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GWD Minden und Chile: Unterschied zwischen den Seiten

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''''''Fetter Text'''GWD Minden-Hannover'''Fetter Text'''''' ist ein Handball-Bundesligist, der der Tradition des TSV '''G'''rün-'''W'''eiß '''D'''ankersen fortführt. Der Klub war einst in TSV GWD Minden umbenannt worden und in den 90ern wieder in die 1.Bundesliga aufgestiegen, nach Problemen zur Herstellung eines Etats für die Saison 2004/2005 einigte man sich mit den Betreibern der TUI-Arena Hannover (damals noch Preussag-Arena), dass GWD Minden die Hälfte seiner Bundesligaspiele von der heimischen Kampa-Halle Minden in die größere Halle nach Hannover verlegt. Im Gegenzug finanzierte die Arena einen Großteil des Etats. Bereits in der Vorsaison hatten die Mindener ihre Topspiele (etwa gegen den SC Magdeburg, die SG Flensburg/Handewitt und den THW Kiel) in Hannover ausgetragen.
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Seit 2004 heißt die Bundesliga-Mannschaft des TSV Grün-Weiß Dankersen Minden offiziell GWD Minden-Hannover, alle anderen Teams (die Regionalliga-Truppe und die gesamte Jugend-Abteilung) spielen weiter als TSV GWD Minden.
|+<font size="+1">'''República de Chile'''</font>


Republik Chile
Der Erfolg der Kooperation ist jedoch eingeschränkt. Auf Grund der sportlichen Talfahrt mit einem drohenden Abstieg in die 2.Bundesliga Nord sind die Zuschauerzahlen in Hannover nicht deutlich größer als in Minden selbst (Fassungsvermögen der Kampa-Halle: 4200), weshalb ein Ende der Kooperation nicht auszuschließen ist - was jedoch vor allem vom Finanziellen abhängt.
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| align="center" width="150px" | [[Bild:Flagge Chiles.png|165px|Flagge Chiles]]
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Wahlspruch: ''Por la razón o la fuerza'' (Spanisch: "Durch Vernunft oder Kraft")
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| [[Amtssprache]] || [[Spanische Sprache|Spanisch]]
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| [[Hauptstadt]] || [[Santiago de Chile|Santiago]]
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| [[Kongresssitz]] || [[Valparaíso]]
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| [[Staatsform]] || präsidiale Republik
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| [[Liste der Präsidenten Chiles|Präsident]] || [[Ricardo Lagos|Ricardo Lagos Escobar]]
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| [[Liste unabhängiger Staaten nach Fläche|Fläche]]
| 756.950 [[Quadratkilometer|km²]]
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| [[Liste unabhängiger Staaten nach Einwohnerzahl|Einwohnerzahl]]
| 15.823.957 (Stand Juli 2004)
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| [[Liste unabhängiger Staaten nach Bevölkerungsdichte|Bevölkerungsdichte]]
| 20,9 Einwohner pro km²
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| [[Unabhängigkeit (Politik)|Unabhängigkeit]] || [[12. Februar]] [[1818]] anerkannt
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| [[Nationalfeiertag]] || [[18. September]] [[1810]] (Beginn des Unabhängigkeitprozesses)
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| [[Währung]] || [[Chilenischer Peso|Peso]]
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| [[Zeitzone]] || [[Koordinierte Weltzeit|UTC]]-4
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| [[Nationalhymne]] || ''[[Nationalhymne von Chile|Puro, Chile]]''
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| [[Liste der internationalen Kraftfahrzeugkennzeichen|Kfz-Kennzeichen]] || RCH
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| [[Internet-TLD]] ||.cl
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| [[Internationale Telefonvorwahl|Vorwahl]] || +56
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| colspan="2" | [[Bild:Chile-Pos.png|Lage in Südamerika]]
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'''Chile''' ist ein Staat in [[Südamerika]]. Das Land grenzt im Westen und Süden an den [[Pazifischer Ozean|Pazifischen Ozean]], im Norden an [[Peru]] und im Osten an [[Bolivien]] und [[Argentinien]].


Neben der Region um die Hauptstadt [[Santiago de Chile]] konzentriert sich die Bevölkerung vor allem um die Ballungszentren [[Concepción (Chile)|Concepción]] und [[Valparaíso]]. Valparaíso ist Sitz des Kongresses.
Aus hannoverscher Sicht war die Kooperation mit GWD Minden bereits der 2.Anlauf, Spitzen-Handball in die niedersächsische Landeshauptstadt zu holen. Im Sommer 2003 war über eine Umsiedlung der HSG Nordhorn nach Hannover geplant (unter dem Namen HSG N-Hannover), was sich die Nordhorner jedoch anders überlegten.


== Geographie ==
Die eigenen hannoverschen Handball-Klubs selbst kämpfen derzeit um den Aufschwung. Der TSV Burgdorf steigt (nach einem finanziellen Kraftakt mit der Verpflichtung der Alt-Stars Lütt und Tutschkin) zur Saison 2005/2006 in die 2.Bundesliga Nord auf. Der TSV Anderten ("Kampfname" Hannover Hawks) spielt in der Regionalliga Nord. Dorthin stiegt zur Saison 2005/2006 auch der Lehrter SV auf. In der Oberliga sind des Weiteren der MTV Großenheidorn und der TSV Barsinghausen aus der Region Hannover vertreten.


