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Fuzūlī

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Fûzulî (auch: Fuzuli, Fusuli, Füzuli, eigentlich: Mehmed Süleymanoğlu) (*ca. 1495 in Hilla Irak, †1556 in Bagdad oder Kerbala) war türkischsprachiger und aserbaidschanischsprachiger osmanischer Diwan-Dichter.

Über das Leben des Dichters ist wenig bekannt außer, was in seinen Werken festgehalten ist. Er gehörte einem sesshaften Oghusenstamme im Gebiet des heutigen Irak an. Er hatte eine umfassende Ausbildung genossen und sprach die Hochsprachen seiner Region. Er befasste sich mit Wissenschaft und Mystik. Sein Leben verlief – soweit sich das beurteilen lässt – unglücklich. Er starb während einer Pestepedemie um 1556. Er wählte das Pseudonym Fûzûlî, was sowohl "überflüssig" als auch "Tugend" bedeutet.

So unsicher die Lebensdaten Fuzûlîs auch sind: er gehört zu den bedeutendsten aserbaidschanischen und türkischen Dichtern seiner Epoche, zudem schrieb er Prosa auch in persisch und arabisch. Neben Lobpreisungen religiöser und politischer Autoritäten, handeln die schönsten seiner Verse von der unerfüllten Liebe. Diese Form der Liebeslyrik wird auch als "Ghasel" bezeichnet

Typisch für die Dichtung Fuzûlîs sind auch Doppelverse wie dieser:

Ger ben ben isem nesin sen ey yâr

Ger sen sen isen neyim men-i zâr

Wenn ich ich bin, wer bist dann Du, meine Geliebte?

Und wenn Du Du bist, wer bin dann ich, ich Unglücklicher?

Sein bis heute bekanntestes Werk ist Leylâ ve Mecnun. Eine deutsche Übersetzung von Fuzûlîs Werken gibt es bislang nicht.