Joachim Gauck


Joachim Gauck (* 24. Januar 1940 in Rostock) ist ein deutscher Politiker und Publizist, ehemaliger evangelisch-lutherischer[1] Pastor, früherer Volkskammerabgeordneter, ehemaliger Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen und nach einer ersten Kandidatur 2010 seit Februar 2012 erneut Kandidat zur Wahl des deutschen Bundespräsidenten.
Zwischen 1982 und 1990 leitete er die regionale Kirchentagsarbeit in Rostock. Zur Zeit der friedlichen Revolution in der Deutschen Demokratischen Republik wurde Gauck ein führendes Mitglied des Neuen Forums in Rostock, nach der ersten und einzigen freien Volkskammerwahl 1990 Abgeordneter und von der Volkskammer der DDR zum Vorsitzenden des Sonderausschusses zur Kontrolle der Auflösung des ehemaligen MfS/AfNS[2] gewählt.
Gauck leitete ab dem 3. Oktober 1990 die Stasi-Unterlagen-Behörde (dann auch „Gauck-Behörde“ genannt), die den Nachlass des Staatssicherheitsdienstes verwaltet und zugänglich macht. Nach zwei Amtszeiten wurde er im Oktober 2000 von Marianne Birthler in dieser Funktion abgelöst. Seitdem engagiert sich Gauck gesellschaftspolitisch mit Vorträgen und Medienaktivitäten, etwa als Vorsitzender der Vereinigung „Gegen Vergessen – Für Demokratie“. Er ist einer der Initiatoren der Prager Erklärung und der Erklärung über die Verbrechen des Kommunismus. Gauck wurde mehrfach für Verdienste und Publikationen geehrt und ausgezeichnet.
Gaucks Nominierung und Kandidatur für das Amt des Bundespräsidenten 2010 stieß gelegentlich auf Widerspruch,[3] aber in den Medien und in der Bevölkerung auf Zustimmung. Nach drei Wahlgängen unterlag er dem von den Regierungsparteien nominierten Christian Wulff.
Am 19. Februar 2012 wurde Gauck nach schwierigen Verhandlungen zwischen den Koalitionsparteien CDU, CSU und FDP sowie den Oppositionsparteien SPD und Bündnis 90/Die Grünen offiziell zum Kandidaten für die Nachfolge von Christian Wulff im Amt des Bundespräsidenten erklärt. Wulff war zwei Tage zuvor zurückgetreten.[4]
Werdegang
Herkunft und Nachkriegskindheit in der DDR (1940–1951)
Gauck wurde 1940 in Rostock geboren. Sein Vater war Kapitän und die Mutter gelernte Bürofachfrau. Beide waren NSDAP-Mitglieder, die Mutter ab 1932, der Vater ab 1934.[5] Sie hatten mit Marianne (* 1941), Eckart (* 1945) und Sabine (* 1947) drei weitere Kinder.
Vom Bombenkrieg war der bei Kriegsende fünfjährige Gauck in Wustrow auf dem Fischland kaum betroffen. Das unmittelbar an der Ostsee gelegene Haus von Gaucks Großmutter väterlicherseits wurde von der Roten Armee zu militärischen Zwecken requiriert und musste nach Gaucks Erinnerung später zu einem sehr niedrigen Mietzins an einen Großbetrieb verpachtet werden.[6]
Ende 1945 zog die Mutter mit ihren drei Kindern zu den eigenen Eltern nach Rostock. Dort besuchte Gauck das Innerstädtisches Gymnasium Rostock. Der Vater kehrte im Sommer 1946 kurz vor Gaucks Einschulung aus britischer Kriegsgefangenschaft zurück.
Frühe Erfahrungen mit dem SED-Regime (1951–1958)
Gaucks Vater arbeitete nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft als Arbeitsschutzinspektor für Schifffahrt auf der Rostocker Neptun-Werft. Am 27. Juni 1951 wurde er beim Geburtstagsbesuch seiner Mutter in Wustrow von zwei Männern aufgesucht und dann unter dem Vorwand im Wagen mitgenommen, es habe auf der Werft einen schweren Unfall gegeben, bei dem er helfen müsse.[7] Von diesem Moment an war er für die Familie zunächst spurlos verschwunden. Alle Nachforschungen bei der Volkspolizei, der Kriminalpolizei und der Staatssicherheit blieben ergebnislos. „Wenn die Russen Ihren Mann geholt haben, können wir nichts machen“, lautete nach Gaucks Erinnerungen 2009 die Auskunft.[8]
Auch von dem Prozess vor einem sowjetischen Militärtribunal in Schwerin habe niemand erfahren. Das Urteil lautete auf zweimal 25 Jahre Freiheitsentzug, zum einen wegen angeblicher Spionage,[9] zum anderen wegen „antisowjetischer Hetze“. Als Beweisstück für den zweiten Punkt habe eine bei Gaucks Vater gefundene nautische Fachzeitschrift westlicher Herkunft gedient. Der Vater kam in ein sibirisches Arbeitslager. Bereits nach einem Jahr habe er als „invalidisiert“ eingestuft werden müssen. „Wir wussten nichts von alledem. An Sibirien dachten wir nicht. Wenn er lebt, so die Vermutung, sitzt er in Bautzen.“[10] Eingaben an staatliche Stellen und Gesuche an Wilhelm Pieck seien erfolglos geblieben, so Gauck in seinen Erinnerungen.
