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1076 und Lippische Landeskirche: Unterschied zwischen den Seiten

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! colspan="2" | Basisdaten
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Die '''Lippische Landeskirche''' ist eine von 23 Gliedkirchen ([[Landeskirche]]n) der '''[[Evangelische Kirche in Deutschland|Evangelischen Kirche in Deutschland]]''' (EKD). Wie alle Landeskirchen ist sie eine [[Körperschaft des öffentlichen Rechts]] mit Sitz in [[Detmold]]. Die Lippische Landeskirche hat ca. 220.000 Gemeindemitglieder ''(Stand: Dez. 2002)'' in 61 reformierten und 11 lutherischen [[Kirchengemeinde]]n.
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[[10. Jahrhundert]] | '''[[11. Jahrhundert]]''' | [[12. Jahrhundert]]<br>
[[1040er]] | [[1050er]] | [[1060er]] | '''[[1070er]]''' | [[1080er]] | [[1090er]] | [[1100er]]<br>
[[1071]] | [[1072]] | [[1073]] | [[1074]] | [[1075]] | '''1076''' | [[1077]] | [[1078]] | [[1079]] | [[1080]] | [[1081]]
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Die Lippische Landeskirche ist eine der [[Reformierte Kirche|reformierten Kirchen]] innerhalb der EKD. Sie hat jedoch auch 11 Gemeinden lutherischer Prägung, die eine eigenständige "Klasse" (Bezirk) innerhalb der Landeskirche bilden. Die Lippische Landeskirche trat 2003 der [[Union Evangelischer Kirchen]] bei.
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Hauptgotteshaus der Lippischen Landeskirche ist die Erlöserkirche in Detmold.
== Ereignisse ==
* [[24. Januar]] - Der römisch-deutsche Kaiser und König [[Heinrich IV., deutscher Kaiser|Heinrich IV.]] erklärt auf der [[Synode]] zu [[Worms]] [[Papst]] [[Gregor VII.]] für abgesetzt.
* [[14. Februar]] - Papst Gregor VII. erklärt auf der von ihm einberufenen Fastensynode König Heinrich IV. für abgesetzt und spricht den [[Kirchenbann]] aus.
* [[Adam von Bremen]] beendet die Arbeiten an seiner Geschichte des Erzbistums [[Hamburg]] und erwähnt die Entdeckung Vinlands ([[Amerika]]) durch die [[Wikinger]].
* [[Hildolf]] wird [[Erzbischof von Köln]]


== Geboren ==
== Gebiet der Landeskirche ==
*


Das Gebiet der "Lippischen Landekirche" umfasst das bis 1947 bestehende Land [[Lippe (Land)|Lippe]], das nach dem [[2. Weltkrieg]] zur britischen Besatzungszone gehörte und von diesem dem Bundesland [[Nordrhein-Westfalen]] eingegliedert wurde. Hier umfasste es zunächst die beiden Landkreise Detmold und Lage, welche bei der [[Kreisreform]] zum [[Kreis Lippe]] (Kreissitz in Detmold) vereinigt wurden, so dass das Gebiet der Landeskirche im Wesentlichen den neuen Kreis Lippe innerhalb des Regierungsbezirks [[Regierungsbezirk Detmold|Detmold]] umfasst.
== Gestorben ==

*
== Geschichte==

Die Geschichte der Lippischen Landeskirche ist untrennbar mit der Geschichte des Landes Lippe verbunden, das vor der [[Reformation]] zu den Bistümern Minden und Paderborn gehörte. Ab 1522 wurde jedoch in Lemgo nach lutherischer Ordnung gepredigt und 1533 hielt die Reformation im gesamten Lande Einzug. Ab 1605 trat der Regent jedoch zum reformierten Bekenntnis über. Nur die Hansestadt Lemgo blieb lutherisch. 1854 wurden auch wieder katholische Gemeinden zugelassen und die Lutheraner wurden den reformierten Gemeinden gleichgestellt. 1877 gab sich die Kirche eine Synodalordnung, wenngleich die Synode zunächst wenig Bedeutung hatte. <br>
"Oberhaupt der Kirche" war der jeweilige Regent des Fürstentums Lippe als "summus episcopus". Geistlicher Leiter war ein Generalsuperintendent. Nach Ende des [[1. Weltkrieg]]es trat an die Stelle des landesherrlichen Kirchenregiments der neu geschaffene Landeskirchenrat mit dem Generalsuperintendenten später Landessuperintendenten an der Spitze. 1931 gab sich die Kirche eine neue Verfassung. <br>
Auch nach dem [[2. Weltkrieg]] blieb das Land Lippe zunächst noch bestehen und wurde 1947 Bestandteil des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Lippische Landeskirche blieb jedoch selbständig und trat der "Evangelischen Kirche in Deutschland" [[EKD]] bei. Die Kirchenverwaltung befand sich von Anfang an in Detmold.

