Strafbataillon 999
Das Bewährungsbataillon 999, meist als Strafbataillon 999 bezeichnet, war eine von mehreren Sonderformationen der Deutschen Wehrmacht, die am 2. Oktober 1942 eingerichtet wurde. In dieses Bataillon wurden „bedingt Wehrwürdige“, „Kriegstäter“, politische und kriminelle Gefangene eingezogen. In einigen Einheiten wurden auch KZ-Häftlinge eingesetzt. Man schätzt die Gesamtzahl der Eingezogenen auf etwa 34.000.
Die Soldaten wurden auf dem Truppenübungsplatz Heuberg unter teils KZ-ähnlichen Bedingungen ausgebildet. Ursprünglich waren sie als Afrika-Brigade 999 für den Kampf in Afrika vorgesehen, doch wurden sie später an allen Fronten eingesetzt. Viele der Soldaten desertierten. Meist wurden sie für Himmelfahrtskommandos benutzt, zum Beispiel um den Rückzug der „richtigen“ Soldaten zu sichern, und wurden dabei fast vollständig aufgerieben.
Nach der Auflösung des Bataillons wurden die Soldaten zum Teil auf andere Wehrmachtsverbände aufgeteilt, zum Teil in Strafanstalten oder Konzentrationslager abgeführt.
Heinz G. Konsalik schrieb einen (später verfilmten) Roman, der das Strafbataillon 999 zum Thema hat.
Persönlichkeiten, die im Strafbataillon 999 dienen mußten
- Willi Birkelbach (1942-44), später Chef der Staatskanzlei in Hessen
- Egon Franke (1943-45), später Bundesminister für innerdeutsche Beziehungen
- Ludwig Gehm (1943-44), später stv. Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft verfolgter Sozialdemokraten