Heinz Rudolf Kunze
Heinz Rudolf Erich Arthur Kunze (*30. November 1956 in Mittwald-Espelkamp) ist ein deutscher Rocksänger, Musicalkomponist, -texter und -übersetzer und Zeitgeist-Literat. Er selbst sagt: „Ich habe das Glück gehabt, die große Zeit der Rockmusik mitzuerleben. Was muss sich die heutige Jugend dagegen für einen Mist anhören.“ Fast 25 Alben hat Heinz Rudolf Kunze seit 1981 aufgenommen, seine größten Single-Erfolge waren Dein ist mein ganzes Herz (1985) und Aller Herren Länder (1999). Kunze lebt mit seiner Familie (Frau Gisela, Tochter Marlene "geb. 1987" und Sohn Paul) in der Wedemark bei Hannover.
Biographie
Frühe Jahre
Am 30. November 1956 wird Heinz Rudolf Erich Arthur Kunze als Kind eines Lehrerehepaares auf dem Weg von einem Deutschland ins andere geboren. Familie Kunze stammte aus Guben (Niederlausitz), Heinz Rudolf selbst wurde im Flüchtlingslager Espelkamp bei Minden geboren.
- „Alle gießen ihre Wurzeln, alle reden Dialekt - niemals Zeit gehabt, einen zu lernen. Ich war immer unterwegs, ohne Grund und ohne Boden, mein Geschäft ist Überleben und Entfernen.“ (Zitat aus Vertriebener, 1984)
Vater Kunze hatte im Flüchtlingslager Arbeit bei der Lagerleitung gefunden. Der berufliche Werdegang des Vaters brachte in den Folgejahren einen häufigen Wechsel des Wohnortes mit sich; Kunze wohnt zuerst in Lengerich, dann in Georgsdorf, später in Bad Grund. Ende 1963 werden Heinz Rudolf und seine Eltern in Osnabrück heimisch, da sein Vater dort eine Hochschulassistententätigkeit und seine Mutter eine Tätigkeit als Grundschullehrerin annahm. Heinz Rudolf Kunze bekommt im Alter von acht Jahren einen Bruder (Rolf-Ulrich, inzwischen habilitierter Historiker, der selbst Bücher u.a. zur Geschichte der Hochbegabtenförderung in Deutschland verfasst) und wächst als „typisches Kleinbürgerkind“ (Zitat Kunze) in einem auch tagsüber künstlich beleuchteten Kellerraum auf.
Als Kind leidet er an einer akuten Knochenkrankheit und suchte seine Interessen daher nicht im Sport, sondern im Lesen von Büchern und dem Hören von Musik. Erste eigene Textentwürfe entstanden, und beim Christlichen Verein Junger Männer (CVJM) erlernte er seine ersten Gitarrengriffe. „Beide Neigungen sind ungefähr gleich alt. Meine Eltern haben dies sehr früh erkannt und auch im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten immer gefördert und unterstützt. Ich musste eigentlich nie nach Büchern besonders fragen oder betteln.“ (Zitat aus einem Interview mit German RockNews, September 2000)
„Ein Wortemacher bin ich...“ - Anfänge als Lyriker
Anfang der 1970er Jahre erkennt Kunze seine Passion („Ein Wortemacher bin ich...“ - Zitat aus seinem frühen Gedicht Antagonie) und will Autor werden, allerdings Schriftsteller und nicht Musiker. 1974 nimmt der siebzehnjährige Heinz Rudolf Kunze an einem Wettbewerb der Literarischen Gruppe Osnabrück (LGO) teil („Wer schreibt die besten Gedichte und Kurzgeschichten“). Dort fallen seine Fähigkeiten der Kulturredakteurin Gudula Budke auf und sie empfiehlt den Gymnasiasten der Workshopgruppe LGO, deren festes Mitglied Heinz Rudolf Kunze wird, noch bevor er sein Abitur macht.
- „Der Lehrer fragt beim Abitur: Wo woll'n Sie hin auf Erden? / Zum Dichter, sagt er donnernd. Na, das kann ja heiter werden. / Die andern gehn zur Bundespost, er kämpft mit der Gitarre; wenn er sie auf der Straße trifft: Ein Hauch von Leichenstarre“ (Zitat aus seinem autobiografischen Text Brille).
1975 erscheinen acht seiner frühen Gedichte (1. Es Gehört Schärfer Gedacht, 2. Wir Pflanzen Uns Wort, 3. Meine Generation, 4. Ich:Du, 5. Jeans, 6. Morgens Müde, 7. Antagonie, 8. Schärfe Deine Sprache - schärfe dich) in der Buchanthologie Osnabrücker Autoren - Lyrik und Prosa. Im November 1975 urteilt die Neue Osnabrücker Zeitung positiv über „die Ungeniertheit“ der Texte eines „Gymnasiasten aus dem Arbeitermilieu“ (!); gemeint war seine dreiteilige Gedichtreihe Es gehört schärfer gedacht, ein Zitat daraus:
- „die wissenschaft / gab mir jüngst recht / arbeiter nicht so begabt / wenig substanz“
Eine Anekdote aus dieser Zeit typisiert den jungen Heinz Rudolf Kunze in Reinkultur: Kunze begann Mitte der 70er Jahre seine öffentlichen Lesungen. Nach der Lesung eines seiner frechen Liebesgedichte sagte eine ältere Schriftstellerin, die unter den Zuhörern war, zu ihm: „Wenn Sie noch so ein Gedicht lesen, kotze ich es Ihnen ins Gesicht.“ - Kunze verteidigte sich nicht und schwieg.