== Oberhaupt der Landeskirche ==

An der Spitze der Lippischen Landeskirche steht der '''Landessuperintendent''' (bis 1936 Generalsuperintendent), der von der '''[[Landessynode]]''' gewählt wird. Mit der Vollendung seines 65. Lebensjahres tritt der Landessuperintendent in der Regel in den Ruhestand.

=== Generalsuperintendenten bzw. Landessuperintendenten ===

*[[1805]] - [[1837]]: [[Ferdinand Weerth]]
*[[1837]] - [[1857]]: [[Georg Althaus]]
*[[1857]] - [[1860]]: vacant
*[[1860]] - [[1865]]: [[August von Cölln]]
*[[1866]] - [[1868]]: [[Friedrich August Weßel]]
*[[1869]] - [[1886]]: [[Adolf Koppen]]
*[[1886]] - [[1901]]: [[Johannes Credé]]
*[[1901]] - [[1930]]: [[August Weßel]]
*[[1930]] - [[1936]]: vacant
*[[1936]] - [[1958]]: [[Prof. D. Neuser]]
*[[1959]] - [[1970]]: [[Dr. Udo Smidt]]
*[[1970]] - [[1979]]: [[Dr. Fritz Viering]]
*[[1980]] - [[1996]]: [[Dr. Ako Haarbeck]]
*[[1996]] - heute: [[Gerrit Noltensmeier]] - ''31. Landessuperintendent seit der Reformation''

== Landessynode ==

Als "Parlament" hat die Landeskirche eine '''[[Landessynode]]'''. Deren Mitglieder, die Synodale, werden auf 4 Jahre von den Klassensynoden gewählt bzw. vom Landeskirchenrat berufen werden. Ihr gehören u.a. die Superintendenten der 8 Klassen an. Die Aufgabe der Synode ist ähnlich wie die von politischen Parlamenten. Vorsitzender der Synode ist der '''Präses'''.

== Verwaltung der Landeskirche ==

=== Landeskirchenamt und Verwaltungshierarchie ===

Der '''Landessuperintendent''' hat seinen Amtssitz in Detmold. Er ist Vorsitzender des "Kollegiums", das aus dem Landessuperintendenten, sowie einem juristischen und einem lutherischen Kirchenrat besteht und im Landeskirchenamt in Detmold seinen Sitz hat. Das Kollegium bildet wiederum zusammen mit dem Präses (Vorsitzender der Synode) und 3 weiteren Synodalen den '''Landeskirchenrat''', also die Kirchenleitung ("Regierung der Kirche"), deren Vorsitzender ebenfalls der Landessuperintendent ist. Der Landeskirchenrat ist das Hauptorgan der Landeskirche. Sie vertritt die Synode, wenn diese nicht tagt.

In der Verwaltungshierarchie ist die Landeskirche von unten nach oben wie folgt aufgebaut: <br>
An der Basis stehen die '''[[Kirchengemeinde]]n''' als [[Körperschaft des öffentlichen Rechts|Körperschaften des öffentlichen Rechts]] mit auf 4 Jahre gewählten Kirchenvorständen, deren Mitglieder die "Kirchenältesten" sind. Dem Kirchenvorstand gehören auch die jeweiligen Pfarrer der Gemeinde sowie weitere Mitglieder mit beratender Stimme an. <br>
Mehrere Kirchengemeinden bilden zusammen eine '''Klasse''' (Bezirk) ''(in der allgemeinen Verwaltung einem [[Landkreis]] vergleichbar)'', an dessen Spitze ein Superintendent steht. Die Klassen haben als Gremium die Klassentage, deren Mitglieder von den jeweiligen Kirchenvorständen der Kirchengemeinden entsandt werden, sowie einen Klassenvorstand, zu dem der Superintendent, der Stellvertretende Superintendent, ein Pfarrer als Schriftführer sowie 2 Kirchenälteste aus den Kirchengemeinden gehören. <br>
Die Klassen bilden zusammen die Landeskirche ''(in der allgemeinen Verwaltung dem [[Bundesland]] vergleichbar)''. Eine mittlere Ebene ''(in der allgemeinen Verwaltung einem [[Regierungsbezirk]] vergleichbar)'' gibt es in der Lippischen Landeskirche nicht.

