbstironie, indem die „MAD“-Befürworter zugeben, dass die „garantierte Vernichtung der Menschheit“ „verrückt“ sei.[9]
Kritiker bewerten die „MAD“-Doktrin als „inkonsistent“. Karl-Heinz Kamp, seinerzeit Präsident der Bundesakademie für Sicherheitspolitik, wies 2015 darauf hin, dass „MAD“ zufolge „Atomwaffen einsetzbereit sein müssen und ein möglicher Einsatz auch glaubhaft sein muss, damit sie ihre Abschreckungswirkung entfalten können. Wäre ein Gebrauch prinzipiell ausgeschlossen, wären sie wirkungslos.“[10] Die Drohung mit einer Folge, die auf keinen Fall eintreten dürfe, sei aber Bluff. Es müsse also auf der Gegenseite Zweifel daran geben, ob der Gegner tatsächlich nicht so „verrückt“ sei, dass er die Drohung ernst meine. Dennoch ist die Auffassung weit verbreitet, dass aus der „MAD“-Doktrin spätestens nach der Kuba-Krise 1962 ein „nukleares Tabu“ abgeleitet worden sei, demzufolge sich zumindest die großen Atommächte einig seien, dass sie keine Kernwaffen verwenden sollten. Dieses Tabu habe aber spätestens mit der Erweiterung des Kreises der Atommächte im 21. Jahrhundert zu „wackeln“ begonnen.[11]
In den USA kam in den 1980er Jahren eine Diskussion darüber auf, ob es möglich sei, „begrenzte Atomkriege“ zu führen, bei denen Atomwaffen tatsächlich eingesetzt würden, ohne dass es zu einer Vernichtung der Menschheit käme. Spurgeon M. Keeny jr. und Wolfgang K.H. Pankofsky erklärten es 1981 für extrem unwahrscheinlich, dass ein in Europa mit konventionellen Waffen geführter Krieg nach einem erfolgreichen Vormarsch von Truppen des Warschauer Paktes durch den Einsatz taktischer Nuklearwaffen der NATO auf dieser Eskalationsstufe beendet werden könne, ohne dass anschließend strategische Atomwaffen ins Spiel kämen. Die einzig sinnvolle „Feuerschneise“ in der modernen Kriegführung bestehe zwischen nuklearen und konventionellen Waffen, nicht zwischen „selbsterklärten Kategorien atomarer Waffen“.[12][13] Am 23. August 1982 bestritt der US-amerikanische Verteidigungsminister Caspar Weinberger, dass die Regierung der USA die Fähigkeit zur Führung eines Atomkriegs anstrebe.[14] Gleichwohl fiel in seine Amtszeit der Beginn des SDI-Projekts, mit dem die USA den Versuch unternahmen, ihr Territorium gegen sowjetische Interkontinentalraketen unverwundbar zu machen, um so einen sowjetischen Erst- oder Zweitschlag zu vereiteln.
Im Jahr 1999 erklärte der spätere Präsident George W. Bush, es sei das Ziel der USA, „nutzbare“ Kernwaffen zu entwickeln, die ggf. auch tatsächlich eingesetzt werden sollten.[8] Das entsprechende Projekt erhielt den Namen „Nuclear Utilization Target Selection“ (NUTS). „NUTS“ bedeutet dabei umgangssprachlich auf Deutsch „bescheuert“.
Noch 1957 hatte Henry Kissinger (als Berater des New Yorker Gouverneurs Nelson Rockefeller) den Standpunkt vertreten, kleine taktische Atomwaffen „seien das verläßlichste und wirksamste Mittel, um einen weltweiten sowjetischen Vormarsch zu stoppen.“[15] Im Jahr 2007 hingegen forderte Kissinger, inzwischen von der Sinnlosigkeit eines Einsatzes von Nuklearwaffen überzeugt, im Wallstreet Journal eine „Welt ohne Nuklearwaffen“.[16] Bereits vor Jahrzehnten haben sich viele weitere Experten auf die Seite der Abrüstung bzw. Rüstungskontrolle gestellt, da ihnen das Ausmaß der Problematik früh bekannt war. Zu ihnen zählten beispielsweise J. Robert Oppenheimer, Frank Barnaby, Theodore Taylor, Andrei Sakharov und viele mehr.
MAD wurde schon vor Jahrzehnten (genauer ab 1967) durch veränderte Nuklearstrategien ersetzt, speziell durch die Flexible Reaktion der USA bzw. NATO.
Strategiegedanken zum Einsatz von Kernwaffen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Formulierung „Einsatz“ bzw. die dahinter stehende strategische Planung ist je nach Zweckbestimmung der Waffen verschieden zu interpretieren. Bei Anhängern der „MAD“-Theorie werden die jeweiligen Einsätze nur angedroht und in möglichst realitätsnahen Simulationen „durchgespielt“, aber nicht in die Praxis umgesetzt, wenn die nukleare Abschreckung wirksam bleibt. Anhänger der „NUTS“-Theorie gehen davon aus, dass es im Zuge einer Eskalation von Kampfhandlungen sinnvoll sein könne, die Schwelle zum Einsatz von Nuklearwaffen zu überschreiten.
- Taktische Kernwaffen sind konzipiert zum Einsatz gegen Truppen oder Infrastruktur des Gegners auf dem Gefechtsfeld, weshalb ihre Trägersysteme eine begrenzte Reichweite aufweisen, z. B. der Tomahawk-Marschflugkörper oder die F-35 Kampfjets;
- Strategische Kernwaffen zielen auf strategische Ziele vor allem im tiefen gegnerischen Hinterland wie politische Zentren (vgl. Moskau oder Washington), militärische Kommandozentralen, Arsenal- bzw. Raketenstellungen, Flugplätze, Häfen, Industrie usw. Üblicherweise ist ihre Sprengkraft der Waffe um ein Mehrfaches (Megatonnen statt Kilotonnen) größer als die taktischer Kernwaffen, ihre Trägersysteme (speziell Interkontinentalraketen) können heutzutage jeden Kontinent erreichen.
Taktische Kernwaffen sollen in der Theorie (vgl. Flexible Response) dosiert zum Einsatz kommen können, ohne einen massiven nuklearen Gegenschlag auszulösen.