Chile ist ein Land, das sich über 4300 Kilometer in Nord-Süd-Richtung entlang der [[Anden]] und des [[Pazifischer Ozean|Pazifischen Ozeans]] erstreckt, aber nur durchschnittlich 200 Kilometer breit ist. Aufgrund dieser geographischen Gegebenheiten weist Chile fast alle Klima- und Vegetationszonen auf.
Im Damenhandball spielen derzeit der SC Germania List und die SG Misburg in der Regionalliga, werden aber wohl zur Saison 05/06 in die Oberliga absteigen, wo schon der Vorstadtklub SV Wacker Osterwald und der TSV Rethen spielen. Hier war zur Saison 2004/2005 eine Fusion der 3 Top-Klubs zu "Hannover Handball" unter Verwendung der Zweitliga-Lizenz von Wacker Osterwald geplant, was jedoch im Sande verlief.


Das Land lässt sich in drei Zonen einteilen: Nord-, Mittel- und Südchile.
Hannover und Handball scheint nicht zu funktionieren, wenn man nicht die Kompetenzen der "kleinen" Stadtteil-Vereine verwendet. Es scheint jedoch angestrebt zu sein, den Stadtnamen Hannover in alles hineinzuzwängen, wo es sportlich bergauf geht...

[[Bild:Klima_antofagasta.png|left|thumb|Klimadiagramm Antofagasta]]
Nordchile (genannt "großer Norden") besitzt viele Berge, die über 6000 m.ü. [[Normalnull|N.N.]] hoch sind. Der höchste Punkt Chiles ist der erloschene Vulkan [[Ojos del Salado]]. Zwischen der Küste und der westlichen Anden-Hauptkette erstreckt sich die [[Atacama]]-Wüste. Diese Wüste ist eines der trockensten Gebiete der Erde; oft fällt jahrelang kein Regen. Die Wüste war in der Vergangenheit für ihre großen Salpetervorkommen bekannt, während heute dort vor allem Kupfer gefördert wird. Die größte und wichtigste Stadt dieser Region ist die Hafenstadt [[Antofagasta]] (219.000 Einwohner).
[[Bild:Klima_santiagochile.png|left|thumb|Klimadiagramm Santiago]]
In Mittelchile herrscht ein dem Mittelmeerraum vergleichbares Klima. Diese Region ist sehr fruchtbar und dicht besiedelt. Hier befindet sich die Hauptstadt [[Santiago de Chile]] mit rund 5 Millionen Einwohnern.
Daneben sind [[Valparaíso]] (Seehafen, 280.000 Einwohner), [[Viña del Mar]] (beliebter Urlaubsort, 320.000 Einwohner) und [[Concepción]] (Zentrum der Landwirtschaft und Industrie, 350.000 Einwohner) von Bedeutung. Die Region nördlich von Santiago wird "kleiner Norden", die südlich von Santiago "kleiner Süden" genannt.

[[Bild:Klima_puntaarenas.png|left|thumb|Klimadiagramm Punta Arenas]]
{| width="300" style="float:right; margin-left:10px; margin-bottom:6px"
| align="center" |
[[Bild:Volcan_Osorno.jpg|none|300px|Vulkan Osorno, Seenregion]]
<small>[[Volcán Osorno|Vulkan Osorno]], "Kleiner Süden", [[Region de los Lagos]]</small>

[[Bild:Paine.jpg|none|300px|Nationalpark Torres del Paine]]
<small>Nationalpark [[Torres del Paine]], "Großer Süden"</small>
|}
Das sehr dünn besiedelte Südchile (genannt "großer Süden") ist eine äußerst niederschlagsreiche Region. Die Küste ist durch eine Vielzahl vorgelagerter Inseln stark zerklüftet. Südlich des Festlandes befindet sich die Insel [[Feuerland]], die sich Chile mit dem Nachbarland Argentinien teilt.
Auf einer Feuerland vorgelagerten Insel befindet sich mit [[Kap Hoorn]] der südlichste Punkt Chiles und Südamerikas.
In West-Ost-Richtung gliedert sich das Land in einen schmalen Küstenstreifen, der nach Süden breiter wird, und die westliche Anden-Kette entlang der Grenze zu Bolivien und Argentinien.

Daneben gehören noch die [[Juan-Fernández-Inseln]], [[Sala y Gomez]], [[San Ambrosio]], [[San Felix]] und die [[Osterinsel]] im [[Südpazifik]] zu Chile. Die [[Diego-Ramirez-Inseln]] 100 km südlich von [[Kap Hoorn]] gehören ebenfalls zu Chile.

''Siehe auch:'' [[Liste der Städte in Chile]]

== Bevölkerung ==

Am dichtesten besiedelt ist das Gebiet um die Hauptstadt [[Santiago de Chile]]. Die Stadt selbst hat etwa 5,5 Millionen Einwohner. Nördlich und vor allem südlich davon erstrecken sich landwirtschaftlich genutzte und dicht besiedelte Gebiete in der Ebene zwischen den Hauptketten der Anden.

Nach Norden und Süden verringert sich die Bevölkerungsdichte immer stärker. Die Wüstengebiete des äußersten Nordens und die rauen, stürmischen Gebiete im Süden sind aufgrund der ungünstigen klimatischen Bedingungen nur sehr dünn besiedelt.

Die Amtssprache ist Spanisch.
Eine - zahlenmäßig unbedeutende - Sonderrolle nimmt die Sprache der Ureinwohner der [[Osterinsel]] ein.

[[Bild:Chile-demography.png|thumb|Bevölkerungsentwicklung x1000]]
Rund 80 % ist [[Römisch-Katholische Kirche|römisch-katholisch]], rund 15 % [[evangelikal]] mit weitverbreitetem [[Pfingstler|pfingstlerischen]] Einfluss. Andere Glaubensrichtungen sind jüdisch, agnostisch und indianischer [[Schamanismus]], dieser letztere nur von Ureinwohnern vertreten.

