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„Samulnori“ – Versionsunterschied

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{{Koreanischer Begriff|Hangeul=사물놀이|Rr=Samulnori|Mr=Samulnori}}
'''Samulnori''' ist ein [[Korea|koreanisches]] [[Genre|Musikgenre]] und die moderne Bühnenform aus traditioneller koreanischer [[Perkussion]]smusik.
'''Samulnori''' ist ein [[Korea|koreanisches]] [[Genre|Musikgenre]] und die moderne Bühnenform aus traditioneller koreanischer [[Perkussion]]smusik.



== Hintergrund / Geschichte==
== Hintergrund / Geschichte==
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einen sehr [[spirituell]]en Charakter.
einen sehr [[spirituell]]en Charakter.


Nach der [[Korea unter Japanischer Herrschaft|Kolonialherrschaft Koreas durch Japan]], dem [[Koreakrieg]] und der anschließenden Verwestlichung Koreas, geriet diese traditionelle Musik sehr in den Hintergrund und lief Gefahr, gänzlich in Vergessenheit zu geraten. Im Februar 1978 taten sich vier junge Künstler zusammen, die alle aus direkter Nachfolge der [[Namsadang]] (Tradition umherreisender Performance-Künstler) stammten. Diese Gruppe wurde, unter der Leitung von [[Kim Duk-Soo]], dem legendären Samulnori-Künstler in Korea, als Teil einer größeren Bewegung zur Wiederherstellung und Bewahrung der traditionellen darstellenden Künste und anderer unantastbarer Kulturgüter in [[Korea]] gegründet. Sie hat die traditionellen Rhythmus- und Instrumentationselemente aus dem Zeremoniellen herausgelöst und sie für die modernen Bühnen aufgearbeitet, weiterentwickelt und angepasst. Diese Gruppe nannte sich "Samulnori" und war in Korea, aber auch in aller Welt sehr erfolgreich, woraufhin dieses neue, unabahängige Genre entstand und den Namen der Gruppe erhielt.
Nach der [[Kolonialherrschaft]] [[Koreas]] durch Japan, dem [[Koreakrieg]] und der anschließenden Verwestlichung Koreas, geriet diese
traditionelle Musik sehr in den Hintergrund und lief Gefahr, gänzlich in Vergessenheit zu geraten. Im Februar 1978 taten
sich vier junge Künstler zusammen, die alle aus direkter Nachfolge der [[Namsadang]] (Tradition umherreisender Performance-
Künstler) stammten. Diese Gruppe wurde, unter der Leitung von [[Kim Duk-Soo]], dem legendären Samulnori-Künstler in Korea, als Teil einer größeren Bewegung zur Wiederherstellung und Bewahrung der traditionellen darstellenden Künste und anderer unantastbarer Kulturgüter in [[Korea]] gegründet. Sie hat die traditionellen Rhythmus- und Instrumentationselemente aus dem Zeremoniellen herausgelöst und sie für die modernen Bühnen aufgearbeitet, weiterentwickelt und angepasst. Diese Gruppe nannte sich "Samulnori" und war in Korea, aber auch in aller Welt sehr erfolgreich, woraufhin dieses neue, unabahängige Genre entstand und den Namen der Gruppe erhielt.


[[Bild:Bigthumb DSC 1101.jpg|thumb|Samulnori in Bremen]]
[[Bild:Bigthumb DSC 1101.jpg|thumb|Samulnori in Bremen]]
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Das jing ist ein etwas größerer Gong als das kwaenggwari und wird ähnlich gefertigt. Es hat am oberen Ende eine Stoffpolsterung, mit welcher der Musiker das jing spielt. Dabei kann es auf verschiedene Weise gespielt werden: An einem Rahmen frei hängend befestigt, mit der Hand gehalten (an einem speziellen Griff) oder mit zwei Händen gespielt. Es erzeugt einen [[oszilierend]]en, dumpfen und tiefen Klang, welcher die Täler Koreas imitieren soll.Das jing stellt den Wind dar.
Das jing ist ein etwas größerer Gong als das kwaenggwari und wird ähnlich gefertigt. Es hat am oberen Ende eine Stoffpolsterung, mit welcher der Musiker das jing spielt. Dabei kann es auf verschiedene Weise gespielt werden: An einem Rahmen frei hängend befestigt, mit der Hand gehalten (an einem speziellen Griff) oder mit zwei Händen gespielt. Es erzeugt einen [[oszilierend]]en, dumpfen und tiefen Klang, welcher die Täler Koreas imitieren soll.Das jing stellt den Wind dar.