Erstschlag-Planungen beruhen auf der Hoffnung, dass ein massiver Angriff in Form eines Präventivschlags (mit strategischen, zu einem geringeren Teil auch mit taktischen Atomwaffen) möglichst alle Kernwaffen des Gegners zerstören kann, bevor er sie einsetzen kann. Ein Zweitschlag bzw. Gegenschlag soll so verhindert werden. Dazu ist es aus der Sicht des Angreifers nötig, mehrere Sprengköpfe pro Ziel abzuschießen, damit auch im Falle des Abschusses einiger Sprengköpfe vor deren Detonation durch die angegriffene Seite das zu vernichtende Ziel zerstört wird.
Falls es trotz aller geplanten Eskalations-Zwischenschritte und der Hoffnung, ein Zweitschlag würde nach einem Erstschlag nicht erfolgen (können), doch zu einem großen atomaren „Schlagabtausch“ der beiden Supermächte kommen sollte, würde es keinen Sieger geben, weil die Zerstörungen unvorstellbar wären und beide Seiten rechnerisch in der Lage sind, die Bevölkerung des Kriegsgegners mehrfach zu töten, umgangssprachlich auch bekannt als „Overkill“.
Mögliche Folgen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schätzungen über die Auswirkungen eines großen nuklearen „Schlagabtausches“ reichen vom Tod von Millionen Menschen in kürzester Zeit bis zur Vernichtung der gesamten menschlichen Spezies und aller anderen komplexen Lebensformen. Der Zusammenbruch des Ökosystems der Erde bzw. der Stabilität des globalen Klimas sind ebenfalls potenziell denkbare Szenarien.
Für Deutschland liegen bei diesem Gedankenspiel konkrete Berechnungen vor. Nachdem die „Göttinger Achtzehn“ Kernphysiker 1957 ihre Empfehlung für eine nicht atomar bewaffnete Bundeswehr, wurde in der politischen Debatte ein weiterer Diskussionsbedarf deutlich: Wie würde Deutschland nach einem „begrenzten“ Atomkrieg aussehen, und was könnte man tun, um diesen Krieg zu vermeiden? Vor allem dafür wurde die Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW) gegründet: Carl Friedrich von Weizsäcker erstellte zwischen 1964 und 1970 die Studie „Kriegsfolgen und Kriegsverhütung“, die detaillierte Berechnungen enthält.[17][18] Horst Afheldt war der Stratege, Philipp Sonntag der leitende Programmierer für die Rechenmodelle der Studie. Die Resultate wurden in Deutschland und auf Pugwash-Konferenzen breit diskutiert sowie für die breite Öffentlichkeit publiziert. Die Inhalte werden im Folgenden kurz dargestellt.
Taktischer Atomkrieg
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Bereits begrenzte Szenarien aus den „ersten Stunden“ eines Atomkrieges zeigten, dass enorme Schäden rasch möglich sind. So wurde angenommen, dass eine Autobahnbrücke nahe der Grenze bei Königslutter durch eine Bombe mit einer Explosionsstärke wie in Hiroshima oder Nagasaki zerstört würde (siehe Bild). Je nach Windrichtung und Windstärke konnte der Fallout Städte wie Wolfsburg oder Braunschweig erreichen – oder nicht einmal Dörfer in der Nähe.
Strategischer Atomkrieg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bereits der Einsatz einer einzigen Wasserstoffbombe, im Bild 20 Mt (mehr als tausendfache Sprengkraft der Hiroshima-Bombe) auf Hamburg, kann je nach Windrichtung Flächen mehrerer Länder kontaminieren.

20 Atombomben von 2 Mt TNT-Äquivalent (mehr als hundertfache Sprengkraft der Hiroshima-Bombe), das wären drei Prozent der sowjetischen Mittelstreckenraketen zur Zeit des Kalten Krieges, detoniert am Boden der größten Städte Deutschlands, würden 15 Millionen Tote und ebenfalls Millionen Verletzte und Strahlenkranke verursachen, deren Überlebenswahrscheinlichkeit mangels Unterstützung von außen gering ist. Eine radioaktive Dosis von 1000 r ERD (roentgen Equivalent Residual Dose, am Boden auf den Menschen in Tagen und Wochen nach der Explosion insgesamt einwirkende Strahlungsdosis) bedeutet den sicheren Tod, 100 r ERD die Strahlenkrankheit.

Die schweizerische Prognos AG trug ein Rechenmodell bei, mit dem die Folgeschäden in einzelnen Branchen der Wirtschaft geschätzt wurden.
Es zeigte sich insgesamt, dass für den Zeitraum um 1970:
- die Eskalationsgefahr groß war, dass es sowohl technisch als auch militärisch und politisch schwer gewesen wäre, nach Beginn eines begrenzten Atomkrieges die laufende Eskalation zu vermeiden: Präventivschläge zu versuchen liegt militärisch nahe.
- Zivilschutz den Schaden nicht wirksam begrenzen kann. Bereits der Einsatz von etwa zehn Prozent der amerikanischen taktischen Gefechtsfeldwaffen, ähnlich etwa zwei bis drei Prozent der sowjetischen Mittelstreckenwaffen, würde Deutschland bei vielen Millionen Toten und Verletzten so nachhaltig zerstören, dass die gesellschaftlichen Funktionen und Rettungsmaßnahmen völlig zusammenbrächen und ein Wiederaufbau und eine Erholung nicht mehr absehbar wären.
Eskalation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit Hilfe einer Systemanalyse der Studie[19] wurde gezeigt, wie der Rüstungswettlauf bei den strategischen Atomwaffen zu einer laufend höheren Eskalationsgefahr führt, die jegliche Sicherheit untergräbt: Wer dem Gegner während einer Krise mit einem „ersten Schlag“ gegen dessen Atomraketen zuvorkommt, kann versuchen, dessen Gegenschlag zu begrenzen. Aber auch eigene Abwehrraketen können den Gegenschlag nicht wirkungsvoll einschränken, so dass ein Schlagabtausch immer für beide verheerend endet. Selbst radikale Annahmen über Trefferwahrscheinlichkeiten ändern an dem Resultat kaum etwas: Es gibt keinen gangbaren Weg zur Sicherheit, außer in gemeinsamer Rüstungsbegrenzung bzw. Abrüstung. Die Diskussion solcher Rechenmodelle auf den Pugwash-Konferenzen bereitete ein Teil der gemeinsam beschlossene Rüstungsbegrenzung der Supermächte USA und UdSSR vor.