Nach dem Abitur beginnt Kunze ein Studium der Philosophie und Germanistik an der Universität Münster, kauft sich ein Wurlitzer-ElectroPiano und vervollkommnet sein Klavier- und Gitarrenspiel. Als Keyboarder stieg er 1976 in der Studentenband Tim Sah = Krokodil ein, doch als man seine Songs bei einer geplanten Plattenaufnahme nicht berücksichtigte, zog sich Kunze aus dieser Band zurück. Ein Jahr später arbeitete er, zusammen mit Matthias Westing, an für diese Zeit ungewöhnlichen deutschen Songs mit ernster, stockhausenmäßiger Musik, die bis zur Bühnenreife ausgearbeitet wurde. Dann zog Kunze die Literatur wieder in ihren Bann und er nimmt weiter an literarischen Wettbewerben teil. 1978 erhält er für seine Texte Zu Karla übers Wochenende und Romanze den 1. Preis für Kurzprosa im niedersachsenweit ausgeschriebenen Wettbewerb der Stadt Osnabrück. 1979 erscheinen seine Preisgedichte zusammen mit anderen Werken in der 2. Buchanthologie Osnabrücker Autoren - Lyrik und Prosa.
Nach einer literaturwissenschaftlichen Tutorentätigung und regelmäßigen Publikationen in Tageszeitungen, Rundfunk und Fachzeitschriften hat der von der Bundeswehr als untauglich ausgemusterte studierte Germanist und Philosoph mit einem Lehramtsabschluss (seine Abschlussarbeit machte Heinz Rudolf Kunze über den niederländischen Philosophen Spinoza) den Wunsch, Professor für neue deutsche Literatur zu werden. Gegen Ende der 70er Jahre ergänzt Kunze zudem seine teilweise öffentlichen, Lesungen (Titel: Heiter-Satirisch-Absurd) mit Spieluhreinlagen, skurrilen Einfällen und Tonbandeinspielungen zu ersten kleinen literarischen Programmen. Unterstützt durch eine Studienstiftung reist er nach Oberitalien und lernt dort Robert Jaroslawski kennen, einen in Berlin lebenden Physiker und Gitarristen aus Polen. Diesem spielt er sein Programm vor und Jaroslawski ermuntert Kunze, die künstlerische Laufbahn mit allen „Risiken und Nebenwirkungen“ weiterzuverfolgen. Unter dem Projektnamen Provinzriesen tritt Kunze danach zusammen mit seinem Freund Michael Thiele und Gastgitarrist Jaroslawski in Osnabrück auf. 1979 heiraten Heinz und die ein Jahr jüngere Gisela, Studentin der Biologie und Germanistik, die das erste Lehrerexamen gemacht hat „...und danach nichts mehr“, wie Heinz der Brigitte in einer Homestory verrät. „Also die klassische Hausfrau?“ will Brigitte wissen. Heinz schaut über seine Brille und kontert: „Sie macht meinen Bürokram - gegen richtige Bezahlung.“
„Bestandsaufnahme“ - Erste Schritte als Musiker
Kunze gibt im Frühjahr 1980 erste Konzerte in Osnabrück, Regensburg und Berlin, die ihm Anerkennung einbringen. Wieder werden Texte von ihm in einem Buch mit veröffentlicht (Titel: Schreibfreiheit). Weitab von Ostwestfalen betritt der junge Germanist Ende 1980 die Bühne eines Pop-Nachwuchs-Festivals der Deutschen Phono Akademie im Stadttheater Würzburg und tritt zum ersten Mal in seinem Leben vor Fernsehkameras. Auf einem Barhocker sitzend und nur von Klavier und seinem Osnabrücker Freund Mick Franke (*1955, †2002) an der Gitarre begleitet, kämpft er um die Gunst der Jury, und das Bayerische Fernsehen überträgt live. Kunze spielt zum ersten Mal in der Öffentlichkeit seine bitterböse, neunminütige Bestandsaufnahme, singt zum ersten Mal seine Eröffnungszeile:
- „Es gab mal Zeiten, wo die Brüste unsrer Mädchen / noch kein Geheimnis waren, kein Privatbesitz...“
In der Radiodokumentation Kunze-Und-Lürig-Tonkunst (2000) beschreibt Kunze seine damaligen Versagensängste an diesem Scheideweg seines Lebens zwanzig Jahre zuvor. Doch er machte alles richtig, gewann auch hier den 1. Preis und ein anwesender Mitarbeiter der Plattenfirma WEA offeriert dem Jungtalent einen Fünf-Jahres-Vertrag. Verkehrte Welt oder der Riecher eines Talentscouts?
