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Wölfis

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Deutschlandkarte
Wölfis
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Wölfis hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 49′ N, 10° 47′ O keine Zahl: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 16067081Koordinaten: 50° 49′ N, 10° 47′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Gotha
Höhe: 405 m ü. NHN
Fläche: 29,03 km2
Einwohner: Ungültiger Metadaten−Schlüssel 16067081 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: Fehler im Ausdruck: Unerkanntes Wort „span“ Einwohner je km2
Postleitzahl: 99885
Vorwahl: 03624
Kfz-Kennzeichen: GTH
Gemeindeschlüssel: 16 0 67 081
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Marktplatz 1
99885 Ohrdruf
Website: www.ohrdruf.de/woelfis.htm
Bürgermeister: Thomas Reinhardt
Lage der Gemeinde Wölfis im Landkreis Gotha
KarteBienstädtDachwigDöllstädtDrei GleichenEmlebenWaltershausenEschenbergenFriedrichrodaFriemarGeorgenthalGierstädtGothaGroßfahnerHörsel (Gemeinde)LuisenthalMolschlebenNesse-ApfelstädtNessetalNottlebenOhrdrufPferdingslebenSchwabhausenSonnebornBad TabarzTambach-DietharzTonnaTröchtelbornTüttlebenWaltershausenZimmernsupraThüringenErfurtIlm-KreisLandkreis Schmalkalden-MeiningenWartburgkreisEisenachUnstrut-Hainich-KreisLandkreis Sömmerda
Karte

Wölfis ist eine Gemeinde im thüringischen Landkreis Gotha, erfüllende Gemeinde ist Ohrdruf.

Geografie

Der Ort liegt im Tal des Oberschillbaches (früher Schilfbach), der sich am nordwestlichen Dorfrand mit einem weiteren Bach zum Hopbach (früher Rotenbach) vereint und etwa 1000 m weit die Grenze zum Truppenübungsplatz Ohrdruf im Norden bildet. Er mündet nach dem Durchfluss des Militärgeländes nördlich von Ohrdruf in die Ohra. Im Süden des Dorfes liegt der Nordhang des Thüringer Waldes. Der größte Teil des Gemeindegebietes wird vom Truppenübungsplatz eingenommen. Durch den Ort führt die L 2148, die von Ohrdruf (4 km nordwestlich) nach Crawinkel (4 km südlich) führt. Der nördliche Ortsrand grenzt unmittelbar an das Sperrgebiet des Militärgeländes.

Geschichte

Zu Beginn des 9. Jahrhundert wird Wölfis in einem Verzeichnis der Güter des vom Erzbischof Lullus († 786) von Mainz erbauten Klosters Hersfeld als Wolfduze erwähnt.
Um 1378 hatte Cyzelo von Wiegleben ein Gut zu Wölfis. Nach einem verheerenden Brand in 1735 (Siehe Abschnitt zur Kirche St. Crucis) war der Ort 1780 wieder weitgehend aufgebaut und zählte 294 Häuser, mehr als ein Drittel als im Jahrhundert zuvor. 1780 hatte das Dorf 1100 Einwohner.[2]

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl

  • 1841 - 1320
  • 1994 - 1833
  • 1995 - 1843
  • 1996 - 1832
  • 1997 - 1824
  • 1998 - 1812
  • 1999 - 1792
  • 2000 - 1752
  • 2001 - 1732
  • 2002 - 1710
  • 2003 - 1686
  • 2004 - 1667
  • 2005 - 1655
  • 2007 - 1595
(Ab 1994 jeweils am 31. Dezember): Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Dorfkirche (Lage→)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Vereine

Blasmusiktradition hat der Ort seit 1878. Es gibt heute in Wölfis das Kinder- und Jugendblasorchester und das Blasorchester Wölfis. In diesen zwei Orchestern sind jeweils über 40 Mitglieder aktiv und treten bei Veranstaltungen in Thüringen und anderen Bundesländern auf.

Kirchen

  • Die Dorfkirche St. Crucis: Bereits am 13. März 779 wird in einem Diplom Kaiser Karls des Großen ein Hersfelder Klosterhof erwähnt. Der Ursprungsbau des Klosterhofs war eine Kirche, die 1185 erstmals im Besitz des Klosters von Herrenbreitungen erwähnt wurde. Diese St.-Bonifatius-Kirche fand 1701/1702 eine Nachfolgerin. Am 20. Januar 1735 raffte eine Feuersbrunst die Kirche nebst Pfarrwohnung, beide Schulgebäude und weitere 199 Gebäude in Schutt und Asche. Auch die kirchlichen Urkunden wurden ein Raub der Flammen, ein Grund für die spärlichen Informationen zur Frühgeschichte des Ortes. Unter Verwendung von Spenden konnte eine neue Kirche gebaut werden, deren Bau der herzogliche Oberbaumeister Johann Erhard Straßburger beaufsichtigte. Der Baubeginn war am 15. Juni 1735, die Einweihung am 16. Oktober 1736. Die Arbeiten an der mit Stuckaturen reich verzierten Decke zogen sich bis 1773 in die Länge. Der heutige Bau hat die Maße 29,1 x 12 m und besitzt drei Emporen und einen Kanzelaltar im Rokokostil in der Apsis. Die heutige Orgel von 1819 des Ohrdrufer Orgelbauers Georg Franz Ratzmann ist die Nachfolgerin einer Thielemann-Orgel, die von Thielemanns Geselle Johann Stephan Schmaltz vollendet wurde.
    Zur Kirche gehörten ehemals zwei Pfarrfilialen: Der Tambuchshof, östlich des Ortes gelegen mit Land- und Waldeigentum ("Kleiner Tambuch" ist heute noch der Name eines Geländes im Truppenübungsplatz Ohrdruf) sowie den Hof zu Herda ("Heerda" ist ebenfalls eine Flurbezeichnung im TrÜbPl., unterhalb des Hühnerbergs).[2]
  • In Wölfis besteht auch ein Königreichssaal der Zeugen Jehovas.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Personen, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen

  • Johann Leon (* um 1530 in Ohrdruf; † um Ostern 1597 in Wölfis), lutherischer Pfarrer und Kirchenliedautor
  • Peter Makolies (* 1936 in Königsberg), deutscher Bildhauer, ist in Wölfis aufgewachsen

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. a b Galletti: Geschichte und Beschreibung des Herzogthums Gotha, Gotha 1780, S. 331
Commons: Wölfis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien