StarCraft
StarCraft ist ein Echtzeit-Strategiespiel, das 1998 von Blizzard Entertainment veröffentlicht wurde. Es ähnelt dem vorangegangenen Erfolgsspiel WarCraft II, besitzt aber ein verbessertes Gameplay. In Südkorea hat sich StarCraft zu einem echten Volkssport entwickelt, es gibt dort Fernsehsender, die täglich StarCraft-Spiele senden und Spieler, die mit StarCraft ihren Lebensunterhalt verdienen. StarCraft steht in Korea seit sechs Jahren auf Platz eins der Computerspiele-Verkaufscharts.
StarCraft brach mit dem bis dahin vorherrschenden Aufbau eines Echtzeit-Strategiespiels. Anstatt wie sonst üblich mit zwei, ging StarCraft mit drei völlig verschiedenen Konfliktparteien, hier Rassen, an den Start, die jeweils über völlig unterschiedliche Einheiten, Gebäude und Technologien verfügen. Die aus dieser Vielfalt entstehenden neuen Taktiken, zusammen mit einem sehr ausgewogenen Kräfteverhältnis, neuen Möglichkeiten zur Einheitensteuerung und eine für damalige Verhältnisse mächtige KI machten StarCraft zum bestverkauften Spiel des Jahres 1998. 1999 erschien Brood War, das offizielle Add-On zu StarCraft, und revolutionierte das vorher schon erfolgreiche Echtzeit-Strategiespiel; neue Einheiten und neue Karten sind nur ein paar Features, die Brood War dem Spiel brachte.
Im Multiplayer-Modus können bis zu acht Spieler über ein Netzwerk oder das Internet (Battle.net, kostenloser Service von Blizzard) gegeneinander antreten. Die Kombination dieser Eigenschaften verdrängte Konkurrenzprodukte wie Command & Conquer vom Markt und macht StarCraft, trotz mittlerweile etwas veralteter Grafik, zu einem Klassiker und zu einem der E-Sport-tauglichsten Spiele der Welt.
Das Spiel besitzt eine sehr detailreiche Hintergrundgeschichte aus dem Science-Fiction-Bereich (die mittlerweile als Spin-off auch zu Romanen verarbeitet worden ist). Der Spieler hat die Möglichkeit mit jeder der drei vorkommenden Rassen das Spiel zu bestreiten. Jede der Rassen hat dabei besondere Eigenschaften.
Rassen
- Terraner
- Die Terraner sind eine menschliche Kultur fernab der Erde. Es handelt sich bei ihnen nicht um freiwillige Aussiedler, sondern sie stellen Ausgestoßene dar. Sie wurden von der UPL (United Powers League), die momentan die Erde beherrscht, wegen ihrer Ansichten, ihres Glaubens oder wegen verändertem Erbmaterial geächtet. Der Plan sah ursprünglich vor, dass sie alle getötet werden, doch es kam anders. Ein terranischer Wissenschaftler startete stattdessen das sogenanne „Atlas-Projekt“, bei dem die Geächteten in drei gigantische Raumer verladen und zur Kolonisierung eines mehrere Lichtjahre entfernten Sternensystems eingesetzt werden sollten. Ein Defekt in den Bordcomputern sorgte jedoch dafür, dass die Schiffe den Hyperraum nicht in diesem Sonnensystem verließen, sondern jahrelang im Hyperraum blieben, bis schließlich der Antrieb ausfiel und die Schiffe notgedrungen den Hyperraum verließen. Alle drei Schiffe steuerten daraufhin von den Bordcomputern als „bewohnbar“ identifizierte Planeten an und bauten dort planmmäßige Bruchlandungen. Eines der Schiffe wurde dabei regelrecht zerfetzt und die Insassen starben, die beiden anderen jedoch erreichten sicher den zugewiesenen Planeten. Sie waren auf einem weit entfernten Planeten (Tarsonis; ein Wüstenplanet) gestrandet. Dort bauen sie ihr Sternenreich, die Konföderation und später die terranische Liga, auf. Mit konventionellen Einheiten wie Space-Marines, Panzern und Weltraumkreuzern sind sie für den Spieler zunächst die einfachste Rasse, um Spielverständnis zu gewinnen. Es erfordert allerdings eine Menge Können und Micromanagement, um diese Rasse auf einem hohen Level zu spielen.
