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Sandale

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Die Sandale ist eine der historisch ältesten Schuhgrundformen die sich auf eine Sohle, die mit Riemen am Fuß befestigt wird, beschränkt. Sie ist durch große Luftigkeit und (meist) Leichtigkeit gekennzeichnet. Sandalen haben üblicherweise keinen Absatz, wenn gleich das nicht zwingend ist. Eine feminine Form der Sandale, die Sandalette ist im Gegensatz dazu durch einen höheren Absatz gekennzeichnet.


Kategorisierung

Sandalen können nach verschiedenen Kriterien untergliedert werden. Oft dient dazu der Sandalenboden:

  • Korkfußbettsandale (Erfindung anfang der 1960er Jahre durch Birkenstock)
  • Holzsandale (bereits bei den Kopten getragen, in den sechziger Jahren durch die Berkemann Gymnastiksandale wieder in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt)
  • Ledersandale (in ihrer hochwertigsten und fußfreundlichsten Form aus pflanzlich gegerbten Rindhäuten, sog. Sandalenleder; heute jedoch meist in Form von chromgegerbten Ledern)
Datei:Trekkingsandalen.jpg
Trekkingsandalen

Eine weitere Einteilung kann durch die Art des Schafts, bzw. durch dessen Riemenführung erfolgen:

  • Bäckersandale (weitgehend geschlossener Schaft mit schlitzartigen Durchbrüchen) - Herkunft: Europa
  • Schrägriemensandale - Herkunft: Afrika
  • Kreuzriemensandale - Herkunft: Südamerika
  • Zehenpflocksandale - Herkunft: Indien
  • Zehenring- bzw. Zehenstegsandale - Herkunft: Ägypten (in Form von Flip-Flops aus Kunststoff zu Beginn des 21. Jahrhundert beliebt)
  • Querriemensandale

Die jüngste Sandalenentwicklung stammt aus dem Jahr 1982 (Mark Thatcher/USA): Die Outdoor- oder Trekkingsandale. Ihre Kennzeichen:Wasserunempfindlichkeit, ein ausgeklügeltes mit Klettbändern zu verschießendes Riemensystem, Formsohle (mit hochstehendem den Fuß schützenden) Rand und ein vergleichsweise fester Sitz am Fuß (dadurch Schweißentwicklung unter der Fußsohle).

Bei den Ledersandalen westlicher Länder ist auffällig, dass diese keine Verzierungen im Leder des Bodens (und der Riemen) zeigen. Anders bei den afrikanischen, mittel- und südamerikanischen wie indischen Sandalen. Japan, ein land mit einer jahrhunderte alten Sandalenkultutr (Getas), orientiert sich seit Mitte des 20. Jahrhunderst stark an den westlichen Zivilisationen, wodurch die Kultur des Sandalentragens in Japan weit zurückgedrängt wurde.


Konstruktionsweise

Die Bauweise ist abhängig vom Boden. Bei einer Querriemensandale mit Holzboden wird beispielsweise der Querriemen entweder seitlich an die Sohle genagelt, oder durch einen Schlitz in dieser hindurchgeführt. Ledersandalen haben entweder geklebte Böden oder sind flexiblegenäht. Rahmengenähte Sandalen sind selten und widersprechen auch der Biegefreudigkeit und Leichtigkeit dieses Schuhmodells. Moderne Trekkingsandalen aus Kunststoffen werden in Formen gespritzt


Der zweifelhafte Ruf

Obwohl die Sandale eines der meistgetragenen Schuhmodelle dieser Welt ist und unzweifelhafte Vorteile bei heißen Umgebungstemperaturen hat (Tragekomfort durch Luftigkeit), haftet ihr in den westlichen Industrienationen ein ideologischer Beigeschmack an. Da Sandalen historisch seit dem 19. Jahrhundert oft von gesellschaftlichen Randgruppen oder Gruppen, die sich vom Establishment abgrenzen wollten, getragen wurden, genießt dieses Schuhmodell (unberechtigterweise) vor allem bei Männern den zweifelhaften Ruf.

Dieser der Sandale immer noch anhaftende Nimbus des "Nonkonformistischen", dees "Revolutionären" bewirkt die Scheu vieler Männer diese Sommerschuhvariante in der Freizeit zu tragen. Gentlemen-Breviers und Bekleidungsratgeber schweigen die Sandale meist tot, als ob es dieses Schuhmodell nicht gäbe, oder verbannen Ssie in die Urlaubszeit.

Die Sandale mit weißen Socken gilt als Kennzeichen des Spießers (Sandalen werden barfuß getragen).

Siehe auch

Sandalenlücke, Schuh