Barcelona
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Flagge Barcelonas | |
Stadtwappen | |
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Basisdaten | |
Staat: | Spanien |
Region: | Autonome Region Katalonien |
Provinz: | Barcelona |
Landkreis: | Comarca Barcelonès |
Fläche: | 100,4 km² |
Einwohner: | 1.578.546 (Stand 2004) |
Bevölkerungsdichte: | 15.722 Einwohner je km² |
Höhe: | 12 m ü. NN |
Vorwahl: | +34 93 |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Kfz-Kennzeichen: | B |
UN/LOCODE: | ES BCN |
Stadtgliederung: | 10 Stadtbezirke (Karte) |
Offizielle Website: | www.bcn.es |
Politik | |
Bürgermeister | Joan Clos |
Karte | |
Datei:Barcelona, Spain location.png |







Barcelona (kat. [ ]; span. [ ]) ist die Hauptstadt der autonomen Region von Katalonien, im Nordosten Spaniens. Sie liegt am Mittelmeer, 160 km südlich der Pyrenäen und nahe der Grenze mit Frankreich. Barcelona ist mit über 1,6 Mio. Einwohnern die zweitgrößte Stadt Spaniens und die größte Kataloniens. In ihrem Einzugsgebiet leben rund 3 Mio. Menschen.
Geschichte
Der Sage nach wurde Barcino von Hamilkar Barkas, dem Vater von Hannibal aus Karthago gegründet. Später bauten die Römer die Stadt zu einer Festung (castrum) aus. Das Zentrum der Stadt lag am Mons Taber, einem kleinen Hügel in der Nähe des heutigen Rathauses (Plaça de Sant Jaume). Noch heute kann man die Überreste der römischen Stadtmauern in der Altstadt entdecken. Wichtige römische Fundstücke sind unter dem Plaça del Rei ausgestellt. Im 5. Jahrhundert wurde die Stadt von den Goten erobert, im 8. von den Mauren. 801 wurde es von Ludwig I. zurückerobert. 985 wurde Barcelona von Al-Mansur, dem Kalifen von Córdoba, das im heutigen Andalusien liegt, in Besitz genommen. Wenig später verließ er jedoch die Stadt wieder.
Im Mittelalter war Barcelona Hauptstadt des Königreiches Aragonien und eine wichtige See- und Handelsmacht im westlichen Mittelmeer, mit bedeutenden Kolonien, wie Sardinien und Sizilien.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Als Ausgangspunkt für einen Besuch der Stadt empfiehlt sich nicht das Zentrum Barcelonas, die Plaça de Catalunya. Barcelona bietet dem Besucher eine einmalige Gelegenheit, zu Fuß die römischen Ruinen, die mittelalterliche Stadt und die moderne Planstadt Eixample zu besichtigen, die für ihre quadratischen Häuserblocks mit den abgeschrägten Ecken (Chaflanes) und den vielen modernistischen Bauten bekannt ist. Die ältere Stadt ist hauptsächtlich flach. Die neueren Viertel hingegen liegen am oberen Teil Barcelonas, zu den Hügeln hin, so dass einige Straßen dort an San Francisco erinnern.
Im Barri Gotic, dem gotischen assi Viertel und historischen Stadtkern, stehen heute noch zahlreiche schöne architektonische Zeugnisse der mittelalterlichen Königs- und Handelsstadt.
Eine besonders interessante Straße ist La Rambla (oder Las Ramblas), eine breite Allee, die vom Zentrum bis zum Hafen führt. Sie ist voller Menschen bis spät in die Nacht, und es gibt dort zahlreiche Blumen- und Viehverkäufer, Zeitungskioske, Straßenmusikanten, Akrobaten, Cafes und Restaurants. Sehenswert an den Ramblas sind der bunte und lebhafte Markt Mercat de la Boqueria, der Platz Plaça Reial mit seinen Arkaden und Palmen sowie den typischen Lokalen, und das weltberühmte Opernhaus El Liceu. Am hafenabgewandten Ende der Ramblas befindet sich der Trinkbrunnen Font de Canaletes, dem nachgesagt wird, dass jeder, der einmal daraus getrunken hat, sein Herz an Barcelona verliert und sein Leben lang immer wiederkommt.
Am Ende der Promenade, am alten Hafen, steht die Statue von Christoph Kolumbus. Dort befinden sich auch die mittelalterlichen Schiffswerften, die Drassanes, die heute das Schifffahrtsmuseum Museu Maritim beherbergen. Es erzählt die Geschichte der Seefahrt im Mittelmeerraum und stellt sogar ein 1:1-Modell einer Galeere aus.
Der alte Hafen beherbergt das moderne Freizeitzentrum Maremagnum, das nebst zahlreichen Diskotheken, Boutiquen, Kinos (u.a. ein IMAX-Kino) auch das größte dem Mittelmeer gewidmete Aquarium enthält.