Der nach dem Vater benannte Joachim und seine beiden Geschwister seien zu strenger Ablehnung jener staatlichen Obrigkeit erzogen worden, der das spurlose Verschwinden des Vaters angelastet wurde:
„Das Schicksal unseres Vaters wurde zur Erziehungskeule. Die Pflicht zur unbedingten Loyalität gegenüber der Familie schloss auch die kleinste Form der Fraternisierung mit dem System aus. Das machen wir nicht, vermittelte uns die Mutter unmissverständlich. Ich hatte dieses Gebot so verinnerlicht, dass ich nicht einmal mehr durch die Freizeitangebote der FDJ in Versuchung geriet. Dafür lebte ich in dem moralisch komfortablen Bewusstsein: Wir sind die Anständigen. Intuitiv wehrte ich das Werben des Regimes für die Akzeptanz seiner moralischen und politischen Ziele ab, denn über uns hatte es Leid und Unrecht gebracht.“[11]
Den Volksaufstand vom 17. Juni 1953 beschrieb Gauck in seinen autobiographischen Aufzeichnungen als „elektrisierendes Erlebnis“. Auch auf der nahen Neptun-Werft streikten 5000 Arbeiter und forderten den Rücktritt der Regierung. Trotz der Niederschlagung des Aufstands zeigte sich für Gauck im Schulalltag vorübergehend eine Lockerung des streng „klassenkämpferischen“ Kurses.[12]
Im September 1953 erfuhr die Familie, dass der Vater noch lebte und in einem sibirischen Arbeitslager interniert war, so dass es nun möglich wurde, Briefkontakt mit ihm aufzunehmen. Seine Rückkehr im Oktober 1955 als Folge der Moskauer Verhandlungen von Bundeskanzler Konrad Adenauer änderte nichts an der ablehnenden Haltung der ganzen Familie gegenüber dem SED-Regime. Gauck resümierte später, er sei „mit einem gut begründeten Antikommunismus aufgewachsen“.[13]
Studium und Pastorenamt (1958–1989)
Bis zum Mauerbau 1961 nutzte Gauck diverse Gelegenheiten zu Reisen in den „Westen“, sah als Fünfzehnjähriger Paris, war auf Fahrradtour in Schleswig-Holstein unterwegs und besuchte häufig West-Berlin. Nach eigenen Angaben habe er jedoch nicht ernsthaft an ein „Rübermachen“ gedacht.[14]
„Meine Heimat liebte ich seriös, meinen Westen wie eine Geliebte.“[15]
Ein Jahr nach dem Abitur heirateten Gauck und seine Schulfreundin Gerhild „Hansi“ Radtke. Die kirchliche Trauung vollzog 1959 sein Onkel, der damalige Güstrower Domprediger Gerhard Schmitt. Gaucks Berufschancen waren in der DDR beschränkt. Seine Wunschprofession Journalismus schied unter DDR-Bedingungen für ihn von vornherein aus. Er sah sich vor die Wahl gestellt, eine Lehre anzufangen oder Theologie zu studieren. Er votierte, von seinem Onkel bestärkt, für Letzteres und studierte von 1958 bis 1965 in Rostock. Bei der Entscheidung für die Theologie ging es ihm nach eigenem Bekunden anfänglich nicht um die Qualifizierung für eine Pfarrstelle, sondern vornehmlich um philosophischen Erkenntniszuwachs und Argumente gegen den obrigkeitlich verordneten Marxismus-Leninismus. Dafür boten die theologischen Fakultäten in der DDR einen Freiraum.
„Mein Weg zur Theologie war in der DDR nicht ungewöhnlich. Vor und nach mir haben sich viele aus ähnlichen Motiven für diesen Beruf entschieden – was das starke Engagement vieler Pastoren beim politischen Aufbau 1989 erklärt. […] Anders als die elterliche oder die staatliche Autorität bot der Glaube die Möglichkeit, sich einer Wahrheit anzuvertrauen, die von niemandem befohlen und von niemandem genommen werden konnte. Er vermittelte eine geheimnisvolle Kraft, die uns befähigte, den Minderheitenstatus durchzuhalten, mutig zu bleiben, wo andere sich schon angepasst hatten, und Anständigkeit, Treue und Glauben für wichtiger zu halten als Wohlstand, Karriere oder öffentlichen Erfolg.“[16]
Wegen seiner Heirat und der Vaterschaft für die 1960 und 1962 geborenen Söhne, aber auch aufgrund von Schwierigkeiten im Studium, geriet Gauck in eine Orientierungskrise. Eine Studienverlängerung wurde ihm 1964 erst nach nervenärztlicher Begutachtung bewilligt.[17] Auch nach Abschluss des Studiums hatte sich Gauck noch nicht für den Pfarrberuf entschieden. Erst während seines Vikariats in Laage stellte sich bei Gauck nach eigenen Angaben im Kontakt mit den Gemeindemitgliedern das Zutrauen ein, dem Pastorenamt als Person und im Glauben gewachsen zu sein.
„In der Begegnung mit den Gemeindemitgliedern aber habe ich die Angst verloren, vom Zweifel verschlungen zu werden. Ich konnte geistlich wachsen und selbst etwas ausstrahlen. Ich lernte, dass Glaube eigentlich ein Dennoch-Glaube ist, ein Glaube auch gegen den Augenschein; und dass es erlaubt ist, mit dem Zweifel in den Kreis der Glaubenden einzutreten, auch mit dem Zweifel zu leben und zu predigen. Ohne diese Erfahrung hätte ich das Leben als Pastor wohl nicht ausgehalten, denn oft gelangte ich an die Grenzen meiner theologischen Möglichkeiten.“[18]
Nach seiner Ordination arbeitete er ab 1967 in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs als Pastor im ländlichen und vergleichsweise religiös geprägten Lüssow[19] und ab 1971 in Rostock-Evershagen, wo Gauck nach eigenen Angaben erfolgreich in der Missionsarbeit und als Kreis- und Stadtjugendpfarrer tätig war.
Seit 1974 beobachteten Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) die Aktivitäten Gaucks. Demnach hatte er einem Inoffiziellen Mitarbeiter (IM) gegenüber zum Beispiel im Mai 1974 die Regierung der DDR als „Clique“ bezeichnet, „die gemeinsam mit dem MfS und der NVA das Volk unterjocht“. Über einen Friedensgottesdienst 1982 heißt es: „G. zog in seiner Predigt zum Thema Wahrheit, Wahrhaftigkeit, Frieden Vergleiche zum Faschismus in Deutschland und unserer sozialistischen Entwicklung in der DDR.“[20] Die Stasi-Offiziere empfahlen die „Einleitung von gezielten Zersetzungsmaßnahmen“.[21] Über die tatsächliche Durchführung von Zersetzungsmaßnahmen gegen Gauck ist nichts bekannt. Zu dem guten Dutzend fundamentaloppositioneller Gruppen, die sich seit Mitte der 1980er Jahre in Mecklenburg und Vorpommern zusammenfanden, hatte er keinen Kontakt.[22]
Zwischen 1982 und 1990 war Gauck Leiter der Kirchentagsarbeit in Mecklenburg. Der Kirchentag 1988 (Motto: „Brücken bauen“) stand bereits unter dem Eindruck der Reformen des sowjetischen Staatschefs Michail Gorbatschow. Man wollte nach Gaucks Angaben die SED mit der Forderung zu einem Dialog ohne Beschränkung zwingen, sich zu den in Kirchenkreisen intensiv diskutierten Umwelt-, Friedens- und Menschenrechtsthemen zu äußern. Ein Höhepunkt auf diesem Kirchentag war nach hürdenreicher Einladung eine Ansprache des Altbundeskanzlers Helmut Schmidt von der Kanzel der Rostocker Marienkirche.[23]