Wohl beides, denn nur fünf Jahre später findet man die Schallplatten des in der Niederlausitz gezeugten und in Osnabrück aufgewachsenen Ausnahmekünstlers in Gesellschaft von Westernhagen, Grönemeyer oder Lindenberg. Zuerst aber tingelt er noch durch die Lande, wie beim 'Bardentreffen', dem Nürnberger Festival der Liedermacher. Kunze trat selbst Mitte 1981 noch nicht mit Band, sondern nur mit dem Gitarristen Mick Franke auf; ein seltsames Gespann. Wer ihn damals hörte, mochte seinen Augen kaum trauen. Irgendetwas passte nicht zusammen. Da sang und las ein braver Bürgersohn, dem man allenfalls eine Banklehre zugetraut hätte, und war doch mit seinen zuckersüß-bitterbösen Beiträgen eine Ausnahmeerscheinung unter all den farb- und phantasielosen Sangesbrüdern. Und auch seine Alben werden zunächst noch hinten im Deutschrock-Regal einsortiert. Das Debutalbum Reine Nervensache (1981), produziert von Franke, wird wohlwollend aufgenommen - mehr nicht. Auf ihm finden sich mit Romanze (seinem mit dem 1. Preis ausgezeichneten Text als Song), der Originalaufnahme der Bestandsaufnahme, mitgeschnitten vom Würzburger Pop-Nachwuchs-Festival, Wir leben alle im Erdgeschoß, Balkonfrühstück am Pfingstmontag und Noch hab' ich mich an nichts gewöhnt, aber auch schon fünf große Kunze-Klassiker für spätere (Live-)Zeiten.
Im Jahre 1982 erhielt Heinz Rudolf Kunze den Kleinkunstpreis Berliner Wecker sowie den Willy-Dehmel-Preis im Rahmen des SWF-Liederfestivals und veröffentlicht sein zweites Album Eine Form von Gewalt, für welches er 1983 den Deutschen Schallplattenpreis (heute bekannt als Echo) verliehen bekam. Auf dem zweiten Album waren ebenfalls Kunze-Klassiker wie Folgen sie mir weiter, Regen in Berlin und Nachts um halb Drei enthalten - allein der kommerzielle Erfolg wollte sich nicht einstellen. Ebenso erging es Album Nummer 3 mit Titel Der schwere Mut, das im Jahre 1983 erschien, wenngleich hierauf sogar ein Titel war, der später den (1983 erst achtjährigen) Benjamin von Stuckrad-Barre zu seinen beiden Remix-Büchern inspirierte: Man kann doch zu sich stehen, wie man will:
- „Ich sitz in meiner Wohnung und ich feiere Pubertät und freu mich an der Wanderung des Lichts. Es gibt da zwar Momente, wo der Wahnsinn leise lacht und man sich völlig überflüssig fühlt, doch nur an solchem Fluchtpunkt schöpft man die Chronistenkraft, den zu skizziern, der eine Rolle spielt.“
1983 wird Kunze aber auf andere Art geadelt; für den Spiegel darf Kunze ein Randy Newman-Essay verfassen, und er moderiert für den NDR und den SFB eigene Newman-Sendungen.
„Ich wünschte ich wär' beim Sicherheitsdienst“ - Der Durchbruch
Kunze, der im Jahre 1981 mit Romanze beim ZDF als Liedermacher aufgetreten war, brachte seine Single Sicherheitsdienst 1984 im Fahrwasser der Neuen Deutschen Welle erstmals mit einem größeren Fernsehpublikum in Kontakt. Der dem 2er-Livealbum Die Städte sehen aus wie schlafende Hunde entnommene und für die Singleversion neu gemischte Titel wurde bei Bananas von Radio Bremen und in der Plattenküche des WDR vorgestellt.
- „Morgens um sechs fremde Türen eintreten / unverhofft kommen und ungebeten / den Staatsfeind Nr. 1 beim Verkehr überraschen / abführn und dann schnell noch seine Freundin vernaschen / ja, ja - ich bin als Mensch getarnt / ja, ja - ich habe Sie gewarnt.“
Kurz danach befand sich Kunze im Ausnahmezustand, so der Titel seines Albums aus dem Jahre 1984 - und das nicht ohne Grund: Zum ersten Mal enthielt ein Kunze-Studioalbum auch reine Kunze-Kompositionen; ein Schritt, mit dem sich Heinz Rudolf Kunze von seinem langjährigen Partner und Freund Mick Franke deutlich abzunabeln begann. Außerdem enthielt das Album mit der deutschen Version des alten Kinks-Klassikers Lola (Komposition: Ray Davies) Kunzes ersten größeren Hit, und gleichzeitig gab damit auch sein Debut als Übersetzer. Er, der von Anfang an keinen Sinn darin gesehen hatte, seine Texte in der englischen Sprache zu verfassen, hatte wieder einmal alles richtig gemacht. Dass der intellektuelle Rock-Poet aber einmal so richtig in die deutschen Charts einsteigen würde, das hatte allerdings kaum jemand erwartet.
Nach der Trennung von Mick Franke gelang ihm 1985 jedoch mit Dein ist mein ganzes Herz der Durchbruch, für den Lead-Gitarrist, Komponist und Produzent Heiner Lürig mitverantwortlich war. Und der Erfolgs-Express Kunze-Lürig schien in den Folgejahren kaum noch zu bremsen. 1985 folgte (kurz nach der Geburt von Kunzes Sohn Paul) ein weiterer Hit: Mit Leib und Seele, 1986 Finden Sie Mabel und Ich brauch Dich jetzt (alle drei Titel aus dem 1985er Album Wunderkinder). 1986 absolvieren Kunze und Lürig mit ihrer Band Verstärkung auch eine Tour durch 33 deutsche Städte und erhalten für das Album Wunderkinder wieder eine Goldene Schallplatte und zudem die Goldene Stimmgabel. 1987 folgt der RTL Sonderlöwe in der Sparte Neues Deutsches Lied für das zweite Live-Doppelalbum Deutsche singen bei der Arbeit aus dem gleichen Jahr.