Fazit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aus detaillierten Berechnungen der Studie „Kriegsfolgen und Kriegsverhütung“ resultiert:
- Der Einsatz von Atomwaffen führt auch dann zur eigenen Vernichtung, wenn er Landes- oder der Bündnisverteidigung dienen soll. Bereits der Einsatz einer geringen Anzahl von Atomwaffen führt zum Zusammenbruch der Gesellschaft und unermesslichem Leid. Bereits zehn Prozent allein eines einzigen Waffensystems, der amerikanischen taktischen Atomwaffen, würde beim Einsatz nach militärischen (ebenso bei den meisten sonstigen vorstellbaren) Gesichtspunkten zum Völkerselbstmord und zur nachhaltigen Unbewohnbarkeit des betroffenen Landes führen. Der Einsatz von Atomwaffen durch beide Kriegsgegner führt zu Eskalation in Waffenart und Raum und ist politisch kaum begrenzbar.
- Der Versuch der Kriegsverhütung durch nukleare Abschreckung ist eskalationsgefährlich. Auch bei „gutem Willen“ der Verantwortlichen ist es – nach Beginn von Kriegshandlungen, die auch durch Missverständnisse und Unfälle ausgelöst werden können – sachbedingt weder technisch, noch militärisch, noch politisch beherrschbar. Bereits 15 Mittelstreckenraketen der damaligen Sowjetunion (das sind drei Prozent von mehr als 500 sowjetischen Mittelstreckenraketen, die es von 1962 bis 1984 gab) hätten die meisten Menschen in der Bundesrepublik Deutschland getötet und das Land lange nicht nur für Menschen, sondern auch für eine große Zahl von Tierarten unbewohnbar gemacht.
- Wenn infolge des Versagens der nuklearen Abschreckung ein Land mit konventionellen Waffen angegriffen wurde und diesen Krieg zu verlieren droht, ist es fraglich, ob es tatsächlich Atomwaffen einsetzt, um seine Niederlage im Krieg abzuwenden, da es Abschreckung auch in der Form der Selbstabschreckung gibt. Denn eine Vernichtung der Menschheit ergibt keinen Sinn; eine Eskalation auf die Ebene des Einsatzes von Atomwaffen wäre also sinnlos.
Der menschliche Faktor
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mitentscheidend für die Vermeidung atomarer Katastrophen aller Arten ist der – bis auf Weiteres unvermeidlich risikoreiche – Einfluss des „menschlichen Faktors“, des Verhaltens, insbesondere in gefährlichen Situationen.[20] In den USA hatten über 100.000 Personen beruflich mit der Herstellung, Lagerung und dem möglichen Einsatz von Atomwaffen zu tun, über drei Prozent davon wurden jährlich wegen Geisteskrankheit, Alkoholismus, Drogenmissbrauchs oder disziplinärer Probleme ausgemustert.[21]
Es gibt eine Fülle von emotionalen Ursachen, die zu einer politisch „eigentlich“ ungewollten Auslösung von atomaren Katastrophen und Kriegshandlungen führen können. Geschichtlich waren viele Eskalationen zu intensiverem Waffeneinsatz nicht sachlich begründet, sondern eine Folge von Stress, von einer Überforderung des Menschen mitten in katastrophalen und/oder kriegerischen Entwicklungen.
Die Untersuchung von (oft altersbedingten) Krankheitsgeschichten politischer Führer in höchsten Staatspositionen ergab eine hohe Übereinstimmung von gefährlichen Aktionen mit dazu passenden Krankheiten und Emotionen. Neue Aktionen von Terroristen, Exilregierungen, Putschisten usw. wurden mehrfach nicht vorausgesehen und bei der Abwehr von Schäden zu wenig berücksichtigt. Simulationsexperimente ergaben eine hohe Bereitschaft zum Gehorsam auch bei unethischen Anweisungen. Schwerwiegende Unfälle bei Kernkraftwerken beruhten meist weniger auf Konstruktionsfehlern als auf menschlichen Bedienungsfehlern. Die Verbreitung von Atomwaffen bei technisch nur bedingt fähigen Nationen kann entsprechend zu weit wirkenden Unfällen mit Radioaktivität führen.
Globale Verbreitung von Atomwaffen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gefahr von einem Atomkrieg ist vor allem global keineswegs gebannt, insbesondere wächst sie im Zuge der Proliferation zu einer größeren Anzahl von Atommächten und der Verbreitung von Kernwaffentechnologie.
Zur Situation 2008 notiert Oliver Thränert von der Stiftung Wissenschaft und Politik: „Das internationale Regime zur Verhinderung der Verbreitung von Atomwaffen befindet sich in einer tiefgehenden Krise.“[22] Aktuell wachsen die Kapazitäten für den Bau von Kernwaffen, durch den global deutlichen Ausbau der Kernkraftwerke, der nur teilweise überzeugend mit wirtschaftlichen Motiven „friedlich begründet“ wird. Der Fortschritt der Präzisionstechnik im Maschinenbau eröffnet neue Optionen für die Waffentechnik, wobei über Jahrzehnte hinweg gilt: Abwehrraketen sind weitaus teurer als Angriffsraketen und zudem meist wirkungslos.
Politisch sind lokale Aufrüstungswettläufe denkbar, die zu einer neuen Art von Eskalationsrisiken führen können. So kann ein konventioneller Schlag gegen nukleare Fabriken zu militärischer Eskalation führen. Solche Aktionen, ebenso mangelnde technische Beherrschung der Nukleartechnik können zu atomaren Unfällen und großflächigen Verstrahlungen führen.
Das seit 1945 wirksame Tabu eines Einsatzes von Atomwaffen und „schmutzigen Bomben“ (konventionell mit Radioaktivität) könnte auf solchen Wegen „politisch ungewollt“ gebrochen werden und zu atomaren Katastrophen führen, die politisch nicht oder kaum eingedämmt werden können.
Russlands Präsident Putin kündigte 2004 eine Modernisierung der atomaren Trägersysteme an.[23] Helmut Schmidt hat 2007 auf aktuelle Herausforderungen der atomaren Rüstungskontrolle hingewiesen und die konstruktive Einstellung von führenden US-amerikanischen Militärstrategen betont, die früher teils intensiv an der Aufrüstung beteiligt waren.[24]
Es gibt zwar den Atomwaffensperrvertrag, an diesen fühlen sich jedoch mehrere Länder nicht gebunden und entwickeln trotz allem eigene Atomwaffen oder haben diese bereits entwickelt. Neben den offiziellen Nuklearmächten USA, Russland (als Nachfolger der Sowjetunion), der Volksrepublik China, Frankreich und Großbritannien gibt es mehrere Staaten, die entweder offen Atomwaffen besitzen oder des Besitzes verdächtig werden (Israel, Nordkorea, Indien und Pakistan). Hinzukommend gibt es Staaten, die verdächtigt werden Atomwaffen zu entwickeln (Iran).