Ca. 75 % Prozent der Chilenen sind spanischer Abstammung.
Der rein europäische Anteil beträgt ca. 20 %, darunter 2 % bis 3 % Deutschstämmige, vor allem im Gebiet um den [[Llanquihue-See]] und in [[Valdivia]], Osorno, [[Puerto Montt]].
Die restlichen 5 % sind Indianer; die größte indianische Bevölkerungsgruppe sind die [[Mapuche]] im Süden.
Zahlenmäßig nicht bedeutsam sind die Nachfahren der Ureinwohner der [[Osterinsel]].

== Geschichte ==

''Hauptartikel: [[Geschichte Chiles]]''

Der Norden Chiles gehörte bis zu seiner Eroberung durch die Spanier zum [[Inka]]reich.
Im [[16. Jahrhundert]] begannen die Spanier, Chile zu erobern (1541 Gründung der Stadt Santiago durch [[Pedro de Valdivia]]). Chile beherbergte [[verschiedene Volksgruppen]], die lange Zeit fälschlicherweise unter dem Begriff '''Araucaner''' subsumiert wurden.
Im Süden leisteten die [[Mapuche]] in zahlreichen Kriegen erbitterten Widerstand, der als [[Arauco-Krieg]] (''Guerra de Arauco'') bezeichnet wird, und verhinderten, dass die Spanier das Gebiet südlich vom [[Río Bío Bío]] unter Kontrolle bringen konnten.
Das gelang erst Mitte des 19. Jahrhunderts dem unabhängigen Chile.

Am [[12. Februar]] [[1818]] proklamierte Chile seine Unabhängigkeit von [[Spanien]], nachdem ein chilenisch-argentinisches Heer unter General San Martín die spanischen Truppen geschlagen hatte. [[Bernardo O'Higgins]] wurde das erste Staatsoberhaupt Chiles. O'Higgins selbst wurde gestürzt und ging [[1823]] ins Exil nach Peru. Sein Nachfolger [[Ramón Freire y Serrano]] konnte seine politische Macht nicht richtig festigen und wurde von [[Francisco Antonio Pinto Díaz]] [[1828]] gestürzt. Er führte eine liberale Verfassung ein, was den Zorn der Konservativen hervorrief. Am [[17. April]] [[1830]] stürzte [[Diego Portales Palazuelos]] in der Schlacht von Lircay die Regierung. Portales regierte bis August [[1831]] mit diktatorischen Mitteln. Im Jahre [[1833]] entsteht mit Hilfe Portales eine streng präsidiale Verfassung. Diese stark zentralistische Verfassung gewährt Chile eine lange Zeit der Stabilität (1833 - 1891). Chile wird zur ökonomisch stärksten Region in Südamerika und vergrößert sein Territorium in mehreren Kriegen stark. Von [[1836]]-[[1839]] kommt es zum [[Peruanisch-Bolivianischer Konföderationskrieg|Peruanisch-Bolivianischen Konföderationskrieg]] mit [[Bolivien]] und [[Peru]], den die Chilenen gewinnen.

Im Verlaufe des [[19. Jahrhundert]]s wanderten verstärkt auch nicht-spanische Europäer nach Chile ein, darunter Deutsche, deren Spuren noch heute vor allem im südlichen Mittelteil das Landes zu sehen sind ([[Valdivia]], Osorno, [[Puerto Montt]], Puerto Varas, Frutillar, Puerto Natales).
Im [[Salpeterkrieg]] [[1879]] bis [[1883]] eroberte Chile Teile der bis dahin zu den Nachbarländern Peru und Bolivien gehörenden Atacamawüste. Dadurch verlor Bolivien seinen freien Zugang zum Pazifik. In den eroberten Gebieten wurden später große Kupfervorkommen gefunden. [[Chuquicamata]], die größte Kupfer-Tagebau-Mine der Welt, befindet sich in diesem Gebiet.

Ab [[1893]] verschärfen sich die Grenzprobleme mit [[Argentinien]], nachdem [[Bolivien]] einen Teil der Puna de Atacama an Argentinien abgetreten hat. Diese war seit dem [[Salpeterkrieg]] von Chile besetzt. Zwischen Chile und Argentinien kommt es zu einem Wettrüsten. Erst der britische König [[Edward VII.]] kann [[1902]] den Grenzstreit schlichten. [[Patagonien]] und [[Feuerland]] werden neu aufgeteilt, davon fallen 54000 km² an Chile und 40000 km² an Argentinien. Die Grenzstreitigkeiten mit Bolivien werden [[1905]] vorläufig beigelegt.

Die [[Weltwirtschaftskrise]] um [[1930]] traf Chile besonders hart. Die Preise für die wichtigsten Exportgüter [[Kupfer]] und [[Salpeter]] verfielen zusehends. Ab den [[1930er]] Jahren erfolgte eine langsame Erholung des Landes, die 1938 durch einen Putschversuch der [[Nationalsozialistische Bewegung Chiles|Nationalsozialistischen Bewegung Chiles]] und das darauffolgende Massaker unterbrochen wurde.

Chile gehörte zu den Gründungsstaaten der [[1969]] gegründeten [[Andengemeinschaft]], trat allerdings [[1976]] wieder aus.

Aus den Wahlen von [[1970]] ging das linke Wahlbündnis ''[[Unidad Popular]]'' als stärkste Kraft hervor und der Arzt [[Salvador Allende]] wurde zum Präsidenten gewählt. Allendes Regierung verstaatlichte in der Folge die wichtigsten Wirtschaftszweige (Bankwesen, Landwirtschaft, Kupferminen, Industrie, Kommunikation) und geriet dadurch in wachsende Konflikte mit der Opposition. Im März 1973 konnte die Unidad Popular ihren Stimmenanteil nochmals vergrößern, verfehlte aber die absolute Mehrheit. Ende August 1973 entzog das Parlament der Regierung mit der Begründung missbräuchlicher Amtsausübung das Vertrauen.