=== Die 8 Klassen ===
*Reformierte Klassen
**Bad Salzuflen
**Blomberg
**Bösingfeld
**Brake
**Detmold
**Horn
**Lage
*Lutherische Klasse

=== Kirchengemeinden ===

Die '''7 reformierten Klassen''' sind in '''61''' und die '''lutherische Klasse''' in '''11 [[Kirchengemeinde]]n''' unterteilt. Diese Zahl war bei Bildung der Kirchengemeinden etwas geringer. Im Laufe der folgenden Jahre hat sich die Zahl jedoch erhöht, indem meist in Städten durch Zuzüge die Kirchengemeinden so groß wurden, dass man sie aufteilte und damit neue Kirchengemeinden entstanden.
Lutherische Gemeinden gibt es in Bad Salzuflen, Blomberg, Detmold, Lemgo und Lage bzw. in Ortsteilen dieser Städte und Gemeinden.

== Gesangbücher ==

Die Gemeinden der Lippischen Landeskirche singen bzw. sangen in den letzten Jahrzehnten vor allem aus folgenden Gesangbüchern:

*'''Neues Gesangbuch für die Evang.-Luth. Gemeinden des Fürstenthums Lippe''' aus den besten Liedersammlungen nebst einem Anhange und Gebetbuche, 1844
*'''Gesangbuch für kirchliche und häusliche Andacht der evang. Gemeinden im Fürstenthume Lippe''', Lemgo, 1830
*'''Gesangbuch für die kirchliche und häusliche Andacht der evang.-reformierten Gemeinden im Fürstentum Lippe - Neue Ausgabe''', Detmold, 1918
*'''Evangelisches Gesangbuch - Ausgabe für Lippe''', Einheitsgesangbuch von Rheinland und Westfalen, bzw. mit eigenem Lippischen Anhang
*'''Evangelisches Kirchengesangbuch''' - Ausgabe für die Landeskirchen Rheinland, Westfalen und Lippe, Bielefeld u.a., 1969
*'''Evangelisches Gesangbuch''' - Ausgabe für die Evangelische Kirche im Rheinland, die Evangelische Kirche von Westfalen, die Lippische Landeskirche, in Gemeinschaft mit der Evangelisch-reformierten Kirche (Synode evangelisch-reformierter Kirchen in Bayern und Nordwestdeutschland), in Gebrauch auch in den evangelischen Kirchen im Großherzogtum Luxemburg, Gütersloh/Bielefeld/Neukirchen-Vluyn; eingeführt am 1. Advent 1996

== Internet-Adressen ==
*[http://www.lippische-landeskirche.de/ Offizielle Webseite]

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<center><font size="-1">
'''Gliedkirchen der [[Evangelische Kirche in Deutschland|EKD]]''':<br>
[[Evangelische Landeskirche Anhalts|Anhalt]] |
[[Evangelische Landeskirche in Baden|Baden]] |
[[Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern|Bayern]] |
[[Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz|Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz]] |
[[Evangelisch-Lutherische Landeskirche in Braunschweig|Braunschweig]] |
[[Bremische Evangelische Kirche|Bremen]] |
[[Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannovers|Hannover]] |
[[Evangelische Kirche in Hessen und Nassau|Hessen-Nassau]] |
[[Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck|Kurhessen-Waldeck]] |
'''Lippe''' |
[[Evangelisch-Lutherische Landeskirche Mecklenburgs|Mecklenburg]] |
[[Nordelbische Evangelisch-Lutherische Kirche|Nordelbien]] |
[[Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg|Oldenburg]] |
[[Evangelische Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche)|Pfalz]] |
[[Pommersche Evangelische Kirche|Pommern]] |
[[Evangelisch-reformierte Kirche - Synode evangelisch-reformierter Kirchen in Bayern und Nordwestdeutschland|Reformierte Kirche]] |
[[Evangelische Kirche im Rheinland|Rheinland]] |
[[Evangelische Kirche der Kirchenprovinz Sachsen|Sachsen]] |
[[Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens|Kirchenprovinz Sachsen]] |
[[Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schaumburg-Lippe|Schaumburg-Lippe]] |
[[Evangelisch-Lutherische Kirche in Thüringen|Thüringen]] |
[[Evangelische Kirche von Westfalen|Westfalen]] |
[[Evangelische Landeskirche in Württemberg|Württemberg]]
</font></center>