- Protoss
- Die Protoss sind eine stolze, außerirdische Kriegerrasse. Ihre Stärke beruht im Wesentlichen in ihrer Psi-Technologie. Sie sind sehr religiös und die Erzfeinde der Zerg. Sie wurden als erste (vor den Zerg) von der größtenteils unbekannten Rasse der Xel’Naga erschaffen, als „Reinheit der Form“. Wenn man bereits über ein wenig Spielverständnis verfügt, sind sie auf niedrigem Spielniveau, aufgrund relativ teuer aber stärkerer Einheiten, die leichteste Rasse, später wird man aber vor allem gegen die Zerg Schwierigkeiten haben. Die Hitpoints der Protoss teilen sich in die zwei Bereiche Schildpunkte und Lebenspunkte auf. Schildpunkte laden sich nach Beschädigung selbst wieder auf, wohingegen die Lebenspunkte nur bei bestimmten Einheiten von den terranischem Sanitäter geheilt werden können.
- Zerg
- Die Zerg wurden ebenfalls bei einem Gen-Experiment der Xel’Naga erschaffen, anders als die Protoss als „Reinheit der Essenz“, und vernichteten ihre Schöpfer. Eigentlich sind die Zerg eine kleine wurmartige Rasse, die den genetischen Code anderer Spezies assimiliert, diesen für ihre Zwecke verändert und so ihrem eigenen Genpool hinzufügt. Jeder Zerg untersteht dem Schwarm und dessen kollektiven Bewusstsein, dem Overmind, der seine Befehle über einen Zerebraten, den „Kommandeur“ einer Zerg-Armee bzw. -Brut, und dessen Overlords an jeden einzelnen Zerg-Krieger und -Arbeiter weiterleitet. Sogar die Gebäude der Zerg sind lebendig. Die meisten Gebäude können nur auf einem lebenden Schleim errichtet werden, ähnlich wie die der Untoten bei WarCraft III. Zergeinheiten sind günstiger und schneller gebaut als die Einheiten der anderen Rassen und meistens Zahlenmäßig überlegen, sterben im Kampf allerdings auch früher.
Hintergrundgeschichte
(Story von Chris Metzen, Blizzard)
Es beginnt damit, dass die terranische Kolonialwelt (Chau Sara) anscheinend aus heiterem Himmel von einer Protoss-Flotte total vernichtet wird. Was die Terraner nicht wissen: Der Angriff der Protoss richtete sich gar nicht gegen die Menschen, sondern gegen „Infektionssporen“ von Zerg auf dieser Welt. Der Marshall der unbedeutenden Kolonialwelt Mar Sara, Jim Raynor, bekommt es mit merkwürdigen Lebensformen (den bis dato unbekannten Zerg) zu tun und merkt bald, dass die diktatorische terranische Konföderation eine merkwürdige Zurückhaltung bei der Bekämpfung der Zerg-Gefahr übt und diese anscheinend sogar mit Psi-Sendern zu steuern versucht.
Aus diesem Grund bekämpft er zusammen mit der Widerstandgruppe „Söhne von Korhal“ die Konföderation, wird aber auch immer tiefer in die Kampfhandlungen zwischen Protoss und Zerg hineingezogen. Die von Raynor verehrte „Ghost“-Agentin Kerrigan fällt durch einen Verrat des Anführers der „Söhne von Korhal“, Arcturus Mengsk, einer Zerg-Attacke zum Opfer – es wird immer deutlicher, dass Mengsk vor allem für seine eigene Macht kämpft. Mengsk besiegt schließlich die Konföderation und lässt sich zum Imperator der neuen terranischen Liga krönen – Raynor und seine Männer fliehen vor der neuen Diktatur in den tiefen Weltraum.