Erkenntnisgewinnung zu den Effekten und Folgen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die möglichen Folgen von Kernwaffen und deren Anwendung hinkten der Entwicklung der Waffen stets hinterher. Ein Teil der heute bekannten Effekte der Waffen (z. B. Schockwellen, thermische- und nukleare Strahlung) waren dem Militär bereits seit den beiden Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki bekannt und wurden ab der Operation Crossroads als Nutzpotenzial weiter evaluiert oder erprobt.
Erst ab den 1950er Jahren, im Rahmen des thermonuklearen Experiments Operation Castle, wurde die Möglichkeit des Transports von radioaktivem Fallout über große Distanzen und seine Auswirkungen beschrieben und anerkannt. In diesem Zuge wurden auch neue Transurane entdeckt.[25][26][27] Auch heute noch untersuchen Wissenschaftler den Fallout des Trinity-Test.[28]
Schäden durch einen sogenannten elektromagnetischen Impuls (EMP) wurden erst in den 1960er Jahren nach Waffentests in großer Höhe nachgewiesen, vgl. auch Starfish Prime. In den 1980er Jahren ist die Theorie des „nuklearen Winters“ erstmals in Betracht gezogen worden.[29][30]
Kritische Situationen
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Insbesondere zur Zeit des Kalten Kriegs gab es eine Reihe von Vorfällen, die in der Forschung oder in der Öffentlichkeit als potentielle Verursacher eines Atomkriegs rezipiert werden. Zwischen 1956 und 1995 gab es mindestens 20 dokumentierte kritische Situationen. Des Weiteren gab es kritische Vorfälle im Zusammenhang von Kernwaffen und Unfällen, sogenannte „Broken Arrows“, vgl. z. B. der Unfall von Palomares. Ein weiteres Problem sind verunglückte Atom-U-Boote, wenn diese mit Kernwaffen beladen waren. Auch verlorene Kernwaffen stellen ein spezielles Problem dar.[31] Besondere Bekanntheit erlangten die folgenden Ereignisse:
- Oktober bis November 1962: Kubakrise.
- Am 27. Oktober 1962 wurde ein sowjetisches, mit Atomwaffen ausgerüstetes U-Boot ohne vorheriges aggressives Verhalten von US-amerikanischen Zerstörern in internationalen Gewässern eingekesselt und mit Übungswasserbomben attackiert: hier entschied sich Wassili Alexandrowitsch Archipow als einziger der drei Entscheider gegen einen Einsatz eines Torpedos mit Kernsprengkopf.
- Der ehemalige US-Luftwaffensoldat John Bordne sagte im Mai 2015 aus, dass die US-Basis auf der japanischen Insel Okinawa (498th Tactical Missile Group) am 28. Oktober 1962 auf ihrem Stützpunkt einen fehlerhaften Funkspruch bekommen hätte, der zum Einsatz der dortigen 32 mit Atomsprengköpfen bestückten Raketen geführt hätte. Nur ein Teil der Raketen war auf die Sowjetunion gerichtet, und es war nur Alarmstufe DEFCON2 aktiv, was den dienstältesten Offizier misstrauisch gemacht hätte.[32][33]
- 26. September 1983: Stanislaw Jewgrafowitsch Petrow, wachhabender Offizier der Luftüberwachung, erhielt vom Warnsystem Meldungen über anfliegende Raketen. Er entschied sich jedoch, den grundsätzlichen Befehl zum Gegenschlag nicht auszuführen und verhinderte so den nuklearen Gegenschlag der Sowjetunion. Der Alarm stellte sich als Falschalarm heraus; Verursacher waren von einem Satelliten als Raketenabschüsse fehlinterpretierte Reflexionen von Sonnenstrahlen in der Nähe einer amerikanischen Abschussbasis.[34]
- November 1983: Die Vorbereitungen zum NATO-Atomkriegsmanöver Able Archer 83 wurden angeblich von den Staaten des Warschauer Paktes als verdeckter echter nuklearer Angriff gedeutet, unter anderem, weil es Pläne gab, einen eigenen Angriff als Übung zu maskieren.
Konflikte zwischen den Atommächten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es kam mehrfach zu direkten bewaffneten Konflikten zwischen den Atommächten, die jedoch nicht in größere, mit Atomwaffen geführt Kriege ausarteten:
- Zwischen der Sowjetunion und der Volksrepublik China kam es auf dem Höhepunkt des Chinesisch-sowjetisches Zerwürfnises 1969 zum Zwischenfall am Ussuri
- Zwischen Indien und Pakistan kommt es vor allem aufgrund des Kaschmir-Konflikts immer wieder zu bewaffneten Konflikten wie 1999 zum Kargil-Krieg
Trivia
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Weltuntergangsuhr verfolgt das Schreckensszenario „Atomkrieg“. Sie zeigt an, wie die Zeit gegen die Menschheit läuft.
- In dem Sci-Fi Film Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben aus dem Jahr 1964 löst ein verrückter US-General einen Atomkrieg aus, was zu einem hektischen Versuch der Offiziellen führt, die globale Vernichtung zu verhindern, während die Absurditäten des Kalten Krieges eindrucksvoll dargestellt werden.
- Die Angst vor einem Atomkrieg bzw. diese Thematik wurde explizit in den 1980er Jahren durch die Science-Fiction-Filmserie „Terminator“ verdeutlicht. Darin startet eine Superintelligenz (das sogenannte „Skynet“) einen Atomkrieg gegen die Menschheit, die sich danach in einer postapokalyptischen Zukunft im Kampf gegen Killerroboter befindet.
- Der Film The Nuclear Battlefield aus dem Jahr 1981 beschreibt eine dystopische Zukunft, in der Konflikte über Ressourcen und Macht im Zuge eines globalen Atomkriegs auf den Ruinen der Zivilisation weitergeführt werden, während die Überlebenden um ihre Existenz kämpfen.
- In dem Sci-Fi Film WarGames aus dem Jahr 1983 simuliert ein intelligenter, lernender Supercomputer mit der Bezeichnung War Operation Plan Response (WOPR) bzw. kurz genannt „Joshua“, welcher am North American Aerospace Defense Command (NORAD) errichtet wurde, einen Atomkrieg. Nach tausenden Simulationen, z. B. eines Erstschlags der USA oder eines Erstschlags der UdSSR, kommt die Maschine zu dem folgenden Ergebnis: „Ein komisches Spiel.“ und weiter „Der einzige Weg zum Sieg ist, nicht zu spielen.“ Die US-Atomstreitkräfte werden umgehend wieder in die niedrigste Alarmbereitschaftsstufe, DEFCON 5, zurückgesetzt. Der Film unterstreicht die Absurdität eines Atomkriegs und macht die Notwendigkeit von Diplomatie deutlich.
