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Dinosaurier

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Tyrannosaurier

Die Dinosaurier stellen eine Gruppe von ausgestorbenen, landlebenden Reptilien dar, die im Erdzeitalter des Mesozoikum in der Zeit vor ca. 220 Millionen bis ca. 65 Millionen Jahren lebten. Der Begriff Dinosaurier (von griechisch deinos schrecklich, gewaltig, und sauros Echse) wurde von Sir Richard Owen aufgrund der gewaltigen Größe einiger Fossilienfunde geprägt, wonach die Dinosaurier zu den größten Landlebewesen überhaupt zählten. Einige Wissenschaftler zählen mittlerweile auch die heutigen Vögel zu den Dinosauriern, wonach letztere nicht als ausgestorben gelten dürften.


Überblick

Brachiosaurus-Schädel im Naturkundemuseum Berlin

Die Dinosaurier sind Archosaurier, die sich durch ein perforiertes Acetabulum (Hüftgelenkspfanne) auszeichnen. Eine Voraussetzung für die große Masse mancher Dinosaurier ist die Stellung der Beine genau unter dem Körper. Diese ist jedoch ursprünglich bei allen Archosauriern vorhanden und sekundär bei den modernen Krokodilen wieder verloren gegangen.

Die Überordnung Dinosaurier umfasst zwei Ordnungen: die Saurischia mit eidechsenartigen Becken, wie beispielsweise Tyrannosaurus, und die Ornithischia mit vogelartigem Becken, wie beispielsweise Triceratops.

Neben den Dinosauriern lebten gleichzeitig auch andere (ausgestorbene) Saurierordnungen auf der Erde. Unter anderen waren dies die Flugsaurier (Pterosauria), die Fischsaurier (Ichthyosauria) und die Flossenfüßler (Sauropterygia) zu denen beispielsweise die Plesiosaurier gehören (Vorbild für „Nessie“).


Aussterben

Vor etwa 65 Millionen Jahren starben die flugunfähigen Dinosaurier und mit ihnen viele andere Arten aus. Das Sauriersterben vollzog sich innerhalb weniger Jahrmillionen, also erdgeschichtlich betrachtet in sehr kurzer Zeit - biologisch betrachtet jedoch in einem größeren zeitlichen Rahmen. Das Aussterben der flugunfähigen Dinosaurier (also der Dinosaurier, die nicht Vögel sind) ist wissenschaftlich bis heute nicht restlos geklärt. Mehrere Theorien konkurrieren miteinander, unter anderen die Meteoriten-Theorie und die Vulkanismus-Theorie, die beide einen Klimawandel zur Folge gehabt hätten. Neueste geowissenschaftliche Forschungsergebnisse erhärten die These des Meteoriteneinschlags. Im Golf von Mexiko vor der Halbinsel Yucatán wurde in den 90er-Jahren ein verschütteter Krater von 300 Kilometer Durchmesser entdeckt, dessen Größe und Entstehungszeit gut zu der Theorie passen. Allerdings werden die nicht flugfähigen Dinosaurier am Ende der Kreidezeit seltener, wohingegen die flugfähigen Dinosaurier und die Säugetiere häufiger werden.

Manche Wissenschaftler nehmen aber auch an, dass die Strahlung einer Supernova in näherer Umgebung unseres Sonnensystems das Massensterben verursachte.

Unter den Dinosauriern befand sich auch eine Familie kleiner, schlank gebauter Fleischfresser, die sich im Laufe der Evolution immer mehr an ein Leben auf Bäumen anpasste, sei es zur Jagd oder um vor anderen Räubern geschützt zu sein. Mit der Zeit entwickelten sich wahrscheinlich aus den die Haut bedeckenden Hornschuppen Federn. Damit waren sie in der Lage, von den erkletterten Bäumen zu Boden zu gleiten beziehungsweise zu flattern. So wurden sie zu den Vorfahren der heutigen Vögel, die die lebenden Nachkommen der Dinosaurier darstellen. Zum Beweis sowohl dieser These als auch der darwinschen Evolutionstheorie wird ein in Bayern entdecktes Fossil eines Archaeopteryx (gr. für „alter Flügler“) herangezogen, welches knochenanatomisch mit den zeitgleichen Theropoden übereinstimmt. Nach veralteten Darstellungen sollen nichtssagende Merkmale auf eine paraphyletische Gruppe namens »Reptilien« hinweisen (Zähne, massives Skelett, Krallen an den Vorderbeinen). Die genannten Merkmale sind jedoch Plesiomorphien, die auch bei Amphibien und Säugetieren vorkommen. Daher können sie nicht zu einer Charakterisierung einer biologischen Gruppe benutzt werden. Die in diesem Zusammenhang genannten Merkmale von Vögeln (Schnabel, Flügel mit Federn, teilweise entwickelter Brustbeinfortsatz) sind jedoch auch weiterhin gültig, da es sich um apomorphe Merkmale aller Vögel handelt, wodurch diese Gruppe von allen anderen Wirbeltieren unterschieden werden kann.