Mittlerweile plant die Kollektivintelligenz der Zerg, der „Overmind“ die Eroberung der Heimatwelt der Protoss, da er sich von der Assimilation dieser Xel’Naga-Abkömmlinge – quasi seiner älteren Brüder – die Perfektion seiner Rasse erhofft. Der von ihm assimilierten und wiederbelebten Sarah Kerrigan belässt er ihre Individualität – sie leistet ihm im weiteren Verlauf des Geschehens wertvolle Dienste. Die Zerg verlassen also das, von ihnen größtenteils in Schutt und Asche gelegte, terranische Gebiet und beginnen mit der Belagerung von Aiur, während Kerrigan auf der Vulkanwelt Char, dem Heimatplaneten der Zerg, einen Feldzug gegen die „Dunklen Templer“ der Protoss, die sich in den Schwarm eingeschlichen haben, führt. Mit der Eroberung der Protoss-Heimatwelt durch die Zerg beginnt schließlich die Manifestation des „Overmind“ auf Aiur.
Derweil versuchen die Protoss verzweifelt ihre Truppen zu sammeln, was aufgrund der dogmatischen, realitätsfremden Politik des Regierungsrates, der „Konklave“, nicht gerade einfach ist. Der Hohe Templer Tassadar bricht ein Tabu und nimmt mit einer seit langem verstoßenen Fraktion der Protoss Kontakt auf, den „Dunklen Templern“. Deren Anführer Zeratul demonstriert, dass die Zerebraten der Zerg keineswegs unverwundbar und unsterblich sind – sie können durch genau jene Kräfte der alten Xel’Naga zerstört werden, die auch die Protoss und die Zerg geschaffen haben. So kann die Verbindung des Overminds zu seinen Zerg „gestört“ werden. Zusammen mit den Terranern um Jim Raynor landen die verbündeten Templer auf Aiur, und im einem furiosen Finale opfert sich Tassadar in einer gewaltigen psionischen Explosion, die den „Overmind“ vernichtet und die Zerg-Schwärme ungesteuert zurücklässt.
Arcturus Mengsk wiegt sich in der Illusion der neugewonnenen Macht über sein kleines Imperium, die überlebenden Protoss finden sich auf ihrer ruinierten Heimatwelt wieder, und im Hintergrund wartet Kerrigan als „Königin der Klingen“ auf ihre Chance …
Im Add-On (Brood War) kämpfen die Protoss weiter verzweifelt gegen die marodierenden Zerg-Schwärme auf Aiur. Sie fliehen auf Shakuras, die mysteriöse-düstere Heimatwelt der Dunklen Templer, aber die Zerg folgen ihnen. Die einzige Chance diese zu vertreiben liegt in einem alten Xel’Naga-Artefakt. Mit Hilfe von Kerrigan, die ihr eigenes Spiel treibt, beschaffen sie die 2 Kristalle, die zur Aktivierung des Artefakts von nöten sind. Nach der Rückkehr auf Shakuras gelingt die Eroberung des Artefakts – die Zerg vergehen in einem gewaltigen Energiestoß des durch Zeratul und den jungen Praetor Artanis aktivierten Xel’Naga-Tempels.
Währenddessen taucht eine gewaltige Flotte des United Earth Directorate (UED, VED in dt. Version) unter der Führung von Admiral Gerard DuGall im Terranischen Kolonialraum auf. Imperator Mengsk muss schnell lernen, dass er sein – aus irdischer Sicht abtrünniges – Imperium auf Sand gebaut hat. Die Erdmenschen unter DuGall versuchen, die terranischen Kolonien einzugliedern, die Zerg zu besiegen und den neu wachsenden Overmind zu domestizieren. Aufgrund einer Intrige lässt DuGalle seinen Vertrauten und Freund General Alexei Stukov als vermeintlichen Verräter töten. Der Mörder, Lt. Duran, entpuppt sich als Agent von Kerrigan und verschwindet anschließend spurlos. Doch das Ziel scheint erreicht: Der neue Overmind befindet sich unter der Kontrolle DuGalles, und Arcturus’ Imperium steht am Rande des Untergangs.
