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Pedro Barceló und Fakultätsentwicklung: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Fakultätsentwicklung''' bezeichnet die Förderung von Fakultäten an Hochschulen und Universätäten in personeller und organisatorischer Sicht. Ziel ist nicht die Föderung der Hochschule, sondern die Förderung der Einzelnen Fakultät. Dieses Konzept ergibt sich aus der Kritik an Studiengebühren, die oftmals vom Land erhoben werden, jedoch eigentlich nur dann ihre Wirkung entfalten, wenn damit nicht die Hochschule, sondern die Fakultät gefördert wird.
'''Pedro Barceló''' (* [[1950]]) ist ein spanisch-deutscher [[Alte Geschichte|Althistoriker]].


[[Bild:F_MODELL.JPG|right| Europäisches Modell der Fakultätsentwicklung in Anlehnung an EFQM]]
Pedro Barceló studierte an der [[Albert-Ludwigs-Universität]] in Freiburg. Er [[Promotion (Doktor)|promovierte]] [[1980]] und [[Habilitation|habilitierte]] sich [[1986]]. Er war [[Heisenbergstipendiat|Heisenbergstipendium]] der [[Deutsche Forschungsgemeinschaft|Deutschen Forschungsgemeinschaft]] an der [[Universität Augsburg]]. Anschließend wurde er Professor für Alte Geschichte an der [[Katholische Universität Eichstätt]] danach an der [[Universität Erfurt]]. Seit [[1994]] ist er Inhaber des Lehrstuhls für Alte Geschichte an der [[Universität Potsdam]]. Außerdem fungierte er als Gastprofessor in [[Pretoria]], [[Sofia]], [[Valencia]] und [[Castellón]].


Forschungsschwerpunkte Barcelós sind:
* die Geschichte [[Karthago]]s und des karthagischen und römischen Spaniens
* die Religionsgeschichte der römischen Kaiserzeit: Prozesse des religiösen Wandels, Traditionsbrüche und die Rolle des Christentums in der alten Welt
* die antiken Randkulturen


==Vergleich von Fakultäten ==
== Arbeiten ==
Ein weiteres Modell von Fakultätsentwicklung - ohne an Studiengebühen oder Entgelte geknüpft - sieht der Vergleich von Fakultäten vor. So werden alle Maschinenbaufakultäten oder Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten eines Landes anhand verschiedener Kriterien verglichen.


* ''Christen und Heiden in Staat und Gesellschaft des zweiten bis vierten Jahrhunderts'', (mit Gunther Gottlieb), Vögel, 1992
* ''Grundkurs Geschichte I. Altertum'', Athenaeum, 2. Auflage, Weinheim 1994 (Studienbücher Geschichte) ISBN 3761072457
* ''Hannibal'', C.H. Beck, München 1998 ([[Beck'sche Reihe Wissen]]) ISBN 3406432921
* ''Hannibal. Stratege und Staatsmann'', Klett-Cotta, Stuttgart 2004 ISBN 3608943013
* ''Constantius II. und seine Zeit. Die Anfänge des Staatskirchentums'', Klett-Cotta, Stuttgart 2004 ISBN 3608940464
* ''Kleine griechische Geschichte'', Primus Verlag, Darmstadt 2004 ISBN 389678515X
* ''Kleine römische Geschichte'', Primus Verlag, Darmstadt 2005 ISBN 3896785419


== Kriterien der Fakultätsentwicklung==
== Webinks ==


* [http://www.uni-potsdam.de/u/geschichte/altertum/altertu.htm Barcelós Seite an der Uni Potsdam]
* {{PND|120016435}}


'''1: Führung durch den Dekan:''' Das erste Kompetenzfeld bezieht sich auf die Fakultätsleitung durch den Dekan als Führungskraft: Der Dekan ist als Leitungsperson für die Strukturen, Prozesse und Ergebnisse der Fakultät verantwortlich. Seine Arbeit umfasst die Steuerung der Entwicklungsarbeit in allen diesen im folgenden genannten Feldern der Fakultätsentwicklung zusammen mit dem Team der Kollegen und Mitarbeiter in der Fakultät.


[[Kategorie:Historiker|Barceló, Pedro]]
[[Kategorie:Deutscher|Barceló, Pedro]]
[[Kategorie:Mann|Barceló, Pedro]]
[[Kategorie:Geboren 1935|Barceló, Pedro]]
[[Kategorie:Professor|Barceló, Pedro]]


'''2: Ziele der Fakultät:''' Hier geht es um Grundsätze, Leitbilder, Visionen und Strategien (im Schulkontext wird es „Schulprogramm“ genannt), die idealerweise oft in der Fakultätsbro-schüre Aussagen und Kennzahlen zu allen diesen neun Feldern umfassen.