Stasi-Hauptmann Terpe suchte nach dem Kirchentag Gauck zu einem längeren Gespräch auf, worüber der sich angeblich „angenehm überrascht“ zeigte. Terpe notierte anschließend, dieses Gespräch werde Gauck dazu veranlassen, „seine Haltung zum MfS zu überdenken“.[24] Im November 1988 beschloss die Stasi die Einstellung des Operativen Vorgangs gegen Gauck („Larve“): „Im Rahmen der Vorgangsbearbeitung wurde ein maßgeblicher Beitrag zur Disziplinierung von Larve erreicht. Aufgrund des Bearbeitungsstandes kann eingeschätzt werden, dass von ihm derzeit keine Aktivitäten ausgehen werden, die eine weitere Bearbeitung im OV erforderlich machen.“[25]

Gaucks eigene Aussagen zu seinem damaligen Verhältnis zu den staatlichen Organen der DDR und speziell zum MfS wurden im Jahr 2000 von Peter-Michael Diestel, dem letzten DDR-Innenminister im Kabinett de Maizière, in Frage gestellt. Diestel brachte in die Debatte eidesstattliche Erklärungen ehemaliger MfS- und SED-Funktionäre ein, wonach Gauck ein Begünstigter des DDR-Regimes gewesen sei. In der Folge kam es zu juristischen Auseinandersetzungen, die jedoch mit einer gütlichen Einigung vor dem Oberlandesgericht beendet wurden.[26]
Bürgerrechtler beim Mauerfall (1989)
Als der Bürgerprotest gegen die DDR-Obrigkeit in der zweiten Oktoberhälfte 1989 auch im Norden des Landes zur Massenbewegung wurde, hielt Gauck am 19. Oktober in Rostock eine Predigt zum Propheten Amos, in der er „tötende Selbstgerechtigkeit“ der „rettenden Gerechtigkeit“ gegenüberstellte. Im Ergebnis plädierte er auch für ein Bleiben in der DDR: „Die, die uns verlassen, hoffen nicht mehr.“[27] Gauck sah in der Revolution von 1989 ein ihn prägendes Erlebnis und bezeichnete die Losung „Wir sind das Volk!“ als Übersetzung der in der Französischen Revolution angelegten Ideale von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit in den Protest gegen das SED-Regime. Die Parole habe Bürgersinn geweckt. Sie habe bewusst gemacht, dass Menschen nicht die Verfügungsmasse einer scheinbar ewig sicheren Macht seien, „sondern dass wir es sind, die das Sagen haben“. Man habe sich gefragt: „Bin ich das? Sind wir das? Sind wir tatsächlich so mutig, wir landläufigen Feiglinge?“[28]
DDR-Volkskammerabgeordneter (1990)
Gauck wurde Anfang 1990 in Rostock knapp über einen Listenplatz für das Neue Forum in die Volkskammer gewählt[29] und beschäftigte sich vorrangig mit der Rolle der Stasi in der DDR. Innerhalb des Neuen Forums (NF) setzte sich der seit Oktober 1989 vom täglichen Kirchendienst freigestellte Gauck für eine staatliche Einheit Deutschlands ein. Am 31. Mai 1990 begründete Gauck in der Volkskammer den Antrag „zur Einsetzung des Sonderausschusses zur Kontrolle der Auflösung des MfS/AfNS“. Vertreter der Bürgerkomitees wurden mit beratender Stimme in die Ausschussarbeit einbezogen. In der konstituierenden Sitzung des Sonderausschusses wurde Gauck am 21. Juni 1990 zum Vorsitzenden gewählt.
Eines der zentralen Probleme in der Zuständigkeit des Ausschusses war nach Gaucks Darstellung die personelle Zusammensetzung des seit Februar 1990 bestehenden staatlichen Komitees zur Auflösung des MfS/AfNS. Er habe sich bemüht, ehemaligen MfS-Angehörigen als Kennern der Materie vertrauenswürdige Vertreter aus den Bürgerkomitees an die Seite zu stellen[30] und sich gegen westdeutsche Forderungen nach Überführung des Stasi-Aktenmaterials ins Koblenzer Bundesarchiv gestellt, auch die erwogene Vernichtung dieser Unterlagen unterband er. Gauck sah die Akten als wichtiges Gut für die künftige Gestaltung der Demokratie wie auch als unverzichtbare Grundlage für den Rechtsanspruch der geschädigten Bürger auf Rehabilitation und die Nachweismöglichkeit von erlittenem Unrecht.[31] Er wurde so zu einem der Initiatoren des Gesetzes über die Sicherung und Nutzung der personenbezogenen Daten des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit/Amtes für Nationale Sicherheit, das am 24. August 1990 von der Volkskammer beschlossen wurde.[32]
Am 28. September wurde Gauck in der letzten Arbeitssitzung der Volkskammer zum Sonderbeauftragten für die personenbezogenen Unterlagen des ehemaligen Staatssicherheitsdienstes der DDR gewählt und am 3. Oktober 1990, dem Tag des Beitritts der DDR zur Bundesrepublik Deutschland, von Bundespräsident Richard von Weizsäcker und Bundeskanzler Helmut Kohl als Sonderbeauftragter der Bundesregierung für die personenbezogenen Unterlagen des ehemaligen Staatssicherheitsdienstes in dieser Funktion bestätigt.
Beauftragter für die Stasi-Unterlagen (1990–2000)

Sein aus der Nominierung durch die Volkskammer folgendes Mandat als Bundestagsabgeordneter legte Gauck in seiner neuen Funktion als Sonderbeauftragter am 4. Oktober 1990 nieder. Aus dem Dienst als Pastor in der mecklenburgischen Landeskirche wurde er im November 1990 auf seinen eigenen Antrag hin entlassen.[1] Als Sonderbeauftragter residierte Gauck zunächst mit nur drei Mitarbeitern im frei gewordenen Komplex des SED-Zentralkomitees in der Behrenstraße, bevor die Behörde in einen vor 1989 vom Innenministerium der DDR und bis Ende des Zweiten Weltkriegs von der Deutschen Bank genutzten Gebäudekomplex in der Glinkastraße umzog.[33]
Bei der Übernahme der Stasi-Angestellten, auf die sich bereits das staatliche Auflösungskomitee gestützt hatte, verfolgte man laut Gauck einen pragmatischen Kurs: „Auf einige konnte man aufgrund ihrer Spezialkenntnisse nicht verzichten, andere hatten sich in der Übergangszeit nicht arrogant und gehässig, sondern kooperativ und freundlich gegen die Bürgerrechtler verhalten. Ich bat also meine Vertrauenspersonen in Berlin und in den Bezirken, mir die Namen derjenigen zu nennen, die für eine Übernahme in Frage kämen, und zwar Archivfachleute und Techniker. Diese Bitte sollte später wiederholt Gegenstand heftiger Polemiken werden.“[34]
Seine Hauptzuständigkeit sah Gauck als Nicht-Jurist in einer politischen Richtlinienkompetenz, nicht aber im konkreten Behördenaufbau. Zu seinem Stellvertreter machte Gauck den vormaligen Referatsleiter beim bayerischen Landesbeauftragten für den Datenschutz und späteren Verfassungsschutz- und BND-Präsidenten Hansjörg Geiger.
Mit Inkrafttreten des Stasi-Unterlagengesetzes am 2. Januar 1992 wechselte die Bezeichnung dieses Amtes noch einmal: Gauck war jetzt Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR. Am gleichen Tag wurde interessierten Betroffenen auf Antrag erstmals Akteneinsicht durch die „Gauck-Behörde“[35] gewährt. In den ersten hundert Tagen wurden nach seinen Angaben 420.000 Anträge auf private Akteneinsicht und 130.000 Anträge auf Überprüfung von Personen im öffentlichen Dienst gestellt.[36]
Erfolglos wandte sich Gauck dagegen, die am 31. Dezember 1997 auslaufende Verjährungsfrist für mittelschwere Straftaten aus DDR-Zeiten zu verlängern. Die bisherige Verlängerung hatte aus seiner Sicht keinen hinreichenden Erfolg gehabt. Ein Jahr später sprach er sich aber auch dagegen aus, die Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit zu beenden, da noch immer eine große Zahl von Anträgen auf Akteneinsicht in seiner Behörde unbearbeitet geblieben waren.