- In einer Szene des Thrillers Crimson Tide aus dem Jahr 1995 fordert Korvettenkapitän Hunter seinen Kapitän Ramsey von der USS Alabama in einem philosophischen Dialog zur Kriegsführung mit Bezug auf die alten Konzepte von Carl von Clausewitz heraus und kommt zu dem Schluss: „In der nuklearen Welt ist der Krieg selbst der eigentliche Feind.“ Für den Zigarre rauchenden Ramsey war diese Einsicht fremd, da er selbst, wie er sagt, eine Ausbildung in Kernreaktoren und Metallurgie absolviert hatte, und von Rickover den Auftrag, eine Checkliste, ein Ziel und einen Knopf zum Drücken erhalten hatte. Hunter hat erkannt, dass ein Atomkrieg für alle Beteiligten den Tod bedeuten würde.
- Der 1997 erschienene Dokumentarfilm On the Brink: Doomsday versucht zu erklären, dass die Gefahr durch Atomwaffen auch heute noch existiert.
- Die Serie bzw. der Film A House of Dynamite aus dem Jahr 2025 behandelt die problematische Thematik eines Angriffs mit einer Interkontinentalrakete unbekannter Herkunft auf die USA sowie die sich daraus ergebenden militärischen Handlungsabläufe. Der Name spielt auf die Verbreitung von Atomwaffen an – man lebe in einem „Haus voller Dynamit“.
Entwicklungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Russisch-Ukrainischer Krieg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit der Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 kommt es zu einer Verschlechterung der internationalen Sicherheit.[35] Das Putin-Regime annektierte die Krim und begann wenige Wochen später den Krieg im Donbass, welcher seit 2022 zum Russisch-Ukrainischen Krieg wurde. (Der seit 2023 andauernde Krieg im Nahen Osten ist ein weiterer Konflikt.) Mit jedem konventionellen Konflikt oder Krieg steigt die Gefahr eines Atomkriegs. In speziellen Studien beleuchten Experten die verheerenden Auswirkungen, beispielsweise auf das Gesundheitssystem[4] oder die Nahrungsmittelversorgung.[36] Spätestens seit dem Russisch-Ukrainischen Krieg kommt es zu einem neuen konventionellen Wettrüsten – bzw. der Aufrüstung verschiedener Länder, einschließlich Deutschlands – und die Sorge um die globale Sicherheit, auch in Bezug auf einen Atomkrieg, rückt vermehrt in den Vordergrund.[37]
Es kommt zu einer erneuerten nuklearen Rhetorik, umgangssprachlich auch bekannt als „atomares Säbelrasseln“ oder auch „Raketen-Diplomatie“.[38][39] Um den neuesten Entwicklungen Rechnung zu tragen, haben verschiedene Atommächte ihre nukleare Doktrin angepasst. Dabei wird häufig die „nukleare Schwelle“ herabgesetzt, was bedeutet, dass der Einsatz von Nuklearwaffen näher rückt als in der Vergangenheit, wodurch die Einsatzbedingungen weniger stringent werden.[40] In Europa, insbesondere in Deutschland, wurde die Möglichkeit einer Ausweitung des französischen Atomschutzes diskutiert. Dies wirft komplexe Fragen auf, da die NATO Deutschland als Mechanismus für taktische nukleare Abschreckung dient. Die Herausforderungen in diesem Bereich sind von hoher geopolitischer Relevanz und betreffen die gesamte Sicherheitsarchitektur in Europa. Diese Veränderungen intensivieren die Debatte über nukleare Sicherheit und strategische Stabilität. Die Fragen zur nuklearen Verteidigung und Abschreckung sowie aller damit verbundenen politisch-sicherheitstechnischen Aspekte sind trotz aller Sorgen seit jeher ein fester Bestandteil der zeitgenössischen Militär-, Sicherheits- und Friedensforschung.[41]
Das Problem lässt sich an der folgenden Situation sehr anschaulich erklären: Im Oktober 2025 kündigte US-Präsident Trump an, die Ukraine mit Tomahawk-Marschflugkörpern auszustatten. Offizielle aus Russland reagierten prompt, denn es ist nicht möglich, einen atomar bewaffneten Tomahawk-Flugkörper von einem mit einem konventionellen Sprengkopf bewaffneten zu unterscheiden. Belarus-Präsident Lukaschenko äußert sich im Sinne des „atomaren Säbelrasseln“: „Tomahawks werden das Problem nicht lösen. Sie werden die Situation zu einem Atomkrieg eskalieren lassen.“[42] Sein Land hat von Russland atomare Mittelstreckenraketen erhalten und diese stationiert.[43]
Rüstungskontrolle, Abrüstung und Folgenabschätzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit der militärischen Nutzung der Kernenergie im Jahr 1945 wurden zahlreiche Teststopps und Verträge zwischen den Supermächten USA und der ehemaligen Sowjetunion abgeschlossen, darunter der Partial Test Ban Treaty (PTBT) und seine Nachfolger. Die Tests von Kernwaffen wurden ab den 1960er Jahren unter die Erde verlegt und ab 1996 vollständig verboten, sodass die Waffen nur noch in Labors gewartet werden. Die Massenproduktion von Atomwaffen wurde größtenteils eingestellt, insbesondere die Plutonium-Produktionsanlagen. Der Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen (NVV) ist das Kernstück der internationalen Sicherheit in Bezug auf Atomwaffen. Zwar wurde der Vertrag von einer Vielzahl von Staaten unterschrieben, jedoch nicht von den Atommächten Indien und Pakistan sowie der vermuteten Atommacht Israel. Nordkorea hat den Vertrag gekündigt.
