Ludwig-Maximilians-Universität München
Die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) befindet sich in München. Sie ist benannt nach ihrem Gründer Herzog Ludwig dem Reichen sowie dem Kurfürsten Max IV. Joseph.
Überblick
Die Universität ist mit ca. 44.000 Studierenden, 700 Professorinnen und Professoren sowie 12.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an 18 Fakultäten die zweitgrößte Hochschule Deutschlands nach der Universität zu Köln.
Zur LMU gehört ferner das Klinikum der Universität am Campus Großhadern und am Campus Innenstadt.
Mit ca. 200 Fächern bietet die Universität München ein besonders breites Fächerspektrum, unter dem sich einige sonst im deutschsprachigen Raum nicht angebotene Fächer befinden. Vor allem technische Fächer werden dabei jedoch der Technischen Universität München (TUM) überlassen.
Die Universität München ist keine Campus-Universität, sondern über mehrere Standorte verteilt. Neben dem Hauptgebäude am Geschwister-Scholl-Platz (mit unmittelbar angrenzenden Nebengebäuden) gibt es unter anderem den so genannten High-Tech-Campus in Großhadern sowie das Klinikum Innenstadt sowie viele weitere über die Stadt verteilte Institutsgebäude (z. B. einige hundert Meter nördlich den sogenannten Schweinchenbau (wegen des rosanen Gebäudeanstrichs so genannt) oder einige hundert Meter südwestlich den Mathebau (in welchem auch zum Teil Physik-, Informatik- und Geologie-Vorlesungen gehalten werden)).
Fakultäten
Die Universität München gliedert sich in 18 Fakultäten:
- 01 Katholische Theologie
- 02 Evangelische Theologie
- 03 Rechtswissenschaften
- 04 Betriebswirtschaftslehre
- 05 Volkswirtschaftslehre
- 07 Medizin (inkl. Zahnmedizin)
- 08 Tiermedizin
- 09 Geschichts- und Kunstwissenschaften
- 10 Philosophie, Wissenschaftstheorie und Religionswissenschaft
- 11 Psychologie und Pädagogik
- 12 Kulturwissenschaften
- 13/14 Sprach- und Literaturwissenschaften
- 15 Sozialwissenschaften
- 16 Mathematik, Informatik und Statistik
- 17 Physik
- 18 Chemie und Pharmazie
- 19 Biologie
- 20 Geowissenschaften
Die eigenartige (offizielle) Nummerierung der Fakultäten ist historisch bedingt: Die Fakultät 06 Forstwissenschaften gehört nun zur TU München; die Fakultät 13/14 entstand durch Zusammenlegung zweier Fakultäten.
Institute
Institut für Sinologie
Das Institut für Sinologie besitzt zur Zeit drei Lehrstühle mit unterschiedlicher Ausrichtung. Professor Roderich Ptak beschäftigt sich mit dem Südostasienhandel wie auch der Wirtschaft Chinas in Geschichte und Gegenwart. Professor van Ess beschäftigt sich mit der gesamten Geistesgeschichte Chinas, insbesondere mit dem Konfuzianismus. Professor Höllmann betreut neben der Sinologie das Fach „Chinesische Kunst und Archäologie“ wie auch die Ethnologie. Das Insitut hat Partnerschaften mit der Universität Beijing und der Tongji Universität in Shanghai.
Geschichte
Die Universität wurde 1472 in Ingolstadt mit päpstlicher Genehmigung als erste bayerische Universität gegründet. (Würzburg, das schon seit 1402 eine Universität besaß, gehörte damals nicht zu Bayern.)
Einer der bedeutendsten Rektoren der Universität war der heilige Jesuit Petrus Canisius Mitte des 16. Jahrhunderts. Kurfürst Max IV. Joseph (der spätere König Maximilian I.) von Bayern verlegte 1800 die Universität nach Landshut. 26 Jahre später, 1826, holte König Ludwig I. die Universität in die Hauptstadt München. Die Universität war zunächst im heutigen Landesamt für Statistik untergebracht, bevor 1840 das immer noch als solches genutzte Hauptgebäude fertig gestellt wurde.
1894 - 1896 studierten Edith Hamilton und ihre Schwester Alice Hamilton in Deutschland an der Universität Leipzig und dann an der Universität München. Sie waren dort jeweils die ersten weiblichen Studenten.
Während des Zweiten Weltkrieg entstand an der Universität München die Widerstandsgruppe Weiße Rose um die Geschwister Sophie und Hans Scholl, die schließlich im Lichthof des Universitäts-Hauptgebäudes beim Verteilen von Flugblättern verhaftet wurden. Unter der Treppe, welche in den Lichthof führt, befindet sich heutzutage eine Weiße Rose-Gedenkstätte.
