„Amen“ – Versionsunterschied
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Der Ausruf „Amen“ (אָמֵן, ''āmén'') als Bekräftigung und persönliche Aneignung von vorher Gesagten kommt im hebräischen [[Altes Testament|Alten Testament]] 30mal vor. Den Kontext bilden [[Fluchwort|Fluch-]] oder [[Segen|Segensworte]], [[Bekenntnis|Bekenntnisse]], [[Gebet]]e oder [[Lobpreis und Anbetung|Lobpreisungen]]. „Amen“ ist stets Antwort auf das erfahrene Reden und Handeln Gottes und damit Anerkennung von Gottes wirkender Macht. Die [[Septuaginta]], das griechische Alte Testament, gebraucht zur Übersetzung des hebräischen אָמֵן (''āmén'')in der Regel den Optativ γένοιτο („so sei es“), seltener ἀληθινός (''alēthinos'', „wahr, wahrhaftig“) oder ἀληθῶς (''alēthōs'', „wahrhaftig, wirklich“).<ref>Γένοιτο: Num 5,22; Dtn 27,15-26; 3Kön 1,36; Ps 40[MT 41],13bis; 71[MT 72],19bis; 88[MT 89],52bis; 105[MT 106],48bis; Jes 25,1; Jer 11,5; 15,11; vgl. Jdt 13,20. Ἀληθινός: Jes 65,16bis. Ἀληθῶς: Jer 35[MT 38],6.</ref> Mit großer Zurückhaltung gibt sie an wenigen Stellen ({{B|1 Chr|16|36}}; {{B|Neh|5|13}}; {{BB|Neh|8|6}}) das hebräische אָמֵן (''āmén'', „Amen“) mit der Transkription ἀμήν (''amēn'') wieder. Neu hinzu kommt seit der LXX das „Amen“ am Ende einer Schrift (vgl. {{B|3 Makk|7|23}}; {{B|4 Makk|18|24}}; {{B|Tob|14|15}} [nach den Textzeugen [[Codex Sinaiticus|S]] und [[Codex Vaticanus Graecus 1209|B]]]). |
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Die [[Qumran|Qumranschriften]] sowie die [[Apokryphen]] stehen der alttestamentlichen Tradition sehr nahe und bieten „Amen“ im Kontext von Segens- und Fluchworten (4Q286 Frg. 7), am Ende von Eulogien, Hymnen oder Gebeten (4Q504 3 II 3; 4,15; 4Q507 3,2; 4Q509 4,5; 4Q511 63 IV 3) oder am Schluss eines Buches ([[Leben Adams und Evas|VitAd]] 43,4; TestAbr 20,15[14,7]; [[Syrische Baruch-Apokalypse|2Bar]] 17,4; ApkSedr 16,10; [[Esra-Apokalypse|ApkEsr]] 7,16; TestHiob 53,8). Amen wird besonders in den Qumranschriften zu einem festen liturgischen Element bei verschiedenen Anlässen. |
Die [[Qumran|Qumranschriften]] sowie die [[Apokryphen]] stehen der alttestamentlichen Tradition sehr nahe und bieten „Amen“ im Kontext von Segens- und Fluchworten (4Q286 Frg. 7), am Ende von Eulogien, Hymnen oder Gebeten (4Q504 3 II 3; 4,15; 4Q507 3,2; 4Q509 4,5; 4Q511 63 IV 3) oder am Schluss eines Buches ([[Leben Adams und Evas|VitAd]] 43,4; TestAbr 20,15[14,7]; [[Syrische Baruch-Apokalypse|2Bar]] 17,4; ApkSedr 16,10; [[Esra-Apokalypse|ApkEsr]] 7,16; TestHiob 53,8). Amen wird besonders in den Qumranschriften zu einem festen liturgischen Element bei verschiedenen Anlässen. |
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Version vom 22. September 2010, 19:45 Uhr
Amen [hebräisch אָמֵן āmén, altgriechisch ἀμήν amēn, arabisch آمين, DMG āmīn) ist eine aus dem Alten Testament ins Neue Testament übernommene Akklamationsformel in der Liturgie. Später wurde es auch in den Islam übernommen; somit ist das Wort in den Gottesdiensten und Gebeten von Juden, Christen und Muslimen üblich. „Amen“ drückt die Zustimmung der Gemeinde und ihrer Glieder zu Rede, Gebet und Segen aus und wird meist zum Ende des entsprechenden Liturgieteils, vor allem des eucharistischen Hochgebets, gemeinsam gesprochen. In der katholischen Liturgie spricht jeder Einzelne das Amen auch vor dem Empfang der Kommunion als sein persönliches Bekenntnis zur Realpräsenz Christi im geheiligten Brot und Wein („Der Leib Christi“ „Amen“ / „Das Blut Christi“ „Amen“).
] oder [ ] (Eine ungefähre Übersetzung von Amen ist „So ist es“, „So sei es“ oder „So soll es geschehen“; es stammt von der hebräischen Verb-Wurzel אמן ab, mit der Grundbedeutung „fest, zuverlässig sein“. Je nach Sprache kann die Aussprache variieren, die häufigste Variante neben „Amen“ ist „Amin“, was z. B. im Neugriechischen, Russischen und Arabischen üblich ist. Seltener werden Übersetzungen des Wortes verwendet, z. B. in der Septuaginta, einer altgriechischen Übersetzung des Alten Testaments, findet sich genoito (γένοιτο „es geschehe“) statt Amen.
Wie Amen wird auch beispielsweise "Hari Om Tat Sat" genutzt.
Altes Testament und Frühjudentum
deine oma stinkt Die Qumranschriften sowie die Apokryphen stehen der alttestamentlichen Tradition sehr nahe und bieten „Amen“ im Kontext von Segens- und Fluchworten (4Q286 Frg. 7), am Ende von Eulogien, Hymnen oder Gebeten (4Q504 3 II 3; 4,15; 4Q507 3,2; 4Q509 4,5; 4Q511 63 IV 3) oder am Schluss eines Buches (VitAd 43,4; TestAbr 20,15[14,7]; 2Bar 17,4; ApkSedr 16,10; ApkEsr 7,16; TestHiob 53,8). Amen wird besonders in den Qumranschriften zu einem festen liturgischen Element bei verschiedenen Anlässen.
Anmerkungen
Siehe auch
- Glaube
- Halleluja
- Hosianna
- Amen., die Verfilmung des Holocaust-Dramas Der Stellvertreter
Literatur
- Joachim Jeremias, Gerhard Krause: Amen I. Biblisch-theologisch II. Kirchengeschichtlich und praktisch-theologisch. In: Theologische Realenzyklopädie. 2, 1978, S. 386–402 (ausführlich mit weiterer Literatur).
- Katechismus der Katholischen Kirche. 1993, Nr. 1061–1065.
- Heinz-Dieter Neef: Amen. Beobachtungen zur Verwendung einer alttestamentlichen Formel. In: ThBeitr. 39, 2008, S. 363–375.
Weblinks
- Wiktionary: amen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
- Wiktionary: Amen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
- Das dreifache Amen in der Christenheit
- Ja und Amen (Erläuterungen zum Amen-Ruf, Liturgisches Institut der deutschsprachigen Schweiz)