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Gerätetreiber

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Für das Bauteil der Elektrotechnik siehe den Artikel Schallwandler.


Ein Gerätetreiber, häufig kurz nur Treiber genannt, ist ein Programm-Modul, welches entweder als Bestandteil des Betriebssystems (Kerneltreiber) oder als ein davon unabhängiges Modul (Modultreiber) es anderen Programmen ermöglicht auf eine angeschlossene Computerkomponente zuzugreifen.

Der deutsche Name Treiber ist eine eingebürgerte fehlerhafte Übersetzung des englischen Wortes (Device) Driver, welches für Gerätebetreiber oder Geräteführer im Sinne von Fahrzeugführer steht.

So werden für den Betrieb von Grafikkarte, Drucker, Netzwerkkarte, Maus, Soundkarte, usw. normalerweise Treiber benötigt.

Einen Gerätebetreiber zu programmieren gilt in den meisten Fällen als Herausforderung, da sie ein eingehendes Verständnis der Funktionsweise einer gegebenen Plattform erfordert, sowohl auf der Seite der Hardware, als auch in Bezug auf die Software.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Arten von Software, die bei Verwendung eines modernen Betriebssystems jederzeit gestoppt werden kann, ohne den Rest des Systems zu beeinflussen, bedeutet ein Bug (Fehler) in einem Gerätetreiber in vielen Fällen, dass das System vollständig zusammenbrechen kann, was sogar den Verlust von Daten oder die Zerstörung von Hardwareteilen zur Folge haben kann. Außerdem ist die Fehlersuche bei Gerätebetreibern eine schwierige Sache, da dies häufig bedeutet, die Hardware selbst zu überwachen. Daher wird normalerweise das zu testende System mit einem anderen Computer über die serielle Schnittstelle verbunden. So kann das Testsystem ferngesteuert werden und der Status jederzeit abgefragt werden.

Normalerweise werden Gerätetreiber daher von den Leuten geschrieben, die für die Unternehmen arbeiten, die auch die Hardware herstellen, da nur sie den uneingeschränkten Zugang zu den Informationen über das Design der Hardware haben. Außerdem galt es traditionsgemäß als Aufgabe der Hardwarehersteller zu garantieren, dass die Kunden in der Lage sein würden, ihre Produkte in einer optimalen Art und Weise zu benutzen.

Jedoch wurden in den letzten Jahren zahlreiche Gerätebetreiber von Außenstehenden entwickelt, hauptsächlich für Gebrauch unter freien Betriebssystemen. In solchen Fällen ist Mitarbeit des Herstellers jedoch noch wichtig, da reverse engineering (Herausfinden der Funktionsweise) bei Hardware viel schwieriger als bei Software ist, was bedeutet, dass es eine lange Zeit dauern kann herauszufinden, wie Hardware zur Funktion gebracht werden kann, die eine unbekannte Schnittstelle hat.

Sogenannte generische Treiber sind weitest gehend herstellerunabhängig, d. h. dass sie für Geräte unterschiedler Hersteller verwendet werden können. Beispiele hierfür sind generische Druckertreiber oder für die Geräteklassen im USB.