Gaucks erste Amtszeit dauerte bis 1995. Am 21. September wurde er vom Deutschen Bundestag mit großer Mehrheit für weitere fünf Jahre als Bundesbeauftragter bestätigt. Da für diese Funktion per Gesetz nur zwei Amtszeiten vorgesehen sind, räumte Gauck seinen Platz als Behördenchef am 10. Oktober 2000 für seine Nachfolgerin Marianne Birthler.[37] Die Kurzform „Gauck-Behörde“, hernach auch „Birthler-Behörde“, bürgerte sich aufgrund des sperrigen offiziellen Titels ein.
Nach dem Ausscheiden aus der „Gauck-Behörde“ (nach 2000)
Journalistische Tätigkeit und gesellschaftspolitisches Engagement



Gauck trat in den zehn Jahren bis zu seiner Kandidatur für das Amt des Bundespräsidenten als Redner und Diskussionsteilnehmer bei verschiedenen Veranstaltungen und Talkshows auf. Von Januar bis November 2001 moderierte er in der ARD die 14-täglich ausgestrahlte WDR-Sendung Joachim Gauck.
Gauck ist seit 2003 Vorsitzender des Vereins „Gegen Vergessen – Für Demokratie“.[38] Er plädiert für die Errichtung eines Zentrums gegen Vertreibungen in Berlin.[39]
Er ist einer der Erstunterzeichner der Prager Erklärung von 2008[40] und der Erklärung über die Verbrechen des Kommunismus von 2010.[41]
Gauck ist Mitglied des Vereins Atlantik-Brücke[42] und Mitglied im Senat der Deutschen Nationalstiftung.[43]
Von 2001 bis 2004 war Gauck als Vertreter Deutschlands ehrenamtliches Mitglied des Verwaltungsrates der Europäischen Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in Wien.[44] Er gehört zu den Referenten des Studienzentrums Weikersheim.
Politische Standpunkte und Positionierung
Hinsichtlich der Frage nach seinem politischen Standort bezeichnet sich Gauck als „linken, liberalen Konservativen“, „aufgeklärten Patrioten“[45] oder „Liebhaber der Freiheit“.[46] Zur Vereinigung von Bündnis 90, dessen aktives Mitglied er war, mit den Grünen im Jahre 1993 äußerte sich Gauck kritisch.[47]
LER vs. Religionsunterricht
Als die rot-rote Koalition in Berlin 2005 „Lebenskunde, Ethik, Religion“ (LER) als Pflichtfach zusätzlich zum fakultativen Religionsunterricht an Berliner Schulen einführen wollte, unterzeichnete Gauck eine Liste, in der zum Erhalt des Religionsunterrichts als Wahlpflichtfach alternativ zu LER aufgefordert wurde.[48]
Verhältnis zur Partei Die Linke
Gaucks Verhältnis zur SED/PDS-Nachfolgepartei Die Linke ist angespannt. Eine 2007 zum Jahrestag der deutschen Einheit im Sächsischen Landtag von Gauck gehaltene Rede wurde durch die Fraktion der Partei Die Linke boykottiert.[49] Im Zuge seiner Kandidatur als Bundespräsident 2010 sprach sich Gauck für die Beobachtung der Linkspartei durch den Verfassungsschutz aus und formulierte, er könne „noch immer keine Bindung der Linkspartei an das europäische Demokratieprojekt erkennen“.[50] Kurz nach seiner Kandidatur warf er der Linkspartei indirekt eine Affinität zu „totalitärer Herrschaft“ vor.[51]
Für Vorratsdatenspeicherung, gegen Wikileaks
Zum Bereich der Vorratsdatenspeicherung äußerte Gauck in einer Podiumsdiskussion am 5. Dezember 2010[52] im Wiener Burgtheater, er trage die Sorgen wegen der Grundrechte durch die anlasslose Speicherung der elektronischen Kommunikationsdaten aller Bürger mit, sehe aber „die Gesellschaft der Bundesrepublik nicht in der Gefahr, zu einem Spitzelstaat zu werden“.[53][54] Zudem kritisierte Gauck das Veröffentlichen von "gestohlenem Material" auf der Online-Plattform Wikileaks.[55] Aufgrund dieser Positionen wurde vereinzelt Zweifel am Prädikat "Bürgerrechtler" (das Gauck von Medien häufig verliehenen wird) geäußert.[55]
Bürgerbeteiligung, Stuttgart 21
In einem 2010 veröffentlichten Interview in der Süddeutschen Zeitung nahm Gauck unter anderem Stellung zu den Themen Patriotismus und Kapitalismus, der Integrationspolitik sowie der Rolle der Medien in der Demokratie.[56] Im Rückblick auf die politischen Entwicklungen desselben Jahres betonte Gauck in einem Gespräch mit dem Tagesspiegel die Notwendigkeit eines stärkeren politischen Engagements der Bürger. Er befürwortete eine Debatte um mehr plebiszitäre Elemente auf Bundesebene und um die Direktwahl des Bundespräsidenten. Im Rahmen einer Rede vor Stipendiaten des DAAD beklagte er eine in Deutschland herrschende „Unkultur des Verdrusses“.[57] Die Bürgerproteste gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21 bewertete er zunächst positiv: „Egal, wie man die Proteste über Stuttgart 21 inhaltlich bewertet, muss man sich darüber freuen, dass sich Bürger von ihren Sofas erheben und an der demokratischen Willensbildung teilnehmen“[58]; später warnte er allerdings auch vor einer Protestkultur, die „aufflammt, wenn es um den eigenen Vorgarten geht“.[59]
Sarrazin
Gauck gehörte im Rahmen einer kontroversen Debatte um das Buch Deutschland schafft sich ab des SPD-Mitglieds Thilo Sarrazin zu den nicht grundsätzlich ablehnenden Stimmen; Sarrazin attestierte er „Mut“. Er urteilte über Sarrazin: „Er hat über ein Problem, das in der Gesellschaft besteht, offener gesprochen als die Politik.“ Die politische Klasse könne aus dem Bucherfolg Sarrazins lernen, dass „ihre Sprache der politischen Korrektheit bei den Menschen das Gefühl weckt, dass die wirklichen Probleme verschleiert werden sollen“.[60] In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung führte er bezugnehmend auf das Buch aus, dass das Integrationsproblem nicht darin bestehe, „dass es Ausländer oder Muslime gibt – sondern es betrifft die Abgehängten dieser Gesellschaft. Darum erscheint es notwendig, und das ist meine Kritik an Sarrazin, genauer zu differenzieren und nicht mit einem einzigen biologischen Schlüssel alles erklären zu wollen. Und plötzlich wird aus einem Hype eine nüchterne Debatte.“[61]
Hartz IV
