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Bektaschi

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Die Bektaschi-Tariqa ist der größte und einflussreichste aller islamischer Derwisch-Orden in Anatolien und auf dem Balkan. Gründer ist der in Persien geborene Sufi Haci Bektas Veli († 1270), der ursprünglich als Yesevi-Derwisch aus seiner Heimat ausgewandert ist.

Aufgabe

Als wichtige Aufgabe sah er die Missionierung der zum Teil noch immer heidnischen Türken. Bis zum Verbot aller Derwisch-Orden in der Türkei durch den Staatsgründer Atatürk im Jahr 1925 hatte der Orden sein Zentrum in Anatolien, seitdem in Albanien (Tirana).

Geschichte

Die Bektaschi waren traditionell bei den Janitscharen stark verankert; vom 16. Jahrhundert an lebten Bektaschi-Sheikhs in der Nähe der Janitscharen-Garnisonen, um dort die Soldaten geistig zu leiten. Letztere brachten den Orden vor dem 17. Jahrhundert auch nach Albanien. Nach der Erklärung Albaniens zum "ersten atheistischen Staat der Welt" im Jahr 1967 verlor der Orden stark an Bedeutung.

Struktur

Die Bektaschi betreiben Religionshäuser (Tekken) und Klöster, in denen Derwische leben. Das Oberhaupt der Bektaschi-Tariqa ist der (Groß)-Dede, Dede bedeutet soviel wie Großvater. Der nächste Rang ist der des Baba (Vater), der die Aufgaben Predigt und Seelsorge innehat. Die mittlere Station ist die des Derwisch, dieser kann wie der Baba verheiratet sein oder ein zölibatäres Leben führen. Am Ende der Hierarchie steht das normal initiierte Mitglied, der Muhibb (Liebender).