{{Personendaten|
'''3: Beteiligtenorientierung/Personalentwicklung für die Mitarbeiter:''' Die Mitarbeiter und Do-zenten sind ein wichtiges Potenzial in der Fakultät, nur mit ihrem Engagement, mit ihrer kompetenten Arbeit, ihrem Interesse an Weiterbildung und Veränderung und Verbesserung sowie ständigem Lernen durch Personalentwicklung können die Strukturen, Prozesse und Er-gebnisse der Fakultät reifen.
NAME=Barceló, Pedro

|ALTERNATIVNAMEN=

|KURZBESCHREIBUNG=Althistoriker
'''4: Resourcen (Kompetenzen, Information, Finanzen):''' Hier geht es um das Budget der Fakul-tät, wie ein Finanzplan vom Dekan mit den Beteiligten abgestimmt wird und in welche Pro-jekte und Anschaffungen investiert wird. Ebenso geht es um die Verteilung von Kompetenzen und Informationen: Wie werden Informationen schriftlich aus-getauscht und wer hat welche Kompetenzen, in den einzelnen Feldern zu handeln ? – sind Fragen, die in diesem Entwicklungfeld schriftlich festgelegt werden.
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|GEBURTSORT=
|STERBEDATUM=
'''5: Prozesse von Lehre und Forschung''', d.h. besonders Seminarentwicklung und (Dritt-)Mittelaktivität für Forschungsprojekte: Es geht um die Überprüfung, ob Seminare eine enge Be-treuung der Studierenden garantieren, um sie zum Lernerfolg und Studienabschluss zu führen; es geht darum, zu evaluieren, ob die Seminarinhalte dem modernen Stand der Erkenntnisse entsprechen und ob sie didaktisch aufgebaut sind und wie sie in das Studiengangcurricculum integriert werden, z.B. auch später im Beruf oder für die Abschlussprüfung benötigt werden. Aber auch die Prozesse der Entwicklung von Forschungsprojekten werden angesprochen: Sind die Arbeitschritte in der Fakultät dergestalt, dass damit Projekte akquiriert, als auch er-folgreich durchgeführt, abgeschlossen und vermarktet bzw. an die Öffentlichkeit transferiert werden können?
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'''6: Zufriedenheit der Lehrenden:''' Hier geht es um die Feststellung der Zufriedenheit der Do-zenten. Als Mitarbeiter haben sie in diesem Entwicklungsfeld einen hohen Stellenwert und alle Entwicklungen sollen die Beteiligten einbeziehen und auch deren Zufriedenheit erhöhen, denn nur ein zufriedener Dozent z.B. im sog. Mittelbau kann auch einen positiven Beitrag zur Fakultätsentwicklung leisten.

'''7: Zufriedenheit der Studierenden mit der Lehre und den Lernbedingungen:''' Neben den Mit-arbeitern werden auch die Abnehmer des Bildungsgutes - also die Studierenden - schriftlich zu ihrer Zufriedenheit zu verschiedenen Kriterien befragt. Ideal-erweise sind auch die hier genannten Entwicklungsfelder als Fragen in den Fragebogen einge-bettet.


'''8: Kooperationen und gesell. Verantwortung, Image der Fakultät durch Projekte:''' Hier geht es darum, daß die Fakultät sich ihrer gesellschaftspolitischen, sozialverantwortlichen und demo-kratisierenden Verantwortung stellt und jede Fakultät in diesem Entwicklungsfeld überlegt, wie sie durch kontinuierliche Projekte dazu beitragen kann. Dieses können beispielsweise Projekte zum Umweltschutz oder zur Verbesserung der gesellschaftlichen Bedingungen oder der moralisch-ethisch-verantwortlichen Forschung in den Naturwissenschaften sein.

'''9: Erfolg, Evaluation und Ergebnisssicherung:''' Die Ergebnisse der Fakultät und des Control-lings werden in einer Art Geschäftsbericht der Fakultät durch den Fakultätsentwickler präsen-tiert. In diesem Feld wird somit schriftlich über die Fortschritte in den oben genannten Ent-wicklungsfeldern regelmäßig berichtet. Sinnvoll ist es auch, einzelne Kennzahlen als eine Art `Controlling´ für jedes Entwicklungsfeld zu definieren, die gemessen werden können, um die positive Veränderung der Fakultätsentwicklung in jedem Feld aufzuzeigen (z.B. Erhöhung der Zufriedenheit der Mitarbeiter und Studierenden).