==== JangGu ====
==== Janggu ====
Das Jjangu wird auch als Sanduhr-Trommel bezeichnet, da es in seiner Form einer Sanduhr ähnelt. Es gibt zwei Schlagfelle, die sich gegenüber stehen, die beide mit unterschiedlichen Fellen aus Leder bestückt sind. Es wird mit zwei Schlägel gespielt, die sich ebenfalls voneinander unterscheiden. Der rechte Schlägl ist ein einfacher Holzschlägel, der einen hohen, knackigen Ton erzeugt, der linke Schlägel besitzt am oberen Ende einen Ballen aus Holz, der einen etwas tieferen und runderen Klang auslöst. Das JangGu wird mit dem Element Regen assoziiert.
Das Jjangu wird auch als Sanduhr-Trommel bezeichnet, da es in seiner Form einer Sanduhr ähnelt. Es gibt zwei Schlagfelle, die sich gegenüber stehen, die beide mit unterschiedlichen Fellen aus Leder bestückt sind. Es wird mit zwei Schlägel gespielt, die sich ebenfalls voneinander unterscheiden. Der rechte Schlägl ist ein einfacher Holzschlägel, der einen hohen, knackigen Ton erzeugt, der linke Schlägel besitzt am oberen Ende einen Ballen aus Holz, der einen etwas tieferen und runderen Klang auslöst. Das JangGu wird mit dem Element Regen assoziiert.


==== Buk ====
==== Buk ====
Das Buk ist eine große Trommel, die aus zwei auf einem hohlen Holzfass gespannten Lederfellen besteht. Es wird mit einem einfachen Holzschlägel im Stehen oder im Sitzen gespielt und erzeugt einen tiefen, runden Ton, der das Fundament im Klangspektrum des Samulnori-Ensembles darstellt. Das Buk vertritt das Symbol für die Wolken.
Das Buk ist eine große Trommel, die aus zwei auf einem hohlen Holzfass gespannten Lederfellen besteht. Es wird mit einem einfachen Holzschlägel im Stehen oder im Sitzen gespielt und erzeugt einen tiefen, runden Ton, der das Fundament im Klangspektrum des Samulnori-Ensembles darstellt. Das Buk vertritt das Symbol für die Wolken.



== Repertoire ==
== Repertoire ==
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==== Pinari ====
==== Pinari ====
Pinari ist sehr eng verbunden zu religiösen Riten und schamnischen Mythen. Es beinhaltet Gebete und Geisterbeschwörungen, mit dem Inhalt, dass diese Geister den Menschen Glück und Segen bringen sollen. In einem Samulnori-Konzert stellt daher das Pinari den Eröffnungskt dar, um dem Publikum ein gutes Schicksal und Glück zu spenden. Dazu kommen die Akteure von einer Hintertür des Saales, angeführt von dem Buk-Spieler, der ein Signal gibt, auf das die übrigen Instrumente mit einer klagenden Antwort entgegentreten. Der Sangshoi, der den Anführer der Gruppe darstellt, ruft die Worte: "Öffnet die Tore, Generäle der fünf Himmelsrichtungen! Das Glück dieser Welt schreitet mit uns Menschen hinein." Danach schreitet die Gruppe rhytmische begleitet von hinten am Publikum vorbei auf die Bühne, wo sie am Altar die Götter und Geister ehren und das Pinari beginnen.
Pinari ist sehr eng verbunden zu religiösen Riten und schamnischen Mythen. Es beinhaltet Gebete und Geisterbeschwörungen, mit dem Inhalt, dass diese Geister den Menschen Glück und Segen bringen sollen. In einem Samulnori-Konzert stellt daher das Pinari den Eröffnungskt dar, um dem Publikum ein gutes Schicksal und Glück zu spenden. Dazu kommen die Akteure von einer Hintertür des Saales, angeführt von dem Buk-Spieler, der ein Signal gibt, auf das die übrigen Instrumente mit einer klagenden Antwort entgegentreten. Der Sangshoi, der den Anführer der Gruppe darstellt, ruft die Worte: "Öffnet die Tore, Generäle der fünf Himmelsrichtungen! Das Glück dieser Welt schreitet mit uns Menschen hinein." Danach schreitet die Gruppe rhytmische begleitet von hinten am Publikum vorbei auf die Bühne, wo sie am Altar die Götter und Geister ehren und das Pinari beginnen.