In Bezug zur Sozialpolitik sagte Gauck: „Wir stellen uns nicht gern die Frage, ob Solidarität und Fürsorglichkeit nicht auch dazu beitragen, uns erschlaffen zu lassen.“ Es würde „immer noch der Traum von der Obrigkeit geträumt, die es gut mit uns meint und in deren Obhut wir uns gefahrlos begeben können“. Zudem gilt er als Unterstützer der Reformpolitik Gerhard Schröders (Agenda 2010), die er in einem Interview mit der Welt lobend erwähnte: „Als Bundeskanzler Schröder einst die Frage aufwarf, wie viel Fürsorge sich das Land noch leisten kann, da ist er ein Risiko eingegangen. […] Solche Versuche mit Mut brauchen wir heute wieder.“[62][63] In der Berliner Zeitung nannte er den Begriff Montagsdemonstration in Bezug zu den Sozialprotesten gegen Hartz IV „töricht und geschichtsvergessen“. Er führte jedoch aus, dass es positiv sei, „wenn die Menschen demonstrieren“: wer meine, „gute Gründe für Demos zu haben, braucht kein falsches Etikett.“[64][63]
Kapitalismusdebatte, Occupy Wall Street
Gauck gilt als ein Befürworter der Marktwirtschaft: Wer wolle „dass es allen gut geht, dass es eine Streuung des Eigentums gibt, Vermögensbildung in Arbeitnehmerhand“ und „ein soziales Netzwerk, was diesen Namen verdient“ muss sich nach Gaucks Überzeugung „einen sehr gut funktionierenden Kapitalismus wünschen“. „Wer die Freiheit liebt, wird sich dahin bequemen müssen, Freiheit auch in den Wirtschaftsprozessen zu wollen”, fordert er. Die Neoliberalen und andere hätten gespürt „dass zu dieser Freiheit in der Wirtschaft Gestaltungswille und Gestaltungselemente aus dem politischen Raum hinzutreten können, ohne aber dieses Prinzip zu vernichten.“ Einen „dumpfen unaufgeklärten Antikapitalismus“ hingegen lehnt Gauck ab, weil dessen Konzepte nicht wirkten.[65][66] Andererseits müssten jedoch kapitalistische Wirtschaftssysteme ebenso kritisch beurteilt werden wie die verschiedenen politischen Richtungen: „Es soll und muss debattiert werden, ob konservative, liberale oder linke Vorstellungen einer sozialen Marktwirtschaft eher gerecht werden oder bessere Lösungen für künftige Krisen anbieten.“ Das System sei lernfähig und habe Vorbildcharakter, selbst die Ostdeutschen und die linken Professoren seien „darauf gekommen, dass wir keinen neuen, dritten Weg ersinnen konnten“.[67]
Mit Skepsis begegnet er der Bewegung Occupy Wall Street. Auf der Veranstaltung „Zeit Matinee“ der Wochenzeitung Die Zeit am 16. Oktober 2011 in den Hamburger Kammerspielen bezeichnete er die Antikapitalismusdebatte als „unsäglich albern“ und zweifelte an den Erfolgschancen und der Dauerhaftigkeit der Proteste gegen das Finanzsystem. Er fügte hinzu: „Ich habe in einem Land gelebt, in dem die Banken besetzt waren.“ Mit Bezug zu den Occupy-Protesten bezeichnete Gauck es als eine „romantische Vorstellung“, für eine Welt einzutreten, „in der man sich der Bindung von Märkten entledigen könne“.[68]
Kontroverse um Gaucks Äußerungen
Als Reaktion auf die Einigung von CDU/CSU, SPD, Grünen und FDP auf Gauck als Bundespräsidenten Anfang 2012 führten seine Stellungnahmen zu Sarrazin, Occupy Wall Street, Stuttgart 21, Hartz IV und Vorratsdatenspeicherung zu einer Kontroverse darüber, ob Gauck für das Amt geeignet sei. Diese Debatte entsprang insbesondere im Internet, u.a. Twitter[69] und Fefes Blog. Als Reaktion darauf kündigten Teile der Grünen an, sich eine Ablehnung von Gauck vorzubehalten.[70] Es wurde aber auch die Ansicht vertreten, die Kritik reiße Gaucks Aussagen völlig aus dem Kontext und dichte ihm Positionen an, die er nie vertreten habe.[71][72][73][74]
Nominierung für das Amt des Bundespräsidenten 2010
Gauck wurde auf Vorschlag der Vorsitzenden von SPD und B’90/Grünen als Kandidat für die Wahl eines neuen Bundespräsidenten am 30. Juni 2010 nominiert. Bereits 1999 war Gauck als Bundespräsidentschaftskandidat diskutiert worden, damals allerdings nur innerhalb der CSU als möglicher Gegenkandidat zu Johannes Rau und auch nicht über das Stadium von „Vorüberlegungen“ hinaus.[75]
Die Präsidentschaftskandidatur stieß bei einigen früheren Mitstreitern Gaucks auf Kritik.[76] In einer Umfrage der Forsa sprachen sich hingegen 42 % der Befragten für ihn aus,[77] er bezeichnete sich selber als „Kandidat des Volkes“.[78] Es wurde zugleich herausgestellt, dass Gauck angesichts seiner Vita und seiner politischen Standpunkte ebenso gut Kandidat des konservativ-liberalen Lagers hätte sein können. Dennoch wurden Gauck aufgrund der partei- und machtpolitischen Interessenlage und der Mehrheitsverhältnisse in der Bundesversammlung nur geringe Erfolgschancen eingeräumt. Tatsächlich unterlag Gauck dem Gegenkandidaten Wulff erst im dritten Wahlgang.[79]
Nominierung für das Amt des Bundespräsidenten 2012
Nach dem Rücktritt des bisherigen Bundespräsidenten Christian Wulff am 17. Februar 2012 wurde Joachim Gauck zunächst wieder von der SPD und Bündnis 90/Grüne als Kandidat ins Gespräch gebracht. Dies korrespondierte mit der Absicht der im Bundestag vertretenen Parteien (mit Ausnahme der Partei Die Linke), sich auf einen überparteilich akzeptierten Kandidaten zu einigen. Im Laufe des 19. Februar übernahmen zunächst die FDP, später auch CDU und CSU den Vorschlag.
Am Abend des 19. Februar trafen sich die Parteispitzen von CDU/CSU, FDP, SPD und den Grünen im Kanzleramt und präsentierten Joachim Gauck als gemeinsamen Kandidaten für die Wahl des Bundespräsidenten in der Bundesversammlung am 18. März 2012.[4][80][81]
Persönliches
Gauck hat aus der 1959 geschlossenen Ehe mit seiner Frau Gerhild vier Kinder: Christian (* 1960), Martin (* 1962), Gesine (* 1966) und Katharina (* 1979). Christian, Martin und Gesine siedelten in den 1980er Jahren in die Bundesrepublik über. Gauck lebt seit 1991 getrennt von seiner Frau; die Ehe wurde nicht geschieden. Gerhild Gauck, genannt Hansi, lebt heute in Rostock, wo sie gemeinsam mit anderen die Begegnungsstätte Drehscheibe Marientreff betreibt.[82] Seit 2000 führt Joachim Gauck eine Beziehung mit der deutschen Journalistin Daniela Schadt.
Werk
Veröffentlichungen (Auswahl)
- 1991: Die Stasi-Akten. Das unheimliche Erbe der DDR (rororo 13016). Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1991, ISBN 3-499-13016-5.