Version vom 18. Februar 2004, 23:08 Uhr

Karte
Karte der Lippischen Landeskirche
Basisdaten
Fläche: ? km²
Oberhaupt: Landessuperintendent
Gerrit Noltensmeier
Mitgliedschaft: UEK
Klassen: 8
Kirchengemeinden: 62
Gemeindeglieder: 220.109 (31.12.2002)
Anteil an der
Gesamtbevölkerung:
ca. 60 %
Anschrift: Leopoldstr. 27
32756 Detmold
Website: www.lippische-landeskirche.de/
E-Mail-Adresse: lka@lippische-landeskirche.de

Die Lippische Landeskirche ist eine von 23 Gliedkirchen (Landeskirchen) der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Wie alle Landeskirchen ist sie eine Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Sitz in Detmold. Die Lippische Landeskirche hat ca. 220.000 Gemeindemitglieder (Stand: Dez. 2002) in 61 reformierten und 11 lutherischen Kirchengemeinden.

Die Lippische Landeskirche ist eine der reformierten Kirchen innerhalb der EKD. Sie hat jedoch auch 11 Gemeinden lutherischer Prägung, die eine eigenständige "Klasse" (Bezirk) innerhalb der Landeskirche bilden. Die Lippische Landeskirche trat 2003 der Union Evangelischer Kirchen bei.

Hauptgotteshaus der Lippischen Landeskirche ist die Erlöserkirche in Detmold.

Gebiet der Landeskirche

Das Gebiet der "Lippischen Landekirche" umfasst das bis 1947 bestehende Land Lippe, das nach dem 2. Weltkrieg zur britischen Besatzungszone gehörte und von diesem dem Bundesland Nordrhein-Westfalen eingegliedert wurde. Hier umfasste es zunächst die beiden Landkreise Detmold und Lage, welche bei der Kreisreform zum Kreis Lippe (Kreissitz in Detmold) vereinigt wurden, so dass das Gebiet der Landeskirche im Wesentlichen den neuen Kreis Lippe innerhalb des Regierungsbezirks Detmold umfasst.

Geschichte

Die Geschichte der Lippischen Landeskirche ist untrennbar mit der Geschichte des Landes Lippe verbunden, das vor der Reformation zu den Bistümern Minden und Paderborn gehörte. Ab 1522 wurde jedoch in Lemgo nach lutherischer Ordnung gepredigt und 1533 hielt die Reformation im gesamten Lande Einzug. Ab 1605 trat der Regent jedoch zum reformierten Bekenntnis über. Nur die Hansestadt Lemgo blieb lutherisch. 1854 wurden auch wieder katholische Gemeinden zugelassen und die Lutheraner wurden den reformierten Gemeinden gleichgestellt. 1877 gab sich die Kirche eine Synodalordnung, wenngleich die Synode zunächst wenig Bedeutung hatte.
"Oberhaupt der Kirche" war der jeweilige Regent des Fürstentums Lippe als "summus episcopus". Geistlicher Leiter war ein Generalsuperintendent. Nach Ende des 1. Weltkrieges trat an die Stelle des landesherrlichen Kirchenregiments der neu geschaffene Landeskirchenrat mit dem Generalsuperintendenten später Landessuperintendenten an der Spitze. 1931 gab sich die Kirche eine neue Verfassung.
Auch nach dem 2. Weltkrieg blieb das Land Lippe zunächst noch bestehen und wurde 1947 Bestandteil des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Lippische Landeskirche blieb jedoch selbständig und trat der "Evangelischen Kirche in Deutschland" EKD bei. Die Kirchenverwaltung befand sich von Anfang an in Detmold.

Oberhaupt der Landeskirche

An der Spitze der Lippischen Landeskirche steht der Landessuperintendent (bis 1936 Generalsuperintendent), der von der Landessynode gewählt wird. Mit der Vollendung seines 65. Lebensjahres tritt der Landessuperintendent in der Regel in den Ruhestand.

Generalsuperintendenten bzw. Landessuperintendenten

Landessynode

Als "Parlament" hat die Landeskirche eine Landessynode. Deren Mitglieder, die Synodale, werden auf 4 Jahre von den Klassensynoden gewählt bzw. vom Landeskirchenrat berufen werden. Ihr gehören u.a. die Superintendenten der 8 Klassen an. Die Aufgabe der Synode ist ähnlich wie die von politischen Parlamenten. Vorsitzender der Synode ist der Präses.

Verwaltung der Landeskirche

Landeskirchenamt und Verwaltungshierarchie

Der Landessuperintendent hat seinen Amtssitz in Detmold. Er ist Vorsitzender des "Kollegiums", das aus dem Landessuperintendenten, sowie einem juristischen und einem lutherischen Kirchenrat besteht und im Landeskirchenamt in Detmold seinen Sitz hat. Das Kollegium bildet wiederum zusammen mit dem Präses (Vorsitzender der Synode) und 3 weiteren Synodalen den Landeskirchenrat, also die Kirchenleitung ("Regierung der Kirche"), deren Vorsitzender ebenfalls der Landessuperintendent ist. Der Landeskirchenrat ist das Hauptorgan der Landeskirche. Sie vertritt die Synode, wenn diese nicht tagt.