„Meine eigenen Wege“
Ebenfalls 1987 wird Kunzes Tochter Marlene geboren, er zieht von Osnabrück in die Wedemark bei Hannover, spielt mit seiner Verstärkung insgesamt siebzig Konzerte - davon drei in der DDR vor mehr als 40.000 Zuschauern - und veröffentlicht mit Meine eigenen Wege (aus dem 1988 erscheinenden Album Einer für alle) vorab eine Single, die bei der DDR-Tour begeistert aufgenommen wird. Das Album Einer für alle ist jedoch der erste größere künstlerisch/kommerzielle Rückschlag für das Erfolgsduo Kunze/Lürig und verkauft sich trotz des großartigen Titelsongs sowie den beiden weiteren Singleauskopplungen Reise um die Welt und Fetter Papa schlecht. Kunze sieht das Ganze trotzdem gelassen: „Wir haben auf diesem Album nur Fehler gemacht und ich liebe jeden Fehler! Wir hatten vorher zwei Riesenerfolgs-Alben und der dritte Schritt fiel uns schwer. Aber je länger es vorbei ist, desto mehr mag ich die Platte. Und mit Schutt und Asche befindet sich einer meiner drei ewigen Lieblingstitel auf diesem Album.“ 1989 folgt Kunzes Album Gute Unterhaltung, aus dem im gleichen Jahr die Single Alles was sie will und im Folgejahr die Singles Größer als wir beide und Heul mit den Wölfen ausgekoppelt werden. Kunze sieht das Album heute als (Zitat) „ein sehr elegantes Album und am allerstolzesten bin ich auf Götter in Weiß, [...] eine sehr komplexe Nummer, die meiner Ansicht nach fast nahtlos an The lamb lies down on broadway von Genesis anknüpft.“
„Sternzeichen Sündenbock“
HRK, wie Heinz Rudolf Kunze auch genannt wurde (sein Markenzeichen ist inzwischen der Springende Kunze - eine Anlehnung an sein Idol Pete Townshend), war über die Jahre im Deutsch-Rock zu einer unverzichtbaren Größe gewachsen. Ausgedehnte Tourneen in jedem Jahr, ausverkaufte Hallen, sichere Charts-Plazierungen. Und trotzdem liegen seine Ambitionen nach wie vor im Umgang mit seiner Muttersprache, der Dehnung und Verbiegung von Worten, dem Aufknacken und Nachsehen, was sich in bestimmten Worten verbirgt. Und wer je ein Live-Konzert von Heinz Rudolf Kunze erlebt hat, weiß längst, dass der Sprachkünstler dort nicht nur lauten Rock'n'Roll, sondern auch Lyrisches und kurze Prosastücke präsentiert; Spielbein und Markenzeichen eines jeden Kunze-Events. Bis 1990 hat Kunze aber erst zwei Bücher mit seinen eigenen Texten veröffentlicht (Deutsche Wertarbeit im Jahre 1984 und Papierkrieg 1986). Trotzdem fühlt er sich nun bereit für eine erste literarisch-musikalische Reise durch das inzwischen wiedervereinigte Deutschland.
- „Da kommen sie nun in jeanshellen Scharen, aus dem Osten dem zerknitterten Morgenland, machen unsere Städte zu Trabantenstädten und schütteln sich mit weit aufgerissenen Augen die Flausen aus dem Kopf“ (aus: Da kommen sie nun).
Unter dem Titel Sternzeichen Sündenbock' veröffentlicht er einen Livemitschnitt aus dem Mainzer Kabarett Unterhaus, den er selbst als einen (Zitat) „noch etwas schüchterner Versuch, Worte mit Klängen zu verbinden - sozusagen öffentlich lernen“ bewertet. Kunze weiter: „Ich hätte nie geglaubt, dass die WEA so einer verrückten Idee zugestimmt hätte. (...) Ein erster Schritt, der auf jeden Fall langfristig dazu führen wird, dass Musik und Sprache eine immer merkwürdigere Verbindung eingehen werden.“ 1990 arbeitet Kunze auch bereits an seinem bis dato ambitioniertesten Album Brille, mit dem er nach der Veröffentlichung 1991 seinen größten kommerziellen Erfolg feiern kann: Das Album steigt von Null auf Vier in die deutschen Charts ein. Die Singleauskopplungen Alles gelogen und Wenn Du nicht wiederkommst (beide 1991) erreichten bei Kunze-Fans inzwischen Kult-Status.