Ende des 19. Jahrhunderts entstand in Barcelona eine eigene Form des Jugendstils, die modernisme genannt wird. Ihr prominentester Vertreter ist Antoni Gaudí, der in Barcelona gelebt und gearbeitet hat. Von ihm sind etliche berühmte Gebäude zu besichtigen. Dazu zählen unter anderem die Casa Milà (La Pedrera), der Palau Güell und der Parc Güell, die seit 1984 zum Weltkulturerbe der UNESCO zählen. Sehenswert unter Gaudís Bauten sind aber auch die Casa Batlló und ganz besonders die große, noch unvollendete Kirche Sagrada Familia, an der seit 1882 gebaut wird. Seit 1997 hat Barcelona Welterbe-Nachwuchs bekommen mit zwei Bauten von Lluís Domènech i Montaner: Das Hospital de Sant Pau und der Palau de la Música Catalana.
Weitere Sehenswürdigkeiten sind vor allem der Font Màgica, ein beeindruckender Springbrunnen großen Ausmaßes mit Farb- und Musikuntermalung, das Museu Joan Miró, das Museu Picasso mit zahlreichen, weniger bekannten Werken von Pablo Picasso, und das Museu Nacional d'Art de Catalunya, das bedeutende romanische Wandmalereien und andere mittelalterliche Kunstwerke enthält oder auch der Collserola-Turm, der Torre Telefónica sowie der Torre Agbar.

Ein architektonisches Meisterwerk von Weltrang stellt der deutsche Pavillon zur Weltausstellung 1929 dar. Eine Rekonstruktion des Gebäudes von Ludwig Mies van der Rohe befindet sich am Fuße des Montjuic, unterhalb des Poble Espanyol, eines Kleinspanien, das ebenfalls Teil des damaligen Weltausstellungsgeländes war. Der Architekt Richard Meier entwarf das jedenfalls architektonisch außerordentlich sehenswerte Museu d'Art Contemporani de Barcelona (MACBA, 1992-1995) in der Altstadt.
Veranstaltungen

- 1888: Weltausstellung
- 1929: Weltausstellung, zusammen mit Sevilla
- 1992 fanden die Olympischen Spiele in Barcelona statt.
- Von Mai bis September 2004 fand in Barcelona das Internationale Forum der Kulturen statt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Öffentlicher Verkehr
Barcelona ist ein wichtiger Knotenpunkt der RENFE, der spanischen Staatseisenbahnen. Die wichtigste Station für Vorortszüge ist Sants-Estació. Die AVE-Hochgeschwindigkeitsstrecke wurde kürzlich von Madrid bis nach Lleida in West-Katalonien erweitert und soll im Jahre 2006 Barcelona erreichen. Eine weitere Hochgeschwindigkeitsstrecke soll bis 2010 den Anschluss an das französische TGV-Netz herstellen. RENFE und die Privatbahn Ferrocarrils de la Generalitat de Catalunya (FGC) betreiben ein weitverzweigtes S-Bahn-Netz.
Die Verkehrsbetriebe von Barcelona, Transports Metropolitans de Barcelona (TMB), ist die Betreiberin eines dichten Netzes von U-Bahnen und Bussen. Barcelona besitzt auch zwei verschiedene, nicht miteinander verbundene Straßenbahnnetze, genannt Trambaix und Trambesòs.
Das außerstädtische Bahnnetz beschränkt sich nicht nur auf die RENFE, sondern speziell fürs Hinterland hinter dem Tibidabo sind die Ferrocarrils de la Generalitat de Catalunya zuständig.
Individualverkehr
Das Autobahnnetz rund um Barcelona ist außerordentlich dicht und überwiegend mautpflichtig. Innerstädtisch mit dem eigenen Fahrzeug ans Ziel zu kommen ist in Barcelona im Prinzip leichter als anderswo - die Stadt gestaltet sich wegen der Schachbrett-Struktur und weil der Tibidabo überall gut zu sehen ist als angenehm übersichtlich. Barcelona hat allerdings erhebliche Probleme mit der Verkehrsdichte, d.h. Staus sind in der Innenstadt eher die Regel als eine Ausnahme. Der vorherrschende Fahrstil ist etwas sportlich und ungeduldig, aber dennoch fair und rücksichtsvoll. Ein beträchtlicher Teil des Staßennetzes ist als System von Einbahnstraßen angelegt, mit abwechselnd entgegengesetzter Richtung, dadurch sind Navigationssysteme in diesen Strassen in der Regel unbrauchbar. Wenn man mit dem Wohnmobil anreisen möchte, sollte man das Park+Ride Angebot der Stadt nutzen und außerhalb der Innenstadt parken. In der Innenstadt sind die Parkräume sehr begrenzt und die vielen Tiefgaragen sind nur für PKW brauchbar. Mit 5 bis 8 EUR pro Stunde zu dem recht teuer. Die Polizei geht streng gegen Falschparker vor.
Flughafen
Barcelona ist nicht nur über den eigenen Flughafen El Prat, der der zweitgrößte Spaniens ist, sondern auch über die von Girona und Reus ausreichend schnell zu erreichen.