Schließlich geht auch Sarah Kerrigan in die Offensive – das UED muss schnell einsehen, dass es gegen die entfesselte Gewalt der Zerg-Kerrigan, die sich mit Arcturus Mengsk, Jim Raynor und Fenix verbündet hat, nichts ausrichten kann. Nachdem sie das UED geschlagen hat, verrät sie ihre scheinbaren Verbündeten und tötet Fenix sowie General Duke, Mengsks rechte Hand. Schließlich macht sich Kerrigan an die Vernichtung des Overminds, mit unfreiwillger Hilfe der Dunklen Templer, da Kerrigan ihre Matriachin gefangen hält.
Der Overmind wird erneut vernichtet und steht Kerrigans Macht damit nicht länger im Weg, da sie nun über alle lebenden Zerg herrscht. Es kommt zum finalen Showdown, in dem noch einmal alle drei Parteien zum Zug kommen; Kerrigan muss sich der vereinten Macht von Arcturus Mengsk und seiner terranischen Liga, DuGall und der restlichen UED-Flotte und den Protoss unter Zeratul und Artanis stellen. Aus diesem Kampf geht sie siegreich hervor und behauptet im Endvideo, dass sie ihren Feinden bald eine echte Prüfung zukommen lassen will.
Den Resten der UED-Flotte bleibt nichts anderes übrig als die Flucht. Admiral DuGall hat sein Versagen und die Schuld am Tod seines Freundes Stukov erkannt und begeht Selbstmord. Auch die Flotte kann der rasenden Verfolgung durch den Zerg-Schwarm nicht entgehen – kein einziges Schiff kehrt zur Erde zurück. Die Protoss dagegen kehren nach Shakuras zurück. Und während Arcturus Mengsk in den Trümmern Korhals auf bessere Zeiten wartet, schreitet die „Königin der Klingen“ dem Höhepunkt ihrer Macht entgegen …
(Fortsetzung folgt?)
Bonusmission
Es gibt in der Broodwar-Kampagne eine Bonusmission, die für das Verständnis der Story möglicherweise große Bedeutung hat.
Man erreicht diese Mission, wenn man die vorletzte (neunte) Zerg-Mission, in der man Raszagal von Zeratul zurückholen muss, innerhalb von 11 Minuten und 11 Sekunden abschließt.
Kultureller Einfluss
Während große Ähnlichkeiten im Spielkonzept auf den Vorgänger Warcraft II zurückgehen, so hat StarCraft auch Charaktere und Szenarien aus vielen anderen Science-Fiction-Werken verarbeitet. Zum Beispiel erinnern viele charakteristische Elemente der Terraner-Rasse aus Starcraft an den Kinofilm Aliens – Die Rückkehr von James Cameron. Die Gebäude der Terraner ähneln den Installationen der Kolonie „Hadley’s Hope“ in Aliens. Die Ähnlichkeit wird in der Zwischensequenz The Amerigo besonders deutlich. Die Spacemarines der Terraner sind ebenfalls eindeutig von den USCM-Marines des Spielfilms inspiriert. Die Spacemarines und Landefrachter zitieren beim Anklicken direkt aus dem Film („How do I get out of this chicken *BEEP* outfit?!“ – „In the pipe, five by five.“ – „Hang on, we’re in for some chop.“)
Das Gewehr der Marines hat eine digitale Munitionsanzeige genau wie die Pulse-Rifle aus Aliens. Die Hydralisken der Zerg und ihr Infizierungsprozess sind ebenfalls eine Referenz zu den Xenomorphen aus Aliens. In dem Vier-Missionen-Strang der StarCraft-Demoversion bzw. dem StarCraft-Prequel, die vorangehende Ereignisse zu StarCraft erzählt, werden die Zerg auch Xenomorphe genannt. Die Feuerfresser-Truppen beinhalten eine Heldeneinheit mit dem Namen „Guy Montag“, ein direkter Bezug zu Ray Bradburys Fahrenheit 451. Tom Kazansky, der Heldenpilot des Raumjägers, hat seinen Namen von dem gleichnamigen Charakter aus Top Gun, besser bekannt als Iceman.