Am [[11. September]] [[1973]] kam es schließlich zum Militärputsch gegen die Regierung. Präsident Allende und Hunderte seiner Anhänger kamen in diesen Tagen ums Leben, Tausende wurden inhaftiert. Die Macht als Präsident einer [[Junta]] übernahm General [[Augusto Pinochet]], der gleichzeitig Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, der Luftwaffe und der Nationalpolizei war.

Die Militärregierung machte die Verstaatlichungen Allendes rückgängig und schaffte die Gewerkschaftsrechte ab. Durch das zurückfließende Kapital erholte sich allmählich die Wirtschaft, jedoch gingen Tausende Chilenen wegen der fortgesetzten Menschenrechtsverletzungen ins Exil.

Im Dezember [[1978]] kam es zu kriegerischen Drohungen zwischen [[Argentinien]] und Chile. Die Inseln Lennox, Picton und Nueva im Beagle-Kanal wurden zum Streitpunkt. Insbesondere da in der Gegend größere Öl-Reserven vermutet wurden. Der Streit wurde erst durch Vermittlung des [[Vatikan]]s mit einem Grenzvertrag am [[16. Dezember]] [[1988]] friedlich beigelegt.

[[1988]] wurde eine Volksabstimmung abgehalten, bei der sich eine Mehrheit (55 %) gegen eine weitere Amtszeit Pinochets aussprach. [[1989]] fanden die ersten freien Wahlen nach 15-jähriger Diktatur statt, Präsident wurde der Christdemokrat [[Patricio Aylwin]]. Von [[1994]] bis [[2000]] regierte der Christdemokrat [[Eduardo Frei Ruiz-Tagle]]. Seit [[2000]] ist der Sozialist [[Ricardo Lagos]] Präsident des Landes.

Pinochet trat [[1998]] als Heereschef ab und wurde im gleichen Jahr in [[Großbritannien und Nordirland|Großbritannien]] verhaftet. Später wurde er unter Hausarrest gestellt und 2000 "aus gesundheitlichen Gründen" entlassen.

== Politik ==

Chile ist eine Präsidialrepublik.
Die Verfassung, die die Militärregierung erstellte, stammt aus dem Jahre [[1980]], wurde in einer unter großem Druck stattgefundenen und nicht die Kriterien einer demokratischen Wahl erfüllenden Volksabstimmung mit 67 % angenommen. [[1989]] wurden in einer unter ähnlichen Bedingungen stattgefundenen Volksabstimmung einige Änderungen angenommen.

Der Präsident, nach US-amerikanischem Vorbild zugleich Regierungschef, wird alle 6 Jahre vom Volk gewählt. Die Legislative besteht aus 2 Kammern. Das Parlament besteht aus 120 durch Wahl ermittelten Abgeordneten, der Senat umfasst 46 Mitglieder.

Parteien wurden ab [[1987]] zugelassen. Die wichtigsten sind:
* Christlich-Demokratische Partei (''Partido Demócratico Cristiano'', PDC)
* Sozialdemokratische Partei (''Partido por la Democracia'', PPD)
* die konservative Nationale Erneuerungspartei (''Renovación Nacional'', RN)
* die rechte Unabhängige Demokratische Union (''Unión Demócrata Independiente'', UDI)
* sowie als kommunistische die Sozialistische Partei (''Partido Socialista'', PS).

== Verwaltungsgliederung ==

[[Bild:karte_chile_verwaltungsgliederung.png|thumb|330px|Regionen Chiles]]
Chile ist in 13 mit römischen Zahlen von Norden nach Süden durchnummerierte Regionen (spanisch ''región'') aufgeteilt, die jedoch nur eine geringe politische Rolle spielen, da Chile als ausgeprägter [[Zentralstaat]] gilt.

* I: [[Tarapacá (Region)|Tarapacá]] (''Región de Tarapacá'')
* II: [[Antofagasta (Region)|Antofagasta]] (''Región de Antofagasta'')
* III: [[Atacama (Region)|Atacama]] (''Región de Atacama'')
* IV: [[Coquimbo (Region)|Coquimbo]] (''Región de Coquimbo'')
* V: [[Valparaíso (Region)|Valparaíso]] (''Región de Valparaíso'')
* RM: [[Hauptstadtregion]] (''Región Metropolitana'')
* VI: [[Bernardo O'Higgins (Region)|Bernardo O'Higgins]] (''Región del Libertador General Bernardo O'Higgins'')
* VII: [[Maule (Region)|Maule]] (''Región del Maule'')
* VIII: [[Bío-Bío (Region)|Bío-Bío]] (''Región del Bío-Bío'')
* IX: [[Araukanien]] (''Región de la Araucanía'')
* X: [[Region de los Lagos]] (''Región de los Lagos'')
* XI: [[Aisén (Region)|Aisén]] (''Región de Aisén del General Carlos Ibáñez del Campo'')
* XII: [[Magallanes (Region)|Magellan und Chilenische Antarktis]] (''Región de Magallanes y de la Antártica Chilena'')

''Siehe auch:'' [[Chilenisches Antarktisterritorium]]

== Infrastruktur ==

Im Jahre [[1976]] begann der Bau der [[Carretera Austral]], ein ehrgeiziges Straßenbau-Projekt unter Diktator [[Augusto Pinochet]] um die Regionen von [[Puerto Montt]] bis Feuerland zu verbinden.