Datei:Hennings-photo.de-brachios-mus-naturkde.jpg
Brachiosaurus im Naturkundemuseum Berlin; heute geht die Wissenschaft von einer anderen Körperhaltung als der abgebildeten aus; freigestelltes Skelett siehe Brachiosaurus

Ähnlich Schildkröten und Krokodilen verfügten manche Dinosaurier über einen harten Knochenpanzer. Paläontologen um Thorsten Scheyer von der Universität Bonn haben jetzt entdeckt, dass bei einigen Vertretern diese Panzer jedoch deutlich komplizierter aufgebaut waren. Ankylosaurier gehörten zu den am besten gepanzerten Tieren aller Zeiten; selbst ihre Augenlider wiesen Knochenplatten auf. Die Panzerung bestand aus Hunderttausenden knöcherner Panzerplatten mit Durchmessern von einigen Millimetern bis mehreren Dutzend Zentimetern. Eine Strukturuntersuchung dieser Osteodermen mit der Polarisationsmikroskopie ergab, dass in den Knochenkalk der Platten Matten des Bindegewebsproteins Kollagen eingewebt waren. Innerhalb jeder Matte verliefen die einzelnen Kollagenfasern parallel, waren gegenüber denen in benachbarten Matten jedoch um 45° verdreht, so dass in jeder Raumrichtung eine enorme Stabilität erreicht wurde. Ganz ähnlich sind Verbundwerkstoffe aufgebaut, wie sie beispielsweise in schusssicheren Westen oder den Rotoren von Windkraftwerken eingesetzt werden. Dort wird allerdings Glas- oder Kohlefaser anstelle des Kollagens genutzt.

Systematik der Dinosaurier

Die Klassifikation der Dinosaurier ist bis in die heutige Zeit weder abgeschlossen noch unstrittig geregelt. Einerseits bestehen noch viele Lücken, andererseits kann jeder neue Fund neue Erkenntnisse liefern, die eine Neuordnung erforderlich machen können. Es gibt in der Literatur mehr als 150 Varianten, die sich mehr oder minder von einander in den Zuordnungen der einzelnen Arten zu Gattungen und Familien unterscheiden. Die folgende systematische Darstellung wurde aus der englischen Wikipedia übernommen und enthält auch die zu den Dinosauriern zählenden Vögel.

Kleine fleischfressende Dinosaurier

Eierfressende Dinosaurier

Große fleischfressende Dinosaurier

Gehörnte Dinosaurier

Sauropoden (Langhalsige Dinosaurier)


Siehe auch

Systematik der Dinosaurier, Sinosauropteryx, Flugsaurier, KT-Impakt, Evolutionstheorie, Liste der Dinosaurier, Paluxy River

Literatur

  • Robert Mash: Dinosaurier (nicht nur) für Haus, Hof und Garten - Ein praktischer Ratgeber für den modernen Tierfreund. Spektrum Akademischer Verlag, 2004, ISBN 3-8274-1557-8
  • Ernst Probst: Rekorde der Urzeit, C. Bertelsmann, München, 1992
  • Erwin Lausch: Streit um das Ende der Dinosaurier. Spektrum der Wissenschaft, August 2004, S. 62 - 69, ISSN 0170-2971
  • John Malam, Steve Parker: Das Reich der Dinosaurier, Parragon 2003, ISBN 1-40541-317-4

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