Diese Beispiele sind von eindeutigerer Sorte. Es gibt weitere, die vielleicht mehr als zufällige Ähnlichkeiten durchgehen können. Zum Beispiel halten einige Leute die Energieklingen der Protoss für einen Haupteinfluss von Star Wars mit seinen Lichtschwertern und der Mystik/Philosophie um die Macht, da die Einheiten der Protoss ähnlich wie die Jedi verschwinden. Star Trek hat auch eine kleine Hommage durch Zitate des schweren Kreuzers bekommen.
Einige Ausdrücke, die heute überall unter Computerspielern verwendet werden, sind aus StarCraft abgeleitet: rush (populär durch den Ausdruck „Zerg rush“, obwohl es auch schon vorher in der Mehrspielergemeinschaft von Warcraft II benutzt wurde) und APM (Actions per Minute), was erstmals in StarCraft-Spielanalysen gebraucht wurde.
Spielmodi
- Einzelkampagne
- Der Spieler spielt sich nacheinander mit allen drei Rassen missionsweise durch die Hintergrundgeschichte. Die Reihenfolge der Kampagnen im Originalspiel ist Terraner-Zerg-Protoss, in der Erweiterung (BroodWar) ist die Reihenfolge Protoss-Terraner-Zerg
- Multiplayer
- Da sich mittlerweile die Spielart im Multiplayermodus von StarCraft stark von der des Singleplays unterscheidet, sollen hier kurz die verschiedenen Rassen und ihre Vor- und Nachteile im Multiplayermodus erwähnt werden.
- Grundsätzlich sei gesagt, dass sich die Spielart im Multiplayermodus selbst weiter auf die einzelnen Maps (Karten) aufspalten lässt. Wie man spielt, kommt daher oft auf die Art und den Aufbau der Karte an.
- Beliebte und viel gespielte Karten sind (Stand: 2004-11-06):
- Big Game Hunters (BGH)
- Hunters
- Lost Temple (LT)
- diverse Fastmaps
- Rassen im Multiplayer
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- Terraner: Ein guter Terra-Spieler ist stets ein gern gesehener Verbündeter, leider gibt es derer nur wenige. Terra ist sicher eine der schwersten Rassen im StarCraft-Universum. Sie erfordert sehr viel Micromanagement und Planung sowohl im Aufbau, als auch in der Koordination der Einheiten. Hat man das aber einmal im Griff steht vielen Siegen nichts mehr im Weg.
- Speziell auf Low-Maps sind Terraner im Vorteil. Ihre Einheiten können repariert bzw. geheilt werden und man muss daher nicht viele Ressourcen in den Neubau investieren. Ihre Panzer haben eine große Reichweite und können von geschickten strategischen Positionen aus den Feind zur Verzweiflung bringen. Wo man sich auch hin bewegt, wird man von Panzern im Belagerungsmodus beschossen und frontal von Marines mit Medics zurück gedrängt.
- Protoss: Die Protoss stellen die einfachste und am schnellsten zu lernende Rasse dar, sind aber auf höherem Niveau sehr schwer zu meistern. Sie bieten starke Anfangseinheiten und ein relativ einfaches Aufbau- und Micromanagement. Ihre Verteidigungsanlagen (Photonenkanonen) sind zwar etwas teurer als in den anderen Rassen, sind jedoch gegen Luft- und Bodeneinheiten einsatzfähig. Im späteren Spielverlauf und auf sogenannten Low-Maps (auf der Karte sind nur wenige Rohstoffe verfügbar → es können also nicht massenhaft Einheiten gebaut werden) sind sie auch in der Kombination von verschiedenen Einheiten stark. Speziell gegen eine große Anzahl von Zerg-Einheiten kann man sich leicht mit einer Kombination von Berserkern und Templern mit Psi-Sturm wehren. Deren Handhabung erfordert jedoch schon etwas Geschick.