„Draufgänger“
Der Erfolg Heinz Rudolf Kunzes ist um so erstaunlicher, als dass er sich stetig wandelt. In einem Interview aus dem Jahre 2004 (Kunze spricht Klartext) erklärt Kunze, er wandle sich (Zitat) „aus Langeweile, aus Spieltrieb. Es unterstützt meine Texte, die ja auch voller Rollenspiele sind und in denen ich nur selten persönlich etwas sage. Meine persönlichen Ansichten kommen in den Texten nur in Nebensätzen und zwischendurch mal zum Vorschein. Vieles, was ich sage, in den Sprechtexten oder den Liedern, meine ich nicht persönlich. Ich nehme da Rollen ein und lasse andere Leute reden.“
Wie sehr er sich wandeln kann, bewies Heinz Rudolf Kunze 1992 mit seinem neuen Album. Nach kurzer künstlerischer Krise („Nach der Brille-Tournee habe ich erst mal eine ganze Zeit rumgedruckst, ohne recht zu wissen, wie es weitergeht. Aber plötzlich platzte bei mir der kreative Knoten, was auch dazu führte, dass ich viel mehr Musik schrieb als früher, mehr Gitarre bei den neuen Songs spielte und Heiner Lürig diesmal eine Menge kompletter musikalischer Ideen servierte.“) präsentierte HRK auf Draufgänger krachenden Gitarren-Rock, deutlich beeinflusst vom düsteren Grunge der beginnenden 1990er und wird auf der anschließenden Tour selbst zum Draufgänger. In Köln war er in die Zuschauer gesprungen, dabei am Bühnenrand hängen geblieben und bewies seine Professionalität dadurch, dass er trotz eines Fußbruchs und Gipsbein beim Konzert im Tempodrom Berlin auf einem Stuhl sitzend mit wirbelnden Krücken ein Rockkonzert vom Feinsten ablieferte. Mit dem Album wird auch ein von Heinz Rudolf und dem langjährigen Kunze-Grafiker Johann Zambryski entworfenes neues Logo eingeführt, die Mistgabel, welche (aus gegebenem Anlass) den Springenden Kunze ablöst.
Draufgänger ist ein wildes, lautes, unruhiges Album, auf dem Kunze auch erstmals deutsch-deutsche Befindlichkeiten nach der Wende in Liedform aufnahm (Verraten und verkauft oder auch Held der Arbeit, 1992 als Single ausgekoppelt). Mit Finderlohn enthielt das Album aber auch einen eher ruhigen Titel, den Kunze und Lürig u.a. bei der Sendung 1199 des Deutschen Fernsehfunks (DFF) live spielten und der auch als Single erschien.
1994 setzt Heinz Rudolf Kunze mit seinem Album Kunze: Macht Musik wieder stärker auf musikalische Vielfalt: Voluminöse Chöre, ausgefeilte Rhythmuswechsel, Pedal-Steel- und Country-Gitarren und Mellotron-Klänge. Als Abschiedsalbum für seine alte Verstärkung gedacht, enthält es neben magischen Momenten (Goethes Banjo, Freier Fall) ebenso kommerzielle Songs (Leg nicht auf, Tohuwabohu, Einfacher Mann) und mit Sex mit Hitler sogar einen Titel, der kurzzeitig auf dem Index der Bundesprüfstelle landete. Das Album ist zugleich Schlusspunkt einer Epoche, die mit Dein ist mein ganzes Herz begonnen hatte.
Erst zwei Jahre später, Anfang 1996, erscheint Kunzes nächstes Studioalbum Richter-Skala. Zuvor zieht er mit seinem zweiten literarisch-musikalischen Programm Der Golem aus Lemgo durch die Lande, so auch der Titel des Mitschnitts aus dem Großen Sendesaal des Sender Freies Berlin, den er als sein 16. Album in 13 Jahren (!) veröffentlichte und das mit Messerschnitt eine brillante Zeitbeschreibung der in den frühen 90er Jahren stärker werdenden rechten Bewegung in Deutschland enthielt, die für viele nicht mehr als eine Modeerscheinung darstellte.
- „Sie grölen ihr Deutschland erwache und Abrechnung stünde bevor. Ich achte drauf, dass ich nicht lache; ich hab nicht ganz ihren Humor. Messerschnitt, die Kinder wollen alle nur noch Messerschnitt. Sie bringen immer neue Kameraden mit. Der Messerschnitt verfolgt mich schon auf Schritt und Tritt...“ ( aus Messerschnitt)
Auf dem Album Richter-Skala („Ich bin sehr traurig darüber, dass das Album missverstanden wurde und nicht die Anerkennung bekommen hat, die es meiner Ansicht nach verdient hätte. Ich halte es für eine meiner besten Platten, auch wenn es etwas düster geraten ist. Ich glaube, dass die Platte in einigen Jahren die Anerkennung finden wird, die sie verdient hätte.“ - HRK 1999) ließen Kunze und Lürig den Neuen in der Band Verstärkung bewusst mehr Spielraum, wodurch wunderbare Songs entstanden wie Manchmal, König mit leeren Händen oder Möchtegern Opfer. Mit Ich steh Dir bei (dem Titelsong der SAT.1-TV-Serie Max Wolkenstein) und Halts Maul wurden zudem zwei Singles ausgekoppelt. Der Musik Express/Sounds meinte zu Richter-Skala, Kunze sei nun an dem Punkt angelangt, (Zitat) „an dem die eigene Arbeit der seiner Idole ebenbürtig ist.“ Nach dem Ende der Nach oben offenen-Tour geriet Heinz Rudolf Kunze dann im Juni 1996 in das Kreuzfeuer der deutschen Medien, als er sich während eines Interviews im Spiegel unter dem Titel Austritt aus der Nato für eine Quote für die Deutsche Rockmusik stark machte.