In der Verwaltungshierarchie ist die Landeskirche von unten nach oben wie folgt aufgebaut:
An der Basis stehen die Kirchengemeinden als Körperschaften des öffentlichen Rechts mit auf 4 Jahre gewählten Kirchenvorständen, deren Mitglieder die "Kirchenältesten" sind. Dem Kirchenvorstand gehören auch die jeweiligen Pfarrer der Gemeinde sowie weitere Mitglieder mit beratender Stimme an.
Mehrere Kirchengemeinden bilden zusammen eine Klasse (Bezirk) (in der allgemeinen Verwaltung einem Landkreis vergleichbar), an dessen Spitze ein Superintendent steht. Die Klassen haben als Gremium die Klassentage, deren Mitglieder von den jeweiligen Kirchenvorständen der Kirchengemeinden entsandt werden, sowie einen Klassenvorstand, zu dem der Superintendent, der Stellvertretende Superintendent, ein Pfarrer als Schriftführer sowie 2 Kirchenälteste aus den Kirchengemeinden gehören.
Die Klassen bilden zusammen die Landeskirche (in der allgemeinen Verwaltung dem Bundesland vergleichbar). Eine mittlere Ebene (in der allgemeinen Verwaltung einem Regierungsbezirk vergleichbar) gibt es in der Lippischen Landeskirche nicht.

Die 8 Klassen

  • Reformierte Klassen
    • Bad Salzuflen
    • Blomberg
    • Bösingfeld
    • Brake
    • Detmold
    • Horn
    • Lage
  • Lutherische Klasse

Kirchengemeinden

Die 7 reformierten Klassen sind in 61 und die lutherische Klasse in 11 Kirchengemeinden unterteilt. Diese Zahl war bei Bildung der Kirchengemeinden etwas geringer. Im Laufe der folgenden Jahre hat sich die Zahl jedoch erhöht, indem meist in Städten durch Zuzüge die Kirchengemeinden so groß wurden, dass man sie aufteilte und damit neue Kirchengemeinden entstanden. Lutherische Gemeinden gibt es in Bad Salzuflen, Blomberg, Detmold, Lemgo und Lage bzw. in Ortsteilen dieser Städte und Gemeinden.

Gesangbücher

Die Gemeinden der Lippischen Landeskirche singen bzw. sangen in den letzten Jahrzehnten vor allem aus folgenden Gesangbüchern:

  • Neues Gesangbuch für die Evang.-Luth. Gemeinden des Fürstenthums Lippe aus den besten Liedersammlungen nebst einem Anhange und Gebetbuche, 1844
  • Gesangbuch für kirchliche und häusliche Andacht der evang. Gemeinden im Fürstenthume Lippe, Lemgo, 1830
  • Gesangbuch für die kirchliche und häusliche Andacht der evang.-reformierten Gemeinden im Fürstentum Lippe - Neue Ausgabe, Detmold, 1918
  • Evangelisches Gesangbuch - Ausgabe für Lippe, Einheitsgesangbuch von Rheinland und Westfalen, bzw. mit eigenem Lippischen Anhang
  • Evangelisches Kirchengesangbuch - Ausgabe für die Landeskirchen Rheinland, Westfalen und Lippe, Bielefeld u.a., 1969
  • Evangelisches Gesangbuch - Ausgabe für die Evangelische Kirche im Rheinland, die Evangelische Kirche von Westfalen, die Lippische Landeskirche, in Gemeinschaft mit der Evangelisch-reformierten Kirche (Synode evangelisch-reformierter Kirchen in Bayern und Nordwestdeutschland), in Gebrauch auch in den evangelischen Kirchen im Großherzogtum Luxemburg, Gütersloh/Bielefeld/Neukirchen-Vluyn; eingeführt am 1. Advent 1996

Internet-Adressen


Gliedkirchen der EKD:
Anhalt | Baden | Bayern | Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz | Braunschweig | Bremen | Hannover | Hessen-Nassau | Kurhessen-Waldeck | Lippe | Mecklenburg | Nordelbien | Oldenburg | Pfalz | Pommern | Reformierte Kirche | Rheinland | Sachsen | Kirchenprovinz Sachsen | Schaumburg-Lippe | Thüringen | Westfalen | Württemberg