== Wirtschaft ==

Als Gegenpol zum sozialistischen Konzept von [[Salvador Allende]] wurde die chilenische Volkswirtschaft unter [[Augusto Pinochet]] konsequent nach marktwirtschaftlich-[[neoliberal]]en Aspekten umgebaut und [[Deregulierung|dereguliert]]. Staatliche Unternehmen wurden sowohl zu Zeiten [[Augusto Pinochet|Pinochets]] als auch danach größtenteils [[Privatisierung|privatisiert]]. Auch wenn die nach [[Augusto Pinochet|Pinochet]] regierenden Mitte-Links-Regierungen bemüht waren, soziale Härten abzufedern, gilt Chile heute nach wie vor als eines der Länder mit den größten sozialen Ungleichgewichten und als eines der Paradebeispiele für die reine Marktwirtschaft nach der Maxime der [[Chicago Boys]].

Chile gehört zu den führenden Industrienationen Lateinamerikas sowie zu den größten Rohstoffproduzenten. Es verfügt über die größten bekannten [[Kupfer]]vorkommen der Welt (ca. 40 Prozent). Verschiedene [[Edelmetalle]] und vor allem [[Salpeter]] führten Chile schon im 19. Jahrhundert zum Reichtum. Daneben werden heute [[Forstwirtschaft|Forst-]], [[Fischerei|Fischerei-]] und [[Landwirtschaft]] betrieben. Chile ist das einzige Land Südamerikas, in dem [[Zuckerrübe]]n angebaut werden. Dennoch stellt der [[Dienstleistungssektor]] den größten Anteil am chilenischen [[Bruttoinlandsprodukt]].

Seit Ende der 1970er Jahre weist die chilenische Volkswirtschaft überdurchschnittliche Wachstumsraten auf. Jedoch gingen [[Asienkrise|Asien-]] und [[Brasilienkrise]] [[1997]]/[[1998|98]] nicht spurlos an dem Land vorüber. Das Wirtschaftswachstum schwächte sich spürbar ab, die [[Arbeitslosigkeit]] stieg. Erst seit [[2002]]/[[2003|03]] weist Chile wieder deutlich höhere Wachstumsraten auf.

Haupthandelspartner des Landes sind [[Brasilien]] und [[Argentinien]], mit denen Chile über den [[Mercosur]] assoziiert ist. Bis heute ist Chile dem [[Mercosur]] jedoch nicht als vollständiges Mitglied beigetreten, da dies dem Land die Möglichkeit nehmen würde, eigenständige Handelsabkommen mit anderen Ländern abzuschließen. Durch den Kompromiss der Assoziierung bestand für Chile die Möglichkeit eigene [[Freihandelsabkommen]] mit [[Japan]], der [[Europäische_Union|EU]] und der [[NAFTA]] abzuschließen. Aufgrunddessen gilt die chilenische [[Volkswirtschaft]] heute als eine der offensten der Welt.

=== Anteile einzelner Bereiche an der Wirtschaft (Stand: 2001) ===
* Dienstleistungen: 57 %
* Industrie: 34 %
* Landwirtschaft: 9%

== Kultur ==

=== Künstler ===
<!-- KÖNNT IHR DAS NICHT IN [[Liste bedeutender Chilenen]] EINSORTIEREN? -->

* [[Isabel Allende]], Schriftstellerin
* [[Roberto Bolaño]] (1953 - 2003) Schriftsteller.
* [[José Donoso]]
* [[Víctor Jara]], Sänger
* [[Peter Lehmann]], Schauspieler
* [[Miguel Littin]]
* [[Gabriela Mistral]], Dichterin und Nobelpreisträgerin
* [[Pablo Neruda]], Dichter und Nobelpreisträger
* [[Claudio Arrau]], Pianist
* [[Rosita Serrano]], Sängerin
* [[Violeta Parra]], Komponistin und Sängerin
* [[Antonio Skármeta]], Schriftsteller und Ex-Botschafter in Berlin
* [[Roberto Matta]], Maler
* [[Rodrigo Gonzalez]], Musiker
* [[Alejandro Jodorowsky]], Regisseur, Autor

''Siehe auch:'' [[Liste bedeutender Chilenen]]

== Weitere Themen ==

* [[Colonia Dignidad]]
* [[Víctor Jara]]
* [[Peter Lehmann (Schauspieler)|Peter Lehmann]]
* [[Portal Südamerika]]
* [[Mercosur]]
* [[Katholische Kirche in Chile]]

== Weblinks ==

* [http://www.embajadaconsuladoschile.de/deutsch/index_deutsch.htm Offizielle Netzpräsenz der Vertretungen der Republik Chile in Deutschland]
* [http://www.auswaertiges-amt.de/www/de/laenderinfos/laender/laender_ausgabe_html?land_id=31 Länder- und Reiseinformationen] des [[Auswärtiges Amt|Auswärtigen Amtes]]
* [http://www.viva-chile.de Viva-Chile: Viele Informationen über weitere Einzelheiten Chiles]
* [http://www.condor.cl Wochenzeitung CONDOR]
* [http://www.gobiernodechile.cl Chiles Regierung (auf Spanisch)]
* [http://www.chilephoto.cl/cgi-bin/chilephoto/chilephoto.cgi Bild Archiv]
* [http://astrid-kaiser.de/gallery/todochile Webfotalbum Chile verschiedene Regionen]

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[[Kategorie:Staat]]
[[Kategorie:Südamerika]]
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[[sl:Čile]]
[[sv:Chile]][[tl:Tsile]]
[[uk:Чилі]]
[[zh:智利]]
[[zh-min-nan:Chile]]

Version vom 24. April 2005, 14:42 Uhr

---Sidenote START---
República de Chile Republik Chile
Flagge Chiles Wappen Chiles
(Details) (Details)

Wahlspruch: Por la razón o la fuerza (Spanisch: "Durch Vernunft oder Kraft")