Nach dem Weltkrieg wurde in der weitgehend unzerstörten Großen Aula der Universität unter anderem die Bayerische Verfassung ausgearbeitet und beschlossen.
Berühmte Persönlichkeiten
An der Ludwig-Maximilians-Universität haben folgende Personen studiert oder gelehrt.
Rechtswissenschaft
- Konrad Adenauer
- Martin Bangemann
- Kurt Biedenkopf
- Alfred Biolek
- Nikolaus von Bomhard
- Karl Carstens
- Thomas Dehler
- Hans Ehard
- Hans Filbinger
- Heiner Geißler
- Alfons Goppel
- Walter Hallstein
- Gustav Heinemann
- Roman Herzog
- Hermann Höcherl
- Erwin Huber
- Kay Nehm
- Hans-Jürgen Papier - (Prof. für Öffentliches Recht)
- Fritz Schäffer
- Otto Schily
- Friedrich Werner Graf von der Schulenburg
- Rupert Scholz - (Prof. für Öffentliches Recht)
- Nikolaus Schweickart
- Edmund Stoiber
- Jürgen Strube
- Christian Ude
- Hans-Jochen Vogel
- Theodor Waigel
- Manfred Wörner
- Friedrich Zimmermann
Chemie
- Adolf von Baeyer - Nobelpreis für Chemie 1905
- Konrad Emil Bloch - Nobelpreis für Medizin oder Physiologie 1964
- Eduard Buchner - Nobelpreis für Chemie 1907
- Peter Debye - Nobelpreis für Chemie 1936
- Ernst Otto Fischer - Nobelpreis für Chemie 1973
- Hans Fischer - Nobelpreis für Chemie 1930
- Hildegard Hamm-Brücher - Deutsche liberale Politikerin
- Hans Adolf Krebs - Nobelpreis für Medizin oder Physiologie 1953
- Richard Johann Kuhn - Nobelpreis für Chemie 1938
- Justus von Liebig
- Feodor Lynen - Nobelpreis für Medizin oder Physiologie 1964
- Heinrich Wieland - Nobelpreis für Chemie 1927
- Richard Willstätter - Nobelpreis für Chemie 1915
Germanistik
Geschichte
Journalismus
Katholische Theologie
Klassische Philologie
Kunstgeschichte
Neue Philologie
Medizin
- Hans Scholl
- Otto Loewi - Nobelpreis für Medizin oder Physiologie 1936
- Bert Sakmann - Nobelpreis für Medizin oder Physiologie 1991
Philosophie
- Ernst Bloch
- Ernst Cassirer
- Golo Mann
- Rainer Maria Rilke
- Sophie Scholl
- Peter Sloterdijk
- Richard Strauss
Physik
- Hans Albrecht Bethe - Nobelpreis für Physik 1967
- Gerd Binnig - (Honorarprofessor) - Nobelpreis für Physik 1986
- Werner Heisenberg - Nobelpreis für Physik 1932
- Gustav Hertz - Nobelpreis für Physik 1925
- Henning Kagermann
- Wolfgang Ketterle - Nobelpreis für Physik 2001
- Max von Laue - Nobelpreis für Physik 1914
- Wolfgang Pauli - Nobelpreis für Physik 1945
- Helmut Panke
- Max Planck - Nobelpreis für Physik 1918
- Wilhelm Conrad Röntgen - Nobelpreis für Physik 1901
- Johannes Stark - Nobelpreis für Physik 1919
- Edward Teller
- Wilhelm Wien - Nobelpreis für Physik 1911
Politische Wissenschaft
- Günther Jauch
- Julian Nida-Rümelin - (Prof. für Politische Theorie und Philosophie)
- Gerhard Polt
- Kurt Sontheimer, (em. Prof.)
- Bernhard Vogel
Soziologie
- Ulrich Beck - (Prof. für Soziologie)
Staatswissenschaften
Volkswirtschaft
- Otmar Emminger
- Georg Kronawitter
- Hans-Werner Sinn - (Prof. für Nationalökonomie und Finanzwissenschaft)
- Helmut Schlesinger
Zoologie
- Karl von Frisch - Nobelpreis für Medizin oder Physiologie 1973
Sonstiges
Die Studierendenvertretung der Universität München fordert die Umbenennung der Universität in Geschwister Scholl-Universität (GSU). Daher ist die Universität bei anderen Asten auch unter diesem Namen bekannt.
Diese Forderung ist unter der Studierendenschaft der Universität München jedoch weitgehend unbekannt.
Weblinks
- http://www.lmu.de/ - Offizielle Webpräsenz.