Angesichts der Brisanz des Themas hat das Büro der Vereinten Nationen für Abrüstungsfragen (UNODA) im Jahr 2024 eine neue Expertenkommission einberufen. Diese soll eine aktualisierte Analyse der Auswirkungen eines Atomkriegs hinterfragen. Es geht dabei um die Effekte eines nuklearen Konflikts, d. h. „die physischen Auswirkungen und gesellschaftlichen Folgen eines Atomkrieges auf lokaler, regionaler und globaler Ebene, unter anderem die klimatischen, ökologischen und radiologischen Auswirkungen sowie deren Folgen für die öffentliche Gesundheit, die globalen sozioökonomischen Systeme, die Landwirtschaft und die Ökosysteme in den Tagen, Wochen und Jahrzehnten nach einem Atomkrieg“.[44]
Superintelligenz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neue Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz, werden theoretisch mit Gefahren in Bezug auf einen Atomkrieg in Verbindung gebracht.[45]
Kernwaffen-kritische und Friedensorganisationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit dem Thema Kernwaffen und Atomkrieg befasst sich eine Vielzahl von Nichtregierungsorganisationen, darunter:
- Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieg (IPPNW)
- International Campaign to Abolish Nuclear Weapons (ICAN)
- Nihon Hidankyō
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Effekte, Auswirkungen und Schutz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Office of Technology Assessment (Hrsg.): Atomkriegsfolgen: Bericht des „Office of Technology Assessment“ (Original: The Effects of Nuclear War) (= Edition Suhrkamp. Band 1296 (296)). Suhrkamp, Frankfurt am Main 1984, ISBN 978-3-518-11296-0 (englisch, archive.org – amerikanisches Englisch: The Effects of Nuclear War. 1979. Übersetzt von Dieter S. Lutz).
- British Medical Association (Hrsg.): The Medical Effects of Nuclear War. BMA ; John Wiley & Sons, Chichester 1983, ISBN 978-0-471-90207-2 (englisch).
- NAS Collective: The Medical Implications of Nuclear War. National Academies Press, Washington, D.C. 1986, ISBN 978-0-309-07866-5, doi:10.17226/940 (englisch).
- Manfred Hoffmann: Kernwaffen und Kernwaffenschutz. 4. Auflage. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1987, ISBN 3-327-00313-0.
- NAS Collective: Potential Environmental Effects of Nuclear War. National Academies Press, Washington, D.C. 2025, ISBN 978-0-309-71617-8, doi:10.17226/27515 (englisch).
Kalter Krieg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Herman Kahn: On Thermonuclear War. Princeton University Press, Princeton, NJ 1961 (archive.org).
- Carl Friedrich von Weizsäcker (Hrsg.): Kriegsfolgen und Kriegsverhütung. 2. Auflage. Carl Hanser, München 1971, ISBN 978-3-446-11081-6.
- Nigel Calder, Rüdiger Lentz: Atomares Schlachtfeld Europa: Report über die Wahrscheinlichkeit eines Atomkrieges in den 80er Jahren (= Bücher zur Sache). 2. Auflage. Hoffmann und Campe, Hamburg 1981, ISBN 978-3-455-08830-4 (archive.org).
- Herman Kahn: Nachdenken über den Atomkrieg (Original: Thinking about the Unthinkable) (= Ullstein-Bücher Ullstein-Sachbuch. Band 34399). Ullstein, Frankfurt am Main 1987, ISBN 978-3-548-34399-0 (archive.org).
- Philipp Sonntag: Verhinderung und Linderung atomarer Katastrophen. Osang, Bonn 1981, ISBN 978-3-7894-0080-3.
- William J. Koenig: Weapons of World War 3 (= A Bison Book). Crescent Books, New York 1981, ISBN 978-0-517-33004-3 (englisch, archive.org).
- Jonathan Schell: Das Schicksal der Erde: Gefahr und Folgen eines Atomkrieges (Original: Fate of the Earth) (= dtv-Sachbuch. Band 10258). Piper Verlag, München 1984, ISBN 978-3-423-10258-2 (archive.org).
- Nigel Flynn (Hrsg.): War Today: Conflict and Confrontation between the Superpowers. Marshall Cavendish, London 1985, ISBN 978-0-86307-435-6 (englisch).
- William M. Arkin, Richard W. Fieldhouse: Nuclear Battlefields: Global Links in the Arms Race (= An Institute for Policy Studies book). Ballinger, Cambridge, MA 1985, ISBN 978-0-88730-021-9 (englisch, archive.org).
- Peter C. Sederberg (Hrsg.): Nuclear Winter, Deterrence and the Prevention of Nuclear War. Praeger, New York 1986, ISBN 978-0-275-92160-6 (englisch, archive.org).
- Marc Ambinder: The Brink: President Reagan and the Nuclear War Scare of 1983. Simon & Schuster, New York, NY 2019, ISBN 978-1-4767-6038-4 (cia.gov).
- Bruce G. Blair: The Logic of Accidental Nuclear War. The Brookings Institution, Washington, D.C. 1993, ISBN 978-0-8157-0984-8 (englisch, archive.org).
21. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jeffrey A. Larsen, Kerry M. Kartchner (Hrsg.): On Limited Nuclear War in the 21st Century (= Stanford Security Studies). Stanford University Press, Stanford, CA 2014, ISBN 978-0-8047-9089-5 (englisch, archive.org).
- Annie Jacobsen: 72 Minuten bis zur Vernichtung: Atomkrieg: ein Szenario (Original: Nuclear War: A Scenario). Deutsche Erstausgabe Auflage. Heyne, München 2024, ISBN 978-3-453-21878-9.
- Richard Ned Lebow, Benoît Pelopidas: Facing Nuclear War: Luck, Learning, and the Cuban Missile Crisis. In: Mlada Bukovansky, Edward Keene, Christian Reus-Smit, Maja Spanu (Hrsg.): The Oxford Handbook of History and International Relations. 1. Auflage. Oxford University Press, 2023, ISBN 978-0-19-887345-7, S. 705–720, doi:10.1093/oxfordhb/9780198873457.013.47 (englisch).
- Stephen Herzog, Giles David Arceneaux, Ariel F. W. Petrovics (Hrsg.): Atomic Backfires. When Nuclear Policies Fail. The MIT Press, Cambridge, MA 2025, ISBN 978-0-262-05185-9 (englisch).
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Atomkoffer
- Atomstreitkräfte
- Atomschutzunterstand
- Atomschutzbunker
- Cyberkrieg
- Drohnenkrieg
- Elektronische Kampfführung
- Militärstrategie
- Nevada Test Site (NTS)
- „Prepper“
- Semipalatinsk Test Site (STS)
- Tote Hand
- Zielplanung
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Atomkrieg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Richard Maguire: From the Guest Editor: The nuclear weapon and genocide: The beginning of a discussion. In: Journal of Genocide Research. Band 9, Nr. 3, September 2007, ISSN 1462-3528, S. 353–360, doi:10.1080/14623520701528866 (englisch, tandfonline.com [abgerufen am 24. Oktober 2025]).
