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Engi GL

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Vorlage:Ort Schweiz Engi eine politische Gemeinde des Kantons Glarus in der Schweiz.

Geographie

Die Gemeinde liegt im Sernftal dem rechten Nebenfluss der Linth. Es ist das nördlichste der Dorf im Sernftal. Das Siedlungsgebietes ist lang gestreckt und besteht aus den Teilen Vorderdorf, Dörfli und Hinterdorf. Das Gemeindegebiet umfasst steile bewaldete Berghänge, hochgelegene Alpen sowie Berggipfel bis 2500 m ü. M. Von der Gemeindefläche sind 38.1% landwirtschaftliche Nutzflächen, 36.1% ist Wald, 1.2% ist Siedlungsfläche und 24.4% ist unproduktiv. Die Alpgebiete liegen im Mühlebachtal welches nach Norden öffnet und Richtung Osten abbiegt. Das Klima ist alpin.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1777 267 Bürger
1850 1197
1900 1160
1950 1122
2000 656

Politik

Die SP hat 65.85% der Wählerstimmen, 34.4% der Stimmen gehen an andere Parteien.

Wirtschaft

Land- und Alpwirtschaft, sowie der Schieferabbau im Landesplattenberg waren bis zum 20. Jahrhundert die wichtigste Einnahmequellen der Einwohner von Engi.

Verkehr

Seit der Stilllegung der Sernftalbahn ist die Hauptstrasse für den Individualverkehr und den Busbetrieb, der Autobetriebe Sernftal AG, die einzige Verkehrserschliessung von Engi.

Tourismus

Wanderwege führen nach Schwanden, der Suworowweg nach Elm, an die Murgseen und nach Murg, und auch in die Weissenberge.

Im Winter ist der Skilift Engi in Betrieb, die Piste ist nachts beleuchtet. Eine Langlaufloipe wird gespurt.

Geschichte

Der Name Engi stammt von den alemannischen Siedlern ab. In einer Urkunde des Klosters Säckigen wird er erstmals im Jahr 1350 erwähnt.

Die Gemeinde kaufte 1408 die Gandalp, eine Alp des Landes Glarus auf dem linken Sernfufer, damals ging man von zur Grossviehzucht mit Alpsömmerung über. Für den Eigenbedarf wurde vor allem Gerste angebaut.

Seit dem 13. Jahrhundert waren die Einwohner von Engi im Nachbardorf Matt kirchengenössig. Dort wurde 1273 eine Kirche errichtet worden und geweiht. Im Jahr 1528 wurde die Reformation eingeführt.

Der Schieferabbau in Engi wurde 1565 zum ersten mal urkundlich erwähnt. Damals wurde Fremden das Graben nach Schieferplatten verboten. Auf Grund der ungünstigen Transportbedingungen war der Abbau seit dem 17. Jahrhundert nicht mehr konkurrenzfähig, denn die Platten mussten auf Saumtieren aus dem Tal nach Schwanden gebracht werden.

Das Bevölkerungswachstum, die napoleenischen Kriege mit dem Durchzug der Armee General Suworows im Oktober 1799, Naturkatastrophen und Mangel an Verdienstmöglichkeiten führten zu einer schwere wirtschaftliche Krise. Sie zwang im 19. Jahrhundert viele Dorfbewohner nach Nord- und Südamerika aus zu wandern.

Seit 1826 besteht eine erste Strasse ins Sernftal. Der Schieferabbau erlebte sofort einen Aufschwung und das Land Glarus übernahm ihn darauf im Jahr 1833. Dies führte zum neuen Namen des Schieferbergwerks Landesplattenberg. 1855 wurde die Sernftalstrasse erweitert. Leonhard Blumer gründete 1864 die Weberei Sernftal am Ausgang des Mühlebachtals. Er initiierte auch eine Strassenbahn die von 1905 bis 1969 in Betrieb war, heute ist sie durch einen Busbetrieb ersetzt.

Sehenswürdigkeiten

Landesplattenberg

Seit dem 16. Jahrhundert wurde im Landesplattenberg in Engi Schiefer abgebaut.

Die Fossilien Funde machten den Plattenberg schon zu Beginn des 18. Jahrhunderts unter den Naturforschern bekannt. Immer wieder wurden interessante Fischversteinerungen, auch versteinerte Schildkröten oder Vögel gefunden. Johann Jakob Scheuchzer der bedeutende Zürcher Naturwissenschaftler untersuchte den Plattenberg im Jahr 1705. Auf betreiben Scheuchzer wurden ihm alle Versteinerungen, gegen Bezahlung, nach Zürich gesendet. Von dort fanden sie den Weg in naturhistorischen Museen vieler europäischer Länder.

Der Lansdesplattenberg wurde 1961 aus arbeitshygienischen und wirtschaftlichen Gründen stillgelegt.

Seit 1995 werden im Sommerhalbjahr Führungen in den Landesplattenberg durchgeführt. Eine Ausstellung zu den Techniken des Schieferabbaus und seiner Geschichte kann besichtigt werden.

Naturhistorisches Museum

Seit 2004 sind die naturwissenschaftlichen Sammlungen des Kantons Glarus an einem Ort zusammengeführt und öffentlich zugänglich. Im ehemaligen Bürogebäude der Weseta Textil AG sind neben der Tierwelt, diversen Herbarien, Hunderten von Schieferfossilien, Gesteins- und Mineraliensammlungen auch Tausende von Schmetterlingen zu sehen.

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