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Auguste Choisy

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Auguste Choisy (7. Februar 1841 in Vitry-le-François18. September 1909 in Paris) war ein französischer Ingenieur und Architekturhistoriker, der sich stark mit der Konstruktion geschichtlicher Bauwerke befasste. Von 1877 bis 1901 war er Professor an der École Nationale des Ponts et Chaussées. 1904 gewann er die Royal Gold Medal der RIBA.

Werk

Auguste Choisy war der Sohn eines Architekten, er besuchte 1861 die École Polytechnique in Paris und wechselte 1863 an die École des Ponts et Chaussées. Danach unternahm er als Teil seiner Ausbildung ausgedehnte Reisen nach Rom und Athen um dort die antiken Bauwerke zu studieren. 1876 bis 1901 kehrte Choisy an die École des Ponts et Chaussées zurück um zu unterrichten.

Im Gegensatz zu vielen seiner Vorgänger interessierte sich Choisy weit mehr für die Konstruktion der historischen Bauwerke als für ihren architektonischen Ausdruck. Choisy betrachtete die Konstruktion als das wichtigste Element der Architektur. Für Ihn waren alle Stilwandlungen lediglich die logische Folge technischer Entwicklungen.[1] Sein 1873 publiziertes Werk L’Art de bâtir chez les romains verleiht diesem Schwerpunkt Ausdruck: Choisy befasste sich hier mit der Konstruktion römischer Bauwerke, den Materialien, den Arbeitsvorgängen und Techniken die Notwendig waren um Bauwerke wie zum Beispiel, das Pantheon in Rom zu errichten. Bemerkenswert und einflussreich waren auch die dazumals neuartigen axonometrischen Projektionen mit denen Choisy sein Werk illustrierte und die alle wesentlichen Elemente einer Bauform in einem einzigen Bild mit Grundriss, Ansicht und Schnitt zusammenfassten. Der Architekturtheoretiker Reyner Banham meinte, dass diese objektiven Illustrationen die Architektur die sie darstellt zur reinen Abstraktion reduziere. Dank dieser Qualität und auch wegen ihres Informationswertes fanden sie nach der Jahrhundertwende grossen Anklang bei der Pionieren der modernen Architektur.[2]. 1883 folgte ein zweites Buch, L'art de bâtir chez les byzantins, welches sich in gleicher Weise mit byzantinischer Architektur auseinandersetzte. Schliesslich gipfelt Choisys Werk 1899 mit seinem Magnum Opus Histoire de l'Architecture.

Bücher von Auguste Choisy

  • L'art de bâtir chez les romains 1873
  • L'art de bâtir chez les byzantins 1883
  • Histoire de l'Architecture 1899
  • L'Art de bâtir chez les Égyptiens 1904


Einzelnachweise

  1. Kenneth Frampton: Die Architektur der Moderne, München 2010, ISBN 978-3-421-03768
  2. Kenneth Frampton: Die Architektur der Moderne, München 2010, ISBN 978-3-421-03768