- ↑ Robert Jay Lifton, Eric Markusen: The Genocidal Mentality: Nazi Holocaust and Nuclear Thread. Basic Books, New York 1990, ISBN 978-0-465-02662-3 (englisch, archive.org [abgerufen am 24. Oktober 2025]).
- ↑ Vincent Intondi: The Threat of Nuclear Bombing and Incitement to Genocide. In: Journal for Peace and Nuclear Disarmament. Band 7, Nr. 2, 2. Juli 2024, ISSN 2575-1654, S. 528–535, doi:10.1080/25751654.2024.2396670 (englisch, tandfonline.com [abgerufen am 24. Oktober 2025]).
- ↑ a b William C Bell, Cham E Dallas: Vulnerability of populations and the urban health care systems to nuclear weapon attack – examples from four American cities. In: International Journal of Health Geographics. Band 6, Nr. 1, 2007, S. 5, doi:10.1186/1476-072X-6-5 (englisch, biomedcentral.com [abgerufen am 1. November 2025]).
- ↑ The Euromissile crisis and the end of the Cold War (= Cold War International History Project series). Woodrow Wilson Center Press, Washington, D.C. 2015, ISBN 978-0-8047-9286-8 (englisch).
- ↑ Michael John Williams: Who’s Afraid of the Bomb?: The Euromissiles Crisis and Nuclear Weapons in Europe, Past and Present. In: International Studies Review. Band 26, Nr. 1, 27. Dezember 2023, ISSN 1521-9488, doi:10.1093/isr/viae008 (englisch, oup.com [abgerufen am 23. Oktober 2025]).
- ↑ Sündenfall des Physikers. In: Der Spiegel 18/1974. spiegel.de, 28. April 1974, abgerufen am 29. März 2022.
- ↑ a b Nuclear War: From MAD to NUTS. In: Peacework Magazine. Juli/August 2003. American Friends Service Committee's New England region (NERO), abgerufen am 29. März 2022 (englisch).
- ↑ Spurgeon M. Keeny, Jr, Wolfgang K. H. Pabofsky: Nuclear Weapons in the 1980s: MAD vs. NUTS. In: Foreign Affairs. Band 60, Nr. 2, 1. Dezember 1981, ISSN 0015-7120 (foreignaffairs.com [abgerufen am 23. Oktober 2025]).
- ↑ Das atomare Element im Russland-Ukraine-Konflikt. In: Arbeitspapiere 3/2015. Bundesakademie für Sicherheitspolitik, abgerufen am 29. März 2022.
- ↑ Oliver Thränert: Fällt das nukleare Tabu? (PDF) Die Welt, 9. August 2005, abgerufen am 30. März 2022.
- ↑ Spurgeon M. Keeny jr., Wolfgang K.H. Panofski: MAD versus NUTS. Can Doctrine Or Weaponry Remedy The Mutual Hostage Relationship Of The Superpowers? In: Foreign Affairs Vol. 60, No. 2. Winter 1981. S. 287–304, abgerufen am 23. Oktober 2025 (englisch).
- ↑ Wolfgang Schwarz: Kernwaffen, nukleare Abschreckung und die internationale Sicherheit (15 Thesen, kommentiert). In: Das Blättchen. Zeitschrift für Politik, Kunst und Wirtschaft. 8. Januar 2018, abgerufen am 30. März 2022.
- ↑ Secretary of Defense Weinberger’s Letter of August 23. The New York Review, 4. November 1982, abgerufen am 30. März 2022.
- ↑ Kissinger: »Wenn ich gehe, dann ohne Skandal«. In: Der Spiegel. 16. Juni 1974, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 23. Oktober 2025]).
- ↑ George P. Shultz, William J. Perry, Henry A. Kissinger and Sam Nunn: A World Free of Nuclear Weapons - WSJ. In: Wall Street Journal. 4. Januar 2007, ISSN 0099-9660 (wsj.com [abgerufen am 23. Oktober 2025]).
- ↑ C. F. v. Weizsäcker et al.: Kriegsfolgen und Kriegsverhütung. 2. Auflage. Carl Hanser, München 1971, ISBN 978-3-446-11081-6.
- ↑ Horst Afheldt et al.: Durch Kriegsverhütung zum Krieg? die politischen Aussagen der Weizsäcker-Studie "Kriegsfolgen und Kriegs- verhütung" (= Reihe Hanser. Nr. 79). 2. Auflage. Hanser, München 1972, ISBN 978-3-446-11494-4.
- ↑ Vgl. S. 303–416
- ↑ Verhinderung und Linderung atomarer Katastrophen. S. 100–147.
- ↑ Verhinderung und Linderung atomarer Katastrophen. S. 132 und Bulletin of the Atomic Scientists. Nov. 1980, S. 15–20.
- ↑ Thränert, S. 1–6.
- ↑ Russland – Atomare Aufrüstung gegen die andere Bedrohung. In: spiegel.de. 17. November 2004, abgerufen am 18. Oktober 2019.
- ↑ Helmut Schmidt: Aufrüstung – Amerika, geh mit gutem Beispiel voran. In: Die Zeit. Nr. 11/2007, 8. März 2007 (zeit.de [abgerufen am 22. September 2019]).
- ↑ S. G. Thompson, B. G. Harvey, G. R. Choppin, G. T. Seaborg: Chemical Properties of Elements 99 and 100. In: Journal of the American Chemical Society. Band 76, Nr. 24, Dezember 1954, ISSN 0002-7863, S. 6229–6236, doi:10.1021/ja01653a004 (englisch, acs.org [abgerufen am 22. Oktober 2025]).
- ↑ A. Ghiorso, S. G. Thompson, G. H. Higgins, G. T. Seaborg, M. H. Studier, P. R. Fields, S. M. Fried, H. Diamond, J. F. Mech, G. L. Pyle, J. R. Huizenga, A. Hirsch, W. M. Manning, C. I. Browne, H. L. Smith, R. W. Spence: New Elements Einsteinium and Fermium, Atomic Numbers 99 and 100. In: Physical Review. Band 99, Nr. 3, 1. August 1955, ISSN 0031-899X, S. 1048–1049, doi:10.1103/PhysRev.99.1048 (englisch, aps.org [abgerufen am 22. Oktober 2025]).
- ↑ P. R. Fields, M. H. Studier, H. Diamond, J. F. Mech, M. G. Inghram, G. L. Pyle, C. M. Stevens, S. Fried, W. M. Manning, A. Ghiorso, S. G. Thompson, G. H. Higgins, G. T. Seaborg: Transplutonium Elements in Thermonuclear Test Debris. In: Physical Review. Band 102, Nr. 1, 1. April 1956, ISSN 0031-899X, S. 180–182, doi:10.1103/PhysRev.102.180 (englisch, aps.org [abgerufen am 22. Oktober 2025]).