- 1992: Von der Würde der Unterdrückten (Aufsatz)
- 1993: Verlust und Übermut. Ein Kapitel über den Untertan als Bewohner der Moderne (Aufsatz)
- 1994: Das Erbe der Stasi-Akten. In: German Studies Review 17, Totalitäre Herrschaft – totalitäres Erbe (1994), S. 187–198. Stable URL
- 1998: Mitautorenschaft an der deutschsprachigen Ausgabe von Das Schwarzbuch des Kommunismus – Unterdrückung, Verbrechen und Terror. Piper Verlag, München 2004, ISBN 3-492-04053-5.
- 2007: Reite Schritt, Schnitter Tod! Leben und Sterben im Speziallager Nr. 1 des NKWD Mühlberg/Elbe (Aufsatz), hrsg. v. Elisabeth Schuster, Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, ISBN 978-3-936592-02-3.
- 2007: Diktaturerfahrungen der Deutschen im 20. Jahrhundert und was wir daraus lernen können (= Schriftenreihe zu Grundlagen, Zielen und Ergebnissen der parlamentarischen Arbeit der CDU-Fraktion des Sächsischen Landtages; Band 42), Dresden 2007.
- 2009a: Winter im Sommer – Frühling im Herbst: Erinnerungen. Siedler Verlag, München 2009, ISBN 978-3-88680-935-6.
- 2009b: Die Flucht der Insassen: Freiheit als Risiko (Weichenstellungen in die Zukunft. Eine Veröffentlichung der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.). Sankt Augustin/Berlin 2009, ISBN 978-3-941904-20-0.
- 2010: Gerechtigkeit, Versöhnung und Strafe als gesellschaftliche und politische Herausforderungen. In: Versöhnung, Strafe und Gerechtigkeit: das schwere Erbe von Unrechts-Staaten (Kontexte; 40), hrsg. von Michael Bongardt. Göttingen 2010, ISBN 978-3-7675-7132-7, S. 17–28.
- 2012: Freiheit. Ein Plädoyer. Kösel, München 2012, ISBN 978-3-466-37032-0.
Vorträge (Auswahl)
- Unterwerfung, Anpassung, Widerstand – Anmerkungen zum Leben unter totalitärer Herrschaft – Festvortrag am 19. Juli 1996 im Otto-Braun-Saal der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz, Berlin (PDF; 89 kB)
- Rede zum 10. Jahrestag des Mauerfalls – Sonderveranstaltung im Deutschen Bundestag am 9. November 1999 (DOC; 29 kB)
- Welche Erinnerungen braucht Europa?, Stiftungsvortrag der Robert Bosch Stiftung im Rahmen der Vortragsreihe „Europa bauen, den Wandel gestalten“ am 28. März 2006 in Stuttgart (PDF; 2,89 MB)
- 3. Berliner Rede zur Freiheit am Brandenburger Tor am 21. April 2009 (Video; 1:07:43)
- 2010 Laudatio für den israelische Schriftsteller David Grossman anlässlich der Verleihung des Friedenspreis des Deutschen Buchhandels[83]
- 2010 Vortrag: Unrechtsstaat DDR: Willkür, Gewalt, Macht. In: Unrechtsstaat DDR: Willkür, Macht, Gewalt; 21. Bautzen-Forum der Friedrich-Ebert-Stiftung, Büro Leipzig, 6. und 7. Mai 2010; Dokumentation. Friedrich-Ebert-Stiftung, Büro Leipzig, 2010, S. 23–38.
- 2011: Joachim Gauck: Freiheit, Verantwortung, Gemeinsinn – Herausforderungen an Bürger, Staat und Politik (Info und Video)
- 2011: Festredner der Salzburger Festspiele: „Es gilt das gesprochene Wort!“[84]
- 2011: Laudatio für den tunesischen Blogger Slim Amamou und den äpyptischen Blogger Khaled Said (posthum) anlässlich der Verleihung des Menschenrechtspreis 2011 der Friedrich-Ebert-Stiftung
Auszeichnungen und Ehrungen (Auswahl)
Ehrendoktorwürden wurden ihm unter anderem 1999 von der Theologischen Fakultät der Universität Rostock,[85] 2001 von der Philosophischen Fakultät der Universität Jena verliehen[86] sowie 2005 von der Philosophisch-Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Augsburg.[87][88] Er wurde mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse sowie 2000 mit dem Großen Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.[89]
- 1991: Theodor-Heuss-Medaille, stellvertretend für „Die friedlichen Demonstranten des Herbstes 1989 in der damaligen DDR“
- 1996: Hermann-Ehlers-Preis[90]
- 1997: Hannah-Arendt-Preis zusammen mit Freimut Duve[91]
- 1999: Imre-Nagy-Gedenkplakette in Budapest.
- 2000: Dolf-Sternberger-Preis[92]
- 2000: Wartburgpreis in Eisenach
- 2000: Cicero-Rednerpreis (Kategorie Politik) für Förderung der Redekultur verliehen.[93]
- 2000: Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland [Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern]
- 2001: Erich-Kästner-Preis[94]
- 2002: Wittenberg Award des amerikanischen Lutherinstituts, Washington D.C.[95]
- 2002: Goldenes Lot, eine Ehrung des Verbandes Deutscher Vermessungsingenieure[96]
- 2003: Courage-Preis der niedersächsischen Stadt Bad Iburg (Landkreis Osnabrück)
- 2005: Heinz-Herbert-Karry-Preis, Frankfurt am Main
- 2008: Thomas-Dehler-Preis in München[97]
- 2010: „Goldene Henne“ im Berliner Friedrichstadtpalast
- 2010: Geschwister-Scholl-Preis München für sein Werk Winter im Sommer – Frühling im Herbst
- 2010: „Ehrenvictoria“, Preis des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger[98]
- 2011: Ludwig-Börne-Preis[99][100]
- 2011: Hambacher Preis[101]
- 2011: „Schärfste Klinge“, Ehrenpreis der Stadt Solingen[102]
Literatur
- Marianne Birthler: Die Freiheit gestalten: Joachim Gauck zum 70. Geburtstag. In: Deutschland-Archiv Bd. 43 (2010), 1, S. 20–22. ISSN 0012-1428
- Helmut Müller-Enbergs: Gauck, Joachim. In: Wer war wer in der DDR? 5. AusgabeBand 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
- Norbert Robers: Joachim Gauck – die Biografie einer Institution, Berlin 2000, ISBN 3-89487-365-5.
- Rayk Wieland: Portrait über Joachim Gauck. In: „konkret“, August 1997.
Weblinks
- Vorlage:IMDb Name
- Literatur von und über Joachim Gauck im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Vorlage:LeMO
- Dossier bei Spiegel Online
- Patrick Gensing: Wäre Gauck der bessere Schlossherr?
- Interview der Heinrich-Böll-Stiftung M-V
Einzelnachweise
- ↑ a b Im November 1990 ist Gauck auf eigenen Antrag hin aus dem Dienst als Pastor in der mecklenburgischen Landeskirche entlassen worden. Landesbischof Dr. von Maltzahn zur Nominierung von Joachim Gauck, abgerufen am 20. Februar 2012.
