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Corpsepaint

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Corpsepaint (engl. für Leichenbemalung) ist eine Gesichtsbemalung die in der Black-Metal-Subkultur verbeitet ist. Trotz eventueller, sehr fragwürdiger Wurzeln im Glamrock wurde und wird dieser Schminkstil von vielen Black-Metal-Bands ausgiebig während Konzerten und Fotosessions benutzt, um ihr Image des Bösen und des Todes zu unterstreichen; durch die Schminke geben sie sich selbst unmenschlichere oder aggressivere Gesichtszüge, die teilweise an Leichen (engl. Corpse) oder Dämonen erinnert. Zwar hat zum Beispiel die norwegische Band Dødheimsgard auch mit anderen Farben experimentiert, doch Abweichungen sind selten.

Geschichtlicher Hintergrund

Im Mittelalter wurde oft weiße Kreide oder Kalksteinmehl zum Zwecke der Desinfektion auf die Toten gestreut. Eine weitere historische Ableitung kommt von einigen frühen skandinavischen Gruppen, die v.a. nordisch-heidnisches Gedankengut verarbeiten. Zur Wikingerzeit wurden Tote mit einem gewissen Rang, samt Schiff, Vieh, Weib und Waffen aufs Meer getrieben und angezündet. Dabei soll es als Brauch gegolten haben die Gesichter der Toten schwarz/weiß zu bemalen. In wie weit dieser Brauch allerdings tatsächlich praktiziert wurde, ist heute nur schwer zu beantworten.

Wenngleich Celtic Frost diese Schminkform als erste Band verwendeten, gibt es auch frühere Beispiele wie etwa The Misfits, Alice Cooper, Arthur Brown oder KISS. Auch die bekannte Thrash-Metal-Band Slayer versuchte sich in ihren Anfangsjahren noch an Corpsepaint.

Allerdings sehen viele Corpsepaint zu unreifem Kitsch entartet, so beschweren sich in jüngerer Zeit einige "Puristen" der Szene, dass Corpsepaint ihre früheren Wert einbüßen würde, da sie immer mehr zur Mode verkäme.

Szenehintergründe

Im Black Metal der späten 80'er und frühen 90'er entwickelte sich dieses Stilelement zu einem wesentlichen Bestandteil des Auftretens von den unterschiedlichen Gruppen. Ursprünglich war wohl der Gedanke hinter dem Corpsepaint,

  • sich vom großen Death-Metal-Trend zu Beginn der 90'ger Jahre, auch optisch stark abzugrenzen. Dabei wurde das Corpsepaint als das wichtigste visuelle Element zur Abgrenzung, neben Nieten und Patronenschmuck, Kreuzen und Pentagrammen, sowie grundsätzlich schwarzer Kleidung, gezählt.
  • sollte es die satanischen und grundsätzlich negativen und eher lebensverneinenden Philosophien der Gruppen durch eine symbolische Ausblendung bunter Farben visualisieren.
  • aufgrund der allgegenwärtigen Thematik des Todes im Black Metal, dies mit Hilfe des Corpsepaintes noch stärker nach außen zu tragen.