Fähre
Nach Palma de Mallorca betreibt die Reederei Trasmediterránea von der Esctació Marítima aus eine mindestens tägliche Fährverbindung, meist nachts.
Segler und Jachteigner werden im Hafen abgewiesen, die Marina befindet sich stattdessen "eins weiter" im Olympia-Hafen.
Infrastruktur für Touristen und Emigranten
Die nächstgelegene Möglichkeit, Strand und Meer zu genießen und nachts etwas ruhiger zu schlafen, bieten die Badeorte südwestlich der Stadt, jenseits des Flughafens. Dort kommen zunächst hauptsächlich Campingplätze, während Hotels hauptsächlich in Castelldefels zu finden sind. Die Stadt ist von dort aus schnell und gut zu erreichen.
Für Eltern kleiner Kinder, die beruflich eine Chance in oder bei Barcelona geboten bekommen, ist es von Bedeutung, dass Barcelona seit langer Zeit nicht wenige deutsche Emigranten beherbergt und deshalb auch über eine deutsche Schule (mit der deutschen "Allgemeinen Hochschulreife") verfügt. Für Emigranten ist es auch von Bedeutung, dass die Mieten in Barcelona vergleichsweise teuer und die Grundstücks-/Immobilienpreise außerorts vergleichsweise preiswerter sind.
Wer als Student ein Auslandssemester vorhat, z.B. an der Universitat Politécnica de Catalunya oder der Universitat Autonoma de Barcelona (in Cerdanyola del Vallès), muss sich darüber im Klaren sein, dass er zunächst ausreichend Katalanisch lernen muss, um den Lehrveranstaltungen zu folgen. Es werden allerdings auch Vorlesungen auf Spanisch sowie vereinzelt auf Englisch angeboten.
Söhne und Töchter der Stadt
- Juan Aguilera, spanischer Tennisspieler
- Alfons II. (Aragón), König von Aragón
- Victoria de los Angeles, spanische Sopranistin
- José Ardévol, kubanischer Komponist spanischer Herkunft
- Artur Mas, Oppositionsführer im katalanischen Parlament seit 2004
- Miguel Asins Arbo, spanischer Komponist und Professor
- Sergi Bruguera, ehemaliger Tennisprofi
- Daniel Brühl, deutscher Schauspieler
- Montserrat Caballé, spanische Sängerin (Sopran).
- José Carreras, spanischer Tenor
- Antoni Clavé, spanischer Maler und Bildhauer
- Estanislao Figueras, spanischer Rechtsanwalt und Politiker
- Montserrat Figueras, Sopranistin
- Sete Gibernau, spanischer Motorrad-Rennfahrer
- Paco Godia, spanischer Rennfahrer
- Carmen Laforet, spanische Schriftstellerin
- Felix Mantilla, spanischer Tennisspieler
- Javier Marchán, Künstler
- Juan Marsé, spanischer Schriftsteller
- Matéo Maximoff, Schriftsteller
- Eduardo Mendoza, spanischer Schriftsteller
- Ramón Mercader, spanischer Kommunist und Attentäter auf Leo Trotzki
- Joan Miró, spanischer Maler
- Maria Dolors Miró, spanische Kunstförderin und Ehrenvorsitzende der Miró-Stiftungen
- Joseph Oriol, Priester und Heiliger der römisch-katholischen Kirche
- Pasqual Maragall, Regierungschef Kataloniens seit 2003, Bürgermeister Barcelonas von 1982 bis 1997
- Enrique Pla y Deniel, Erzbischof von Toledo und Kardinal der römisch-katholischen Kirche
- Daniel Plaza, spanischer Leichtathlet und Olympiasieger
- Jordi Pujol, Regierungschef Kataloniens von 1982 bis 2003
- Joaquim Rodriguez, spanischer Radrennfahrer
- Carlos Ruiz Zafón, Schriftsteller
- Juan Antonio Samaranch, wurde 1966 Mitglied des IOC
- Arantxa Sánchez-Vicario, spanische Profi-Tennisspielerin
- Joan Manuel Serrat, katalanischer Liedermacher
- Alex Soler-Roig, Formel-1-Rennfahrer
- Fernando Sor, spanischer Gitarrist und Komponist
- Francisco Valls, spanischer Komponist und Kapellmeister
- Manuel Vázquez Montalbán, spanischer Krimi-Schriftsteller und Journalist
- Ricardo Zamora, spanischer Fußballspieler
Partnerstädte
- Montpellier (Herault, Frankreich) seit 1963
- Köln (Deutschland), seit 1984
- Rio de Janeiro (Brasilien)
- São Paulo (Brasilien)
Literatur
- hiCat-Research territories, ACTAR Pub., Barcelona 2004, ISBN 84-95951-40-1
- barcelona 1979|2004. del desenvolupament a la ciutat de qualitat. Ajuntament de Barcelona, 1999, ISBN 84-7609-926-6
- Joan Busquets: Barcelona. La construcción urbanística de una ciudad compacta. Ediciones del Serbal, Barcelona 2004, ISBN 84-7628-458-6