Amtssprache Spanisch
Hauptstadt Santiago
Kongresssitz Valparaíso
Staatsform präsidiale Republik
Präsident Ricardo Lagos Escobar
Fläche 756.950 km²
Einwohnerzahl 15.823.957 (Stand Juli 2004)
Bevölkerungsdichte 20,9 Einwohner pro km²
Unabhängigkeit 12. Februar 1818 anerkannt
Nationalfeiertag 18. September 1810 (Beginn des Unabhängigkeitprozesses)
Währung Peso
Zeitzone UTC-4
Nationalhymne Puro, Chile
Kfz-Kennzeichen RCH
Internet-TLD .cl
Vorwahl +56
Lage in Südamerika

Chile ist ein Staat in Südamerika. Das Land grenzt im Westen und Süden an den Pazifischen Ozean, im Norden an Peru und im Osten an Bolivien und Argentinien.

Neben der Region um die Hauptstadt Santiago de Chile konzentriert sich die Bevölkerung vor allem um die Ballungszentren Concepción und Valparaíso. Valparaíso ist Sitz des Kongresses.

Geographie

Chile ist ein Land, das sich über 4300 Kilometer in Nord-Süd-Richtung entlang der Anden und des Pazifischen Ozeans erstreckt, aber nur durchschnittlich 200 Kilometer breit ist. Aufgrund dieser geographischen Gegebenheiten weist Chile fast alle Klima- und Vegetationszonen auf.

Das Land lässt sich in drei Zonen einteilen: Nord-, Mittel- und Südchile.

Datei:Klima antofagasta.png
Klimadiagramm Antofagasta

Nordchile (genannt "großer Norden") besitzt viele Berge, die über 6000 m.ü. N.N. hoch sind. Der höchste Punkt Chiles ist der erloschene Vulkan Ojos del Salado. Zwischen der Küste und der westlichen Anden-Hauptkette erstreckt sich die Atacama-Wüste. Diese Wüste ist eines der trockensten Gebiete der Erde; oft fällt jahrelang kein Regen. Die Wüste war in der Vergangenheit für ihre großen Salpetervorkommen bekannt, während heute dort vor allem Kupfer gefördert wird. Die größte und wichtigste Stadt dieser Region ist die Hafenstadt Antofagasta (219.000 Einwohner).

Datei:Klima santiagochile.png
Klimadiagramm Santiago

In Mittelchile herrscht ein dem Mittelmeerraum vergleichbares Klima. Diese Region ist sehr fruchtbar und dicht besiedelt. Hier befindet sich die Hauptstadt Santiago de Chile mit rund 5 Millionen Einwohnern. Daneben sind Valparaíso (Seehafen, 280.000 Einwohner), Viña del Mar (beliebter Urlaubsort, 320.000 Einwohner) und Concepción (Zentrum der Landwirtschaft und Industrie, 350.000 Einwohner) von Bedeutung. Die Region nördlich von Santiago wird "kleiner Norden", die südlich von Santiago "kleiner Süden" genannt.

Klimadiagramm Punta Arenas
Vulkan Osorno, Seenregion
Vulkan Osorno, Seenregion

Vulkan Osorno, "Kleiner Süden", Region de los Lagos

Nationalpark Torres del Paine
Nationalpark Torres del Paine

Nationalpark Torres del Paine, "Großer Süden"

Das sehr dünn besiedelte Südchile (genannt "großer Süden") ist eine äußerst niederschlagsreiche Region. Die Küste ist durch eine Vielzahl vorgelagerter Inseln stark zerklüftet. Südlich des Festlandes befindet sich die Insel Feuerland, die sich Chile mit dem Nachbarland Argentinien teilt. Auf einer Feuerland vorgelagerten Insel befindet sich mit Kap Hoorn der südlichste Punkt Chiles und Südamerikas. In West-Ost-Richtung gliedert sich das Land in einen schmalen Küstenstreifen, der nach Süden breiter wird, und die westliche Anden-Kette entlang der Grenze zu Bolivien und Argentinien.

Daneben gehören noch die Juan-Fernández-Inseln, Sala y Gomez, San Ambrosio, San Felix und die Osterinsel im Südpazifik zu Chile. Die Diego-Ramirez-Inseln 100 km südlich von Kap Hoorn gehören ebenfalls zu Chile.

Siehe auch: Liste der Städte in Chile

Bevölkerung

Am dichtesten besiedelt ist das Gebiet um die Hauptstadt Santiago de Chile. Die Stadt selbst hat etwa 5,5 Millionen Einwohner. Nördlich und vor allem südlich davon erstrecken sich landwirtschaftlich genutzte und dicht besiedelte Gebiete in der Ebene zwischen den Hauptketten der Anden.

Nach Norden und Süden verringert sich die Bevölkerungsdichte immer stärker. Die Wüstengebiete des äußersten Nordens und die rauen, stürmischen Gebiete im Süden sind aufgrund der ungünstigen klimatischen Bedingungen nur sehr dünn besiedelt.

Die Amtssprache ist Spanisch. Eine - zahlenmäßig unbedeutende - Sonderrolle nimmt die Sprache der Ureinwohner der Osterinsel ein.

Bevölkerungsentwicklung x1000

Rund 80 % ist römisch-katholisch, rund 15 % evangelikal mit weitverbreitetem pfingstlerischen Einfluss. Andere Glaubensrichtungen sind jüdisch, agnostisch und indianischer Schamanismus, dieser letztere nur von Ureinwohnern vertreten.

