Zum Inhalt springen

Pjotr Alexejewitsch Kropotkin und Glan (Nahe): Unterschied zwischen den Seiten

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Unterschied zwischen Seiten)
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
Der Glan fließ nicht durch Kusel!
 
Zeile 1: Zeile 1:
''Dieser Artikel befasst sich mit dem rheinland-pfälzischen Fluss (der) Glan. Für den österreichischen Fluss (die) Glan siehe:'' [[Glan_(Kärnten)]]
Fürst '''Peter Alexejewitsch Kropotkin''' ( * [[9. Dezember]] [[1842]], † [[8. Februar]] [[1921]]) war ein [[Russland|russischer]] [[Anarchismus|Anarchist]], [[Geographie|Geograph]] und [[Schriftsteller]].
----
Der '''Glan''' entspringt in der [[Saarpfalz-Kreis|saarpfälzischen]] Stadt [[Bexbach]], im dortigen Stadteil Höchen. Nach rund 5 Kilometern verlässt er das [[Saarland]], um bei [[Waldmohr]] [[Rheinland-Pfalz|rheinland-pfälzischen]] Boden zu betreten.


Weiter durchfließt er Bruchmühlbach-Miesau, Glan-Münchweiler, Kusel, Lauterecken und Meisenheim, bevor er bei Bad Sobernheim in die [[Nahe]] mündet.
Aufgrund seiner Abkunft aus dem russischen [[Hochadel]] und da er einer der prominentesten Anarchisten des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts war, war er bei denen, die ihn kannten, als ''der anarchistische Fürst'' bekannt.
Er hinterließ viele Schriften, darunter die revolutionäre Schrift ''Die Eroberung des Brotes'' und sein wissenschaftliches Werk ''Gegenseitige Hilfe in der Tier und Pflanzenwelt''. Als gelernter [[Naturwissenschaften|Naturwissenschaftler]] versuchte Kropotkin eine systematische und wissenschaftlichen Kriterien standhaltende [[Theorie]] des Anarchismus zu entwerfen. Er gilt dabei auch als einer der Mitbegründer des ''[[Anarchistischer Kommunismus|Anarchistischen Kommunismus]]''. Er kämpfte für eine [[Kommunismus|kommunistische]] Gesellschaft, die frei wäre von einer potenziell [[Diktatur|diktatorischen]] [[Regierung]].


Mit 68 km Länge ist der Glan der längste Fluss der [[Pfalz]].
== Biographie ==
Peter (oder Pjotr) Kropotkin wurde als Sohn von Prinz Alexei Petrowitsch Kropotkin in [[Moskau]] geboren.
Seine Mutter, Tochter eines Generals in der russischen Armee, hatte für ihre Zeit ebenso bemerkenswert liberale Ansichten wie ein ausgesprochenes Interesse an Literatur.


[[Kategorie:Fluss]]
1857 im Alter von fünfzehn Jahren trat Peter Kropotkin in die [[st. Petersburg|St. Petersburger]] Kadettenschule ein. Die Schule galt als Ausbildungsort, an dem der russische Hochadel seine Kinder auf zukünftige Karrieren in [[Militär]] und [[Verwaltung]] vorbereitete.
Bis zum Verlassen der Schule 1862 folgte Kropotkin größtenteils seinen eigenen Interessen.
Er beschäftigte sich intensiv mit den französischen [[Enzyklopädisten]] und [[Frankreich|französischer]] Geschichte, insbesondere mit der [[Französische Revolution|französischen Revolution]].
Die aufkommenden [[Liberalismus|liberalen]] und [[Republikanismus|republikanischen]] Tendenzen, die in jener Zeit in der russischen Oberschicht aufkamen, entgingen ihm ebensowenig. Auch vertiefte sich sein Interesse am Leben der russischen Landbewohner in dieser Zeit .

Nach seinem Eintritt in die russische Armee ließ sich Kropotkin, ungewöhnlich für seine gesellschaftliche Klasse, in ein [[Sibirien|sibirisches]] [[Kosaken|Kosakenregiment]] in der neu eroberten [[Amur]]-Region versetzen.
Er nutzte die dort ziemlich ereignislose Zeit, um ausgedehnte geographische Forschungen anzustellen, die seinen Ruf als Naturwissenschaftler begründeten.
Auch durch die gescheiterten Versuche, wirkliche Veränderungen der sibirischen Verwaltung durchzusetzen, kam Kropotkin zu der Überzeugung, dass wirkliche politische Veränderung innerhalb des oder durch den Staatsapparat nicht möglich wäre.

1867 kehrte Kropotkin nach St. Petersburg zurück.
Er schrieb sich an der [[Universität St. Petersburg]] ein. Gleichzeitig wurde er Sekretär der Sektion für [[physikalische Geographie]] in der [[Russische Geographische Gesellschaft|Russischen Geographischen Gesellschaft]]. In den darauf folgenden Jahren publizierte er wichtige Arbeiten über das Amur-Gebiet und über [[Gletscher]]-Ablagerungen in [[Finnland]] und [[Schweden]]. Als ihm jedoch die Russische Geographische Gesellschaft den Posten ihres Sekretär anbot, war in Kropotkin schon die Überzeugung gereift, dass es eher seine Pflicht wäre sein Wissen einzusetzen um dem leidenden Volk zu helfen. Er trat lieber der revolutionären Partei bei.