- Besonders anfällig ist man als Protossspieler jedoch für Zerg-Rushs (sehr schneller Angriff mit 6 Zerglingen oder mehr) oder schnelle (mit schnell ist in diesem Fall „schnell gebaut“ gemeint) Massen an Zergfliegern (Mutalisken). Unvorsichtige Spieler sind auch leicht Dunklen Templern ausgeliefert, da man leicht vergisst Aufklärer (Observer, Photonenkanonen) zu bauen oder seine Verteidigung (und damit seine Aufklärung) an einen schmalen Punkt zu konzentrieren und nicht hinten beim Nexus. Ein ungeschützter Nexus ist immer wieder gern Ziel von Angriffen.
- In Kombination mit einem Terra-Spieler wird die Stärke beider Rassen vor allem am Anfang einer Partie um einiges erhöht. Berserker halten den Feind auf Distanz, während sie von Marines hinter ihnen unterstützt werden. Sind dann gar noch Medics für die Berserker verfügbar, ist diese Kombination zu Spielbeginn in ihrer Multifunktionalität beinahe nicht mehr zu übertreffen. Während die Berserker in erster Reihe kämpfen werden sie von Medics geheilt und die Marines hinter ihnen feuern aus allen Rohren.
- Zerg: Die Zerg sind eine rein organische Rasse (selbst ihre Gebäude). Verwundete Einheiten heilen nach einer gewissen Zeit wieder vollständig aus. Die Gebäude können nur auf dem sogenannten Kriecher, das ist eine Art Schleimteppich, gebaut werden (mit Ausnahme von Extraktor und Hatchery). Der Schleim kann sich mit speziellen Gebäuden weiter ausbreiten. Die Zerg spielen sich sehr vielseitig. Sie zeichnen sich durch hohe Mobilität und massives Expandieren aus. Vor allem im Late-Game kommen mit Ultralisken, Wächtern und Vergiftern interessante Einheiten dazu, mit denen man in Kombination mit Zerglingen und Hydralisken auf jede Situation die passende Antwort findet.
Spezielle Szenarien
Fastmap (Po$$i)
Eine Fastmap ist ein Szenario für das Strategiespiel StarCraft. Der Name resultiert aus der Anordnung der Mineralien: Da die Arbeitereinheiten (Protoss: Sonde; Zerg: Drohne; Terraner: WBF) den kürzesten Weg von den Mineralienfeldern zu der Basis (Base) (Protoss: Nexus; Zerg:Hatchery/Lair/Hive; Terraner: Command Center) haben(auf einer Fastest- oder Possible- Map), kann man in kürzester Zeit Gebäude bauen, Einheiten produzieren oder Upgrades erforschen. Außerdem kann man eine fast unbegrenzte Anzahl (meist 50) von Arbeitereinheiten auf ein einziges Mineralienfeld schicken. Jeder Mineralienblock besteht dabei aus 50.000Mineralien. Die Anordnung der Mineralien ist nur über einen Hack im Editor zu erreichen. Die Fastmaps stehen im krassen Gegensatz zu sog. Micromanagement-Maps wie zum Beispiel The Lost Temple (traditionelle Maps). Das Gameplay von StarCraft ist auf diesen Maps grundlegend verändert, da man eine ungeahnte Masse an Einheiten produzieren kann. Die bei herkömmlichen Maps übliche Suche nach weiteren Mineralienfeldern entfällt. Das Spielen auf Fastmaps besitzt sehr viele Anhänger, ist aber insbesondere unter StarCraft Veteranen wegen der Vereinfachung des Spielprinzips äußerst umstritten. Man unterscheidet bei den Fastmaps vier Gruppen:
- BGH
- „Big Game Hunters“ ist eine Abwandlung der traditionellen Karte The Hunters. Das Terrain wurde weitestgehend beibehalten, lediglich die Anzahl und Ergiebigkeit der Mineralblöcke und des Vespins wurden erhöht.