Ca. 75 % Prozent der Chilenen sind spanischer Abstammung. Der rein europäische Anteil beträgt ca. 20 %, darunter 2 % bis 3 % Deutschstämmige, vor allem im Gebiet um den Llanquihue-See und in Valdivia, Osorno, Puerto Montt. Die restlichen 5 % sind Indianer; die größte indianische Bevölkerungsgruppe sind die Mapuche im Süden. Zahlenmäßig nicht bedeutsam sind die Nachfahren der Ureinwohner der Osterinsel.

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Chiles

Der Norden Chiles gehörte bis zu seiner Eroberung durch die Spanier zum Inkareich. Im 16. Jahrhundert begannen die Spanier, Chile zu erobern (1541 Gründung der Stadt Santiago durch Pedro de Valdivia). Chile beherbergte verschiedene Volksgruppen, die lange Zeit fälschlicherweise unter dem Begriff Araucaner subsumiert wurden. Im Süden leisteten die Mapuche in zahlreichen Kriegen erbitterten Widerstand, der als Arauco-Krieg (Guerra de Arauco) bezeichnet wird, und verhinderten, dass die Spanier das Gebiet südlich vom Río Bío Bío unter Kontrolle bringen konnten. Das gelang erst Mitte des 19. Jahrhunderts dem unabhängigen Chile.

Am 12. Februar 1818 proklamierte Chile seine Unabhängigkeit von Spanien, nachdem ein chilenisch-argentinisches Heer unter General San Martín die spanischen Truppen geschlagen hatte. Bernardo O'Higgins wurde das erste Staatsoberhaupt Chiles. O'Higgins selbst wurde gestürzt und ging 1823 ins Exil nach Peru. Sein Nachfolger Ramón Freire y Serrano konnte seine politische Macht nicht richtig festigen und wurde von Francisco Antonio Pinto Díaz 1828 gestürzt. Er führte eine liberale Verfassung ein, was den Zorn der Konservativen hervorrief. Am 17. April 1830 stürzte Diego Portales Palazuelos in der Schlacht von Lircay die Regierung. Portales regierte bis August 1831 mit diktatorischen Mitteln. Im Jahre 1833 entsteht mit Hilfe Portales eine streng präsidiale Verfassung. Diese stark zentralistische Verfassung gewährt Chile eine lange Zeit der Stabilität (1833 - 1891). Chile wird zur ökonomisch stärksten Region in Südamerika und vergrößert sein Territorium in mehreren Kriegen stark. Von 1836-1839 kommt es zum Peruanisch-Bolivianischen Konföderationskrieg mit Bolivien und Peru, den die Chilenen gewinnen.

Im Verlaufe des 19. Jahrhunderts wanderten verstärkt auch nicht-spanische Europäer nach Chile ein, darunter Deutsche, deren Spuren noch heute vor allem im südlichen Mittelteil das Landes zu sehen sind (Valdivia, Osorno, Puerto Montt, Puerto Varas, Frutillar, Puerto Natales). Im Salpeterkrieg 1879 bis 1883 eroberte Chile Teile der bis dahin zu den Nachbarländern Peru und Bolivien gehörenden Atacamawüste. Dadurch verlor Bolivien seinen freien Zugang zum Pazifik. In den eroberten Gebieten wurden später große Kupfervorkommen gefunden. Chuquicamata, die größte Kupfer-Tagebau-Mine der Welt, befindet sich in diesem Gebiet.

Ab 1893 verschärfen sich die Grenzprobleme mit Argentinien, nachdem Bolivien einen Teil der Puna de Atacama an Argentinien abgetreten hat. Diese war seit dem Salpeterkrieg von Chile besetzt. Zwischen Chile und Argentinien kommt es zu einem Wettrüsten. Erst der britische König Edward VII. kann 1902 den Grenzstreit schlichten. Patagonien und Feuerland werden neu aufgeteilt, davon fallen 54000 km² an Chile und 40000 km² an Argentinien. Die Grenzstreitigkeiten mit Bolivien werden 1905 vorläufig beigelegt.

Die Weltwirtschaftskrise um 1930 traf Chile besonders hart. Die Preise für die wichtigsten Exportgüter Kupfer und Salpeter verfielen zusehends. Ab den 1930er Jahren erfolgte eine langsame Erholung des Landes, die 1938 durch einen Putschversuch der Nationalsozialistischen Bewegung Chiles und das darauffolgende Massaker unterbrochen wurde.

Chile gehörte zu den Gründungsstaaten der 1969 gegründeten Andengemeinschaft, trat allerdings 1976 wieder aus.

Aus den Wahlen von 1970 ging das linke Wahlbündnis Unidad Popular als stärkste Kraft hervor und der Arzt Salvador Allende wurde zum Präsidenten gewählt. Allendes Regierung verstaatlichte in der Folge die wichtigsten Wirtschaftszweige (Bankwesen, Landwirtschaft, Kupferminen, Industrie, Kommunikation) und geriet dadurch in wachsende Konflikte mit der Opposition. Im März 1973 konnte die Unidad Popular ihren Stimmenanteil nochmals vergrößern, verfehlte aber die absolute Mehrheit. Ende August 1973 entzog das Parlament der Regierung mit der Begründung missbräuchlicher Amtsausübung das Vertrauen.

Am 11. September 1973 kam es schließlich zum Militärputsch gegen die Regierung. Präsident Allende und Hunderte seiner Anhänger kamen in diesen Tagen ums Leben, Tausende wurden inhaftiert. Die Macht als Präsident einer Junta übernahm General Augusto Pinochet, der gleichzeitig Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, der Luftwaffe und der Nationalpolizei war.

Die Militärregierung machte die Verstaatlichungen Allendes rückgängig und schaffte die Gewerkschaftsrechte ab. Durch das zurückfließende Kapital erholte sich allmählich die Wirtschaft, jedoch gingen Tausende Chilenen wegen der fortgesetzten Menschenrechtsverletzungen ins Exil.