- ↑ Die Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit, Deutsches Rundfunkarchiv
- ↑ Taz 29.06.2010, online
- ↑ a b Parteien einig: Joachim Gauck soll neuer Bundespräsident werden. In: Spiegel Online. 19. Februar 2012, abgerufen am 19. Februar 2012.
- ↑ Focus Nr. 26/10
- ↑ Gauck 2009a, S. 27.
- ↑ Robers 2000, S. 23.
- ↑ Gauck 2009a, S. 35.
- ↑ „Die ersten 25 Jahre wegen Spionage für einen Brief, den er von Fritz Löbau erhalten hatte, seinem ehemaligen Vorgesetzten auf der Rosslauer Werft, mit dem er 1947 Schnellboote für die Sowjets erprobt hatte. Löbau hatte sich in den Westen abgesetzt und meinen Vater zu einem Besuch nach West-Berlin eingeladen, fünfzig Mark Reisegeld lagen dem Brief bei. Obwohl mein Vater nicht reagiert hatte, wurde ihm die Einladung beziehungsweise diese Bekanntschaft zum Verhängnis; Löbau soll mit dem französischen Geheimdienst zusammengearbeitet haben.“ (Gauck 2009a, S. 36)
- ↑ Gauck 2009a, S. 37.
- ↑ Gauck 2009a, S. 41.
- ↑ „Erst einmal fiel für einen Tag Schule aus. Dann wurde das Fach Gegenwartskunde – später Staatsbürgerkunde – vorübergehend gestrichen. Lehrer, die bis dahin besonders ideologiefest aufgetreten waren, machten einen verschüchterten und verklemmten Eindruck, einige ließen sich zu selbstkritischen Äußerungen hinreißen. Und ältere Schüler, die von der Schule geworfen worden waren, weil sie sich als Christen nicht von der Jungen Gemeinde getrennt hatten, kamen zurück und durften das Abitur nachholen.“ (Gauck 2009a, S. 47)
- ↑ Eckhard Jesse: Eine Revolution und ihre Folgen: 14 Bürgerrechtler ziehen Bilanz. Ch. Links Verlag, 2000, S. 253.
- ↑ „Freiheit ist keine Selbstverständlichkeit.“ Beitrag erschienen im Programmheft „10 Jahre Trendforum“ (PDF)
- ↑ Gauck 2009a, S. 60.
- ↑ Gauck 2009a, S. 104 f.
- ↑ Robers 2000, S. 37 ff.
- ↑ Gauck 2009a, S. 117.
- ↑ Robers 2000, S. 43.
- ↑ Zit. n. Robers 2000, S. 10 f.
- ↑ Zit. n. Robers 2000, S. 12.
- ↑ Robers 2000, S. 74
- ↑ Gauck 2009a, S. 134–137.
- ↑ Zit. n. Robers 2000, S. 54 f.
- ↑ Zit. n. Robers 2000, S. 56.
- ↑ Spiegel Online, 4. September 2000, RP Online, 22. September 2000, Welt Online, 1. März. 2001, Berliner Kurier vom 5. April 2001. Der mittlerweile verstorbene DDR-Bürgerrechtler und Freitag-Mitherausgeber Wolfgang Ullmann bestritt wiederum jegliche Form der Zusammenarbeit Gaucks mit der Stasi und schrieb: „Gauck hat sich an die in der Landeskirche Mecklenburg geltende Regelung gehalten, Gespräche mit dem MfS der Kirchenleitung mitzuteilen und damit jede Konspiration zu unterbinden. Wenn Diestel das bestreiten will, trägt er dafür die Beweislast, nicht etwa Gauck.“ Auch die Bestimmungen des Stasiunterlagengesetzes über Begünstigte des MfS träfen auf Gauck nicht zu (Freitag, 5. Mai 2000).
- ↑ Zit. n. Robers 2000, S. 68.
- ↑ Joachim Gauck: Freiheit – Verantwortung – Gemeinsinn. Wir in unserem Staat. Rede vom 22. Juni 2010 im Deutschen Theater Berlin.
- ↑ Zit. n. Robers 2000, S. 79 f.
- ↑ Robers 2000, S. 123.
- ↑ Zit. n. Robers 2000, S. 126.
- ↑ Siehe dazu das Gesetz und das Protokoll der Volkskammersitzung. An die Stelle des Volkskammergesetzes trat nach der Wiedervereinigung das vom Deutschen Bundestag beschlossene Stasi-Unterlagen-Gesetz. Vgl. auch Beschreibung zu BArch DA 1/16631 – Digitalisierung und Onlinestellung des Bestandes DA 1 Volkskammer der DDR, Teil 10. Wahlperiode (Bundesarchiv).
- ↑ Gauck 2009a, S. 252 f.
- ↑ Gauck 2009a, S. 253.
- ↑ Diese Kurzform – hernach auch „Birthler-Behörde“ – bürgerte sich wohl wegen des sperrigen offiziellen Titels ein.
- ↑ Gauck 2009a, S. 270 f.
- ↑ Chronologie der BStU zum Jahr 2000.
- ↑ Gegen Vergessen – Für Demokratie.
- ↑ z-g-v.de: Menschen an unserer Seite. Abgerufen am 7. Juni 2010.
- ↑ Prague Declaration – Declaration Text. 3. Juni 2008, abgerufen am 28. Januar 2010.
- ↑ Declaration on Crimes of Communism. 25. Februar 2010, abgerufen am 3. Juni 2010.
- ↑ A Message to the People of the United States of America. Anzeige der Atlantik-Brücke in der New York Times vom 16. Februar 2003.
- ↑ Gremienmitglieder der deutschen Nationalstiftung. Abgerufen am 7. Juni 2010.
- ↑ Aktivitäten der Europäischen Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Jahresbericht 2003, S. 43 (PDF; 313 kB)
- ↑ Ludwig Greven: Kompetenter Freigeist ohne Chance, in: Zeit Online, 4. Juni 2010.
- ↑ Gaucks Werte für Deutschland, Handelsblatt vom 20. Februar 2012
- ↑ Der Tagesspiegel (2003): „Wie weit darf man gehen, Herr Gauck?“, Interview.
- ↑ Ethikunterricht. Ideologischer Glaubenskrieg in Berlin, Spiegel Online vom 8. April 2005.
- ↑ K. Schlottmann: Der Wanderprediger. In: Sächsische Zeitung vom 5. Juni 2010.
- ↑ Gauck giftet gegen Linkspartei. sueddeutsche.de, 26. Juni 2010, abgerufen am 20. Februar 2012.
- ↑ Distanzierung von Linkspartei. Gauck begrüßt Haltung der SPD. n-tv.de, 11. Juli 2010, abgerufen am 20. Februar 2012.