„alter ego“
Der Mann der stetigen Wandlungen zeigte bereits 1997 eine weitere neue Seite auf. Mit seinem Album alter ego (sowie den Singleauskopplungen Du bist nicht allein, Gib den Ring wieder her und Löwin) gab sich Kunze verschmitzt blinzelnd „poppig“, „leichtfüßig“ und „eingängig“, wie es Kritiker seinerzeit beschrieben - ein Prädikat, das sich mit dem Nachfolgealbum Korrekt nun gänzlich bestätigte. Kunze und Lürig bewegten sich mit diesem Album musikalisch auf der Höhe der Zeit, boten gradlinigen Rock, wunderbare Balladen und mit Aller Herren Länder eine weitere Hit-Single in Gold, für die Kunze und Lürig in der Folge von Radio Schleswig-Holstein mit RSH Gold sowie mit der Goldenen Stimmgabel und den Fred-Jay-Preis der GEMA ausgezeichnet wurden. Eine mehr als ausgiebige Korrektour schloss sich dem Albumerfolg (Platz 12 in den Charts) an, und das Jahr 1999 stand dann ganz im Zeichen der Vorbereitungen für ein neues Album, mit dem Heinz Rudolf Kunze das nächste Millennium einzuleiten gedachte. Ebenfalls 1999 wurde Non-Stop veröffentlicht, eine Art Best of-Kompilation, allerdings gemischt mit raren Liveaufnahmen und dem einzigen neuen Titel (Non-Stop), der als Single ausgekoppelt wurde. Das Album, auf dem Cover war Kunze diesmal als Zirkusclown zu sehen, wurde in zwei Versionen veröffentlicht: Als normales Album mit 16 Titeln und einem einsamen Clown auf dem Cover sowie als Doppelalbum mit 29 Titeln und Kunze als Clowns-Doppelpack.
Kunze nutzte die Zeit bis zum neuen Album um nochmals und wiederum wenig leise für das Deutsche Rock Radio-Projekt zu werben; der Ausdruck „Deutsch-Rock-Quote“ machte daraufhin erneut die Runde durch die Medien und Kunzes Unterstützer aus der deutschen Musikbranche machten sich plötzlich ganz rar.
Im Herbst 1999 erhält Heinz Rudolf Kunze erneut die Goldene Stimmgabel, diesmal in der Sparte Deutsch/Rock Progressiv, und eine goldene CD für die Übersetzungsarbeit am Musical Miss Saigon. In der traditionsreichen Lagerhalle in Osnabrück gibt es außerdem ein ausverkauftes Heinz-Rudolf-Kunze-Event der besonderen Art: Deutschland Radio Berlin zeichnet unter dem Titel Fettnaphia 99 - Die Weltgrößte Fachmesse Für Einheitsbrei auf, ein einmaliges Programm, das HRK speziell für diesen Zweck geschrieben hat.
Auch das Jahr 2000 vergeht ohne neues Kunze-Studioalbum. Dafür spielt er mit seiner Verstärkung auf der EXPO 2000 und begeisterte hierbei mehr als 15.000 Zuschauer, hält bei der Abschlussveranstaltung des EXPO-Schülerwettbewerbes Meine Welt 2020 - Reportagen aus der Zukunft eine unvergessene Rede zum Thema, übersetzt erfolgreich Musicals wie Rent ins Deutsche und veröffentlicht Bücher (nach Mücken und Elefanten und Nicht dass ich wüsste folgt Heimatfront). 2001 erscheint dann das lange erwartete Album Halt, welches sofort auf Position 10 in die Charts einsteigt. Kunze nimmt hierbei jedoch erstmals Impulse von außen hinzu: Neben seinem langjährigen Produzenten und Freund Heiner Lürig produziert Chris von Rautenkranz (Blumfeld) vier Titel des Albums.
2001 geht Kunze mit Lürig, dem Rest der Verstärkung und dem Halt-Programm erneut auf eine ausgedehnte Deutschland-Tour, veröffentlicht mit Klärwerk außerdem ein weiteres Buch. Doch Heinz Rudolf geht Mitte des Jahres auch fremd - jedenfalls musikalisch. Ende August 2001 schaut er mit bereits fertigen Texten und ein paar Song-Ideen bei dem bekannten Gitarristen Andreas Becker (u.a. bei Peter Maffay) vorbei; die beiden kennen und schätzen sich seit Jahren, aber es wurde nie eine engere Zusammenarbeit daraus. Doch diesmal ist es anders: In nur zwei Tagen komponiert Becker zu Kunzes Lyrik drei Songs, darunter Warum gerade ich und Ich sitze so da. HRK fühlt sich auf Anhieb wohl, die Chemie bei den Aufnahmen stimmt und die Plattenfirma bewilligt das Budget für eine weitere Session im Dezember, bei der dann Bertram Engel (u.a. Schlagzeuger bei Udo Lindenberg und Peter Maffay) an den Drums sitzt.
„Wasser bis zum Hals steht mir“
Ende 2001 nimmt Kunze zugleich das Album für sein drittes literarisch-musikalisches Programm auf, welches er Wasser bis zum Hals steht mir nennt - für einige Kritiker Zeichen einer latenten Midlife-Crises Kunzes. Für andere ist es sogar Indiz für eine erneute künstlerische Krise, wie Kunze sie bereits zehn Jahre zuvor hatte, und sie glauben Bestätigung in Heiner Lürig zu finden, der Wasser bis zum Hals steh mir als (Zitat) „Therapiealbum für Heinz“ bezeichnet. Mit dem dritten, (laut Tourwerbung) „anderen“ Programm gehen Heinz Rudolf Kunze, Heiner Lürig und Keyboarder Matthias Ulmer Anfang 2002 auf eine kleine Tour durch Deutschland. Mitten in die Tour platzt die Nachricht, dass Kunzes Plattenfirma Becker eine Absage erteilt hat (dazu Becker: „Die WEA sagte, man wolle lieber auf einen namhaften hamburgischen Produzenten zurückgreifen, um ein 'zeitgemäßes' Produkt zu erhalten.“) Kunze ist traurig, weiß nun aber, dass auch die Ära Kunze/Lürig einem vorläufigen Ende entgegensieht.