1872 reiste Kropotkin in die Schweiz und wurde Mitglied der radikalen [[Jura Föderation]] in [[Neuchátel]].
Dort nahm er endgültig seine anarchistischen Überzeugungen an und nach seiner Rückkehr nach Russland betätigte er sich intensiv an anarchistischer und [[Nihilismus|nihilistischer]] Propaganda.

1874 wurde er verhaftet, konnte aber zwei Jahre später aus der [[Peter und Paul Festung]] in St. Petersburg fliehen. Nach unruhigen Zeiten zwischen [[London]], Paris und der Schweiz wählte er 1878 seinen Wohnsitz in der Schweiz, wo er die Zeitung ''La Révolté'' der Jura-Föderation betreute und eigene Schriften veröffentlichte.

In den folgenden Jahren wurde er auf russischen Druck aus der Schweiz ausgewiesen und in Frankreich zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Öffentlicher Druck erreichte seine Freilassung und ermöglichte es Kropotkin sich in London niederzulassen.
Dort veröffentliche er [[1902]] sein Buch ''Gegenseitige Hilfe'', das eine Gegenthese zum [[Sozialdarwinismus]] seiner Zeit aufstellte. Anhand zahlreicher Beispiele aus Natur und Geschichte versuchte er nachzuweisen, dass die erfolgsreichste Strategie in der [[Evolution]] auf gegenseitiger Hilfe und Unterstützung und eben nicht auf dem ''Überleben des Stärksten beruhte''. Sein Fazit im Buch lautete: ''In der Betätigung gegenseitiger Hilfe, die wir bis an die ersten Anfänge der Entwicklung verfolgen können, finden wir also den positiven und unzweifelhaften Ursprung unserer Moralvorstellungen; und wir können behaupten, daß in dem ethischen Fortschritt des Menschen der gegenseitige Beistand - nicht gegenseitiger Kampf - den Hauptanteil gehabt hat. In seiner umfassenden Betätigung - auch in unserer Zeit - erblicken wir die beste Bürgschaft für eine noch stolzere Entwicklung des Menschengeschlechts.''

[[1917]] kehrte Kropotkin nach der [[Februarrevolution 1917|Februarrevolution]] nach Russland zurück.
Die Bolschewisten versuchten nach ihrem Machtantritt, den Einfluss des Freiheitsdenkers zu reduzieren; aufgrund seiner Popularität in der [[Arbeiterbewegung]] konnte er jedoch ein relativ freies Leben führen. Seine von mehreren zehntausend Menschen besuchte Beerdigung [[1921]] war die letzte Massenveranstaltung oppositioneller Kräfte in der Sowjetunion bis [[1990]]. Viele Teilnehmer wurden extra für dieses Ereignis vorübergehend aus der Haft entlassen.

Kropotkin wurde für sein weites Wissen und die Güte seines Charakers von Freund und Feind gelobt.
Er galt als Autorität über russische Naturkunde und hat viele Beiträge (darunter den über Anarchismus) für die [[Encyclopedia Britannica]] verfasst.
Trotz seines stetigen Wirkens musste er aber auch ansehen, wie die Idee einer anarchistischen Revolution in seiner Zeit immer mehr an Bedeutung verlor.

''Siehe auch:'' [[Utopischer Sozialismus]]

== Werke ==
* ''Gegenseitige Hilfe'' Grafenau; Trotzdem Verlag 1999, ISBN 3-922209-32-7
* ''Die Eroberung des Brotes'' Grafenau; Trotzdem Verlag 1989, ISBN 3-922209-08-4
* ''Die französische Revolution'' Grafenau; Trotzdem Verlag 1999, ISBN 3-931786-13-7

== Weblinks ==
* Kropotkins Artikel über "Anarchismus" aus der Encyclopædia Britannica, 1910: [http://www.blackcrayon.com/page.jsp/library/britt1910.html here] und [http://dwardmac.pitzer.edu/Anarchist_Archives/kropotkin/britanniaanarchy.html here]
[[en:Peter Kropotkin]] [[pl:Piotr Kropotkin]] [[sv:Pjotr Kropotkin]]

Version vom 26. Juni 2004, 01:05 Uhr

Dieser Artikel befasst sich mit dem rheinland-pfälzischen Fluss (der) Glan. Für den österreichischen Fluss (die) Glan siehe: Glan_(Kärnten)


Der Glan entspringt in der saarpfälzischen Stadt Bexbach, im dortigen Stadteil Höchen. Nach rund 5 Kilometern verlässt er das Saarland, um bei Waldmohr rheinland-pfälzischen Boden zu betreten.

Weiter durchfließt er Bruchmühlbach-Miesau, Glan-Münchweiler, Kusel, Lauterecken und Meisenheim, bevor er bei Bad Sobernheim in die Nahe mündet.

Mit 68 km Länge ist der Glan der längste Fluss der Pfalz.