- BME
- Die „Best Map Ever“ unterscheidet sich durch ihr Mapdesign wesentlich von den herkömmlichen Karten. Das Terrain ist ganz auf Funktionalität ausgerichtet und verzichtet komplett auf Bäume, Objekte und Höhenunterschiede. Jeder der 8 Spieler startet in einer eigenen, rechteckigen Kammer mit nur einem Eingang, in der sich um das Hauptgebäude eine Vielzahl an Mineralsteinen und Vespingeysire befindet. Diese befinden sich jedoch im vom Spiel vorgeschriebenen Abstand zur Basis.
- Fastest
- Eine Fastestmap ist eine leicht modifizierte BME, wobei 4 bis 10 Mineralsteine nun direkt am Hauptgebäude angrenzen. Diese Neuerung verändert das Gameplay stark. Zwar verliert die einzelne Einheit für den Spieler aufgrund des steigenden Einkommens an Wert, dafür rücken jedoch andere Faktoren wie ein raffinierter Lageraufbau und ein enormes Macromanagement in den Vordergrund. Auf dieser Map ist Protoss die beliebteste Rasse, da gerade das erhöhte Mineraleinkommen den schnellen Bau von Berserkern in hoher Zahl erleichtert. Für die anderen Rassen wird damit – durch einen Rush – der Anfang besonders erschwert. Gute Zerg- und vor allem Terranspieler sind leider selten und werden demnach mehr geschätzt. Zu den beliebtesten Fastestmaps gehören Fastestmap 1.82 und (FLE)Fastest.
- Possible
- Die Possiblemap ist vom Terrain ähnlich einer BME oder Fastest, jedoch entfallen hier die Mineralienkammern. Lediglich 50 übereinander angeordnete Mineraliensteine, die direkt am Hauptgebäude anliegen, dienen als Einkünfte. Experten kritisieren diese Variante stark, da hier zu schnell geerntet werden kann und der Spieler geneigt ist, dieses Geld in eine Vielzahl an Verteidigungstürme zu stecken (Bunkern).
Funmap
Eine „Funmap“ ist – wie die Fastmap – ein spezielles Szenario für das Strategiespiel StarCraft. Im Gegensatz zur Fastmap, die alle Einheiten und deren Eigenschaften 1 : 1 übernimmt ist die Funmap sozusagen ein „Spiel im Spiel“. Es gibt viele verschiedene Arten, die von Rollenspielen bis zu frei erfundenen Spielarten (in denen etwa gegen einen Ansturm von Einheiten eine gewisse Zeit lang stand gehalten werden muss) alle Bereiche abdecken. Dabei werden sowohl die Namen, als auch die Spielwerte der einzelnen Einheiten verändert und dem jeweiligen Thema der Funmap angepasst. So befehligt man in Rollenspiel-Funmaps etwa nur einen einzigen Helden, der durch das Töten von Monstern Geld für Upgrades erhält, oder baut in anderen Türme um gegen einen immer größeren Schwall an Lufteinheiten zu bestehen. Funmaps sind nur im Multi-Player-Modus spielbar und werden weder als „win“ (gewonnenes Spiel), noch als „loss“ (verlorenes Spiel) gewertet. Funmaps werden von Spielern erstellt. Daher gibt es von ein und der selben Karte oft viele verschiedene Versionen, die sich nur geringfügig voneinander unterscheiden.