In der Langzeit-Hörfunk-Dokumentation Es war einmal und war doch nicht - 13 Monate im Leben von Heinz Rudolf Kunze (Radio Jena, 2001/2002) zeigt sich - unbeabsichtigt, aber dafür um so interessanter -, wie es zwischen Mai 2001 und Juni 2002 hinter der Fassade des Erfolgsduos Kunze/Lürig langsam aber stetig zu bröckeln beginnt. Die Situation eskaliert Mitte 2002, als Kunze unmittelbar nach einem EXPO-Revival-Konzert seiner Verstärkung in Hannover abtaucht und seine Zusammenarbeit mit Andreas Becker durch eine Mitteilung auf dessen Internetseite publik wird. Heiner Lürig teilt daraufhin im Juni 2002 in einem offen Brief das Ende der langjährigen Geschäftspartnerschaft mit Kunze mit. Wie von der Plattenfirma gewünscht geht Heinz Rudolf Kunze im Spätsommer 2002 mit dem Hamburger Musikproduzenten Franz Plasa (u.a. Sofaplanet, Fury in the Slaughterhouse, Echt) und neuen Musikern (einzig Keyboarder Matthias Ulmer verblieb von Kunzes Verstärkung des Sommers 2002) ins Studio, um das Album Rückenwind aufzunehmen.
Im Frühjahr 2003 erscheint zuerst die Single Mach auf und wenig später das Album Rückenwind. Auf dem Album ist nur noch ein Titel des kurzen Kunze/Becker-Seitensprunges zu finden: Ich sitze so da, der allerdings unter Franz Plasa neu aufgenommen wurde. Neben Kunze selbst und Becker sind auf dem Album einige neue Kunze-Komponisten aus anderen bekannten deutschen Bands zu finden, darunter Nils Frevert (Ex-Nationalgalerie), Christian Neander (Selig) und das Duo Graalfs & O'Brian-Docker (u.a. Laith Al-Deen). Trotz all dieser massiven Unterstützung wird das Album ebenso wie die Singleauskopplung kein großer Erfolg. Eine weitere Single-Auskopplung (Schön und gut) erscheint gar nicht erst, nachdem die Radio-Bemusterung enttäuschend war. Dafür bewundert man wieder einmal Kunzes prophetisches Talent: Jürgen Möllemann begeht Freitod per Fallschirm, ganz so wie es HRK in seinem Song Freier Fall knapp acht Jahre zuvor vorausgeahnt hat. Kunzes Fallschirm gegen dessen freien Fall ist ein Angebot der Landesbühne Hannover und Heiner Lürigs, ein eigenes Musical zu schreiben. Zusammen mit Heiner Lürig als Komponisten schreibt HRK die Texte für das Musical Sommernachtstraum nach William Shakespeare.
„Vorschuss statt Lorbeeren“
Mit Vorschuss statt Lorbeeren folgt ebenfalls 2003 ein weiteres Buch aus Kunzes Feder. Die Tour zum Album Rückenwind lässt Kunze unter dem Titel Dabeisein ist alles (einziger neuer Song ist der Titelsong) gleich auf drei Medien und zwar als Doppel-CD, DVD und DVD-Audio dokumentieren, die im Herbst 2003 erscheinen. Da ist die erste Saison des Kunze/Lürig-Musicals Sommernachtstraum bereits mehr als erfolgreich beendet: Alle Vorstellungen waren 2003 ausverkauft, das Publikum begeistert, das (von Lürig produzierte) Sommernachtstraum-Album ein unerwarteter Erfolg. Der Dank der Stadt Hannover ließ daher nicht lange auf sich warten: Kunze und Lürig durften sich in das Goldene Buch der Stadt Hannover eintragen.
2004 steht weiter im Zeichen der Veränderung. Kunze schreibt an seinem zweiten eigenen Musical, diesmal über Edgar Allan Poe. Titel: Poe - Pech und Schwefel (Musikkomposition: Frank Nimsgern), welches im September Premiere in Saarbrücken hat. Und plötzlich werden auch Kunze und Lürig wieder zusammen gesehen, spielen bei einem von der ARD übertragenen Pfingstgottesdienst (Live von Ganz Oben - Die Pfingstgeschichte) und einem Benefizkonzert zugunsten von Aidswaisen in Malawi. Kunze veröffentlicht zur zweiten Saison des Musicals Sommernachtstraum ein Buch mit allen Texten und Illustrationen von F.W. Bernstein, bereitet ein weiteres eigenes Buch vor, liest in Edewecht-Süddorf Texte des Malers Edvard Munch, in der Erfurter Peterskirche anlässlich dessen 80. Todestages Franz Kafkas Verwandlung, in Königswinter zugunsten der Stiftung Naturschutzgeschichte, beim 95. Deutschen Katholikentag in Ulm und will eine erneute Zusammenarbeit mit Heiner Lürig nicht mehr ausschließen (Zitat aus Kunze spricht Klartext: „Wir hatten uns ja für ein Album getrennt und haben dann beim Sommernachtstraum gemerkt, dass wir ohne einander nicht sein können [...] man kann es sich vorstellen und man darf es sich vorstellen, dass daraus wieder mehr wird.“)
Für das Jahr 2005 erarbeitet das Duo Kunze und Lürig das Musikkonzept des Evangelischen Kirchentages und komponiert dessen Hymne Mehr als dies, deren Singlefassung unter anderem über niedersächsische Volks- und Raiffeisenbanken vertrieben wird. Das im Februar veröffentlichte Album Das Original soll Kunze mit vertrauter Unterstützung wieder auf Erfolgskurs bringen. Mit diesem Album und dessen erster Single-Auskopplung Immer für dich da will Heinz Rudolf Kunze auch auf die großen Bühnen zurückkehren, bei Open-Air-Events und Festivals auftreten. Passend zu seinem 25jährigen Bühnenjubiläum zeichnet der WDR in Hannover an zwei Tagen eine große HRK-ROCKPALAST-Gala auf, die im März 2005 von verschiedenen TV-Sendern ausgestrahlt wird. Für Sommer 2005 ist die Premiere des Kunze-Musicals Nr. 3 vorgesehen: Quo Vadis mit Konstantin Wecker als Komponisten.