==== Samdo Seolchanggo Karak ====
==== Samdo Seolchanggo Karak ====
Das Samdo Seolchanggo Karak stellt verschiedene Rhytmische Strukturen einiger Salmunori Großmeister aus der verschiedenen Regionen Koreas nebeneinander. Es ist dabei etwas moderner aufgebaut und enthält einige Stilmerkmale von Kim Duk-Soo. Außerdem zeigt es eine Tempo- und Rhythmusänderung, die sich anfangs in langsamen rhytmischen Strukturen bewegen und dann zum Ende hin immer schneller werden. Traditionell zeigen hier die Akteure ihre tänzerischen Fähigkeiten. In den etwas moderneren Salmunori-Version wird das Samdo Seolchanggo Karak im Sitzen ausgeübt. Stattdessen legt es größeren Wert auf die Dynamik und eine allumfassende Klangfülle, die sich um den Hörer legt und ihn umgibt.
Das Samdo Seolchanggo Karak stellt verschiedene Rhytmische Strukturen einiger Salmunori Großmeister aus der verschiedenen Regionen Koreas nebeneinander. Es ist dabei etwas moderner aufgebaut und enthält einige Stilmerkmale von Kim Duk-Soo. Außerdem zeigt es eine Tempo- und Rhythmusänderung, die sich anfangs in langsamen rhytmischen Strukturen bewegen und dann zum Ende hin immer schneller werden. Traditionell zeigen hier die Akteure ihre tänzerischen Fähigkeiten. In den etwas moderneren Salmunori-Version wird das Samdo Seolchanggo Karak im Sitzen ausgeübt. Stattdessen legt es größeren Wert auf die Dynamik und eine allumfassende Klangfülle, die sich um den Hörer legt und ihn umgibt.



==== Samdo Nong'ak Karak ====
==== Samdo Nong'ak Karak ====
Das Samdo Nong`ak Karak ist wohl der bekannteste der Samulnori Teile. Es setzt sich zusammen aus den drei Stuecken Yangnam Nong`ak, Uddari P`ungmul und Honam Udo-kut, die in den Anfaengen der Salmunori Kunst drei einzelne unabhaengige Stuecke waren. Im Samdo Nong`ak Karak liegt der Schwerpunkt im Kontrastspiel zwischen den Gongs und den Trommeln. Dies symbolisiert die Wechselwirkungen, die man in der Natur sehen kann. Das Samdo Nong`ak Karak wird im Sitzen ausgefuehrt.
Das Samdo Nong`ak Karak ist wohl der bekannteste der Samulnori Teile. Es setzt sich zusammen aus den drei Stuecken Yangnam Nong`ak, Uddari P`ungmul und Honam Udo-kut, die in den Anfaengen der Salmunori Kunst drei einzelne unabhaengige Stuecke waren. Im Samdo Nong`ak Karak liegt der Schwerpunkt im Kontrastspiel zwischen den Gongs und den Trommeln. Dies symbolisiert die Wechselwirkungen, die man in der Natur sehen kann. Das Samdo Nong`ak Karak wird im Sitzen ausgefuehrt.



==== P'ankut ====
==== P'ankut ====
Das P`ankut ist das spielerischte Stueck im Salmunori, wohingegen das Pinari religioes und das Samdo Seolchanggo Karak sowie das Samdo Nong'ak Karak musikalisch gewichtet sind. Im P`ankut setzen die Spieler jeden Teil ihres Koerpers zur Unterhaltung des Publikums ein. Dabei haben sie oft so genannte Sangmo Muetzen auf, mit deren langen Schleier sie herumwirbeln, und Instrumente in den Haenden oder am Koerper. Es wird die Einigkeit zwischen Himmel, Erde und Menschen gezeigt. Das P`ankut wird von vielen als die Quintessenz des Samulnoris gesehen.
Das P`ankut ist das spielerischte Stueck im Salmunori, wohingegen das Pinari religioes und das Samdo Seolchanggo Karak sowie das Samdo Nong'ak Karak musikalisch gewichtet sind. Im P`ankut setzen die Spieler jeden Teil ihres Koerpers zur Unterhaltung des Publikums ein. Dabei haben sie oft so genannte Sangmo Muetzen auf, mit deren langen Schleier sie herumwirbeln, und Instrumente in den Haenden oder am Koerper. Es wird die Einigkeit zwischen Himmel, Erde und Menschen gezeigt. Das P`ankut wird von vielen als die Quintessenz des Samulnoris gesehen.



== Kim Duk-Soo ==
== Kim Duk-Soo ==
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [[www.samulnori.de| Offizielle Deutscher Samulnori Verein ]]
* http://www.samulnori.de - Offizielle Deutscher Samulnori Verein
* http://www.willi-stengel.de/samulnori.htm

* [[www.willi-stengel.de/samulnori.htm | Samulnori ]]


[[Kategorie:Musikgenre]]
[[Kategorie:Musikgenre]]
[[Kategorie:Koreanische Kultur]]
[[Kategorie:Koreanische Musik]]

[[en:Samul nori]]
[[ja:サムルノリ]]
[[ko:사물놀이]]
[[ru:Самульнори]]