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Weihnachtsmann

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Weihnachtsmann

Der Weihnachtsmann ist eine Symbolfigur des weihnachtlichen Schenkens. Dargestellt wird er als freundlicher alter Mann mit langem weißem Bart, roter mit weißem Pelz besetzter Kutte, Geschenkesack und Rute. Der Tradition nach bringt er den "braven" Kindern an Heiligabend (bzw. in der Nacht vom 24. auf dem 25. Dezember) Geschenke und bestraft die "bösen" Kinder. Er vereinigt somit Eigenschaften des gutmütigen Sankt Nikolaus und seines strafenden Knechtes (Ruprecht, Krampus, Schmutzli).

Volkslegenden und der Hl. Nikolaus

Der heutige Weihnachtsmann geht vor allem auf die europäischen Volkslegenden um den Heiligen Nikolaus zurück. Nikolaus von Myra war ein Bischof im 4. Jahrhundert, der Kern zahlreicher Legendenbildungen war. Unter anderem wird er als Schutzpatron der Kinder verehrt. Ihm zu Ehren wurden schon im Mittelalter Kinder an seinem Namenstag, dem 6. Dezember (bzw. oft schon am Vorabend) beschenkt. Dieses Datum war früher auch der eigentliche Bescherungstag, der erst im Laufe der Reformation in vielen Ländern auf den 24. bzw. 25. Dezember rückte (siehe auch Christkind).

Santa Claus

Europäische Auswanderer brachten den St.-Nikolaus-Brauch mit nach Amerika. Insbesondere in den holländischen Kolonien wurde das Sinterklaas feest gefeiert, zumal Sankt Nikolaus auch der Patron von Neu Amsterdam, dem späteren New York war. Aus Sinterklaas wurde Saint Claus und schließlich Santa Claus.

Der heutige populäre Mythos des Weihnachtsmanns, der mit einem von Rentieren gezogenen fliegenden Schlitten reist, heimlich durch den Kamin in die Häuser steigt und dort die Geschenke verteilt, geht zurück auf das 1823 anonym veröffentlichte Gedicht The Night before Christmas (früher wurde es meist Clement Clarke Moore zugeschrieben, heute gelegentlich Major Henry Livingston Jr., aber auch diese Zuschreibung ist nicht völlig gesichert). Der Autor nennt in dem Gedicht auch die Namen seiner Rentiere: Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Comet, Cupid, Donner und Blitzen. Rudolph kam erst 1939 durch ein Gedicht von Robert L. May dazu, das die Vorlage für das bekannte Weihnachtslied Rudolph, the Red-Nosed Reindeer von Johnny Marks lieferte.

Ab 1862 zeichnete der deutschstämmige Cartoonist Thomas Nast Bilder des Weihnachtsmannes für die Zeitschrift Harper's Weekly, die ihn bereits mit Rauschebart und Rute zeigten.

Der rot-weiße Weihnachtsmann

Erst in den 1920ern setzte sich mehr und mehr die rot-weiße Robe des Weihnachtsmanns durch, wie wir ihn heute oft sehen. Die New York Times schrieb 1927: "Ein standardisierter Santa Claus erscheint den New Yorker Kindern. Größe, Gewicht, Statur sind ebenso vereinheitlicht wie das rote Gewand, die Mütze und der weiße Bart". Dieses Bild wurde von dem Cartoonisten Haddon Sundblom aufgegriffen, der 1931 für die Coca-Cola Company im Rahmen einer Werbekampagne den Weihnachtsmann zeichnete, mit einem Gesicht eines pensionierten Coca-Cola-Mitarbeiters. Er zeichnete jedes Jahr bis 1966 mindestens einen Weihnachtsmann für die Coca-Cola-Werbung und prägte so nachhaltig die Vorstellung dieses 'modernen' Weihnachtsmannes. Diese Werbung war so erfolgreich, dass dieses Aussehen des Weihnachtsmannes - nicht ganz richtig - Coca-Cola zugeschrieben wird, obwohl es bereits mehrere Jahre vor Beginn der Werbekampagne bekannt war. Auf jeden Fall dürften die alljährlich wiederkehrenden Werbefeldzüge des Limonaden-Konzern zu seiner weltweiten Verbreitung beigetragen haben.

Wohnort

Der amerikanische Santa Claus wohnt am Nordpol. Auch der europäische Weihnachtsmann wird im hohen Norden verortet. Nach Auffassung der Finnen lebt er in Korvatunturi in Lappland, nach Überzeugung der Schweden in Dalarna.