Im Dezember 1978 kam es zu kriegerischen Drohungen zwischen Argentinien und Chile. Die Inseln Lennox, Picton und Nueva im Beagle-Kanal wurden zum Streitpunkt. Insbesondere da in der Gegend größere Öl-Reserven vermutet wurden. Der Streit wurde erst durch Vermittlung des Vatikans mit einem Grenzvertrag am 16. Dezember 1988 friedlich beigelegt.

1988 wurde eine Volksabstimmung abgehalten, bei der sich eine Mehrheit (55 %) gegen eine weitere Amtszeit Pinochets aussprach. 1989 fanden die ersten freien Wahlen nach 15-jähriger Diktatur statt, Präsident wurde der Christdemokrat Patricio Aylwin. Von 1994 bis 2000 regierte der Christdemokrat Eduardo Frei Ruiz-Tagle. Seit 2000 ist der Sozialist Ricardo Lagos Präsident des Landes.

Pinochet trat 1998 als Heereschef ab und wurde im gleichen Jahr in Großbritannien verhaftet. Später wurde er unter Hausarrest gestellt und 2000 "aus gesundheitlichen Gründen" entlassen.

Politik

Chile ist eine Präsidialrepublik. Die Verfassung, die die Militärregierung erstellte, stammt aus dem Jahre 1980, wurde in einer unter großem Druck stattgefundenen und nicht die Kriterien einer demokratischen Wahl erfüllenden Volksabstimmung mit 67 % angenommen. 1989 wurden in einer unter ähnlichen Bedingungen stattgefundenen Volksabstimmung einige Änderungen angenommen.

Der Präsident, nach US-amerikanischem Vorbild zugleich Regierungschef, wird alle 6 Jahre vom Volk gewählt. Die Legislative besteht aus 2 Kammern. Das Parlament besteht aus 120 durch Wahl ermittelten Abgeordneten, der Senat umfasst 46 Mitglieder.

Parteien wurden ab 1987 zugelassen. Die wichtigsten sind:

  • Christlich-Demokratische Partei (Partido Demócratico Cristiano, PDC)
  • Sozialdemokratische Partei (Partido por la Democracia, PPD)
  • die konservative Nationale Erneuerungspartei (Renovación Nacional, RN)
  • die rechte Unabhängige Demokratische Union (Unión Demócrata Independiente, UDI)
  • sowie als kommunistische die Sozialistische Partei (Partido Socialista, PS).

Verwaltungsgliederung

Regionen Chiles

Chile ist in 13 mit römischen Zahlen von Norden nach Süden durchnummerierte Regionen (spanisch región) aufgeteilt, die jedoch nur eine geringe politische Rolle spielen, da Chile als ausgeprägter Zentralstaat gilt.

Siehe auch: Chilenisches Antarktisterritorium

Infrastruktur

Im Jahre 1976 begann der Bau der Carretera Austral, ein ehrgeiziges Straßenbau-Projekt unter Diktator Augusto Pinochet um die Regionen von Puerto Montt bis Feuerland zu verbinden.

Wirtschaft

Als Gegenpol zum sozialistischen Konzept von Salvador Allende wurde die chilenische Volkswirtschaft unter Augusto Pinochet konsequent nach marktwirtschaftlich-neoliberalen Aspekten umgebaut und dereguliert. Staatliche Unternehmen wurden sowohl zu Zeiten Pinochets als auch danach größtenteils privatisiert. Auch wenn die nach Pinochet regierenden Mitte-Links-Regierungen bemüht waren, soziale Härten abzufedern, gilt Chile heute nach wie vor als eines der Länder mit den größten sozialen Ungleichgewichten und als eines der Paradebeispiele für die reine Marktwirtschaft nach der Maxime der Chicago Boys.

Chile gehört zu den führenden Industrienationen Lateinamerikas sowie zu den größten Rohstoffproduzenten. Es verfügt über die größten bekannten Kupfervorkommen der Welt (ca. 40 Prozent). Verschiedene Edelmetalle und vor allem Salpeter führten Chile schon im 19. Jahrhundert zum Reichtum. Daneben werden heute Forst-, Fischerei- und Landwirtschaft betrieben. Chile ist das einzige Land Südamerikas, in dem Zuckerrüben angebaut werden. Dennoch stellt der Dienstleistungssektor den größten Anteil am chilenischen Bruttoinlandsprodukt.

Seit Ende der 1970er Jahre weist die chilenische Volkswirtschaft überdurchschnittliche Wachstumsraten auf. Jedoch gingen Asien- und Brasilienkrise 1997/98 nicht spurlos an dem Land vorüber. Das Wirtschaftswachstum schwächte sich spürbar ab, die Arbeitslosigkeit stieg. Erst seit 2002/03 weist Chile wieder deutlich höhere Wachstumsraten auf.

Haupthandelspartner des Landes sind Brasilien und Argentinien, mit denen Chile über den Mercosur assoziiert ist. Bis heute ist Chile dem Mercosur jedoch nicht als vollständiges Mitglied beigetreten, da dies dem Land die Möglichkeit nehmen würde, eigenständige Handelsabkommen mit anderen Ländern abzuschließen. Durch den Kompromiss der Assoziierung bestand für Chile die Möglichkeit eigene Freihandelsabkommen mit Japan, der EU und der NAFTA abzuschließen. Aufgrunddessen gilt die chilenische Volkswirtschaft heute als eine der offensten der Welt.

Anteile einzelner Bereiche an der Wirtschaft (Stand: 2001)

  • Dienstleistungen: 57 %
  • Industrie: 34 %
  • Landwirtschaft: 9%

Kultur

Künstler

Siehe auch: Liste bedeutender Chilenen

Weitere Themen

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