Sequels
1999 erschien das „Expansion Set“ StarCraft: Brood War. Die nicht allein lauffähige Erweiterung enthält neue Einheiten sowie neue Spielszenarios, die dort anknüpfen, wo die StarCraft-Handlung endete. 2005 ist StarCraft: Brood War trotz seines Alters das beliebteste Echtzeitstrategiespiel der Welt und wird immer noch von Blizzard gepflegt (zum Beispiel via Patches). Darüber hinaus hat es den Spielemarkt in Asien revolutioniert, wo es immer noch die Verkaufscharts anführt.
Inzwischen lässt Blizzard StarCraft: Ghost entwickeln, ein Konsolen-Actionspiel, das die Handlung rund um die „Ghost“-Einheiten der Konföderation weiterspinnt.
Auch gibt es dank des umfangreichen Karteneditors und einer guten Mod-Unterstützung eine große Fanbase für Fan-Kampagnen. Die bekannteste Seite, die Fan-Kampagnen dieser Art anbietet, ist zur Zeit CampaignCreations.org, deren Kampagnen die Originalkampagnen qualitativ durchaus erreichen bzw. teilweise sogar übersteigen.
Negative Folgen
In Südkorea war ein Opfer exzessiven Spielens zu beklagen. Der 28-jährige Lee nahm an in einem Internet-Cafe an einem StarCraft-Marathon teil. Nach 50 Stunden, in denen er kaum geschlafen und so gut wie nichts gegessen hatte, brach er zusammen, wurde in ein Krankenhaus gebracht und verstarb kurz darauf. Der Kreislaufkollaps führte wahrscheinlich zum Herzversagen. Wie die BBC berichtete, fing Lee am 3. August 2005 an, StarCraft zu spielen und machte nur Pausen, um die Toilette aufzusuchen oder ein wenig zu schlafen. Im Nachhinein wurde bekannt, dass er bereits seinen Job gekündigt hatte, weil er sich lieber dem Spielen widmete als zur Arbeit zu gehen. Viele Multiplayerpartien tragen zurzeit seinen Namen, Lee forever, memorial on Lee usw.
SLayerS_`BoxeR`
Lim Yo-Hwan, auch bekannt als SLayerS_`BoxeR` (gewöhnlich Boxer abgekürzt), ist einer der erfolgreichsten Spieler des Echtzeitstrategiespiels Starcraft. Außerdem ist er wohl der bekannteste Starcraft-Spieler mit einem Fanclub, der mehr als 560.000 Mitgliedern zählt und einer eigenen DVD-Sammlung seiner besten Spiele, die in Südkorea veröffentlicht worden ist.
Lim wurde dadurch berühmt, dass er die professionelle Starcraft-Szene mit den Terranern, die damals als relativ schwach gegenüber den anderen beiden Rassen gesehen wurden, besiegen konnte. Seine Dominanz brachte ihm daher den Namen „Terran Emperor“ ein. In der Anfangszeit seiner Karriere überraschte seine Gegner mit neuen Taktiken und Strategien, die bis heute maßgeblich in der professionellen Szene sind. Sein besonderes Merkmal war das auffallend effiziente Nutzen des terranischen Dropships. Außerdem gelang es ihm außergewöhnlich oft, verlorengeglaubte Spiele noch einmal umzudrehen und den Gegner zu schlagen. Bekannt ist er auch für seine außergewöhnlich hohen „unit-control skills“ (auch Micro-Management genannt).
Lims beeindruckende Statistik weist 435 Siege und 284 Niederlagen in seiner „Profikarriere“ aus. Dieser enorme Erfolg bescherte ihm zeitweise ein Einkommen von geschätzten 300.000 US Dollars pro Jahr, die großteils in Form von Preisgeldern ausgezahlt wurden. Im Jahre 2004 wurde er von ESReality (einer bekannten E-Sports-Website) zum besten Spieler aller Zeiten gewählt.
Weblinks
- Offizielle Seite zu StarCraft
- Offizielle Seite zu StarCraft: Brood War
- Größte deutsche Seite zu StarCraft
- Linkkatalog zum Thema StarCraft bei odp.org (ehemals DMOZ) (Englisch)