== Ergebnisdokumentation ==
Es wird angestrebt, die vergleichende Evaluierung von Fakultäten mit Punkten zu berechnen und die erreichten Punkte in die Zeugnisse der Fakultäten als Qualitäts-Siegel aus einem Audit aufzunehmen.

== Erfolgsfaktoren von Fakultätsentwicklung ==

*Der Wille zur Veränderung.
*Unterstützung der obersten Leitung.
*Beteiligung der Betroffenen (Lehrende, Studierende, Verwaltung).
*Begleitung und Steuerung des Veränderungsprozesses durch ModeratorInnen.
*Die Bereitschaft aller Mitwirkenden, selbst etwas Neues zu lernen.
*Ungesichertes Terrain betreten mit allen damit verbundenen Unwägbarkeiten.
*Entwicklung neuer Lehr-/Lernmaterialien und Lernformen.
*Mehr Vertrauen in die Studierenden setzen.

==Literatur==
Zeitschrift für Evaluation: Modelle von Fakultätsentwicklung - Zur Begründung einer Forschungsrichtung, Heft 2/2003:149-170.
Lang, H.: Management-Zertifizierung von Fakultäten nach EFQM, Uni Prag 2002
Hopfenmüller, M.: Projekt zur Einführung von Fakultätsentwicklung nach dem EFQM-Modell an Hochschulen, Regensburg 2001

==Weblinks==
* [http://www.hrk.de/de/download/dateien/Metaevaluation.pdf Metaevaluation Evaluation von Studium und Lehre]
* [http://www.ruhr-uni-bochum.de/srm/REGEL/fak_ent_reg.htm Fakultätsentwicklung an der Universität Bochum]

[[Kategorie:Akademische Bildung]]

Version vom 30. Juli 2005, 02:22 Uhr

Fakultätsentwicklung bezeichnet die Förderung von Fakultäten an Hochschulen und Universätäten in personeller und organisatorischer Sicht. Ziel ist nicht die Föderung der Hochschule, sondern die Förderung der Einzelnen Fakultät. Dieses Konzept ergibt sich aus der Kritik an Studiengebühren, die oftmals vom Land erhoben werden, jedoch eigentlich nur dann ihre Wirkung entfalten, wenn damit nicht die Hochschule, sondern die Fakultät gefördert wird.

Europäisches Modell der Fakultätsentwicklung in Anlehnung an EFQM
Europäisches Modell der Fakultätsentwicklung in Anlehnung an EFQM


Vergleich von Fakultäten

Ein weiteres Modell von Fakultätsentwicklung - ohne an Studiengebühen oder Entgelte geknüpft - sieht der Vergleich von Fakultäten vor. So werden alle Maschinenbaufakultäten oder Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten eines Landes anhand verschiedener Kriterien verglichen.


Kriterien der Fakultätsentwicklung

1: Führung durch den Dekan: Das erste Kompetenzfeld bezieht sich auf die Fakultätsleitung durch den Dekan als Führungskraft: Der Dekan ist als Leitungsperson für die Strukturen, Prozesse und Ergebnisse der Fakultät verantwortlich. Seine Arbeit umfasst die Steuerung der Entwicklungsarbeit in allen diesen im folgenden genannten Feldern der Fakultätsentwicklung zusammen mit dem Team der Kollegen und Mitarbeiter in der Fakultät.


2: Ziele der Fakultät: Hier geht es um Grundsätze, Leitbilder, Visionen und Strategien (im Schulkontext wird es „Schulprogramm“ genannt), die idealerweise oft in der Fakultätsbro-schüre Aussagen und Kennzahlen zu allen diesen neun Feldern umfassen.


3: Beteiligtenorientierung/Personalentwicklung für die Mitarbeiter: Die Mitarbeiter und Do-zenten sind ein wichtiges Potenzial in der Fakultät, nur mit ihrem Engagement, mit ihrer kompetenten Arbeit, ihrem Interesse an Weiterbildung und Veränderung und Verbesserung sowie ständigem Lernen durch Personalentwicklung können die Strukturen, Prozesse und Er-gebnisse der Fakultät reifen.


4: Resourcen (Kompetenzen, Information, Finanzen): Hier geht es um das Budget der Fakul-tät, wie ein Finanzplan vom Dekan mit den Beteiligten abgestimmt wird und in welche Pro-jekte und Anschaffungen investiert wird. Ebenso geht es um die Verteilung von Kompetenzen und Informationen: Wie werden Informationen schriftlich aus-getauscht und wer hat welche Kompetenzen, in den einzelnen Feldern zu handeln ? – sind Fragen, die in diesem Entwicklungfeld schriftlich festgelegt werden.


5: Prozesse von Lehre und Forschung, d.h. besonders Seminarentwicklung und (Dritt-)Mittelaktivität für Forschungsprojekte: Es geht um die Überprüfung, ob Seminare eine enge Be-treuung der Studierenden garantieren, um sie zum Lernerfolg und Studienabschluss zu führen; es geht darum, zu evaluieren, ob die Seminarinhalte dem modernen Stand der Erkenntnisse entsprechen und ob sie didaktisch aufgebaut sind und wie sie in das Studiengangcurricculum integriert werden, z.B. auch später im Beruf oder für die Abschlussprüfung benötigt werden. Aber auch die Prozesse der Entwicklung von Forschungsprojekten werden angesprochen: Sind die Arbeitschritte in der Fakultät dergestalt, dass damit Projekte akquiriert, als auch er-folgreich durchgeführt, abgeschlossen und vermarktet bzw. an die Öffentlichkeit transferiert werden können?


6: Zufriedenheit der Lehrenden: Hier geht es um die Feststellung der Zufriedenheit der Do-zenten. Als Mitarbeiter haben sie in diesem Entwicklungsfeld einen hohen Stellenwert und alle Entwicklungen sollen die Beteiligten einbeziehen und auch deren Zufriedenheit erhöhen, denn nur ein zufriedener Dozent z.B. im sog. Mittelbau kann auch einen positiven Beitrag zur Fakultätsentwicklung leisten.


7: Zufriedenheit der Studierenden mit der Lehre und den Lernbedingungen: Neben den Mit-arbeitern werden auch die Abnehmer des Bildungsgutes - also die Studierenden - schriftlich zu ihrer Zufriedenheit zu verschiedenen Kriterien befragt. Ideal-erweise sind auch die hier genannten Entwicklungsfelder als Fragen in den Fragebogen einge-bettet.


8: Kooperationen und gesell. Verantwortung, Image der Fakultät durch Projekte: Hier geht es darum, daß die Fakultät sich ihrer gesellschaftspolitischen, sozialverantwortlichen und demo-kratisierenden Verantwortung stellt und jede Fakultät in diesem Entwicklungsfeld überlegt, wie sie durch kontinuierliche Projekte dazu beitragen kann. Dieses können beispielsweise Projekte zum Umweltschutz oder zur Verbesserung der gesellschaftlichen Bedingungen oder der moralisch-ethisch-verantwortlichen Forschung in den Naturwissenschaften sein.


9: Erfolg, Evaluation und Ergebnisssicherung: Die Ergebnisse der Fakultät und des Control-lings werden in einer Art Geschäftsbericht der Fakultät durch den Fakultätsentwickler präsen-tiert. In diesem Feld wird somit schriftlich über die Fortschritte in den oben genannten Ent-wicklungsfeldern regelmäßig berichtet. Sinnvoll ist es auch, einzelne Kennzahlen als eine Art `Controlling´ für jedes Entwicklungsfeld zu definieren, die gemessen werden können, um die positive Veränderung der Fakultätsentwicklung in jedem Feld aufzuzeigen (z.B. Erhöhung der Zufriedenheit der Mitarbeiter und Studierenden).

Ergebnisdokumentation

Es wird angestrebt, die vergleichende Evaluierung von Fakultäten mit Punkten zu berechnen und die erreichten Punkte in die Zeugnisse der Fakultäten als Qualitäts-Siegel aus einem Audit aufzunehmen.

Erfolgsfaktoren von Fakultätsentwicklung

  • Der Wille zur Veränderung.
  • Unterstützung der obersten Leitung.
  • Beteiligung der Betroffenen (Lehrende, Studierende, Verwaltung).
  • Begleitung und Steuerung des Veränderungsprozesses durch ModeratorInnen.
  • Die Bereitschaft aller Mitwirkenden, selbst etwas Neues zu lernen.
  • Ungesichertes Terrain betreten mit allen damit verbundenen Unwägbarkeiten.
  • Entwicklung neuer Lehr-/Lernmaterialien und Lernformen.
  • Mehr Vertrauen in die Studierenden setzen.

Literatur

Zeitschrift für Evaluation: Modelle von Fakultätsentwicklung - Zur Begründung einer Forschungsrichtung, Heft 2/2003:149-170. Lang, H.: Management-Zertifizierung von Fakultäten nach EFQM, Uni Prag 2002 Hopfenmüller, M.: Projekt zur Einführung von Fakultätsentwicklung nach dem EFQM-Modell an Hochschulen, Regensburg 2001