Werke
Musikalben
Die Ziffer hinter dem Buchstaben ‚D‘ benennt die höchste Platzierung des Albums in den deutschen Verkaufscharts:
- 1981 – Reine Nervensache
- 1982 – Eine Form von Gewalt
- 1983 – Der schwere Mut
- 1984 – Die Städte sehen aus wie schlafende Hunde (live)
- 1984 – Ausnahmezustand
- 1985 – Dein ist mein ganzes Herz
- 1986 – Wunderkinder
- 1987 – Deutsche singen bei der Arbeit (live)
- 1988 – Einer für alle
- 1989 – Gute Unterhaltung
- 1991 – Brille
- 1992 – Draufgänger (D 22)
- 1993 – Ich brauch dich jetzt - 13 Balladen
- 1994 – Kunze: macht Musik (D 10)
- 1996 – Richter-Skala (D 46)
- 1997 – alter ego (D 33)
- 1999 – Korrekt (D 12)
- 1999 – Nonstop - Das bisher Beste von HRK (D 17)
- 2001 – Halt (D 10)
- 2003 – Rückenwind (D 26)
- 2003 – Dabeisein ist alles (live; D 73)
- 2005 – Das Original (D 28)
Literarische Programme
Singles (Auswahl)
Die Ziffer hinter dem Buchstaben ‚D‘ benennt die höchste Platzierung der Single in den deutschen Verkaufscharts:
- 1981 – Für wieder und wieder nichts
- 1985 – Dein ist mein ganzes Herz (D 8)
- 1987 – Ich brauch dich jetzt
- 1987 – Finden Sie Mabel
- 1989 – Alles was sie will (D 51)
- 1991 – Alles gelogen (D 78)
- 1991 – Wenn du nicht wiederkommst (D 51)
- 1992 – Finderlohn (D 55)
- 1994 – Leg nicht auf (D 56)
- 1994 – Einfacher Mann (D 54)
- 1997 – Du bist nicht allein (D 84)
- 1999 – Aller Herren Länder (D 75)
- 2003 – Mach auf (D 63)
- 2005 – Immer für dich da
Musicals
- 1987 – Les Miserables (deutsche Version: Übersetzung HRK)
- 1994 – Miss Saigon (deutsche Version: Übersetzung HRK)
- 1996 – Joseph and the amazing technocolor dreamcoat (deutsche Version: Übersetzung HRK)
- 1999 – RENT (deutsche Version: Übersetzung HRK)
- 2003 – Ein Sommernachtstraum (nach William Shakespeare, HRK gemeinsam mit Heiner Lürig)
- 2004 – POE - Pech und Schwefel (HRK gemeinsam mit Frank Nimsgern)
- 2005 – Quo Vadis (nach Henryk Sienkewicz, HRK gemeinsam mit Konstantin Wecker)
Bücher
- 1984 – Deutsche Wertarbeit - Lieder und Texte 1980-1982
- 1986 – Papierkrieg - Lieder und Texte 1983-1985
- 1992 – Mücken und Elefanten - Lieder und Texte 1986-1991
- 1995 – Nicht daß ich wüßte - Lieder und Texte 1992-1995
- 1997 – Heimatfront - Lieder und Texte 1995-1997
- 1999 – heinz rudolf kunze: agent provocateur
- 2001 – Klärwerk - Lieder und Texte 1998-2000
- 2003 – Vorschuß statt Lorbeeren - Lieder und Texte 2000-2002
- 2004 – Ein Sommernachtstraum
- 2004 – A Cure for Gravity - Ein Mittel gegen die Schwerkraft (Hörbuch, gemeinsam mit Joe Jackson)
- 2005 – Artgerechte Haltung - Lieder und Texte 2003-2005
Weblinks
- Vorlage:PND
- Offizielle Webseite
- Biographie bei Laut.de
- Wunderkinder.de - Der Heinz Rudolf Kunze Fanclub im Internet
- Große Akkorde und Tabulatur - Sammlung
Personendaten | |
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NAME | Kunze, Heinz Rudolf |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Rocksänger |
GEBURTSDATUM | 30. November 1956 |
GEBURTSORT | Mittwald-Espelkamp |