- ↑ Steven L. Simon, André Bouville, Harold L. Beck: Estimated Radiation Doses and Projected Cancer Risks for New Mexico Residents from Exposure to Radioactive Fallout from the Trinity Nuclear Test. In: Nuclear Technology. Band 207, sup1, 3. Dezember 2021, ISSN 0029-5450, S. S380–S396, doi:10.1080/00295450.2021.1918985 (englisch, tandfonline.com [abgerufen am 22. Oktober 2025]).
- ↑ Alan Robock: Nuclear winter. In: WIREs Climate Change. Band 1, Nr. 3, Mai 2010, ISSN 1757-7780, S. 418–427, doi:10.1002/wcc.45 (englisch, wiley.com [abgerufen am 22. Oktober 2025]).
- ↑ R. P. Turco, O. B. Toon, T. P. Ackerman, J. B. Pollack, Carl Sagan: Nuclear Winter: Global Consequences of Multiple Nuclear Explosions. In: Science. Band 222, Nr. 4630, 23. Dezember 1983, ISSN 0036-8075, S. 1283–1292, doi:10.1126/science.222.4630.1283 (englisch, science.org [abgerufen am 25. Oktober 2025]).
- ↑ Johann Althaus: Die USA vermissen 17 Atombomben. Mindestens. In: Welt Online. 8. November 2016, abgerufen am 3. März 2022.
- ↑ Marc von Lüpke: Der Tag, an dem die Welt (beinahe) unterging. In: Der Spiegel (online). 29. Oktober 2015, abgerufen am 13. März 2022.
- ↑ Aaron Tovish: The Okinawa missiles of October. In: Bulletin of the Atomic Scientists. 25. Oktober 2015, abgerufen am 13. März 2022.
- ↑ Benjamin Bidder: Vergessener Held – Der Mann, der den Dritten Weltkrieg verhinderte. In: einestages. 21. April 2010, abgerufen am 28. August 2019.
- ↑ Nuclear Warfare Risk at Highest Point in Decades, Secretary-General Warns Security Council, Urging Largest Arsenal Holders to Find Way Back to Negotiating Table | Meetings Coverage and Press Releases. UNV, 18. März 2024, abgerufen am 25. Oktober 2025 (englisch): „„Es gibt nur einen einzigen Weg, um diesen sinnlosen und selbstmörderischen Schatten ein für alle Mal zu besiegen. Wir brauchen jetzt Abrüstung“, sagte António Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen, und forderte die Atomwaffenstaaten auf, sich erneut zu verpflichten, den Einsatz von Atomwaffen zu verhindern, das Moratorium für Atomtests zu bekräftigen und „dringend zu vereinbaren, dass keiner von ihnen als Erster Atomwaffen einsetzen wird“.“
- ↑ Lili Xia et al.: Global food insecurity and famine from reduced crop, marine fishery and livestock production due to climate disruption from nuclear war soot injection. In: Nature Food. Band 3, Nr. 8, 15. August 2022, ISSN 2662-1355, S. 586–596, doi:10.1038/s43016-022-00573-0 (nature.com [abgerufen am 23. Oktober 2025]): „Wir schätzen, dass mehr als 2 Milliarden Menschen durch einen Atomkrieg zwischen Indien und Pakistan ums Leben kommen könnten und mehr als 5 Milliarden durch einen Krieg zwischen den Vereinigten Staaten und Russland – was die Bedeutung der globalen Zusammenarbeit zur Verhinderung eines Atomkriegs unterstreicht.“
- ↑ Wie würde die Welt nach einem Atomkrieg zwischen den Vereinigten Staaten und Russland aussehen? In: CORDIS - Forschungsergebnisse der EU. EU, 29. August 2022, abgerufen am 23. Oktober 2025.
- ↑ Nina Tannenwald: Niemand schläft ruhig unter einem nuklearen Schirm. spektrum.de, 15. März 2022, abgerufen am 28. März 2002.
- ↑ Karl-Heinz Kamp: Das atomare Element im Russland-Ukraine-Konflikt. In: Arbeitspapier Sicherheitspolitik, Nr. 3/2015. Bundesakademie für Sicherheitspolitik, abgerufen am 28. März 2022.
- ↑ Nuclear Warfare Risk at Highest Point in Decades, Secretary-General Warns Security Council, Urging Largest Arsenal Holders to Find Way Back to Negotiating Table | Meetings Coverage and Press Releases. UN, 2024, abgerufen am 30. Oktober 2025 (englisch): „„Es gibt nur einen einzigen Weg, um diesen sinnlosen und selbstmörderischen Schatten ein für alle Mal zu besiegen. Wir brauchen jetzt Abrüstung“, sagte António Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen, und forderte die Atomwaffenstaaten auf, sich erneut zu verpflichten, den Einsatz von Atomwaffen zu verhindern, das Moratorium für Atomtests zu bekräftigen und „dringend zu vereinbaren, dass keiner von ihnen als Erster Atomwaffen einsetzen wird“.“
- ↑ Jeffrey H. Michaels: Deterrence Studies: A field still in progress. In: Journal of Strategic Studies. Band 47, Nr. 6-7, 9. November 2024, ISSN 0140-2390, S. 1058–1079, doi:10.1080/01402390.2024.2417388 (englisch, tandfonline.com [abgerufen am 30. Oktober 2025]).
- ↑ Peter Dickinson: Tomahawk missiles are Russia’s latest red line. Will Trump call Putin’s bluff? In: Atlantic Council. 14. Oktober 2025, abgerufen am 25. Oktober 2025 (amerikanisches Englisch).
- ↑ When Nuclear Weapons Return to Belarus: Evolving Concepts in Russian Escalation Strategy. CNA Corporation, 2025, abgerufen am 25. Oktober 2025 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Panel on the Effects of Nuclear War. In: United Nations Office for Disarmament Affairs. UN, 2025, abgerufen am 26. Oktober 2025 (englisch).
- ↑ Karl Hans Bläsius et al.: Künstliche Intelligenz und nukleare Bedrohungen: Risiken eines Atomkriegs aus Versehen. Verlag Barbara Budrich, 2022, ISBN 978-3-8474-1822-1, doi:10.2307/j.ctv2r3367c, JSTOR:10.2307/j.ctv2r3367c.