- ↑ Bedrohte Freiheit? Sicherheit und Terrorangst im Rechtsstaat, Institut für die Wissenschaften vom Menschen
- ↑ https://derstandard.at/1291454160226/Diskussion-im-Burgtheater-Der-Staat-darf-nicht-zum-Spitzel-werden
- ↑ Video: Europa im Diskurs am 5. Dezember 2010 im Wienerburgtheater
- ↑ a b http://www.heise.de/tp/artikel/36/36447/1.html
- ↑ „Die Leute müssen aus der Hängematte aufstehen“, Wiederveröffentlichung auf sueddeutsche.de am 19. Februar 2012.
- ↑ Gauck beklagt „Unkultur des Verdrusses“, Märkische Oderzeitung von 12. Juni 2010.
- ↑ Gauck attestiert Sarrazin „Mut“, Der Tagesspiegel vom 30. Dezember 2010.
- ↑ Joachim Gauck: Antikapitalismusdebatte ist unsäglich albern, ptext.de, abgerufen am 21. Februar 2012.
- ↑ Gauck attestiert Sarrazin „Mut“, Der Tagesspiegel vom 30. Dezember 2010.
- ↑ Gauck-Gespräch von 2010, Süddeutsche Zeitung, Oktober 2010.
- ↑ „Es bricht nicht gleich alles zusammen“, Welt Online vom 7. Juni 2010.
- ↑ a b Umstrittene Äußerungen über Occupy und Sarrazin – Was Gauck wirklich gesagt hat. In: Süddeutsche Zeitung, 20. Februar 2012.
- ↑ „Wer gute Gründe für Demos hat, braucht kein falsches Etikett“, Berliner Zeitung vom 9. August 2004.
- ↑ Joachim Gauck, Zwischen Furcht und Neigung – die Deutschen und die Freiheit, Berlin 21. April 2009 (3. Berliner Rede zur Freiheit am Brandenburger Tor der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit), Online-Version (hier Minute 50:46–52:40)
- ↑ Gauck: Der neue Bundespräsident ist kein Freund der Kapitalismus-Kritik, in: Deutsche Mittelstands Nachrichten vom 20. Februar 2012.
- ↑ Gauck-Buch: Plädoyer für Freiheit und Menschenrechte, Westfälische Nachrichten von 20. Februar 2012.
- ↑ Joachim Gauck: Antikapitalismusdebatte ist unsäglich albern, Pressemitteilung vom 16. Oktober 2011.
- ↑ http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,816445,00.html
- ↑ http://www.tagesschau.de/inland/gauck242.html
- ↑ http://blog.karlshochschule.de/2012/02/20/gauck-in-der-filterbubble-oder-wie-wir-lernten-den-kontext-zu-ignorieren/
- ↑ http://www.welt.de/politik/deutschland/article13879697/Das-Internet-Maerchen-vom-boesen-Joachim-Gauck.html
- ↑ http://www.sueddeutsche.de/politik/umstrittene-aeusserungen-ueber-occupy-und-sarrazin-was-gauck-wirklich-gesagt-hat-1.1288683
- ↑ http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,816601,00.html
- ↑ Oppositionskandidat Gauck spaltet Schwarz-Gelb, Spiegel Online, 5. Juni 2010. Abgerufen am 21. Februar 2012.
- ↑ Anna Lehmann: Gauck spaltet Ex-DDR-Opposition, taz.de vom 28. Juni 2010.
- ↑ Gauck hängt Wulff in Umfrage ab, Spiegel Online, 9. Juni 2010. Abgerufen am 20. Februar 2012.
- ↑ Newsticker. In: Berliner Zeitung, 26. Juni 2010. Abgerufen am 21. Februar 2012.
- ↑ Bundespräsident Wulff: Eine schwere Wahl, ein schweres Los, Kommentar in FAZ.NET vom 1. Juli 2010.
- ↑ Heribert Prantl: Fünf-Parteien-Bundespräsident: Ein Wunder namens Gauck. In: Süddeutsche Zeitung. 19. Februar 2012, abgerufen am 19. Februar 2012: „Fünf Parteien tragen den Mann jetzt: CDU, CSU, FDP, SPD, Grüne.“
- ↑ Bericht von FAZ.NET, 19. Februar 2012.
- ↑ Das Geheimnis um den Onkel. www.focus.de vom 28. Juni 2010
- ↑ Friedenspreis: Joachim Gauck hält Laudatio, Focus Online, 10. August 2010, abgerufen am 21. Februar 2012.
- ↑ Festrede auf den Seiten der Salzburger Landesregierung, eingesehen am 27. Juli 2011
- ↑ Karl-Heinz Jügelt: Ehrenpromotionen der Theologischen Fakultät 1999, Joachim Gauck, Heinrich Rathke: akademischer Festakt in der Aula der Universität am 20. Januar 1999, Rostock 1999.
- ↑ Kurt Müller, Laudatio auf Joachim Gauck, in: Christel Köhle-Hezinger: Antrittsvorlesungen 18. Januar 2000 bis 27. November 2001: mit dem Festakt zur Ehrenpromotion von Joachim Gauck am 24. April 2001. Jena 2005, ISBN 3-932218-15-9, S. 19–23.
- ↑ Augsburger Universitätsreden 57 (PDF, 1.192 kB).
- ↑ UniPress Augsburg 2–4 / Oktober 2005, S. 26–28 (PDF).
- ↑ Verleihung an Joachim Gauck und den Mitarbeiter der Abteilung Bildung und Forschung, Thomas Auerbach (Webseite der BStU).
- ↑ Preisträger des Hermann-Ehlers-Preises
- ↑ Preisträger des Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken
- ↑ Rede zum Dolf Sternberger-Preis 2000
- ↑ Preisträger des Cicero-Rednerpreises
- ↑ Preisträger Erich Kästner-Preis.
- ↑ 2002 Wittenberg Award Recipient (englisch)
- ↑ Goldenes Lot für Joachim Gauck
- ↑ Verleihung des Thomas-Dehler-Preises 2008 an Joachim Gauck
- ↑ VDZ zeichnet Dr. Joachim Gauck mit der Ehrenvictoria für sein Lebenswerk aus, eingesehen am 22. Februar 2012.
- ↑ Spiegel Online vom 24. Januar 2011
- ↑ Dies teilte die Börne-Stiftung am 23. Januar 2011 mit.
- ↑ Meldung in dapd am 7. November 2011
- ↑ Solingen ehrt den „gefühlten Bundespräsidenten“, in: Solinger Tageblatt, 25. November 2011.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Gauck, Joachim |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Pfarrer und Politiker (Neues Forum), MdV, MdB, erster Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen |
GEBURTSDATUM | 24. Januar 1940 |
GEBURTSORT | Rostock |
- Bundestagsabgeordneter (Mecklenburg-Vorpommern)
- Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes mit Stern
- Träger des Geschwister-Scholl-Preises
- Neues-Forum-Mitglied
- Abgeordneter der Volkskammer
- Lutherischer Geistlicher (20. Jahrhundert)
- Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten (Deutschland)
- Aufarbeitung der SED-Diktatur
- Person (Rostock)
- DDR-Opposition
- Publizist
- Ehrendoktor der Friedrich-Schiller-Universität Jena
- Ehrendoktor der Universität Augsburg
- Ehrendoktor der Universität Rostock
- DDR-Bürger
- Deutscher
- Geboren 1940
- Mann